Vierter Advent
Müde setzte sich Kouki auf sein Sofa.
Boah, das war jetzt anstrengend gewesen!
Der Sänger war heute, am18. Dezember, zusammen mit Reika einkaufen gewesen. Es waren viel zu viele Leute unterwegs gewesen, viel zu viele die ebenfalls Geschenke brauchten. Aber nun hatte er alle Geschenke für seine Familie.
Und morgen würde Reika wieder zu ihm kommen, damit sie zusammen alles einpacken konnten. Deshalb hatte der Sänger nun auch ganze sieben Taschen vor sich. 5 davon gehörten Reika.
Yuki hatten sie in seinen Käfig gelassen, dort schien sich der Igel richtig wohl zu fühlen. Der Bassist war fast jeden Tag bei ihm gewesen und nun, wo Reika mal in seiner Zwergen-Wohnung war, fühlte sich Kouki schon fast einsam hier... alleine... in seiner Dreizimmerwohnung mit grossem Balkon, auf dem viel Schnee war.
Kouki blickte auf den Balkon.
Hm... Irgendwie musste er Reika doch dazu bringen Schnee zu mögen. So einfach würde Kouki den Bassisten nicht davon kommen lassen!
Wieso mochte Reika keinen Schnee? Der war doch etwas Tolles! So weiss und hübsch.
„Ich werde ihn dazu bringen das er Schnee mag! Und du wirst mir helfen Yuki!“, begeistert sprang der Sänger auf und blickte zu dem Igel, welcher glücklich Katzenfutter frass.
Nur... wie? Bis morgen musste er sich etwas überlegt haben, sonst ginge das wohl nicht. Eine Weitere Strassenschlacht wäre eine Möglichkeit, aber das war irgendwie lasch. Er brauchte etwas Neues. Er könnte auf dem Balkon kleine Schnee-Yukis bauen. Das würde Reika sicher zum Lachen bringen. Wobei das war auch ein wenig kindisch.
Ach, ihm würde schon noch etwas einfallen.
Aber jetzt war es eher mal Zeit um Geschenkpapier zu kaufen. Sonst würde das nichts werden.
Am nächsten Tag hatte Kouki zwar Geschenkpapier, aber keine Ahnung was er noch mit Schnee machen konnte und in 10 Minuten kam der Bassist zum Einpacken.
„Oh man, oh man, oh maaaaaaaaan“, verzweifelt lief der Sänger durch die Wohnung und suchte nach einer Idee.
„Yuki! Hilf mir doch einmal!“, flehte er den Igel an, doch Yuki hatte sich in seinen Häuschen zurück gezogen.
Und da klingelte es schon. Aus einem reinen Reflex, den sich Kouki in den letzten Tagen angeeignet hatte rief er einfach 'komm rein'. So wie immer. Doch nein! Er musste sich was einfallen lassen!
Sofort raste Kouki zur Türe die sich gerade öffnen wollte und drückte sie wieder zu.
„Nein! Du darfst noch nicht rein!“, meinte er und drückte sich gegen die Türe.
„Und wieso?“, hörte Kouki von der anderen Seite der Türe.
„Weil...weil... weil...“, och fuck, er brauchte eine Idee!
„Ich nackt bin!“
Stille.
Aber irgendwie hatte Kouki, trotz seines genialen Einfalls, das Gefühl als würde Reika plötzlich die Türe aufdrücken.
„Zieh dich an. Deine alte hässlichen Nachbarin schaut mich schon ganz komisch an“, hörte er von der anderen Seite.
Moment mal... alte hässliche Nachbarin?
OH GOTT.
Das war seine Vermieterin!
Und sie war rachsüchtig! Das hatte der Sänger schon am eigenen Leib erfahren. Sofort riss er ohne nachzudenken die Türe auf, packte den verdutzten Reika, zog ihn rein und schloss die Türe hinter sich.
„Sag mal, hast du sie noch alle?! Einfach die als hässlich zu bezeichnen!“, zischte er zu dem Bassisten, der ihn musterte.
„Nackt also...“, ein Grinsen schlich sich auf Reikas Gesicht. Kouki blickte an sich runter.
Ach scheisse! Jetzt sah man, dass er gelogen hatte.
„Du bist doof“, schmollte er, jetzt wurde er hier am Adventssonntag auch noch ausgelacht.
Moment mal... Adventssonntag?
Auf Koukis Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, jetzt wusste er was er mit Schnee machen konnte. Nur war Reika schon da... ach, den konnte man sicherlich schnell abschieben!
Kouki packte den Bassisten an der Schulter und schob ihn kurzerhand in sein Schlafzimmer. Von dort sah man nämlich den Balkon nicht.
„Warte einen Moment, ich muss noch etwas vorbereiten. Du kannst dich ja auf mein Bett legen oder so“, meinte der Sänger und schloss die Türe, nachdem er den Bassisten in sein Zimmer geschoben hatte.
„Soll ich mich ausziehen?“, hörte er gerade noch durch die geschlossene Türe und öffnete diese.
„Was hast du gesagt?!“, fragte er leicht hysterisch.
„Ob ich mich ausziehen soll?“
Kouki war verblüfft über diese … er wusste nicht, wie man das nannte. Reika öffnete seine Jacke.
„Kann ich jetzt meine Jacke und meine Schuhe ausziehen, oder soll ich dir weiter deinen Teppich vollsauen?“
Ach so, so hatte Reika das gemeint!
„Ja klaro. Mach ruhig“, meinte er nun beruhigt und schloss die Türe, liess Reika somit alleine. Sofort rannte der Sänger zum Balkon und fing da an seine Überraschung vorzubereiten. Zuerst den runden Adventskranz bauen, dann Kerzen holen und anzünden und zuletzt holte Kouki noch zwei Flaschen Cola aus seinem Vorratsschrank und liess sie vom Schnee kühlen.
Danach ging er wieder zu dem Bassisten, welcher sich seine Jacke und die schwarzen Boots ausgezogen hatte und auf dem Bett lag.
„Fertig“, meinte er zufrieden, doch bekam er keine Reaktion.
Verwirrt blickte er zu seinem Kollegen und ging auf ihn zu.
Reika lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett und atmete ruhig.
//Ist er eingepennt?//
Neugierig beugte sich der Sänger über ihn und musterte das ihm bekannte Gesicht.
//Er is echt total hübsch.// dachte sich Kouki und musterte das ganze Gesicht, sein Blick blieb jedoch auf den Lippen hängen.
Wieder erinnerte er sich an den Knutschfleck.
Oh Gott! Wieso hatte sie angefangen zu knutschen? Nicht, dass es nicht schön gewesen war aber trotzdem!
Koukis Blick glitt wieder hoch zu den Augen des Bassisten, die sich geöffnet hatte.
Noch bevor der Sänger reagieren konnte, wurde er gepackt und auf die Matratze gedrückt.
„Kouki-chan~ wolltest du etwa über mich herfallen?“, kicherte es ihm ins Ohr und dem Angesprochenen wurde heiss und kalt zugleich als er Reikas Lippen an seinem Ohr spürte.
Daraufhin sah ihn der Bassist nur lächelnd an und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Na los, gehen wir Geschenke einpacken!“, Reika stand einfach auf und zog den irritierten Sänger.
„Du hast mich geküsst!“
„Das war kein Kuss, das war ein Bussi. Der letzte Kuss war als wir Yuki gefunden haben. Wobei das eher ‘ne Knutscherei war.“
Den letzten Teil murmelte Reika in seinen nicht vorhandenen Bart.
Kouki schwieg einfach mal und setzte sich dann vor die Couch, wo alle Einkaufstüten waren.
„Also ja, fangen wir mal an würde ich sagen“, Reika grinste und blickte auffordernd zu dem Sänger, irgendwie löste dieses Grinsen in ihm auch eine gewisse Vorfreude auf.
„Jap, fangen wir mal an!“, grinste nun auch Kouki und schnappte sich das erste Geschenk.
Zwanzig Minuten später war Kouki mit seinen Päckchen fertig. Er hatte ja nur drei.
Die für die Band würde er nicht vor Reika einpacken. Zumal man Ibukis Geschenk sofort erkannte und die beiden waren ja beste Freunde. Nicht das sich Reika noch verplapperte.
Der Bassist war aber noch lange nicht fertig mit seinen Geschenken.
„Sag mal, wie viele seid ihr eigentlich bei dir zuhause?“, fragte der Sänger nun nach. Es waren ja wirklich viele Tüten.
„Meine Mutter, mein Vater und mein Stiefvater und noch vier Geschwister“, murmelte Reika und kämpfte mit einer Schleife.
„Du hast 4 Geschwister? Wow, das wusste ich gar nicht.“
„Habe ich dir ja auch nie gesagt.“
„Ist das als Kind nicht eng? Und dann auch noch mit Stiefvater?“, fragte Kouki neugierig weiter, er hatte ja nur seine Schwester Hina.
„Nein nein, bei uns war das ziemlich organisiert. Und das gute war auch das mein Vater und mein Stiefvater sich immer gut verstanden haben. Und eng kann ich nicht gut sagen, ich hatte das Glück immer ein Einzelzimmer zu haben“, Reika nahm sich das nächste Päckchen das für seine Mutter war.
Es war ein elektronischer Bilderrahmen, denn er nun einschaltete.
„Ich hab noch ein paar Fotos hoch geladen“, meinte er und rutschte näher zu dem Sänger.
„Die meisten Fotos hat meine grosse Schwester gemacht..., ausser das“, Reika zeigte auf ein Foto, auf dem eine schwangere Frau zu sehen war.
„Das wievielte Kind bist du?“
„Das zweite und der älteste Bruder, nach mir kommen meine anderen Brüder, die Zwillinge sind und dann noch die kleinste.“
Sie redeten noch eine Weile über ihre Familien und Reika zeigte ihm sogar Fotos. Kouki hatte sich dabei richtig wohl gefühlt und irgendwie dem Bassisten so nah wie noch nie.
Irgendwann hatten sie sich jedoch von den Fotos losgerissen und machten sich daran die letzten Geschenke einzupacken. Immerhin wollte Kouki noch seinen Adventskranz präsentieren.
„Sag mal, wieso hast du mich eigentlich geküsst?“, fragte Kouki dann aus purer Neugierde.
„Das war doch nur n Bussi, also wenn dich das so beschäftigt, dann tust mir schon fast Leid“, meinte Reika, blickte zu dem Sänger, ehe er sich wieder versuchte einen Hut einzupacken.
„Ich meine nicht das bescheuerte Bussi, sondern die Knutscherei als wir Yuki gefunden haben!“
„Da hast du doch angefangen."
„Ach so… wa- WAS?! Ich hab angefangen?!“, entgeistert blickte Kouki zu dem Bassisten den ihn nun unschuldig ansah.
„Ja, nachdem ich nach Yuki geschaut habe hast du einfach angefangen mich abzuknutschen. Aber keine Panik. Mich hat‘s nicht gestört“, grinsend pattete Reika den geschockten Bassisten.
„Und wieso hast du den erwidert?“, fragte Kouki dann.
„Ich wollte mal wissen ob du küssen kannst und mach dir keinen Kopf darüber Kouki-chan“, lächelnd tätschelte Reika weiter den Kopf seines Bandkollegen und legte dann einen Arm um ihn.
Einen Moment sahen sich beide an ehe Kouki sich langsam dem Bassisten näherte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte.
„So, jetzt sind wir zumindest für das Bussi Quitt.“
Reika lachte nur und wuschelte dem Sänger durch die Haare. Danach war das Thema beendet und sie verpackten weiter die Geschenke, was zu zweit viel schneller ging.
„Sag mal Reika...“, begann Kouki dann wieder als er mit dem letzten fertig war.
„Was wünscht du dir auf Weihnachten von mir?“, fragte er dann.
Reika war der Einzige, für den er noch kein Geschenk hatte und es machte ihn wahnsinnig, weil er nichts passendes für den Bassisten fand.
„Komm her, ich verrate es dir“, neugierig beugte sich der Sänger zu Reika und liess sich die Antwort ins Ohr flüstern.
Drei Stunden später war Reika schon längst gegangen und Kouki sass schmollend auf dem Sofa. Schmollend weil er den 'Adventskranz' und die Cola vergessen hatte und Reika ihn nicht gesehen hatte. Zu allem Übel war die Cola sogar in der Kälte gefroren.
Und was er Reika schenken sollte wusste er immer noch nicht!
Der 'Tipp' des Bassisten hatte ihn nämlich nicht weit gebracht.
„Das du mich genauso lieb hast, wie ich dich.“
Na danke auch.
Klar hatte er den Bassisten lieb. UND Wie Lieb er Reika hatte.
Am liebsten hätte Kouki ihn ja immer bei sich, ausser seinen Händen. Die waren wirklich immer kalt.
Ach verdammt! Was konnte er Reika bloss schenken?!?!
Ihn lieb haben...
//Ich kann ja schlecht mit einem Strauss Rosen kommen. Dann wird er mich gnadenlos auslachen.//
Kouki seufzte und legte sich auf den Bauch.
Ihm blieb nur eine einzige Wahl. Er musste sich Hilfe holen.
Von Reikas bestem Kumpel.
Von Ibuki.
Kouki graute es förmlich davor mit ihm zu reden. Ibuki konnte am Telefon so fies sein!
Dennoch wählte er die Nummer des Gitarristen.
Ibuki wusste sicher irgendeinen guten Tipp.
„Ja?“ brummte es schon nach einem einzigen klingeln.
„Hey, Ibuki~ Wie geht‘s dir denn so?“
Der Sänger entschied sich für ein wenig Smalltalk und dann nur so nebenbei alles zu dem Thema Geschenke kommen. Doch leider war Ibuki nun wirklich kein Typ für Smalltalk.
„Was willst du?“
Kouki seufzte und fuhr sich durch die Haare. Genau deshalb hasste er es mit Ibuki zu telefonieren.
„Was könnte ich Reika zu Weihnachten schenken?“
„Woher soll ich das wissen?“
„Du bist sein Kumpel“
„Frag ihn doch selbst.“
„Hab ich ja und er meinte ich soll ihn lieb haben.“
....
„Ibu-chan?“, fragte Kouki nach einer Weile in der nichts kam. Entweder dachte Ibuki nach, hatte aufgelegt oder lachte ihn gerade derbe aus.
„Dann hab ihn doch lieb.“ kann dann plötzlich die Antwort
„Danke Ibuki, ich hab ihn lieb und was schenkst du ihm?“
„Ne Stange Zigaretten.“
„ Wow Ibuki, du hast dir ja richtig Mühe gegeben.“
„Verarsch mich nicht, oder du bekommst keine Hilfe.“
„Bin schon still.“
„Gut so.“
„Hilfst du mir nun?“
„Sag ihm doch einfach das du ihn lieb hast, schenk Reika noch Schokolade oder so was und gut ist. Meine Güte, Kouki! Mach‘s nicht so kompliziert.“
Ibuki stöhnte genervt ins Telefon und der Sänger wusste, dass sein Bandkollege sicherlich gleich auflegen würde.
„Bist du dir sicher, dass das geht?“
„Natürlich, hab ich dich jemals belogen?“
„Ja“, Koukis Stimme glich einem Knurren.
Daran konnte er sich noch gut erinnern. Ibuki hätte ihm vor Jahren mal sagen müssen das die Probe ausfiel, aber das hatte der Gitarrist nicht getan. Nein, er hatte den Sänger sogar extra angerufen und gesagt das er früher kommen solle! Das hatte ihm der Sänger nie verziehen.
„Och Gottchen, die alte Geschichte. Weisst du was, ich mach dir ein Angebot.“
„Okee, und was für eines?“
„Du fängst NIE NIE NIE wieder mit dieser alten Geschichte an und ich bereite dir das perfekte Geschenk für den 23. vor.“
„Verarscht du mich wieder?“, so ganz traute der Sänger Ibuki nicht.
Es war nicht so das ihr Gitarrist ein schlechter Mensch war, er war nur ein wenig grummelig. Aber wenn es um Musik ging dann gab auch Ibuki 1000%.
„Nein, ich bin doch sein bester Freund, ich weiss über was Reika sich freuen wird. Aber mal ‘ne andere Frage, was schenkst du Minase?“
„Ein Wärmekissen für seinen Drum-Hocker.“
„Sehr gut, dann heult er uns nicht mehr die Ohren darüber voll, dass sein Arsch erfriert.“
„Genau, wieso fragst du?“
„Reines Interesse.“
„Glaub ich dir nicht.“
„Na gut, ich hab mich mit Hikaru zusammen getan und jetzt habe ich das Gefühl, dass er was Dummes gekauft hat und will mich jetzt bei dir einschleimen, damit ich bei dir auch mitspielen kann.“
Ein Grinsen legte sich auf Koukis Lippen. Das Ibuki so doof war mit Hikaru zusammenzulegen hätte er nicht erwartet.
„Wenn dein Geschenk für Reika gut ist, darfst du bei mir mit auf die Karte.“
„Abgemacht.“
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oh jeee, ob kouki weiss das er damit einen riesenfehler getan hat?
wohl nicht xD
wir sehen es ab 23. dez
bitte seit mir nicht böse wenn das kap erst am abend kommt. Ich muss leider gottes arbeiten -.-
