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Zhou Tai- Mann der Schatten

von

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Erste Begegnung

Der Wind strich ihm durch das Gesicht. Obwohl die Sonne am untergehen war, sah er jede Kontur noch so scharf, als würde es erst Mittag sein. Ein junger Mann, nicht älter als 20 Jahre, ritt auf einen hochgezüchteten Fuchs- Wallach auf einen verborgenen Pfad in der Nähe einer großen und gut bewachten Stadt. An seiner Kleidung konnte man nicht sagen, ob er zu einer bestimmten Armee gehörte. Eher war sie wild und Angst einflößend wie die Kleidung der Gesetzlosen, der Freibeuter, der Piraten.
 

Zhou Tai dient niemanden, nur sich selbst. Zwar hat er einige Freunde unter den Piraten, aber sein Leben bestand einfach aus der Liebe zum Meer und dem Ruf der Freiheit. Er hätte ohne Probleme in den Dienst eines der drei rivalisierenden Königreiche gehen können, doch erteilte er lieber Befehle als solchen zu gehorchen. Mit seiner Stärke und seiner Kampfkunst des beherrschenden Katanas in seiner Hand, hat er schon manch einen Erschrecken oder gar überraschen und töten können.
 

Jetzt gerade war er auf den Weg zum ‚Gelben Fluss’. Sein Kumpel Jiang Qin wollte eines der dort liegenden Schiffe für sie entern, damit sie weiter in den reichen Süden fahren konnten. Sein Ziel war es über das rote Kliff in die Stadt Jiang Dong zu gelangen. Die Stadt war schon früher für Gold- und Edelstein vorkommen bekannt und unter dem jetzigen Herrscher sollte auch schon vieles angehäuft worden sein. Außerdem hatten Gerüchte über das kaiserliche Siegel seine Ohren erreicht.
 

Zhou Tai erkannte langsam das Glitzern von Wasser am Horizont, aber am Himmel zog bedrohlich wirkender Rauch hinauf. Es passte nicht zu der vorherigen Idylle des Pfades mit der Aussicht auf die Fahrt auf einem der größten Flüsse Chinas. Nun vernahm er auch Kampfgeschrei und das Klirren von aufeinander treffenden Metallen. Am Ende des kleinen Waldes, durch den der Pfad sich schlängelte, sah er wie Männer in roten und blauen Uniformen gegeneinander antraten. Der Boden war schon blutgetränkt und übersäet mit den Körpern der bereits gefallenen Soldaten. Was ihn jedoch einen Schauer über den Rücken liefen lies war als er all die Unschuldigen zwischen den toten Soldaten liegen sah. Väter, die versuchten ihre Frauen und Kinder zu schützen oder Mütter, die gerade noch fliehen wollten bevor der Krieg ihren kleinen Kindern die unschuldige Seele gewaltsam entriss.

Als Pirat sollte er etwas solches gewohnt sein und doch hatte er selbst nie jemanden der unbewaffnet oder gar mit dem Rücken zu ihm stand getötet und schon gar nicht hätte er sich an Frauen und Kindern vergriffen.
 

Grade als Zhou Tai diesem schrecklichen Bild den Rücken zukehren wollte sah er aus den Augenwinkel heraus, wie mehrere blauuniformierte Soldaten eine junge Frau bedrängten. In ihren Augen sah er Spiegelgleich die Angst derer, die hier bereits auf dem Boden lagen. Er konnte zwar den Verstorbenen nicht mehr helfen, aber ihr schon. Sie hatte noch eine winzige Chance darauf ihr Glück zu finden. Er ergriff sein Katana und gab den Pferd einen Tritt in die Seiten damit dieses noch rechtzeitig ankommen würde. Bei der kleinen Gruppe angekommen sprang er vom noch galoppierenden Pferd direkt zwischen die Männer und ihre Beute. Die Männer schienen nicht minder überrascht, wurden aber schnell sauer und schrien ihr Gegenüber aggressiv an:“Mach dich vom Acker, Freundchen! Sie gehört uns. Wir haben sie zuerst gesehn.“ Zhou Tai ignorierte diese, seiner Meinung nach größenwahnsinnigen Idioten, einfach und drehte sich ganz ruhig nach der Frau um, die noch immer auf dem Boden sass und am ganzen Körper zu zittern schien. „Geht es Euch gut? Habt Ihr euch irgendwo verletzt?“ Die verschüchterte Frau schüttelte nur verneinend den Kopf ehe dieser erschrocken hochfuhr. Zhou Tai blockte gerade zwei frontale Schwertangriffe mit seinem Katana ab. „Aus dem Rücken heraus anzugreifen, ist ganz schön feige!“ Und gleich schlug er die Waffen zurück und tötete mit einem einzigen Schlag seine beiden Angreifer. Nun griffen auch die anderen Soldaten an, aber Zhou Tai konnte auch diese ohne weitere Probleme niederstrecken. Von oben herab und abschätzend blickte er auf die am Boden liegenden Soldaten und dann auf seine Klinge. An dieser lief noch das frische Blut herab und verschmierte sowohl das sauber polierte Silber- Metall als auch die Gravur, bestehend aus Feuer und einem kleinen Text:
 

Dem Feuer ist kein Weg zu weit,

Schwert geschmiedet in der Einsamkeit,

Klinge sichert dir dies eine Geleit.
 

Er beobachte erst eine Zeit noch wie das Blut in dem Schriftzeichen Form annahm und dem Spruch dadurch am Ausdruck verlieh. Dann kniete er sich hin und lies feinen Sand darauf niederrieseln, damit er die Lebenswichtige rote Flüssigkeit sauber entfernen würde. Diese Klinge war das letzte was er noch von seiner Familie hatte. Er war sieben Jahre alt, als ihm alles genommen wurde.
 

Flashback:
 

Sie sollten zu Bett gehen, er und seine kleine Schwester, Zhou Li Tai. Seine Eltern mochten die Namen ihrer Kinder, weil sie dadurch dass sie sich ähnlich waren, wussten das sie zusammen gehörten. Zhou Tai und seine Schwester wollten allerdings noch wachbleiben und erzählten sich ganz viele Geschichten, die eigentlich gruselig sein sollten allerdings eher zu Gekicher führten. Zhou Li Tai war gerade mal 5 Jahre alt als die Tür plötzlich aufgerissen wurde und ihre Mutter voller Panik ihre Kinder schnappt um mit ihnen ins Freie zu laufen. Das kleine Dorf wurde von Kriegsheeren überrannt und niedergebrannt. Überall hörte Hilferufe und sah, wie die Dorfbewohner einer nach den anderen leblos zu Boden fiel. Zhou Tai hörte nur seine Mutter immer und immer wieder sagen, sie sollen laufen und niemals zurück sehen. Dann plötzlich erstarb ihre Stimme und ihre Augen verloren den Glanz als sie leblos zu Boden sank. Die Kinder merkten noch wie sich der feste Griff um ihre dünnen Handgelenke löste und der Körper ihrer Mutter auf dem blutgetränkten Grund aufschlug. In ihrem nun sichtbaren Rücken ein wundervoll verzierter Dolch. Der Handgriff war zwar hölzern dafür aber mit reichlich Edelsteinen in blauen, eiskalten Farben verziert. Am oberen Ende des Griffes regte eine Phönixküken seinen Kopf gen Himmel. Die beiden Geschwister waren wie gelähmt als ein großgebauter Mann in blauer Uniform an sie herantrat. Sie blickten nicht zu ihm auf, sondern flehten ihre Mutter an wieder aufzustehen und sie nicht alleine zu lassen. Zu spät merkte der kleine Junge, dass seine Schwester von dieser monströsen Gestalt auf ein Pferd gehoben und entführt wurde. Als seine Sine es ihm verrieten, war es schon zu spät. Er war allein. Wo er auch hinblickte, lagen tote Dorfbewohner. Manche mit Waffen um sich zu wehren , viele Allerdings ohne, da sie keine besassen.

Nun war es still auf diesem Stückchen Erde, dass nun im Licht des Mondes wie in Weingetaucht aussah. Man konnte das Zirpen der Grillen hören und auch manchmal das heulen eines Uhus. Zhou Tai ging, als wenn er neben sich selbst laufen würde ohne einen Mucks zu machen in sein Elternhaus zurück. Noch hatte keine Träne seine brennenden Augen verlassen, aber als er seinen Vater im kleinen Essbereich im Haus dort liegen sah, mit weit aufgerissenen Augen und einem Katana in der Hand kamen sie von ganz allein. All der Schmerz der vergangen Stunden fiel von ihm ab. Er konnte nichts anderes machen als sich ihm zu ergeben und ihn einfach rauszulassen.

Nach dieser Nacht blieb Zhou Tai erst einmal alleine in seinem Elternhaus. Für drei Jahre war er allein in einem Dorf, dass zwar manchmal langweilig, aber dennoch friedfertig und beschützend war. Dann zog er los in eine unbekannte Zukunft.
 

Flashback Ende.
 

Tief in Gedanken merkte Zhou Tai erst recht spät, dass sie junge Frau ihn in eine kleine Höhle in der nähe des Waldes, denn er durchritten hatte gebracht hatte.

„Danke, dass Ihr mich gerettet habt. Mein Name ist Ling Qi, und wer seid Ihr?“ „Zhou Tai.“, dies war die einzige Antwort die sie bekam.



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