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Das Leben auf der Ogre Academy.

Der Leidensweg von Misutore, Esukaba & Badappu
von

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Der Neuzugang

Das Leben auf der Ogre Academy ist sehr trist und jeden Tag aufs Neue ein wahrer Alptraum. Unsere Ausbilder sind Sadisten, die Mitschüler werden immer barbarischer und zu Essen haben wir auch nicht genug. Es ist ein Wunder, das bei uns noch niemand gestorben ist, obwohl einige schon sehr nah dran waren. Unter anderem auch Esukaba.. Wie dem auch sei. Mein Name ist Misutorene, aber alle rufen mich nur Misutore und ich bin im letzten Ausbildungsjahr, zusammen mit meinen Freunden Esukaba und Badappu. Nur noch ein Jahr, dann ist dieser Horror vorbei, richtig? Falsch. Danach fängt das noch härtere Leben an der Front an, denn wir werden direkt in Kriegszonen geschickt, sobald wir uns hier als "würdig" erwiesen haben.
 

Jeden Tag beginnen wir um 4:00 Uhr frühs mit dem Appell vor den Schulhof - 200 Runden laufen. Danach Hindernisparkour, der mit Säuren und anderen gefährlichen Substanzen gepflastert ist. Haben wir das überstanden, folgt ein Trainingsspiel mit niederen Jahrgängen. Danach dürfen wir erstmal frühstücken, wenn man diese 5 Minuten, in denen wir ein gammelndes Stück Brot und abgestandenes Wasser in uns hineinwürgen, als Frühstück bezeichnen kann. Danach geht es mit ca 150 kg schwerem Gepäck über 500 km dichtes und unebenes Gelände. Wer umfällt, der wird entweder zurückgelassen oder von einem Ausbilder persönlich solange mit der Peitsche traktiert, das er wieder aufsteht und unter Schmerzen den Weg weitermacht. Haben wir das geschafft, müssen wir unsere Hissatus, Spezialtechniken, trainieren. Meistens herrscht dabei unerbittliche Mittagssonne und viele unseres Jahrgangs liegen sehr schnell erschöpft am Boden, einige werden ohnmächtig oder übergeben sich und wieder andere sind schon so fertig, das sie sich gar nicht mehr bewegen können und wir sie zurück tragen müssen. Mittagessen müssen wir uns in der Wildnis selbst fangen, was ziemlich schwer ist, da es hier nur kleinere Nagetiere gibt, von denen wir alle niemals satt werden.
 

Haben wir den beschwerlichen Rückweg geschafft, wird es auch schon fast dunkel und die Theorie in den Klassenräumen steht auf dem Tagesplan. Dort unterrichtet man uns, wie wir uns in bestimmten Situationen bei Gegnern verhalten sollen. Ohne Gnade, ohne Mitleid. Selbst wenn sie am Boden liegen, müssen wir weiter auf sie einschlagen und eintreten, bis sie sich nicht mehr bewegen. Anfangs war ich so sehr geschockt von dieser Academy, aber ich musste schnell und schmerzhaft lernen mich anzupassen, sonst hätte ich bis heute vermutlich nicht überlebt.
 

Wie auch immer. Admiral Hibiki hatte uns einmal eine Mitteilung gemacht und wir sollten uns alle im Auditorium einfinden. Der Admiral sprach nicht oft zu uns, viel mehr ließ er seine Untergebenen auf uns aufpassen, die nicht nur einmal unsere Mitglieder verletzt und missbraucht haben.
 

Da saß ich nun. Ganz vorne neben Badappu und Esukaba, meinen einzigen Freunden auf der gesamten Akademy. Nur zu den beiden hatte ich vollstes Vertrauen und die warme Geborgenheit, die ich brauchte, um den harten Alltag hier zu überstehen. Es dauerte nicht lange, bis der Admiral vor uns trat und zu sprechen begann.

"Ich bitte für einen Moment um eure Aufmerksamkeit. Diese Fraktion hat, wie ihr alle wisst, sehr großen Einfluss auf diese Welt und es ist uns ein brillianter Schachzug gelungen. Wir haben nun die gesamte Region im Norden eingenommen." Der gesamte Saal war am jubeln und gröhlen. Die Nordregion war die wohl widerspenstigste aller Instanzen und der Admiral arbeitete mit seinen Leuten schon seit 3 Jahrzehnten diese endlich einzunehmen. In der Tat, dies war wirklich ein Grund für eine Ansprache, aber deshalb kam er persönlich..? Irgendwas war doch faul.. Das wusste ich auf Anhieb.
 

Nach einer kurzen Pause und nachdem sich die Schüler alle wieder beruhigt hatten, ergriff dann unser Ausbilder das Wort. "Vielen dank Herr Admiral. Natürlich haben wir auch die Zivilisten aus ihren Häusern vertrieben. Jedoch bemerkten wir am Straßenrand in einer verdreckten Ecke einen Jungen, der heimatlos zu sein schien. Der Junge strahlte schon von weitem ein großes Potenzial aus, darum habe ich ihn verschont und an diese Akademy geholt."
 

VERSCHONT..? Ich hatte für einen Moment das Bedürfnis laut loszulachen. Sollte das ein schlechter Scherz sein? Lieber wäre ich am Straßenrand verhundert, als hier jeden Tag die Hölle durchstehen zu müssen. Dieser Junge tut mir jetzt schon leid.
 

"Ich werde ihn in die Obhut des ältesten Jahrgangs geben. Erzieht ihn, damit er keinen Ärger macht. Wie ihr das anstellt, ist mir herzlich egal, aber wenn ich wieder komme, will ich einen loyalen und gestählten Soldaten aus ihm sehen." - Das waren die letzten Worte unseres Ausbilders, der nebenbei bemerkt mein Vater war, aber einer der brutalsten und herzlosesten Menschen dieser Akademy war, bevor er uns den schwächlichen Jungen zeigte. Er war ca 14, maximal 16, blonde Haare, rubinrote Augen und ein ziemlich verängstiges Gesicht. Er erinnerte mich sehr an meinen ersten Tag hier. In den Reihen hinter uns fing es schon zu tuscheln an. Dieser Junge musste von nun an dieselben Spießruten laufen, wie ich auch damals. Das gefiel mir irgendwie nicht, aber es war unter den Schülern bereits zu einer Art Tradition geworden.
 

Später stellte sich der Junge auch bei uns vor. Er hieß Hayato. Ich musterte ihn sehr lange, jedoch erkannte ich nicht das angebliche Potenzial eines Soldaten, das mein Vater in ihm zu sehen glaubte. Ich vermutete eher, das es ihm sehr viel Freude bereitete, wie diese Klasse einen Neuzugang fertig machte, bis dieser um den Tod betteln würde. Ich wusste ja, das uns der Admiral und die Ausbilder durch Monitore jederzeit beobachten konnten. Mitleid durften wir nicht haben, aber irgendwie tat mir dieser Hayato leid. Vermutlich weil er mich wirklich sehr an mich erinnerte. Ich versuchte also ihn kennen zu lernen, musste allerdings mit Entsetzen feststellen, das der Junge zitternd und fast weinend im Gemeinschaftsbad unter einer laufenden Dusche saß. Seine Lippe blutete und er hielt sich schmerzend das linke Handgelenk. Die erste Phase des internen "Heißen wir den Neuling Willkommen" hatten meine Mitschüler also bereits vollzogen. Mit einem traurigen Blick kniete ich vor Hayato. "Für diese Akademy brauchst du ein sehr dickes Fell. Ich kann dir nur anraten, dir schnell eins zuzulegen. Ich heiße übrigens Misutorene, aber du kannst mich Misutore nennen." Ich versuchte meine Stimme so sanft und leise wie nur möglich zu halten, da ich Hayato nicht noch mehr verschrecken wollte. Er sah kurz auf, schwieg aber zuerst. "Ich wurde hier auch so behandelt.", meinte ich weiter und öffnete meine Uniform-Jacke und schob das schwarze Shirt darunter vom Ausschnitt her etwas nach unten, um ihn eine Narbe an meiner Schulter zu zeigen. "Dabei habe ich diese bekommen." Hayato war noch unsicher, aber ihm blieb keine Wahl, als sich bei uns einzuleben.
 

Punkt 21 Uhr war die Sperrstunde und wir sollten schlafen, um für den Appell ausgeschlafen zu sein. Ich bemerkte, das Hayato noch sehr lange auf seinem Bett saß und aus dem Fenster an die kalten Wände des Geländes schaute. Und wieder stieg diese schreckliche Erinnerung in mir hoch. Er war wie ich. Er war HAARGENAU so wie ich, als ich hier her kam. Ich musste ihn einfach beschützen und auf diese Akademy vorbereiten. Ich hoffte, das mir Badappu und Esukaba dabei helfen würden, auch wenn ich nicht wusste, was sie über ihn dachten.
 

Jedenfalls endete so der erste Tag von Hayato und man sah ihm an, das er schon sehr angeschlagen war. Würde er Phase 2 von meinen Mitschülern überstehen...?
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-02-02T13:45:55+00:00 02.02.2011 14:45
Wirklich unglaublich gut geschrieben und auch echt sehr schön erzählt. Stellenweise fand' ich es relativ überdramatisch, aber wenn man die Geschichte der drei kennt und auch weiß, wie sehr sie wohl wirklich dort behandelt worden sind, dann ergibt es durchaus Sinn, ja. Ich finde du hast einen sehr guten Erzählstil und du beweist hier auch deutlich, das du über sehr viel Fantasie besitzt und spannend und sehr interessant erzählen kannst. Auch gehst du sehr auf die Charaktere und auf das d'rum herum ein, was ich wirklich richtig gut finde! Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das alles noch entwickeln wird und hoffe, das es schnell weiter geht, denn weiter lesen werde ich auf jeden Fall, dafür interessiert mich die Fanfiction wirklich sehr.

Mach' weiter so, Imouto! ^^


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