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My heart was always yours

Kazuha x Heiji
von

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Zwölf Jahre davor

Heiji x Kazuha
 


 

Zwölf Jahre davor
 

Es war ein warmer Herbsttag in Osaka und später Nachmittag, als die Glocken der Schule erklangen und somit den Unterricht für den heutigen Tag beendeten. Einige Grundschulkinder blieben noch auf dem Schulgelände, um mit den anderen zu spielen – andere machten sich auf den Weg nach Hause.

„Komm, Kazuha. Wir müssen gehen!“ rief ein dunkelhäutiger Junge einem braunhaarigen Mädchen entgegen. „Ja, ich komme, Heiji!“ lächelnd hüpfte das braunhaarige Mädchen mit dem Pferdeschwanz zu dem Jungen herüber. „Wir können!“ gab sie ihm als Bestätigung, dass sie bereit war und beide machten sich auf dem Weg nach Hause. Das Mädchen hielt eine hübsche Puppe in ihren Händen. „Musst du die Puppe immer mit zur Schule nehmen?“ ertönte dann die Stimme von dem Jungen, welcher das Mädchen und die Puppe eine Weile vorher beobachtet hatte. „Ja, natürlich!“ antwortete sie ihm mit einem strahlenden Gesicht „Ich habe die Puppe schließlich von meinem Vater zum Geburtstag bekommen. Ich habe sie mir immer gewünscht!“ Der dunkelhäutige ließ ein Seufzen von seinen Lippen. Seitdem Kazuha diese Puppe hat, spielte sie in letzter Zeit wenig mit Heiji. Das machte dem Jungen anscheinend zu schaffen. „Mitsuna möchte ein wenig spielen! Auf dem Spielplatz!“. Das braunhaarige Mädchen stoppte sofort, als diese vor einem Spielplatz, in der Nähe der Grundschule, standen. Der Junge neben ihr hob ein wenig die Braue, als er sie ansah. „Mitsuna?“, klang es ein wenig irritiert von diesem. „Meine Puppe heißt Mitsuna.“

Kazuha lief mit ihrer Puppe zum Sandkasten, um dort ein wenig mit ihrer Puppe ‚Mitsuna‘ zu spielen. Heiji blickte ihr nach und würde einige Sekunden dort verharren ehe er sie beim Spielen beobachten würde. Er wollte unbedingt mitspielen, doch mit Puppen? Er wollte sich nicht zum Klassenclown machen und anschließend geärgert werden >Iehh, der spielt mit Puppen! Er ist doch ein Junge! <. Allein schon der Gedanke, ließ Heiji einen kalten Schauer über seinen Rücken gleiten. Er lehnte sich gegen die Rutsche, nachdem er zu dieser rübergegangen war und würde seine beste Freundin beim Spielen weiter zuschauen.

Kurze Zeit geschah nichts. Ein Mädchen spielte im Sandkasten mit ihrer Puppe und gegen eine Rutsche lehnte ein Junge. Eigentlich alles normal, als auf einmal zwei Rowdies ins Szenario traten. Anscheinend wollten sie sich gegenseitig zeigen, was sie drauf hatten und beschlossen Kazuha für einen kurzen Moment das Leben zu vermiesen. Als Heiji bemerkte, dass einer von ihnen ihre Puppe wegnahm, stieß er sich sofort von der Rutsche ab und stellte sich vor Kazuha, welche anfing zu weinen. „Gib ihr sofort die Puppe zurück!“ ohne um den heißen Brei zu reden, stieß Heiji direkt mit der Sprache raus und streckte die Hand zu dem Jungen. „Sonst was?“. Die Stimme klang schon fast bedrohlich und der Junge setzte ein Schritt nach vorne, Richtung Heiji. Heiji ließ sich nicht anmerken, dass er innerlich ein wenig zusammengezuckt war und verharrte weiterhin standhaft vor Kazuha. „Ich glaube nicht, dass dein Umfeld gerne mitkriegen würde, wie gerne du mit Puppen spielst?“ Der Junge, welcher Kazuha’s Puppe in den Händen hielt, errötete sogleich, da sein Kollege neben ihm zu kichern begann. „Lach nicht!“ fauchte er diesen daraufhin sofort an. „Hier hast du deine blöde Puppe, die ist sowieso wertlos!“. Mit vollster Verachtung warf er diese auf den Boden.

Beide Rowdies drehten sich um und gingen lachend von dannen. Heiji hob die Puppe auf und klopfte diese vorerst sauber. „Heiji, du bist mein Held!“ immer noch trug das braunhaarige Mädchen kleine Tränen in ihren Augenwinkeln. Die Angst aus ihrem Gesicht war verflogen. „Du wärst so ein guter Vater für Mitsuna.“ Heiji wurde ein wenig rot im Gesicht, nachdem er sich zu Kazuha umgedreht und sie angesehen hatte. „M… meinst du echt?“ verlegen legte er seine Hand auf seinen Hinterkopf und kratzte diesen ein wenig um seine Verlegenheit zu untergraben. „Ja, natürlich. Mitsuna wünscht sich sicher einen Vater!“ Mit einem festen Blick blickte der Dunkelhäutige zu seiner besten Freundin rüber und schnappte nach ihrer Hand. „Kazuha! Als Vater werde ich Dich und Mitsuna vor weiteren Rowdies beschützen! Und damit wir eine richtige Familie sein können, werde ich Dich heiraten, wenn wir groß sind!“. Kazuha ließ ein freudiges quieken über ihre Lippen huschen und nahm Heiji’s Hand. „Gehen wir nach Hause?“ Der Braunhaarige nickte lächelnd. Er drückte die Hand seiner besten Freundin sanft in die seine und sie machten sich gemeinsam auf den Weg nach Hause…

Und wieder hast du mich zurückgelassen

Kapitel 1 – Und wieder hast du mich zurückgelassen
 


 

Ein penetranter einzelner Sonnenstrahl kitzelte das Gesicht der Braunhaarigen. Kurz darauf öffneten sich ihre smaragdgrünen Augen und sie blickte sich, teilweise verwirrt, in ihrer Umgebung um. Ihr Traum war auch zeitgleich eine Erinnerung gewesen. Eine Erinnerung, die sie wohl vergessen, jedoch in ihrem Unterbewusstsein weiterlebte und nun heute Nacht in ihren Träumen hervorstach. Kazuha setzte sich aufrecht in ihrem Bett hin und blickte aus dem Fenster. Wie konnte sie nur so etwas vergessen? Wichtiger war jedoch: Warum träumte sie davon erst jetzt? Leicht schmunzelnd stieg sie aus ihrem Bett und streckte sich ausgiebig, ehe sie ins Bad verschwand, um sich für die Schule fertig zu machen…
 

„Kazuha?“ erwähnte ihre Mutter den Namen zum zweiten Mal. Beim dritten Mal war sie jedoch lauter „Kazuha!“. Das braunhaarige Mädchen mit dem Pferdeschwanz zuckte sichtlich zusammen und blickte ihre Mutter schockiert an. „Warum schreist du denn so?“ wollte sich nun das Mädchen vergewissern und biss von ihrem Brot ab. „Ich habe Deinen Namen mehr als zwei Mal erwähnt! Worüber denkst du denn gerade nach?“ Ihr Vater, welcher am Ende des Tisches saß und schweigend, wie jeden Morgen, an seiner Zeitung las, richtete seinen Blick kurz zu seiner Tochter. Kazuha blickte ihre Mutter kurze Zeit etwas fragend an, ehe sie ihren Blick langsam abwand „Nicht besonderes, ich habe mir Gedanken über ein Referat gemacht.“ Ihre Mutter hob eine Braue. Natürlich glaubte sie ihrer Tochter nicht, denn immer, wenn Kazuha log, drehte sie ihren Kopf weg. Sie konnte einem nicht in die Augen sehen, wenn sie log. Leicht lächelnd wandte sich ihrer Mutter wieder ihrem Frühstück zu. Sie konnte sich denken, woran Kazuha gedacht hatte. „Ich verstehe, Liebes.“ Kazuha bemerkte wie ihr Vater sie anstarrte. Etwas verwirrt blickte sie zu diesem rüber und legte den Kopf schief. „Vater?“ doch dieser widmete seinen Blick wieder in seine Zeitung. Eine Dropblase zierte ihren Kopf, als sie ihren Vater etwas entrüstet anblickte. Sie konnte nicht deuten, was er ihr mit diesem Blick sagen wollte.

Nachdem sie mit dem Frühstück fertig war, nahm sie das Lunchpaket ihrer Mutter und ging Richtung Fenster, von welchem man die Straße beobachten kann. ‚Wo steckt er nur wieder?‘ dachte sich das junge Mädchen. Kazuha blickte auf die Uhr, welche an der Wand hing. Eigentlich musste sie sich schon daran gewöhnt haben, dass dieser gewisse Jemand immer zu spät kam.
 

Kurz darauf hörte sie ein vertrautes Motorgeräusch und verabschiedete sich von ihren Eltern, ehe sie mit ihrer Schultasche nach draußen ging.

„Yo, Kazuha!“ begrüßte sie ein dunkelhäutiger Typ, welcher sich soeben sein Motorradhelm vom Kopf zog. Kazuha verschränkte ihre Arme und blickte diesen mit einem vernichtenden Blick an. „Weißt du überhaupt wie spät es ist?“ Kazuha tippte mit ihrem Fuß nervös auf dem Boden und verlangte eine ordentliche Entschuldigung. Heiji verzog das Gesicht und drehte seufzend den Kopf weg „Sei doch froh, dann kannst du ein paar Minuten länger ausschlafen.“ Kazuha seufzte ebenfalls. Manchmal könnte sie ihm wortwörtlich den Hals umdrehen. Doch, da sie heute gute Laune hatte, würde sie es heute lassen. Heiji warf ihr ihren Helm rüber, welchen sie sich über den Kopf zog.

Nachdem sie diesen aufgesetzt und sich hinter Heiji auf sein Motorrad setzte, fuhren die beiden Sandkastenfreunde auch schon los.
 

„HEIJI! Das hast du nicht getan!“ schallender Gelächter konnte man aus dem Klassenzimmer hören, als Kazuha ihren besten Freund plötzlich angeschrien hatte. Dieser saß auf seinem Platz und rieb sich den Bauch „Mhhh Kazuha. Das war vorzüglich!“ Mit einem breiten Grinsen blickte er zu seinem gegenüber. Kazuha stand vor ihm und blickte auf ihre leere Lunchbox, welche sie noch heute Morgen liebevoll zubereitet hatte. Langsam zuckten ihre Augenlider. Die Klasse war die tägliche Streitorgie der beiden schon gewohnt. Mittlerweile diente es schon dem Entertainment, was die beiden dort boten. „Hast du vielleicht daran gedacht mir etwas übrig zu lassen?“ Ihre Stimme versuchte ruhig zu bleiben, doch den Unterton, welcher sich in ihrer Stimme verbarg, konnte man nicht überhören. Kritisch blickte Heiji seine beste Freundin an und stützte seine Wange mit seiner Hand ab „Ich bitte Dich, Kazuha.“ Der Schülerdetektiv musterte mit seinen Augen ihre Gesichtszüge, die sich jede Sekunde weiter veränderten und drohte zu einem Monster zu werden. „Du darfst nicht so geizig sein, du musst lernen zu teilen!“ plötzlich wurde es still in der Klasse. Kazuhas Lippen fingen an zu zittern, als er mit dieser typischen gehobenen Stimme sprach und sich desinteressiert umwandte. Dann plötzlich fing Kazuhas Blick an zu strahlen. „Du hast vollkommen Recht, Heiji. Wie konnte ich denn nur so egoistisch sein.“ Unsicher überprüfte Heiji ihr Gesicht. Innerlich zuckte er fast regelrecht zusammen. Es machte ihn ein wenig stutzig, dass sie nun plötzlich so… freundlich war. „Na siehst du.“ Lehrte sie der Schülerdetektiv, stand auf und klopfte ihr auf die Schultern. „Du bist ja doch fähig zu lernen!“ Mit diesen Worten drehte er sich zu seinen Kameraden um „Seht ihr Jungs…“ gab er triumphierend und stolz von sich „… so spricht man mit einer Frau!“ Kurz darauf lachte die Gruppe, als auch Heiji los. Die Kameraden jedoch erstarrten für einen kurzen Moment und nur Heiji war derjenige, der noch lachte. Als er jedoch mitbekam, wie seine Kameraden das Weite suchten, blickte er ihnen etwas verdutzt nach. Als er sich umdrehte, um zu sehen, was sie denn so erschreckt hatte, bemerkte er nur noch den Rücken eines Schulbuches, welchen er auf seinen Kopf gedonnert bekam. Kurz darauf sackte der Schülerdetektiv auf seinen Stuhl zurück und knallte mit dem Kopf auf seinen Tisch.

„Seht ihr Ladies…“ kam es von Kazuha, welchen das Mathebuch wieder heil zurückgelegt hatte „… so spricht man mit einem Typen!“ Nun waren es die Mädchen die anfingen zu lachen.
 

Kurz darauf kam Heiji wieder zu Bewusstsein und stand mit einer Beule am Kopf auf. „Ich glaube du hast sie nicht mehr alle, weißt du denn überhaupt wie weh das tut?“ sofort keifte er Kazuha an, doch diese war sich keinerlei Schuld bewusst „Du hast doch selber schuld! Wenn du meine Box nicht ganz aufgegessen hättest, dann wäre es dazu nicht gekommen!“ Der Braunhäutige baute sich vor ihr auf „Das ist doch kein Grund mir irgendein Buch auf meinen Kopf zu kloppen! Was wäre, wenn ich dadurch meine detektivischen Fähigkeiten verloren hätte?“ Kazuha blickte ihn mit einem kritischen Blick an. ‚Dann wärst du wenigstens öfters für mich da.‘ Diesen Gedanken behielt sie jedoch für sich. So begab sich die junge Schülerin wieder auf ihren Platz- wortlos. Davor streckte sie ihm die Zunge raus. Heiji fiel dazu nichts mehr ein und rieb sich währenddessen seinen Kopf. Er setzte sich wieder auf seinen Platz. Was war nur wieder in sie gefahren? Hatte er vielleicht doch übertrieben? Gedankenverloren sah er in die Lunchbox, ehe es zur nächsten Unterrichtsstunde klingelte…
 

Es klingelte. Die Glocken beendeten den Unterricht. Nach der Schule wollte Kazuha zu Fuß nach Hause gehen. Sie hatte keine Lust mit Heiji nach Hause zu fahren. Auf dem Gehweg starrte sie gedankenverloren auf den Boden. Nun bekam sie doch ein schlechtes Gewissen. Sie hätte vielleicht doch nicht so hart zuschlagen sollen. Als sie den Blick von dem Gehweg anhob, blieb sie stehen. Ihre Augen hatten etwas wahrgenommen, was sie in den letzten Jahren kaum noch beachtete. Den Spielplatz. Schweigend verharrte sie auf dem Fußweg eine Weile, nachdem sie auf den Spielplatz zuging. Sie musste an den heutigen Traum denken. Ohne diesen Traum hätte sie auch heute diesen Spielplatz nicht wahrgenommen. So viele Erinnerungen, die sie mit diesem Spielplatz verband. Hier hatte sie jeden Tag mit Heiji verbracht, als sie in die Grundschule gingen. Ein leichtes Lächeln zierte sich auf ihren Lippen, als sie in Erinnerung schwelgte. Es war nicht nur irgendeine Erinnerung, nein. Heiji hatte ihr hier als Kleinkind einen Heiratsantrag gemacht. Bei dem Gedanken musste sie kurz auflachen. Was für eine Fantasie Kinder doch hatten. Als sie vor dem Sandkasten stand, in welchem sie die meiste Zeit verbracht hatte, packte sie kurz darauf jemand an die Schulter. Sie ließ vor Schreck ihre Schultasche fallen und richtete sich in ihrer Aikido-Position auf und wollte ihn gerade über sich auf den Boden werfen, als sie diesen angenehmen und vertrauten Geruch vernahm. Sofort drehte sie sich um und blickte in zwei wunderschöne Augen. „H…Heiji!“ sie wurde rot, als sie merkte, dass sie ein wenig zu lange in seine Augen geblickt hatte und drehte sich weg. „Tut mir Leid, habe ich Dich erschreckt?“ Sein grinsen lag auf seinen Lippen. Wie sie dieses Grinsen an ihm hasste, denn sie fühlte sich in diesem Moment ertappt. „Was willst du, Heiji?“ fragte sie nun etwas abwesend, als sie wegblickte. Heijis Grinsen wurde zu einem Schmunzeln. Leicht beugte er sich zu Kazuha herüber „Ich habe mir gedacht, dass wir etwas essen gehen? Du hast schließlich den ganzen Tag nichts gegessen!“

Kazuha blickte ihn ein wenig ungläubig an. Meinte er das ernst? „Na komm.“ Sein Blick wirkte nun ein wenig entschuldigen. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er ihr die Box aufgegessen hatte. „In Ordnung!“ Kazuhas Lächeln strahlte nun wieder. Sein Mountainbike hatte er in der Schule stehen lassen, da die Innenstadt nicht allzu weit entfernt war. Gemeinsam machten sie sich auf dem Weg zu einem Schnellimbiss. Kazuhas Magen begann einige Töne von sich zu geben. Das Grinsen von ihrem Sandkastenfreund, spürte sie regelrecht von der Seite und das verursachte bei ihr eine Gänsehaut. Ihre Vermutung bestätigte sich, als sie ihm in die Augen blickte. Verlegen sah die Braunhaarige schnell zur Seite. „Grins nicht so, das ist alles deine schuld!“ Heiji verdrehte belustigt seine Augen und es dauerte nicht lange, bis sie endlich ein Imbiss betraten, an welchem sie gemeinsam speisen würden. Sie setzen sich ans Fenster und teilten der Kellnerin die Bestellung mit.
 

Schweigend saßen sie sich gegenüber. Beide schienen nicht zu wissen, was sie sich nun sagen sollten. Kazuha beobachtete den Schülerdetektiv, als dieser nachdenklich aus dem Fenster blickte. Worüber er wohl gerade nachdachte? Sie selbst wusste es nicht genau. Als dann plötzlich sein Handy piepte und er ranging, beobachtete Kazuha, wie sein Gesicht ernst wurde. „Ich komme sofort!“ Sofort stand er auf und hinterließ Geld auf dem Tisch. „Ich muss weg, Kazuha. Iss du ruhig hier, ich komme sofort wieder!“ Mit den Worten machte er sich auf den Weg Richtung Ausgang. Kazuha blickte ihm nach und stand auf „Heiji, du kannst doch jetzt nicht einfach gehen und mich hier zurücklassen!“ ‚Nicht schon wieder…‘ fügte sie in ihren Gedanken hinzu und hoffte, er würde stehen bleiben und wieder zurückkommen. Er blieb zwar stehen, doch nur, um ihr folgendes mitzuteilen „Ich muss gehen, Kazuha. Ein Verbrechen wurde begangen und nur ich kann das Verbrechen auflösen.“ Mit einem Grinsen verließ er den Imbiss und machte sich laufend unterwegs zum besagten Tatort.
 

Kazuha blieb erstarrt neben ihrem Platz stehen. Ihr Gesicht nahm traurige Züge an.

„Und wieder hast du mich zurückgelassen…“

Die Leere in meinem Herzen

Kapitel 2 – Die Leere in meinem Herzen
 


 

So wurde die junge Toyama auch schon in dem besagten Imbiss zurückgelassen und blickte ihrem braunhaarigen Sandkastenfreund hinterher, wie er sich auf dem Weg machte, um einen seiner vielen Fälle zu lösen. Natürlich wusste Kazuha, dass es falsch sein würde, wenn sie versuchte ihn davon abzubringen – schließlich war es doch seine Bestimmung gewesen. So setzte sie sich wieder auf an den Tisch, an welchem Heiji das Geld zurückgelassen hatte, damit Kazuha sich etwas zu Essen kaufen konnte. „So ein Idiot…“ murmelte die Braunhaarige beinahe fluchend vor sich hin. Würde es irgendwann in ihrem Leben mal einen Abend geben, an welchem sie in Ruhe mit ihrer Jugendliebe speisen könnte? Solange es solche Fälle in ihrem Leben würde, gewiss nicht. Jedoch vertraute sie den Worten von Heiji, wie so oft auch, dass er nicht lange brauchen und zurück zu dem Imbiss kommen würde. Er hatte ihr oft gesagt, es würde nicht lange dauern, doch dem war nicht so. Oftmals ließ er seine Sandkastenfreundin im Regen stehen und sie wartete sich regelrecht die Füße wund – bekam sogar eine Erkältung. Und trotzdem glaubte sie ihm jedes Mal, wenn er wieder davon sprach, dass er doch bald wiederkomme. Jedes Mal erzählte sie sich, dass es anders sein würde und, dass er dieses Mal wirklich nicht solange brauchen würde. Es war wie eine Bestätigung für sich selbst und die Hoffnung, welche sie nie aufzugeben vermochte. So bestellte sich Kazuha also eine Suppe und dazu einen Glas Tee, während sie nur ihren Ellbogen an den Tisch lehnte und gedankenverloren nach draußen blickte.
 

Derweil kam der Schülerdetektiv nach einigen Minuten am Tatort, welcher sich in einem kleinen Apartment in der Nähe der Innenstadt befand, an und musterte erst einmal die Lage. Der Hauptkommissar der Polizeiwache Osaka war erfreut über die Anwesenheit von Heiji gewesen. Denn schließlich handelte es sich bei dem Hauptkommissar um Heiji’s Vater: Heizo Hattori „Heiji, wie schön, dass du so schnell kommen konntest.“ Mit der Akte in seiner Hand ging er auf den Dunkelhäutigen zu, um ihm einige wichtigen Informationen zum Mord mitzuteilen. Es handelte sich um eine junge Schülerin im Alter von 17 Jahren. Dieses Mädchen schien nicht auf die Oberschule von Kazuha und Heiji zugehen, daher musste er sich noch mehr Informationen aus der Akte saugen. Zu seinem Erstaunen bemerkte er schnell die Wunden an ihrem Handgelenk, woraufhin er sich zu ihr niederkniete, um genauer hinzusehen. Sofort zog er sich die Plastikhandschuhe drüber, damit er nicht irgendwelche Beweisgegenstände mit seinen Fingern beschmierte. „Wie kann man nur so einen jungen Menschen umbringen?“ fragte sich der junge Hattori immer und immer wieder, doch die Antwort schien keiner genau zu wissen. So erhob er sich, um sich ein wenig in der Wohnung umzublicken. „Haben sie herausgefunden, ob die junge Frau hier alleine wohnt?“ nebenbei durchsuchte er den Raum nach Hinweisen oder Spuren, die, die Polizei versehentlich übersehen haben könnte. „Das Mädchen lebt allein hier. Allerdings haben wir herausgefunden, dass sie in einer Beziehung mit einem Jungen war namens Hiroshi Kazumoto.“ Der Kommissar erblickte tiefer in die Akte des jungen Mädchens, doch viele Informationen waren nicht einmal den Polizisten bekannt gewesen. In diesem Zeitpunkt fand Heiji auch schon einen interessanten Brief, welchen er auch schon begann zu lesen. „Hm…“ kam es nachdenklich über seine Stimme, während er nur seine Augenbrauen zusammen zog. Dies tat er immer, wenn er angestrengt nachzudenken begann. „Wie es scheint, schien sie Probleme mit ihrem Freund gehabt zu haben.“ Teilte er dem Chef auch schon sofort mit, ehe sich dieser neugierig zu dem Dunkelheutigen wandte. „Wie kommst du denn darauf, Heiji?“ Heiji hielt dem Kommissar aus Osaka den Brief vor der Nase, während er ihn in eigenen Worten wiedergab „Sie schreibt, dass ihr Freund sie ziemlich vernachlässigt und, dass sie ohne seine Liebe nicht mehr leben kann. Wie es scheint war der Brief an ihren Freund gerichtet, scheint diesen aber nie abgegeben zu haben.“ Der Kommissar weitete nur kurz seine Augenlider, ehe er den Brief annahm und ihn sich selber noch einmal für sich durchlas. „Ich denke wir werden diesen Kazumoto verhören müssen.“ Gab dieser nachdenklich aber doch bestimmend von sich, ehe Heiji ihm zunickte. „Ich denke weniger, dass es sich hierbei um einen Mord handelte. Ich tippe eher auf Selbstmord.“ Gab der dunkelhäutige Schülerdetektiv ernst über seine Lippen, ehe er den Kopf leicht zu dem toten Mädchen blickte. „In der Akte steht sie hatte keine Eltern und ich gehe stark davon aus, dass sie niemanden hatte, mit welchem sie reden konnte. Ihr Freund war ihr einziger Ansprechpartner gewesen – wir sollten uns vielleicht auch noch einmal in ihrer Schule informieren, ob sie dort irgendwelche Freunde oder Feinde hatte.“
 

Stunden vergingen und es war mittlerweile kurz vor 21 Uhr gewesen. Immer noch wartete die Braunhaarige in diesem Imbiss und hoffte einfach, dass ihr Schwarm wieder auftauchen würde – doch das tat er nicht. Zum wiederholtem Male. Kazuha machte sich ernsthafte Gedanken, ob sie dies alles noch aushalten konnte – schließlich bereitete ihr diese Art von Abfuhr ständig schmerzen. Natürlich konnte sie mehr als nur nachvollziehen, dass Heiji sein Hobby liebte und, dass er diesen irgendwann einmal auch zum Beruf machen konnte – doch auch er muss sich doch auch einmal eine Pause gönnen und die Kontakte pflegen, die er doch besaß. Was half ihm der Beruf, wenn er seine Freunde dadurch vernachlässigte? Kazuha schien tief in ihrer Gedankenwelt versunken zu sein und bekam nicht einmal mit, wie die Kellnerin schon zum vierten Mal ihren Namen erwähnte. Erst beim siebten Mal riss es die Schülerin aus ihren Gedanken und drehte den Kopf zu der jungen, blonden Kellnerin, welche schon eine Dropblase auf dem Kopf hatte, da sie so oft den Namen der Toyama wiederholen musste. „Wir schließen jetzt gleich. Ich muss sie leider bitten zu gehen, junge Frau.“ Ihre freundliche Stimme behielt die Blondine jedoch und Kazuha musste sich ein schweres Seufzen verkneifen. Mit dem Geld von Heiji bezahlte sie ihre Mahlzeit und den Nachtisch, welchen sie sich ebenso gegönnt hatte. „Vielen Dank. Dieses Trinkgeld ist für sie.“ Mit einem Lächeln verabschiedete sich Kazuha von der Kellnerin, nahm ihre Jacke und ihre Tasche und verließ das Geschäft. Nun konnte sie das schwere Seufzen frei in Lauf lassen und blickte sich anschließend um. Sie konnte nicht begreifen, wie sie sich noch weiterhin irgendwelche Gedanken über ihren besten Freund machen konnte. Immer ließ er sie sitzen, egal was für ein Fall es doch sei. Und immer wieder glaubte sie daran, dass er es dieses eine Mal wieder rechtzeitig nach Hause schaffen könnte. So schloss die junge Toyama ihre Augen bis zur Hälfte und ging in Richtung nach Hause – schließlich hatte sie die Schnauze voll. Gewiss würde sie nicht mehr mit ihrem Sandkastenfreund sprechen wollen. Mittlerweile ging die Sonne auch schon runter und der Himmel hatte sich zu einem gemischten Rot und Orange verfärbt. Die ersten Sterne erschienen am Himmelszelt und es schien als wollten diese die Braunhaarige mit ihrem Glanz ablenken – was sie auch schafften, denn Kazuha hob ihren Blick an und musterte den teilweise sichtbaren Sternenhimmel. „Ich wünschte, es wäre wie damals…“ murmelte sie leise vor sich her und schwelgte nahezu wieder in der Vergangenheit, als sie jeden Tag mit Heiji verbringen konnte und wo es noch keine Fälle gab, für welche er sie zurückließ.
 

Derweil schien der Fall gelöst – es handelte sich zum Glück um keinen Mord, wie der Braunhaarige zuvor verlauten ließ. Das Mädchen starb am Kummer, da ihr Freund sie nicht gut genug behandelt hatte – gar mit Schlägen um sich geworfen hatte. Dieser wurde natürlich sofort von der Polizei weggeführt und würde sicherlich wegen Körperverletzung angezeigt werden. Trotz allem konnte Heiji nicht nachvollziehen, warum dieses Mädchen weiterhin bei diesem Schläger geblieben war. War sie etwa so blind vor Liebe gewesen, so dass sie über diese Eigenschaft ihres sogenannten ‚Freundes‘ hinweggesehen hatte? Ein schweres Seufzen verließ die Lippen des Dunkelhäutigen, ehe er auf die Uhr blickte. Es war Halb Elf um genau zu sein. Er wusste nicht warum doch er hatte das Gefühl, dass er irgendetwas vergessen hatte. Im nächsten Moment legte sein Vater ihm auch schon die Hand auf seine Schulter. „Wir sehen uns nachher. Du solltest nun langsam nach Hause gehen.“ So nickte er ihm noch einmal zu, ehe er sich mit seinen Polizeikollegen verabschiedete, um diesen Fall in die Akten zu legen. „Hey, Heiji.“ Sprach ihn einer der Kollegen an, welcher ihm auch schon eine Tüte hinhielt. Auf der Tüte war fas Logo des Imbisses aufgedruckt, in welchem er heute mit seiner besten Freundin Kazuha speisen wollte. „Diese Donuts schmecken echt lecker. Probiere sie doch mal?“ In diesem Moment fiel es ihm natürlich sofort ein. „Oh man! Das wird wieder Ärger geben!“ Mit einer dicken Dropblase winkte er dem Kollegen nur schnell ab, ehe er zur Verabschiedung seine Hand hob und sich schnellstens aus dem Apartment begab, um in Richtung des Imbisses zu laufen. ‚Ich hoffe sie ist noch dort.‘ waren seine einzigen Gedanken, welche er in diesem Zeitpunkt hegte. Als er ankam, war er sichtlich aus der Puste gewesen und lehnte seine Hände gegen seine Oberschenkel, während er sich nach vorne beugte und versuchte seinen Herzschlag zu normalisieren. So blickte er Richtung Eingangstür und musste zu seinem Bedauern feststellen, dass der Laden schon längst geschlossen hatte. „Mist…“ fluchte er nur leise, ehe er sich zu seinem Mountainbike aufmachte, welches er noch an der Schule hat stehen lassen. Zum Glück war seine Schule nicht weit entfernt gewesen, so dass er schnell auf sein Bike aufsteigen und losfahren konnte – natürlich zog er sich vorher seinen Helm an.
 

Kazuha war derweil wieder zu Hause angekommen und verzichtete sogar auf das Abendessen, da sie sowieso keinen Hunger mehr hatte. Leicht genervt lag sie in ihrem Bett und starrte nur die Decke an. Sie fragte sich wirklich, warum das Schicksal ihr so einen Streich spielte und ihre Jugendliebe immer dann irgendwohin wegzog, wenn es anfing schön zu werden. Die Braunhaarige setzte sich auf, damit sie vom Bett aus, aus dem Fenster blicken konnte. Der Wind schien unruhig, als würde er ein schlechtes Omen mitteilen wollen. Da hörte Kazuha auch schon das bekannte Geräusch vom Mountainbike des Braunhaarigen. Ohne zu warten, ließ sie ihre Jalousien runter, um Heiji metaphorisch zu zeigen, dass sie ihn einfach nicht mehr sehen wollte. Dies tat sie immer, wenn sie eine kleine Auseinandersetzung mit ihm gehabt hatte oder sie wütend auf ihn gewesen war. Vor dem Anwesen der Toyamas parkte Heiji auch schon sein Bike und stieg von diesem ab. Seinen Helm zog er während des Ganges in Richtung der Tür ab um anschließend die Klingel zu betätigen. Es schien niemand daheim zu sein, doch der Dunkelhäutige wusste, dass seine beste Freundin sich zu Hause befand – schließlich hatte er die zugezogenen Jalousien gesehen. Natürlich wusste er, dass sie immer die Jalousien zuzog, wenn er Mist verbockt hatte. „Kazuha!“ rief er auch schon, während er weiterhin gegen die Tür klopfte. „Mach schon auf, ich weiß doch, dass du da bist!“ so wartete der Dunkelhäutige noch einige Minuten, ehe er sich nur mit einem schweren Seufzen umwandte. „Ich hol dich morgen ab und wir fahren gemeinsam zur Schule, okay?“ doch er wusste, dass er sicher keine Antwort bekommen würde. Er hasste es, wenn seine Jugendliebe sauer auf ihn war. Er konnte es auf der einen Seite wirklich verstehen. So dauerte es nicht lange, bis er sich wieder auf sein Mountainbike schwang und die Richtung zu seinem Haus anschlug. Die Braunhaarige blickte durch den kleinen Schlitz, welchen sie mit ihren Fingern ausbreite, der Jalousien ihrem besten Freund hinterher. Das Geräusch des Mountainbikes wurde immer leiser und leiser, bis es irgendwann auch verstummte. So legte sich Kazuha auch schon wieder geradewegs auf ihren Rücken, damit sie mit geschlossenen Augen einigermaßen den Tag verarbeiteten konnte. Die Lücke in ihrem Herzen schien von Tag zu Tag immer schlimmer zu werden. Während die Tränen ihre Wangen verließen, schlief die Braunhaarige so langsam ein. Würde man eine Träne im Raum ihres Herzens fallen lassen, würde man das Echo vernehmen, welches durch die Leere hallen würde…

Leaving you

6.35 Uhr. Der Wecker hatte bereits geklingelt und Kazuha starrte ihn mit blauen Ringen unter ihren Augen an. Verdammter Wecker! War das sein Ernst? Sie nur eine halbe Stunde schlafen zu lassen. Die Nacht war schlimm genug!

Mit einem schweren Seufzen setzte sich die Schülerin auf und strich sich ihr Pony zur Seite. Die Sonne schien minimal durch ihre Jalousien und versuchte das Zimmer mit seinem Antlitz zu beleuchten. Nur zu gern kam sie der Sonne entgegen und zog die Abdeckung bis zum Schluss hoch, bis es ein kleines KLICK von sich gab.

Um die stickige Luft zu verabschieden, öffnete Kazuha ihr Fenster und atmete die Morgenbrise genussvoll ein. Es hätte so ein schöner Morgen werden können, wenn der gestrige Tag so ausgegangen wäre, wie sie es sich vorgestellt hätte. Sofort verzogen sich ihre Mundwinkel nach unten und ihre Augen schloss sie bis zur Hälfte, als sie den gestrigen Tag noch einmal Resumé in ihrem Kopf passieren ließ.

Ihre Aufmerksamkeit wandte sich vom Morgengeschehen, der sich aus ihrem Fenster bot. Ihre Eltern verließen grade das Haus, um zur Arbeit zu gehen. Relativ früh, für ihren Geschmack, aber das war nun das Letzte, worüber sie sich nun ihr Hirn zermatern wollte. Ihre Hand glitt zu ihrem Handy, welches sie hochnahm, denn das blinkende, blaue Licht signalisierte eine Nachricht. Leicht weitete sie ihre Augen, als sie 14 Anrufe in Abwesenheit feststellen musste und lehnte ihre freie Hand gegen ihre Hüfte. "Tzsch." zischte die Braunhaarige und löschte die Einträge. "Baka. Versuch's erst gar nicht, dich wieder bei mir einschleimen zu wollen!" In diesem Moment rief ihr Kindheitsfreund schon wieder an und sie drückte ihn einfach gewissenlos weg. "Ich habe keine Zeit für Dich, du Vollidiot." Ohne dem Handy noch weitere Beachtung zu schenken, warf sie es auf ihr Bett, streckte sich ausgiebig und marschierte zum Bad. Er würde schon noch merken, dass das Fass diesmal vollgelaufen war. Denn sie hatte für sich eine Entscheidung gefasst.
 

Murrend blickte der Dunkelhäutige auf sein Handy und zuckte mit einem Augenlid, ehe er es weglegte und seine Wange an seine gestützte Hand lehnte.

"Was ist los? Ist sie immer noch sauer auf Dich?" fragte die hübsche Mutter des jungen Detektiven und kicherte leise. "Du darfst Dich nicht wundern, dass sie sauer ist. Wäre ich auch!"

Heiji versuchte erst gar nicht auf seine Mutter einzugehen, denn das war es doch, was sie wollte. Er drehte den Kopf Richtung Fenster und aß seinen Toast auf, welcher auf dem Küchentisch lag. Sein Vater war auch schon zur Arbeit aufgebrochen, denn scheinbar waren sie heute früher dran. 55 15 Mal hatte er versucht sie zu erreichen und sie ging einfach nicht an ihr Handy ran. Es ging hier ums Prinzip! Schließlich hatte er einen Fall zu lösen und mittlerweile musste sie das doch verstehen! Aber er musste zugeben, dass er es schon ein wenig nachvollziehen konnte. Allerdings ließ es sein Sturkopf nicht zu, also würde er bei seiner Meinung bleiben richtig gehandelt zu haben!

"Du solltest Dich bei ihr entschuldigen, Heiji. Das Herz einer Dame ist sehr sensibel. Sie wird es dir irgendwann nicht mehr verzeihen. Mit einer Schweißperle an seiner Schläfe sah er zu seiner Mutter und verengte seine Augen. "Sie wird mir verzeihen, sie kann ja nicht für den Rest ihres Lebens wütend auf mich sein." Ziemlich selbstsicher stand er auf und ging zum Flur, ehe er den Rest seines Toastes in seinen Mund schob. Aus einer Schlüsselbox nahm er den Ersatzschlüssel der Toyamas und verließ das Haus der Hattori's.

Mit einem eleganten Schwung, setzte er sich auf sein Mountainbike, setzte sich seinen Helm auf und fuhr auch schon los ohne lange zu Fackeln. Bei der ganzen Aufregung hatte er zwar seine Schulsachen vergessen, aber sobald Kazuha zur Besinnung kommen würde, würde er sie unterwegs einfach abholen. Schließlich wohnte sie ja hier direkt um die Ecke.

So dauerte es auch nicht lange, bis er vor dem Haus stand und parkte. Ihre Jalousien waren hochgezogen. Ein gutes Zeichen? Vielleicht war sie nicht mehr sauer auf ihn gewesen? Sofort stieg er aus und nahm seinen Helm ab. "Hey! Kazuha!" rief er ihr zu und hatte schon erwartet, dass er keine Antwort bekommen wird. So grinste er siegessicher und steckte den Hausschlüssel in die Haustüre und öffnete diese. "Du legst dich mit dem Falschen an..." Allerdings verschwand sein siegreiches Gefühl, als er.. stille im ganzen Haus bemerkte. "Kazuha? Bist du da?" Er betrat das Haus und sah in die Küche. Leer. Es sah auch nicht aus, als hätte sich jemand Frühstück gemacht. Dann schlief sie bestimmt! So ein Glückspilz!

Leise marschierte er die Treppen hoch und stand vor Kazuhas Zimmer, wo ein Häschenschild hing mit ihrem Namen drauf. Leise öffnete er jene Tür seiner Jugendliebe und sofort verspürte er den angenehmen Geruch Kazuhas. Er musste leicht durchatmen und betrat das Zimmer ganz. Es war leer. Das Bett war gemacht, ihre Schulsachen lagen allerdings noch auf ihrem Schreibtisch. "Merkwürdig..." Er hörte aus dem Bad auch kein Geräusch und ging zu ihrem Schrank, welchen er aufmachte. Er bemerkte, dass die Hälfte der Kleidungsstücke fehlten und riss die Augen auf. "Sie wird doch nicht..." ohne zu zögern rannte er aus dem Zimmer, runter in den Flur und ergriff den Telefonhörer. Wenn er sie vom Handy aus anrufen würde, ginge sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ran. Also versuchte er es mit dem Haustelefon der Toyamas. Schnell wählte er ihre Handynummer, die er geradewegs aus dem Kopf kannte und wartete, als er das Freizeichen wahrgenommen hatte.
 


 

In wenigen Minuten wird der Zug von Osaka nach Tokyo abfahren. Bitte halten Sie vom Gleis abstand. Vielen Dank.
 

Kazuha stand mit ihrem Gepäck am Bahnhof und wartete, bis der Zug endlich ankam. Ran hatte sie auf dem Weg informiert und sofort wurde der Braunhaarigen an der anderen Leitung bewusst, dass wieder etwas mit Heiji passiert war. Umso mehr freute sie sich ihre Freundin aus Osaka wiederzusehen.

Sie hörte die Ansprache und saß auf einer Bank, ehe sie auf ihr Handy blickte, welches zu Klingeln begann. "Hm?" Sie erkannte die Nummer ihres Hauses und dachte sich, dass ihre Mutter vielleicht anrufen würde, weil Kazuha in der Schule Bescheid gegeben hatte, sie musste nach Tokyo, weil es eine Art Familiennotfall gegeben hat.. "Hallo?" erklang die Stimme nun und sie hörte, wie Heiji regelrecht an der anderen Leitung brüllte. "BAKA! WO STECKST DU? WAS HAUST DU EINFACH AB?" Mit einem Knurren sah sie ihren Hörer an und brüllte auch schon wieder zurück. "WAS FÄLLT DIR EIN MICH ANZUBRÜLLEN, DAS GEHT DICH ABSOLUT NICHTS AN!" Gerade war sie dabei auch schon wieder aufzulegen, als Heijis Stimme warm und... bittend Klang. "Kazuha... Ich bitte Dich.. du darfst nicht weggehen, egal wohin es dich gerade führen mag... Ich brauche Dich doch..." Zum Glück bemerkte der jeweils andere nicht, wie auf einmal rot beide wurden, vor Allem Kazuha, die beinahe schon aus beiden Ohren dampfte. "W... Wirklich, Heiji...?" Voller Hoffnung und Begierde nach diesem Mann vermischten sich auf der Stelle zu einem Gefühl und für einen Moment zauberte sich ein Lächeln auf ihren Lippen. "Natürlich, welchem hysterischen, überempfindlichem Weib soll ich denn sonst die Bentos klauen und in der Schule essen?"

Sofort platzte ihr der Kragen und sie zerdrückte ihr Handy beinahe in ihrer Hand. "ICH HASSE DICH, HATTORI!" Das waren die letzten Worte von Kazuha und sie stieg in den Zug ein, der gerade angefahren kam. Hätte sie sich doch denken können, dass ihr 'bester Freund' es sowieso nicht Ernst meinte, was er da von sich gab! Dieser Schwachkopf! Er ist sich doch gar nicht bewusst, was er ständig bei ihr auslöste... Mit einem schweren Herzen setzte sich die Braunhaarige ans Fenster und blickte gedankenverloren zu den Bergen, die den Umkreis von Osaka mit ihrer Pracht schmückten und im Strahl der Sonne den Eindruck erweckten sie würden leuchten.
 


 

"Kuso!!!" fluchte der Japaner und legte den Hörer weg. Wohin könnte sie verschwunden sein? Sie hatte einige Sachen mitgenommen. Vielleicht in ein Hotel? Nein, wieso sollt sie das tun? Eine Freundin? Ja, das war schon logischer. Da kam ihr auch nur eine Freundin in Frage. Sofort zückte er sein Handy und wählte die Nummer seines besten Freundes. "Kudo?" antwortete eine genervte Stimme und man hörte, dass diese Person gerade unterwegs war.

"Kudo. Ich brauche deine Hilfe!" Doch wurde der Detektiv unterbrochen, als er die Stimme von Kudos Freundin mitbekam. "Wer ist das? Ist das Heiji? Gib ihn mir, ich muss ein ernstes Wort mit ihm sprechen!" Sofort geriet Heiji ins Schwitzen und hörte nur, wie Shinichi versuchte Ran zu beruhigen. Also wussten die beiden schon Bescheid. Umso mehr bestätigte sich der Verdacht, dass Kazuha nun auf dem Weg nach Tokyo war. "Ich komme im Laufe des Tages vorbei, Kudo." "Nein!" protestierte sofort die Person an der Leitung. Als würde Shinichi das verwirrte Gesicht vom Dunkelhäutigen vor sich sehen, fuhr er fort. "Kazuha-chan will dich nicht sehen. Komm also nicht hierher..."

Böses Schicksal

Heiji verstummte, als er die Worte seines nahezu besten Freundes hörte. Er wusste nicht wieso, aber in diesem Moment fühlte er, wie sich sein Magen zusammenzog. Er konnte Shinichi in diesem Augenblick auch nicht antworten, erst, als sich Kudo zum wiederholten Male zu Wort meldete. Er hatte immer noch das Gefühl, als würde sein Freund direkt vor ihm stehen und alles aus seinem Gesicht ablesen können.
 

„Heiji… Versteh mich nicht falsch, ich habe versucht mit Ran und Kazuha zu reden. Du weißt doch, wie sie ist, wenn sie in Rage ist. Gib ihr einfach Zeit. Ich melde mich dann bei dir.“
 

Die Worte von Kudo klangen so stumm. Es dauert auch nicht lange, als Ran ihrem Freund widersprach, indem sie äußerte, dass er sich nicht bei ihm melden würde, wenn Kazuha es nicht wollte. Auch für Shinichi war es schwer zwischen den Stühlen zu sitzen und nicht zu wissen, zu wem er halten sollte. Gerade er, der es verstehen musste, wie wichtig es doch war einen Fall zu lösen.
 

Heiji schloss für einen Augenblick die Augen, als er einen tiefen Atemzug nahm und schwer ausatmete.
 

„Pass gut auf sie auf…“
 

~*~*~*~*~*~
 

„Ich bin so froh hier sein zu dürfen! Und euch macht es tatsächlich nichts aus, dass ich hier bin?“
 

Kazuha kratzte sich verlegen die Wange, als sie ihre beiden Freunde mit ihrem Gesichtsausdruck zu umgarnen versuchte, damit die beiden sich nicht überfordert mit ihr fühlten. Ran ging sofort auf ihre Seite und legte ihre Hände auf ihre Schultern ab.
 

„Natürlich! Du bist bei uns Gast. Shinichi hat ein großes Haus und das Gästezimmer haben wir dir schon eingerichtet. Wir haben abgemacht, dass ich auch während der Zeit bei Shinichi bleibe.“
 

Shinichi konnte nur ein genervtes Brummen von sich geben und blickte zur Seite. Er hatte keine Wahl gehabt, Ran hatte einfach über seinen Kopf hinweg entschieden. So war es wohl als Mann, dieser würde immer unter den Frauen stehen. Aber das war nicht wichtig, wichtiger war, dass er versuchen musste Kazuha und Heiji wieder zu versöhnen. Sie war eine Frau – vielleicht konnte er ihr bei Gelegenheit ins Gewissen reden. Dafür müsste er natürlich zuerst Ran ablenken, denn diese war mit Kazuha ganz einer Meinung… Weiber.
 

„Ich danke euch beiden… Ich wüsste sonst nicht, wo ich hingehen sollte. Heiji hat mich schon bei mir zu Hause ständig terrorisiert und mir kaum Luft zum Atmen übrig gelassen! Ich habe keine Ahnung, was er sich denkt. Ich habe ihm bis dato immer verziehen, aber irgendwann ist genug!“
 

Kazuha verschränkte ihre Arme vor der Brust und blickte auf den Boden. Natürlich war sie immer noch verletzt gewesen und die Entscheidung ist ihr nicht gerade leicht gefallen, Osaka einfach so zu verlassen. Es hätte nicht so weit kommen müssen, hätte sich der Idiot mal vernünftig angestellt… Oder hatte sie vielleicht doch übertrieben? Nein! Sie tat das einzig Richtige. Ein wenig Freiraum zwischen den beiden würde ihnen sicher gut tun… Und vielleicht würde sie sich von ihm lösen.
 

Im Anwesen der Kudos angekommen, brachte Ran Kazuha auf ihr Zimmer, während Shinichi sich kurz abmeldete, um zu Professor Agasa rüber zugehen.

Kazuha blickte sich in ihrem Gästezimmer um, legte ihren Reisekoffer ab und setzte sich an den Bettrand. Das kleine Zimmer war wirklich wunderschön gewesen. Die Wände hatten einen angenehmen orangeton, so dass man sich sogleich wohler fühlte, wenn man den Raum betrat. Das Doppelbett war in der Mitte des Raumes ausgerichtet. Die Decke war schräg ausgerichtet, wegen dem Dach, so dass man beim Liegen durch das dort befindliche Fenster in die Sterne schauen konnte. Jeweils neben dem Bett war ein Nachttisch mit einer Lampe versehen und ein großer Kleiderschrank stand auf der linken Seite des Bettes und verdeckte fast die komplette Wand. Außerdem schmückten einige Pflanzen ebenfalls den Raum, was die Atmosphäre ein wenig lebendiger machte. Kazuhas Blick ging durch den Raum und ihre Augen senkten sich, nachdem sie nichts Tröstendes gefunden hatte, auf den Boden. Ran bemerkte ihren Blick, zögerte ein wenig und setzte sich zu ihr während sie Kazuha mitleidig anblickte und ihr ihre Hand auf den Rücken legte und begann diesen auf und ab zu streicheln.
 

„Ich verstehe das nicht, Ran. Wieso kann er mir nicht einmal zuhören? Versteht er denn nicht, was er damit anrichtet? Wie oft soll ich noch auf ihn warten und warten und warten?“
 

Ran schwieg und versuchte ihre Freundin weiter mit ihrer Streicheleinheit am Rücken zu besänftigen. Die Braunhaarige konnte sie verstehen. Schließlich war es bei Shinichi nicht anders. Aber sie konnte besser damit umgehen. Denn das Detektivsein war seine Leidenschaft und es war für die Öffentlichkeit auch eine gute Tat, wenn er Schurken hinter Gitter brachte… Aber wer wusste es schon, vielleicht würde bei ihr auch bald die Grenze erreicht sein, wie sie bei Kazuha überschritten worden war.
 

„Vielleicht lernt er jetzt daraus. Du bleibst erst einmal die Woche hier und dann kannst du immer noch weitersehen, wie du die Dinge handhaben möchtest. Wer weiß, vielleicht wird er dich bei deiner Rückkehr überraschen?“
 

Die Worte von Ran drangen in ihr Ohr und sie versuchte sich vorzustellen, wie Heiji dort stand mit einem Strauß Blumen am Bahnhof, wenn er sie abholte. Doch im nächsten Moment ließ er den Strauß Blumen fallen und verschwand, wie so oft, um der Polizei zu helfen einen Fall zu lösen. Nein! Sofort schüttelte sie den Kopf und blickte auf ihr Handy. Er hatte weder noch einmal angerufen noch eine SMS verschickt… Ob er es endgültig aufgegeben hatte?
 

~*~*~*~*~*~*~*
 

„Kudo… Verdammt, was soll ich denn machen? Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen. Ich verstehe sowieso nicht, weshalb sie so wütend auf mich ist, sie sollte die Prozedur doch schon längst kennen…“
 

Er versuchte sich die Sache schön zu reden, indem er sich selbst als Opfer darstellte und versuchte ihr die Schuld zuzuschieben, dass sie mal wieder völlig umsonst übertrieben hat. Doch tief in seinem inneren wusste er, dass er Mist gebaut hat. Er lag auf seinem Bett, sein Zimmer komplett abgedunkelt und er starrte die Zimmerdecke an. Auf seinem Schreibtisch stand ein Foto von ihm und Kazuha, der erste Tag, wie sie auf die Oberschule gekommen waren. Dieses Bild hatte sie ihm zum Geburtstag geschenkt und seitdem stand es da… Manchmal, ohne es zu merken blickte er es Gedankenverloren an und bildete sich seine eigene Gedanken die unterbewusst in seinem Kopf kreisten.
 

„Heiji, ich kann nicht viel für dich tun. Ich stehe hier zwischen zwei Stühlen. Ran macht mir die Hölle heiß, wenn ich mich auf deine Seite stelle. Außerdem ist es doch nur eine Woche, danach kannst du immer noch versuchen eure Freundschaft zu verbauen.“
 

Er hörte doch nicht recht? Er sollte hierbleiben und eine Woche… eine verdammte Woche warten? Pah! Außerdem – wer konnte ihm verbieten nicht auch noch nach Tokyo zu reisen? Niemand! Japan war ein freies Land und man durfte hier tun und lassen was man wollte – er sowieso! Sofort saß er senkrecht in seinem Bett und verengte seine Augen zu schlitzen. Er wusste genau, was Kazuha vorhatte. Dieses Spiel hatte sie schon mal mit ihm gespielt. Er sollte angekrochen kommen. Pah!
 

„Ich werde hier nicht rumsitzen, während sich Kazuha drüben mit euch amüsiert. Ich nehme den nächsten Zug – Basta!“
 

Doch ehe Shinichi etwas erwidern konnte, legte Heiji auf und Kudo hörte nur ein Piep, piep, piep am anderen Ende des Hörers. Eine kleine Dropblase zierte seinen Kopf, ehe auch er seine Augen genervt zu schlitzen zog und nur ein murrendes >Vollidiot von sich gab…
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

„Ihr wollt was?“
 

Shinichi hatte das Gefühl sich verhört zu haben, als sie gemeinsam am Esstisch saßen und seine Augen von Ran und Kazuha jedes Mal rüberflogen. Ran hatte ihr Grinsen aufgesetzt, daher ging er davon aus, dass die Idee von ihr stammen müsste. Kazuha war noch hin und her gerissen. Sie machte den Eindruck, als hätte sie keine Lust, aber er glaubte schnell, dass sie sich schnell von Ran könnte überreden lassen. Vielleicht war das seine Chance zu verhindern, dass sie heute zu dritt weggehen konnten.
 

„Hör mal Ran, ich glaube nicht, dass ein Abend in einer Bar oder… Disco das Richtige für Kazuha sind. Sie sollte sich mit anderen Dingen ablenken. Wir können doch einfach was essen gehen…? Oder wir verbringen den Abend hier… Wie du weißt, habe ich genug Filme, die wir uns ansehen können.“
 

Ran rollte mit den Augen, was Shinichi grummeln ließ. Er war halt nicht so der Typ, der gerne Tanzen ging. Aber jetzt hatte Ran Lust drauf, weil sie genau wusste, dass es auch Kazuhas Ding war. Und wie sie auch wusste, ging Heiji auch nie mit ihr tanzen, also mussten beide sich gegenseitig diesen Wunsch erfüllen.
 

„Deine Filme sind aber alle langweilig und außerdem sind das alles Krimis! Ich habe genug Krimis in meinem Leben, da will ich mir nicht auch noch welche ansehen. Außerdem gehen Kazuha und ich gerne tanzen und deswegen werden wir heute Abend auch hingehen. Du musst doch nicht mitkommen, wenn du nicht möchtest?“
 

Jaaa, genau. Ich komme nicht mit, mit dem Wissen, dass da irgendwelche andere Typen dabei sein werden, die euch eventuell angraben könnten. Dann kann ich mich von Hattori gleich umnieten lassen.

Kazuha blickte zwischen den beiden hin und her und ihr Mundwinkel zuckte ein wenig aus. Ja, die Kabeleien hatte sie auch oft genug mit Heiji. Jedes Mal, wenn sie vorschlug etwas zu unternehmen, grub er es nieder und sie musste nachgeben. Umso mehr überraschte sie es, dass Ran sich so durchsetzt. Hätte sie es doch auch nur getan, vielleicht hätte dann er ja mal nachgegeben.
 

„Ich würde schon gerne tanzen gehen… Ein bisschen den Kopf freischalten von dem allen. Mich mal so richtig amüsieren.“
 

Shinichi seufzte innerlich. Okay, das wars. Er wurde überstimmt. Er konnte an dieser Sache auch nichts mehr zurechtrücken und musste es wohl über sich ergehen lassen…
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

„Was zum Teufel soll der Mist!?“
 

Heiji stand vor der Tafel und musste feststellen, dass heute kein Zug mehr nach Tokyo fuhr. Der Grund war, dass es einen Unfall gab und deswegen die Strecke für den Rest des Tages gesperrt war. Heiji bließ seine Wangen auf und wollte gerade einen Wutschrei herauslassen, als er dann doch wieder seine Fassung bekam. Er wollte ungerne mit seinem Motorrad nach Tokyo fahren, denn er könnte sich auf die Fahrt nicht konzentrieren… Vielleicht konnte er auf einem anderen Weg nach Tokyo kommen und blickte auf die Uhr auf seinem Handgelenk.
 

„Damit wäre ich schneller vor Ort…“
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Nachdem die Mädchen sich gefühlte 12 Stunden fertiggemacht haben, standen sie in der Schlange, die zum Club führte. Shinichi wie üblich die Augen genervt zu Schlitzen gelegt und brummte nur etwas vor sich herum. Die Mädchen hinter seinem Rücken tuschelten nur ein wenig, während sie die anderen Leute beobachteten.
 

„Komm schon, Shinichi, jetzt hör auf so eine Schnute zu ziehen und hab Spaß mit uns. Oder soll ich dich zu deinem Glück zwingen?!“
 

Eine kleine Schweißperle zierte seine Stirn. Er wusste, was das bedeutete. Ran würde ihn mit ihrem Karate malträtieren. Sofort grinste er nervös und versuchte ihr weiß zu machen, dass er doch Spaß hatte, als er zu ihr blickte. Doch sobald er den Blick abwandte, setzte er wieder seinen genervten Gesichtsausdruck auf. Sein Blick ging ab und an ans Handy. Keine Nachricht oder Anruf von Heiji. Auch Kazuha hatte eben geschaut, als Ran sich mit Shinichi unterhielt. Nichts. Eigentlich ist es doch das, was sie wollte. Ruhe! Aber irgendwie passte es ihr doch nicht so ganz.
 

Nachdem sie Einlass im Club gefunden hatten, blickte sich Kazuha um und war erstaunt. Von Innen war die Disco viel moderner ausgestattet, als außen. Die Discokugel hing in der Mitte des Raumes, das Tanzparkett war ausgeschmückt mit einem Spiegelboden und verschiedenen bunten Lichtern. Die Bar hatte eine edle Holzrahmung und dahinter standen alle Flaschen und Gläser, jederzeit bereit verwendet zu werden. Die Bar zog sich wie ein runder Bogen in die Länge, so dass viele Leute Platz nehmen konnten. Ungefähr 6 Barkeeper unterhielten die Leute.

Ran zog sogleich Shinichi auf die Tanzfläche und er zierte sich jedoch zunächst, doch ließ er sich anschließend fallen und begann mehr oder weniger mit Ran zu tanzen. Kazuha sah lächelnd zu den beiden, ehe sie sich zur Bar begab und sich auf einen weinroten Hocker setzte. Der Barkeeper blickte sie fragend an.
 

„Bist du denn schon volljährig?“
 

Erst zuckte Kazuha zusammen, ehe sie dann heftig nickte. Es war schon schmeichelnd, dass man sie als jünger schätzte, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, wie ein kleines Kind auszusehen.

Ihre Haare trug sie offen und gewellt, so dass sie ihr über die Schulter fielen. Sie hatte ein rotes Trägerkleid an, welches ihr bis zu den Kniekehlen ging. Sie hatte Glück, dass sie in die Sachen von Ran reinpasste. An der Brust hatte das Kleid hübsche Verzierungen und war recht eng geschnitten, wobei es dann aber vom Bauch abwärts lockerer wurde.
 

„Darf ich dir etwas ausgeben?“
 

Sofort drehte Kazuha ihren Kopf nach links und bemerkte einen jungen Mann, der schwarze, kurze Haare hatte. Seine blauen Augen wirkten ein wenig düster, aber sie musste sagen, dass er wirklich gutaussehend war und irgendwie fühlte sie, dass er vertrauenserweckend rüberkam. Leicht verlegen lächelte sie ihn an, ehe sie ihm zunickte. Er bestellte sofort für sich, was so aussah wie Whiskey mit Soda, und für Kazuha bestellte er einen leichten Cocktail – genau ihr Geschmack. Darauf wäre Heiji sicher nie gekommen.
 

„Mein Name ist Haruki.“
 

Er reichte Kazuha die Hand. Kurz blickte sie die Hand an, ehe sie merkte, dass sie verträumt zu sein schien, schüttelte leicht den Kopf und lächelte ihn nervös entschuldigend an.
 

„Mein Name ist Kazuha...“
 

Langsam reichte sie ihm die ihre Hand und er empfing sie in der seinen.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*
 

„Heizo!“
 

Völlig aufgebracht kam Kazuhas Vater in das Büro des Polizeipräsidenten gestürmt. Völlig aus der Puste legte er ihm Dokumente auf den Tisch und sah ihm ernst in die Augen.

Heizo drehte sich auf seinem Stuhl um und blickte zu seinem besten Freund und verengte die Augen. Gerade wollte er ihn maßregeln, was er denn hier für einen Krach machte, als er merkte, dass es sich scheinbar um eine ernste Sache handeln musste.
 

„Heiji hat bei seiner Arbeit geschlampt. Das Mädchen hat kein Selbstmord begangen. Sie wurde umgebracht. Er hat etwas übersehen, Heizo. Der Freund des Opfers ist von der Polizei auch nicht auffindbar. Er ist geflüchtet, als hätte er geahnt, dass wir ihn suchen würden. Er hat seine Freundin umgebracht, daran besteht kein Zweifel…“
 

Heizo weitete die Augen. Sein Sohn? Geschlampt? Das konnte er nicht glauben. Er führte doch immer seine Arbeit richtig aus. War er heute nicht ganz bei Sinnen? War etwas vorgefallen? Sein Blick richtete sich auf die Dokumente und er blickte sie sich durch. Im Anhang ein Bild des vermeintlichen Freundes des Opfers.
 

Schwarze, kurze Haare…

Blaue Augen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo! Ein neues Kapitel. Ist leider nicht soo lang geworden. Gomen!
Hat ja sowieso lang genug gedauert, bis ein zweites Kapi hochkam ;; Tut mir Leid.
Ich werde nun versuchen die Geschichte zu beenden. Dauert aber noch ein wenig :)) Bis dahin sammel ich noch einige Ideen! Danke für's lange Warten! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh Gott, vier Jahre ist es her, als ich das letzte Kapitel gepostet habe...

Ich kann mich nur entschuldigen. Aber ich habe mir fest vorgenommen die Geschichte zu Ende zu schreiben!

Ich hoffe es gefällt euch und diesmal lasse ich euch nicht wieder so lange warten. Bitte verzeiht mir!

Über Kommis oder Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hallostern2014
2018-02-10T08:30:51+00:00 10.02.2018 09:30
Huhu ich bins wieder....

Habe es heute wieder gelesen und bittteee schreib ganz schnell weiter...

Ganz liebe grüße 😄
Von:  Mayachan_
2017-06-01T21:43:22+00:00 01.06.2017 23:43
Hab deine FF gelesen. Schönen dass du weiter machst. Ich freue mich auf ein neues Kapitel 😊
Von:  Hallostern2014
2017-05-17T19:46:47+00:00 17.05.2017 21:46
Hallo, ich bin heute auf deiner FF gestoßen und freue mich das es gestern auch weiter ging so das ich es heute sehen konnte, habe sie mir auch gleich rein gezogen und bin begeistert :)

Schreib bitte bald weiter es ist gerade so spanned wer ist un der Mörder ich habe böse vorahnung hoffentlich bestätigt sich es nich..aber so ein bisschen Spannung und Drama ist immer gut :)

Glg :)
Von:  horo_koi
2017-05-16T12:53:55+00:00 16.05.2017 14:53
hey~
ich hab die story gar nicht mehr im kopf gehabt, habe aber, nachdem das neue kap kam, nochmal rein gelesen
das neue kapitel scheint vielversprechend, daher freue ich mich also auf mehr =)
Von:  Yinyin24
2015-08-02T09:31:14+00:00 02.08.2015 11:31
Geschieht Heiji recht daß Kazuha nicht mehr zurück kommt. Heiji baut immer nur mist um seine freundin zu ärgern. Mich wundert's daß Shinichi zu Kazuha hält anstatt sein besten Freund zu unterstützen. Ich hoffe das Heiji mit Kazuha gerade hin biegen kann. :) ich hoffe die nächste Kapitel kömmt bald. Gut geschrieben! Lg yinka ♥
Von:  Yinyin24
2015-08-02T08:16:46+00:00 02.08.2015 10:16
Kazuha tut mir iwie leid es erinnert mich an den Vorfall am Beika Hotel während Shinichi und Ran essen gehen. Da wollte Shinichi seine freundin was sagen bis er von einem Fall unterbrochen wurde. Es ähnelt ein bisschen da nur shinichi musste zu Conan zurück verwandeln und entschuldigt sich im Namen von Shinichi bei Ran. Sehr traurig :(
Von:  Yinyin24
2015-08-02T07:40:58+00:00 02.08.2015 09:40
Cool das Kazuha Heiji geschlagen hat das nenne ich Frauenpower. Man lässt sich nicht von ein typen das Essen wegmampfen. Ich hätte ihn auch geschlagen wenn's nötig ist. Aber schön das er als Entschädigung sie zum Essen eingeladen hat. Es ist leider unhöflich das man eine Dame in ein Restaurant sitzen lässt. Ein Detektiv zu sein ist für Heiji gar nicht so leicht. Heiji hätte trotzdem etwas Zeit für seine Freundin nehmen soll. Sonst war es ein schönes FF. :) Weiter so. ♡
Von:  Yinyin24
2015-08-02T07:20:02+00:00 02.08.2015 09:20
Wie niedlich Heiji hat als Kind schon Kazuha versprochen heiraten. Die Rowdys waren echt gemein Mitsuna (Kazuhas Puppe) wegzunehmen. Aber Heiji war mutig gewesen seine beste Freundin zu beschützen. Freu mich wie's weiter geht? :D

Von:  horo_koi
2013-09-19T10:30:17+00:00 19.09.2013 12:30
O___O
oh du je...
jetz geht ihn sogar shinichi an das er nich kommen soll
der arme
aber er hat es sich ja selber zuzuschreiben
bin gespannt wie das nächste kapitel wird =)
Von: abgemeldet
2013-09-19T09:10:24+00:00 19.09.2013 11:10
Sehr süßes FF *-*
Du hast Heiji und Kazuha echt mega gut getroffen :)
Freue mich schon auf die nächsten Kapitel


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