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Schuldigs Adventskalender

oder: Wie erobere ich Brad in 24 Tagen?
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01.12. Lasst uns froh und munter sein

Titel: Schuldigs Adventskalender – oder: Wie erobere ich Brad in 24 Tagen?

Autoren: Seraluna & wildest_angel

Rating: MA

Pairing: Brad/Schuldig
 

Disclaimer: Nichts gehört uns, außer der leicht bekloppten Idee…
 

A/N: Unser kleiner Beitrag zur Weihnachtszeit *g*
 


 


 

1. Dezember – Lasst uns froh und munter sein…
 

Schuldig schlug die Augen auf und drehte den Kopf zum Fenster. Durch das trübe erste Licht des Tages war verschwommen zu erkennen, dass es schneite. Na, wenn das mal keine Überraschung war! Er grinste und robbte sich aus dem Bett. Vorsichtig lauschte er an seiner Tür in den Gang. Nein, alles war noch ruhig. Perfekt! Händereibend schlich er sich über die Treppe nach unten.

Auf Zehenspitzen schlich er zur Haustür und zog die schwere Tür behutsam auf, um sich die Zeitung, die auf der 'Willkommen'-Matte lag, hereinzuholen. Dann huschte er in die Küche und begann, für sich und seinen Leader Kaffee zu kochen. Kurz fiel sein Blick auf den Kalender an der Wand und sein Mund verzog sich zu einem überbreiten Grinsen. Es war der erste Dezember.
 

Crawford war bereits vollständig in eine dunkle Leinenhose und ein knitterfrei geplättetes Hemd gewandet, als er aus seinem Zimmer trat. Auch seine Haare saßen einwandfrei, was dem peniblen Mittzwanziger sehr wichtig war. Nur ein seriöses Auftreten gewährleistete ihm auch den Respekt, der ihm zustand. Und Respekt war dem Amerikaner ebenso wichtig wie Kontrolle.

Als er dann schließlich in die Küche kam, erblickte er den Menschen, der ihm beides entzog.

"Morgen", wünschte Brad knapp, der zu seinem Erstaunen feststellte, dass Schuldig im Begriff war, Kaffee zu kochen. Auch die Zeitung lag bereits auf dem Tisch. So brauchte er nicht vor die Tür gehen, wo ihm zu dieser Jahreszeit die Kälte entgegenkam, auf die der gebürtige Kalifornier sehr empfindlich reagierte.
 

Mit einem breiten Strahlen, das in Anbetracht der Uhrzeit wirklich ein Kreuz auf dem Kalender verdiente, drehte sich der junge Telepath um und sah seinen Chef an.

"Guten Morgen!", trällerte er, während er mit Kaffeetassen, der Zuckerdose und der Milch jonglierte, um alles unbeschadet auf den Tisch zu bekommen.

"Gut geschlafen?", wollte er dann auch noch wissen, obwohl er normalerweise die Zähne nicht auseinander bekam, bevor er seine erste Tasse des tiefschwarzen Gebräus intus hatte.

Beiläufig stellte er nun auch noch einen Teller vor seinen Leader und flitzte zum Kühlschrank, um Butter für die Toastscheiben herauszuholen, die schon im Toaster brutzelten.
 

"Geht", erwiderte Crawford unwirsch. Die trübe Jahreszeit schlug ihm auf das Gemüt und es war einfach unglaublich, dass Schuldig selbst um diese Uhrzeit, zu der es noch dunkel war (wie zu gefühlten 80% des Tages) schon munter war, obwohl er auch nicht gerade ein Frühaufsteher war.

"Welche Drogen hast du genommen, dass du so verdammt gutes Laune hast?" wollte Crawford wissen. Er wollte auch welche davon.
 

Einen Moment lang verzog der Telepath den Mund, doch dann lachte er leise. Im Prinzip stimmte es sogar: er hatte durchaus eine Droge im Körper. Eine ziemlich heftige sogar, allerdings eine durchaus positive: er war verliebt. Bis über beide Ohren. Doch das konnte er seinem Leader nicht auf die Nase binden. Dennoch war das der Grund für seine gute Laune.

"Verrat ich nicht!", grinste er daher geheimnisvoll, während er wie aufgezogen durch die Küche tänzelte.
 

Brad hob nur eine skeptisch eine Augenbraue und setzte sich an den Tisch.

"Danke", sagte er dann, als Schuldig ihm einen frisch gerösteten Toast auf den Teller legte und ihm einen Kaffee eingoss.

Was zur Hölle war nur mit Schuldig los?

"Was ist los?" fragte er dann, als das ominöse Verhalten seines Telepathen seinen Gipfelpunkt darin fand, als er ihm seine Lieblingshimbeermarmelade vor die Nase stellte. "Willst du eine Gehaltserhöhung?"

Er konnte sich keinen anderen Grund für die Schleimereien Schuldigs vorstellen, da sie sich in der letzten Zeit mehrten. Heute aber war es besonders extrem.
 

"Hmmm..." Schuldig überlegte einen Augenblick. Wenn ihm das schon angeboten wurde...

"Nein, eigentlich will ich keine Gehaltserhöhung", meinte er schließlich und grinste wieder bis zu den Ohren. "Und es ist auch nichts los."

Nichts, außer das sein Herz in letzter Zeit dahingaloppierte wie ein durchgegangenes Pferd, wenn er den Älteren nur aus der Ferne erahnte.

"Ich wollte einfach nur mal nett sein", meinte er dann, leicht enttäuscht. Gut, wenn es Brad nicht gefiel, mit Frühstück mit allen Schikanen verwöhnt zu werden, würde er sich eben etwas anderes überlegen. Mittendrin würde er schon herausfinden, was der Andere mochte...
 

"Daran könnte ich mich gewöhnen", urteilte Brad und schenkte Schuldig eines seiner seltenen Lächeln.

"Du hast heute übrigens frei, das Zielobjekt geht ein paar Tage auf Reisen. Wir holen ihn uns dann, wenn er wieder da ist."

Skeptisch schnüffelte er an dem Kaffee, den Schuldig gekocht hatte, denn der Telepath neigte dazu, eine starke, ungenießbar bittere Brühe zu kochen, die kein anderer außer ihm selbst trinken konnte, ohne dass es sich durch die Magenwände fraß. Doch nach einem vorsichtigen Nippen stellte er fest, dass dieser Kaffee tatsächlich trinkbar war.

"Hast du drei Schöpfkellen Kaffeepulver vergessen oder hast du tatsächlich mal für die Allgemeinheit Kaffee gekocht?", fragte er überrascht.
 

Hm. Das war jetzt aber dumm. Schuldig hatte fest damit gerechnet, heute Abend mit dem Amerikaner unterwegs zu sein. Mehr noch, er hatte sich darauf gefreut. Aber gut, wenn sich ihr feiges Target aus dem Staub gemacht hatte...

Schuldig schnaubte und nickte, sah dann überrascht auf und seufzte leise. Echt, es war wirklich schwer, Brad etwas recht zu machen und dafür die entsprechende Reaktion zu bekommen. War er bisher echt so unmöglich gewesen?

"Ich hab den Kaffee eigentlich für dich gemacht. Oder ist das seit Neuestem verboten?"
 

Brad schaute Schuldig überrascht an.

"Für mich? Womit hab ich das denn verdient?" So viel Aufmerksamkeit zu bekommen war für einen selbstständigen Mann wie ihn ungewöhnlich, aber schlimm fand er es auch nicht.

Im Gegenteil, er genoss sein Frühstück, zusammen mit dem Kaffee, der für Schuldig-Verhältnisse wirklich nicht schlecht war.
 

Irgendwie hatte Schuldig nun doch das Gefühl, das sich Brad über diese Aktion freute. Was ihm selber auch wieder strahlen ließ.

"Ich hatte einfach Lust dazu", erwiderte er lässig. Oh, im Grunde hatte er noch zu viel, VIEL mehr Lust - aber das konnte er ja nun doch nicht einfach so sagen. Er kannte Brads Einstellung zu Themen wie Beziehung oder Liebe: Es gab sie nicht. Nein, Schuldig war schon vor einiger Zeit darauf gekommen, dass er, wenn er sich den Amerikaner tatsächlich und komplett unter den Nagel reißen wollte, dafür sorgen musste, dass solche Worte von Brad ausgingen. Alles andere würde nur in einer persönlichen Katastrophe für ihn enden.
 

"Soso", war Crawfords abschließender Kommentar, ehe er sich seinem Kaffee und der Zeitung zuwandte. Ihn erfüllte ein Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit. Und das im Winter, an einem Mittwochmorgen. Viele Menschen schimpften auf den Montag, Crawford dagegen fand den Dienstag und den Mittwochmorgen am Schlimmsten, da dabei schon die Erholung vom Wochenende nachließ und noch einige Tage Arbeit vor ihm lagen.
 

Wirklich viel mehr bekam der Deutsche von seinem heimlichen Schwarm weder zu hören noch zu sehen. Wie üblich verbunkerte sich Brad nach dem Frühstück in seinem Büro und verließ den Raum nur, um auf die Toilette zu gehen oder sich etwas zu Trinken zu holen.

Schuldig hatte es aufgegeben zu versuchen, ihn dort herauszulocken. Er war dabei jedes Mal mit einer solchen Wucht abgeblitzt, dass es ihn schon wunderte, dass er sich überhaupt noch in die Nähe des Arbeitszimmers wagte. Den Tag konnte er wohl abhaken. Na, morgen war auch noch ein Tag, entschied er. Der Masterplan, sein großes Ziel, bestand darin, den Schwarzhaarigen bis zum Heiligen Abend für sich gewonnen zu haben. Und zwar mit Haut und Haaren.

Zwar hatte er noch keine Ahnung, wie er das anstellen sollte, wenn er immer wieder so eine Bruchlandung hinlegte wie heute. Aber er war sowieso kein Mensch, der nach Plan lebte. Dafür war eher Brad zuständig. Schuldig nutzte den Augenblick und vertraute seinem Instinkt. Und der würde ihm auch diesmal sicher wieder sagen, was er als nächstes machen konnte, um Brads Aufmerksamkeit zu erregen.

Mit diesem aufmunternden Gedanken setzte er frischen Kaffee auf - diesmal trinkbaren, kein halbes Spülwasser - und verkrümelte sich nach seinem eigenen Frühstück ebenfalls wieder in sein Zimmer.



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