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The Snow Stories

von

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Snowflower (Naoto x Mally)

Eine Glocke schlug zum 107ten Mal. Gong! Gong! 108 Schläge, 8 im letzten und 100 im neuen Jahr. Der Tempel dessen Glocke nun verstummte, war nicht weit entfernt. Nur eine Seitenstraße weiter von Mallys Wohnung. Sie war nicht oft da und vergaß immer einigen Traditionen nach zu gehen, war sie doch mit ihrem eigenen Leben gerade so beschäftigt. Exist+Trace nahm viel Zeit in Anspruch. Zeit die Mally gerne investierte. Es gab nichts vergleichbares mit dem Gefühl an den Drums zu sitzen und mit den anderen Musik zu machen.

Viele Bands hatten und haben heute Auftritt.

Exist+Trace jedoch nicht.

Daher konnte Mally allen 108 Schlägen lauschen. Keinen davon hatte sie mitgezählt aber als es verstummte, mussten es ja 108 gewesen sein. Die genaue Bewandtnis wusste sie nicht mehr, auch wenn ihre Mutter ihr es immer wieder erzählt hatte und auch die ältere Dame nebenan es ihr erst gestern erneut erklärt hatte. Imaginär schwingte sie die Sticks. Wie es wohl klingen würde diese auf den Schreinglocken tanzen zu lassen? Bei dem Gedanken kicherte sie. Ihr Handy leuchtete auf dann begann das Vibrationssummen. „Hier Mally!?“ Es war ihre Familie die ihr gleichzeitig gratulieren wollten. Es dauerte bis alle zu Ruhe kamen und alle nacheinander das Telefon an sich nahmen und mit Mally reden konnten. Vater, Mutter und die beiden kleinen Brüder. Ganz stolz erzählten sie ihrer Schwester was es zu essen gab und wie sie sich darüber freuten. Auch Mally freute sich sehr das ihre Familie anrief. Es war ein wenig Abwechslung heute. Eigentlich wollte Masami mit ihr etwas unternehmen, bzw. sie besuchen und mit ihr Komödien im Fernsehen schauen. Dann hatte Masami aber eine Einladung von ihrem Freund bekommen und Mally versetzt. Die Drummerin legte auf und schwang erneut die Sticks. Das Schlagzeug war einfach ihr Leben und sie hämmerte dauernd auf irgendwas herum. Da leuchtete das Handy erneut. Kein Anruf sondern nur eine Mail. Naoto fragte an ob sie gemeinsam morgen in den Schrein gehen wollten, die anderen würden auch mit kommen. Kurz überlegte sie, stimmte dann aber zu. Abgesehen von Fotoshootings, Aufnahmen, Proben und Auftritten, hatten die fünf lange nichts mehr gemeinsam getan. Sich auf die Anderen freuend ging Mally ins Bett.
 

Sonnenstrahlen weckten sie in den frühen Morgenstunden. Verschlafen rieb sich Mally die Augen und kam nur schwer aus dem Bett hinaus. Die Kopfhörer aufgesetzt und damit ins Bad geschlürft. Gemächlich putzte sie die Zähne. Es waren noch ein paar Stunden bis sie die Anderen treffen sollte.

Selten war sie so früh wach. Aber bei dem Traum kein Wunder.

Während sie sich selbst beobachtete beim hin und her schieben der Zahnbürste lies sie den Traum Revue passieren. Sie war irgendwo aufgewacht, anfangs war es einfach nur dunkel doch dann erkannte sie einen alten Schrein. Dieser sah dem kleinen in der Nähe sehr ähnlich, gleichzeitig doch ganz anders. Wie es halt so ist in den Träumen, alles bekannt und unbekannt. Zumindest hatte sie aus dem Traumtempel keinen Ausweg gefunden. Erst hatte sie ruhig gesucht, irgendwann war sie völlig panisch umher gerannt. Bis sie in einen riesigen Garten rannte. Völlig überwuchert mit hohen bedrohlichen Pflanzen. Der Traum hatte den Ort gewechselt. Doch diesmal schien jemand da zu sein. Sie kämpfte sich durch das Gestrüpp das sie an jedem Schritt hindern versuchte. Schemenhaft erkannte sie die Person die im inneren gefangen zu sein schien. Ihr Herz schlug schneller und die Pflanzen zogen sich dichter zusammen, als wäre allein diese kleinen Blicke schon Sünde genug. Aber Mally hörte nicht auf weiterzukämpfen, bis sie es zu der Person schaffte. Ihr Herz schlug bis zum Hals, was sie zum aufwachen brachte, noch ehe sie den Namen der Person sagen konnte, noch ehe sie ihr Gesicht betrachten konnte.

Der hohe Puls musste daran schuld sein, dass sie sich nun so matt fühlte. Also musste Energy her, am besten aus der Dose. Kaffee war nicht so ihr Ding.

Die Öffnung zischte und Mally trank gierig. „Puhh! Das tut gut!“ Immer wieder kamen ihre Gedanken auf den Traum. Es war nicht der erste gewesen. Seit ein paar Jahren bekam sie immer wieder diese Träume, entweder in Gewand eines leichten Alptraums wie diese Nacht oder als sanfter liebevoller Traum aus dem sie am liebsten nie mehr erwachen würde. Alles begann mit dieser einen Begegnung, mit dieser einen Frage und der einen Entscheidung. „Hör auf damit! Du quälst dich nur selbst!“, sagte Mally seufzend zu sich. „Begrabe endlich diese Gefühle ein für alle mal!“ Mittlerweile war sie richtig wach und zog sich langsam an. Langsam traf es nicht ganz. Sehr langsam war angebrachter, denn sie wusste einfach nicht was sie genau anziehen sollte. Es durfte nicht zu Casual sein, schließlich gingen sie in einen Tempel, aber es sollte auch noch normal wirken. Am Ende entschied sie sich für eine lange enganliegende Jeans und einem weißem Hemd mit schwarzer Weste. Ja genau das ist es, dachte sich Mally nur noch, schnappte sich ihre Sachen und ging los. Es war ein ganz schön weites Stück bis zu dem vereinbarten Tempel. Er lag in dem Viertel in dem Miko mit ihrer Familie lebte. Hier war alles etwas grüner als in Mallys Viertel, dennoch war es immer noch Großstadt. Als sie nach einer Stunde fahrt endlich ankam war Jyou schon da. Sie war auch in normale Klamotten gekleidet. Das erleichterte Mally etwas, es wäre doof gekommen wenn sie die einzige gewesen wäre die keinen Kimono trug. Aber auch Omi die etwas später ankam, trug keinen Kimono. Alle waren sich einig das Miko sicherlich einen an hatte. Was Naoto trug war allen klar: Jeans, Hoddie, Mütze! Mally musste bei dieser Berechenbarkeit grinsen.

„Die beiden verspäten sich aber!“ Erwähnte Omi, nach dem sie auf ihr Handy geschaut hatte. „Miko wird halt länger brauchen, ist nicht einfach anzuziehen die Teile und Naoto, naja vielleicht ist die U-Bahn voll.“ Ein nicken von Mallys und Omis Seite. Nach einer Viertelstunde waren alle drei unruhig. „Es ist nervig zu warten!“, meckerte Omi herum, sie wollte endlich das Miko kommt. „Sie kommen schon noch, beruhige dich mal. Miko muss doch hübsch für dich aussehen!“ Omi wurde bei Jyous Bemerkung rot.
 

Mally bemerkte den winkenden Arm von Miko als erstes. „Da, Miko!“ Energisch winkte sie zurück. Wie erwartet war Miko im Kimono erschienen. „Du schaust toll aus! Dieses Rosa steht dir echt ausgezeichnet!“ Omi freute sich richtig überschwänglich. Miko trug einen zartrosanen Kimono mit Blumenmuster und einem beigen Obi. Im Haar hatte sie ähnliche Blumen gesteckt. Alle begrüßsten sie freundlich.

Erst dann fiel ihnen Mikos Begleitung auf.

Alle waren still und Miko strahlte über beide Ohren.

Da stand Naoto in einem violetten Kimono.

Er musste unglaublich teuer sein, denn das Muster war sehr fein ausgearbeitet. Zum Saum hin wurde der Stoff heller auch am Hals und Ärmelrändern. Helle und dunkle Schmetterlinge zierten den ganzen Kimono, so wunderbar, das man fast glaubte bei der kleinsten Bewegung würden sie davon fliegen. Der Obi war weiß und passte vom Stoff her perfekt zum Rest, das sah man nur durch einen Blick. Die Haare waren lang und glatt, das war man ja von Naoto gewöhnt, aber die weißen und violetten Blumen und dekorations Elemente gaben dem ganzen einen würdevollen Touch und das obwohl die abrasierte Seite nicht verdeckt wurde sondern einzeln für dich stand. Auch ihr Make up war dem Stil angepasst, zwar waren die Augen noch schwarz umrandet, aber die Wimpern hervorgehoben, der Strich schmaler und länger. Die Lippen, klein und zart Rot geschminkt. Naoto hatte nicht einmal ihre Piercings raus genommen, sondern nur einfache Stecker verwendet. Alle waren hin und weg von dieser Erscheinung. Miko durchbrach das Schweigen: „Naoto hat von ihrer Großmutter den Kimono geschenkt bekommen und ich sollte ihr helfen ihn anzuziehen und sie herzurichten. Wie gefällt sie euch?“ Es regnete Komplimente von Jyou und Omi. Gott sei Dank war alle Aufmerksamkeit auf Naoto gerichtet und Miko zu sehr beschäftigt damit Jyou und Omis Komplimente an sie und Naoto zu hören, sonst hätten sie womöglich noch bemerkt wie Mally da stand, völlig verzaubert von dem Geist der vor ihr Stand. War das wirklich wahr? Unbemerkt rang sie nach Luft. Das Herz schlug schneller.
 

„Los jetzt aber!“, forderte Omi alle auf. „Zeit für den Gang zum Tempel.“ So zogen die fünf los. In ihrer Mitte Naoto, die auch von anderen ziemlich viele Blicke erntete. Zum Teil entging den Leuten nicht, das sie kein Püppchen war, dennoch waren sie fasziniert wie so ein Mensch so eine edle Ausstrahlung sich zu legen konnte.

Bisher kein einziges Wort von Naoto. Das kurze schüchterne Hallo mal ausgenommen. Mally machte sich etwas Sorgen. Ob Naoto sich unwohl fühlt? Sie lies wie immer nichts erkennen. Sie waren dran mit dem Gebet. Was sollte sie sich wünschen? Mut! Ja das wäre jetzt das was sie am meisten gebrauchen könnte. Mut! Sie spendete Geld, läutetet, klatschte und wünschte sich Mut. Als sie dann zu den Anderen ging fühlte es sich allerdings nicht so an als wäre sie mutiger geworden, den sofort sank ihr Herz wieder in die Hose, als sie sah wie Jyou so herzlich mit Naoto lachte. Jyou und Naoto waren schon lange befreundet. Sie hatten vor Jahren exist+trace gegründet und holten später Mally ins Boot. Mally erinnerte sich als wäre es gestern gewesen. Sie hatte auf einem Spielplatz geschaukelt, viel mehr nur hin und her gewippt und hatte ihre Drumssticks herum geschwungen, so wie sie es immer tat. Da kam dieses Mädchen, irgendwie düster aber dennoch so voller Freundlichkeit und fragte sie ob sie in einer Band spiele, den sie suchen gerade eine Drummerin. Das war Mallys Einstieg in exist+trace. Damit war nichts besiegelt gewesen, nur das war der Moment an den sich Mally immer wieder erinnerte als ihr erstes Treffen. Ihres und Naoto! Ein Treffen das bis hierhin viel Freude aber auch Schmerz verursacht hatte. Wie auch jetzt, wo sie die Beiden sah, schmerzte es, ohne richtigen Grund. Nun wurde Mally die Schweigsame während sie alle etwas Essen gingen. Sie konnte aber diese Laune nicht lange beibehalten, zu gern war sie mit Allen zusammen und sie liebte sie Alle. Sie waren exist+trace. Mallys Leben!
 

Irgendwann wurde es Abend und alle mussten sich verabschieden. Naoto und Mally nahmen zusammen die U-Bahn. Sie mussten die gleiche Linie nehmen, auch wenn Naoto etwas früher ausstieg. Still saßen sie neben einander. Eine Haltestelle nach der anderen kam und sie wechselten kein Wort.
 

„Es gefällt dir nicht!“, meinte Naoto schließlich und Mally wusste nicht was sie meinte. „Was?“ „Der Kimono, ich hätte ihn nicht anziehen dürfen.“ Es klang fast weinerlich. So kannte Mally sie gar nicht.

„Doch mir gefällt er! Er steht dir ausgezeichnet.“

„Gott sei Dank! Wo ich mir extra viel Mühe gegen habe für dich!“

„Was?“ Hatte Mally richtig gehört?

„Ahhh....eh nein....ich meinte...“ Naoto wurde verlegen, stotterte.

„DU BIST DOOF!“ Meinte sie dann ganz laut und einige Leute schauten empört.

„Hast du es denn nie bemerkt? Meine Gefühle für dich?“

Moment, das ging Mally gerade etwas zu schnell.

Wie Gefühle? Empfand Naoto etwas für sie? Warum sagte sie das ausgerechnet jetzt?

Ausgerechnet hier? Warum nicht eher?

Wieder Schweigen!

Mally kam nicht ganz mit dem Verarbeiten hinter her.

Naoto fasste sich in der Zeit wieder und sah Mally an.

„Heute beim Tempel, habe ich mir Wut gewünscht. Mut es dir endlich zu sagen. Ich versuche seit dem Tag auf dem Spielplatz herauszufinden ob du auch etwas für mich empfindest.

Ich kann nicht mehr warten, wenn du nichts für mich empfindest möchte ich es endlich wissen!“

Mally verstand noch immer nicht. Seit dem Tag auf dem Spielplatz? Den Tag den Mally nicht vergessen konnte! War er Naoto auch so sehr im Gedächtnis geblieben.

„Was soll das?“, platzte es aus Mally heraus.

„Machst du dich lustig über mich? Ist dir nichts besseres zum unterhalten eingefallen?“

Mally bereute es sofort das gesagt zu haben, als sie Naotos Ausdruck erblickte.

Sie fiel ihr um den Hals und die Leute schauten noch empörter als zuvor.

„Dummkopf! Mut war doch mein Wunsch! Ich wollte es dir doch sagen, ich wollte doch dein Prinz sein!“ Naotos Augen weiteten sich bei diesen Worten, nun schlang auch sie ihre Arme um Mally.

Hatten sie Jahre gewartet um ihre Liebe zu gestehen, konnten sie nicht mal mehr Minuten warten sie zu feiern. Beim Naotos Haltestelle stürmten sie Hände halten heraus. Sie liesen einander erst los als sie bei Naoto ankamen.

Als hätte sie nie etwas anderes getan zog sie den Obi aus und strich den Kimono sanft von Naotos Körper. Jetzt war sie für Mally noch schöner. Kein Gewand vermochte diese Schönheit wiederzugeben und die Blumen in Naotos Haar machten das alles nur noch besser.

Sie liebten sich innig und konnten nicht genug voneinander bekommen. Mally genoss Naotos zarte Haut, die es mehr als wehrt war all die hauchfeinen und leidenschaftlichen Küsse von ihr zu empfangen. Sie liebte diese kleinen weichen Brüste, den weichen eleganten Hals, die wundervollen Lippen. Selbst das Gefühl des Metals genoss sie jedes mal erneut wenn Naoto sie küsste, sei es auf den Mund, den Hals, den Bauch, die Schenkel.
 

Sonnenstrahlen weckten Mally. Als sie die Augenöffnete bemerkte sie, dass es nicht die Sonne war sondern die Straßenlaterne die ins Fenster hinein schien. Seit wann schien bei ihr eine Straßenlaterne? Der Traum! Sie drehte sich um und schaute direkt in Naotos schlafendes Gesicht.

Es war kein Traum gewesen. Sanft strich sie Naoto durchs Haar und nahm einige der Abgefallenen Blumen vom Kissen und legte sie beiseite. Da fiel ihr auf das es draußen angefangen hat zu schneien. Seltsam für den 2. Januar, aber um so schöner. Die weißen Flocken wirkten wie der schöne Abschluss eines erzählten Märchens. „Watashi no Oji.-sama!“ Flüsterte Naoto ihr ins Ohr, als sie aufwachte und die Arme um Mally schlang. „Watashi no Ohime-sama!“ Flüsterte Mally zurück und küsste Naoto mit all ihrer Liebe. „Bis ans glückliche Ende!“ Beide kicherten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Bucky_Barnes-
2011-09-07T15:35:33+00:00 07.09.2011 17:35
das kapitel ist so toll *___*
hat voll spaß gemacht zu lesen
^w^
freu mich schon aufs letzte Kapitel


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