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Venia Legendi Eudaimonía

Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist
von

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„So, jetzt erzählt mal.“

Die vier Touristen haben in einem Restaurant Platz genommen, draußen auf der Fußgängerzone, um sich für den restlichen Tag mit einem Mittagessen zu stärken. Da man nach dem Essen noch etwas sitzengeblieben ist, war es eigentlich abzusehen, dass diese Worte ausgesprochen werden:

„So, jetzt erzählt mal.“

Erwartungsvoll sieht Clara die beiden Männer an.

„Wie habt ihr euch kennengelernt?“

Alexander blickt grinsend zu seinem Freund, der dieses Grinsen erwidert.

„An der Uni.“, antwortet der Ältere.

„Er ist mein Professor.“, ergänzt Heinrich mit einem vielsagenden Blick, der deutlich macht, dass er sich dem Hauch des Verbotenen, der in ihrer Beziehung enthalten ist, bewusst ist.

Genauso anscheinend, wie den beiden Frauen, die auf seinen Kommentar hin große Augen bekommen.

„Oooh, das ist ja…!“, bringt Adele heraus.

„Und ich dacht jetzt, ihr kennt euch aus der Berliner Schwulenszene.“, meint Clara.

Alexander legt seinem Freund eine Hand auf den nackten Oberschenkel.

„Nein, Heinrich ist in der Hinsicht noch nicht so weit.“

„Ich hatte mein Outing erst vor nem halben Jahr.“, erklärt der Junge, „Bei McDonald’s.“

Die beiden Frauen prusten amüsiert los.

„Echt jetzt?!?“

„Jap. Und ausgerechnet vor dem Professor, in den ich aussichtslos verschossen war.“

Alexander muss lachen und fährt mit seiner Hand an Heinrichs Oberschenkel ein wenig nach innen.

„Aussichtslos, genau…“, meint er.

„Gaaanz aussichtslos.“, wiederholt Heinrich, und die Hand seines Professors erinnert ihn an die momentanen Aussichten.

„Woher kennt ihr euch?“, stellt Alexander die Gegenfrage.

„Ich bin Journalistin, und Adele unterrichtet in Stuttgart an einem Gymnasium.“

„Oh, was denn?“, will Heinrich wissen.

„Geografie und Biologie. Bin seit diesem Frühjahr fest angestellt.“

„Jedenfalls“, redet Clara weiter, „hat Adele mit ihrer Klasse ein so tolles Umweltprojekt auf die Beine gestellt, dass die Lokalpresse darüber natürlich berichten musste. Ich durfte das Interview führen und, tja…“

Grinsend sieht sie ihre Freundin an und legt ihr einen Arm um die Schultern.

„Seitdem sind wir unzertrennlich.“

Alexander könnte sich mehr für die beiden freuen, würde es ihn nicht so sehr ablenken, dass Heinrich seine Hand zwischen seinen Schenkeln eingeklemmt hat, indem er kurzerhand seine Beine übereinandergeschlagen hat.

„Seit wann seid ihr denn zusammen?“, fragt Clara nach, nachdem sie ihr Glas Cola nun leergetrunken hat.

„Seit dem 24. Juni, so morgens um halb Elf.“, antwortet Alexander.

Heinrich sieht den Älteren erstaunt an. Völlig baff sucht er nach Worten, um irgendwie auszudrücken, wie gerührt er gerade ist.

Sein Professor lächelt ihn nur an und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn.

„So einen Tag merkt man sich eben, der das ganze Leben verändert hat.“

Heinrich versucht mit aller Macht nicht hier und jetzt in Tränen auszubrechen. Stattdessen zieht er seinen Freund an sich und gibt ihm einen zärtlichen Kuss.

„Du bist viel zu gut zu mir…“, flüstert er.

Die zwei begeisterten Seufzer der Frauen lassen die beiden wieder ins Geschehen zurückfinden.

„Wir könnten zahlen, oder?“, versucht Alexander nun die zwei Frauen irgendwie wieder in die Realität zurückzuholen.

„Ah, ja. Natürlich.“, meint Clara und winkt, beziehungsweise ruft nach der bill.

Nachdem die Rothaarige sich Alexander gegenüber durchgesetzt und darauf bestanden hat, wenigstens für sie und Adele die Rechnung zu übernehmen, erheben sie sich langsam vom Tisch.

„Also“, fängt Clara an, „Ich weiß ja nicht, ob das nur ein Klischee ist, aber gehen Schwule nicht genauso gerne shoppen, wie Frauen?“

Alexander wehrt sofort ab: „Neiiiiin, nicht wirk– “, doch Heinrich fällt ihm eiskalt in den Rücken: „Aber hallo! Na, klar! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich immer auf die Wochenenden bei Onkel und Tante gefreut hab, wenn wir immer ins Einkaufszentrum sind…!“

„Wunderbar!“, ist Clara erfreut, und der Junge lässt es zu, dass Adele sich bei ihm einhakt.

„Das…das heißt jetzt…?“, fragt Alexander vorsichtig nach.

„Das heißt, wir gehen Shoppen!“, kommt es von Clara, die ihn kurzerhand am Arm mitschleift.
 

Alexander hofft inständig, dass Heinrich den beiden Frauen nicht erzählt, dass er im Prinzip Millionär ist. Die Preise in der 5th Avenue haben es nämlich schon in sich.

Aber nicht, dass er nicht dazu bereit wäre, Heinrich hier was zu kaufen, er ist nur nicht damit einverstanden, dass es von einem Geschäft ins andere geht, von einer Boutique in die andere, von Prada zu Louis Vuitton – Handtaschen findet Heinrich zum Glück auch langweilig – von Armani zu Versace.

Am Anfang wurde nur geschaut, nach und nach haben die Frauen jedoch damit angefangen, Sachen anzuprobieren, Clara allen voran, was die Angelegenheit natürlich noch langatmiger werden lässt.

„Und das, Heinrich? Steht mir das?“

Alexander sieht, wie skeptisch sein Freund das enge Kleid betrachtet.

„Also“, meint der Junge, „wenn ich den Ausschnitt noch unansehnlicher find, als bei dem, was du davor anhattest, dann musst du’s wohl unbedingt nehmen.“

Clara grinst ihn an und wirft ihm eine Kusshand zu.

„Danke für’s Kompliment.“

Während Adele sich bei den kleineren Größen durch die Klamotten schlägt, will Alexander gerade auf einem der Sessel Platz nehmen, da zieht ihn Heinrich an den Händen sofort wieder hoch.

„N-n, hinsetzen is nich.“, meint er, „Ich wollt grad mit dir in die Herrenabteilung.“

„Och, Heinrich, wir waren doch im letzten Geschäft da, und dir war alles zu „spießig“.“

„Es geht ja auch nicht um mich.“, entgegnet der Kleine und schiebt seine Finger zwischen Alexanders, „Ich will dir nen Anzug raussuchen.“

Der Ältere wehrt sofort ab.

„Heinrich, ich hab doch genug Anzüge– “

„Die sind doch alle total alt! Gönn dir doch mal was Neues!“

Alexander seufzt.

„Woher willst du wissen, wie alt meine Anzüge sind?“

„Das sieht man. Und du brauchst definitiv einen neuen, für die Uni.“

„Die alten haben’s bis jetzt doch auch– “

„Okay, okay, okay!“, unterbricht ihn Heinrich und legt ihm seine Hände an die Brust, um von dort hinauf in den Nacken zu fahren.

„Ich will dich nur im Anzug sehn, ich geb’s ja zu.“

Mit einem Blick, dem sein Freund keinesfalls widerstehen kann, sieht er zum Älteren auf, leckt sich kurz, scheinbar unbewusst, über die Lippen.

„Bitte, Herr Professor Humboldt.“

Natürlich wird Alexander da schwach. Mit dem Gedanken an seine Belohnung heute Abend, und mit dem Vorhaben, die Frauen ein Weilchen loszuwerden, stimmt er zu.

„Na gut.“, sagt er, woraufhin Heinrich jedoch sofort nach Clara und Adele ruft.

Nichts da also mit ein wenig Zweisamkeit…
 

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Wer schaut heut alles den ESC? :)

(Ich glaub Heinrich würde sich eher für den letzten Spieltag in der Fußballbundesliga interessieren, als dafür, oder nich?^^ Könnt mich natürlich auch irren und er wär der totale Lena-Fan XD)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ran34
2011-05-14T18:01:22+00:00 14.05.2011 20:01
Das Kapi ist echt DIE perfekte überleitung von der FA zur FF! >.<
Ich glaube, wenn die beiden Mädels nicht dabei währen, dann würde Heinrich Alex gleich noch in der Kabine vernaschen! >.<

Was mir in diesem Kapi wieder besonders klar wurde, ist, dass Heinrich total entspannt und richtig aufgeblüht ist! Das gefällt mir total gut!^^

Ich fraeue mich auch schon aufs nächste Kapi.^^b

lg~
Von:  Ryosae
2011-05-14T16:13:16+00:00 14.05.2011 18:13
Will auch shoppen!
Gemein! Warum haben mich die beiden nicht mitgenommen!?
Lustig wie Heinrich nochmal den anderen Alex sehen will. Dumm nur, das er die anderen beiden mitgenommen hat zu den Anzügen! >.<

Hab ich schon gesagt wie süß ich das finde, das Alex den Tag und die Uhrzeit weiß, wo sie zusammengekommen sind!?
Ich könnte das Zusammen-Komm-Kappi so oft durchlesen und es würde mir nie langweilig werden! :D

Ich freu mich schon aufs nächste! ;D
LG :D


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