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Kurzgeschichten
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Weihnachtswunsch

4. November 2010

Weihnachtswunsch
 

Es war der 24. Dezember und vor dem Fenster tanzten die Schneeflocken umher. Viele Menschen tummelten sich auf den Straßen, bestaunten die Schaufenster und hatten Spaß. Nur einer saß allein in seiner Wohnung und war in seine Arbeit vertieft. Umi hielt nicht viel von diesem Getümmel und der freudigen Stimmung. Wieso änderten Menschen sich so sehr wegen nur einem Tag? Das ganze Jahr über herrschte bei den meisten frostige Stimmung. Sie redeten kaum miteinander. Wenn schon, dann hatten sie meistens nur schlechte Worte füreinander übrig. Oder dachte er das nur? Viel ihm so was nur so intensiv auf, weil es an diesem Tag schon zu extrem in die andere Richtung schwang? Umi wusste es nicht genau und es war ihm auch egal. Doch irgendwas war dieses Jahr anders. Immer wieder starrte er auf das kleine Geschenk von Tomo. Er hatte Heute allen eins in die Hand gedrückt, fröhliche Weihnachten gewünscht und war dann, wie die anderen auch zu seiner Familie abgezogen. Der Schwarzhaarige hatte das kleine Päckchen noch nicht angerührt. Es kam immerhin von Tomo. Konnte nichts weltbewegendes sein. Und doch zerfraß ihn seine Neugier beinahe. Der Gitarrist stand auf und ging in die Küche um dich einen Tee zu machen.
 

Nachdem er sich erfolgreich heißes Wasser über die Finger gegossen hatte ging er wieder ins Wohnzimmer und hockte sich an seinen Schreibtisch. Umi sah auf das Notenblatt vor sich. Er wollte diesen Song heute noch fertig bekommen und das Treiben draußen einfach an sich vorbeiziehen lassen. Doch wieder starrte er nur das kleine Päckchen an. Der Schwarzhaarige nahm es in die Hand. Er drehte es ein paar Mal hin und her, bis er sich doch dazu entschied es zu öffnen. Aus dem Papier kamen ihm ein paar Plätzchen und ein Zettel entgegen. »Herzlichen Glückwunsch! 16:30 Uhr« war auf diesen Gekritzelt worden. „Was soll das denn jetzt wieder?“, dachte Umi bei sich. Er war total verwirrt. Was bezweckte Tomo damit? Aus Reflex sah er an seine Uhr. Es war bereits 16:25 Uhr. Auf einmal war Umi leicht angespannt. Das konnte doch nichts Gutes bedeuten. Was hatte Tomo vor? Vielleicht würde die Plätzchen gleich explodieren, oder so was. In der Hinsicht war dem Sänger alles zuzutrauen. Und wie es schien, war er wie immer das beliebte Opfer. Der Leader entfernte sich von seinem Schreibtisch. Er setze sich auf seine Fensterbank und zündete sich eine Zigarette an. „Jetzt bin ich gespannt.“, murmelte er leise vor sich hin. Umi ließ seinen Schreibtisch nicht mehr aus den Augen. Doch auf einmal klingelte es an seiner Tür. Wer konnte das sein? Umi hatte niemanden eingeladen. Das tat er zu Weihnachten nie. Ein Anruf bei seinen Eltern musste reichen und den hatte er schon hinter sich gebracht. Irritiert ging er zur Tür. Seltsam fand er auch, dass es gleich an der Wohnungstür geläutet hatte und nicht erst mal unten an der Haustür. Einen Türspion hatte er nicht, also öffnete er einfach. Was sollte auch passieren? Verwirrt betrachtet Umi seinen Gast. „Tomo?“, war das einzige, was er über die Lippen brachte. Der Sänger stand lächelnd und bepackt mit zwei Tüten vor ihm. Der Jünger drückte sich einfach an ihm vorbei in die Wohnung und stellte sein „Gepäck“ im Flur ab. Der Blonde befreite sich von seinen Winterstiefeln und schüttelte den Schnee ab, der noch hängen geblieben war. In aller Seelenruhe zog er noch seine Jacke aus und drehte sich dann zu dem Älteren. „Herzlichen Glückwunsch! Du bist der glücklich auserwählte.“ Tomo strahlte über das ganze Gesicht, während er das dem Gitarristen eröffnete. Ganz langsam wanderte eine Braue des Leaders nach oben. „Was meinst du? Wozu auserwählt?“ Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde. Sie war jedoch am Ende harmloser, als erwartet. Tomo holte tief Luft und ratterte alles an einem Stück runter. „Also, meine Eltern sind dieses Jahr verreist, deswegen gibt’s kein Weihnachten zu Hause. Ich wollte aber auch nicht alleine rumsitzen, schon gar nicht Heute. Da die anderen aber alle bei ihren Familien sind, musste ich es ja bei denen gar nicht erst versuchen. Du bist der Einzige, der mir eingefallen ist, der Heute alleine rumsitzt. Und um uns beiden einen Gefallen zu tun, dachte ich mir, ich komm zu dir und wir backen Plätzchen zusammen. Ich hab auch alles mitgebracht, was wir brauchen.“
 

Umi hatte das Gefühl, dass er dem Ganzen nicht so ganz folgen konnte. „Ich wollte noch arbeiten.“, meinte er türschließend. Der Sänger rollte daraufhin genervt mit den Augen. „Arbeiten kannst du auch noch, wenn nicht Weihnachten ist. Ich bin jetzt da und wir backen jetzt Plätzchen.“ Umi wusste genau, dass der Blonde keine Widerrede dulden würde. Wohl oder übel musste er sich seinem Schicksal ergeben. Also nahm er sich eine Tüte und ging mit dem Jüngeren in die Küche. Komischerweise hatte nichts, was in der Tüte war etwas mit Plätzchenbacken zu tun. „Wozu brauchen wir dabei Kerzen und Räucherstäbchen?“, fragte der Gitarrist verwirrt. Er kramte weiter in der Tüte und holte noch Tee, CDs und noch weitere Weihnachtsdeko hervor. Tomo setze sich seinem Leader gegenüber an den Tisch und kramte wirklich Mehl und andere Sachen aus seiner Tüte, die man zum Backen brauchte. „Na es muss doch auch die richtige Stimmung aufkommen. Plätzchen backen kann man das ganze Jahr, aber Weihnachten ist was Besonderes und deswegen müssen wir die Stimmung auch ein bisschen in deiner Wohnung verteilen.“ Der Schwarzhaarige ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken. Worauf hatte er sich da nur wieder eingelassen? „Hey, nicht jetzt schon schlapp machen. Du hast mich noch ein paar Stunden am Hals.“, sagte Tomo grinsend und stand auf. Er suchte sich alles, was er brauchte aus den Schränken zusammen und begann den Teig zusammen zu rühren. Als er damit fertig war, ging er zu Umi und zog ihn hoch, „Na komm schon. Alleine kann ich das auch zu Hause. Wir stechen jetzt zusammen aus und wenn die erste Ladung im Ofen ist, dekorieren wir die Wohnung.“ Der Ältere glaubte in einem schlechten Film festzusitzen. Noch nie hatte seine Wohnung irgendwelchen Weihnachtskram gesehen und das sollte sich eigentlich auch nicht ändern. „Ach komm schon. Guck mal ein bisschen netter.“ Tomo stellte sich dem anderen gegenüber und drückte seine Mundwinkel nach oben. „Ja, schon viel besser.“, meinte er grinsend. Das steckte Umi sofort an. Er konnte sich einfach nicht mehr beherrschen. „Du wirst meine Wohnung verwüsten.“ „Einer muss es ja mal machen. Hier sieht’s aus, wie in nem Museum. Das Leben des Gitarristen Umi: glatt poliert und unverwüstlich. Das müssen wir ändern.“ Wieder grinste ihm der Jüngere entgegen und Umi musste zugeben, dass er Recht hatte. „Okay, du hast Recht. Aber du räumst danach wieder auf und ich will keinen Glitzerkrümel mehr sehen.“ Der Sänger strahlte über das ganze Gesicht und nickte. „Alles klar.“
 

Gemeinsam machten sie sich daran die kleinen Formen in den Teig zudrücken und langsam das Backblech zu bestücken. Als sie damit fertig waren kümmerten sie sich erst einmal um das Wohnzimmer. Sie verteilten die Kerzen und zündeten ein Räucherstäbchen an. Überall in der Wohnung hatten sich kleine Figuren breit gemacht, die Tomo mitgebracht hatte. Das Schlimmste, wie Umi fand, war ein kleiner Weihnachtsmann, der zu Weihnachtsmusik tanzte und sang. „Du bist echt hart Tomo. Du meinst es echt ernst, wie?“ Der Jüngere musste lachen. „Ja sicher mein ich es ernst. Das gehört zu Weihnachten nun mal dazu. Ich hab ja schon nicht meinen singenden Baum dabei.“ „Wow, du bist so gut zu mir.“, meinte der Schwarzhaarige nur grinsend. Tomo sah sich um und nickte zufrieden. So konnte man das heute schon eher lassen. Es kam auch schon ein herrlicher Duft aus der Küche, welchem Umi und Tomo folgten. „Wie lange brauchen die?“, fragte Umi den Blonden, welcher nur mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung, bis sie fertig sind halt.“ Sie öffneten vorsichtig die Klappe des Ofens und sahen sich ihr Werk an. „Also ich denke die brauchen noch ein bisschen.“, nuschelte Tomo in den Ofen. Er schloss den Ofen wieder und bereitete zusammen mit Umi schon mal die nächsten vor. Auf einmal musste der Sänger niesen und das direkt über dem Teig. „Ähm…na ja, ich hab ja nix ansteckendes. Die geben wir Yuh oder so.“ Der Gitarrist rollte mit den Augen und nahm dem Jüngeren den Teig ab. „Ja und dann spielst du Gitarre, solange Yuh krank ist, oder wie?“ Kopfschüttelnd warf er den rohen Teig in den Müll. „Wir haben ja noch genug, muss ja nich sein.“ Tomo zog eine Schnute und sah Umi an. „Da wär schon nichts passiert.“ „Wer weiß, was da alles drin rumgeflogen ist?“, meinte Umi nur grinsend. Auf einmal kam der Blonde direkt auf ihn zu und leckte ihm einmal quer über die Wange. „Jetzt kannst du´s ja mal testen.“ Umis Gesicht verzog sich leicht, während er sich über die Wange wischte. „Na warte…“ Der Ältere packte Tomo leicht im Genick und drückte ihn mit dem Gesicht ins Mehl. Als der Sänger sich langsam wieder aufrichtete, musste Umi lachen. „Wir können die ganzen Schneemänner wieder wegpacken. Du reichst!“, lachte der Gitarrist.
 

Noch eine ganze Weile alberten die Beiden so herum, wodurch sie aber auch die Plätzchen im Ofen vergasen. Am Ende hatten sie ein ganzes Blech voller kleiner verkohlter Weihnachtsmänner und –bäume. „Also der erste Versuch is ja wohl voll misslungen.“, meinte der Schwarzhaarige nur trocken und versuchte sich ein Grinsen zu verkneifen. „Hättest du mich nich abgelenkt, hätt ich sie auch rausgeholt.“, grummelte Tomo und warf die kleinen schwarzen Haufen in den Müll. Umi musste jetzt doch leicht grinsen. „Ja sicher. War mir schon klar, dass es jetzt meine Schuld ist. Hättest du mir nicht deine Bazillen ins Gesicht gedrückt, wär es auch gar nicht so weit gekommen.“ Beide sahen sich an und mussten auf einmal herzhaft lachen. Sie starteten noch einen zweiten Versuch, welcher auch besser gelang. Jetzt mussten die Plätzchen nur noch dekoriert werden. „Und was hast du denn fürs Essen geplant? Ich krieg Hunger.“, sagte der Leader, während er ein Plätzchen mit weißer Schokolade verzierte. „Ich dachte wir bestellen Pizza.“, sagte Tomo und sah Umi verwirrt an, der zu lachen begann. „Du bist echt Spitze Tomo. Kommst hier her, versuchst krampfhaft Weihnachtsstimmung zu verbreiten und dann willst du Pizza bestellen. Wir hätten auch was kochen können.“ „Dann koch was. Ich kann das nicht, du schon.“ „Ich muss euch sonst schon immer bekochen. Du hast dich einfach eingeladen, also musst du dir auch was überlegen.“ Der Sänger seufzte leicht und rutschte auf seinem Stuhl noch ein bisschen nach unten. Nach einer ganzen Weile kam nur: „Pizza...“ Der Gitarrist zeigte nur auf eine Schublade, in der sich ein Prospekt eines Lieferservice befand. Beide suchten sich etwas aus und Tomo rief an um zu bestellen.
 

Bis die Pizza kam, schafften sie es auch die Plätzchen fertig zu dekorieren. Tomo nickte zufrieden und sah sich ihr Werk an. „Das haben wir gut gemacht.“, lobte er sie beide. Auch Umi nickte. „Ja stimmt und meine Küche sieht besser aus, als ich dachte.“ In diesem Moment klingelte es auch schon an der Tür. Der Schwarzhaarige nahm die Pizza entgegen und zahlte. Im Wohnzimmer stellte er sie auf den Tisch und ließ sich auf das Sofa fallen. Tomo setze sich neben ihn und angelte sich die Fernbedienung. „Und jetzt noch Weihnachtsprogramm.“ Sein Grinsen bei diesem Satz hätte die ganze Nachbarschaft erhellen können. Umi sah erst noch skeptisch zum Fernseher, ließ das Programm dann aber über sich ergehen. Eigentlich musste er sich auch eingestehen, dass ihm der Tag sehr gefallen hatte. „War nett von dir vorbei zukommen.“ Tomo lächelte und nickte. „Gern geschehen. Und das machen wir jetzt jedes Jahr!“, meinte er voll entschlossen. Umi sah wieder zum Fernseher und meinte nur: „Das überleg ich mir noch.“ Jedoch musste sich Umi eingestehen, dass er sich all die Jahre vielleicht doch schon ein Weihnachten wie dieses gewünscht hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  MEL_R
2011-12-09T11:23:45+00:00 09.12.2011 12:23
oh gott wie süsss
ich bekom gleich karies wen ich das lese
was nicht gut ist da ich nächste woche nen zahnarzt thermin habe^^
naja
aber wenigstens mal ne Vistlip ff
von denen gibt es eh nur selten

<3 MEL
Von:  yuura
2011-08-12T15:45:25+00:00 12.08.2011 17:45
So jetzt hinterlass ich hier auch mal ein kommiXDD
also ich finds auch total niedlich...
tomo ist ein echter sturkopf..
hoffentlich krieg ich ihn ín den RPGs auch snoch so hin xD
aber allein umis reaktion erst nein dann ja dann wieder nein oder doch vllt ja XD
hat tomo ganz geschickt angestellt xD
und ich stimm aya zu Fortsetzung!!!!XD
lg dat yui^^
Von: abgemeldet
2011-06-13T23:00:30+00:00 14.06.2011 01:00
irgend wie könnte man meinen...
>typisch Umi<
erst eigentlich froh sein, dem ganzen Weihnachtstrubel zu entgehen um dann doch dankbar für die netten Stunden zu zweit zu sein...
Hat Tomo ja geschickt gemacht...
mich würde es freuen, wenn es dazu noch ne Fortsetzung geben würde...
wie z.B
Farben frohes Eier färben...
oder
Die fröhliche Eiersuche zu Ostern...
Vermutlich würde Tomo wieder einiges passendes dazu
einfallen, auch wenn es vielleicht nicht ganz so jugendfrei wäre...
XD
Von:  CHIRO
2010-12-02T01:09:00+00:00 02.12.2010 02:09
Sehr süß, auch wenn ich das Pairing nicht so mag, bin eher auf Tomo und Rui festgefahren +mit dem Zaunpfahl wink+
Auf jeden Fall hab ich jetzt Hunger.. |D
So kann man jemandem Weihnachten auch schmackhaft machen ;D
Von:  Gedankenchaotin
2010-11-12T19:46:53+00:00 12.11.2010 20:46
Ach herrjee ist das süß~
Ich stell mir die beiden so richtig süß beim Kekse packen vor..
am geilsten fand ich ja "jetzt brauchen wir keinen Schneemann mehr, ich hab ja dich!", XD

Vielleicht hat Umi ja nun doch gefallen an Weihnachten gefunden..
und an Tomo. *fg*

Zweiter Kommi kommt gleich.

Rebel.


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