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Die vergessene Nacht

von

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Die vergessene Nacht

Itachi Uchiha lief lautlos durch das Hauptquartier der Akatsuki Organisation, auf der Suche nach einem Ort, wo man nur mal für fünf Minuten seine Ruhe hatte.

Der Krach hier war nicht mehr auszuhalten, seid Deidara wieder von seiner letzten Mission zurückgekehrt war.

Ständig hatte er sich mit einem anderen Mitglied in den Haaren und heute war sein bevorzugtes Opfer Tobi. In Itachis Ohren hatte dieser eine ekelhaft penetrante und laute Stimme. Noch dazu ging es auf das Jahresende zu und neue Missionen wurden erst in ein paar Tagen wieder vergeben.

Das war ja alles gut und schön mal ein paar Tage zu entspannen, aber hier herrschte so eine ausgelassene Stimmung, dass es dem Schwarzhaarigen wirklich langsam zu viel wurde.

Er bog um die Ecke und spürte jemanden auf ihn zukommen. Er wusste schon wer es war, ohne hinzusehen. Es hätte ohnehin nicht viel gebracht, da Itachis Sehkraft ohne Sharingan schon beinahe null betrug. In den letzten Tagen waren ihm die Blicke des Anführers des öfteren aufgefallen.
 

“Leader-sama~” Er begrüßte ihn und wollte weitergehen, als einen riesen Knall vernahm, gepaart mit einem freudigen Lachen.

“Deidara, er übertreibt es maßlos.” Pain hatte Recht und Itachi nickte nur zustimmend.

“Fürwahr, er überschätzt sich und eines Tages wird es ihn den Kopf kosten” Eigentlich war es ihm egal was mit dem Blonden passierte, sie waren keine Freunde oder Kameraden. Jeder einzelne hier hatte ein vollkommen anderes Ziel.

“Es ist gut, dass ich dich treffe Itachi. Ich habe einen Auftrag für dich.” Der Langhaarige wunderte sich etwas, denn eigentlich hieß es, dass es momentan keine Missionen gab, aber irgendwie kam ihm das auch ganze Recht. So kam er wenigstens aus dieser lauten Hölle.

“Um was geht es? Ich kümmere mich darum.” Sofort aktivierte der Schwarzhaarige sein Sharingan und wartete auf weitere Anweisungen.

“Ich möchte, dass wir zusammen nach Kirigakure gehen und dort angekommen, werden wir die bestellten Geschenke für die anderen Akatsuki Mitglieder abholen.”

Itachi schien nicht mehr ganz so begeistert zu sein, aber Auftrag war Auftrag. Sie brachen sofort auf und merkten ziemlich schnell, dass das doch wohl längern dauern würde, als geplant.

Es schneite so viel und stark, dass das Vorankommen immer mehr Zeit beanspruchte. “Ein Sturm zieht auf, wir sollten uns unterstellen~”, schlug Pain vor und Itachi nickte nur. Eigentlich hatte er nichts gegen Kälte, aber wenn einem der Umhang am Körper festfror, war das etwas anders.

Mit seinen Augen suchte er die Umgebung ab und fand schnell eine kleine Höhle direkt vor ihnen.

“Da vorne, ich führe euch.”, sagte er und lotste seinen Boss in die kleine Höhle. Hier waren sie gut vor dem Wetter und feindlichen Angreifern geschützt.

Schnell machte Itachi ein kleines Feuer aus alten Ästen, die hier überall herumlagen.

Sie setzten sich an das kleine Feuer und wärmten sich auf.

“Ich hoffe, wir schaffen es rechtzeitig. Ich habe keine Lust mir das Gemeckere der anderen und gerade von Deidara anzuhören.”

Pain schien sehr unzufrieden über die Situation, was der Schwarzhaarige durchaus etwas verstand. Allerdings war er selbst nie unbedingt ein Fan von Geschenken und dieser ‘Albernen heile Welt an Weihnachten Stimmung‘.

“Keine Sorge, ich habe noch jeden Auftrag erfüllt und das wird dieses Mal nicht anders sein. Ihr könnt euch auf mich verlassen.”

Pain sah ihn von der Seite an und schien etwas beeindruckt zu sein.

“Genau deshalb, wollte ich, dass du mich begleitest. Du ziehst jede Mission durch, egal wie schwierig sie auch sein mag. Ich kann mich immer auf dich verlassen.”

Der Uchiha zuckte kurz zusammen, als er dieses Lob vernahm. Für alle war es immer selbstverständlich, dass er seine Aufträge und Missionen zur vollsten Zufriedenheit erfüllte. Sie behandelten ihn, als wäre er in allen perfekt und skrupellos. Aber so jemanden gab es nicht. Jeder Mensch hatte Fehler und Schwächen.

“Was? Ich sage nur die Wahrheit, Itachi.”

Der Angesprochene nickte und wusste dazu nichts zu sagen. Er fand immer, dass Pain undurchschaubar war und sich nie in die Karten schauen lies. Ein komplettes Mysterium.

“Diese Wahrheit ehrt mich, aber allzu lange werdet ihr mich nicht mehr auf meine Person bauen können.”

Itachi wusste, dass sich die Begegnung mit Sasuke nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Sein Ende war vorausgeplant und besiegelt und nichts und niemand würde Itachi von diesem Vorhaben abbringen.

“Du bist dir wirklich sicher, dass du so enden willst? Es gibt sicher einen anderen Weg und ich fände es sehr schade, wenn Akatsuki und ich auf dich verzichten müsste.”

Itachi seufzte leise. Akatsuki konnte also nicht auf ihn verzichten? Das konnte er sich nicht wirklich vorstellen, denn jeder war irgendwie austauschbar.

“Es gibt keinen anderen Weg für mich und außerdem wird die Welt froh sein, den Clanmörder Itachi Uchiha los zu sein.”

So war es doch oder? Er hatte sich sein eigenes Aussenbild absichtlich so geschaffen, dass man ihn verachten musste.

“Das gilt nicht für mich Itachi, denn ich sehe doch ganz genau, dass da mehr ist, als die meisten zu glauben wissen.” Pain schien sich sicher zu sein und legte sich zurück. Es war mittlerweile mitten in der Nacht und heute konnten sie nicht mehr weiter, da der Schneesturm immer schlimmer wurde. Wer Wind pfeifte um die Höhle und klang beinahe, als würde jemand weinen.

“Und selbst wenn es so wäre, es ändert nichts an der Tatsache dass ich meinen Weg gewählt habe und ich halte diesen für richtig.”

Itachi sah zu Pain und er fand, dass dieser im Licht des Lagerfeuers viel menschlicher aussah, wie üblich. Er hatte etwas an sich, was ihn dazu brachte, nicht mehr wegschauen zu können. Der Orangehaarige merkte das natürlich und sah ihm in die Augen.

“Was ist? Hab ich was im Gesicht?”, fragte er Itachi etwas amüsiert, woraufhin dieser wieder wegsah. “Ich war unwillkürlich kurz fasziniert von euch. Ich weiß nicht..es tut mir Leid.” Er stand langsam auf und trat an den Eingang der Höhle. Hier festzusitzen passte ihm überhaupt nicht, allein schon weil er nichts zu tun hatte. Das bedeutete Stillstand, für den seine verbleibende Lebenszeit viel zu kurz war.

“Du willst doch nicht weiterreisen, oder? Komm an das Feuer und ruhe dich etwas aus.” Es klang zwar nicht wie ein Befehl, aber Itachi wusste, dass es besser war hierzubleiben und die Nacht abzuwarten.

Stumm ging er zurück und wärmte sich seine kalten Finger am Feuer.

“Ist dir kalt?” Pain setzte sich auf und zog sich seinen Mantel aus. Er fror nie, das konnte er schon lange nicht mehr.

Er legte ihn Itachi um die Schultern und musterte ihn aufmerksam.

“Das ist doch nicht nötig!” Der Schwarzhaarige wollte den Mantel wieder ablegen, aber Pain griff urplötzlich nach seiner Hand.

“Lass nur, es ist okay. Ich spüre Gefühle nur sehr dumpf und äußerliche Einflüsse stören mich überhaupt nicht~”

Itachi spürte sehr wohl. In ihm liefen die Gefühle beinahe über und es war jeden Tag eine Herausforderung in seine Rolle hineinzufinden und sich nicht seine wahren Gefühle anmerken zu lassen.

“Ich würde gern mal fühlen, Leidenschaft, Lust und Hingabe, aber das wird mir verwehrt bleiben, bis ich irgendwann nicht mehr auf dieser Welt wandeln werde.”

Pain hielt Itachis Hand noch immer fest und der Schwarzahaarige versuchte auch nicht, sich zu befreien. Er seufzte leise und drehte sich seinem Gegenüber richtig zu.

“Ich würde euch diesen Wunsch erfüllen, aber ich weiß nicht, ob ich das auch kann. Meine einzige Hingabe und Leidenschaft, besteht daraus, auf mein perfektes Ende hinzuarbeiten.”

Pain kicherte nur und der Uchiha verstand nicht wieso er das tat.

“Du würdest mir echt diese Gefühle zeigen? Aber weißt du, ich habe einen kleinen Weihnachtswunsch, auch wenn du genauso gut wie ich nicht wirklich an solche Feste interessiert bist. Erfüll mir nur diesen einen Wunsch.”

Itachi wusste nicht, ob er bejahen sollte, denn dieser Wunsch konnte alles beinhalten. Dennoch nickte er zustimmend.

“Nur für heute Nacht möchte ich, dass du deinen Bruder vergisst und das mit mir tust, was du wirklich willst. Sobald der Morgen anbricht, ist es so, als hätte es diese Nacht nie gegeben.”

Der Schwarzhaarige wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Meinte sein Leader, das wirklich Ernst? So wie er ihn ansah, anscheinend schon. Langsam glaubte er, dass der Orangehaarige das ganze geplant hatte. Selbst diesen Sturm da draußen.

“Du hast Recht, ich hab dich hierhergelockt~”

Konnte er jetzt schon Gedanken lesen? Itachi traute ihm alles zu.

“Dann sei es so, aber verlangt bitte nicht von mir, dass ich so tun soll, als liebe ich euch.” Denn das konnte er nicht und selbst wenn, er wollte niemanden ausser seinen Bruder lieben.

“Denkst du, du verdienst es nicht, nachdem was du alles getan hast?” Pain traf den Nagel auf denn Kopf, denn der Schwarzhaarige empfand genauso so.

“Ich verlange keine Liebe von dir, denn diese kann auch ich dir nicht geben. Aber zeige mir zumindest was Leidenschaft ist~”

Pain lies keinen Zweifel daran, dass er Itachi wirklich wollte. Der Schwarzahaarige schloss seine Augen und kapitulierte innerlich.

Wenn es nur eine Nacht war, so wollte er es ausnutzen. Wieder einmal spüren und so sein, wie er wirklich war.

“Gut, meinetwegen.”, sagte er knapp und Pain lächelte zufrieden.
 

Langsam beugte er sich vor und der Schwarzhaarige überbrückte die letzten Zentimeter zwischen ihren Lippen. Als sie aufeinandertrafen warf er seine letzten Zweifel über Bord und ließ sich ganz auf Pain ein. Sollte dieser die Erfüllung seines Wunsches bekommen.

Sie liebten einander die ganze Nacht und verführten sich immer wieder gegenseitig. Itachi hatte schon lange nicht mehr eine solche Leidenschaft und Hingabe gespürt und diese übertrug sich auch auf Pain. Der Schwarzhaarige konnte nicht glauben, wie schön es doch war, sich auf einen anderen Menschen einzulassen.

Pain war in seinen Augen so entzückend, dass es ihn fast leidtat, dass es nur für eine Nacht war.

Als es dämmerte, schliefen sie eng aneinander gekuschelt ein.
 

“Danke~“, hauchte der Orangehaarige noch, ehe Itachi wieder sein Herz verschloss und für ein paar Stunden friedlich schlief.

Als sie aus der Höhle traten, hatte sich das Wetter gebessert und sie konnten ihre Reise fortsetzen.

Viel zu spät kamen sie im Akatsuki Hauptquartier an und wie geahnt meckerte Deidara deswegen nur herum. Itachi setzte sich etwas abseits hin und dachte nach. Pain und er hatten nur das nötigste miteinander gesprochen. Auch wenn es nur für eine Nacht war, er konnte einfach nicht aufhören, daran zu denken.

Pain unter seinen Händen, verschwitzt und voller Hingabe. In seinem Kopf spielten sich wildesten Fantasien ab und sie wollten einfach nicht verschwinden.
 

Die Tage vergingen wie im Flug und schon bald starteten alle Akatsukimitglieder zu ihren Missionen. Kisame und Itachi sollten auch bald aufbrechen und der Schwarzhaarige wusste, dass er Sasuke bald treffen würde.

Das Ende nahte.

Kurz vor seiner Abreise, saß er in seinem Zimmer und starrte gedankenverloren aus dem Fenster, Als es klopfte drehte er sich um und bat seinen Besucher herein. Er wusste schon vorher, dass es Pain war.

Sie standen sich gegenüber und schwiegen sich wieder an, denn das taten sie in den letzten Tagen nur noch.

“Leader? Warum seid ihr hier?”

“Ich wollte mich von dir verabschieden, bevor du gehst. Ich habe im Gefühl, dass ich dich nie wieder sehen werde.”

Damit hatte er wohl Recht, denn Itachi fühlte genau das gleiche.

“Ich werde dich nicht aufhalten, aber lass mich dir noch eines sagen~” Der Schwarzhaarige nickte und wartete gespannt darauf, was er ihm zu sagen hatte.

“Du hast mir das schönste Geschenk gemacht, was es nur geben kann. Ich werde dich nie vergessen. Lebe wohl~”

Er drehte sich zur Tür, um zu gehen. Itachi seufzte und griff nach dem Handgelenk des Orangehaarigen. Er konnte einfach nicht anders, denn er hatte keine Sekunde dieser Nacht vergessen.

“Wartet..ich muss euch auch noch etwas sagen. Auch wenn ich gesagt hatte, dass ich dir keine Liebe schenken kann..in dieser Nacht habe ich dich wirklich aufrichtig geliebt. Ich will nicht, dass ihr glaubt, dass ich euch in dieser Nacht belogen habe.”

Itachi lies ihn los und band sich sein Stirnband um. Er musste so langsam aufbrechen, es wurde Zeit.

Er ging an Pain vorbei und verlies sein Zimmer. Er konnte nicht mehr zurück, denn seine Entscheidung hatte er vor langer Zeit getroffen.

Auch wenn er mehr für Pain empfand, als für jeden anderen, so musste er seine letzte Mission abschließen, so wie sie geplant hatte.
 

Pain hielt ihn nicht auf, denn das konnte er nicht. Langsam ging er in sein Zimmer zurück und legte sich auf sein Bett. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schloss die Augen.

“Ich weiß es Itachi..und du liebst mich jetzt noch, so wie ich dich~”
 

So endete ihre Liebe, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte. Eine Liebe die niemals unter einen guten Stern stand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kaith
2010-12-20T18:46:58+00:00 20.12.2010 19:46
Eine tolle FF!
Auch wenn das Ende echt traurig ist... aber sie ist echt gut ^^
So gefällt mir das :)
Von:  Maso-Panda
2010-12-20T15:57:19+00:00 20.12.2010 16:57
OMG QQ
So trauriges Ende.... *snüüüüff*
Ja es endet bevor alles angefangen hat dennoch trotz der kalten Fassade der Beiden lieben sie sich soo süüß

Das hat mich echt mitgerissen und echt gerührt
Klasse Kapitel Maus


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