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Zuhause

von

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30. August

Nervös trommelte der blonde Mann mit den Fingern auf dem großen Schreibtisch, hinter dem er saß. Die Dokumente, die er eigentlich lesen sollte, hatte er weit von sich weggeschoben, er konnte sich momentan einfach nicht darauf konzentrieren.

Sie hätten eigentlich schon längst wieder zurück sein müssen. Das war kein gutes Zeichen, ein ganz und gar nicht gutes Zeichen. Er hätte dies nicht erlauben dürfen, er hätte ihn zurückhalten müssen. Minato stützte seinen Kopf auf seine Hände. Hatte er aber nicht. Er hatte Kakashi ziehen lassen, ihn zu den Anbu gehen lassen, obwohl er wusste, wie falsch das gewesen war. Er hatte es eigentlich schon immer gewusst. Ein fünfjähriger Genin war erstaunlich, ein sechsjähriger Chunin war merkwürdig, ein dreizehnjähriger Jonin war fragwürdig, ein dreizehnjähriger Anbu war absurd. Er gab einen tiefen Seufzer von sich. Nicht einmal als Hokage konnte er sich gegen Kakashis Sturheit durchsetzen. Das hieß, er hätte es gekonnt, aber dafür hätte er mit dem Jungen brechen müssen und dies wollte er nicht. Nicht, nachdem was geschehen war. Innerhalb weniger Monate hatte sich das ursprüngliche Team von vier Leuten auf zwei reduziert, erst ging Obito, dann Rin.

Nachdem Rin gestorben war, war Kakashi in einen komplett apathischen Zustand gefallen, er hatte nichts mehr getan außer regungslos auf seinem Bett zu liegen, mit abwesendem Blick die Zimmerdecke anzustarren und auf jegliche Fragen nur mit einem verzweifelt klingenden „Ich hatte es ihm doch versprochen“ zu reagieren. Dieser alarmierende Zustand hatte dazu geführt, dass Minato ihn zu sich und Kushina genommen hatte. So konnte er sicher gehen, dass immer jemand da war, der nach ihm sehen konnte. Kushina hatte es mit ihrer eigenwilligen Art irgendwie sogar geschafft, Kakashi wieder dazu zu bringen, Nahrung zu sich zu nehmen. Nach mehr als zwei Wochen, die der Junge so verbracht hatte, waren die ersten anderen Worte, die er gesprochen hatte, ein emotionsloses „Ich werde den Anbu beitreten“ gewesen. Minato hatte ihn daraufhin nur entsetzt und überrumpelt angestarrt und mit einem kurzen, aber deutlichem „Nein“ geantwortet. „Das war keine Frage gewesen, Sensei.“ Das brachte Minato dazu, entgegen seiner sonst so besonnenen Art, wütend zu werden. „Ich sagte nein, Kakashi. Du wirst nicht zu den Anbu gehen. Ich weiß, das war bisher ein wirklich schreckliches Jahr für dich und ich sehe, dass du leidest, aber ich werde nicht erlauben, dass du das tust.“

Ein einzelnes Auge hatte daraufhin direkt in Minatos Gesicht geblickt und mit aufkommender Wut in der Stimme hatte der Junge ihm widersprochen: „Ich bin ein starker Ninja, es wäre demnach äußerst unklug meine stärke nicht zu nutzen....Hokage-sama.“

Minato hatte sich auf die Lippe gebissen. „Ich werde dich trotzdem nicht gehen lassen. Es ist zu gefährlich und ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustoßen würde.“ Der Ältere hatte gehofft, dass das Thema damit erledigt gewesen sein würde, aber Kakashis Blick hatte sich danach nur noch weiter verfinstert und mit Wut und Verachtung in seiner Stimme hatte er etwas gesagt, dass sich für Minato wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt hatte. „Deswegen können Sie es mir nicht verbieten. Sie sind nicht mein Vater.“

Und wegen dieser lächerlichen Auseinandersetzung hatte er ihn doch gehen lassen. Minato hätte sich in diesem Moment am liebsten selbst dafür geschlagen, aber er wusste, dass das auch nichts ändern würde. Noch mehr hasste er sich dafür, dass er nicht wusste, wie er Kakashi helfen sollte. Der Junge litt und es schien nichts zu geben, was ihm helfen konnte. Nach Obitos Tod war er völlig fertig gewesen, total verstört und durcheinander. Zusätzlich kamen noch physische Probleme dazu, weil das Sharingan sich als chakrafressende Herausforderung herausstellte. Kakashi konnte es nicht abschalten und wenn er nicht konsequent daran dachte, es geschlossen zu halten, waren ständige Schwächeanfälle die Folge. Es hatte seine Zeit gedauert bis er auch nur annähernd mit Obitos Geschenk umgehen konnte und sich daran gewöhnt hatte nur ein dauerhaft geöffnetes Auge zu haben. Da war jedoch Rin noch bei ihnen gewesen. Sie war nicht weniger verstört gewesen und während Kakashi sich von allen anderen zurückgezogen hatte, hatte sie ihre Zeit damit verbracht zu weinen. Lange war es ihr nicht möglich gewesen auch nur einen Satz ohne Schluchzen zustande zu bringen. Wenn sie nicht weinte, starrte sie apathisch irgendwo hin, als würde sie einen unsichtbaren Punkt anfixieren. Erst nach Monaten begann sich ihr Zustand zu bessern und sie schöpfte neue Kraft aus dem Verlust um versuchen weiterzuleben. Trotz oder gerade wegen des schmerzlichen Verlustes wollte sie nicht aufgeben und fing an auch Kakashi aus seinem Schockzustand zu befreien. Mit unglaublich großer Erleichterung hatte Minato beobachtet, wie die beiden gemeinsam wieder den Weg der Besserung antraten und irgendwann sogar bereit waren wieder Missionen zu übernehmen. Der Krieg war so gut wie vorbei, er war zum Hokage ernannt worden und seine Frau hatte ihm eröffnet, dass sie Nachwuchs erwarten würden. Endlich schien wieder alles aufwärts zu gehen. Bis zu dem Tag, an dem von einem Vierer-Team erneut nur drei nach Hause gekommen waren. Dies war nun ungefähr einen Monat her und vor etwas mehr als einer Woche war Kakashi zu seiner ersten Mission als Mitglied eines Anbu-Teams aufgebrochen. Wenn er jetzt auch noch seinen letzten Schüler verlieren würde...nein, das durfte er erst gar nicht denken.

Minato atmete tief durch und schob die vorher ignorierten Dokumente wieder vor sich. Wenn Kakashi jetzt hier wäre, würde er ihm bestimmt etwas erzählen und ihm seinen patentierten, bestrafenden und missbilligenden Blick zuwerfen....Bei diesem Gedanken zuckte der Hokage kurz zusammen. Nein, diesen Blick hatte schon lange niemand mehr zugeworfen bekommen. Früher war so etwas an der Tagesordnung gewesen, aber seit Obito fehlte, war alles anders geworden. Ein trauriges Lächeln legte sich auf Minatos Lippen. Wer hätte gedacht, dass er die Streitereien seiner beiden Jungs vermissen würde und dazu auch Rins Schlichtungsversuche. Er hatte in so vielerlei Hinsicht versagt und Kakashi war nun derjenige, der darunter leiden musste.

Zum wahrscheinlich 25. Mal an diesem Tag versuchte Minato sich wieder den Dokumenten zu zuwenden, als es plötzlich an der Tür klopfte. Er erschrak bei dem plötzlichen Geräusch und hätte fast hysterisch geklungen, wenn er sich nicht zusammengerissen hätte, bevor er „Herein“ rief. Die Tür wurde geöffnet und langsam traten die Mitglieder des überfälligen Anbu-Teams ein. Erst als er den Jungen mit Hundemaske und silbernen Haaren sein Büro betreten sah, atmete Minato wieder aus. Er musste sich selbst zurückhalten, um nicht von seinem Sessel aufzuspringen und Kakashi um den Hals zu fallen. Stattdessen musterte er ihn nur, um zu sehen, ob sein Schüler irgendwelche Verletzungen hatte. Während er erleichtert feststellte, dass der Junge anscheinend unverletzt war, hörte er dem kurzen Bericht des Gruppenführers zu. Die Mission war ausgeführt worden, jedoch war es auf dem Rückweg zu unvorhergesehenen Konfrontationen mit feindlichen Ninja gekommen, sodass es zu einer Verzögerung gekommen war. Minato nickte und entließ die Gruppe, zeigte dabei aber schnell auf Kakashi und sagte ihm, dass er bitte noch einen Moment warten solle. Die drei Anderen verließen den Raum und nachdem die Tür wieder geschlossen worden war, stand der Hokage auf, trat vor seinen Tisch und stellte sich vor Kakashi. Er lehnte sich gegen seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nimm bitte die Maske ab.“

Der Junge tat, wie ihm gesagt wurde und blickte zu dem Mann vor ihm. „Was gibt es, Sensei?“

Der Angesprochene schloss kurz die Augen. Gott sei Dank hatte Kakashi wieder zu der gewohnten Anrede gewechselt. Er sah wieder zu ihm, lächelte leicht und fragte ihn mit ruhiger Stimme: „Ist alles in Ordnung bei dir?“

„Ja.“

„Bist du verletzt?“

„Nein.“

„Dann geh doch am besten nach Hause und ruh dich etwas aus. Kushina wird bestimmt froh sein, dass du wieder da bist.“

Minatos Lächeln wich einem fragenden Gesichtsausdruck als er sah, dass Kakashi seinen Blick abgewendet hatte. „Ich halte es nicht für richtig, dass ich Ihnen zur Last falle, Sensei. Vielleicht wäre es besser, wenn ich wieder...“

„Aber nicht doch, Kakashi! Du fällst doch keinem zur Last.“, unterbrach Minato ihn schnell um zu verhindern, dass Kakashi seinen Satz auch nur beenden konnte. „Es ist doch vielmehr so, dass ich dich jetzt zu Hause brauche. Versprich mir, es ihr nicht zu sagen, aber Kushina ist in letzter Zeit etwas launig geworden. Da brauche ich deine Unterstützung!“ Er lachte und hoffte, der Junge würde ihm das abkaufen. Niemals würde er es zulassen, dass Kakashi allein sein müsste. Der Jüngere nickte nur, murmelte ein „Wie Sie meinen, Sensei“ und machte sich auf in Richtung Tür, während Minato zu seinem Sessel zurückging und sich erleichtert dort hinein fallen ließ. Hatte das gerade wirklich funktioniert?

„Ach, Sensei...“ Der Hokage blickte erstaunt zu seinem Schüler, der sich noch mal zu ihm umgedreht hatte. „Was gibt es, Kakashi?“

Der Junge blickte zum Fußboden und hielt einen Moment inne, ehe er sagte: „Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich...ich wollte nicht verletzend sein.“

Mit großen Augen sah Minato zu ihm. Eine Entschuldigung von Kakashi war bisher eine Seltenheit gewesen. Er winkte ab und lächelte. „Ach was, mach dir deswegen keinen Kopf. Das hätte ich längst schon wieder vergessen.“ Kakashi nickte erneut und verließ das Zimmer. Minato atmete noch einmal tief durch und widmete sich endlich den Dokumenten auf seinem Schreibtisch.

02. September

Noch leicht schlaftrunken öffnete der Junge seine Augen. Er erschrak kurz, schloss dann sein linkes Auge schnell wieder und setzte sich, ein paar Flüche murmelnd, auf. Wie spät es wohl schon war? Die Sonne schien durch das von Vorhängen verdeckte Fenster und tauchte den kleinen Raum in ein warmes Licht. Kakashis Blick wanderte kurz durch das übersichtliche Zimmer. Eigentlich war es als eine Art Studierzimmer gedacht gewesen, doch Kushina hatte lachend erklärt, dass sie so einen Unsinn nicht bräuchten und für Kakashi ein Bett besorgt, welches in das Zimmer gestellt worden war und es so zu einem Schlafzimmer umfunktionierte. Gegenüber des Bettes stand nun auch ein Schrank und anscheinend hatte Kushina sich die Freiheit genommen Kakashis wenige Sachen dort hineinzuräumen. Er mochte es ganz und gar nicht, dass jemand an sein Eigentum gegangen war, aber Kushina hatte es ganz sicher nur gut gemeint, also versuchte er darüber nicht weiter nachzudenken. Am Fenster gab es noch einen kleinen Schreibtisch und daneben ein leerstehendes Regal, das war das gesamte Zimmer. Kakashi blickte neben das Kopfende des Bettes auf den Boden. Naja, und es gab noch einen Hundekorb mit einem schlafenden Mops darin.

Der Junge stand auf und begann sich umzuziehen. Während er dies tat, warf er einen verärgerten Blick auf die einzige Uhr im Zimmer. Sie war noch nicht gestellt worden und konnte ihm somit keine Antwort auf die Frage geben, wie spät es eigentlich war. Kakashi versuchte sich daran zu erinnern, was er gemacht hatte, bevor er eingeschlafen war. Er war nach der Mission in die Wohnung seines Senseis gegangen und dessen Frau hatte ihm noch etwas zu essen hingestellt. Er konnte sich noch grob daran erinnern, dass er tatsächlich auch etwas gegessen hatte, aber was war danach geschehen? Die Erinnerung daran, sich umzuziehen und zu Bett zu gehen fehlte völlig. Die Mission war anstrengend gewesen und er hatte sich schon schrecklich erschöpft gefühlt, als er im Büro des Hokage gestanden hatte, doch da hatte er sich noch zusammenreißen können. Kakashi gab nur ein leises „Hmm“ von sich, als er fertig angezogen zur Tür ging, diese öffnete und das Zimmer verließ. In der Küche befanden sich bereits Minato und Kushina, die ihn beide begrüßten.

„Guten Morgen! Gut geschlafen?“, fragte Kushina fröhlich und stellte ihm eine Tasse Tee auf seinen Platz. „Ja.“, war die knappe Antwort des Jungen, als er sich setzte. Er blickte leicht gedankenverloren auf den Tee und fügte ein „Danke“ hinzu. Minato lächelte. „Sehr ausgeschlafen wirkst du aber noch nicht.“ Kakashi blickte zu ihm. „Wie spät ist es, Sensei?“ Der Ältere warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Kurz vor zehn. Wieso?“ Kakashi zuckte kurz mit den Schultern. „Ich habe mich nur gefragt, wie lange ich geschlafen habe. Moment, warum sind Sie nicht in Ihrem Büro?“ Minato lachte. „Ich war gestern Abend ziemlich lange da, da hab ich mir gedacht, dafür komme ich heute Morgen etwas später.“ Ein Kichern kam daraufhin von Seiten Kushinas, die neben ihrem Mann Platz genommen hatte. „Umwerfende Logik, oder?“ Sie zwinkerte Kakashi zu. „Aber wenn du wissen willst, wie lange du geschlafen hast, wäre die richtige Antwort wohl eher: Es ist kurz vor zehn, drei Tage nachdem du heimgekommen bist.“ Bei diesem Satz weitete sich Kakashis Auge merklich. „Ich habe zwei Tage durchgeschlafen??“ Kushina nickte amüsiert. „Du bist beim Essen eingeschlafen. Minato hat dich dann schließlich ins Bett gebracht.“ „Du bist schwerer als du aussiehst, Kakashi.“, fügte der blonde Mann augenzwinkernd hinzu. Als Kakashi daraufhin nur beschämt zur Seite blickte, ergänzte er: „Oh, komm schon. Das muss dir nicht peinlich sein. Nächstes Mal versuchst du aber Bescheid zu sagen, bevor zu umkippst, ja? Kushina hat sich ganz schön erschrocken.“

„Entschuldigung, das wollte ich nicht.“, wandte der Junge sich schnell an die rothaarige Frau, die aber nur amüsiert grinste und abwinkte. „Die Mission war bestimmt ziemlich anstrengend gewesen, was?“

„Ja.“

Mit einer gewissen Vorsicht in der Stimme ergriff Minato wieder das Wort: „Hast du das Sharingan eingesetzt?“ Kakashi senkte den Kopf leicht. „Ja.“

„Hmm.“, antwortete Minato darauf nur und es schien sich wie aus dem Nichts eine unangenehme Schwere im Raum auszubreiten. Kushina blickte kurz zwischen ihrem Mann und dessen Schützling hin und her, atmete durch und rief plötzlich fröhlich und in vollkommen unangebrachter Lautstärke: „Ach, wir haben dir noch gar nicht das Neuste erzählt! Jiraiya war gestern hier und wir haben jetzt endlich einen Namen für unser Kind!“ Sowohl Kakashi als auch Minato waren bei dem plötzlichen Ausbruch Kushinas zusammengezuckt, Letzterer grinste aber leicht. Er wusste schon, was er an seiner Frau hatte. Sie würde es nie zulassen, dass irgendjemand in Selbstmitleid versank. Kakashi hob, nachdem er sich von diesem kurzen Schock erholt hatte, fragend eine Augenbraue. „Sie werden es doch wohl nicht ´Jiraiya´ nennen wollen, oder?“ Das Paar sah sich an und lachte. „Nein, nein.“, sagte Minato. „Ich mag meinen alten Sensei zwar sehr gerne, aber mein Kind würde ich trotzdem nicht nach ihm benennen. Wir haben etwas viel besseres gefunden!“ „So?“ In Kakashis Stimme klang etwas Skepsis mit. „Wir werden ihn `Naruto´ nennen!“, platzte es aus Minato heraus und er strahlte dabei mit Kushina um die Wette. Dem zuvor noch eher fragenden Gesichtsausdruck des Jungen war totale Skepsis gewichen. Meinten die zwei das ernst? „Sie wollen Ihren Sohn nach einer Suppenzutat benennen?“

Augenblicklich hörte Minato auf zu lachen, seine Frau hingegen lachte noch mehr. Der Hokage fasste sich verlegen an den Hinterkopf und suchte nach einer Erklärung. „Nein, nicht nach einer Suppenzutat...obwohl du da schon Recht hast, das ist auch...oh man...“ „Ich mag den Namen trotzdem sehr gerne!“, rief Kushina Tränen lachen dazwischen. „Schließlich esse ich Ramen für mein Leben gern!“ Da musste auch Minato wieder anfangen zu lachen und heftig glucksend sagte er: „Das heißt, wir werden unseren Sohn zum Fressen gern haben.“ Kakashi blieb währenddessen still auf seinem Platz sitzen und ließ seinen ungläubigen Blick abwechselnd zu Minato und Kushina wandern. Als sein Lehrer sah, dass er nur stillschweigend auf seinem Stuhl saß, versuchte er sich wieder zusammenzureißen, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und räusperte sich. „Wir verschrecken Kakashi total. Er hält uns jetzt bestimmt für verrückt, wenn wir morgens schon in schallendes Gelächter ausbrechen.“ „Oh, komm schon, er kennt dich lange genug, da weiß er längst, dass du verrückt bist.“, erwiderte Kushina, die sich auch langsam wieder beruhigte. Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Siehst du? Er widerspricht mir da gar nicht.“ Minato blickte nun zu Kakashi, der genüsslich seinen Tee schlürfte und tatsächlich keine Anstalten machte für seinen Sensei Partei zu ergreifen. Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und murmelte in einem gespielt beleidigtem Tonfall ein „Vielen Dank auch.“ Der Junge schaute daraufhin wieder zu dem Älteren und sagte: „Hmm? War was?“

Minato war sich nicht ganz sicher, vor allem weil er so etwas bei seinem Schüler schon lange nicht mehr gehört hatte, aber in diesem Moment wollte er der festen Überzeugung sein, dass Kakashi gerade amüsiert geklungen hatte.

04. September

Mit einem Schrei wachte er auf, riss beide Augen weit auf und saß aufrecht und schwertatmend in seinem Bett. Plötzlich merkte er, dass jemand ihn festzuhalten schien, seine Arme um ihn gelegt hatte und mit einer Hand beruhigend über seinen Rücken fuhr. Kakashi bemerkte, dass sein Kopf gegen die Brust des Anderen gelehnt war. Er schloss sein linkes Auge und versuchte ruhiger zu atmen. „Ent-Entschuldigung, Sensei, hab ich Sie geweckt?“ „Nein.“, erwiderte Minato mit sanfter Stimme. „Ich habe eh noch nicht geschlafen.“ „Und Kushina-san?“ Der Ältere lachte leise. „Würdest du auch nicht wach kriegen, wenn du neben ihr stehen und brüllen würdest.“

In Wahrheit hatten beide schon tief und fest geschlafen, waren aber durch Kakashis Schrei aufgeschreckt worden. Minato hatte seiner Frau gesagt, sie solle versuchen weiterzuschlafen und war daraufhin zu seinem Schüler geeilt. Es vergingen einige Minuten in denen sie nur stillschweigend in ihrer Position verharrten. Minato wunderte sich schon, dass der Jüngere sich nicht wie sonst gegen die ungewohnte Nähe wehrte, sondern ihn anscheinend einfach gewähren ließ. Kakashi unterdrückte derweil seinen Instinkt den Anderen wegzustoßen und ihn darum zu bitten, ihn in Ruhe zu lassen. Aber er wollte nicht unhöflich sein und rebellierte deswegen nicht, sondern blieb einfach in der Umarmung seines Senseis sitzen.

„Du hattest einen Albtraum?“

„Ja.“

„Willst du darüber reden?“

„Nein.“

Minato nickte leicht. „Gut, aber wenn du darüber reden willst, kannst du jederzeit zu mir kommen. Das weißt du, oder Kakashi?“

Kaum hörbar flüsterte der Junge ein „Danke, Sensei“ gegen die Brust des Älteren.

„Ich bleibe noch hier, bis du wieder eingeschlafen bist, okay?“

Kakashi zögerte kurz, ehe er mit unsicherer Stimme antwortete: „Das müssen Sie nicht.“

„Darf ich hier bleiben, bis du wieder eingeschlafen bist?“

Der Junge zögerte erneut für einen Moment, bevor er im gleichen Tonfall wie zuvor sagte: „Wenn Sie wollen.“

Minato strich ihn weiter behutsam über den Rücken und sah dabei sichtlich besorgt aus. Aus dem Augenwinkel erkannte er, dass er damit nicht alleine war. Pakkun war alarmiert aus seinem Körbchen gesprungen und blickte nun mit einem nicht minder besorgten Gesichtsausdruck zum Bett hoch. Minato wusste nicht, wie lange sie jetzt schon so da saßen, aber irgendwann bemerkte er, dass Kakashi sich mit seinem vollen Gewicht gegen ihn lehnte und ruhig und gleichmäßig atmete. Der Hokage legte den Jungen langsam wieder zurück in das Bett und deckte ihn zu. Er strich ihm ein paar silberne Strähnen aus dem Gesicht und Kakashi zuckte kurz bei der Berührung, schlief aber weiter. Noch einen Moment blieb Minato auf der Bettkante sitzen und betrachtete seinen schlafenden Schüler. Was hatte er wohl in seinen Träumen gesehen, das ihn derart erschrecken konnte? Die traurige Wahrheit war, dass dem blonden Mann gleich mehrere Dinge einfielen, so viele, dass er sich fragen musste, welches genau dieser Schreckensbilder den Junge im Schlaf verfolgte. Oder waren es gleich mehrere auf einmal? Für ein dreizehnjähriges Kind waren es mit Abstand zu viele. Minato lächelte kurz. Gut, dass Kakashi nicht mitbekommen hatte, wie er ihn gerade in Gedanken genannt hatte. Kind. Konnte man Kakashi so bezeichnen? War das zutreffend? Er war noch kein wirklicher Erwachsener, so viel stand fest, aber das einzig Jugendliche an dem Jungen war sein Aussehen. Er, der ihm als Lehrer zugewiesen worden war, hätte ihn davor bewahren müssen. Davor mit dreizehn schon so viel durchlebt haben zu müssen. Aber es hatte es nicht getan und er konnte seine Fehler nicht nachträglich korrigieren. Nicht den Fehler, dass ein Kind zu einem Killer ausgebildet hatte, nicht den, dass er nicht den Freitod seines Vaters hatte verhindern können, nicht den, dass er sein Team in einen unsinnigen Krieg geschickt hatte, in dem Obito sein Leben lassen musste, nicht den, dass er Rin auf eine Mission geschickt hatte, von der sie nicht heimgekehrt war. Und er konnte nichts gegen diese Schreckensbilder tun, die seinen Schüler jetzt quälten, er konnte nur darauf hoffen, dass dieser irgendwann damit fertig werden könnte und dabei würde er ihm zur Seite stehen.

Minato strich noch einmal durch Kakashis Haare, stand dann so leise wie möglich auf und wandte sich flüsternd an Pakkun, der noch immer wachsam am Bett seines Herrchens hockte. „Du passt auf ihn auf, ja?“ Der Hund nickte nur leicht und Minato verließ leise das Zimmer.

06. September

„Das Buch ist wirklich großartig!“ Der blonde Mann drückte dem silberhaarigen Jungen, der neben ihm auf der Couch saß, die Lektüre in die Hand. Während dieser den Titel skeptisch betrachtete, fuhr der Mann lächelnd mit seiner Lobeshymne fort: „Das ist Jiraiya-senseis erster Roman und du wirst sehen, er ist wunderbar geworden! Außerdem wirst du dann den Namen meines Sohnes in erster Linie nicht mehr mit Nudelsuppe in Verbindung bringen...hoffe ich.“ Minato lachte kurz und blickte dann wieder zu Kakashi, der immer noch nicht überzeugt aussah. „Ich weiß nicht, Sensei. Ich habe es nicht so mit Fiktion.“

„Das Buch ist autobiographisch.“

„Ich verstehe trotzdem nicht, welchen Nutzen es für mich haben soll dies zu lesen.“

Minato seufzte leise. “Es muss nicht immer alles einen Nutzen haben, Kakashi. Manche Dinge tut man einfach, weil sie einem Freude bereiten oder eine wichtige emotionale Erfahrung darstellen.“ Er grinste. „Siehst du? Da hast du deinen Lerneffekt.“

Mit einem Seufzer öffnete der Junge das Buch und blätterte darin. „Ich weiß nicht, Sensei.“

„Versuch es einfach mal, okay?“

Kakashi murmelte ein „Okay“, als es an der Tür klopfte und Minato zu dieser schlenderte und sie aufmachte.

„ICH SUCHE MEINEN EWIGEN RIVALEN UM IHN ZU EINEM WETTKAMPF HERAUSZUFORDERN!!!“

Wie vom Blitz gerührt starrte der blonde Mann mit ungläubigem und fragendem Blick auf den komplett in Grün gekleideten, schwarzhaarigen Jungen mit Topfhaarschnitt, der ihn gerade angeschrieen hatte. Minato brauchte einen Augenblick um sich zu sammeln. „Du suchst bitte-wen um bitte-was zu tun?“

„ICH SUCHE MEINEN EWIGEN RIVALEN!!!“

Der Hokage verzog das Gesicht. Warum schrie der Junge so? „Und wer bitte ist dein ewiger Rivale?“ Er hatte eine Ahnung, wer gemeint sein könnte, aber er konnte es sich nicht erklären, wieso ausgerechnet er als ewiger Rivale von irgendjemandem bezeichnet werden sollte.

„KAKASHI HATAKE!!!“

Aha, also tatsächlich. Minato ließ seinen Blick an der Tür vorbei zurück in die Wohnung und zur Couch wandern. Jiraiyas Roman lag auf dem Sitzpolster, auf dem Kakashi eben noch gesessen hatte, er selbst war aber nicht zu sehen.

„Ähm.“, er wandte sich wieder an den Jungen, der vor der Tür stand. „Tut mir leid, Kakashi ist gerade nicht da. Soll ich ihm was ausrichten?“

„JA!!! SAGEN SIE IHM BITTE, DASS SEIN EWIGER RIVALE GAI MAITO IHN HERAUSFORDERN MÖCHTE!!!“

„Ja...gut, das werde ich dann machen.“

„VIELEN DANK HOKAGE-SAMA!!! SIE HABEN WAHRLICH DIE KRAFT DER JUGEND!!!“ Mit diesen Worten ging der Junge wieder und Minato ließ die Tür zufallen. Was in aller Welt war das gewesen? Den Namen hatte er schon mal gehört, aber er hatte bis gerade eben noch nicht die Bekanntschaft Gai Maitos machen dürfen. Das hatte sich ja nun geändert. „Äh, Kakashi...“, sagte er, als ein silberfarbener Haarschopf hinter der Couch hervorkam. „Kannst du mir das erklären?“ Der Angesprochene zuckte nur mit den Schultern und setzte sich wieder auf das Sofa. Der Ältere kratzte sich am Hinterkopf. „Es muss doch einen Grund dafür geben, es nennt dich doch nicht einfach so jemand seinen ewigen Rivalen.“

„Ich habe wirklich keine Ahnung, Sensei. Der ist mir letztens schon mal begegnet, da war ich auf dem Trainingsplatz und plötzlich schrie der mich an, als er mich sah.“ Er zuckte erneut mit den Schultern. „Er wollte mich unbedingt herausfordern und ich wollte nur meine Ruhe haben. Schließlich schlug ich vor, dass wir einfach ein Kunai auf eine Zielscheibe werfen und dort die Mitte treffen sollten, ich hatte gehofft, er würde mich dann in Ruhe lassen.“

Minato verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast gewonnen, hm?“

„Ja.“

„Verstehe.“

„Was verstehen Sie?“ Kakashi schaute fragend zu seinem Lehrer. Dieser nickte leicht. „Jetzt will er wahrscheinlich Revanche.“ Der Junge verzog das Gesicht und sah nun genervt aus. „Meinen Sie, er gibt dann Ruhe?“ Jetzt zuckte der Hokage mit den Schultern und lächelte. „Keine Ahnung, aber einen Versuch ist es wert, oder?“

„Na schön, dann werde ich ihn morgen suchen gehen...“

„Sicher, dass er dich nicht vorher findet?“, scherzte Minato. Kakashi warf ihm dafür einen genervten Blick zu. „Wie hat der nur herausgefunden, dass ich hier sein könnte?“ Der Ältere lachte. „Dem trau ich es zu, dass er das ganze Dorf nach dir abgesucht hat. Ein interessanter Junge, wirklich.“

„Interessant?“, Kakashi hob eine Augenbraue. „Das war jetzt nicht Ihr Ernst, oder Sensei?“

„Hey, stell mich nicht in Frage, ich hab schließlich die Kraft der Jugend.“ Minato zwinkerte seinem Schüler amüsiert zu, doch dieser rollte nur leicht mit dem Auge und schlug Jiraiyas Roman auf Seite eins auf.

15. September

Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte Kakashi Richtung Küche, hinter ihm ging, in sehr gemächlichem Tempo, Pakkun. Er hatte schon von weitem gehört, dass die Frau seines Senseis sich in der Küche aufhalten musste, denn aus dieser Ecke kam ein nicht zu überhörender Lärm, der von einigen Flüchen begleitet wurde. An seinem Zielort angekommen, blickten sowohl er als auch sein Mops erstaunt auf das Chaos, was in dem Zimmer herrschte. Aus einigen Töpfen war der Inhalt übergelaufen und hatte sich über Herd und noch teilweise bis auf den Boden verteilt, an einigen Stellen war eine merkwürdige, nicht näher identifizierbare, schwarze Substanz zu sehen und...klebten da Teile einer Aubergine an der Wand? Beide ließen ihren Blick weiterwandern zu der rothaarigen Frau, die mit dem Rücken zu ihnen gewandt stand und mit einem Kochbuch zu schimpfen schien. „Dämliches Buch! Du bist überhaupt keine Hilfe, weißt du das? Echt jetzt!“ Mit diesen Worten klappte sie es wütend zu und ließ es auf die Küchentheke fallen.

Vorsichtig versuchte Kakashi auf sich aufmerksam zu machen. „Guten Morg....“ Nein, ´Guten Morgen´ wäre falsch gewesen, seiner Uhr zufolge war es bereits später Nachmittag und seinem Hund zufolge waren seit seiner Rückkehr von der letzten Mission schon wieder ein paar Tage vergangen. Kakashi räusperte sich. „Hallo.“ Überrascht drehte die Frau sich um, erblickte den Jungen und lächelte. „Guten Morgen! Alles in Ordnung bei dir?“

„Ja, danke. Darf ich fragen, was Sie hier...machen, Kushina-san?“ Der Blick der Rothaarigen verfinsterte sich und sie verschränkte die Arme. „Ich hab dir schon mehrmals gesagt, dass du mich einfach ´Kushina´ nennen kannst.“

„Oh. Entschuldigung.“ Kakashi räusperte sich erneut. „Darf ich fragen, was du hier machst, Kushina-sa...Kushina?“ Pakkun hatte an dieser Stelle kurz den Atem angehalten, er mochte Minatos Frau wirklich sehr gerne – nicht zuletzt weil sie eine hervorragende Hinter-den-Ohren-Kraulerin war- aber wenn man sie auf dem falschen Fuß erwischte, konnte sie auch schon mal schnell in die Luft gehen. Zum Glück hatte Kakashi sich schnell genug korrigiert, sodass sie augenblicklich ihren Blick von finster zu freundlich änderte. „Naja, weißt du, ich wollte mal ein paar neue Rezepte ausprobieren, aber irgendwie...“ Ihre Augen wanderten zu dem Auberginenstück, das langsam die Wand herunterrutschte. „Irgendwie hat das nicht so ganz geklappt.“

Nicht so ganz? Der Junge tauschte ein paar Blicke mit seinem Hund aus. Hier sah es aus, als wäre eine Briefbombe hochgegangen.

„Ha, aber wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriegen würde! Ich versuch es noch mal!“ Sie schlug enthusiastisch wieder das Buch auf, sammelte die noch vorhandenen Zutaten ein und schnappte sich einen neuen Topf. „Sag mal, Kakashi...stimmt es, was Minato gesagt hat? Du magst keine Süßigkeiten? Also auch überhaupt keinen Kuchen?“

Kakashi hob eine Augenbraue. Nicht nur, dass die Frage ihm seltsam vorkam, nein, auch die bemühte Beiläufigkeit mit der Kushina sie gestellt hatte, war auffällig. „Warum fragen...fragst du?“

Die Kunoichi zuckte leicht mit den Schultern und spielte mit einem Finger mit ihren Haaren. „Och, nur so.“

Der Junge sah sich noch einmal im Zimmer um. Nein, das musste ein Zufall sein, oder? Andererseits hatte sein Sensei hier die Finger im Spiel, also war es eventuell doch möglich. Pakkun grummelte, die Gedanken seines Herrchens erratend, ein „Oje“ und tapste zu seinem gefüllten Fressnapf. Minato würde sich bestimmt auf etwas gefasst machen können, wenn er heim kam.

Kakashi machte einen Schritt auf Kushina zu. „Das hier hat nichts mit meinem Geburtstag zu tun, oder?“

Die Frau lachte verlegen. „Aber nein, wo denkst du hin? Woher sollte ich denn auch überhaupt wissen, wann du Geburtstag hast?“

Der Jüngere warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. „Möglich, dass jemand, den wir beide kennen, es verraten hat?“

Sie kratzte sich am Hinterkopf. „Naja, das wäre unter Umständen ganz vielleicht eventuell möglich.“ Pakkun bellte ein leises Lachen. Zu Kushinas Erleichterung hörte sie in diesem Augenblick, wie die Haustür geöffnet wurde und jemand eintrat. Kakashi drehte sich auf der Stelle um und ging Richtung Wohnzimmer. Sein Lehrer hatte gerade seinen Hokage-Mantel und seine Jonin-Weste abgelegt und begrüßte Kakashi mit einem breiten Grinsen. „Hallo Kakashi, wie geht...“ Als er sah, dass der andere mit verschränkten Armen vor ihm stand und ihn böse anfunkelte, unterbrach Minato sich selber. „Ist irgendwas?“

Der Junge schnaubte. „Sensei, wir hatten dieses Thema schon öfter.“

„Welches Thema?“ Minato versuchte es mit einem unschuldigen Lächeln.

„Sie wissen, was ich meine. Ich habe es Ihnen schon sehr oft gesagt, ich habe für Geburtstagsfeiern oder dergleichen nichts übrig.“

Beschwichtigend hob der Ältere die Hände. „Wer hat was von einer Geburtstagsfeier gesagt?“

„Ihre Frau.“

Minato überlegte kurz, ehe er rief: „Kushina, hast du irgendetwas von einer Feier gesagt?“

„Nein! Mit keinem Wort!“, kam prompt die amüsiert klingende Antwort aus der Küche. Daraufhin zuckte der Hokage mit den Schultern. „Siehst du?“ Kakashi schnaubte erneut, was Minato dazu veranlasste ihm lachend durch die Haare zu wuscheln, bevor er sich auf den Weg zu seiner Frau machte. Als es an der Tür klopfte, drehte er sich noch mal kurz um. „Machst du bitte auf? Das wird Jiraiya-sensei sein.“ Leicht fassungslos starrte der Junge zu seinem Lehrer. „Warum kommt denn bitte Jiraiya-sensei heute vorbei??“

Mit einem Auge zwinkernd antwortete der Andere: „Nur so, zum Abendessen.“ Dann verschwand er in die Küche. Zum dritten Mal an diesem Tag schnaubte Kakashi, begab sich zur Tür und öffnete diese mit einem extrem missmutigen Gesichtsausdruck. Wenig begeistert erblickte Jiraiya den Jungen und hob eine Augenbraue. „Na?“

„Hallo.“

Ohne ein weiteres Wort trat Jiraiya ein und ging an Kakashi vorbei, der die Tür derweil wieder schloss. Minato hatte ihn gebeten zu kommen und jetzt war er da, mehr konnte er nicht verlangen. Er hatte nichts gegen Kakashi, aber er tat sich furchtbar schwer damit, mit dem Jungen ein Gespräch anzufangen. Früher hatte er den Kleinen nur als nervig empfunden, aber dann hatte sich sein Vater unbedingt umbringen müssen und einen kleinen, verkorksten Jungen zurückgelassen, der traumatische Erfahrungen zu sammeln schien, wie andere Briefmarken. Inzwischen war Jiraiya vollkommen damit überfordert, wie er mit ihm umgehen sollte. Der Kleine hatte Glück, dass er an Minato als Lehrer geraten war, andere hätte sich mit ziemlicher Sicherheit nicht so um ihn gekümmert. „Und? Wie gefällt es dir so bei den Anbu?“

Der Angesprochene blickte leicht erstaunt aufgrund der plötzlichen Frage. „Gut.“

Jiraiya nickte. Eigentlich eine verstörende Antwort. Er ließ seinen Blick kurz durch den Raum schweifen. „Und hast du noch diesen Köter?“

„Pakkun.“

„Genau den.“

„Ja.“

Der Sannin hätte fast vor Erleichterung gestöhnt, als Minato sich zu ihnen gesellte. „Schön, dass Sie kommen konnten, Sensei. Kushina sagt, es gäbe gleich Essen.“

„Wirklich?“, war die überraschte und ungläubige Reaktion Kakashis. Ein paar Minuten später saßen er und Jiraiya nebeneinander am Tisch, während Minato und Kushina das Essen dorthin stellten und sich ihnen gegenüber setzten. „Tut mir leid, es gibt leider nicht so viel, das meiste ist irgendwie ungenießbar geworden.“, erklärte Kushina mit einem Lachen. „Ramen gelingt mir besser.“

„Das wäre auch nicht nötig gewesen, Kushina-sa...“ Der Junge merkte wie etwas ihn ins Bein stupste. Er musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass es Pakkun gewesen war.

„Ach, das war eigentlich ganz lustig, von daher...“ Sie winkte ab.

„Zu dumm, dass nicht jeder deine Vorliebe für Ramen teilt, was Kushina?“, bemerkte Jiraiya grinsend. „Bei den Portionen, die du davon verputzt, wette ich, dass euer Kind in Ramen schwimmt.“ Während die zukünftigen Eltern auf diesen Kommentar hin lachen mussten, verzog Kakashi angewidert das Gesicht und sagte zu seinem Hund, der mittlerweile auf seinem Schoss Platz genommen hatte: „Das ist eine eklige Vorstellung, oder?“

„He, aber eine Passende, wenn man bedenkt, wie sie ihr Kind nennen wollen.“, spottete der Mops.

„Hey, ich hab doch schon mal erklärt, der Name hat nichts mit Suppe zu tun.“, wandte Minato leicht beleidigt ein. Jiraiya räusperte sich und murmelte ein „Nicht direkt.“

„Ah, da fällt mir ein, Sensei, Kakashi hat ihr Buch gelesen.“ Der Hokage lächelte wieder.

„So?“ Jiraiya warf Kakashi einen fragenden Blick zu. „Und wie fandest du es?“

Kakashi zuckte leicht mit den Schultern. „Naja, nicht so schlecht...denke ich. Ich werde es wohl noch mal lesen müssen. Einige Passagen haben sich mir nicht auf Anhieb erschlossen.“

„Aha.“, antwortete Jiraiya knapp, unsicher was er mit so einer Rezension anfangen sollte. „Hmm, wenn ich bald mein neustes Werk beendet habe, lass ich dich vielleicht einen Blick darauf werfen. Ich hab Minato schon ein paar Kapitel, die ich bereits fertig habe, gezeigt und er war sehr angetan davon.“ Als er grinsend wieder zu der ihm gegenübersitzenden Frau seines blonden Schülers schaute, bereute er seine Worte auf der Stelle. Kushina funkelte ihn mit genau dem gleichen unheilvollen Blick an, den sonst nur Tsunade ihm zuwarf...meistens kurz bevor er eine gescheuert bekam. „Ich hab die Kapitel übrigens auch gesehen.“, sprach die Kunoichi mit bedrohlicher Stimme. „Und ihr werdet diese unsinnigen, erotischen Ausschweifungen nicht Kakashi zeigen. Zumindest nicht, solange er noch nicht annähernd alt genug dafür ist. Hab ich mich da klar ausgedrückt??“

Verängstigt nickten Minato und Jiraiya schnell, Kakashi hingegen verstand den Aufruhr nicht so ganz und zuckte erneut mit den Schultern. „Ich glaube, so was interessiert mich eh nicht.“

Daraufhin lächelte Kushina wieder sanft und dem Sannin lief es kalt den Rücken hinunter. ´Wie Tsunade´, dachte er und ergänzte erleichtert: ´Aber immerhin hat sie mir keine gescheuert.´

„Apropos interessieren.“, sagte Minato plötzlich, froh, dass ihm etwas einfiel um das Thema zu wechseln. Er entfernte sich vom Tisch und verschwand in Richtung Schlafzimmer. Bevor Kakashi auch nur fragen konnte, was denn jetzt los war, kam sein Lehrer bereits wieder, in den Händen trug er eine mittelgroße Schachtel. Eine winselnde, sich bewegende Schachtel. Pakkun hopste vom Schoss seines Herrchens, der nun aufstand und mit völlig entnervtem Blick zu dem Anderen sah. „Sensei, ich hoffe für Sie, dass das kein...“

„Das wird dir gefallen.“

„Sensei!“

Anstatt zu antworten, nahm der Ältere lächelnd den Deckel der Schachtel ab und als Kakashi hineinsah, erblickte er einen kleinen braunen Welpen mit Schlappohren, der mit einem Schlafzimmerblick zu ihm hochschaute.

„Das war also der merkwürdige Geruch. Wusste doch, dass ich mich nicht getäuscht hatte.“, bemerkte Pakkun.

Minato drückte seinem Schüler den Welpen in die Arme. „Ich hab schon einen Hund, Sensei.“

„Ja, er hat schon einen.“, stimmte der Mops zu.

Mit einem Lächeln sah der Hokage zu dem Hund auf dem Boden, dann zu dem leicht bockig hereinblickenden Jungen vor ihm. „Und gerade weil du aus Pakkun, vom frechen Mundwerk abgesehen, einen großartigen Ninken gemacht hast, dachte ich mir, dass du vielleicht Spaß daran hättest, dies noch mal zu tun.“

Als Antwort seufzte Kakashi nur und musterte den kleinen Hund, den er in den Armen hielt. Dann hielt er plötzlich den fröhlich mit dem Schwanz wedelnden Welpen mit einem angeekelten „Uäh“ von sich weg und gab den Blick frei auf einen nassen Fleck, der sich auf seinem Shirt gebildet hatte. Pakkun rümpfte die Nase und bellte ein Lachen. „Sieht aus, als hätte er schon Freundschaft mit dir geschlossen.“

Die drei Erwachsenen brachen in Gelächter aus und Jiraiya bemerkte mit einem Grinsen: „Mit einer Kröte wäre dir das nicht passiert.“

22. September

„Hallo!“, rief Minato fröhlich, als er durch die Haustüre kam und kurz darauf seufzte, als er seine Frau Instant-Ramen schlürfend auf der Couch sitzen sah. „Du weißt, dass es gesündere Sachen gibt als das da.“, sagte er in einem gespielt vorwurfsvollen Ton, ehe er seiner Frau einen Kuss aufdrückte.

„Ja, aber das hier ist lecker.“, gab sie grinsend zurück und hielt ihm den Becher hin. „Auch was?“

„Nein, danke, ich esse lieber etwas Richtiges.“, antwortete er, wobei er das letzte Wort des Satzes überbetonte.

„Wie du willst, dann bleibt mehr für mich.“ Demonstrativ stopfte sie sich eine extra große Ladung in den Mund, verputzte diese in Nullkommanichts und zeigte mit einem Stäbchen Richtung Küche. „Du kannst dir die Reste vom Abendessen warm machen...und wenn du nicht alles haben willst, lass mir den Rest.“ Mit einem kurzen Lachen ließ Minato sich neben seiner Frau auf die Couch fallen. „Müde?“, fragte sie mit halbvollen Mund.

„Ja.“, antwortete er, gähnte und streckte sich erstmal zur Untermalung seiner Aussage. „Wer hätte gedacht, dass der Job des Hokage so anstregend wäre?“

„Jeder auch nur halbwegs vernünftige Mensch.“, sagte Kushina amüsiert und piekste ihn mit einem Stäbchen in die Wange, während sie mit anderen Hand den inzwischen leeren Ramen-Becher auf den Tisch stellte. „Aber nur wenige davon könnten den Job so gut machen wie du.“, ergänzte sie und setzte zu einem erneuten Piekser in die Wange an, der jedoch von Minato vereitelt wurde, indem er ihr das Stäbchen aus der Hand nahm, es weglegte und sie dafür küsste. „Danke.“

Sie sah ihn überrascht an. „Wofür?“

Er lächelte. „Für alles.“

Kushina errötete leicht und winkte leise lachend ab. „Immer wieder gerne.“

„Hey, ich höre gar keine Kommentare eines gewissen Mopses.“, bemerkte Minato plötzlich. „Sind die alle in Kakashis Zimmer?“

„Pakkun und Bisuke ja, Kakashi nein.“

„Wo ist Kakashi denn?“

Die Frau zuckte mit den Schultern. „Nach dem Essen sagte er, dass er noch mal kurz rausgehen würde, aber das ist schon länger her als ´kurz´. Oh Mist, ich hätte fragen sollen, wohin er gehen will, oder?“

Der Andere schüttelte leicht den Kopf. „Nein, nein, ist schon okay. Wenn er gleich noch nicht wieder aufgetaucht ist, werde ich mal nach ihm sehen.“

„Ist irgendwas vorgefallen?“

„Nein...ja...vielleicht.“

Kushina warf ihrem Mann einen verwirrten Blick zu. „Ich glaube, du musst dich da schon für eins davon entscheiden.“

Er überlgte kurz. „Dann nehme ich ´vielleicht´.“

Sie sah ihn mit dem gleichen Blick wie zuvor an. „Gut, und was ist vielleicht? Oder ist das irgendwas Geheimes?“

„Nein, nichts Geheimes, eher etwas...“ Er suchte nach dem richtigen Ausdruck. „Merkwürdiges.“

Kushina bedachte ihn weiter mit einem fragenden Gesichtsausdruck, also fuhr er fort: „Ich hatte heute ein echt merkwürdiges Gespräch mit dem Anführer des Anbu-Teams, in dem Kakashi ist. Er sagte mir, ich solle mit Kakashi mal über dessen andauerndes...“ Er machte eine kurze Pause um zu sehen, dass er Kushinas ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Zuspätkommen reden.“

Die Kunoichi schaute ihn überrascht an. „Zuspätkommen? Kakashi?“

„Ja, so hab ich auch reagiert. Ich hab dem Anbu gesagt, dass er unmöglich Kakashi meinen kann, aber er versicherte mir, dass da keine Verwechslung vorläge. Aber warte, es kommt noch besser. Dann sagte er mir nämlich, dass er Kakashis Ausreden für das Zuspätkommen höchst lächerlich finden würde.“

„Ausreden?“

Minato nickte und holte tief Luft, bevor er weiterredete. „Er sagte, Kakashi hätte ihm von schwarzen Katzen erzählt, wegen denen er einen Umweg machen musste und von alten Damen, den er beim Tragen ihrer schweren Taschen helfen musste.“

Für ein paar Sekunden sah Kushina ihn nur mit großen, ungläubigen Augen an. „Nachdem, was du erzählst hast...klingt das weniger wie Kakashi und mehr wie...“

„Obito. Ich weiß.“ Minato ließ seinen Kopf gegen die Rückenlehne des Sofas fallen, schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder, als er fortfuhr. „Ich weiß ganz ehrlich nicht, ob mich das beunruhigen soll oder nicht.“

„Vielleicht ist das seine Art das zu verarbeiten?“

„Ja...vielleicht.“ Minato seufzte und guckte auf die an der gegenüberliegenden Wand hängende Uhr. „Da er immer noch nicht zurück ist, werde ich ihn jetzt mal suchen.“ Kushina nickte daraufhin und sah zu, wie ihr Mann ein paar Fingerzeichen formte und kurz darauf verschwunden war. Sie grinste zufrieden. Eigentlich ganz praktisch. Mit den richtigen Hilfsmitteln würde auch Naruto nie verloren gehen.

Minato war in diesem Augenblick ebenfalls froh, dass Kakashi das spezielle Kunai, welches er ihm geschenkt hatte, immer bei sich trug. Weniger glücklich stimmte ihn der Ort, an dem er seinen Schüler gefunden hatte.

„Was gibt es, Sensei?“, fragte dieser mit einer abwesend klingenden Stimme und dem Rücken zu seinem Lehrer gewandt. Er blickte auf den Gedenkstein vor sich.

Der Hokage seufzte laut und tief, ehe er ihm antwortete. „Kakashi, hierüber haben wir schon mal gesprochen. Es ist nicht gut, wenn du jede freie Minute hier verbringst. Hast du überhaupt gemerkt, dass es mittlerweile dunkel geworden ist?“

Der Junge hob langsam den Kopf und blickte zum dunklen Nachthimmel.

„Oh.“

Minato schritt langsam auf ihn zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte in einem sanften Tonfall: „Komm, lass uns nach Hause gehen.“

30. September

Minato klopfte an Kakashis Tür und bekam sofort ein „Ja?“ zu hören. Der Hokage öffnete die Tür, trat ein und schmunzelte über das Bild, welches sich ihm bot. Kakashi lag auf seinem Bett, Jiraiyas Roman in der Hand, in den beiden Körbchen auf dem Boden lagen Bisuke und Pakkun und blinzelten faul zu dem blonden Mann hoch.

„Na? Fleißig?“, fragte er augenzwinkernd, als er einen Schritt in das Zimmer machte. Pakkun grummelte als Antwort nur etwas vor sich hin und schloss wieder seine Augen, während Kakashi sich aufsetzte und das Buch weglegte. Wir haben heute schon trainiert, Sensei. Und ich hatte das Gefühl, die beiden brauchten eine Pause.“ Lächelnd hockte Minato sich auf den Boden und gab Bisuke ein paar Streicheleinheiten. „Gute Beobachtung, Kakashi. Es sei natürlich jedem eine Pause gegönnt.“ Wie zur Bestätigung gähnte der Welpe an dieser Stelle einmal ausgiebig. „Hast du heute noch was vor?“, wandte er sich wieder an den Jungen, der ihn daraufhin fragend anblickte.

„Nein, eigentlich nicht. Wieso fragen Sie, Sensei?“

Ein breites Grinsen legte sich auf Minatos Gesicht, als er wieder aufstand. „Sehr gut, dann kann ich dich heute für etwas einspannen.“

Der Jüngere warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Für was?“ Als Antwort zwinkerte der Andere ihm zu, forderte ihn auf, ihm zu folgen und verließ das Zimmer. Gemächlich stand Kakashi auf, schritt ebenfalls in Richtung Flur und bemerkte dort, dass sein Lehrer vor der Tür stehen geblieben war, die sich neben seinem Zimmer befand. Minato winkte ihn mit einer Hand heran. Das Kinderzimmer? Was wollten sie denn da? Der Ältere betrat den Raum und als Kakashi ihm folgte, wurde diesem schlagartig klar, für was er heute eingespannt werden sollte. Möbel und Fußboden waren mit Folie abgedeckt und auf dem Boden stand Farbeimer und Farbrollen. Kakashi seufzte und blickte leicht gequält zu dem Anderen, der breit grinsend vor ihm stand. Bevor der Junge sich versah, hatte sein Sensei ihm eine Farbrolle in die Hand gedrückt. „Warum soll ich Ihnen helfen, Sensei? Ich hab so etwas noch nie gemacht.“

„Ich auch nicht.“

„Und wo ist Kushina-san?“

„Bei ihrer Freundin Mikoto.“

„Und was machen wir jetzt?“

„Wir streichen Narutos Zimmer!“

Kakashi fasste sich mit einer Hand an den Kopf. Na, das konnte ja etwas werden. Tatsächlich musste er sich im Verlauf des Tages ein „Ich hab es Ihnen doch gleich gesagt, Sensei“ mehrmals verkneifen. Die Farbe wollte zuerst absolut nicht an der Wand halten und zwischenzeitlich befand sich mehr blaue Farbe an Minato als an der Wand. Im dritten Anlauf hatten sie es mit vereinten Kräften endlich geschafft die Farbe so zu mischen, dass man sie verteilen konnte und dort haften blieb, wo sie auch hinkommen sollte. Kakashi verkniff sich auch dann noch einen Kommentar, als sein Lehrer ihm erklärte, dass sie auf die Wand orangefarbene Kringel aufmalen sollten und Minato jedes Mal begeistert auf sein „Kunstwerk“ hinwies, wenn er wieder einen fertig gestellt hatte.

Nach vollendeter Arbeit setzten sich beide auf den Boden in der Mitte des Zimmers und begutachteten ihr Werk.

„Und wie findest du es?“, fragte Minato zufrieden lächelnd.

Der Junge ließ seinen Blick noch einmal von Wand zu Wand wandern, ehe er nickte und antwortete: „Es sieht...interessant aus.“

„Ich wette, Naruto wird es gefallen.“

„Seien Sie nicht zu enttäuscht, wenn er Ihnen das nicht gleich mitteilt, Sensei.“

Der Hokage lachte. „Wart´s nur ab. Mein Sohn wird schneller sprechen lernen als alle anderen.“

„Klar, er muss ja auch seine Ramen-Bestellung aufgeben.“ Kakashi grinste unbemerkt.

Minato lachte erneut. „Oh nein, dann wird sein erstes Wort ´Ramen´ sein? Ich hatte schon auf ´Papa´ oder meinetwegen auch ´Mama´ gehofft, aber gut, ich will mich nicht beschweren.“

„Es gibt schlimmere Wörter als ´Ramen´, Sensei.“

„So?“

„Ja, er könnte ´ewiger Rivale´ schreien und Sie zu einem Wettkampf herausfordern wollen.“ Kakashi stöhnte leicht und verdrehte das Auge.

Sein Gegenüber grinste. „Oje, verfolgt Gai dich noch immer?“

Anstatt zu antworten, zog der Junge es vor, sein Stöhnen zu wiederholen. „Naja, sie es als eine Art Training.“

Der Jüngere warf ihm einen schiefen Blick zu. „Dieses ´Training´ hält mich aber von meinem richtigen Training ab.“

„Ach, komm schon, der Junge wird dich damit ja wohl nicht ewig verfolgen.“

„So etwas Ähnliches hatten Sie schon einmal gesagt, Sensei.“

„Ah ja....“, er lachte verlegen und räusperte sich. „Hatte ich dich eigentlich schon gefragt, wie du das Zimmer findest?“

Kakashi schüttelte leicht den Kopf. „Ich glaube schon. Ihre Themenwechsel waren auch schon mal besser, Sensei.“

Amüsiert beobachtete Minato nun, wie sein Schüler versuchte die bereits angetrocknete Farbe aus seinen silbernen Haarsträhnen zu entfernen. „Hey, es ist noch Farbe übrig, willst du für dein Zimmer einen neuen Anstrich?“

Der Angesprochene warf ihm einen gequälten Blick zu. „Nein, das ist gut so wie es ist.“

„So langweilig weiß?“

„Es ist gut so wie es ist.“

„Hey Kakashi.“, ertönte plötzlich hinter seinem Rücken die Stimme Pakkuns. „Vielleicht solltest du dagegen mal etwas unternehmen?“

Kakashi drehte sich um, folgte mit dem Auge dem Blick des Mopses und erschrak. Bisuke war durch die Farbe getapst und verteilte nun fröhlich jaulend orangefarbene Pfotenabdrücke auf einer Wand. „Nein, nein, nein“ rufend sprang Kakashi vom Boden auf, eilte zu dem kleinen Hund hin und zog ihn von der Wand weg. Während Bisuke die restliche Farbe auf dem Shirt des Jungen verteilte, betrachtete Minato sich die neu hinzugekommene Wanddekoration. Sein Schüler seufzte und wendete sein Blick von dem Hund wieder zur Wand. „Na toll, jetzt müssen wir es wieder übermalen...“

„Nein, wir lassen es so.“

Überrascht und fragend sah er zu seinem Lehrer, der nach wie vor zufrieden lächelte. „Dann bekommt mein Sohn eben ein besonderes Zimmer. Ich wette, Naruto wird das hier gefallen.“

„Sie sind der festen Überzeugung, dass Ihr Sohn etwas Besonderes wird, oder Sensei?“

„Ja!“ Der Mann nickte enthusiastisch.

„Dann bin ich schon gespannt darauf, ihn kennen zu lernen.“

Minato blickte erstaunt zu Kakashi, ehe er ein vergnügtes Grinsen auflegte. „Ich auch.“

05. Oktober

Schon von Weitem bemerkte Kakashi, dass sich neben der Frau seines Senseis noch jemand in der Wohnung aufhielt. Aber selbst, wenn er die Chakra-Signatur nicht gespürt hätte, hätte man dies ahnen können, da das Schnattern der beteiligten Personen so laut war, dass es bereits draußen zu hören war. Er blieb vor der Tür stehen und lauschte kurz, um zu hören, wer zu Besuch war. Eine weitere Frau war da, aber er konnte nicht zuordnen, wer genau das war. Oh, Moment, es war mit ziemlicher Sicherheit Mikoto Uchiha.

Nach dieser Feststellung wollte Kakashi eigentlich sofort wieder kehrt machen, doch noch bevor er dies in die Tat umsetzen konnte, schwang die Tür plötzlich auf und Kushina und Mikoto, die ein schlafendes Baby in den Armen hielt, standen vor ihm. Anscheinend hatten sich die zwei Frauen gerade voneinander verabschieden wollen. Immerhin hatte er weit genug von der Tür weggestanden, sodass er diese nicht ins Gesicht bekommen hatte. Das wäre es noch gewesen. So etwas Peinliches hätte er noch nicht einmal darauf schieben können, dass er gerade erschöpft von einer Mission gekommen war, denn die Mission, von der er tatsächlich gerade kam, war vergleichsweise leicht gewesen und er hatte nicht einmal das Sharingan einsetzen müssen. Im Moment wünschte er sich, er würde neben seiner normalen Maske auch noch seine Anbu-Maske tragen, aber die hatte er zuvor schon abgelegt und so hatten die zwei Kunoichis „freien“ Blick auf sein überraschtes Gesicht.

Kushina ergriff als Erste das Wort: „Oh, hey Kakashi! Schon wieder zurück?“

„Ja.“ Er warf einen kurzen nervösen Blick auf Mikoto, die sich daraufhin von ihrer Freundin verabschiedete und beim Weggehen auch Kakashi freundlich zunickte.

„Alles in Ordnung?“, fragte Kushina, als der Junge wortlos nach ihr durch die Tür trat. Es war zwar nichts außergewöhnliches, dass er eher schweigsam war, aber dass er dabei seinen Blick so konsequent auf den Boden richtete, war schon auffällig. Hatte ihn das Aufeinandertreffen mit einer Uchiha gerade so sehr verstört?

Auf ihre Frage, ob alles in Ordnung sei, antwortete er nur mit einem Nicken. Es war mehr als nur unangenehm auf ein Mitglied dieses Clans zu treffen. Obitos Clan. Auch wenn Mikoto, im Gegensatz zu vielen anderen, ihm nie einen dieser verurteilenden Blicke zugeworfen hatte.

Die rothaarige Frau lächelte ihn an und holte ihn wieder aus seinen Gedanken. „Hast du das Baby gesehen? Er heißt Sasuke. Er sieht sooo niedlich aus, findest du nicht?“

„Mmh.“, stimmte er wenig überzeugend zu. Seiner Meinung nach sahen Babys alle gleich aus und was an denen niedlich sein sollte, verstand er nicht, es interessierte ihn aber auch nicht.

„Wenn Naruto da ist, wirst du sicher mal in den Genuss kommen auf die zwei aufzupassen.“, bemerkte Kushina augenzwinkernd und wohlwissend, dass sie dem 14-Jährigen damit keine Freude bereiten würde. Aber der fassungslose Blick, den sie nun von Kakashi erhielt, war es wert gewesen. Er stutzte und wollte gleich darauf die Kunoichi entsetzt fragen, ob das ihr Ernst gewesen sein sollte –denn bei dieser Frau konnte man sich da nie sicher sein- als ihm der Gedanke kam, dass dies unhöflich wäre. Er hatte zuvor nie einen Sinn darin gesehen, warum er zu anderen nett sein sollte, schließlich war er jahrelang der Meinung gewesen, zwischenmenschliche Beziehungen seien unnütz und nur im Weg, aber er wollte das ändern, oder? Er wollte es wenigstens versuchen, das war das Mindeste, was er tun konnte und er würde es versuchen. Kushina war, so weit er das beurteilen konnte, ein sehr netter Mensch und irgendwie kümmerte sie sich um ihn. Nicht, dass er darum gebeten hätte, aber er konnte nicht leugnen, dass er eigentlich ganz froh darüber war, bei ihr und vor allem bei seinem Sensei bleiben zu dürfen. Sie fühlten sich wie eine Familie an und - auch wenn Kakashi es sich nicht erklären konnte, woher dieser Gedanke kam- es fühlte sich gut an.

Kushina begann bereits ihren kleinen Scherz von vorhin zu bereuen, da er anscheinend dazu geführt hatte, dass Kakashi gedanklich schon wieder weit davon gedriftet war. Sie biss sich leicht auf ihre Unterlippe. Eigentlich gab sie sich immer größte Mühe damit aufzupassen, was sie in seiner Nähe sagte. Sie hatte es mehr als deutlich verstanden, dass er in vielerlei Hinsicht verletzbar war. Hatte sie jetzt etwas Falsches gesagt? War es wegen der nur indirekten Erwähnung des Uchiha-Clans gewesen? Vorsichtig legte die Frau eine Hand auf die Schulter des Jungen. „Kakashi?“

Erneut aus seinen Gedanken geschreckt, blickte er Kushina überrascht an und sagte: „Ja, in Ordnung.“

Kushina hob erstaunt und fragend eine Augenbraue. „Was meinst du?“

„Wenn es nötig ist, werde ich auf Naruto und das andere Kind, Sasuke, aufpassen.“

„Äh, was?...Wirklich?“ Die Verwunderung in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

„Aber ich kann nicht allzu gut mit Kindern umgehen, nur damit du es weißt.“

„O...okay! Kein Problem, das lernst du sicher noch!“ Kushina lächelte ihn an und zog ihn spontan in eine seitliche Umarmung. Kakashi war von dieser plötzlichen Aktion überrascht und nun froh, wenigstens seine Gesichtsmaske zu tragen, da sie immerhin einen Teil des Rotschimmers verdeckte, der sich nun auf sein Gesicht legte. Als Kushina ihn nach einigen Momenten immer noch nicht losgelassen hatte, wurde es ihm aber doch zu unangenehm.

„Ähm, Kushina?“

„Ja?“ Sie drückte ihn immer noch an sich.

„Ich würde mich gerne waschen und umziehen gehen...“

„Hmm? Ach so, ja, klar! Mach nur, mach nur!“ Mit einem kurzen Lachen ließ sie ihn los. Bevor Kakashi sich zu seinem Zimmer aufmachte, drehte er sich noch einmal um und warf ihr ein Lächeln zu.

08. Oktober

Genervt starrte Kakashi zur Decke. Schon seit Stunden hatte er sich hin und her gewälzt und versucht einzuschlafen, aber aus irgendeinem Grund wollte der Schlaf einfach nicht kommen. Im Scherz hatte er schon darüber nachgedacht, das Sharingan zu benutzen. Das hatte ihn bis jetzt schließlich fast immer umgehauen, aber er verwarf den Gedanken schnell wieder und setzte sich auf. Vielleicht würde es helfen, einen Tee zu trinken? Und selbst wenn das nicht helfen würde, hätte er dann immerhin etwas Zeit totgeschlagen. Gerade als er von seinem Bett aufgestanden war, bemerkte er, wie sich in dem Körbchen neben ihm etwas regte. Pakkun beobachtete ihn schon seit er sich aufgesetzt hatte und war nun gleichzeitig mit seinem Herrchen aufgestanden. Bisuke streckte sich erst mal und blickte dann erwartungsvoll zu Kakashi hinauf.

„Schlaft ruhig weiter.“, flüsterte der Junge und machte sich auf in Richtung Tür, als er erneut eine Bewegung hinter sich bemerkte. Pakkun war ein paar Schritte hinter ihm hergetapst. Kakashi seufzte leise. „Du kannst weiter schlafen.“

„Du anscheinend nicht.“, kommentierte der Mops trocken.

„Ich gehe nur kurz in die Küche. Ich bin gleich wieder da.“

Pakkun sah noch einige Sekunden zu seinem Herrchen hinauf, während er abwog, was er tun sollte. Schließlich ging er wieder zu seinem Körbchen, machte es sich dort bequem und sagte: „Gut, okay. Ich warte hier.“

Kakashi hob fragend eine Augenbraue, entschied sich aber dafür nicht nachzufragen, was sein Hund genau meinte. Leicht den Kopf über Pakkuns merkwürdiges Verhalten schüttelnd, verließ er den Raum. Er konnte nicht wissen, dass Minato den Mops damit beauftragt hatte, ein Auge auf Kakashi zu haben. Und Pakkun nahm die ihm aufgetragene Aufgabe sehr ernst.

Kakashi hatte allerdings nicht allzu lange die Gelegenheit sich über das seltsame Verhalten Pakkuns zu wundern, denn im Wohnzimmer erwartete ihn die nächste verwunderliche Begebenheit. Als er gesehen hatte, dass dort noch ein schwaches Licht brannte, verwarf er seinen eigentlichen Plan in die Küche zu gehen.

„Sensei?“, fragte er in Richtung des blonden Haarschopfes, den er auf der Couch ausgemacht hatte. „Was machen Sie so spät noch hier?“

Minato drehte sich müde lächelnd zu seinem Schüler um. „Fragte derjenige, der so spät noch hier herumlief. Kannst du nicht schlafen?“

„Nein.“, sagte Kakashi und ging langsam auf das Sofa zu. „Sie auch nicht?“

„So sieht´s wohl aus.“ Der Ältere signalisierte ihm, sich neben ihn zu setzen und während Kakashi der Aufforderung nachkam, fuhr er fort: „Schätze ich bin aufgeregt.“

„Wieso?“

Minato zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau, vielleicht macht mich die Sache mit dem Vaterwerden doch noch nervöser, als ich bisher angenommen hatte.“

„Aus der Sache kommen Sie jetzt aber wirklich nicht mehr raus.“

„Hatte ich auch nicht vor.“ Der Hokage lachte leise und wuschelte dem Jungen durch dessen Haare, was er mit einem bösen Blick in Richtung seines Lehrers quittierte. Nachdem die Wuschelaktion beendet war und Kakashi seinen Mentor nicht mehr böse anfunkelte, sagte er: „Ich glaube, Sie müssen sich deswegen nicht so viele Gedanken machen.“

Minato blickte erstaunt zu seinem Schützling. „Nicht?“

Der Junge ließ sein Auge kurz durch de Raum wandern, so als suche er nach den richtigen Worten. „Ich glaube, Sie werden ein guter Vater sein, Sensei.“

Jetzt starrte Minato völlig perplex zu Kakashi. Mit so einer Aussage hatte er von ihm nicht gerechnet und irgendwie machte sie ihn stolz. „Danke, Kakashi. Das bedeutet mir viel, dass du das sagst.“

Der Andere räusperte sich, ehe er mit seinem Blick den Boden fixierte. „Gern geschehen.“ Es war mehr gemurmelt als tatsächlich laut und deutlich ausgesprochen, und direkt danach hatte er sich ein weiteres Mal geräuspert, aber Minato hatte es gehört und musste lächeln. Viel stolzer war er wohl auch nicht gewesen, als Kakashi damals die Chuninprüfung bestanden hatte. Er beugte sich etwas nach vorne, um mehr auf Augenhöhe mit Kakashi zu sein. „Hör mal, Kakashi. Ich muss dich etwas fragen.“

Überrascht blickte der Angesprochene zu seinem Lehrer. „Ja?“

Minato überlegte kurz. „Eigentlich ist es mehr eine Bitte.“

Der Junge wurde leicht skeptisch. Um was könnte ihn sein Sensei bitten?

Minato atmete noch einmal durch. „Es geht um...Naruto. Ich weiß nicht, ob der Zeitpunkt jetzt der Richtige ist, um dich darum zu bitten, aber ich habe so ein Gefühl, dass ich dies jetzt tun sollte.“

Kakashi hörte ihm aufmerksam zu und konnte es nicht verhindern mit jedem Wort seines Lehrers nervöser zu werden.

„Weißt du....“, fuhr Minato fort. „Ich möchte, dass mein Sohn später einmal ein hervorragender Mensch und Ninja wird.“

„O...okay.“, antwortete Kakashi leicht irritiert und unsicher, was er dazu sagen sollte. „Ich bin mir sicher, dass er das auch wird. Mit Ihnen und Kushina als Eltern.“

Der Hokage lächelte. „Aber er wird dafür auch einen guten Lehrer benötigen.“

„Natürlich, das gehört auch dazu.“ In Kakashis Stimme hörte man heraus, dass er immer noch keine Ahnung hatte, auf was der andere überahupt hinauswollte. Minato grinste in sich hinein. Am liebsten hätte er ihm jetzt noch einmal durch die Haare gewuschelt, aber er unterließ es, da er den Jüngeren nicht verärgern wollte. Er mochte dieses wenigen Gelegenheiten, an denen sein Schüler so schwer von Begriff war. Es ließ ihn mehr wie den Jungen wirken, der er tatsächlich war und weniger wie den so ernsten und scheinbar schon so alten Anbu, den er sonst kannte.

„Kakashi, ich meine dich.“

„Womit meinen Sie mich?“ Er machte ein so ahnungsloses Gesicht, dass Minato am liebsten gelacht hätte.

„Kakashi, ich will, dass du mal der Lehrer meines Sohnes wirst.“

Innerhalb einer Sekunde veränderte sich Kakashis Gesichtsausdruck von fragend zu entsetzt, dann zu fassungslos und schließlich zu wütend. Noch bevor der Ältere sich fragen konnte, was jetzt los war, war sein Schüler vor Wut aufgesprungen.

„Das soll ein schlechter Scherz sein, oder?! Denn das kann jawohl nie im Leben Ihr Ernst sein!“

Der Hokage blieb sitzen und antworte so ruhig wie möglich: „Doch, es ist mein Ernst, Kakashi. Setz dich bitte wieder.“

„Nein!“ Kakashi machte Anstalten, dem Anderen den Rücken zuzudrehen und zu gehen, dieser packte ihn jedoch am Handgelenk und zog ihn zurück.

„Na gut, dann bleib meinetwegen stehen. Aber bitte bleib und sag mir, was dich so wütend macht.“

„Wie können Sie so etwas fragen? Wie können Sie mich um so etwas bitten, nachdem....nachdem was passiert ist?! Ich tauge nicht dazu, jemandem ein Lehrer zu sein! Ich schaffe es doch noch nicht einmal, jemanden zu beschützen, wenn man mich darum bittet!“

„Das mit Rin war nicht deine Schuld.“

„Doch! Das war es!“

Minato schüttelte den Kopf und ließ Kakashis Handgelenk los. „Es war nicht deine Schuld. Es gab nichts, was du hättest tun können.“

„Aber ich hatte es ihm versprochen. Ich hatte es ihm doch versprochen.“ Kakashis Stimme begann zu zittern.

„Obito würde verstehen, dass du nichts machen konntest.“

„Nein, er hätte sie bestimmt gerettet. Irgendwie.“

„Da kannst du dir nicht sicher sein...“

„Nein, kann ich wirklich nicht. Und wissen Sie wieso?“ Eine Träne rannte über Kakashis linke Wange. „Wir werden nie wissen, was Obito getan hätte, weil ich Obito umgebracht habe.“

Minato schloss kurz seine Augen und blickte dann wieder zu seinem Schüler. „Sag das nicht. Bitte sag das nicht. Es ist nicht wahr.“

„Doch, das ist es. Und das wissen Sie.“

Der Ältere seufzte leise. „Es tut mir so leid, Kakashi.“

Verwirrt sah der Junge zu seinem Lehrer. „Was tut Ihnen leid?“

„Dass ich nie da war, wenn einer von euch mich so dringend gebraucht hätte.“

Kakashi blickte erstaunt zu dem Mann, der seinen Blick nun abgewendet hatte. „Sensei...das...das stimmt so nicht. Sie müssen sich nicht entschuldigen. Sie waren ein hervorragender Lehrer für uns. Mit keinem anderen hätten wir es so weit geschafft.“

Minato richtete seinen Blick wieder auf ihn. „Danke. Aber ich weiß, dass ich eine Menge falsch gemacht habe. Sonst wäre...“

„Nein, Sie haben nichts falsch gemacht!“, unterbrach Kakashi ihn plötzlich.

Der Hokage packte ihn daraufhin wieder sanft am Arm und brachte ihn so dazu, sich wieder zu setzen. „Jeder macht Fehler, Kakashi. Alle sind von unterschiedlichem Ausmaß, aber jeder macht sie. Ich weiß, dass du aus ihnen lernen wirst, denn du bist nicht nur ausgesprochen stark, sondern auch äußerst intelligent. Ich weiß, dass du mit der Zeit ein noch besserer Shinobi und ein besserer Mensch werden wirst. Und bis Naruto alt genug sein wird, um ein Shinobi zu werden, werden wir beide daran arbeiten, unsere Fehler nicht zu wiederholen.“

Kakashi wischte sich sprachlos mit dem Handrücken über die nasse Wange. Nach einer kurzen Stille sagte er dann:“ Ich weiß nicht, ob ich das kann.“

„Ich glaube, du unterschätzt dich in dieser Hinsicht.“

„Ich glaube, Sie überschätzen mich.“

Minato lächelte und legte einen Arm um Kakashis Schulter. „Auch wenn du mein Urteilsvermögen gerne mal in Frage stellst, ich bin trotzdem der festen Überzeugung, dass du ein guter Lehrer werden könntest. Wir müssen das jetzt auch nicht weiter besprechen, schließlich wird das alles noch dauern. Aber ich wollte dich das jetzt wissen lassen. Es tut mir leid, dich wütend gemacht zu haben. Das wollte ich nicht.“

„Das hatte ich auch nicht angenommen, Sensei.“ Das Zittern war wieder aus Kakashis Stimme verschwunden. Langsam begann er sich wieder zu beruhigen. Er hatte nicht so außer sich sein wollen, er hasste es Schwächen zu zeigen und vor allem wollte er nicht, dass sein Lehrer sich wegen etwas schlecht fühlte. Auf dessen Bitte wollte er jetzt nicht eingehen. Er ein Lehrer. Was für ein Unsinn. Doch das wollte er Minato in diesem Moment nicht sagen. Bis dessen Sohn alt genug wäre, um ein Ninja zu werden, würden definitiv noch Jahre vergehen, daher musste er sich nun noch keine Gedanken darum machen. Vielleicht würde Minato seinen Vorschlag auch noch einmal überdenken? Oder vielleicht würde er wirklich eines Tages auch ein Lehrer werden? Wie Minato? Vielleicht sollte er aber auch wirklich aufhören jetzt darüber nachzudenken. Froh darüber, dass seine Vernunft wieder Überhand genommen hatte, schloss Kakashi schläfrig sein rechtes Auge. Er fühlte sich im Augenblick schrecklich müde.

Minato hatte noch etwas zu Kakashi sagen wollen, verschob das aber auf später, als er bemerkte, wie still der Junge plötzlich geworden war. Er konnte es sich nicht verkneifen zu grinsen. Kakashi war tatsächlich hier in seinen Armen eingeschlafen. Er legte ihn auf das Sofa und deckte ihn zu.

„Außerdem weiß ich, dass du ein großartiger älterer Bruder für Naruto sein wirst.“

Irgendein Tag

Kleines Vorwort: Ich muss mich nun doch mal in einem kleinen Vorwort melden. Erstens, um mich zu entschuldigen, denn dies hier ist das letzte Kapitel der Fanfiction. Und zweitens, um mich für die vielen Kommentare und Favos zu bedanken, ich bin wirklich geplättet und danke euch allen sehr. ^___^

Der Epilog spielt nun ein paar Jahre später, damit der Charakter, von dem so oft in der Fanfiction gesprochen wurde, nun auch auftreten kann.

Das hier sind dann übrigens Kakashis Gedanken. Nur falls das nicht sofort ersichtlich ist. ^^

Nochmals vielen Dank und viel Vergnügen beim Lesen des Epilogs.
 

Vorsichtig und so leise wir nur irgend möglich öffnete der kleine blonde Junge das Fenster und kletterte hinaus. Draußen auf dem Dach angekommen schüttelte er sich erst einmal kurz. Die Nacht war doch um einiges kälter als angenommen. Er warf noch einen Blick zurück in das kleine Zimmer, welches er gerade auf ungewohnte Weise verlassen hatte. Da er sich, im Gegensatz zu allen anderen Kindern im Waisenhaus, das Zimmer mit niemandem teilte, würde auch für das erste niemandem auffallen, dass er fehlte. Er biss sich auf die Lippe, drehte sich um und nahm tief Luft, ehe er vorsichtig auf dem Dach einen Fuß vor den nächsten setzte. Nach ein paar Metern fühlte er sich bereits sicher genug, um sein Tempo zu erhöhen. Er würde bis zum anderen Ende des Gebäudes laufen, dort dann versuchen hinunterzuklettern und dann... Er wusste nicht wirklich, was er dann machen würde. Sein Plan hatte so weit nur vorgesehen, dass er das verhasste Waisenhaus verlässt. Weg von den gemeinen Erwachsenen, die ihm gegenüber meist so ungerecht und unfreundlich waren und weg von den älteren Kindern, die ihm hasserfüllte Blicke zuwarfen und ihn so schlecht behandelten.

Er kniff die Augen zusammen und biss sich erneut auf die Unterlippe. Er verstand nicht, was er getan haben könnte, dass er so behandelt wurde. Er hatte nichts getan, da war der Junge sich ganz sicher, es war alles schon immer so gewesen. Aber warum, warum nur? Die Tränen strömten mittlerweile über sein ganzes Gesicht. Während er seinen doch recht gefährlichen Fluchtweg fortsetzte, wischte er sich mit einem Arm über die Augen, achtete nicht darauf, wo er hintrat und stolperte über einen lockeren und hervorstehenden Dachziegel. Da der Junge so in Gedanken verloren gewesen war, hatte er auch nicht bemerkt, wie nahe am Rand des Daches er schon war und so stürzte er, nachdem er gestolpert war, hinunter. Ihm entwich ein heller Schrei, als er abstürzte und aus Angst kniff er die Augen zusammen, jeden Moment den Aufprall auf dem Boden erwartend.

Aber der Aufprall blieb aus. Fiel er überhaupt noch? War er schon tot? Mit einem Ruck öffnete der Junge seine Augen und verstand die Welt nicht mehr. Er baumelte weit über dem Boden. Irgendetwas zog an seinem Shirt. War er damit irgendwo hängen geblieben? Langsam drehte er seinen Kopf um zu dem Dach zu schauen, von dem er gefallen war. Als er dies tat, schrie er erneut.

„Hey.“

Auf dem Dach hockte ein Anbu, der eine Hand in einer Grußgeste gehoben hatte und mit der anderen ihn an seinem Shirt festhielt. Entsetzt sah der Junge zu dem Anbu. Er war ein unheimlicher Anblick. Er trug eine der typischen Anbumasken und einen Mantel, dessen Kapuze er über den Kopf gezogen hatte. Dem Kind lief ein kalter Schauer über den Rücken. Blickte der unheimliche Typ ihn etwa an?

Wieso musst du ihnen so ähnlich sehen? Ich glaube, es würde helfen, wenn du weniger wie deine Eltern aussähst, Naruto.

Als eine kleine Windböe den immer noch in der Luft baumelnden Jungen erfasste, überwand dieser schnell seine Angst vor dem Fremden, da er viel besorgter war, doch noch auf den Boden knallen zu können. In einem äußerst pampigen Tonfall wandte er sich an seinen Retter: „Hey du! Willst du mich jetzt loslassen oder nicht? Hier zu hängen ist total doof. Echt jetzt!“

Kakashi seufzte leise. Was waren denn das für Manieren?

Wie alt bist du jetzt? Sechs. Du müsstest etwa sechs, oder?

„Du willst, dass ich dich loslasse? Das könnte man arrangieren...“

Narutos Augen weiteten sich entsetzt. „Nein, nein, nein! Nicht loslassen!“

„Aber du hast doch gerade gesagt...“

„Nein, ich will herunter, aber nicht herunterfallen!“

„Du solltest dich besser ausdrücken. Das hier wäre ja sonst ein peinliches Missverständnis geworden.“

Peinlich? Der Blondschopf starrte mit großen Augen zu dem Anderen. Der machte Witze, oder? Oder??

Noch bevor Naruto weiter darüber nachdenken konnte, schnappte der Anbu sich ihn und landete mit ihm auf dem Boden. Der Junge atmete erleichtert aus, als er wieder auf seinen eigenen Füßen stand.

„Wie wäre es mit einem ´Danke´?“

Naruto zog eine Schnute und grummelte ein Dankeschön.

„Gern geschehen. Was hast du überhaupt da oben zu suchen gehabt?“

„Das muss ich dir nicht sagen!“

Kakashi rollte, unsichtbar für den Anderen, mit dem Auge. Besonders gut erzogen war der Kleine wirklich nicht.

Es ist nicht deine Schuld. Du brauchst deine Eltern.

„Du wolltest weglaufen, huh?“

Der Junge zuckte ertappt zusammen. „Nein...wollte ich nicht...“

„Sondern?“

Narutos Augen begannen umherzuwandern. „Ich...wollte...uh...ähm..., ich wollte, äh, öhm....frische Luft schnappen!“

Der Ältere hob eine Augenbraue. Das war seiner Meinung nach selbst für ein Kind eine schlechte Lüge. „Und da hätte es nicht gereicht, das Fenster zu öffnen?“

„Uhm...nein?“ Naruto kratzte sich am Hinterkopf.

„An deiner Glaubwürdigkeit solltest du noch arbeiten.“

Der Junge zog erneut eine Schnute und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust.

„Und jetzt geh zurück. Oder muss ich dich auch noch zurückbringen?“

Der Kleine stampfte wütend mit einem Fuß auf. „Dahin geh ich nicht zurück!“

„So? Und warum nicht?“

Naruto wandte traurig seinen Blick ab. „Weil...“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Weil ich....die anderen...alle...sie sind...“ Seine Augen füllten sich mit Tränen.

Ich weiß, dass sie dich schlecht behandeln. Aber ich kann dir nicht helfen.

„Vielleicht solltest du mal weniger heulen und mehr handeln.“

„Eh?“ Der Blondschopf blickte schluchzend zu seinem Gegenüber auf.

„Wenn du immer nur rumstehst und heulst, wirst du gar nichts an deiner Situation ändern. Du bekommst die Aufmerksamkeit der anderen sicher nicht dadurch, dass du schluchzend in der Ecke hockst.“ Kakashis Tonfall klang strenger als er es beabsichtigt hatte, aber er war es auch nicht gewohnt mit einem Kind zu sprechen.

Sich erneut die Tränen aus dem Gesicht wischend, sah Naruto den Anbu einige Sekunden tonlos an. „Ich...ich verstehe!“

Überrascht schaute Kakashi auf den Jungen. Was hatte er verstanden? Er war sich bis jetzt nicht einmal sicher gewesen, ob der Kleine ihm überhaupt zugehört hatte. „Wirklich?“

„Ja, ich weiß jetzt, was ich machen muss. Echt jetzt.“ Der Junge grinste breit.

Diese Ähnlichkeit...

„Na schön, wie du meinst. Dann gehst du jetzt wieder zurück?“

„Jaja, schätze schon...aber nur bis mir was besseres einfällt.“ Naruto war jetzt schon total durchgefroren und im verhassten Waisenhaus hatte er wenigstens eine Decke. Wenn er das nächste Mal türmen würde, würde er daran denken, die Decke mitzunehmen.

„In Ordnung, dann geh jetzt mal schön brav zurück.“

Naruto seufzte und setzte sich in Bewegung. Als er an dem Anbu vorbeigeschlürft war, wandte dieser sich noch einmal an ihn. „Hey, Naruto, warte.“

Überrascht drehte er sich noch einmal zu dem Anderen um und dieser…wuschelte ihm durch die Haare. „Mach´s gut.“, sagte er und verschwand.

Verwirrt blickte Naruto noch eine Weile auf den Punkt, an dem der Fremde gerade noch gestanden hatte. Hatte er dem Mann gegenüber überhaupt seinen Namen erwähnt? Der Junge zuckte mit den Schultern und ging schließlich tatsächlich zum Waisenhaus zurück.

Kakashi hatte ihn beobachtet, bis er wirklich wieder im Haus angekommen war. Dann machte er sich wieder auf über die Dächer Konohas auf den Weg. All den Jahren bei den Anbu zum Trotz hatte ihn diese Begegnung mehr aus dem Konzept gebracht als er erwartet hätte.

Es tut mir leid, dass ich Sie enttäusche, Sensei, aber ich kann nicht...

Als er an dem Treffpunkt ankam, zu dem er eigentlich unterwegs gewesen war, sah er schon weitem zwei weitere Anbu gegen die Stadtmauer lehnen. Ein dritter Anbu ging seufzend und den Kopf schüttelnd auf ihn zu. „Sempai, Sie sind zu spät.“

„Oh? Wirklich? Entschuldigt.“ Er schob sich die Kapuze vom Kopf und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Der andere Anbu seufzte erneut. „Und was ist diesmal Ihre Entschuldigung?“

Kakashi lächelte traurig unter seinen Masken. „Ich habe mich auf dem Weg des Lebens verlaufen.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  Sandoran
2011-06-22T21:42:55+00:00 22.06.2011 23:42
Das kann ja wohl nicht wahr sein!
Da schreibt ein Autor eine so tolle Geschichte und dann beendet er sie einfach so unvollkommen.
Ich könnte ja das Letzte Kapitel Problemlos als ein ende der FF akzeptieren. Aber der so unvorhergesehene Timejump mit dem auslassen des wichtigsten und sehnsüchtig erwarteten Parts, nämlich die Geburt von Naruto. Das ist einfach nicht richtig.

Du hast hier das ideale Gleichgewicht an Gefühlen gefunden und du erzählst die Geschichte wirklich gut. Bitte fülle noch die Lücken mindestens bis zur Geburt von Naruto, idealerweise bis zum tot von Minato. Dann habe ich nichts gegen den Timejump ein zu wenden.

Von:  Feli_Ackerman
2011-05-30T08:07:22+00:00 30.05.2011 10:07
Ich habe mir gerade die ganze ff durchgelesen und ich muss ehrlich sagen, das sie mir sehr gut gefallen hat! Ich fand das letzte Kapitel irgendwie traurig, was wohl auch daran liegt, das Minato und Kushina nicht mehr am leben sind... Irgendwie wäre es schön, wenn diese Familiengeschichte auch mal ein Happy End haben könnte... aber darauf bleibt auch nicht zu hoffen.... schade auch!

Trotzdem alles in allem eine sehr gute Leistung! Würde mich freuen, wenn du deinen Schreibstil beigehalten würdest. Den konnte man nämlich schnell und flüssig lesen! Schade das die Geschichte schon zu Ende ist... Den Charakter von Kakashi hattest du sehr gut getroffen. Vielleicht kann man ja auf eine weitere ff nur mit Kakashi hoffen! ^^

lg und viel Erfolg bei deinen weiteren ff´s!

Feli_Ackerman
Von:  -Mori-
2011-04-28T16:22:34+00:00 28.04.2011 18:22
Ohh, wie süß.

Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Kakashi mit Naruto in seinem Zimmer spielt, so als großer Bruder...richtig schön... mit den Hundetapsen an der Wand xD Herrlich.

Kakashis Wut und Verzweifelung, wegen dem Tod Obitos und Rins, ist dir hier auch wirklich gut gelungen, auch, dass er nicht glaubt, dass er ein guter Sensei werden kann.

Ich hoffe das ich noch über ein paar FFs von stolpern werde, weil du richtig gut schreiben kannst.
LG -Mori-
Von:  -Mori-
2011-04-28T15:27:42+00:00 28.04.2011 17:27
Ich bin zwar erst jetzt über deine FF gestolpert, aber dafür finde ich sie einfach nur fabelhaft.
Ich musste schon bei dem Kapitel vorher lachen, als Gai vor der Tür stand und jetzt das mit Kakashis Geburtstag.
Haha, ich kann mir die Aubergine richtig vorstellen, wie sie da von der Wand rutscht xDD
Richtig klasse geschrieben, ganz großes Lob.
-Mori-
Von:  Sensenmann
2011-03-19T09:48:27+00:00 19.03.2011 10:48
Schade, dass die Geschichte vorbei ist =(
Aber das letzte Kapitel ist dir echt gelungen :D Ich hab mich immer schon gefragt wie Naruto aufgewachsen ist. Aber die im Waisenhaus scheinen ihn echt mies zu behandeln.... =(
Aber man kann Kakashi schon verstehen, Naruto sieht Minato ja echt ähnlich...

War der andere Anbu am Ende Tenzou? :D
Von:  xFreakyX
2011-03-11T17:07:20+00:00 11.03.2011 18:07
wow
ein wirklich sehr schönes ende für eine tolle geschichte.
Vor alles der letzte satz von kakashi. Diesmal war die entschuldigung nicht gelogen=)
Liebe Grüße
Freaky
Von:  Trollibaer
2011-03-11T03:59:57+00:00 11.03.2011 04:59
winke,^^

schade, das die Geschichte schon zu Ende ist!!!!
Du hast Kakashi wunderbar getroffen!
Mehr davon!
lg
Trollibaer
Von: abgemeldet
2011-03-07T22:08:48+00:00 07.03.2011 23:08
Hey,

ich bin gestern Nacht auf deine FF gestoßen, war aber dann wirklich
zu müde, um ein Kommentar zu hinterlassen. Aber deswegen bin ich ja jetzt hier^^ Habe mich gefreut, dass du heute wieder ein Kapitel hochgeladen hast.

Was soll ich sagen, außer, dass mir deine FF ausgesprochen gut gefällt?!
Es ist schwer zu sagen, was genau ich mag. Ich denke, dass ich sie vorrangig deswegen toll finde, weil diese FF keine Spannung braucht, damit ein Leser gerne weiterliest. Diese einzelnen Kapitel lesen sich wie Einträge aus einem Tagebuch. Es sind sehr alltägliche Situationen, wie sie überall auf der Welt passieren bzw. passieren können. Typische familielle Probleme, Selbstzweifel, Trauer und so weiter und so fort.
Die Zeit nach Obitos Tod hat mich persönlich auch schon immer interessiert und ich bin der Meinung, dass du die Gefühle von allen Beteiligten sehr gut rüberbringst, weil du dich an ihre Persönlichkeiten orientierst. Und da das der Fall ist, habe ich fast das Gefühl, als wäre bzw. könnte diese FF tatsächlich Bestandteil des Animes sein. Sie wirkt einfach sehr glaubwürdig. Du schreibst auch mit einer Leichtigkeit, die sehr gut zum Inhalt passt.

Ach und übrigens finde ich es sehr positiv, dass du die Kapitel immer so schnell hochlädst. Von dir könnte ich mir eine Scheibe abschneiden ;)

Noch ein paar wenige Worte zu deiner Rechtschreibung und Grammatik:
Ist im Großen und Ganzen gut. Aber du machst 'beliebte' Fehler (wie den Punkt hinter der direkten Rede, wenn noch ein "sagte sie" oder so folgt), aber es ist alles absolut im grünen Bereich. Die wenigen Fehler stören mich nicht groß^^

Ich freue mich auf mehr Kapitel. Du machst deinen Job gut ;)

Liebe Grüße
Justice

PS: Jetzt habe ich fast vergessen zu schreiben, dass ich mir wegen einer Sache Sorgen mache und zwar: Ich hoffe, dass der Fokus weiterhin auf Minato und Kakashi liegen wird, selbst dann, wenn Naruto geboren wird. Aber selbst wenn nicht, werde ich die FF weiterverfolgen^^

Von:  Sensenmann
2011-03-03T16:45:07+00:00 03.03.2011 17:45
Oh :-) Kakashi mag seine neue "Familie" immer mehr, auch wenn er es nicht selbst mitbekommt. Aber das mit dem Uchiha-Clan war bestimmt nicht sehr toll. Erinnert ihn doch alles daran an Obito =(
Von:  Felicity
2011-03-03T10:12:08+00:00 03.03.2011 11:12
Langsam... mach ich mir Sorgen. *auf den Kapiteltitel schiel*
Bleibst du in der richtigen Timeline? Dann wird das bald traurig. T.T
Oder änderst du sie? Das könnte wirklich niedlich werden... oo


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