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The Winner takes it all

Liebe und das Streben nach Erfolg....
von

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Saisonfinale (zensiert)

Das Fujimiteam war im Laufe der Saison zum Publikumsmagneten geworden. Die Spiele waren immer ausverkauft und die Stimmung in der Halle atemberaubend. Die Spezialität dieser Mannschaft waren die unglaublichen Angriffskombinationen von Mila und Midori. Die beiden spielten immer neue Techniken, welche den Gegnern große Schwierigkeiten bereiteten. Aber auch die Einbindung von Kakinouchi und Sanyo in diese Kombinationen war bis ins kleinste Detail geplant. Sie überließen einfach nichts dem Zufall. Die Gegner konnten nicht einschätzen, wer den Angriff spielte. Midori hatte im Laufe der Saison hart an ihrer Angriffstechnik gearbeitet und gelernt auch mit links zu schmettern, so wie Mila es beherrschte. Das Team hatte es, obwohl es ihre erste Saison war, geschafft ihre Schwächen so zu verbergen, dass den Gegnern die Ideen ausgingen. So kam es, dass dieses Team kurz vor Ende der Saison noch immer auf Platz Zwei stand und nur noch ein Spiel darüber entschied, wer die Meisterschaft gewann. Das letzte Spiel der Saison sollte auch gleichzeitig der Höhepunkt für die Fans werden. Die beiden besten Teams sollten aufeinander treffen und den Titel unter sich ausmachen. Am Abend vor diesem alles entscheidenden Spiels legte Mila noch einmal gemeinsam mit Kyoko eine Extra-Trainingseinheit ein. Sie wusste, dass von diesem Spiel alles abhing. Direkt nach dem Spiel sollte zudem bekannt gegeben werden, wer in der Nationalmannschaft spielen sollte um an den olympischen Spielen teilzunehmen um Japan zu vertreten. Ihr war klar, dass sie keinen festen Platz in der japanischen Mannschaft hatte, nur weil sie die Nummer Eins der Welt war. Und da sie sich zu Saisonbeginn mit dem Trainer angelegt hatte, wusste sie nur zu gut, dass es nun nur auf ihren Ehrgeiz ankam und sie alles geben musste. Sie konnte sich nicht den kleinsten Fehler leisten. Yushima hatte sie gebeten nicht zu viel zu riskieren um Kraft für das Spiel zu sparen und sie danach alleine gelassen, da er genau wusste, dass sie eh nicht aufgehört hätte zu trainieren. Er nutzte die Gelegenheit alleine mit ihren Eltern zu reden, um mit ihnen über seine Pläne zu reden. Als er alleine mit Milas Vater im Wohnzimmer des Hauses saß, sammelte er seinen Mut zusammen und begann das wichtigste Gespräch seines Lebens, welches er in Gedanken schon so oft durchgegangen war. „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und dafür, dass ich hier bei Ihnen wohnen durfte. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich war. Aus diesem Grund möchte ich mich nochmals bei Ihnen bedanken und Ihnen mitteilen, dass ich mir seit einiger Zeit Gedanken mache, wie es weiter gehen soll…“ „Unsere Tochter hat sich sehr verändert, seit sie dich kennt. Du hast ihr neuen Mut gegeben und wenn du jetzt davon sprichst, sie wieder zu verlassen, das wird ihr das Herz brechen…“ sagte ihr Vater. „Sie verstehen dass völlig falsch, ich habe nicht vor ihre Tochter zu verlassen. Ich liebe sie und sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.“ „Aber weshalb redest du dann davon wie es weiter gehen soll?“ dann wurde Milas Vater klar was Yushima auf dem Herzen lag und was er nicht wagte auszusprechen. Er machte ihm Mut, indem er ihm sagte, dass er mit ihnen über alles reden konnte, was ihm auf dem Herzen lag. „Was ich zu sagen versuche ist, dass ich Ihre Tochter wirklich mit ganzem Herzen liebe und den Rest meines Lebens mit ihr verbringen möchte. Ich möchte ihr ein zu Hause bieten können, wo wir beide glücklich werden. Aus diesem Grund möchte ich Sie um Erlaubnis bitten, Ihre Tochter heiraten zu dürfen. Ich weiß, dass sie noch sehr jung ist, aber ich verspreche Ihnen, dass ich weder Sie, noch Ihre Tochter jemals enttäuschen werde. Wenn Sie es wünschen, dann warte ich auch noch so lange, bis Sie es für richtig halten…“ „Du brauchst mir nichts versprechen. Das deine Gefühle für unsere Tochter echt sind, dass haben meine Frau und ich bereits gemerkt, als du hier angekommen bist. Und das unsere Tochter dich ebenfalls liebt, dass wissen wir auch. Wir freuen uns für euch und wollen, dass ihr beide glücklich werdet. Aber bevor ich dir erlaube, meine Tochter zu heiraten, möchte ich von dir wissen, wann du sie fragen möchtest, denn das möchte ich nicht verpassen. Sie ist schließlich unser Kind und traditionell noch nicht alt genug um zu heiraten…“ „Heißt das…? …also, ich habe vor sie nach dem morgigen Spiel zu fragen. Da es sich ja um ein Heimspiel handelt und es bereits ausverkauft ist, habe ich vorgesorgt und Ihnen Karten reserviert. Ich habe auch meine Eltern eingeladen, denn es ist mir sehr wichtig, dass unsere Familien dabei sind...“ „Ja, du hast meine Erlaubnis, denn ich bin kein großer Anhänger dieser Tradition. Mila ist erwachsen genug und sollte selbst entscheiden. Ich danke dir für deine Umsicht. Du hattest das also bereits geplant. Wie konntest du dir sicher sein, dass ich es dir erlaube?“ „Ich war mir ganz und gar nicht sicher. Ich habe es gehofft, aber geglaubt habe ich daran nicht… Und die Karten habe ich reserviert, da es ja schließlich das Saisonfinale ist und wenn alles so läuft, wie wir es uns vorstellen, dann wird Mila wieder in der Nationalmannschaft spielen. Und bei so etwas würde sie sich sicherlich freuen, wenn ihre Eltern dabei sind.“ „Du bist ein sehr ehrlicher junger Mann. Also dann bleibt mir ja nur noch eines zu sagen und zwar <Herzlich willkommen in der Familie>. Dir ist jetzt aber schon klar, was das bedeutet, oder? Ab sofort ist Schluss mit dieser übertriebenen Höflichkeit. Du gehörst jetzt zur Familie und das bedeutet, dass du uns ab sofort nicht mehr mit Herr und Frau anredest. Mein Name ist Makoto…“ Dann stand Milas Vater auf und reichte seinem ‚Sohn‘ die Hand. Milas Mutter, die das Gespräch vom Flur aus belauscht hatte, trat ebenfalls ins Wohnzimmer und reichte Yushima ebenfalls die Hand als Zeichen des Vertrauens. „Auch ich freue mich für euch. Bitte nenn mich Mai.“ Er bedankte sich für das Vertrauen, entschuldigte sich jedoch sogleich bei ihnen, da ihm plötzlich einfiel, dass er noch einen Ring für den nächsten Tag besorgen musste. Er rief Midori an um sie zu bitten ihm zu helfen. Die beiden verabredeten sich in der Stadt und er machte sich umgehend auf den Weg.
 

„Was gibt es denn so dringendes? Und wo ist überhaupt Mila?“ sagte Midori zur Begrüßung, da er sie nicht darüber informiert hatte, was der Grund für das Treffen war. „Hallo Midori, Mila ist noch trainieren. Ich hoffe nur, sie übertreibt nicht… Morgen geht es um alles oder nichts. Ich wollte mich mit dir jedoch nicht treffen, um darüber mit dir zu reden. Ich brauche deine Hilfe…“ Diese Worte ließen Midori aufhorchen. Er hatte sie noch nie um einen Gefallen gebeten. „Wobei benötigst du denn Hilfe? Geht es um Mila?“ „Ja, es geht um Mila. Ich habe vor…“ „Was hast du vor? Los raus mit der Sprache.“ „Ich habe nicht vor sie zu enttäuschen, falls du das denken solltest, dafür liebe ich sie viel zu sehr und das weißt du auch. Außerdem würde ich bestimmt nicht ihre beste Freundin bitten mir zu helfen, wenn es so wäre…“ er machte eine kurze Pause, sammelte sich und fuhr fort „… ich möchte Mila morgen nach dem Spiel fragen, ob sie mich heiraten will. So, jetzt weißt du es.“ Midori fehlten die Worte. Erst nach einigen Sekunden hatte sie sich wieder gefangen und fragte, ob es ein Scherz war, was er soeben gesagt hatte und erinnerte ihn daran, dass Mila gerade erst Achtzehn Jahre alt geworden war und er die Erlaubnis ihrer Eltern benötigte um das zu tun. „Ich habe, bevor ich dich angerufen habe, mit ihrem Vater darüber gesprochen. Er hat mir die Erlaubnis gegeben. Er hat mir gesagt, dass Mila selbst entscheiden soll und das ihm die Tradition egal ist, wenn es darum geht, dass sie glücklich wird…“ „Und jetzt möchtest du von mir wissen, wie ihre Antwort wohl aussehen wird?“ „Nein, ich lasse es einfach darauf ankommen. Ich möchte sie zu nichts drängen, was sie später vielleicht bereuen könnte. Ich möchte dich eigentlich nur bitten, mit mir gemeinsam nach einem geeigneten Ring zu schauen. Würdest du mir dabei helfen? Ich meine, du bist ihre beste Freundin und kennst sie am besten.“ Das ließ Midori sich nicht zweimal sagen. Die beiden gingen zu einem Juwelier und Midori beriet ihn so gut es ging. Schließlich hatte auch sie keine Ahnung, was Mila gefallen würde. Ihre Freundin hatte sich bisher ja auch für nichts als den Sport interessiert. Die beiden wurden nach einer halben Ewigkeit fündig und er kaufte einen Ring mit einer eleganten Verzierung, in den er ihre beiden Namen eingravieren ließ. Zufrieden verließen die beiden das Einkaufszentrum und verabschiedeten sich voneinander. Yushima bedankte sich nochmals bei Midori für ihre Hilfe und machte sich auf den Rückweg. Er wählte den Weg am Sportzentrum vorbei um zu schauen, ob Mila noch immer trainierte. Es war schon spät und sie sollte nicht all ihre Kraft beim Training vergeuden. Als er dort ankam stellte er fest, dass die Halle verlassen war. Mila hatte tatsächlich Wort gehalten und von selbst das Training beendet. Zufrieden und glücklich machte er sich auf den Weg zu Mila, da er sehen wollte, ob sie nicht doch noch unterwegs war. Dort angekommen hörte er Stimmen aus dem Wohnzimmer. Mila und ihre Eltern saßen gemeinsam dort und schauten sich die Vorberichte zum morgigen Spiel an. Er blieb in der Tür stehen, da er nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Seine Eltern hatten ihn zwar in der Familie aufgenommen, aber Mila wusste davon noch nichts und sie sollte schließlich erst am nächsten Tag davon erfahren. Aus diesem Grund entschied er sich, nachdem er sie hier wohlauf gesehen hatte, sich auf den Weg zu seiner Wohnung zu machen. Er blieb jedoch nicht unbemerkt, so dass Milas Mutter zu ihm hinaustrat. „Hallo mein Junge, was ist los? Mila hat bereits nach dir gefragt, da sie nach dem Training bei dir zu Hause vorbei gegangen ist und dich nicht angetroffen hatte. Möchtest du uns nicht Gesellschaft leisten?“ „Doch schon, aber…“ „Du brauchst dir keine Sorgen machen. Sei einfach so wie immer.“ „In Ordnung. Aber was ist, wenn ich etwas Falsches sage?“ „Das wird schon nicht passieren. Mein Mann und ich haben uns vorhin bereits etwas überlegt, was wir ihr als Grund nennen werden, wenn dir doch etwas unüberlegtes über die Lippen rutscht. Und nun komm schon, du wirst erwartet.“ Er war glücklich diese Worte zu hören und so machten sie sich auf um den anderen beiden Gesellschaft zu leisten. Doch bevor sie das Wohnzimmer betraten überkam Milas Mutter doch noch die Neugier und sie fragte, wo er gewesen sei. Er erklärte ihr, dass er noch etwas besorgen musste und zeigte ihr den Ring. „Der ist wirklich sehr schön. Sie wird sich bestimmt freuen.“ „Das hoffe ich. Vielen Dank.“ entgegnete er und nachdem er den Ring wieder verstaut hatte gingen sie hinein. Mila wollte wissen, wo er war und er erklärte ihr, dass er noch einmal losgegangen war um über das bevorstehende Spiel nachzudenken. Es war zwar eine kleine Notlüge, doch ein Funke Wahrheit steckte dennoch darin. Er fragte sie nach dem Training und bedankte sich dafür, dass sie von alleine aufgehört hatte. Sie erzählte ihm, dass sie zwar Fortschritte mit der neuen Technik gemacht hatte, aber noch immer nicht zufrieden war. Nachdem das ausgesprochen war, widmeten sie sich gemeinsam dem Fernsehprogramm. Es dauerte nicht lange und er konnte seinem inneren Drang sie in den Arm zu nehmen nicht länger wiederstehen. Vorsichtig legte er einen Arm um ihre Schultern, was sie verlegen werden ließ, da sie sich noch immer nicht daran gewöhnt hatte ihre Gefühle vor ihren Eltern zu zeigen. Aber als sie feststellte, dass von Seiten ihrer Eltern keinerlei Reaktion erfolgte, begann sie zu entspannen und schmiegte sich an ihn. Sie war so erschöpft vom Training, dass sie kurz darauf in seinen Armen einschlief. Er bemerkte dieses und entschuldigte sich bei Ihren Eltern um sie zu Bett zu bringen. Er trug sie in ihr Zimmer, gab ihr noch einen kurzen Kuss auf die Stirn und deckte sie zu. Dann verließ er schweren Herzens ihr Zimmer und machte sich, nachdem er sich von ihren Eltern verabschiedet hatte, auf den Weg in seine Wohnung. Er wollte sie nicht alleine lassen, aber wenn sich alles so wie in seinen Träumen entwickelte, dann hatte er in Zukunft noch genug Gelegenheit sie beim schlafen zu beobachten…
 

Am nächsten Morgen erwachte Mila aus einem tiefen erholsamen Schlaf. Sie hatte keine Ahnung, wie sie in ihr Zimmer gekommen war, aber es war ihr egal. Sie musste sich jetzt auf das Spiel konzentrieren. Als sie in die Küche kam, wurde sie bereits von Ihren Eltern erwartet, die ihr Glück für das Spiel wünschten und ihr sagten, dass sie es sich vor Ort anschauen wollten. Mila war überrascht, dass ihre Eltern Karten für das Spiel hatten und ihr Vater erklärte ihr, dass er Yushima darum gebeten hatte. Kurz darauf kam auch der Angesprochene hinzu, da Milas Eltern ihn zum Frühstück eingeladen hatten. Er wirkte auf sie ziemlich nervös und als sie ihn darauf ansprach, erklärte er ihr, dass es einfach wegen des Spiels war. Das entlockte ihren Eltern ein Schmunzeln und sie beteuerten, dass alles gut gehen würde. „Ich danke euch. Oh, ich bitte um Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. So nervös war ich noch nie…“ Er dachte in dem Moment, als er diese Worte ausgesprochen hatte, dass nun alles vorbei war, da Mila ihn überrascht anschaute. Doch Milas Vater kam ihm schnell zur Hilfe. „Schon in Ordnung. Du bist so oft bei uns, das es für uns vollkommen in Ordnung ist, wenn wir mit den Höflichkeiten aufhören. Du bist wahrscheinlich nur nervös, weil dir klar geworden ist, was ihr heute erreichen könnt. Mir würde es an eurer Stelle genauso gehen, wenn ich kurz davor stehen würde Geschichte zu schreiben. Es ist bisher noch keinem neuen Team gelungen gleich in der ersten Profisaison die Chance zu haben die Meisterschaft zu gewinnen. Ich glaube an euch und bin überzeugt davon, dass ihr die Meisterschaft gewinnen werdet.“ „Vielen Dank für diese aufbauenden Worte. Ich fühle mich schon besser.“ Dann aßen sie etwas und machten sich gemeinsam auf den Weg zur Sporthalle. Mila machte sich umgehend auf den Weg zur Mannschaft, während Yushima ihre Eltern zu den reservierten Plätzen begleitete. Dort angekommen stellte er ihnen seine Eltern vor und verabschiedete sich, nachdem sie alle ihm nochmals Mut gemacht hatten, um zur Mannschaft zu gehen. Als er dort ankam, erinnerte er das Team daran, dass es nur ein Spiel sei und sie keinesfalls daran denken sollten was sie erreichen konnten. Kurz bevor sie die Halle betraten nahm er Mila noch einmal zur Seite und besprach die Taktik noch einmal mit ihr. „Du weißt, dass dieses Team nur aus Weltmeistern besteht. Ihr habt sie beim letzten Mal mit eurer neuen Technik aus dem Konzept gebracht und ihnen dann durch ein schnelles Angriffsspiel keine Chance gegeben sich davon zu erholen. Aber dieses Mal wird das nicht funktionieren…“ „Das weiß ich auch. Wir müssen uns etwas anderes ausdenken. Aber was?“ „Ich habe mir überlegt, dass wir sie dazu verleiten, sich zu verausgaben, indem du nicht wie sonst angreifst, sondern auf mein Zeichen hin nur noch verteidigst. Ich weiß, dass das nicht gerade deine Stärke ist, aber ich glaube die anderen werden sich darauf einlassen. Du darfst dich nur nicht zu sehr verausgaben. Auch wenn sie dadurch zunächst einen Vorteil haben, ich glaube wenn du später auf einmal aus dem Hintergrund angreifst, dann werden wir im Vorteil sein. Den Zeitpunkt, wann du wieder angreifst, den überlasse ich dir. Du kennst dich und den Gegner am besten. Du weißt, wann der richtige Zeitpunkt da ist. Ich vertraue dir. Und dann habe ich auch noch eine Überraschung parat, aber darüber werden wir später reden…“ Dann begann das Spiel. Es war ein harter Kampf um jeden Punkt. Die beiden Teams schenkten sich nichts. Es war das Aufeinandertreffen der besten, das konnte jeder in der Halle sehen und auch spüren. Schließlich standen sich die besten Spielerinnen Japans gegenüber und im Gegensatz zum ersten Spiel, als diese Teams zum ersten Mal gegeneinander gespielt hatten, bereiteten die Angriffskombinationen der Fujimis ihnen kaum Probleme. Mila und Midori gaben im Angriff ihr bestes, aber gegen die kompakte Abwehr des Gegners taten sie sich schwer. „Die haben uns sehr genau analysiert.“ stellte Kyoko fest. „Mit unseren bisherigen Tricks kommen wir nicht weit. Wir sollten uns schnell was einfallen lassen.“ stimmte Midori ihr zu. „Ich weiß. Yushima hat sich was überlegt und damit werden wir sie überraschen. Wann es so weit sein wird, werden wir ja sehen. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist jemandem zu vertrauen und das tue ich. Also lasst uns erst einmal so weitermachen, etwas anderes bleibt uns nicht übrig." sagte Mila, die sich in diesem Augenblick eine Auszeit herbei sehnte und blickte zur Seite zu Yushima. Dieser hatte jedoch kein Interesse daran eine Auszeit zu fordern. Er gab Mila ein kurzes Zeichen und sie verstand seinen Plan. Im Laufe der Saison hatten die beiden ein ähnliches Verständnis füreinander entwickelt, wie Midori und sie. Mila zog sich aus dem Angriff zurück und konzentrierte sich auf die Verteidigung, während Sanyo den Großteil der Angriffe übernahm. Da ihre Gegner wussten, dass Milas Schwäche die Verteidigung war, konzentrierten sie sich bei ihren Angriffen auf sie. Doch Mila überraschte die gegnerische Mannschaft mit ihrer stark verbesserten Annahmetechnik. Der erste Satz ging knapp verloren und erst zur Mitte des zweiten Satzes zeigte sich bei den Gegnern erste Erschöpfung. Mila bemerkte, als sie einen Ball von Kyjama annahm, dass dieser nicht mehr mit der gleichen Härte wie zu Beginn des Spiels gespielt worden war. Sie wusste, dass der Zeitpunkt, wann sie wieder angreifen würde, kurz bevor stand. Der gegnerische Trainer forderte eine Auszeit, da er sich sicher war, dass die Fujimis etwas geplant hatten und er die Erschöpfung seiner Spielerinnen erkannt hatte. Yushima sah zu seiner Mannschaft und lobte sie für ihren Einsatz. „Ihr spielt sehr gut. Macht weiter so.“ Onuma, die bisher auf der Bank gesessen hatte und das Spiel beobachtet hatte sprach schließlich das aus, was alle dachten. „Das wir alles geben und um jeden Punkt kämpfen sehe ich auch, aber warum spielt Mila nicht einen Angriff? Sie ist die beste Angreiferin und hat eigentlich nichts in der Verteidigung zu suchen.“ „Habt Vertrauen, ihr werdet es schon sehen.“ Mehr sagte er nicht. Dann wechselte er alle bis auf Mila aus, damit sie sich erholen konnten. Als die Mannschaften wieder auf das Spielfeld zurück kehrten waren alle in der Halle überrascht, dass nahezu das komplette Fujimiteam ausgewechselt worden war. Mila und Yushima stellten zufrieden fest, dass diese Umstellung der Mannschaft den Gegner zunächst aus dem Konzept gebracht hatte. Auch das Mila nicht wie von ihnen erwartet angriff trug zur Verwirrung bei Zuschauern und Spielern bei. Gegen Ende des zweiten Satzes, als die Gegner jeden Ball abwehrten endschied Mila sich, wieder in ihre eigentliche Rolle als Angreiferin zu wechseln. Mit Onuma als Stellerin hatte sie eine ebenso gute Spielerin an ihrer Seite, wie mit Kyoko. Hongo hatte damals Kyoko für Onumas Position trainiert und Mila war klar, dass Onuma durch ihr Studium zwar lange pausiert hatte, aber diese Pause ihr nicht geschadet hatte. Onuma war hoch motiviert und spielte nach wie vor präzise Bälle. Den zweiten Satz gewann das Fujimiteam knapp und im dritten hatten sie endgültig ihren Rhythmus gefunden. Sie spielten routiniert und ruhig. Ihr Gegner fand jedoch ebenfalls seinen Rhythmus und so war es ein sehr ausgeglichenes Spiel. Gegen Ende des dritten Satzes wollte Yushima Kazuragi gegen Midori auswechseln, aber Mila gab ihm zu verstehen, dass sie das nicht wollte. Sie wollte Sanyo auf dem Feld haben. Er verstand zwar nicht, weshalb sie es so wollte, aber er gab nach und schickte Sanyo anstelle von Midori aufs Feld. Sanyos Angriffe waren trickreich und sie hatte in der Vorbereitung auf dieses Spiel mit Mila gemeinsam an der Verbesserung ihrer Technik gearbeitet. Diese harte Arbeit zahlte sich nun aus und der dritte Satz wurde ebenfalls gewonnen. In der Pause zwischen dem dritten und vierten Satz wechselte er Mila und Kakinouchi gegeneinander aus, da auch Mila eine Pause benötigte. Sie setzte sich ohne Protest auf die Bank und die anderen waren davon überrascht. So kannten sie ihren Kapitän nicht. Mila war bekannt dafür, dass sie selbst mit einer Verletzung darauf bestand zu spielen. „Was ist los mit dir? So kennen wir dich ja gar nicht.“ Wollte Nakasawa wissen. „Ich brauche mal eben eine Auszeit um mir etwas zu überlegen, was uns hilft dieses Spiel zu gewinnen. Und das geht nun mal nicht, wenn ich mich auf das Spiel konzentrieren muss. Also geht da raus und gebt euer bestes. Ihr seid gut genug um ohne mich auszukommen. Ich vertraue euch.“ „Also gut, lasst und kämpfen.“ sagte Kakinouchi, die durch diesen Wechsel die Mannschaftsführung übernommen hatte. Es war keineswegs leicht für Mila auf der Bank zu sitzen, aber sie spürte, dass diese Pause ihr gut tat. Sie verstand Yushimas Plan. Das gegnerische Team wirkte planlos und machte viele Fehler. Als sie sich wieder gefangen hatten, wendete sich das Blatt jedoch ziemlich schnell. Sie holten Punkt für Punkt auf und bei einem Stand von Elf zu Elf wechselte Yushima erneut. Er nahm Yoshimura und Dekou aus dem Spiel und Mila und Midori kehrten auf das Feld zurück. Mila und Midori standen hinten in der Verteidigung und gaben sich selbstbewusst. Kurz bevor die Schlussphase begann versammelte Mila ihre Mannschaft noch einmal um sich. „OK, jetzt geht es um alles. Wir haben so hart dafür gearbeitet.“ „Genau, wir werden es schaffen. Aber sag mal, warum hat unser Trainer ausgerechnet jetzt unsere Verteidigung geschwächt. Ich meine, ihr beide seid gut, aber ihr seid Angreifer…“ „Ishi Matsu, wir haben uns da gerade etwas überlegt. Also, hört zu. Midori und ich werden den Ball, der gleich über dieses Netz kommt, annehmen. Onuma, du wirst den Ball stellen und zwar genau senkrecht nach oben. Dann siehst du zu, dass du da weg gehst, damit Midori und ich Platz haben um den Ball über das Netz zu spielen.“ „Und das funktioniert? Ich meine ein Angriff aus dem Hinterfeld ist riskant… Und Onuma ist nicht Kyoko, sie hat weniger Spielpraxis.“ „Das werden wir sehen Sanyo. Im Training mit Kyoko gestern hat es einmal geklappt. Onuma ist mindestens genauso gut wie Kyoko. Die beiden sind das Zentrum unserer Mannschaft. Lasst es uns einfach versuchen. Wenn der Ball doch zu weit nach vorne geht, dann seid ihr ja auch noch da und könnt den Ball übers Netz bringen. Also packen wir es an…“ Dann begaben sich alle auf ihre Positionen. Kyjama servierte einen kraftvollen Ball, den Mila nur knapp erwischte und der zur Seite weg sprang. Midori spielte den Ball nach vorne, wo Ishi Matsu ihn über das Netz brachte. Der Ball gelangte jedoch nicht auf den Boden und der Gegner bereitete sich auf einen weiteren Angriff vor. Doch Sanyo und Kakinouchi waren mit ihrer guten Blocktechnik in der Lage das Aufschlagrecht zurück zu erobern. Midori war an der Reihe den Ball ins Spiel zu bringen. Mit ihrer neuen, verbesserten Technik schaffte sie es direkt zu punkten. Das Fufimiteam schaffte es bis zum Matchball, obwohl Mila der Schmetterball aus dem Hintergrund bisher nicht gelingen wollte. Midori wurde, als sie den Ball zum vielleicht letzten Aufschlag des Spiels hoch warf klar, was von diesem Ball abhing und erwischte ihn aus diesem Grund nicht richtig, so dass ihre Gegner den Ball ohne Probleme annehmen konnten. Matsuyama spielte einen langen Schmetterball und Mila und Midori bewegten sich gleichzeitig zum Ball, so dass der Gegner sich sicher war, dass die beiden zusammenstoßen würden und sie so das Aufschlagrecht zurück bekommen würden. Doch eine der beiden schaffte es den Ball anzunehmen und zu Onuma zu spielen. Mila und Midori standen direkt hintereinander, so dass es für den Gegner so aussah, als wäre eine von ihnen nicht mehr auf dem Spielfeld. Onuma spielte den Ball wie besprochen gerade nach oben und verwirrte so die gegnerische Abwehr. Sie trat beiseite und die beiden traten vor um einen Angriff zu spielen. Matsuyama rief ihrer Mannschaft zu, dass das ein Trick sein musste um sie zu verwirren, da die Position für einen Angriff aus ihrer Sicht zu ungünstig war. Mila bewies ihr jedoch das Gegenteil und schmetterte den Ball mit solch enormer Kraft über das Netz, dass der Gegner aufgrund der Flugbahn des Balls davon ausging der Ball würde sicher ins Aus gehen. Der Ball ging jedoch kurz vor der hinteren Spielfeldbegrenzung zu Boden. Einen solchen Ball hatte zuvor niemand gesehen. Er senkte sich nicht ständig, sondern er fiel kurz vor der Begrenzungslinie wie ein Stein zu Boden. Mit diesem ungewöhnlichen Ball hatte Mila das Spiel für ihr Team entschieden. Das junge Fujimiteam hatte die Meisterschaft gewonnen und in der Halle brach unglaublicher Jubel aus und die Spielerinnen fielen sich vor Glück in die Arme. Yushima stand ein wenig abseits der Mannschaft und wartete auf einen günstigen Moment um Mila die Frage der Fragen zu stellen. Mila stand nach dem Schlusspfiff einfach nur da und konnte nicht glauben, dass sie es geschafft hatten. Sie hatten mit einfachsten Mitteln gespielt und ihre neueste Technik erst zum Ende des Spiels ausgepackt. In diesem Moment trat Yushima auf sie zu. Auch die anderen Fujimi-Spielerinnen kamen auf die beiden zu und hielten dann kurz bevor sie bei ihnen waren, in ihrer Bewegung inne als Sie sahen, dass Yushima etwas in der Hand hielt und seinen Blick kurz senkte. Er ging vor Mila auf die Knie und begann verlegen zu sprechen. Er hatte sich die ganze Nacht um die Ohren geschlagen um die richtigen Worte zu finden. „Mila, du bist der tollste Mensch, der mir je begegnet ist. Du hast das, was ich bisher für unmöglich gehalten habe möglich gemacht. Du bist der Grund, weshalb ich nicht aufgegeben habe, als ich vor einem Jahr in Bulgarien das Finale verloren habe. Du hast mich immer unterstützt und mir geholfen an meiner Technik zu arbeiten. Ich liebe dich über alles und deshalb…“ er machte eine kurze Pause um noch einmal tief durchzuatmen. „…und deshalb wollte ich dich fragen, ob du meine Frau werden willst.“ Bei diesen Worten nahm er ihre Hand und sah ihr direkt in die Augen. Mila war vollkommen sprachlos und wusste nicht wie ihr geschah. Sie erwiderte seinen Blick und doch konnte sie aus den Augenwinkeln ein stummes Nicken von Midori wahrnehmen. Sie war sich sicher, dass Midori Bescheid wusste und bedeutete ihm, indem sie ihre Hand, welche er noch immer festhielt, leicht hob, aufzustehen. Als er sich aufgerichtet hatte und ihr noch immer tief in die Augen schaute, trat sie einen Schritt auf ihn zu und antwortete mit Tränen in den Augen: „Ich… ich weiß nicht was ich sagen soll… Ich liebe dich und ich möchte nichts mehr, als für immer mit dir zusammen zu sein. Du hast mir so viele neue Seiten an mir gezeigt…“ Diese Antwort genügte ihm und er schloss sie in seine Arme und die beiden küssten sich. Nachdem ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten sahen sie sich wieder in die Augen. Dann holte Yushima den Ring aus der kleinen Schatulle, die er hinter seinem Rücken gehalten hatte und nahm Milas Hand um ihn ihr anzustecken. Beide fühlten sich wie in einem Traum, sie nahmen die Welt um sich herum gar nicht wahr. Die ganze Halle und die Reporter waren verstummt, als er ihr den Antrag gemacht hatte. Die Mannschaft konnte nicht glauben, was sie da gerade gesehen hatten. Ihr Kapitän, der die meiste Zeit während der Saison über nicht den Eindruck gemacht hatte, dass in ihrem Leben noch Platz für einen Freund hat, hatte sich tatsächlich verlobt. Sie traten auf die beiden zu und gratulierten ihnen. Daraufhin brach in der Halle auch wieder der Jubel aus und Mila stellte, als sie sich umschaute, fest das ihre Eltern mittlerweile ebenfalls zum Spielfeld gekommen waren. Sie schauten ihre Tochter lächelnd an und freuten sich, dass sie sich für die Liebe entscheiden hatte. „Herzlichen Glückwunsch meine Große. Du bist im Laufe dieses Jahres wirklich erwachsen geworden. Ich wünsche euch beiden alles Gute.“ sagte ihr Vater, als er auf die beiden frisch verlobten zutrat. Dann nahm er erst seine Tochter und anschließend seinen „Sohn“ in die Arme. Milas Mutter tat es ihrem Mann gleich und gratulierte ihnen ebenfalls. Dann traten auch seine Eltern hervor und seiner Mutter verschlug es beim ersten genauen Blick auf ihre zukünftige Schwiegertochter beinahe die Sprache. „Aber das ist doch nicht möglich… Du, du siehst genauso aus, wie …“ Yushima wandte sich an seine Mutter und erklärte ihr, dass er bei seiner ersten Begegnung mit Mila genauso reagiert hatte. Kurz darauf hatten seine Eltern sich wieder gefangen und gratulierten dem Paar. „Wir freuen uns für euch. Und jetzt haben wir endlich wieder eine Tochter…“ Auch der gegnerischen Mannschaft war nicht entgangen, was auf der anderen Seite des Spielfeldes passiert war und kam ebenfalls näher um zu gratulieren. Mila konnte noch immer keinen klaren Gedanken fassen. Sie war so überwältigt von den Ereignissen, dass sie sich erst einmal zur Ersatzbank begab um sich zu setzen, während Yushima sich den ganzen Fragen stellte. ‚Was passiert hier nur? Ich habe es geschafft mit meinem Team die Meisterschaft zu gewinnen und dann… Hat Yushima wirklich gesagt, dass er mich heiraten möchte? Es kommt mir vor wie ein Traum aus dem ich jeden Moment erwachen kann…‘ Midori trat auf ihre beste Freundin zu um mit ihr zu reden, da sie Milas abwesenden Blick aufgefangen hatte. „Hey, was ist denn los? Wir haben gewonnen und du hast von dem Mann, den du liebst das Versprechen erhalten, dass er den Rest seines Lebens mit dir verbringen möchte.“ „Das ist es ja… Das alles kommt mir wie ein Traum vor. Ich habe Angst, dass das alles nicht wirklich passiert ist…“ „Ich kann dir versichern, dass es kein Traum ist. Es ist alles wirklich geschehen.“ Mila sah Midori an und fragte, wie sie sich so sicher sein konnte. Midori erklärte ihr, dass sie gemeinsam mit Yushima den Ring ausgesucht hatte, den er Mila überreicht hatte und dass sie unmöglich alle den gleichen Traum haben konnten, denn die Erschöpfung von diesem Spiel steckte allen in den Knochen und die konnte man nur fühlen, wenn man wach war. Daraufhin musste Mila anfangen zu lachen und sie begann zu begreifen, dass sie es tatsächlich geschafft hatte den Erfolg und die Liebe zu vereinen.
 

Dann trat ein Sprecher des Volleyballverbandes vor und bat um Aufmerksamkeit, da die Nominierung für die Nationalmannschaft anstand. Die Namen wurden gleich mit den dazugehörigen Rückennummern bekannt gegeben. Mila, Midori, Matsuyama, Kyjama, Iwatani, Yamagami, Kakinouchi, Onosawa, Kyoko, Kaori, Sanyo und Nakasawa wurden nominiert. Mila sollte die Nummer Eins sein und die Mannschaft anführen. Die Nummer Zwei und somit Ersatzkapitän sollte Matsuyama sein, da sie mehr Erfahrung als Mila hatte und sie aus diesem Grund unterstützen sollte. Nachdem die Nominierung vorüber war, trat Trainer Inokuma hervor und teilte seiner Mannschaft mit, dass sie sich in wenigen Tagen auf den Weg ins Trainingslager begeben sollten. Anschließend nahm er seinen neuen Kapitän beiseite und gratulierte ihr. „Du weißt, dass ich meine Zweifel daran hatte, ob du es schaffst deine Gefühle im Spiel auszublenden. Aber du hast mir bewiesen, dass es dazu überhaupt keinen Grund gibt. Du hast mit vollem Einsatz gespielt und im Laufe der Saison große Fortschritte gemacht. Ich wünsche dir und Yushima alles Gute für die Zukunft. Aber ich erwarte von euch, dass ihr weiterhin an euch arbeitet. Ihr müsst euch darüber im Klaren sein, dass der Erfolg kein Selbstläufer ist und ihr hart dafür arbeiten müsst. Doch nach allem, was ich heute gesehen habe, bin ich mir sicher, dass ihr das Schaffen werdet. Wir sehen uns dann im Trainingslager.“ Dann drehte er sich um und ging. Mila blieb verwirrt zurück und schaute ihm nach. Während Inokuma mit Mila sprach, trat Sanyo zu Yushima um ihm den Rat zu geben gut auf Mila aufzupassen. „Ich gratuliere, du hast es wirklich geschafft sie an dich zu binden. Ich hoffe nur für dich, dass du sie niemals enttäuschen wirst. Denn sollte ich mitbekommen, dass sie deinetwegen unglücklich ist, dann bekommst du es mit mir zu tun.“ „Keine Sorge Sanyo, das ich habe nicht vor. Ich will das sie glücklich ist und werde alles für sie tun.“ „Dann ist ja gut. Pass gut auf sie auf…“
 

Nach der Siegerehrung, als sich alle umgezogen und geduscht hatten lud Herr Hongo seine Mannschaft zum Essen ein. Auch er hatte das Spiel in der Halle verfolgt und war stolz dieses Team auf die Beine gestellt zu haben. Für Mila, die endlich völlig offen zu ihren Gefühlen stand, freute er sich besonders. Sie hatte in der Vergangenheit viel zu oft traurige Erfahrungen machen müssen, so dass er mit Freude sah, wie locker sie jetzt war. Sein kleiner Star war endlich erwachsen geworden und hatte gelernt ihre Gefühle zu zulassen. Während dem Essen war der Gewinn der Meisterschaft das Hauptthema des Abends. Aber auch die Verlobung von Mila und Yushima sorgte für Gesprächsstoff. „Ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass wir es tatsächlich geschafft haben…“ sagte Nakasawa, die zum ersten Mal für eine Nationalmannschaft nominiert worden war. „Und das ihr beide euch entschieden habt zu heiraten ist eine riesige Überraschung gewesen…“ ergänzte Dekou. „Ich bin stolz darauf euer Trainer zu sein, ihr seid ein super Team. Wenn wir so weitermachen, dann kann es niemand mit uns aufnehmen.“ sagte Yushima, der Stolz auf die Leistung seiner Mannschaft war und Mila ergänzte, „Ihr seid wirklich die besten Freunde, die man haben kann. Dank euch habe ich endlich den Mut zu meinen Gefühlen zu stehen. Im Laufe dieser Saison habe ich gelernt, dass es keinen Grund gibt mich davor zu verstecken.“ Die anderen verstanden ihre Worte und gratulierten den beiden nochmals zur Verlobung. Auch Sanyo gratulierte den beiden. Mila nahm sie beiseite um nochmals mit ihr zu reden. Noch bevor Mila etwas sagen konnte ergriff Sanyo das Wort. „Ich freue mich wirklich für dich. Ich möchte dass du glücklich bist. Das ist das wichtigste. Du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn dich irgendetwas bedrückt.“ „Danke, du bist wirklich eine sehr gute Freundin. Aber ein wenig traurig bin ich schon, dass ich dir nun so vor den Kopf gestoßen habe…“ „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen und du solltest nicht traurig sein… Ich habe von Anfang an gewusst, dass meine Gefühle nicht erwidert werden und mich damit abgefunden. So lange du glücklich bist, bin ich es auch.“ Mila bedankte sich bei ihr und anschließend gingen sie zurück zu den anderen. Alle saßen noch bis spät in die Nacht zusammen und feierten ihren Erfolg. Als die anderen sich in Gespräche vertieft hatten, verließen Mila und Yushima die Feier und machten sich auf den Weg nach Hause. Sie waren sich sicher, dass die anderen sie nicht vermissen würden, oder ihnen die Abwesenheit erst viel später auffallen würde. Als sie das Lokal, in dem gefeiert wurde verließen, wurden die beiden von der Presse erwartet, die Interviews haben wollten. Die beiden stellten sich den Fragen der Reporter zur gewonnenen Meisterschaft einzeln und als das Thema zur Verlobung wechselte trat er hinter sie. Er legte zögerlich eine Hand auf ihre Schulter und sie lehnte sich an ihn, woraufhin er seine Arme um sie legte und sie festhielt. „Im Moment bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Ich habe ein wunderbares Team um mich herum, mit dem ich die Meisterschaft gewinnen konnte und ich habe die Liebe meines Lebens gefunden, was will man mehr.“ sagte Mila den Reportern, drehte sich zu Yushima und sah ihm in die Augen. „Ohne dich wäre das nicht möglich gewesen. Ich bin so froh dich zu haben. Ich liebe dich über alles.“ Dann küssten sie sich. Die Reporter waren zufrieden mit dem was sie hörten und bedankten sich bei den beiden, dass sie sich die Zeit genommen hatten ihre Fragen zu beantworten. Anschließend packten die Reporter zusammen und Mila und Yushima gingen Arm in Arm durch die Straßen. Als sie an der Sporthalle vorbei kamen sahen sie dort Sechs Motorräder stehen und Mila erinnerte sich an das Versprechen, welches sie den Sechs jungen Leuten gegeben hatte. Die beiden blieben stehen und unterhielten sich mit Maya und ihren Jungs. Mila und Maya legten fest, dass das Spiel am Tag vor der Abreise ins Trainingslager stattfinden sollte. Maya wollte, dass die gleichen Spielerinnen auflaufen sollten, gegen die sie verloren hatten. Mila erklärte ihr, dass Takaichi nicht dabei war und das veranlasste die Jungs den Vorschlag zu machen, dass Yushima stattdessen mitspielen sollte, schließlich waren sie selbst ja auch ein gemischtes Team. Sie wussten, dass er der Trainer von Milas Team war, aber sie hatten keine Ahnung, dass er der beste Spieler Japans war. Mila stimmte diesem Vorschlag zu und lächelte. Auch Yushima fand es interessant zu testen, wie das Zusammenspiel mit Mila funktionierte. Und da ihm nicht mehr viel Zeit mit ihr blieb, da sie beide sich auf die olympischen Spiele vorbereiten mussten, fand er schnell Gefallen an dem Gedanken so noch möglichst viel Zeit mit ihr verbringen zu können.
 

Zu Hause wurden sie bereits von ihren Eltern erwartet, die ihnen noch einmal in aller Ruhe zur Verlobung gratulierten. Yushimas Vater nahm Mila beiseite um sich mit ihr zu unterhalten. Er wollte seine ‚Tochter‘ besser kennenlernen. „Ich freue mich, dass unser Sohn endlich glücklich ist. Er hat sich ständig Vorwürfe wegen diesem Unfall gemacht und sich vollkommen zurückgezogen. Auch uns gegenüber. Weißt du, meine Frau hat sehr unter dem Verlust unserer Tochter gelitten, dennoch hat sie ihm niemals Vorwürfe gemacht. Und jetzt, wo sie dich heute kurz kennengelernt hat, ist sie wie ausgewechselt, sie wirkt wieder glücklich, genau wie unser Sohn. Die beiden scheinen, dank dir, den Schmerz über den Verlust von Yoko endlich überwunden zu haben. Meine Frau und ich, wir freuen uns von ganzem Herzen, dass du nun zur Familie gehörst.“ „Danke. Ich möchte ganz ehrlich sein, es ist für mich noch immer wie ein Traum. Ich habe lange gerbraucht um mich meinen Gefühlen zu stellen und Yushima hat mich ständig unterstützt und Rücksicht auf mich genommen. Er hat mir die Zeit gelassen, die ich benötigt habe. Er ist das Beste, was mir jemals passiert ist. Auch ich habe erfahren müssen, welchen Schmerz man verspürt, wenn man einen geliebten Menschen verliert… “ „Du bist etwas ganz besonderes, dass merkt man gleich.“ Die beiden unterhielten sich noch eine ganze Weile und Mila beantwortete alle Fragen, die ihr gestellt wurden. Nach einiger Zeit machte sich bei Mila die Müdigkeit und die Erschöpfung vom Spiel bemerkbar und sie entschuldigte sich bei ihren Eltern und „Schwiegereltern“ um sich zurückzuziehen. Yushima blieb noch bei den Eltern und besprach mit ihnen seine Pläne. „Wenn alles gut geht, dann können wir bei den olympischen Spielen beide um Gold spielen und vielleicht sogar gewinnen. Ich habe mir bereits vor Wochen Gedanken darüber gemacht. Ich habe mir überlegt, dass wir nach dem Finale bei Olympia heiraten könnten. Die erste Hürde dafür ist ja bereits genommen, da ihr uns die Erlaubnis dafür gegeben habt. Ich weiß genau, dass Milas Ziel darin besteht die Goldmedaille zu gewinnen und aus diesem Grund halte ich es für das beste bis dahin zu warten.“ Ihre Eltern waren über sein Verständnis für ihre Ziele nicht überrascht, da auch er Ehrgeizig war und beschlossen hatte erst einmal das olympische Turnier zu bestreiten, welches beide unbedingt gewinnen wollten. Alle vier fanden diese Idee vernünftig und bestätigten ihm, dass es richtig war erst einmal die bevorstehende Aufgabe zu bestreiten und danach als krönenden Abschluss eine Hochzeit zu feiern. Als seine Eltern sich verabschieden wollten, um sich auf den Weg ins Hotel zu machen, boten Milas Eltern ihnen an im Gästezimmer zu übernachten. Yushima schmunzelte bei dem Gedanken daran, dass beide Elternpaare unter einem Dach wohnen würden und bot gleichzeitig an, dass seine Eltern auch bei ihm zu Hause übernachten konnten. Beide Elternpaare sahen ihn an und lächelten. „Ich danke dir für die Einladung und dieser werden wir gerne nachkommen. Aber…“ begann sein Vater und Milas Vater fügte hinzu „…da du nicht genügend Platz in deiner Wohnung hast und uns klar ist, dass du eh am liebsten bei Mila sein möchtest, möchten wir dir sagen, dass du hier übernachten kannst. Also, worauf wartest du noch, geh zu ihr…“ Das ließ er sich nicht zweimal sagen und machte sich, nachdem er allen eine angenehme Nacht gewünscht hatte, auf den Weg zu ihrem Zimmer. Er öffnete leise und vorsichtig die Tür. Er schlich zu ihrem Bett, wo sie mit geschlossenen Augen da lag und gab ihr einen sanften Kuss. Anschließend setzte er sich auf die Bettkante und beobachtete sie. ‚Sie ist so wunderschön…‘ Dann wandte sie ihren Kopf in seine Richtung und er stellte fest, dass sie aufgewacht war und ihn ansah. „Hey, bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht aufwecken.“ flüsterte er und strich ihr dabei über die Wange. „Du hast mich nicht geweckt. Ich habe noch gar nicht geschlafen, ich habe nur versucht das was heute passiert ist zu verarbeiten, in dem ich mir alles noch einmal ins Gedächtnis gerufen habe. Ist das alles wirklich passiert?“ „Was meinst du? Wir, besser gesagt du und dein Team, haben die Meisterschaft gewonnen und du wurdest zum Kapitän der Nationalmannschaft ernannt.“ Sie richtete sich etwas auf und sah ihn lächelnd an. „Das meine ich nicht… Ich kann einfach nicht glauben, dass du…“ „Hey, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen. Das kannst du mir glauben, das verspreche ich dir.“ „Dann ist es wahr, dass wir heiraten werden?“ „Ja, sofern du das auch wirklich möchtest. Ich möchte mit dir glücklich werden, aber ich möchte dich auf gar keinen Fall zu irgendetwas drängen.“ Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie sanft auf die Lippen. Sie erwiderte seinen Kuss und zog ihn zu sich herab. „Ich liebe dich. Und ich bin im Moment so glücklich wie noch niemals zuvor. Selbst der Gewinn der Weltmeisterschaft hat mich nicht so glücklich gemacht, wie die Aussicht mit dir zusammen zu sein. Noch vor einem Jahr hätte ich das nicht für möglich gehalten. Ich möchte dich heiraten und mit dir zusammen sein.“ sagte sie ihm, als ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten. Dann fragte sie ihn noch, was er in ihrem Zimmer machte, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass er in dieser Nacht zu ihr kommen würde, auch wenn sie es sich gewünscht hatte. Er erklärte ihr, dass seine Eltern bei ihm übernachten würden und er aus diesem Grund bei ihr war. „Als ich gerade eingetreten bin und es so aussah, als würdest du schlafen, da habe ich es nicht übers Herz gebracht dich zu wecken, indem ich mich einfach neben dich lege. Wenn du mich nicht angeschaut hättest, dann hätte ich die ganze Nacht über einfach nur an deiner Seite gesessen und dir beim Schlafen zugesehen.“ „Du hättest wirklich die ganze Nacht am Bett sitzend verbracht?“ „Ja…“ Sie rutschte zur Seite um ihm genügend Platz zu machen, damit er sich ebenfalls hinlegen konnte und bedeutete ihm so, dass er sich zu ihr ins Bett begeben sollte. Er folgte ihrer Aufforderung und sie kuschelte sich an ihn. Er schloss sie in seine Arme und beide küssten sich erneut. Dieser Kuss wurde mit jeder Sekunde, die verstrich immer intensiver und das Verlangen der beiden nacheinander stieg stetig an. Keiner von ihnen konnte und wollte vom anderen ablassen. Die Leidenschaft übernahm die Kontrolle über beide und er begann mit einer Hand an ihrer Seite entlang zu fahren. Auch Mila ließ ihren Gefühlen freien Lauf und begann seinen Körper zu betasten. Ihre Hände strichen über seinen Rücken und wanderten unter sein Shirt, woraufhin er sich aufrichtete und ihr half das Shirt abzulegen. Sie setzte sich auf und begann mit ihren Händen über seinen Oberkörper zu streicheln. Er lehnte sich zurück und überließ ihr, wie es weitergehen sollte. ‚Sie ist in den letzten Wochen und Monaten so viel lockerer geworden. Ich bin gespannt, wie locker sie ist und wie weit sie von alleine geht…‘ Sie ließ sich ganz von ihren Gefühlen leiten und bedeckte jeden freien Zentimeter Haut mit Küssen. Er lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen, um ihre Berührungen noch intensiver spüren zu können. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus nur untätig zu bleiben und begann sie ebenfalls zu berühren. Irgendwann sanken sie erschöpft vom Tag und überglücklich in die Laken zurück, wo er sie festhielt. Er griff mit einer Hand nach der Decke und bedeckte sie beide damit. Sie kuschelte sich an ihn und schlief überglücklich in seinen Armen ein.
 

In dieser doch recht kurzen Nacht träumte sie zum ersten Mal seit längerem von Tsutomu. Doch es war kein Alptraum, wie so oft in der Vergangenheit… < ‚Ich freue mich, dass du endlich wieder unbeschwert dein Leben genießen kannst…‘ ‚Danke, Tsutomu. Ich habe lange gebraucht um zu verarbeiten, dass du nicht mehr bei mir bist…‘ ‚Hey, nicht traurig werden dazu gibt es absolut keinen Grund. Ich war und bin immer in deiner Nähe, auch wenn du mich nicht sehen kannst. Außerdem bist du ja auch so nicht alleine. Es gibt da jemanden, der es gut mit dir meint und der dich über alles liebt, so wie ich es tat, als ich noch bei dir war…‘ ‚Du weißt von ihm…?‘ ‚Natürlich, schließlich hast du mir ja von ihm erzählt. Ich freue mich, dass ihr zueinander gefunden habt. Du hast es verdient glücklich zu sein…‘ ‚Ich habe ein schlechtes Gewissen dir gegenüber, wenn du so redest…‘ ‚Das brauchst du nicht, er ist derjenige, dem dein Herz gehört und das ist alles, was ich mir immer für dich gewünscht habe, dass du endlich glücklich wirst…‘ ‚Sag so etwas nicht. Du warst mir immer sehr wichtig…‘ ‚ich weiß, was du mir damit sagen willst, aber auch wenn ich noch Leben würde, hättest du dich für ihn entschieden, da bin ich mir ganz sicher. Ihr beide habt viel mehr gemeinsam als wir. Ich hätte dir nicht im Weg gestanden, denn dein Glück bedeutet mir alles. Wir sind auf ewig gute Freunde und ich weiß, dass du mich nicht vergisst, also versprich mir, dass du von der Vergangenheit endgültig los lässt und dein Leben, so wie du es für richtig hältst, lebst…‘ ‚Ich verspreche es dir und danke für deine Worte‘ ‚Du brauchst mir nicht zu danken. Euch beide hat das Schicksal für einander bestimmt und ich möchte, dass du das genießt und glücklich wirst… > Sie erwachte aus diesem Traum und fand sich in Yushimas Armen wieder, die sie noch immer umschlossen hielten. Er schlief tief und fest und hatte ein Lächeln auf den Lippen. Sie gab ihm einen sanften Kuss und schmiegte sich wieder an ihn. Als sie ihre Augen wieder schloss, spürte sie seinen gleichmäßigen ruhigen Herzschlag und ihr wurde bewusst, dass Tsutomu Recht hatte, sie liebte Yushima über alles und hatte ihm ihr Herz geschenkt.
 

Als die Sonne in das Zimmer schien, wachte er auf und spürte ihre Nähe. Mila hatte sich im Laufe der Nacht noch näher an ihn gekuschelt und er genoss diesen Moment. Bei ihrem Anblick konnte er nicht wiederstehen und begann ihr sanft über den Rücken zu streichen. Diese Berührungen seinerseits bewirkten, dass sie kurz zuckte und anschließend ihren Kopf an seiner Brust anlehnte, während ihre linke Hand neben ihrem Gesicht lag. Er hob seinen Kopf um sie zu beobachten. ‚Beinahe hätte ich sie geweckt… dabei soll sie sich doch von den Anstrengungen des gestrigen Tages ausruhen…‘ Und während er sie, in Gedanken versunken, beobachtete spürte er ihre Lippen auf seiner Haut. Dann hob sie den Kopf und schaute ihn an. „Guten morgen…“ sagte sie und beide küssten sich. „Guten morgen Süße, ich hoffe ich habe dich nicht geweckt…“ „Nein, hast du nicht. Ich war bereits wach, aber ich hatte Angst dich zu wecken…“ Beide mussten bei diesen Worten anfangen zu lachen, da beide offensichtlich das gleiche gedacht hatten. Sie lagen noch eine ganze Weile Arm in Arm da und genossen den Augenblick und die Nähe des jeweils anderen, ehe sie gegen Mittag aufstanden und sie sich als erstes ins Bad begab um sich frisch zu machen. Nachdem sie fertig war, ging sie in ihr Zimmer zurück, wo er bereits auf sie wartete. Er hatte sich seine Shorts angezogen und als sie das Zimmer betrat ging er auf sie zu, gab ihr einen kurzen Kuss und machte sich ebenfalls auf den Weg ins Bad um zu duschen. Mila zog sich in der Zwischenzeit frische Kleidung an und als sie sich ein Shirt aus dem Schrank nehmen wollte fiel ihr Blick auf den Ring an ihrer Hand. Sie hielt in ihrer Bewegung inne, betrachtete ihre Hand und begann zu lächeln. ‚Ich kann immer noch nicht so recht glauben, dass das alles wirklich passiert ist. Aber dieser Ring, er ist echt und das bedeutet, dass es kein Traum war…‘ Sie wusste nicht, wie lange sie regungslos da gestanden hatte, aber plötzlich legten sich zwei Arme um sie und Yushima küsste ihren Nacken. „Hey, was ist los? Du bist ja vollkommen in Gedanken versunken…“ „Es ist nichts, ich bin einfach nur glücklich und mir wird gerade klar, dass es kein Traum ist…“ dann drehte sie sich um, sah ihm in die Augen und ergänzte, dass sie ihn liebte und gab ihm einen Kuss. „Und was machen wir nun mit dem angebrochenen Tag?“ wollte sie schließlich von ihm wissen. „Ich bin überrascht, dass du das fragst. Dein Tagesablauf besteht doch sonst immer aus Training und schlafen…“ „Hey, nicht frech werden…“ „So war das doch gar nicht gemeint. Ich bin nur etwas überrascht, dass du nicht vom Training gesprochen hast. Wir können uns ja gemeinsam was überlegen. Bitte versteh‘ mich jetzt nicht falsch, aber du hast gestern Abend einen Termin für ein Spiel ausgemacht und normalerweise fängst du bei der Aussicht auf ein Spiel immer direkt mit der Vorbereitung dafür an. Woher kommt dieser plötzliche Sinneswandel?“ „Ich möchte einfach nur die Zeit mit dir gemeinsam genießen, was ist denn falsch daran?“ „Rein gar nichts… Es ist nur neu für mich das aus deinem Mund zu hören, was aber auf keinen Fall bedeutet, dass ich mich nicht darüber freue…“ sagte er, küsste sie und beschloss damit das Thema zu beenden, da sie sonst noch anfangen würden zu streiten. Er löste die Umarmung und verließ das Zimmer um das späte Frühstück vorzubereiten, während sie sich fertig anzog. Sie folgte ihm die Treppe hinab und vor der Küchentür hatte sie ihn eingeholt. Als sie gemeinsam die Küche betraten wurden sie bereits von Milas und seinen Eltern erwartet. „Wir dachten schon, wir bekommen euch heute gar nicht mehr zu sehen…“ brachten beide Mütter gleichzeitig lächelnd hervor. Mila und Yushima schauten ihre Eltern verlegen an und nahmen sich etwas zu essen bevor sie sich an den Tisch setzten. „Und was habt ihr heute vor?“ wollte Yushimas Vater von ihnen wissen. „Darüber haben wir noch nicht nachgedacht…“ setzte Yushima an und Mila ergänzte, dass sie den Tag zum erholen nutzen wollte, was ihre Eltern verwunderte. „Du und erholen?“ brachte ihre Mutter hervor. „Ja, stellt euch vor, ich möchte heute einfach mal gar nichts machen. Das gestrige Spiel hat viel Kraft gekostet.“ „Das sind ja ganz neue Töne von dir. Es scheint so, als wirst du wirklich langsam erwachsen. So vernünftig hast du dich noch nie verhalten.“ stellte ihr Vater fest, was allen ein Lachen entlockte. Kurz darauf verließen die Eltern gemeinsam die Küche und ließen das junge Paar alleine. Yushima machte den Vorschlag erst einmal spazieren zu gehen und anschließend in einem Restaurant etwas zu essen und vielleicht noch ins Kino zu gehen. Mila stimmte diesem Vorschlag zu, da sie selbst keine bessere Idee hatte und die Aussicht mit ihm den Tag zu verbringen ließ ihr Herz höher schlagen. Und so machten die beiden sich, nachdem sie den Tisch abgeräumt hatten, auf den Weg an den Strand. Sie gingen an eine abgelegene Stelle, wo sich kaum Menschen hin verirrten, denn auf dem Weg wurden sie ständig von Passanten angesprochen, die ihnen zum Titelgewinn und zur Verlobung gratulierten. An ihrer Lieblingsstelle setzten sie sich in den, von der Sonne erwärmten, Sand und genossen die Zweisamkeit. Yushima setzte sich hinter Mila und nahm sie in den Arm. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen um den Augenblick in vollen Zügen in sich aufzunehmen. Er nutzte den Moment um mit ihr über seine Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft zu sprechen, denn ihm war klar, dass sie möglicherweise völlig andere Ansichten hatte als er. „Süße, ich würde gerne mit dir über etwas reden, was mir am Herzen liegt.“ „Das klingt geheimnisvoll, worüber möchtest du denn reden?“ „Über uns… Weißt du, ich mache mir schon seit längerem Gedanken darüber… Ich meine, ich habe bis gestern jede Nacht davon geträumt und mich nicht getraut es auszusprechen… Was hältst du davon, wenn wir uns nach den olympischen Spielen in Ruhe nach einem gemeinsamen Heim umsehen?“ Darüber hatte Mila sich bisher noch keine Gedanken gemacht und war sichtlich überrascht von dieser Frage. „Was?“ mehr brachte sie nicht hervor, weshalb er ihr nochmals sagte, dass sie jede Zeit der Welt hatten um sich umzusehen und er sie nicht bedrängen wollte. Sie dankte ihm und nachdem der erste Schock verflogen war, begann auch sie Gefallen an einem Eigenheim für sich und die Liebe ihres Lebens zu finden. Sie wurde sogar neugierig und wollte wissen, was er sich noch so alles in Gedanken ausgemalt hatte. „Ich habe, um ehrlich zu sein, bereits von unserer Hochzeit geträumt.“ „Und wie sah dieser Traum aus?“ „Ich habe geträumt, dass wir beide bei den olympischen Spielen die Goldmedaille gewinnen und an diesem Tag heiraten. Danach machen wir erst einmal Urlaub und zwar ganz alleine… Was hältst du davon?“ „Ich kann nicht fassen, dass du anscheinend alles bereits durchdacht hast. Nicht dass du mich jetzt falsch verstehst, ich bin einfach nur überrascht und die Idee nach dem olympischen Finale zu heiraten finde ich sehr schön.“ „Wirklich? Ich hatte das gehofft. Ich möchte dir aber nicht meine Ideen als feststehende Tatsachen aufdrücken, wenn du andere Ideen oder Wünsche hast, dann sag es einfach…“ „Ich habe bisher noch gar nicht an die Zukunft gedacht. In Gedanken war ich immer in der Vergangenheit und habe erst in diesem Jahr, dank dir und deinem uneingeschränktem Verständnis dafür, gelernt damit zu leben und die Gegenwart zu genießen.“ Dann erzählte sie ihm von ihrem Traum der letzten Nacht und das Versprechen das sie Tsutomu darin gegeben hatte. Er war überrascht, dass sie ihm so selbstverständlich davon erzählte, ihm anscheinend vollkommen vertraute und zeitgleich freute er sich, dass sie dadurch wohl endlich einen für sich versöhnlichen Abschluss mit der Vergangenheit geschafft hatte. „… und als ich dann aus dem Traum aufgewacht bin und du bei mir warst, da habe ich verstanden, was der Traum bedeutete. Ich muss von der Vergangenheit loslassen und mich auf das hier und jetzt konzentrieren. Und mir ist klar geworden, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte…“ Dann lehnte sie sich wieder an ihn und er schloss sie erneut in die Arme. Sie saßen noch eine ganze Weile einfach nur da und genossen die Nähe zueinander. Erst als die Sonne begann am Horizont zu verschwinden machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu einem Restaurant in der Innenstadt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Melora
2016-01-17T19:50:14+00:00 17.01.2016 20:50
du wirst lachen aber ich habe für einen kurzen Moment auch schon mal an einen Charakter mit lesbischen gefühlen für mila gedacht LOL XD willkommen in der Wet der verrückten fantasien ^^ also ich habe für meine fanfic ja auch ganz abgedrehte Ideen manchmal... xD gerade bei leuten wie Yushima, wo man fast nichts weiß, außer die sache mit der schwester XD das lässt solchen leuten wie uns natürlich megaviel Raum für ideen ^^ ich finde schön, dass jemand noch Mila Fanfics schriebt, ist schon solange her... aber ich hab mittlerweilesowieso alle DVDs, hat lange gedauert. Trotzdem braucht die fantasie ab und zu nochmal was neues... und ich finde es einfach ziemlich eindeutig, auch wenn sich Yushima manchmal wie ihr trainer aufgeführt hat..xD was der dame wenig passt *gg* ich glaube in japan ist ihr Altersunterschied auch nicht so das Ding. da heiraten Opas 20-jährige Frauen .-. ich hätte gerne den manga... aber in japanisch kann ich immer noch nichts damit anfangen, ist dann Bildmaterial only ._. aber ich glaube... im Manga geht die beziehung noch eindeutiger in die romantische Richtung.
der Autor wollte Mila/Kozue glaube ich einfach nicht als alte oma einsam enden lassen mit ihrer trauer um tsutomu und hat ihr Yushima geschickt XD und irgendwie braucht dieses Mädchen einen aufpasser.... >.<" die dreht sonst durch.

ich werde deine fanfic auf jedenfall noch mal in tuhe lesen, bin immer so in Eile.. ^^

btw frage: hast du interesse vllt an einem RPG mit dem thema. habe vor jahren mal eins versucht, aber ist sang und klang los untergegangen. Schade sowas .-.
Von:  Pearlprincess
2012-12-20T00:41:45+00:00 20.12.2012 01:41
Habs heute ganz lesen. hast du supi geschrieben....dass sanyo sich in mila verliebt hat, war echt der hamma...und die neue technik ist wirklich zum schreiben....musste bei diesen szenen schmunzeln...


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