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Das Model und die Designerin

von

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Es war plötzlich so schön, verliebt zu sein.

„Chi!“

Noch tausende und abertausende Male spielte sich die Szene in meinem Kopf ab.

Es regnete, blitzte, donnerte, stürmte. Überall Menschen, Models, Helfer, Nässe, großes Durcheinander, laute Musik spielte.

Doch in meinem Kopf existierten nur er und ich. Und endlich konnte ich mir einen Ruck geben und auf ihn zulaufen, sowie ich es die ganze Zeit wollte.

Alles lief in Zeitlupe ab. Ich rannte in Zeitlupe, er wandte seinen Kopf in Zeitlupe. Sein regennasses Haar spritzte in Zeitlupe andere Menschen nass.

In Zeitlupe packte ich seinen dünnen Körper, krallte mich regelrecht an ihm fest. In Zeitlupe hielt auch er mich fest.

Es war plötzlich so schön, verliebt zu sein.

Wenn man sagte, man war in einen Menschen verliebt, so sagte man das nur mit der Sicherheit, dass man zurückgeliebt wurde.

So war es jedenfalls in meinem Fall.

Während ich mit Naka, Umi, Ikue und seiner Freundin Mihane im Café saß, sinnierte ich weiter über derart philosophische Gedanken, denn irgendwie kam ich mir recht fehl am Platz vor.

Mihane schaute verliebt zu ihrem Freund, der die Umgebung fotografierte, Umi ärgerte mit jedem Wort Naka, die bei jedem dieser Worte rot wurde, ihn hin und wieder verliebt anblickte, während ich und mein Modemagazin gar nicht so verliebt waren.

Enttäuscht seufzte ich, als ich bemerkte, dass die Auswahl für die Werbung wiedermal nicht auf uns gefallen war; zu jung, zu wenig Geld, zu unbekannt. Es waren fast immer ähnliche Gründe.

„...und Chi sollte auch gleich kommen.“

Ich sah, wie ein fieses Grinsen Umi's Lippen umspielte, als ich genau bei diesen Worten aufhorchte, verschämt aus dem Fenster blickte.

„Das mit euch beiden kriegen wir gebacken!“, meinte aus allem Übermut auch noch Naka, der ich, wie ich feststellte, einfach zu viel erzählt hatte.

„Ich freu mich so für euch!“, Mihane lächelte ihr ehrliches, glückliches und wunderschönes Lächeln, sodass ich nur noch mehr in meinem Sitz versank. Wie gerne würde ich nun einfach verschwinden, und war man ehrlich, so war das bei meiner Körpergröße eigentlich gar kein Problem.

„Wo ist eigentlich Kaede?“, fragte Naka freundlich, unter dem wachsamen Blicken ihres Freundes. Schüchtern erwiderte ich: „Der wollte nicht mit.“ Was nicht so ganz der Wahrheit entsprach.

Ich hatte ihm nur nichts von diesem Treffen gesagt. Nicht, dass ich ihn nicht dabei haben wollte, aber....okay, ich wollte nicht meinen Bruder dabeihaben, wenn ich den Mann, der in mir ein angenehmes Kribbeln verursachte, sobald ich ihn sah, nach zwei Monaten Funkstille wiedertraf.

Nach dem Schulfest wurden allemöglichen Interviews geführt, Fotos gemacht, die Models von der Menge davongetragen, und genau dort mittendrin hatten wir uns verloren.

Da bei ihm nun die anstrengende Prüfungszeit in der Schule begonnen hatte, hatte ich bis auf ein, zwei bedeutungslose SMS keinen Kontakt aufgenommen, obwohl er immer herzlich auf die SMS geantwortet hatte, sodass mir beim Lesen fast das Herz aus der Brust sprang.

Und genau jetzt wartete ich auf diesen Kerl. Chi. Chihiro. Chi Akiyama. Sohn der berühmten Designerin Chio. Model. Ein unglaublich lieber Mensch.

„Wir treffen ihn sicher ein anderes Mal!“

Hm, worum geht’s? Ich schaute wieder auf, zu Naka, die von Umi gegen die Nase gestupst wurde.

„Was interessieren dich andere Männer?“, fragte er gespielt gereizt.

„Das wäre auch ganz okay, oder?“ Mi-san hielt plötzlich ein Magazin hoch, auf dessen linke Seite ein Artikel über Verstopfungen war. Ich runzelte die Stirn. Mir wurde bewusst, dass ich besser dem Gespräch folgen, als in skurrile Gedankenwelten abdriften sollte.

„Was...warum Ver...?“, begann ich unsicher.

„Ach, nicht der Artikel.“ Mi lachte geradeheraus, deutete auf die nächste Seite, ein zusammengestelltes Outfit, das präsentiert wurde.

„Es ist schön.“, gab ich zu. Auch wenn es nicht annähernd an unsere Kunststücke rankamen.

„Find' ich auch, also ist es beschlossen.“

„Was beschlossen?“

„Na, dass du das zu eurem ersten gemeinsamen Date anziehst.“

Entsetzt schaute ich in die Runde. Alle lächelten.

„Was?“

Stille. Die planten nicht ernsthaft ein...was...

„Ich ...niemals, dass...nein...“, brachte ich nur Bruchstücke von Sätzen raus, während Umi weiter sein anzügliches Lächeln im Gesicht behielt. Schaute der auch mal anders?

„Wir haben schon andere Details geplant.“, meinte Naka aufgeregt, wobei sich ihre Wangen röteten.

„Den Film, den ihr schauen werdet.“, meinte Umi gelangweilt, als er die nächste Seite einer Broschüre umschlug.

„Das Essen, dass ihr essen werdet.“

„Die Kutsche in der ihr fahren werdet.“

Entsetzt schaute ich zu Ikue. War das sein Ernst? Als mein wütender, musternder Blick auf ihn fiel, schaute er kurz und emotionslos auf, nahm sich daraufhin ein Erdbeerpocky aus der Tasche, sah es kurz an und meinte: „Ichigo.“

„Red nicht mit dem Pocky, als wäre ich das!“, flippte ich aus und konnte mich nur schwer beruhigen.

„Mach mal halblang, Vogelscheuche. So rot und ausgeflippt will dich Chi sicher nicht sehen.“

Ich blies mich auf und wollte zu einem heftigen Konter ansetzen, als Mi, die gerade eben noch auf ihr Handy geschaut hatte, nun enttäuscht zu seufzen begann.

„Oh..“, murmelte sie, „das ist...Chi kommt nicht.“

Energielos ließ ich mich auf meinen Platz fallen, schlürfte leise meinen Eiskaffee.

Betretenes Schweigen machte die Runde.

„War ja klar. Ich würde mich auch lieber mit hübschen Models vergnügen.“, meldete sich Umi zu Wort.

Zumindest die Mädchen schwiegen.

„Oder mit Erdbeerpocky.“

„Ikue!“ - „Umi!“ Scholten die beiden Mädchen. Und ich fühlte mich umso mehr als fünftes Rad am Wagen.

„Wisst ihr was, ich muss eh noch..arbeiten. Das war auch der Grund, wieso Kaede heute nicht kommt. Er arbeitet. Und eigentlich sollte ich auch...also, danke, bis zum nächsten Mal.“

Und schon lief ich los.

Er konnte nicht kommen? Gut. Und wieso schrieb er Mi, nicht mir?

Wut machte sich in mir breit und ich scheuerte meinen Eiskaffee to go in den nächsten Mülleimer.

Die ersten Blätter fielen von den Bäumen, während ich, wütend und perfekt gekleidet, nach Hause ging.

Leichter gesagt als getan.

Hellau!:D Ich bin tatsächlich zurück. *ruft in den Wald hinein* ... *kein Echo* T-T

Wie auch immerxD

Keine Ahnung, ob sich noch irgendwer an diese FF erinnert, aber ich hatte mich sehr gefreut, sie zu schreiben - bis ich irgendwann in die Oberstufe kam und nie wieder Zeit zum Geschichten schreiben hatte. Jetzt ist die stressige Zeit so langsam rum und ich habe wieder ein wenig Zeit für Unsinn °D°

Darum hab ich schon einige FF's aus der Versenkung geholt und ein wenig an diesen gearbeitet/veröffentlicht. Noch finden sie wenig Anklang, aber das ist okay!:D

Ich würde mich freuen, wenn ihr die FF neu entdeckt habt/weiter lest, weil mir CJ sehr am Herzen liegt, und vor allem dieses unglaublich coole Päärchen :3

Nunja, viel Spaß mit dem nicht ganz so langen Kapitel:
 

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Also verrannte ich mich in Arbeit.

Stoff kaufen, Schneiden, Schnittmuster konstruieren, nähen, färben, Falten legen. Und was es sonst noch gab.

Ich konnte schließlich auch zu tun haben. Und nie frei sein! Nur ließen die Jobs auf sich warten.

Nicht allzuoft kam Naka bei unserem Haus vorbei, und nicht allzuoft übertrampelte sie Kaede, der schon an der Tür auf sie wartete.

Wenn man die Zeit abzog, die ich zum Essen, Schlafen, Schule und aufs Klo gehen benötigte, blieb eigentlich wenig dazu übrig, zu Schneidern. Und genau das war mein Glück. Insgesamt hatte ich somit nämlich zu wenig Zeit, über ihn nachzudenken.

Und genau das fand ich grandios.

Zugegeben, hin und wieder saß ich über einer angefangenen Jacke oder einem Hemd und verlor mich ganz in Gedanken, aber oft genug konnte ich mich fangen.

Unser Kontakt hatte sich auf gar keine SMS reduziert, und irgendwie sah ich ihn auch nicht mehr.

Frustriert, darüber, dass meine Gedanken zurück zu Chi fanden, rollte ich mich auf dem Boden.

„Ichigo! Was machst du da?“

Ich musste nicht aufsehen, um zu wissen, dass sogleich mein Bruder auf mich zurennen würde und an meinen Schultern schütteln würde.

Nachdem ich seine Hände von mir geschoben hatte, um Kaede davon zu überzeugen, dass ich nicht ohnmächtig war, setzte ich mich auf.

„Stell dir vor.“, fing er an, „man hat uns ausgewählt.“

„Was?!“, erschrocken öffneten sich meine Augen. Einen Auftrag zu haben wäre jetzt genial!

Total passend. Und würde etwas gegen die Ebbe im Geldbeutel tun. Die Rollen hatten sich getauscht, ich war es nun, die ihren Zwilling schüttelte und gebannt ansah.

„Wer?“

Und plötzlich schaute Kaede beiseite. Ich runzelte die Stirn, irgendwie auf schlechte Nachrichten gefasst; auch wenn ich mir beiweitem nicht vorstellen konnte, was als Auftragspartner schlecht sein könnte.

„Nun, es ist...ein eher eingesessener Hase, der mit uns ein wenig kooperieren würde, also der Interesse hat.“

Ich schüttelte wieder energisch Kaede. Was zögerte er denn noch?! Jemand, der schon länger im Geschäft war, wollte mit uns zusammen etwas auf die Beine stellen? Wir konnten dabei nur gewinnen! An Erfahrungen, an Popularität, an Ansehen..!

„Nimm den Auftrag sofort an, bevor sie es sich nochmal überlegen!“, brüllte ich ihn an und fühlte, wie mein Gesicht rot vor Aufregung wurde. Wenn etwas mein Blut noch mehr in Wallen brachte als Chi, dann war es vermutlich die Chance auf einen guten Verdienst.

„Aber..“, setzte Kaede an, doch ich ließ ihn nicht ausreden. „Jetzt mach schon, Kaede, diese Chance kriegen wir nicht alle Tage.

Er seufzte auf und verzog sich in ein anderes Zimmer; griff zum Telefon und rief an.

Ich blieb noch für ein paar Sekunden wie elektrisiert stehen, lief dann jedoch los, um ein paar Stoffe einzukaufen, sowie ein paar Utensilien, die wir beim Auftragsbeginn sicher brauchen konnten.
 

Als ich draußen durch die Stadt spazierte, fühlte ich mich großartig. Als könnte ich schweben!

Meine kurzen Beine liefen nicht, sie schlenderten, sie traten gemütlich hintereinander auf. Der Sommer gröhlte in allen Farben und Lauten, das plätschern von Brunnen war zu hören, sowie das Stimmengewirr vieler Menschen. In meinem Lieblingsstoffladen angekommen kaufte ich eine ganze Rolle schwarzen Stoff und genügend Spitze.

Vielleicht war es keine so gute Idee gewesen, ohne eine Tasche oder zumindest ein Transportmittel herzukommen, denn ich hatte Probleme, den Stoff so zu transportieren.

Plötzlich hörte ich das Klicken einer Kamera und schaute verwundert auf.

„..Iku..“, murmelte ich und meine Augenbraue zuckte. Was stand er da so rum und musste mich nun in dieser Situation fotografieren?

„Hallo..Ichigo.“ Sein Blick wanderte in die Ferne, und ich schätzte, dass er gerade an Erdbeeren denken musste. Nun wanderte sein Blick nach oben, zusammen mit der Kamera, woraufhin er den blauen Himmel fotografierte.

Ich war es leid, zu warten, also meinte ich: „Naja, ich geh dann mal.“

„Grüße von Chi.“, erwiderte Ikue, ohne mich auch nur anzuschauen, immernoch mit dem Blick nach oben.

Ich blieb mitten in der Bewegung stehen. Wieso konnte er sich bei allen melden, außer bei mir?

„Er ist schwer beschäftigt. Hat viel mit hübschen Models zu tun.“

Das stach richtig ins Herz. Mein Gesicht wurde wutrot und grießgrämig wie ich war, murmelte ich nur ein böses „Na toll“.

„Er hat mir erzählt, er hat deine Nummer nicht.“

...Darauf hätte ich auch kommen können. Kam ich aber nicht. Wir hatten nicht einmal Nummern getauscht, nichtmal als wir für das Junk Projekt zusammenarbeiten mussten. Aber hätte er sich die nicht irgendwo besorgen können? Von Ikue..? Oder zumindest...wenn es nicht anders ging, Mihane?

Aber mir fiel ein, dass auch diese beiden keine Nummer von mir besaßen. Ich seufzte auf und holte mein Handy raus.

„Gibst mir seine.“, befahl ich. Alles musste man selbst machen!

Ikue grinste wissend und holte ebenfalls sein Handy raus, las die Nummer vor und machte einen Schnappschuss von meiner glücklichen Miene.

Den Stoff hatte ich zwischendurch fallen lassen, nun nahm ich ihn wieder hoch und trug ihn zurück.

„Danke.“, sagte ich noch beim Gehen, doch Ikue hatte den nächsten Schnappschuss schon anvisiert.
 

Zu Hause saß ich angespannt vorm Telefon und stierte darauf. Kaede wuselte aufgewühlt um mich herum – als würden sich meine Gefühle direkt auf ihn übertragen.

Ich hatte mich gefreut, nun seine Nummer zu haben und anrufen zu können. Aber anrufen, das hörte sich leichter an, als es war.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  ElfeFolever
2016-11-16T19:37:09+00:00 16.11.2016 20:37
SCHREIB WEITER!
Von:  Mileys
2013-06-15T13:41:31+00:00 15.06.2013 15:41
Hey
Ich habe gerade eher aus Zufall gesehen das ein neues Kap on ist, bin im moment echt selten bei mexx on, und bin soooo happy wie du ja noch von 2011 weißt liebe ich das Pair! Es wäre schön wenn du weiterschreibst aber das mit dem Abi versteh ich natürlich.

Wie immer nen schönes Kapitel nur schade das Chi immer noch nicht aufgetaucht ist aber vlt tut er das ja im nächsten.
Freu mich auf jeden Fall schon auf nächstes Mal
LG Mileys
Von:  Mileys
2011-01-24T12:21:53+00:00 24.01.2011 13:21
Hey!
Sorry hab deinen Eintrag erst heute gelesen und ich find es toll das mal einer sich traut dazu eine Story zu schreiben und ich liebe deine Geschichte.

In den ersten paar Sätzen wusste man erst nicht aus welcher Sicht geschrieben wird vllt solltest du es ändern ^^
Sonst ist es super geschrieben ich hoffe du machst bald weiter.

So ein scheiß aber das sie sich seit 2? Monaten nicht mehr gesehen haben und dann sagt er auch noch das treffen ab und schreibt i-chan nicht einmal so ein arsch! XD
LG Mileys
Von:  Mileys
2011-01-13T19:53:13+00:00 13.01.2011 20:53
Oh Gott ich leibe das Paar auch so und endlich kommt darüber mal ne FF
Naja so viel erfährt man zwar nicht nicht aber ich bin gespannt ^^
hoffentlich machst du bald weiter ich werd es nämlich lesen ^^
LG Mileys


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