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Drei

PreußenxÖsterreichxUngarn
von

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Drei

Vergebung/Verständnis
 

Ihre Arme umschlingen meinen warmen Körper. "Vergib mir!" wispere ich in die Beuge ihres Halses.

 "Vergib mir! Vergib mir!" immer wieder die selben Worte und immer wieder die selbe Antwort: "Es ist okay." 

Sie flüstert den Satz in mein Ohr. "Es ist okay." sagt sie sanft, während sie mir liebevoll über den Rücken streicht.

Es ist nicht okay verdammt noch Mal!

Denn ich sage "Vergib mir!" und nicht "Es tut mir Leid." denn ich bereue nicht was ich getan habe. Ich weiß, dass ich es wieder tun würde, auch wenn ich nicht verstehe wieso. 

Ich liebe meine Frau doch! 

Trotzdem habe ich sie betrogen. Ich habe mit ihm geschlafen. Ich verstehe es nicht. Verstehe mich selbst nicht. 

Ich weiß nur, dass ich Ungarn liebe. 

Wir lieben einander.

Wir können einander alles anvertrauen, sind Geliebte und die besten Freunde füreinander, verstehen einander wie sonst niemand, und genau deshalb habe ich ihr alles erzählt. Ich musste es ihr sagen, weil ich wusste, dass sie es verstehen würde. Ich weiß auch jetzt, dass sie es versteht, weiß, dass auch sie den Unterschied bemerkt zwischen "Es tut mir Leid." und "Vergib mir!".

Ja, sie vergibt mir. Ja, sie versteht mich. 

Ich will nur, dass sie es mir nicht übel nimmt und vielleicht will ich auch, dass sie mir hilft, dass sie mir erklärt was ich selbst nicht verstehe.

Nun stehen wir hier, im Wohnzimmer, umarmen uns und schweigen. Schweigen, weil wir wissen, was der Andere denkt und fühlt.

Nach einigen Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen und in denen es vielleicht wirklich okay ist, so wie es ist, flüstert sie die Antwort. Die Antwort auf meine Frage nach dem wieso, die ich vielleicht nie kennen wollte, aber immer schon kannte.

"Du liebst ihn ."

Ich liebe ihn?

Es stimmt.

Ich liebe ihn.

Ich liebe Preußen.

Ich schlucke schwer und nicke.

"Ich liebe ihn auch." sagt sie.

Ich nicke. Ich weiß.

"Was jetzt?" frage ich heiser. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie das hier weitergehen kann.

Ich hoffe, bete, dass...

"Wir könnten ihn fragen, was er dazu sagt." erklärt sie schlicht.

Ein breites Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. 

"Ich liebe dich!"

"Ich weiß." erklärt sie mit einem ebenso breiten Grinsen. "Ich liebe dich auch, aber das sollten wir jetzt lieber jemand anderem sagen."
 

Keine halbe Stunde später stehen wir vor Preußens Haustür. Ich drücke Ungarns Hand etwas fester und betätige den schweren eisernen Türklopfer der die Form eines Adlers hat.

Die Tür wird aufgerissen. Im Rahmen steht ein breit grinsender Preußen. 

"Heya, der Spießer und seine Herrin! Habt ihr meine großartige Präsenz so sehr vermisst?"

Er kichert, doch es klingt hohl und unnatürlich. Sein Haar ist noch zerzauster als sonst und das Grinsen wirkt aufgesetzt.

Vor drei Tagen haben wir uns das letzte mal gesehen. Vor drei Tagen haben wir miteinander geschlafen. Bei der Erinnerung daran färben sich meine Wangen rosa. Er bemerkt es, sagt aber nichts. 

"Das auch." sagt Ungarn wie beiläufig und ohne auch nur eine Spur rot zu werden. Das will ich auch können! 

"Dürfen wir reinkommen? Wir haben etwas mit dir zu besprechen." Und noch ehe der, wegen des ersten Kommentars noch leicht verdutzte, Preuße antworten kann, schiebt sie sich an ihm vorbei ins Haus und geht zielstrebig in Richtung Wohnzimmer. Preußen und ich folgen ihr einigermaßen überrumpelt. 

Ich bin zwar etwas erleichtert, dass sie die Führung übernimmt, aber ein wenig ärgert es mich schon. Sollte nicht ich als der Mann in der Beziehung die führende Rolle übernehmen?

Aber was soll's. Ohne ein Wort der Klage folge ich ihr und setze ich mich in einen der Sessel, die im Wohnzimmer stehen. Preußen bleibt stehen und verschränkt die Arme in eine Abwehrhaltung. Er fühlt sich sichtlich unwohl schafft es aber trotzdem großartig auszusehen sein Blick bleibt weder an Ungarn noch an mir länger als ein paar Sekunden hängen. 

"Also? Wieso beansprucht ihr meine großartige Zeit?"

Ungarn lächelt und ich werde das Gefühl nicht los, das sie sich unserer Sache ziemlich sicher ist. 

"Österreich hat mir erzählt, was passiert ist." erklärt sie in einem für diese Situation nahezu unnatürlich ruhigen Tonfall.

Preußen wirkt einen Augenblick überrascht, dann hat er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle. 

"Ach, dann ist die kleine Petze also gleich zu seinem Frauchen gerannt um zu beichten?"

Ungarn sagt nichts. Die gesamte Aufmerksamkeit liegt nun auf mir, wobei sie mir einen leicht gelangweilten Blick zuwirft und er einen Punkt oberhalb meine Schulter fixiert, aber offensichtlich irgendeine Reaktion erwartet.

 Ich nicke zögernd. "Wenn du es gerne so ausdrückst, dann ja, aber darum sind wir nicht hier. Naja, jedenfalls nicht direkt."

Skeptisch hebt Preußen eine Augenbraue.

"Nicht? Also habt ihr mich doch so sehr vermisst?"

Bei diesen Worten werde ich rot. Verdammt! Wieso muss mir das immer wieder passieren? Er hat Recht, ich habe ihn vermisst. Ich vermisse ihn immer, aber das muss ich ihm jetzt nicht noch auf die Nase binden.

Er sieht es. Er sieht, dass ich rot werde und an dem Glitzern in seinen Augen kann ich erkennen, dass es ihm gefällt. Das macht die Situation etwas besser. Oder auch noch schlimmer, ich kann mich nicht entscheiden.

"Also, worum geht es denn jetzt tatsächlich?" fragt er und lässt sich elegant auf einem der Sessel nieder.

Ungarn sitzt immer noch ruhig da, aber ich kenne sie zu gut um nicht ihre Anspannung zu bemerken. Auch sie weiß nicht wie sie mit der Situation umgehen soll. 

Gut, dann muss ich eben doch den Retter in der Not spielen und diesen Part übernehmen. Aber wie zur Hölle sagt man so was? Das ist keine normale Situation für mich. Nun vielleicht sollte ich mich dann auch nicht normal verhalten.

"Ich liebe dich."

Preußens starrt mich an. Erst jetzt realisiere ich wirklich, was ich gesagt habe und wende den Blick ab.

"Was?" fragt er ungläubig. Stille. Er wartet auf meine Antwort.

"Ich liebe dich. Ja, ich liebe dich, du verdammter eingebildeter Vollidiot! Ich liebe es, wenn wir uns streiten, ich liebe es, wenn du mir lächerliche Spitznamen gibst, ich liebe es, wenn du da bist, auch wenn du jedesmal ein riesiges Chaos hinterlässt. Aber ich liebe auch Ungarn und ich möchte mich beim besten Willen nicht zwischen euch entscheiden."

Keiner sagt ein Wort. Wir sind alle etwas überrascht ob meines plötzlichen Geständnisses. Preußen ist der Erste, der die Fähigkeit des Sprechens wiedererlangt, wenngleich es auch eine eher rudimentäre Ausführung dieser ist, denn er bringt nur ein gestammeltes "Das...äh...Wow!" zustande, bevor er beschließt die Klappe zu halten und abzuwarten was Ungarn dazu sagt.

Diese scheint von meiner Mit-Der-Tür-Ins-Haus-Taktik etwas überrumpelt zu sein hat sich aber soweit wieder gefasst, dass sie Preußen fest in die Augen blicken und sagen kann: "Ich liebe meinen Mann. Ich liebe ihn und ich will ihn nicht verlieren. Ich  liebe ihn mehr als fast alles andere auf dieser Welt. Fast, weil es da immer noch dich gibt. Ich habe euch beide schon lange geliebt, sehr lange und ich habe immer gehofft, dass wir irgendwann an diesen Punkt kämen. Jetzt hängt alles von deiner Antwort ab, Preußen."

Preußen wirkt als könne er sein Glück gar nicht fassen. 

"Ist das eine Frage? Ich..." er denkt einen Moment nach. Meine Nerven sind zum zerreißen gespannt. Dann beginnt er zu lachen. "Ich wusste ja das ich unwiderstehlich bin, aber das...Ja! Ja verdammt! Ich liebe euch doch auch!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KC-HOME
2011-04-10T21:02:08+00:00 10.04.2011 23:02
das ist ja SOOOOOOOOOOOOOOOOO COOOOL !!!!
xDDDDDDDD

absolut awesome!
Hat echt spaß gemacht zu lesen, einfach weils so RAWWR ist!
und ich finde es war auch eine gute entscheidung,
das aus sicht des Österreichers zu schreiben.
hast du gut hinbekommen xD!!
Von: abgemeldet
2011-03-22T20:06:30+00:00 22.03.2011 21:06
Ich mag Ungarn...es ist angenehm, wenn bei den biden Chaoten noch wer so vernünftiges und ruhiges ist :D
Von:  deisabri
2011-03-21T16:16:55+00:00 21.03.2011 17:16
das dreier päring ist einfach zum verlieben
hast du gut gemacht ^^


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