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Joey vs. the World

JoeyXSeto ... what else?
von

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Montage sind scheiße!

Es war ein Montag, an dem ich erkannt habe, dass ich auf Männer stehe. Ja, ein Montag in den Sommerferien, es war heiß gewesen, kein Wölkchen am Himmel, hat für Tristan, Duke, Tea, Yugi und mich bedeutet einen Ausflug ins Freibad zu unternehmen. Gott, habe ich mich gefreut. Einfach nur mal mit meinen Freunden zu chillen und den Mädchen in ihren knappen Bikinis hinterher zu schauen. Bitterlich lache ich, wenn ich auf diese Erinnerung zurückblicke. An alles kann ich mich natürlich nicht erinnern, nur an die schlimmen Ereignisse bzw. DAS schlimme Ereignis.
 

Jedenfalls haben Tristan, Duke und ich ein bisschen rumgealbert und uns versucht gegenseitig ins Wasser zu schubsen. Naja und Tollpatsch, wie ich einer bin, werde ich von Tristan geschubst, komme so doof mit dem Kopf gegen irgendeinen harten Gegenstand und bin ins Wasser gefallen. Das ist das Letzte woran ich mich erinnern kann. Und dann waren da weiche, unglaublich weiche Lippen auf meinen und als ich dann meine Augen öffnete, da sah ich IHN. Ich habe gehustet und der Kerl hat mich gestützt. „Alles in Ordnung? “ hat er mich dann noch gefragt und ich konnte nur nicken. Die Menge, die sich um uns beide gebildet hat, habe ich im ersten Moment überhaupt gar nicht wahrgenommen, nur ihn, den Bademeister.
 

Er hat brünettes Haar gehabt, dass etwas über seine Schultern gelegen hat. Er hatte Ähnlichkeit mit Jake Gyllenhaal aus "Prince of Persia". Seine gebräunte Haut hat sein strahlendes Lächeln unterstrichen und von seinem wohlgeformten Körper will ich erst gar nicht anfangen, sonst bekomme ich Nasenbluten. „Du solltest dich nicht so unvorsichtig mit deinen Freunden am Beckenrand kampeln, sonst kann das echt böse ausgehen. Wenn ich das noch mal sehe, dann muss dir ein paar Extrastunden in Sachen ‚Badeordnung‘ geben.“ Er hat mir dabei zugezwinkert und da war auf einmal dieser Gedanke. Dieser Gedanke, der alles auf den Kopf gestellt hat. Ich habe mir dann nur noch gedacht: „Ja, gib mir Extrastunden, nur du und ich und ein kleiner verlassener Raum.“ Gott, wenn jemand meine Gedanken gehört hätte, ich wäre vor Scham in den Boden versunken. Da einzige, was ich noch heraus bekommen habe, war ein schlichtes „Danke.“, mehr nicht, bevor sich Duke und Tristan durch die Menge zu mir hindurch drängelnden. „Gott, hast du uns einen Schrecken eingejagt.“ „Ja, es tut mir voll Leid, ich wollte doch nicht, dass du absäufst.“ Ich schüttelte nur den Kopf und winkte den beiden ab, dass es alles nicht so schlimm gewesen ist. War es ja auch nicht gewesen. Ich habe mir eingestehen müssen, dass, wenn der Typ mir zur Rettung eilt, da würde ich gern ein zweites Mal ertrinken, nur damit er dann wieder seine weiche Lippen auf meine legt.
 

Und seitdem wars das mit Mädchen in knappen Bikinis und ‚Hallo‘ zu Männern in knappen Shorts mit Knackarsch und Sixpack. Monatelang habe ich nicht akzeptieren können, dass ich… schwul bin. Ich bin sogar diverse Internetforen durchgegangen und habe mir Tipps geholt und bevor die Frage kommt, nein, ich habe dem Dr. Sommer-Team NICHT geschrieben. Ein bisschen Würde wollte ich dennoch behalten. Aber, hey, wenigstens habe ich herausgefunden, dass es nicht gerade wenige Leute gibt, die dasselbe Problem wie ich gehabt haben.
 

Um noch einmal sicher zu gehen, dass ich wirklich auf Kerle stand, bin ich sogar ins ‚Blue Moon‘ gegangen. Ja, genau, ins ‚Blue Moon‘, dem Schwulenclub von Domino. Ich bin sogar extra mitten in der Woche gegangen, wo ich niemanden am späten Abend erwartet habe. Nun, als ich reingekommen bin, ist mir zuerst dieser Schall von hässlicher Technomusik entgegen gekommen. Ich hasse Technomusik, immer dieses Bambam Bambam, was eigentlich nicht viel Sinn macht, aber ich glaube, dass man das nicht braucht, wenn man in solche Clubs geht. Ich meine, da geht’s doch drum, zu tanzen, zu flirten, zu knutschen und sich das ein oder andere … lassen wir das, ich will gar nicht dran denken. Also, ich bin reingegangen und sofort an die Bar, um über das ganze Spektakel einen Überblick zu bekommen. Nun ja, war gar nicht so schlecht gewesen. Ich habe mir zuerst einen ‚Red Berry‘ bestellt, weil der Barkeeper nicht gerade schlecht aussah und mein Hals langsam trocken wurde. Außerdem macht es sich schlecht, wenn man an der Bar sitzt und man hat kein Getränk in der Hand. Er hat mir dann mit einem zauberhaftem Lächeln das Getränk vor die Nase gestellt, das mit zwei Strohhalmen und einen kleinen Schirmchen dekoriert war.“Geht aufs Haus, “ hat er mit einem Zwinkern gemeint. Boah, der war voll nett. Ich habe mich bedankt und mit dem Strohhalm die kühle Flüssigkeit hochgesaugt. Ohne was zu merken, hat jemand neben mir einen Caipirinha bestellt.
 

„Joey?“
 

Vor Schreck habe ich meinen Cocktail ausgespuckt. Er hat nur gelacht. Ja, er, DUKE DEVLIN! Wer kann auch ahnen, dass er … naja … in solchen Clubs ist? Der Frauenheld schlechthin ist schwul?

Hat sich dann neben mich gesetzt und mich von oben bis unten angeschaut. Ich war ziemlich angepisst und habe das auch ausgedrückt mit einem „Was?“ Und wisst ihr, was gemeint hat?! „Es überrascht mich nur, dass du auch auf Männer stehst, ich meine, hey, jedem das Seine. Aber eines kann ich dir versichern: Du wirst hier nicht viele Drinks bezahlen müssen.“ Ich möchte gar nicht wissen, wie bekloppt ich ihn in diesem Moment angeguckt habe. Es muss auf jeden Fall sehr lustig gewesen sein, denn Duke hat sich gar nicht mehr eingekriegt vor Lachen. Ich habe es bis heute nicht verstanden, aber er hat Recht behalten, ich musste nicht wirklich viele Drinks bezahlen, weil ich andauernd eingeladen werde.
 

Naja, seitdem hänge ich mit Duke rum. Er hat mir erzählt, dass es auch für ihn ein Schock gewesen war, als er herausgefunden hat, dass er nicht auf das andere Geschlecht steht. Für uns war schon vorweg klar, dass wir nie irgendetwas miteinander anfangen werden, ich bin nicht sein und er nicht mein Typ. Wir haben eher eine …. Homofreundschaft. Und ja, Homofreundschaft rockt! Wenigstens habe ich jemanden, der mich ins ‚Blue Moon‘ begleitet, auch wenn ich nur an der Bar sitze und Duke auf der Tanzfläche ist. Genau wie heute.
 

Der Blonde drehte sich wieder zur Bar, nachdem er seinen schwarzhaarigen Freund mit jemand anders tanzen sah. Er nippte an seiner Cola. Eigentlich hatte er keine Lust gehabt ins ‚Blue Moon‘ zu gehen, zu gerne wäre er jetzt lieber auf seinem Sofa und würde Videospiele zocken. Doch Duke hat ihn ja förmlich angefleht ihn mit ins ‚Blue Moon‘ zu begleiten. Nun ja, wie konnte er denn bitteschön nein zu seinem besten und einzigen Homofreund sagen? So saß er jetzt hier, deprimiert, lustlos und mit einem Glas Cola in der Hand. Plötzlich setzte sich jemand neben ihn.
 

„Na, so ganz allein hier?“
 

Joey blickte ihn nur an ohne etwas zu antworten, er wollte auch gar nicht auf so eine idiotische Frage antworten. Ihm war gerade nicht nach Flirten und sein Typ war er auch nicht. Der Mann neben ihm hatte dunkelblaues, kurzes Haar und wirkte gerade zu selbstüberschätzt.
 

„Was denn, Süßer? Ist dir heute nicht zum Reden zu Mute? Wir können auch etwas anderes tun.“
 

Daraufhin lächelte er ihn unverschämt an und Joey dachte gleich, er müsste ihm eine Ohrfeige verpassen. Aber er versuchte ganz ruhig zu bleiben:
 

„Es tut mir leid, ich möchte hier einfach nur meine Cola trinken und den Abend genießen. Allein.“
 

Doch anstatt wegzugehen, blieb der Typ einfach sitzen und drehte sich auf seinem Barhocker zu Joey. Der scheint echt nicht aufzugeben. Das ist wirklich bewundernswert, aber in diesem Fall einfach nur bescheuert. Denkt er wirklich, dass sich der Blonde seine Aussage noch einmal überdenkt. Wohl kaum, nicht bei ihm. Außerdem hatte er etwas Unheimliches an sich, was Joey ganz und gar nicht gefiel. Er konnte sich das auch nicht gerade erklären, jedenfalls schien er eine Art ‚Ich bin gefährlich‘ – Schild um seinen Hals zu tragen. Auf einmal fasste er ihn am Oberschenkel an und sein Gesicht näherte sich Joeys. Er säuselte ihm etwas ins Ohr:
 

„Wir können auch zusammen allein sein. Bei mir zum Beispiel. Da können wir gerne einen Kaffee trinken.“
 

Daraufhin ließ er seine Hand auf den Oberschenkel des Blonden weiter nach oben gleiten. Er zuckte zusammen und drehte seinen Kopf zu dem Mann und sagte:
 

„Wenn du nicht sofort deine Hände von mir nimmst und gefälligst verschwindest, dann passiert gleich ein Unglück.“
 

Er lachte nur und meinte: „Oh, du bist widerspenstig. Ich mag das.“ Zur Unterstreichung seiner Aussage leckte er ihn am Ohr. Das war zu viel. Er nahm sein Glas und schleuderte den Inhalt ihm ins Gesicht. Dann stand er auf und ging. Ursprünglich wollte er ihm in die Fresse schlagen, doch dafür konnte er sich im Zaum halten. Aber verdient hätte er es. Dass jemand solch eine Ignoranz an den Tag legte und so selbstverliebt war, hatte er lange nicht mehr erlebt. Er schnappte sich seine Jacke aus der Garderobe und verschwand nach Hause. Hoffentlich war Duke nicht ganz zu böse mit ihm, er schrieb noch eine kurze SMS an ihn, in der stand, dass er auf dem Weg nach Hause sei, den Grund werde er ihm morgen berichten.
 

Natürlich war Duke sauer. Aber als er ihm erklärte, warum er ging und ihm von diesem ekelhaften Typen erzählte, da kam Verständnis auf und er sagte, dass der Blonde das nächste Mal sagen sollte, dass Duke sein Freund war, nur so zur Tarnung versteht sich.
 

Das war schon ein paar Tage her. Heute war Montag. Joey seufzte schwer. Montag, ausgerechnet Montag, er verfluchte ihn. Es war besonders schwer an diesem Wochentag aus dem Bett aufzustehen. Deshalb kam er meist zu spät. Heute hatte er noch Glück gehabt, dass sein Wecker rechtzeitig geklingelt und er dadurch den Bus geschafft hat. Die Gesichter seiner Freunde waren sehr amüsant, als sie sahen, dass er rechtzeitig am Schultor angekommen war, bevor es ins Schulgebäude läutete. Als er auf seinen Stundenplan sah, sank seine Laune weiter nach unten. Physik! Er konnte das Fach noch nie leiden, es war wie Mathe, nur mit Federn, Bauklötzen und radioaktiven Teilchen. Mathe war nicht gerade einer seiner Lieblingsfächer und Physik war definitiv schlimmer, dass sagte ihm auch seine Noten jedes Halbjahr. Was sollte er machen? Das Geld für einen Nachhilfelehrer hatte er nicht und bei seinen Freunden … er wusste, dass sie zwar was tun würden, aber bestimmt nicht lernen. Hieß wohl am Wochenende für ihn in die Bücher des Grauens zu schauen.
 

Er schaute aus dem Fenster und seufzte. Früher wäre das wahrscheinlich nicht möglich gewesen, wenn er am Wochenende lernen wollte. Er hätte arbeiten gehen müssen, um sich irgendwie über Wasser zu halten, denn sein Vater war wie ein Fass ohne Boden gewesen. Kaum war das Geld auf dem Bankkonto, da verzog er sich schon in die nächste Kneipe. Wie sehr es der Blonde gehasst hatte zu arbeiten, um am Ende festzustellen, dass sie doch am Rande der Existenz lebten. Als er dann eines Tages müde und erschöpft von der Arbeit nach Hause zurück kehrte, lag da sein Vater da, still, die Augen weit geöffnet und die Arme weite neben dem Körper ausgestreckt. Kein schöner Anblick war es gewesen ihn so zu sehen. Er war wie in Trance gewesen, als er einen Krankenwagen und die Polizei alarmiert hatte. Er dachte einfach nicht gern an diese Zeit zurück, es sollte verdammt nochmal Vergangenheit bleiben und nicht seine Zukunft beeinflussen. Er lebte allein, aber dennoch glücklich. Das war doch die Hauptsache, oder? Er fuhr sich über die Augen und wollte eigentlich nur sein weiches Kissen unter seinem Kopf fühlen.
 

Es läutete zum Unterricht. Der Dozent kam rein. Alle standen auf und begrüßten ihren Physiklehrer.
 

„Nun, wie bereits angekündigt, hat diese Schule einen neuen Physikreferendar, der in den nächsten Wochen den Unterricht beiwohnen und auch lehren wird. Bitte seit nett zu ihm, ich weiß, wie schwer die Zeit ist, als man zum ersten Mal beginnt zu unterrichten.“

Oh, Joey sah förmlich, wie sich der Herr da vorne an seinem imaginären weißen Bart zupfte, um besonders weise auszusehen. Das konnte was werden. Ein neuer Referendar, hieß soviel wie, nicht viel zu tun in den nächsten Wochen.
 

„Mr. Saito, kommen sie doch rein.“
 

Ein junger Mann schritt durch die Tür, drehte sich zur Klasse und hob die Hand zum Gruß. Die Mädchen tuschelten und kicherten, die Jungs schien das nicht weiter zu interessieren, wer ihr neuer Physikreferendar war. Nur Joey richtete sich auf und weitete vor Schreck seine Augen. Scheiße.
 

„Mr. Saito, sie können sich gerne zu Mr. Wheeler nach hinten setzen, wenn ihnen das genehm ist.“
 

Der Angesprochene grinste abartig den Blonden an. Ihm wurde schlecht. Scheiße! Nein, komm bloß nicht hinter, dachte er sich immer wieder. Doch sein Flehen wurde nicht erhört und der Mann ging auf Joey zu und setzte sich neben ihn.
 

„Man sieht sich immer zweimal im Leben, mein guter Joey“, flüsterte er ihm neben ihm zu. Gott, er hasste Montage abgrundtief. Hätte er doch heute früh bloß den Wecker nicht gehört, dann müsste er nicht hier sein. Wieder ein Punkt, warum er den Montag verabscheute. Wer konnte denn auch ahnen, dass der Typ aus dem Club, der ihn so ungeniert angebaggert hat, ihr neuer Physikreferendar sein sollte?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ryuichi-Sakuma-
2011-01-05T13:53:22+00:00 05.01.2011 14:53
Eine echt klasse FF *smile* der Anfang gefällt mir echt schon mal sehr gut X3 kannst echt klasse FF schreiben (^___^~)
Bin ja echt schon gespannt wie es weiter gehen wird *smile*

Gruß: Ryuichi-Sakuma-
(^_~)/
Von:  anneternity
2010-11-17T21:17:36+00:00 17.11.2010 22:17
der anfang ist schonmal gut! bin echt gespannt wie es weiter und welche rolle unser lieber kaiba kriegt.

lg anneternity


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