Zum Inhalt der Seite

Lizzy´s Tochter

Eine Stolz und Vorurteil FF
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auf nach Pemberley

Rachel war glücklich, endlich wieder zu Hause zu sein. Auch Lizzy war froh, ihre Tochter wieder bei sich zu haben. Die Geschenke kamen gut an. Die beiden Frauen unterhielten sich fast die ganze Nacht lang. Dabei erzählte Rachel ihrer Mutter auch von Georgiana. Nun ließ sie den Nachnamen weg.

„Mama, sie hat mich eingeladen, in den Ferien zu ihr zu kommen. Darf ich zu ihr?“

„Wo wohnt sie denn?“

„In Derbyshire“, antworte sie knapp und sah ihre Mutter genau an.

Lizzy glaubte erst, sich verhört zu haben, innerlich war sie aufgebracht, doch sie zeigte es nicht nach außen hin. Schnell beruhige sie sich wieder.

„Und wo genau? Derbyshire ist schon groß“, wollte Elizabeth nun wissen.

„Nach Lambton“, sagte sie und merkte den erschrocken Blick ihrer Mutter.

„Lambton?“, frage Lizzy nochmal nach, denn sie wusste, dass das ganz in der Nähe von Pemberley war.

Natürlich sollte sie nach Pemberley kommen, aber das konnte sie ihrer Mama nicht sagen und so kannte sie jedenfalls den nahe gelegen Ort.

„Ich weiß es noch nicht. Gib mir etwas Zeit zum überlegen. Denn immerhin kennst du diese Georgiana kaum“, sagte Lizzy.

„Aber ich soll ihr auch bald Beschied sagen. Sie würde mich von London aus mitnehmen. Ich brauche also nur etwas Taschengeld und ein Ticket nach London. Oh bitte Mama!“, bettelte sie schon fast.

„Und wie kommt ihr von London weg?“

„Sie fährt mit dem Auto und würde mich mitnehmen und auch zurückbringen.“

„Wie alt ist sie denn?“

Nun wusste sie nicht, ob sie wirklich die Wahrheit sagen sollte, denn vielleicht würde Lizzy es sonst herausbekommen.

„20“, log Rachel.

„Bei wem wohnt ihr? Bei ihren Eltern?“

„Nein, sie wohnt bei ihr Bruder. Aber er wird bestimmt nicht da sein. Ach komm schon Mama, sag ja“, kam es von dem Teenager und sie hoffte, dass die Fragen bald ein Ende haben würden.

„Ich überleg es mir“, sagte Lizzy und damit war das Thema erst mal vom Tisch, worüber ihre Tochter nicht gerade froh war.
 

Ein paar Tage später kam Jane vorbei. Elizabeth redet mit ihrer Schwester über die geplante Reise ihrer Tochter.

„Lizzy, du muss dir keine Sorgen machen. Sie kennt nicht mal seinen Namen, von daher brauchst du nichts befürchten“, sagte Jane.

„Du hast ja recht, aber ich habe trotzdem ein ungutes Gefühl dabei“, sagte die jüngere von beiden.

„Und Rachel ist ein anständiges Mädchen. Also lass sie doch fahren...“

Ihre Schwester hatte wirklich recht. Andere, die in ihrem Alter waren, würden für zwei Wochen nach Frankreich, Spanien oder sonst wohin fliegen.

Lizzy gab nach und ließ ihre Tochter schließlich doch nach Pemberley fahren.
 

Rachel freute sich sehr über die Erlaubnis ihrer Mutter und freute sich nun auf ihre Sommerferien. Diese kamen auch recht schnell. Georgiana holte ihre Nichte von dem Londoner Hauptbahnhof ab und fuhr direkt in Richtung Derbyshire. Unterwegs unterhielten sich die beiden jungen Damen über alles Mögliche.

Nach einer Weile sagte Rachel: „Ich habe Kinderfotos von mir mitgenommen falls du sie sehen willst? In London hatte ich es total vergessen...“

„Sehr gerne. Ich habe auch eine kleine Überraschung für dich. Mein Bruder kommt auch nach Pemberley, aber erst nächste Woche. Er weiß nichts von dir, er denkt ich habe eine Freundin zu Besuch. Also lass es uns ihm schonend beibringen. Außerdem, wenn es nach mir gehen würde, wäre er auch zu seinem Geburtstag auf seinem Anwesen. Nur man weiß nie, wann und wo er gerade ist, denn er plant auch gerne schnell um, was bei seinem Beruf allerdings auch nicht anderes geht.“

Rachel hörte zwar zu, doch als ihre Tante ihr mitteilte, dass sie ihren Vater treffen würde, schweiften ihre Gedanken ab.

„Hast du mir zugehört?“, fragte Georgiana.

„Ja, natürlich, Entschuldigung, aber ich bin gerade platt. Ich kann es nicht fassen, dass mein größter Wunsch tatsächlich in Erfüllung gehen sollte.“

„Ja, mach dir keine Gedanken. Das wird schon. Hab keine Angst“, versuche sie ihre Nichte etwas zu beruhigen.

„Ist es noch weit?“, wollte nun Rachel wissen.

„Nein, wir sind schon im unserem Park. Gleich kannst du schon etwas von dem Haus sehen“, erklärte sie ihr.

Nach nur wenigen Minuten kam ein halber Palast in Sicht.

„Sag bloß, DAS ist Pemberley!?“

Miss Darcy nickte bestätigend.

„Das ist ein Schloss und kein Haus.“, kam es fassungslos.

„Na gut, Haus ist vielleicht etwas untertrieben, aber ein Schloss ist es nun wirklich nicht.“

Rachel könnte es immer noch nicht fassen und sah wieder zu dem Anwesen und je näher sie ihm kamen, desto größer wurde es.

Endlich fuhren sie die Einfahrt entlang. Mrs. Reynolds kam auch schon aus dem Haus gerannt, als hätte sie die ganze Zeit am Fenster gestanden, um ihre Herrin und deren Besuch zu begrüßen.

„Oh, Miss Darcy, pünktlich wie immer. Ich hoffe, die Fahrt war angenehmen?“

„Ja, danke Mrs Reynolds, ist das Zimmer hergerichtet worden, nach dem ich verlangt hatte?“

„Aber sicher.“

„Bitte erfüllen sie meiner Freundin jeden Wunsch. Sie soll sich doch hier wohlfühlen“, sagte Georgiana zu ihr Haushälterin.

„Miss Darcy, aber das mussten sie doch wissen, dass es hier keinem Gast an etwas fehlt. Aber darf ich noch den Namen der jungen Frau erfahren? Nicht weil ich neugierig bin, das wissen sie bestimmt, aber wie soll ich sie anreden...“

„Aber sicher… Sie ist Miss...“, da stocke Georgiana, da sie wusste, dass ihre Haushälterin ein gutes Namensgedächtnis hat, so könnte sie den Nachnamen nicht preisgeben. Sie würde sofort einen Verdacht haben, zwar war sie keine Klatsch- Tante, doch wollte sie es trotzdem erst einmal verneinen.

„Nennen Sie sie einfach Rachel. Das geht schon in Ordnung.“

„Mir ist nicht wohl dabei, denn selbst Sie nenne ich beim Nachnamen und ich kenne sie seit Ihrer Geburt.“

„Ja, ich weiß aber die Jungen sehen es heutzutage nun mal anderes...“

„Sie haben Recht...“
 

In der Zwischenzeit stieg Rachel aus dem Auto, sie sah sich immer noch sprachlos um. Sie hatte noch nie im Leben so einen schönen Garten gesehen. Sie glaubte, selbst die Queen hätte nicht so eine schöne grüne Anlage und mit diesem Anwesen könnte sie nicht mit halten.

„Rachel?“, sagte Georgiana und holte sie so zurück in die Gegenwart.

Sie ging sofort zu ihrer Tante.

„Das ist Mrs. Reynolds, unsere Haushälterin, du kannst immer zu ihr gehen, wenn du etwas benötigst, was auch immer es ist.“

„Danke. Ich werde Ihnen bestimmt keine Umstände machen“, sagte Rachel zu der schon etwas in die Jahre gekommene Dame.

Dann gingen alle zusammen in das Haus. Nun war Rachel wieder sprachlos. Es sah aus, als würde sie ein Museum besuchen, die Möbel sahen sehr antik und kostbar aus. Sie konnte kaum glauben, dass sie hier wirklich leben sollte, auch wenn es nur ein Urlaub war.

Georgiana führte sie in ihr Zimmer. Es war ganz edel in Crème eingerichtet und ca. 30m² groß. In der Mitte, unter dem Fenster, stand ein großes Bett. In dem Zimmer waren auch ein Fernseher, ein Kleiderschrank, ein Tisch und eine Schminkkommode.

„Hier schläfst du“, sagte ihre Tante.

„Was? Das ist fast so groß wie unsere Wohnung in Meryton! Ich kann hier nicht bleiben.“

Georgiana musste etwas grinsen, da sie sich so etwas schon gedacht hatte. Doch ging sie nicht weiter darauf ein.

„Mein Zimmer ist gegenüber, falls etwas ist. Ruhe dich etwas von der Fahrt aus. Mrs. Reynolds wird dir dann noch das Haus zeigen.“

„In Ordnung“, kam es nun von Rachel. Sie griff direkt zum Handy und rief ihre Mutter an, um ihr zu sagen, dass sie gut angekommen sei. Am liebsten hätte sie ihr auch gesagt, dass sie in Pemberley sei und was für ein schönes Haus es sei, doch wusste sie, dass das nicht ging, noch nicht zumindest.

Sie packte ihre Sachen in den Schrank und auf einmal fand sie, dass sie unpassende Sachen mithatte, denn sie könnte bestimmt nicht hier einfach in Jeans und T-Shirt herumlaufen...

Später wurde ihr noch das ganze Anwesen gezeigt, doch kam sie mit der Größenordnung nicht klar, deshalb verlief sie sich auch auf dem Weg zum Esszimmer.

„Entschuldigung, ich hatte mich verlaufen“, sagte Rachel, als sie endlich am Ziel war.

„Nicht schlimm, du hast es ja noch geschafft“, kam es von Miss Darcy.
 

Rachel hörte, wie jemand Klavier spielte, sie würde neugierig und begab sich auf die Suche. Nach einer Zeit wurde sie fündig und sah, dass es Georgiana war, die spielte. Leise setzte sich Rachel in den Sessel und hörte zu. Sie war eigentlich kein Freund von klassischer Musik, aber irgendwie gefiel es ihr. Als das Stück zu Ende war, klatsche sie sogar.

„Danke“, sagte Miss Darcy.

„Du spielst gut. Ich habe zwar keine große Ahnung davon, aber ich finde, es hört sich schön an.“

„In London habe ich leider kein Klavier, dabei liebe ich es so sehr...“

„Das merkt man auch. Wie lange kannst du das schon?“

„Mmmh ich kann es nicht sagen. Ich weiß nicht mehr, wie alt ich war, als ich es gelernt habe.“

„Ich habe nie ein Instrument erlernt“, sagt Rachel.

„Ich kann noch Harfe spielen. Es altmodisch, aber ich wollte es damals unbedingt lernen, aber Klavier spiele ich lieber.“

„Darf ich dir weiter zuhören?“

„Ja, gerne“, sagte Miss Darcy.

Als sie wieder anfing zu spielen, sah sie ab und zu zu ihrer Nichte.

//Ja, sie ist eine Darcy//, dachte sie sich. Denn sie hatte es Gefühl, als würde ihr Bruder zuhören und sie dabei ansehen. Es war der gleiche Blick und das gleiche Funkeln in den Augen.
 

Danach führte Georgiana sie in die Bibliothek.

„Hier sind Bücher von Jahrhunderten, jeder Darcy kauft neue Bücher. Wir haben sogar Ausgaben, hinter denen viele Museum hinterher sind“, sagte sie beim betreten.

„Oh mein Gott, das glaube ich dir gerne bei der Vielfalt. Welche sind das denn zum Beispiel?“

„Mmmmh, diese hier ist sehr beliebt, wir bekommen täglich neue Angebot dafür“, sagte sie und holte ein Buch aus dem Regal. Es war Klein Dorrit von Charles Dickens

„Bitte sag nicht das ist die Erstausgabe?“, kam es von Rachel.

„Oh doch, mein Urururururgroßgroßvater oder so liebte die Romane, wir haben alle hier.“

„Meine Mama liest die Bücher von ihm auch gerne. Wir haben die auch zu Hause, nur die neuen Ausgaben natürlich und ich habe mir Verfilmung von BBC gekauft. Ich lese zwar auch gerne, aber mehr modernes.“

„Die haben wir hier“, sagte Georgiana und deutet auf das andere des Raums.

„Da wirst du mich eher finden als bei den klassischen.“ Büchern

„Du kannst das Buch auch gerne mit rausnehmen, aber bitte lass es hier in Pemberley.“

„Klar, verständlich.“

Als nächstes gingen sie zu dem Kamin, vor ihm war ein großer Teppich, der sehr gemütlich aussah. Darum herum befanden sich ein Sessel und eine Couch, die sehr antik aussahen. Die Hausherrin sagte, dass sie hier oft ihre Tage und Abende verbrächte, denn sie waren eine Familie, die viel las. Nun wusste Rachel es endlich von wem sie das hatte. Denn oft saß sie mit ihrer Mutter im Wohnzimmer und die beiden lasen, was für jemand in ihrem Alter etwas eigenartig war.

Auf diese Art verbrachten auch Georgiana und Rachel den restlichen Abend.
 

Am nächsten Nachmittag verbrachten die beiden am Badeteich. Sie sonnten sich und lasen dabei ein Buch. Ab und zu gingen sie auch mal ins Wasser, um sich etwas abzukühlen, wobei oft eine kleine Wasserschlacht entstand.

Mrs Reynolds machte den beiden in der Mittagszeit einen kleinen Imbiss und etwas Kühles zu trinken. Georgiana und Rachel nahmen es an einem schattigen Plätzchen unter einem Baum ein. Dort wollten sie so lange verweilen, bis sie wieder ins Wasser gingen. Die Ältere von beiden schlief nach einer Weile ein. Die andere ging zum See und setzte sich an den Rand. Sie könnte sich wirklich vorstellen, dass es ihrer Mutter hier sehr gut gefallen hat und wer weiß, vielleicht würden sie hier immer noch leben. Hätte sie dann vielleicht auch noch Geschwister? Rachel versuchte, sich es alles vorzustellen und ihr gefiel der Gedanke, zumindest, wenn ihr Vater so ist, wie sie ihn vorstellte.

Da hatte sie fiel ihr wieder etwas Neues ein, wie sollte sie sich verhalten bei dem ersten Treffen? Schnell schob sie es von sich weg denn bestimmt würde ihre Tante ihr helfen. So sprang sie in den Teich.
 

Als Georgiana wach wurde, suchte sie direkt nach ihrer Nichte, die immer noch schwimmen war. So nahm sie sich ihr Buch und legte sich wieder in die Sonne. Nach einer Weile meinte sie ein Auto zu hören, doch schob den Gedanken beiseite, denn hier fuhren keine fremden Autos entlang und ihr Bruder wollte erst nächste Woche kommen. Deshalb las sie weiter und merkte nicht, wie sich jemand ihr nährte. Umso mehr war sie erschrocken, als sie aufblicke und ihr Bruder neben ihr hockte.

„Hallo“, sagte er nur.

„Mach das nie wieder“, kam es von ihr und sie schlug spielerisch nach ihm. Worauf er sich auf die Wiese setzte trotz seines Anzuges, den er noch trug.

„Aber hallo erstmal“, sprach sie und umarmte ihn, was er erwiderte.

„Was machst du denn hier? Sagst du nicht, dass du erst nächste Woche kommst?“

„Ja, aber ich hatte jetzt schon etwas Zeit. Die Konferenz kann ich auch über das Internet halten...“

Weiter kam er nicht, da kam Miss Caroline Bingley auf die beiden zu. Als sie bei den Geschwistern ankam, begrüßte sie Georgiana übertrieben freundlich. Caroline ist die Schwester von seinem besten Freund Charles. Sie war offensichtlich in William verliebt, doch keiner wusste, ob etwas zwischen den beiden lief. Aber Miss Darcy und das ganze Personal hoffte, dass es nicht der Fall war.

„Charles kommt morgen nach. Er hatte noch ein Termin. Wichkam wird auch kommen, das sagte er zumindest... “, sagte William zu seiner Schwester.

„Setzt dich“, sagte er zu Caroline.

Doch diese verneinte es, da sie sich nicht ihr teures, neues Kleid ruinieren wollte. Georgiana schüttelte innerlich den Kopf, aber sie hatte nichts anderes erwartet. Sie unterhielten sich und sie merkte nicht, wie Rachel der kleinen Gruppe immer näher kam. Doch als sie ihren Vater erblickte, blieb sie stehen, keinen Schritt könnte sie mehr machen.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück