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Kyuubis Gefährte

Kyuubi x Minato, Yaoi
von

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Kakashis Leiden

Kakashi wird hier wohl etwas OOC ausfallen, aber man weiß ja nicht viel darüber, wie er sich als Jugendlicher verhalten hat. In dieser FF spielt auch Kakashi und seine Vergangenheit eine Rolle. Dies war bis jetzt für mich das schwierigste Kapitel. Ich hoffe, es ist stellenweise nicht zu kitschig und einigermaßen gut rübergebracht, was die Gefühle angeht. Sollten einige Fakten mit der Originalstory nicht übereinstimmen so ist das hier beabsichtigt.

Trotzdem viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 8: Kakashis Leiden
 

Minato:

Richtig rund ging es zwei Tage später. Kyuubi hatte Inari für einige Besorgungen losgeschickt. Ihre Familie lebte in einem anderen Teil der Berge, hatte der Dämon mir gesagt. Sie war nur hier, um die „kleine Nervensäge“, wie der Fuchs Kakashi nannte, im Auge zu behalten und sich um Ihn zu kümmern. Damit Kyuubi sich voll auf mich konzentrieren konnte. Und das hatte er getan. Gesten hatte er gewünscht, das wir beide gemeinsam zu Abend aßen. Mürrisch hatte ich eingewilligt.

Ich erinnerte mich noch gut an unser Gespräch.

„Du hast mir also immer noch nicht verziehen, das ich dich entführt habe...“ seuftzte Kyuubi und nahm einen Bissen. Interessiert hatte ich die erste Zeit sein Verhalten beobachtet. Er wusste sich vorbildlich zu benehmen und hatte gute Manieren. Aber er konnte auch anders.

„Hegst Du immer noch Fluchtpläne? Auch wenn ihr mir entkommen solltet, ich weiß, wo ich dich wiederfinden kann, Minato. Und dann werde ich nicht mehr so nachsichtig sein! Unterschätzt mich also nicht!“

„Warum hast Du es nie auf die diplomatische Tour versucht, einfach mal gefragt?“ fragte ich.

„Tch! Das habe ich einmal versucht! Ich wurde daraufhin aus dem Schloss geworfen! Der Sohn des Feudalherren stand auf männliche Partner aber ich war Ihm nicht gut genug! Sie haben es zu spüren bekommen, als ich das Schloss dem Erdboden gleichmachte! Es ist besser, nicht meinen Zorn heraufzubeschwören! Mein nächster Gefährte war noch ein ein Jahr altes Kind, die Tochter eines Dorfoberhauptes, als ich sie erwählte und mitgenommen habe. Ich und mein Clan haben sie großgezogen und als die Zeit gekommen war, verliebte sie sich in mich und schenkte mir viele gesunde Nachkommen. Doch ich fand es nicht richtig, Kinder den Eltern wegzunehmen. Wenn man selber Kinder hat, weiß man, wie schmerzlich das ist.“

„Wenigstens in diesem Punkt bist Du vernüftig.“

„Ich hätte dich bereits damals bei unserer ersten Begegnung mitnehmen können, aber das hättest Du mir wohl nie verziehen, wenn ich dich von deinen Eltern weggeholt hätte.“

„Auch jetzt kann ich Dir noch nicht verzeihen, das Du mein Dorf angegriffen hast! Ich liebe mein Dorf und seine Bewohner! Und jeder, der uns ohne Grund angreift, ist unser Feind!“

Kyuubi sah ein, das es keinen weiteren Sinn hatte, mit mir zu reden und stand von seinem Platz auf.

„Wenn Dir meine Gesellschaft so zuwider ist, werde ich dich alleine lassen!“sagte er, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Raum. Ich merkte, das er nur schwer seine Wut unterdrücken konnte. Sollte er doch wütend auf mich sein. Hoffentlich würde er meiner bald überdrüssig werden und mich und Kakashi wieder freilassen. Sollte er sich doch einen anderen Partner suchen, ich konnte auf diesen langohrigen Fuchs gut verzichten.
 

Kakashi musste seit gestern nicht mehr den lästigen Verband um die Brust tragen und hatte begonnen, wieder zu trainieren. Bis-ja bis...

Ich hatte mir gerade das Hirn zermartert, wie ich eine Nachricht nach Konoha schicken könnte, mit Hinweisen, die helfen konnten, uns hier herauszuholen. Aber Kakashi konnte seine Hunde nicht beschwören und ich nicht Gamabunta, den großen Krötenboss, mit dem ich einen Vertrag eingegangen war. Diese verdammte Barriere blockierte alles.

Plötzlich fiel unten das große Eingangstor laut zu, begleitet von einer nicht zu überhörenden Stimme.

„NEIN, ICH GEHE NICHT MIT DIR BADEN, VERDAMMTER FUCHS!!“

Kein Zweifel, dieses laute Organ gehörte Kakashi. Kami ich hatte Ihn noch nie so schreien gehört. Überhaupt schrie und zeteterte er nur sehr sehr selten. Nicht einmal mit seinem ehemaligen Kameraden Obito hatte er sich so laut gefetzt! Und die beiden waren fast imnmer am Streiten gewesen. Warscheinlich war es die Ohnmacht, nichts gegen Kyuubi ausrichten zu können, die Ihn so wütend machte. Außerdem wollte er meinen Schüler zuerst ja umbringen. Kein Wunder, das Kakashi nichts mit Ihm zu tun haben wollte.

Ich stürzte aus meinem Zimmer und eilte den Gang entlang. Nicht das Kakashi in seiner Wut etwas Beleidigendes sagte! Wer weiß, wie der Dämon bei Ihm darauf reagieren würde!

Gerade kam Kyuubi in den Gang, einen zappelnden Kakashi wie einen Sack Reis unter dem Arm.

„Du hast wirklich keinen Respekt vor Älteren und Ranghöheren!“ schalt ihn der Dämon.

„Ich respektiere meine Vorgesetzten und meinen Hokage-aber keinen feigen Dämon!“

Ein Schreck durchfuhr mich, als Kyuubi zu knurren begann. Ich musste eingreifen, sonst tat er dem Jungen noch etwas an!

Im nächsten Moment quietschte Kakashi erschrocken auf, als die flache Hand des Dämons auf sein Hinterteil niedersauste! Einmal, zweimal, dreimal.

„Das darf doch nicht wahr sein! Er versohlt dem Kleinen den Hintern!“ schluckte ich.“Kyuubi! Lass das! So kannst Du ihm niemals deinen Willen aufzwingen!“

„Ich will ihm nichts aufzwingen! Ich will Ihm nur den nötigen Respekt lehren! Ich lasse mich doch nicht von diesem kleinen Naseweis beschimpfen! Schließlich bin ich ein paar Jahrhunderte älter als er!“

„Auf diese Weise?!“

„Geh zur Seite, Minato! Das geht jetzt nur mich und dem Gaki etwas an!“ Als der Fuchs mein erschrockenes Gesicht bemerkte, sprach er:“Keine Angst, ich habe schon unzählige Kinder großgezogen! Er soll sich mir nur entsprechend benehmen!“

„Wir gehören aber nicht zu deinem...deinem Rudel!“

Kakashi war die letzten Minuten sehr still gewesen. Sicher hatte er seit seinem sechsten Lebensjahr nicht mehr den Hintern voll gekriegt, wenn überhaupt. Das musste er jetzt erst mal verdauen. Warscheinlich hatte Kyuubi das auch mit seiner Aktion bezwekt. Er hielt jetzt still.
 

Kakashi:

Verdammt, dieser blöde Fuchs hat es gewagt, mir den Arsch zu versohlen! Was glaubt der, wer ich bin?! Ich bin ein Jo-Nin, verdammt noch mal-und ein Anbu! Und dieser Kerl wagt es mich zu schelten wie ein ungezogenes Kleinkind?!

Im nächsten Moment schwenkte ich mit Kyuubis Körper herum und er verschwand mit mir in das große Gemeinschaftsbad. Mein Sensei blieb draußen zurück. Dieser Fuchs hatte ihm verboten, uns zu folgen.

Unsanft wurde ich auf eine Steinbank gesetzt, der Dämon hockte sich mir gegenüber, sodaß ich mit Ihm genau auf Augenhöhe war. Ich holte aus, um ihm meine Faust mitten zwischen die Augen zu donnern, als ein stechender Schmerz mich zusammenkrümmen ließ. Mist, wieder meine Rippen! Ich keuchte, Kyuubi hatte mich vorhin einfach unter den Arm geklemmt und das hat meinen angeknacksten Knochen nicht gutgetan!

„Das kommt davon, wenn man so viel herumzappelt.“brummte der Dämon.

Dann zog er mir den Yukata von den Schultern, als ich mich dagegen wehren wollte, hielten zwei seiner Schwänze meine Arme fest und zogen meinen Oberkörper in eine aufrechte Posititon.

Die rechte Hand des Dämons verharrte vor meiner Brust und plötzlich durchströmte eine angemehme Wärme meinen Oberkörper. Und dann sah ich es: Grünes Chakra. Genauso wie das von Rin, wenn sie meine Verletzungen versorgt hatte. Die stechenden Schmerzen verschwanden, ich begann mich zu entspannen.. Kami, dieser Kerl konnte auch heilen?
 

Als Kyuubi fertig war, nahm er die Hand wieder weg und sah mir ernst ins Gesicht.

„Was ist dein Problem, Gaki? Immer wenn Inari oder ich in deiner Nähe sind, fängst Du an zu krakeelen!“bemerkte er.

„Ich krakeele nicht!“ knurrrte ich leise.

„Doch, Du bist ein Schreihals. Oder Du sitzt ruhig in einer Ecke und hast ständig die Nase in diesem komischen Buch. Inari beklagt sich, das Du abweisend zu Ihr bist, dabei kümmert sie sich rührend um dich. Du solltest mehr Dankbarkeit zeigen!“

Ich verdrehte meine Augen.

„Ach-sollen wir uns auch noch bedanken, das wir von Dir entführt wurden? Soll ich mich bedanken, dass Du mich beinahe umgebracht hättest?!“stieß ich hervor. Kyuubi seufzte. Er wusste, ich hatte recht.

„Es tut mir leid, Gaki. Aber Du hättest uns nicht folgen sollen, vor allem hättest Du dich damals auf dem Hokage-Turm nicht einmischen sollen. Wenn ich meinen Partner erwählt habe, hält mich nichts und niemand auf, Ihn mir zu holen. Das ist nun mal bei mir so.“

Kyuubi entschuldigte sich? Ich starrte Ihn verwundert an.
 

„Weißt Du, wenn ich dich so sehe, erinnerst Du mich immer an einen meiner Söhne. Ich hatte Einen, der war genauso widerspenstig wie Du. Aber gerade deshalb liebte ich Ihn so besonders. Gut, ich musste ihm öfters den Hintern versohlen, aber später hat er eingesehen, das er es jedes Mal verdient hatte. Weißt Du, ich schlage meine Kinder nicht gerne, doch wenn es nicht anders geht, sie zur Vernuft zu bringen...“

„Ich bin aber schon fünfzehn, ein Jo-Nin und Anbu!“

„Aber für mich bist Du immer noch ein Kind. Und ungezogen.“

„Ich bin nicht ungezogen! Ich bin viel erwachsener als Du glaubst!“

„Tch, davon hab ich bis jetzt wenig gesehen. Vielleicht liegt es an deiner Pubertät, wer weiß, Teenager sind in diesem Alter öfters schwierig und rebellisch.“

Ich drehte mich beleidigt zur Seite. Das war ja die Höhe, mich als ungezogenes Kleinkind zu bezeichnen! Dabei trug ich in Konoha bereits Verantwortung!

„Minato sagte, Du hättest deine Eltern verloren. Seit wann?“

„Warum wollen Sie das wissen? Wollen Sie mich adoptieren? Das können Sie vergessen!“knurrte ich. Ohne das ich es wollte, begann ich Kyuubi zu siezen. Der Dämon seufzte.

„Störrisch wie mein Kintaro. Dabei war sein Vater ein Mönch.“

„Ein Mönch?“ Ich sah auf und übersah das Blitzen in Kyuubis Augen. Er hatte meine Neugier geweckt.

„Ja, vor achthundert Jahren war mein Gefährte Taro, ein Mönch aus dem Feuertempel. Ein wunderbarer Mensch, voller Güte und Weisheit. Ich habe viel von Ihm gelernt. Er hat mich quasi „gezähmt“.Wir hatten drei wunderbare Kinder miteinander.“

„Häh? Wie soll das gehen?! Zwei männliche Partner? Das ist doch ein Witz, oder? Wollen Sie mich verarschen?“

„Wie das funktioniert, erzähle ich Dir, wenn Du älter bist, kleiner Gaki!“

„Hey, ich weiß über so was schon Bescheid! Für wie bescheuert halten Sie mich?“

„Ja, Inari hat mir erzählt, in was für einschlägige Literatur Du dich ständig vertiefst.“

„Sie mieser..-„wollte ich schon wieder losschreien, besann mich aber rechtzeitig. Mach den Typ nicht sauer, sonst stellt er weiß Gott mit Dir an ermahnte ich mich selbst. Ruhe und Beherrschung. Das macht einen guten Shinobi aus. Obwohl, wenn ich da an Gai dachte....

„Sei froh, das Du mir nicht vor 1000 Jahren über den Weg gelaufen bist! Dann wärest Du längst gefressen worden!“

„Na klar. Aber ich komme gut alleine zurecht! Das kann ich schon, seit ich sechs war.“

„Schon so lange bist Du ohne Eltern?“

„Meine Mutter kam bei einer Mission ums Leben, da war ich drei. Mein Vater....hat sich das Leben genommen, als ich sechs war.“

Den letzten Satz hatte ich sehr leise ausgesprochen und bemerkte Kyuubis bestürzten Blick. Jetzt hatte ich ich Ihm das verraten, was kaum jemand wusste. Nur mein Sensei, der dritte Hokage und noch einige Vertraute.

Kyuubi schüttelte traurig den Kopf. Bemitleidete er mich etwa?

„Ich habe und werde euch Shinobi wohl niemals ganz verstehen. Wie kann man seinem Leben ein Ende setzen und ein kleines Kind alleine zurücklassen?“

„Ich brauche kein Mitleid. Ich bin ein Ninja. Und Ninjas sind Werkzeuge.“

„Ja, sie sind Werkzeuge. Aber Werkzeuge mit einer Seele, das darfst Du niemals vergessen! Mein Gefährte Taro, der Mönch, dachte da anders; für Ihn war das Leben das Wertvollste was ein Lebewesen besaß und man sollte es nicht unnötig wegwerfen.“

„Glauben sie, es ist ein angenehmes Gefühl, wenn sie sich nicht mehr auf die Straße trauen können, weil die Leute, die sie früher bewundert haben, plötzlich nur noch mit Hass und Abneigung begegnen? Wissen Sie wie es ist, wenn plötzlich jeder mit dem Finger auf Sie zeigt und sie einen Verräter schimpft, obwohl man immer treu und loyal dem Dorf gedient hat?“platzte es aus mir heraus.

„Ich kenne es, Gaki. Auch auf meine Kinder wurde oft mit den Finger gezeigt, sie als Monster beschimpft, ich kenne das...“

„Vaters Ehre war dahin, sie wurde nur noch in den Schmutz gezogen...und irgendwann konnte er mit dieser Schande nicht mehr weiterleben...“

„Die Ehre...ja, es ist schlimm, wenn man sie mit Füßen tritt. Doch dein Vater hat darüber das Wichtigste vergessen: Dich. Was warst Du für Ihn? Ich verstehe es nicht, wie konnte euer Hokage nur zulassen, das so etwas geschah?! Was hat dein Vater so schreckliches getan, das euer Dorf ihm nur noch Verachtung entgegenbrachte?“

Kyuubi schüttelte den Kopf.

„Sie begreifen nicht die Hintergründe der ganzen Sache.“

„Dann erzähle sie mir. Wir haben Zeit.“

Zuerst rang ich mit mir selbst. Sollte ich Ihm wirklich dieses dunkle Kapitel aus meinem Leben offenbaren? Aber vorher würde dieser Fuchs wohl keine Ruhe geben.
 

Also erzählte ich ihm von der schicksalshaften Mission und der angeblichen Fehlentscheidung meines Vaters.

„Dein Vater brach also die Mission ab um einem schwerverletzten Kameraden das Leben zu retten. Er stellte also das Wohl eines Kameraden über das Wohl des ganzen Dorfes.“

Ich nickte. „Und deshalb konnte der Feind sich unserem Dorf nähern und angreifen. Dutzende Zivilisten und Shinobi kamen damals um. Mein Vater nahm die Verantwortung dafür auf sich. Ein schwerer Fehler wie sich herausstellte. Denn von diesem Tag an wurde er von seinen Kameraden wie den Bewohnern Konohas gleichermaßen mit Verachtung bestraft Und das nur, weil er einmal eine Entscheidung mit seinem Herzen traf.“

„Deinem Vater bedeuteten seine Kameraden wohl sehr viel. Das ist eine noble Einstellung. Er stellte das Leben eines Kameraden über die Mission. Er zeigte Gefühle.“

„Damit hat er eine unserer wichtigsten Regeln gebrochen. Das lernt ein zukünftiger Shinobi schon auf der Akademie. Ein Shinobi darf sich nicht von Gefühlen leiten lassen.

Von da an stellten sich alle, sogar seine ehemaligen Kameraden, gegen meinen Vater. Und eines Tages war es dann geschehen...“

Ich erlebte noch einmal im Gedanken die Ereignisse vor fast neun Jahren und merkte nicht, wie Kyuubi mir vorsichtig den Yukata abstreifte, ein Handtuch um meine Hüfte legte und mich einzuseifen begann. Erst als ich einen Schwall warmen Wasser über mich geschüttet bekam, erwachte ich aus meinem Tagtraum.

Wütend starrte ich Kyuubi an.

„Wehe Du rennst jetzt wieder davon, wie bei Inari! Meine Schwänze sind schneller als Du!“

„Das wollen wir doch mal sehen!“ knurrte ich, sprang auf und sprintete los. Ich kam nicht mal bis zur Tür. Schon hatte sich ein roter Fuchsschwanz um meinen Bauch gewunden und zog mich sanft aber bestimmt zurück, bis ich wieder auf meinem zugewiesenen Platz saß. Trotzig sah ich in die blutroten Augen, die meinem Blick unbeirrt standhielten. Zugegeben, ich hatte Angst vor diesem Dämon, da ich nicht wusste, wie mächtig er war, doch ich ließ es mir nicht anmerken.

„Erzähle weiter. Was geschah dann?“

„Es...war eines Abends, als ich von der Akademie nach Hause kam. Vorher hatte ich eine Meinungsverschiedenheit mit einem Mitschüler, weil er meinen Vater beleidigt hatte....

Ich habe Ihn auf dem Boden gefunden...ich dachte zuerst er würde schlafen und habe versucht ihn wachzurütteln. Doch...er rührte sich nicht! Erst dann entdeckte ich die große rote Lache neben seiner zusammengekrümmten Gestalt. Ich rief verzweifelt, er möge doch aufwachen-aber er rührte sich einfach nicht mehr! Dann begann ich um Hilfe zu rufen-doch es hörte mich keiner. Es war so, als wollten sie mich nicht hören. So blieb ich neben dem reglosen Körper sitzen, bis mein Sensei mich gefunden hat. Aber es war schon zu spät für meinen Vater. Es war alles zu spät...und meine Kindheit...war damit endgültig zu Ende.“

Je mehr ich erzählte,desto größer wurde der Kloß in meinem Hals. Ich versuchte ihn mit aller gewalt herunterzuschlucken, doch es ging nicht. Und dann brach der über die letzten Jahre aufgestaute Damm in mir, ich konnte es einfach nicht mehr zurückhalten. Alles, was sich aufgestaut und was ich unterdrückt hatte. Ich hatte mich an diesen Dämon geklammert und schüttete Ihm mein Herz aus! Verdammt! Ein Shinobi durfte doch keine Gefühle zeigen! Ein Shinobi musste Befehle befolgen! Er war nur eine Waffe, ein Instrument!
 

Minato:

Ich stand noch immer vor der Tür zum Gemeinschaftsbad und lauschte. Drinnen waren abwechselnd Kakashis und Kyuubis gedämpfte Stimmen zu hören. Manchmal lauter, manchmal so leise, das es kaum zu verstehen war. Plötzlich aber drang etwas an meine Ohren, was mir Sorgen bereitete. Ein Schluchzen und Wimmern. Weinte Kakashi? Was trieb Kyuubi da mit ihm?

Kurzerhand riss ich die Tür auf und wollte in den Raum stürmen, als ich im Türrahmen verharrte. Kyuubi hatte Kakashi umarmt und strich ihm sanft über den Rücken. Die Schultern meines Schülers bebten, Kami, der Junge weinte bitterlich. So hatte ich Ihn nicht mehr erlebt, seit-ja seit jenem Abend, als ich Ihn neben seinem toten Vater gefunden hatte.

Auf meinen fragenden Blick hin schüttelte Kyuubi nur den Kopf und deutete mit einer Handbewegung an, wieder den Raum zu verlassen. Nur widerwillig folgte ich seiner Aufforderung, aber es schien so, als wollte er wirklich das Kakashi sich ihm mehr öffnette. Auf welche Weise auch immer.
 

Kakashi:

Na toll, dieser Fuchs hatte alles, was ich über Jahre unterdrückt habe, wieder hervorbrechen lassen und nun heulte ich hier Rotz und Wasser! Wie ich mich schämte! Doch ich konnte es nicht mehr unterdrücken. Der letzte große Ninja-Weltkrieg hatte bei vielen seelische Wunden hinterlassen. Und meinen Vater hatten sie in den Tod getrieben. Aber war es überhaupt eine Schande, seinen Gefühlen einmal freien Lauf zu lassen? Irgendwie merkte ich, das es mich auch erleichterte. Mein Vater hatte seine Gefühle mir gegenüber nur sehr selten gezeigt, vor allem als ich noch klein war. Später, während meiner Ausbildung, war davon nichts mehr zu spüren.

„So ist es gut. Lass es heraus. Es ist nicht gut, immer seine Gefühle zu unterdrücken Und lass Dir sagen, das Du in meinen Augen immer noch mehr Kind als Erwachsener bist.“

Gab mir dieser Fuchs doch tatsächlich seine Schulter zum Ausweinen. Ich konnte nicht glauben, das dieser Dämon auch noch eine andere Seite hatte. Als wolle er mir das geben, was ich vor langer Zeit verloren hatte. Und meine Angst begann zu schwinden...

„Verdammt! Und wenn ich den Hokage nicht beschützen kann, wird man im Dorf auch mit dem Finger auf mir zeigen und mich auch einen Versager schimpfen! Sie werden sagen, seht, Kakashi Hatake ist genau so ein Versager wie sein Vater!“

„Niemand wird dich einen Versager nennen.“sagte Kyuubi leise.

„Woher wollen Sie das wissen?“

„Weil ich es verhindern werde.“

„Wie wollen Sie das verhindern? Alle auffressen, die mich beleidigen?“

„Dummer Gaki. Lass das meine Sorge sein. Auf jeden Fall habe ich noch niemals einen so jungen Anbu mit einem dermaßen starken Pflichtgefühl erlebt. So etwas wie dich sollte man in Ehren halten.“
 

Langsam versiegte mein Tränenstrom, gleichzeitig verspürte ich wie die Müdigkeit von mir Besitz ergriff. Ich spürte kaum noch, wie ich hochgehoben und in das wohltemperierte Wasser gesetzt wurde. Meine Augen drohten gänzlich zuzufallen und ich ins Land der Träume abzudriften. Ich merkte, wie sich die große Gestalt des Dämons mir gegenüber setzte, mich nicht aus den Augen ließ. Aber das war mir im Moment egal. Ich wollte nur noch schlafen. Seltsamer weise signalisierten mir meine Sinne ihn nicht mehr als potenzielle Gefahr. Sonst würde ich hier nicht so friedlich entschlummern.
 

Kyuubi:

Ich beobachtete, wie dem Kleinen langsam das Kinn auf die Brust sank. Noch ein Bischen und er würde einschlafen. Jedenfalls war seine Abwehrhaltung schwächer geworden. Vielleicht würde er sich jetzt mir ein wenig mehr öffnen. Ich hatte Ihm meine andere Seite gezeigt. Jene, die mein geliebter Taro in mir erweckt hatte. Dafür würde ich Ihm auf ewig dankbar sein. Blieb nur noch mein jetziger auserwählter Gefährte. Wie sollte ich es anstellen, das er zu mir offener wurde? Mir sein Herz schenkte? Das war weitaus schwehrer. Viel schwehrer.
 

Minato:

Endlich, nach einer Ewigkeit öffnete sich die Tür und Kyuubi trat hinaus. Ich stieß mich von der gegenüberliegenden Wand ab und kam auf Ihn zu. Er trug Kakashi auf dem Arm, erleichtert stellte ich fest, das der Junge nur schlief. Er trug einen sauberen Yukata und machte einen völlig entspannten Eindruck.

„Mach Dir keine Sorgen. Ich habe ihm nichts getan. Nur Gespräche geführt.“

Wortlos folgte ich dem Dämon, welcher meinen Schüler auf sein Zimmer brauchte und dort ins Bett legte. Ich sah an seinen Bewegungen, das er tatsächlich Erfahrung mit Kindern hatte. Er wirkte so...fürsorglich. Wer weiß, wie viele Söhne und Töchter er in den vergangenen Jahrhunderten großgezogen hatte? Wenn man ihn nicht verärgerte, schien er wohl ein ganz umgänglicher Zeitgenosse zu sein.

„Er hat mich an eines meiner Kinder erinnert. War genau so ein uverbesserlicher Sturkopf. Lassen wir Ihn schlafen, er braucht seine Ruhe. Sich mir zu öffnen, hat Ihn viel Kraft gekostet.“

„Er hat- „

„Er hat mir von seinem Vater erzählt und was damals geschehen ist.“

„Du hättest diese alten Wunden nicht wieder aufbrechen dürfen!“knurrte ich.

„Aber ich habe gespürt, das es Ihn belastete. Er hat es zu lange unterdrückt.“

Ich schwieg. Vielleicht hatte er Recht. Ein Gespräch konnte manchmal helfen.

Leise verließen wir das Zimmer.

„Kyuubi!“

Der Fuchsdämon drehte sich herum.

„Ich hoffe, deine Absichten sind ehrlich und Du spielst uns hier nichts vor, nur um unser Vertrauen zu gewinnen!“

Ich bemerkte den verletzten Blick in seinen Augen. Es tat ihm weh, das ich Ihm noch immer ablehnend gegenüberstand.

„Meine Absichten sind ehrlich. Wir hatten zwar keinen guten Start, aber ich gebe nicht auf.“

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich herum und seine Gestalt löste sich auf.

Nachdenklich kehrte ich auf mein Zimmer zurück.
 

Kakashi:

Mitten in der Nacht erwachte ich durch eine Stimme.

„Kakashi...“

Ich schlug die Augen auf und sah mich um. Ringsherum nur Dunkelheit. Doch plötzlich erschien eine Gestalt vor mir. Eine Gestalt, die ich sofort erkannte und die mir einen Stich ins Herz versetzte. Mein Vater.

„Vater..“schluckte ich. Im nächsten Moment stürzte ich auf Ihn und und warf mich in seine Arme.

„Kakashi...es tut mir so leid, das ich dich alleine gelassen habe. Erst als es zu spät war, habe ich meinen Fehler erkannt. Verzeih mir, mein Sohn.“

„Ich habe Dir längst verziehen. Ich weiß, was es heißt, mit Schande zu leben. Auch ich habe versagt. Ich konnte meine Kameraden nicht beschützen. Und auch nicht meinen Hokage.“

„Du hast nicht versagt. Du bist immer noch an der Seite deines Sensei und Hokage. Und ich soll Dir von deinen Kameraden ausrichten das sie sehr stolz auf dich sind, wie ich, und Du dir nicht die Schuld an ihrem Tode geben sollst. Ich habe Dir nie meine Gefühle für dich gezeigt, weil ein Shinobi keine Gefühle haben sollte, doch manchmal ist es wichtig, sich anderen zu öffnen. Denke immer daran, mein Sohn, sonst zerbrichst Du daran, so wie ich.“

„Sich öffnen....“

Ich blickte in das gütig lächelnde Gesicht meines Vaters. Plötzlich aber veränderte es sich, wurde zu eimem anderen Gesicht, einer anderen Person.

„Kyuubi!“

Seine roten Augen blickten genauso sanft und gütig auf mich herab.

„Dein Vater hat recht. Manchmal ist es wichtig, sich anderen zu öffnen.“

„AAH!“

Ich schreckte hoch. Ich befand mich wieder in meinem Zimmer, durch das Fenster fiel mattes Mondlicht herein. Ich atmete ein paar mal tief durch. Nur ein Traum. Warscheinlich wegen den letzten Geschehnissen. Moment, ich war doch zuletzt doch mit diesem Dämon im Gemeinschaftsbad gewesen....und jetzt lag ich hier in meinem Zimmer. Wer hatte mich ins Bett gebracht? Der Fuchs etwa? Hatte er sich etwa in meine Gedanken geschlichen?

Auf einmal bemerkte ich am Fußende meines Bettes einen Schatten, der sich leicht bewegte. Ich konzentrierte mich auf mein Sharingan und endeckte einen Fuchs mit zwei Schwänzen, der zusammengerollt zu meinen Füßen lag! Inari? Von der Chakra-Signatur her, die ich aufgrund der Versiegelung nur undeutlich wahrnemen konnte, war sie es. Sie war wohl zurückgekehrt. Schlief sie etwa jede Nacht am Fußende meines Bettes? Bewachte Sie mich? Seufzend legte ich mich zurück und drehte mich auf die Seite. Dabei fiel mein Blick auf eine Teekanne und einen Becher. Jeden Tag stand eine frische Kanne auf dem Tisch. Ich setzte mich wieder auf, und goß mir einen Becher voll ein. Der Tee war sogar noch warm und duftete wieder nach Kräutern. Während ich einen Schluck nahm, dachte ich über die Ereignisse der letzten Stunden nach. Kyuubi hatte sich um mich gekümmert. Er hatte sich beinahe wie ein Vater um mich gekümmert. Aber warum? Noch vor ein paar Tagen hätte er mich fast umgebracht! Und jetzt dieser Wandel? Tat er nur so? Nein, mein Gefühl sagte mir etwas anderes. Und auf mein inneres Gefühl habe ich mich bis jetzt immer verlassen können. Wie sollte das nur weitergehen?
 

Fortsetzung folgt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fukuyama
2011-05-09T11:20:21+00:00 09.05.2011 13:20
Eigentlich glaube ich fast dass die Geschichte von Taro und Kyuubi spannender ist als die von Minato. Falls du mal die Muße hast, kannst du ja mal drüber nachdenken, diese Geschichte auch um zusetzen...
Von:  Naruto-no-Yoko-Biju
2011-03-04T22:44:42+00:00 04.03.2011 23:44
ich liebe dies kapitel so sehr und hoffe es geht schnell weiter
Von:  sweetkiss12
2011-03-01T18:57:46+00:00 01.03.2011 19:57
hammer kapitel
Von:  Shura-chan
2011-03-01T16:44:24+00:00 01.03.2011 17:44
Hammer Kapitel. Wirklich schön geschrieben. Oh mann, Kakashi hat sich Kyuubi geöffnet. Nun hoffen wir mal, das Minato sich dem Fuchs auch mal bald öffnen wird. Schreib schnell weiter^^

LG die Shura-chan^^


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