Zum Inhalt der Seite

Royal Dignity

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Just a little syringe

Das Erlebnis mit Freezer blieb natürlich nicht im Gedächtnis des jungen Prinzen haften und so hatte er das Gesicht des Tyrannen schon wenige Wochen nach dem Vorfall vergessen.

Auch die meisten anderen Leute, mit denen sein Vater etwas zu tun hatte, kannte er nur wenige Stunden und löschte sie dann wieder aus seinen Erinnerungen. Für ihn war nur wichtig herauszufinden, wie man Nappa wieder zur Weißglut bringen konnte. Da der große Saiyajin dem Prinzen nichts tun durfte waren dem kleinen Vegeta keine Grenzen seiner Fantasie gesetzt.
 

Doch es gab auch noch anderes zu regeln. Der junge Prinz sollte in wenigen Stunden seine nächste Impfung erhalten und das konnte wieder eine Tortur vom feinsten werden. Beim letzten Mal, als der Arzt kam und ihn gegen Windpocken impfen sollte, hatte Vegeta den kompletten Raum, in welchem er sich mit dem Arzt befand, in Schutt und Asche gelegt. Es lag nicht etwa daran, dass der junge Prinz Angst vor Spritzen hatte, aber er hatte sich wohl erschreckt, als plötzlich sein Arm etwas stach. Und da das Gemüt des Prinzen wohl nicht das rosigste war, was man direkt erkannte, wenn man ihm in die kalten schwarzen Augen starrte, kam es wohl zu einer kleinen Wutattacke.

Überhaupt waren mittlerweile nicht mehr viele Dinge vor dem Prinzen sicher. Egal was er in die Finger bekam musste erst einmal auf seine Bruchsicherheit hin untersucht werden. Nach nur wenigen Wochen gab es im Palast kein einziges Glas mehr, das irgendwo frei herumstand und auch keine Vasen mehr. Die Königin hatte sich schweren Herzens dazu entschlossen, die teuren Amphoren aus den Fluren zu entfernen, damit diese nicht auch noch dem Prinzen zum Opfer fallen würden.

Es war nun also der Tag, an dem der kleine Prinz seine nächste Impfung in Empfang nehmen sollte. Es war ja bloß eine kleine Spritze. Und irgendwie spürte Vegeta das wohl, dass da etwas auf ihn zukommen würde, was er bereits kannte.

Nappa hatte ihn schon den ganzen Tag über auf dem Arm gehabt und langsam wurde ihm das zu viel. Der Prinz war nicht schwer, aber er spuckte ihn die ganze Zeit an, trat nach ihm und kniff in seine Haut. So ein kleines Kind konnte einen wirklich aufs schlimmste ärgern. Am liebsten hätte Nappa ihn in die nächste Ecke gesetzt und ihn seinem Schicksal überlassen. Aber dann bekam er wirklich großen Ärger und vor dem König hatte er ohnehin Angst. Nein, nicht Angst, eher Respekt. Ein Saiyajin hatte keine Angst.
 

Nappa trug den kleinen Prinzen also weiterhin widerwillig auf dem Arm und hielt seine Beschäftigungsmöglichkeiten aus. Die Wachen, an denen sie vorbei kamen, hatten ein mitleidiges Gesicht und keiner wollte jetzt gern mit Nappa tauschen. Lieber standen sie hier still und stocksteif an der Wand.
 

Endlich am Hospital des Palastes angekommen tippelte eine Krankenschwester auf die beiden zu und nahm Nappa den Prinzen ab. Bei der Frau fühlte er sich deutlich wohler und hörte auch sofort mit seinem Gezeter auf. Er kuschelte sich lieber an die prallen Brüste der Frau.

Auch Nappa waren diese aufgefallen.

„Hallo. Ich bin Nappa, starker Krieger, gutaussehend und Single. Hast du heute Abend schon etwas vor?“

Er unterhielt sich mehr mit der Oberweite der Krankenschwester, als mit ihr selbst.

Die Krankenschwester, die keineswegs dumm war und wusste für was Nappa im Palast bekannt war, zwinkerte dem Riesen kurz zu und meinte dann ganz ungeniert: „Hallo, Nappa. Mein Name ist Niveau, Krankenschwester von Beruf, verdammt sexy und nicht an dir interessiert.“

Jetzt war der Krieger baff. Noch nie hatte er so eine Abfuhr bekommen!

Sicherlich, den ein oder anderen Korb hatte er schon verkraften müssen, aber noch nie war eine Frau so gemein zu ihm gewesen. Am liebsten hätte er ihr jetzt den Hals umgedreht, aber das hätte ein Nachspiel gehabt. Zum einen würde er dafür bestraft werden und zum anderen hatte sie noch den jungen Prinzen auf dem Arm, der Nappa fies angrinste und den Kopf auf eine Brust der Krankenschwester. Ja, er wusste genau, was sein Kindermädchen von der Frau wollte und er hatte es nun! Zumindest in einer leicht abgeschwächten Art und Weise.
 

Die Krankenschwester brachte den kleinen Prinzen in einen sterilen weißen Raum. Dort setzte sie ihn auf einer Liege ab und streichelte ihm über sein Köpfchen. „Du bist ein ganz braver, hm?“ Vegeta grinste breit und wackelte ein wenig mit seinen Beinen hin und her.

Nappa konnte bei dieser Aussage nur die Augen verdrehen und gab ein leises „:Pah.“, von sich. Als ob der Prinz brav sei. Er war ein Satansbraten. Und zwar einer von der Profisorte.

„Dein Kindermädchen scheint wohl anderer Meinung zu sein.“, kicherte die Krankenschwester und rollte vorsichtig den Ärmel von Vegetas Oberteil nach oben.

Kindermädchen?! Nappa war doch kein Kindermädchen. Gut, seine Aufgabe war es auf den kleinen Prinzen zu beschützen und sich auch notfalls für ihn zu opfern. Doch Kindermädchen war er nicht. Er machte dem Prinzen schließlich nicht die Milch warm und zog ihn auch nicht an, dafür gab es ein weibliches Personal – zu welchem der kleine Prinz seltsamerweise immer netter war, als zu Nappa. Der Kleine hatte es wohl auf den glatzköpfigen Krieger abgesehen.
 

Der Prinz beobachtete die Krankenschwester ganz genau. Sie sollte ja nicht denken ihm jetzt wehtun zu dürfen nur, weil er sie nicht angepinkelt hatte. Misstrauisch folgten seine Blicke der Frau zu einem kleinen Tisch, auf welchem ein Fläschchen stand und eine Apparatur, die der Junge nicht kannte. Auf jedenfall war sie vorne sehr spitz und und blitzte ein wenig im grellen Licht der Neonröhren. Die Frau zog mit dem Gerät die Flüssigkeit aus der Flasche heraus und trat wieder an Vegeta heran. Der Junge ließ dieses spitze Teil kein einziges Mal aus den Augen. Was war das?

Nappa grinste bereits vor sich her. Ja ja, da hatte wohl jemand Angst vor einer kleinen Spritze, was? Nun gut. Das war kein Einzelfall in der Kriegerrasse. Man sollte es fast komisch finden, dass Saiyajin Angst vor einer Spritze hatten.
 

Die Krankenschwester tröpfelte ein wenig Alkohol auf einen Wattebausch und strich damit über eine kleine Stelle an des Prinzen Oberarm. Der Junge rümpfte bei dem Geruch leicht die Nase und sein Schweif fing an nervös und aggressiv zu zucken. Das war nicht nett. Dieser Geruch war ja fürchterlich! Es kribbelte in der Nase und seine Augen fingen leicht an zu tränen. Das konnte doch nicht gut für einen kleinen Prinzen sein.

„So. Und jetzt musst du den Arm ganz locker lassen. Das pikst nur ein bisschen.“

Vegeta zog sofort seinen Arm weg, als die Krankenschwester mit dem spitzen Ding seinem Arm definitiv zu nahe kam. Nappa lachte leicht. „Aber Vegeta. Das ist doch nur eine kleine Spritze. Die ist gut für dich. Dann bleibst du länger gesund.“

Spritze. Das Wort sollte sich der junge Prinz wohl besser merken. Misstrauisch blickte er aus zusammengekniffenen Augen sein Kindermädchen an und wandte seine Blick dann wieder dieser Spritze zu. Dieses Teil sollte gut für ihn sein? Es sah aus wie ein Folterinstrument!

Die Krankenschwester lächelte leicht und zog den Arm des Prinzen behutsam zu sich herüber.

„Das tut nicht weh. Aber du musst deinen Arm ganz locker lassen.“

Vegeta knurrte leise – was sich allerdings noch eher wie ein Schnurren anhörte – und hielt die Augen weiterhin verengt. Wenn dieses Weib es wagen sollte ihn zu versuchen zu töten konnte sie ihr blaues Wunder erleben. Der junge Prinz Vegeta war jetzt schon stärker, als so manch anderer im Palast und diese Krankenschwester mit ihren Spritzen würde gegen ihn überhaupt keine Chance haben. Aber würde es sein Kindermädchen tatsächlich riskieren den jungen Prinzen zu einer Mörderin zu bringen? Schließlich müsste er das dann dem König erklären und dann würde Nappas Kopf definitiv rollen. Vielleicht war es tatsächlich eine positive Maßnahme für den Prinzen. Wer würde auch schon ein Kind umbringen? Und auch noch eines Königs Kindes?

Dennoch misstrauisch hielt Vegeta seinen Arm diesesmal an Ort und Stelle. Auch ließ er ihn locker, beobachtete aber mit aufmerksamen Blicken die Krankenschwester und als diese die Nadel in die Haut seines Oberarmes stach zuckte Vegeta leicht mit dem rechten Augenlid. Es hatte nicht weh getan, nur spürte er ein seltsames Ziehen, als die Frau diese seltsame Flüssigkeit in seinen Arm hinein drückte. Er war noch zu klein um zu verstehen, was denn dort nun vor sich ging.
 

Er fühlte sich ein wenig schlapp. Sie hatten also doch versucht ihn umzubringen! Das würde der Prinz ihnen heimzahlen! Aber erst sollte geschlafen werden.

Vegeta schloss seine Augen und sackte in sich zusammen. Die Krankenschwester klebte ein kleines Pflaster auf die Einstichstelle und rollte den Ärmel wieder herunter.

„Sein Kreislauf wird jetzt ein wenig durcheinander sein. Am besten ist, wenn er nun in Ruhe schlafen kann.“

Nappa nickte leicht, hob den jungen Prinzen auf seine großen Arme und lächelte der Krankenschwester zu. „Sie machen einen wirklich tollen Beruf.“, versuchte er noch einmal sie vielleicht zu einem Date zu überreden. Die Krankenschwester lächelte nur und warf die gebrauchte Spritze in den Mülleimer.

Nappa seufzte schwerfällig und brachte den kleinen Prinzen in sein Schlafgemach. Dort legte er ihn in dessen Bett, deckte ihn zu und betrachtete sich den schlafenden zukünftigen König der Saiyajin.

„Es war bloß eine kleine Spritze...“, meinte er und seufzte leise.

Und dieser verdammte kleine Knilch hatte ihm auch noch ein potentielles Date ruiniert!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück