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Let it snow, Honey!

Engel ohne Flügel
von

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Ein Hauch von Gefahr

"' ...Jamie grinste belustigt. "Obwohl du meine Küsse genossen hast?"

"Das ist nicht war!" protestierte Sheena.

"Was für eine unverbesserliche Lügnerin du bist!" neckte er sie. "Dann wollen wir mal sehen, ob du wenigstens jetzt zugeben wirst, wie sehr du meine Küsse genießt."

Seine Lippen berührten die ihren, und sie verbarg ihre Gefühle nicht. Zärtlich umarmten sie sich...' Hach!" Nadeshiko hielt kurz inne, schluchzte leise, griff in die neben ihn liegende Tüte Gummibären und verfolgte dann mit seinen Augen den Rest des Satzes. Er steckte sich das Gummitier in den Mund und führ schmatzend fort.

"'...Jamie schloss die Tür seines Zimmers und legte besitzergreifend einen Arm um Sheenas Taille. Ihre Blicke trafe ...'"

Er wurde von einem lauten Geklapper und Herumgestolper unterbrochen. Mit einem kräftigen Tritt öffnete Kakeru die Tür zu Nadeshikos Zimmer und stapfte mit einem riesigen Stapel an Büchern, Kassetten und CDs im Arm herein. "Zeit zum Lernen!" brachte er freudig hervor. "Was ist das?!" fragte Nadeshiko, schon ahnend was Kakeru ihm da angeschleppt hatte. "Das sind Sprachkassetten und Lernprogramme und dazugehörige Bücher."

"Wozu? Spreche ich dir nicht gut genug?" entgegnete ihm Nadeshiko leicht beleidigt.

"Nein, nein! Das nicht, aber ich möchte, dass du auch andere Sprachen kennen lernst und sie auch gebrauchst. Hier zum Beispiel... Italienisch, Deutsch, Französisch, Griechisch, Chinesisch, Hebräisch und ...ähm hier! Latein!"

Nadeshiko schielte voller "Begeisterung" zu Kakeru hinüber, der immer noch lächelnd den Stapel durchwühlte. "Latein!? Sonst noch Wünsche?! Wusstest du nicht? Lateinisch ist eine tote Sprache, die allerhöchstens noch Ärzte und Archäologen sprechen! Und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass Arzt meine Vorbestimmung des Herrn ist!" Er drehte sich auf seinen Stuhl langsam von Kakeru weg und naschte weiterhin seine Gummibärchen. "Mir reicht Englisch und Japanisch völlig! Schließlich hält 'er' sich hier auf und nicht irgendwo in einer dieser Länder!" Er widmete sich wieder seinem Buch. Kakeru murmelte ärgerlich: "Ja, ja! Hauptsache du hast deine Ruhe um deine Schnulzenromane zu lesen und genug Süßigkeiten! Aber gut. Mir soll's recht sein! Überhaupt, wo hast du denn den wieder her? 'Zorn und Zärtlichkeit'*...Schon wieder ein Neuer!" "Ach, den hab ich in einer Schachtel mit den anderen dort, in deinem Zimmer unterm Bett gefunden. Tut mir leid! Ich hätte dich fragen sollen, sind ja schließlich deine!" er wies mit den Arm auf das Regal, das in der Ecke stand und starrte weiterhin in das Buch. Kakeru ging auf ihn zu. "Mach dir darüber keine Gedanken! Es sind nicht meine! (Gott bewahre...) Sie gehörten meiner Mentorin und Partnerin Giselle! Die mochte das Zeug wie verrückt! Ich selbst interessiere mich nicht für solche Sachen! ('lese lieber Hohlbein!)" er nahm ihm das Buch aus der Hand.

"Wenn du schon nicht lernen willst, solltest du mir vielleicht ein bisschen zur Hand gehen und mir beim Einkaufen helfen! Du isst schließlich auch nicht wenig und der Kühlschrank gibt nun auch nichts mehr her!" Kakeru warf seinen Kopf tief in den Nacken und sah Nadeshiko beschwörend an, um seine Worte tiefer wirken zu lassen. "Hör schon auf zu grummeln! Ich hab dich schon verstanden!" neckte Nadeshiko zurück.
 

Eine Gruppe Schüler kam gerade von ihrer Schule. Sie freuten sich lautstark darüber, dass der Unterricht nun vorbei war und einige meckerten gleichzeitig über die vielen Hausaufgaben.

Sie gingen an einigen Geschäften vorbei, dessen Schaufenster schon auf das kommende Weihnachtsfest einstimmten. Weihnachtsmänner, Rentiere, Gehlanden, Lichterketten und alles was dazugehört. Schnell kam daher ein neues Gesprächsthema auf. Wer was, wem schenkt und so weiter. Nur einer schwieg schon die ganze Zeit und blieb nun vor einem der Schaufenster stehen, in denen mehrere Fernseher übereinander gestapelt waren und auf allen der selbe Kanal eingestellt war. Regungslos verfolgte er die Worte des Nachrichtensprechers:

"Die vor kurzen begonnenen Krawalle haben zugenommen und es scheint auch keinen Besserung in Sicht. Es wurden vermehrt Läden geplündert und harmlose Passanten auf der Straße angegriffen und ausgeraubt. Weiterhin werden Leute vermisst und zudem wurden gestern Abend zwei Leichen gefunden. Die Polizei schließt nicht aus, dass ein Zusammenhang zwischen den aufgetretenen Unruhen bestehen könnte. Zu den Unruhestiftern und möglichen Tätern, gibt es weiterhin unausreichende Angaben. - Und nun zum Wetter..."

"Es passiert so viel in letzter Zeit... Was ist nur mit dieser Stadt los? Überhaupt scheint die ganze Welt plötzlich wie verhext! Als würden wir vorm Chaos stehen! Und in mir... Irgendetwas geschieht! ...die Ruhe vor dem Sturm..." Plötzlich rief einer von den anderen Schülern ein starkes "Kakkoi-san! Wo bleibst du denn?" und riss ihn aus seinen Gedanken.

Er sah zu ihm hin und beeilte sich seinen Abstand wieder aufzuholen. "Ich komm ja schon!"
 

Im Einkaufszentrum angekommen, war es für Kakeru einfach nicht möglich, wie geplant, reinzugehen, das nötigste zu besorgen und dann schnellstmöglich wieder nach Hause zu fahren. Da es für Nadeshiko das erste Mal war, an dem er die Wohnung verließ und sich unter Leute mischte, blieb Kakeru nichts anderes übrig, als Nadeshiko genervt hinterher zu bummeln und ihn nörgelnd von den Schaufenstern, der überteuerten Läden, wegzuzerren um seine euphorischen Ausbrüche einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Es stellte sich jedoch für ihn als eine echte Geduldsprobe heraus. Immer wieder huschte Nadeshiko ein "Darf ich das haben? Kaufst du mir das? Bitte Kakeru!" aus seinen Mund, bis Kakeru entgültig die Nase voll hatte. "WOAH! Sieht die Jacke toll aus! Guck mal, Kakeru! Die is' gar nicht so teuer! Bitte, bitte, bitte! Ich würd' sie so gern haben! Kauf sie mir doch!"

"WAS HAB ICH DIR ÜBER DEN WILLEN ERZÄHLT?! Nun ist aber genug! Wir gehen jetzt beide schön brav unsere LEBENSMITTEL einkaufen und dann nichts wie nach Hause!!!" sprühte es aus ihm giftig heraus. "Und zur Strafe spielst du jetzt Packesel! Himpf!"

"Aber Kakeru...!" "Nichts 'aber Kakeru'! Wir gehen!" Und schon waren sie im Supermarkt verschwunden. Nach einiger Zeit hatten sie alles erledigt und Nadeshiko ereilte somit die von Kakeru angedrohte Strafe. Nadeshiko schleppte sich Kakeru hinterher bis er kurz verschnaufen musste und die Einkäufe abstellte. Er schaute sich kurz um doch Kakeru war schon weiter gegangen und nun im Gedränge nicht mehr sichtbar. Gerade wollte er weiter gehen als er plötzlich etwas Kaltes an seinem Hinterkopf spürte und eine tiefe Stimme ihn anraunte: "Ich hasse Engel!" Vorsichtig drehte Nadeshiko seinen Kopf zur Seite und bemerkte den blankpolierten Revolver dem ihn ein Mann im schwarzen Mantel an den Kopf presste und dessen Finger nun über den Abzug glitt. "Scheiße! Was soll das?!" schrie Nadeshiko ihn panisch an, doch der sah ihn wie zuvor mit kaltblütigen Blick herablassend an und legte nun Ernst in seine Hand. Er entsicherte seine Waffe. Ein Lächeln huschte über seine Lippen und gierig, voller Vorfreude schien nun sein Blick auf sein werdendes Opfer herab.

Als Höhepunkt seines Genusses setzte er noch ein "Stirb!" hinzu und hauchte es kaum hörbar in Nadeshikos Ohr. 'KLACK' Er drückte ab!

Nadeshiko wurde schwarz vor Augen und Stille breitete sich in ihm aus.

Die Augen des Mannes glitten über den schwachen Körper und er ließ die Waffe sinken.

Langsam mischte sich in die Stille das hysterische Geschrei der Leute, die das Geschehene soeben mit erlebt hatten und Nadeshiko spürte einen sanften Wind. Er öffnete die Augen und sah, dass nichts geschehen war. Kein Blut, keine Schmerzen.

Eine Ladehemmung? Glück? Er blickte nach vorn und entdecke auch gleich die Antwort auf seine Fragen. Kakeru stand dort und seinen Körper umspielte ein energiegeladener Wind, der auf Nadeshiko und den Mann, hinter ihm, zuströmte. "Rrrach! Noch so einer!" entwich es dem Typen in schwarz ärgerlich. Kakeru entgegnete ihm kühl: "Lass meinen Schützling in ruhe! Ich warne dich! Dass wagst du kein zweites Mal!" Die letzten Worte sprach er mit einem bedrohlichen Unterton.

"Sicher?!" Provozierte ihn sein Gegenüber und er richtete seine Waffe noch einmal auf Nadeshiko, der immer noch am Boden saß. Kakeru riss leicht seine Augen auf. Mit so einer Reaktion hätte er nicht gerechnet. Plötzlich tauchte noch ein weiterer, in schwarz gekleideter Mann auf, der etwas jünger war, und packte den anderen am Kragen. "HAST DU SIE NICHT MEHR ALLE!?! In aller Öffentlichkeit! Du kannst dich doch nicht mit jedem x-beliebigen Engel mitten auf der Straße herumprügeln!" Er zerrte ihn hinter sich her und versuchte so schnell wie nur möglich weg zu kommen. Doch der andere werte sich heftig und brüllte ihn an: "LASS MICH LOS! Ich mach' diese Scheiß Engel kalt!!" Doch er ließ sich von diesen Worten nicht beeindrucken und behielt seinen festen Griff weiterhin bei. Doch einen Moment hielt er inne und wendete seine Augen noch einmal auf Nadeshiko und Kakeru. Plötzlich wurden seine Augen größer und er stutzte. " Dich kenne ich! Ich habe dich schon einmal gesehen! In Jerusalem! Du warst dieser Engel der den Dolch gestohlen hat! ..." Er zeigte mit dem Finger auf Kakeru.



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