Zum Inhalt der Seite

Ongaku ya ai?

(RukixUruha)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Soro

Nun waren wir schon seit fast einem Jahr zusammen. Bisher lief es auch gut. Ich war mehr oder weniger in Uruhas Zimmer mit eingezogen, wir verbrachten so viel zeit wie möglich mit einander.

Eifersucht war bisher nie ein Thema gewesen, zum Glück. Denn ich wusste, dass ich echt ausflippen konnte, wenn ich eifersüchtig wurde…

Aber dass die Eifersucht nicht das Einzige Problem in einer Beziehung sein konnte, muss ich wohl kaum sagen.

Zu unserem…oder viel mehr MEINEM Problem, ist sie zwar ein Teil davon, aber hauptsächlich ist es etwas Anderes. Ja, ich sage bewusste ‚mein’ Problem, denn Uruha scheint es nicht zu interessieren. Oder er empfindet es nicht als sehr schlimm. Anfangs tat ich es auch nicht…aber nun geht es schon seit Wochen jeden Tag so…

Und alles angefangen hat es mit einer Bandprobe…
 

„Wir hinken ziemlich hinterher, wisst ihr das?! Wir müssen jetzt richtig viel proben, bald ist unsere erste Tour mit unseren neuen Liedern, die müssen perfekt sitzen!“, tadelte Kai uns hinter seinen Drums.

Der gut gelaunte, immer fröhliche, nette Kai konnte auch sehr streng sein. Das war auch gut so, das musste er als Bandleader. Irgendwer musste uns Chaoten schließlich in den Griff kriegen, oder nicht?

Reita murrte leise in seiner Ecke.

„Du tust so, als würden wir kaum ernsthaft proben, mir tut vom ganzen Proben schon die Hand weh!“, beschwerte er sich.

Unrecht hatte er da auch nicht. Aber etwas übertreiben tat er schon. Seine Hand tat wahrscheinlich nichtmals ansatzweise weh, aber er ist in letzter Zeit ziemlich zickig geworden und öfter mal schlecht drauf, besonders wenn Uruha und ich und Kai und Aoi sich wirklich wie ein Paar verhielten. Denn unser Reita war nun der Einzige Single in unsere Band und das pisste ihn so richtig an. Er wollte auch vergeben sein oder zumindest einen Singlefreund haben, mit dem er quatschen konnte. Bisher war ich das immer gewesen, doch seit ich mit Uruha zusammen war, sprach er gar nicht mehr mit mir über Liebesdinge.

Seine zweite Wahl wäre Kai gewesen, aber da dieser nun auch vergeben war, fiel er ebenfalls weg. Und Aoi wäre sowieso nie in Frage gekommen. Zwar war dieser der Älteste der Band, dennoch auch mit Abstand der kindischste. Aber ich will mich nicht beschweren, mein Freund ist nämlich auch nicht gerade der Reifste von uns, im Gegenteil. Er bildete mit Aoi eigentlich die Spitze des Kindisch seins. Es störte mich auch nicht weiter, es war sogar recht angenehm, solange er es nicht übertrieb.

„Aber Kai hat Recht, wir müssen wirklich Proben. Immerhin ist das die ERSTE Tour mit unseren neuen Liedern! Willst du da etwa nicht, dass auch bei dir alles PERFEKT sitzt?“, kam Aoi seinem Freund zur Hilfe.

Immer noch murrend verschränkte Reita die Arme vor der Brust.

„Ach komm, ReiRei~ Wir proben lieber etwas zu viel, als zu wenig. Stell dir vor, du vergisst mitten auf der Bühne plötzlich deine Noten!“, schaltete ich mich nun auch ein.

Dem konnte Reita nichts entgegen setzen, denn tatsächlich war ihm das mal passiert, kurz nachdem er sich über die Proben beschwert hatte.

Also stand er seufzend auf und nahm sich den Bass zur Hand. Weiter ging’s in unserem Programm.
 

Mit einem entsetzlichen Ton wurde das Lied abgebrochen. Überrascht sahen wir alle zu Uruha der ebenfalls ziemlich erstaunt über sich zu sein schien:

Er hatte sich aufs Übelste verspielt. Und das nicht zum ersten Mal. In fast jedem Lied hatte er sich nun verspielt.

„Ruha, was ist denn los? Bist du aus der Übung?“.

Wir hatten immerhin gerade 4 Wochen Urlaub hinter uns. Erstaunlich, dass wir das überhaupt hatten und dann auch noch so lange…

„Ano…wie es aussieht…“.

Er schien nicht gerade sehr glücklich.

„Schau nicht so traurig, Takara! Ein bisschen Übung und du bist sogar noch besser als sonst, ganz bestimmt!“.

Er lächelte mich schwach an. Wenn er mal etwas Schlechter als üblich war, auch wenn es nur ein schlechter Tag war, war er immer zutiefst traurig und sauer auf sich selbst.

Irgendwo konnte ich ihn da natürlich verstehen, ich war nach einem Konzert einmal auch total am Ende gewesen, weil ich meine Stimme nicht so gut wie sonst fand.

Aber andererseits war es nur eine Probe und genau dafür waren Proben doch da, oder nicht?

Nun ja, aber so kam es nun, dass am Abend, als wir Schluss machten und nach Hause wollten, Uruha nicht mit kam.

„Ich bleib mit Aoi noch ein bisschen da und probe, hai?“.

Er sah mich mit großen, braunen Augen an. Den Hundeblick beherrschte er wirklich perfekt. Ich lächelte leicht und nickte.

„Okay, aber macht nicht zu lang, hai? Und überfordere dich nicht, sonst hast du Morgen im Gegensatz zu Reita TATSÄCHLICH eine schmerzende Hand“.

Lächelnd nickte Uruha und drückte mir einen sanften Kuss auf die Lippen.

„Mach ich, Taka~ Ai shiteru~“.

„Ai shiteru mo~“.

Er drückte mich noch einmal ganz fest an sich, ehe er sich dann zu Aoi umdrehte und sich mit ihm und den Gitarren auf die große Couch setzte.

Seufzend ging ich dann mit Reita und Kai nach Hause. Es war sehr ungewohnt, ganz alleine in Uruhas großem Bett zu liegen. Einsam und kalt war es ohne ihn…

Aber es war ja nicht für immer, also konnte ich mich damit abfinden.

Dachte ich…
 


 

Der Duft von frischem Kaffee direkt vor meiner Nase weckte mich. Müde schlug ich die Augen auf und sah in Uruhas lächelndes Gesicht.

„Ohayou~ Gomen ne, es ist gestern Abend doch sehr spät geworden… magst du mit mir heute Abend ganz romantisch Essen, als Wiedergutmachung? Die Anderen sind heute nicht da~“.

Ich lächelte und küsste ihn zärtlich. Er konnte wirklich süß sein, das liebte ich sehr an ihm.

„Kou~ Das ist süß von dir, arigatou. Und was das heute Abend betrifft…nichts würde ich lieber machen“.

Mein Lieblingsgitarrist strahlte mich an und strich mir durchs Haar.

„Das wird wunderschön! Mit Kerzen und lecker Essen und Rooooosen und gaaanz alleine~. Das wird sooo toll, versprochen!“.

Ja, da hatte er Recht, das würde wunderschön werden!

Jetzt schon voller Vorfreude kuschelte ich mich eng in seine Arme.

„Dann sei dir das mit gestern Abend verziehen!“, grinste ich.
 


 

Ich war mit Kai noch in der Stadt gewesen, bevor dieser zu einem Bekannten gefahren war und ich schloss freudig die Haustüre auf. Reita war mit irgendjemand im Kino und Aoi war… keine Ahnung wo der war, aber das war mir auch egal!

„Schaaaatz, ich bin wieder daahaaa~“, rief ich und ließ die Haustür ins Schloss fallen. Stille. Niemand da?

Ich ging ins Wohnzimmer und sah den Tisch. Eine Rose, eine brennende Kerze und ein Teller mit einer silbernen Abdeckung drüber.

Und der Anrufbeantworter blinkte.

Ich ging rüber und drückte auf den Knopf, sofort ertönte Uruhas Stimme.

„Hey, Taka~ Gomen ne, es hat sich in letzter Minute so ergeben, dass Aoi und ich proben sind… iss ruhig, warte nicht auf mich, es wird wahrscheinlich wieder später werden. Ai shiteru~“.

Ich starrte das Telefon fassungslos an. Er hatte es doch aber versprochen…!

Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und sah in die Kerze. Also würde ich jetzt den Abend ganz alleine in diesem großen Haus verbringen? Ganz alleine unser ach so romantisches Essen für zwei haben?

Und hätte ich gewusst, dass das gerade erst der Anfang war…

Fushō-sha

@Hi-chaan: Wenn du das schon schlimm findest, hoffe ich sehr, dass du im Laufe der FF nicht ganz umkippen wirst x’D Denn es kommt noch schlimmer x’’D

Ich wünsche dir dennoch ganz viel Spaß beim lesen und nicht zu viele schockierenden Momente ^-^’
 

*******************************************************************
 

Ganz offensichtlich ziemlich sauer rührte ich nichts von dem Essen an. Ruha sollte bloß aufpassen! Wenn das öfter noch passierte, würde er sein blaues Wunder erleben!

Ich griff zu einem kleinen gelben Zettel und einem Stift.

‚Wirklich schön, wie wir heute Zeit alleine miteinander verbracht haben’.

Dass das Ironie war, würde er wohl hoffentlich verstehen. Ich hängte den gelben Zettel an die Vase, in der die Rose stand und ließ sie achtlos da stehen. Wenn er dachte, man könnte mir eine Rose schenken und alles war vergeben und vergessen, irrte er sich gewaltig.

Ich sah auf die Uhr. Gerade mal 20 Uhr.

Seufzend stand ich auf, stellte mich erstmal unter die Dusche und ließ das warme Wasser lange auf mich prasseln. Währenddessen versuchte ich mir einzureden, dass es doch gar nicht so schlimm war, dass Uruha mich trotz seines Versprechens versetzt hatte, um arbeiten zu können und dass es doch nur dieses Mal sein würde.

Für einen kurzen Moment klappte es sogar fast. Aber je mehr ich drüber nachdachte, desto schneller ging dieser kurze Moment zu Nichte. Er hatte mich tatsächlich für seine Arbeit versetzt!

Ich atmete einige Mal tief ein und aus, ehe ich aus der Dusche stieg und mich umzog. Ein Shirt von Ruha, das ich nun immer zum schlafen trug und eine Boxershorts. Als ich im Zimmer stand und mich schon ins Bett legen wollte, hielt ich inne. Ich wollte nicht wirklich ganz alleine in Uruhas Bett liegen und mich von seinem Parfüm, das hier überall im Raum hing, die ganze Zeit daran erinnern zu lassen, dass er nicht hier war.

Also strich ich mir eine blonde Strähne aus dem Gesicht und verzog mich in mein eigenes Zimmer. Ewig war ich hier schon nicht mehr drin gewesen…

Und so legte ich mich, obwohl es noch so früh war, ganz alleine in mein großes, kaltes Bett.
 

Ein Klopfen an meiner Tür weckte mich auf. Müde murrend schaute ich auf die Uhr. 10 Uhr morgens. Hatte ich wirklich so viel geschlafen?! Das war sehr untypisch…

„Herein“, murrte ich, als das Klopfen erneut ertönte.

Die Tür ging ein Stück weit auf und Uruha steckte seinen Kopf ins Zimmer.

„Ano…ohayou, Schatz…“.

Säuerlich musterte ich ihn, drehte mich auf die Seite und zog die Decke über meinen Kopf.

Ich hörte, wie die Tür wieder zu ging und mein Freund sich auf mein Bett zu bewegte. Und da spürte ich schon das Gewicht, das sich auf mein Bett niederließ und mir wurde vorsichtig die Decke vom Kopf gezogen.

„Schatz… wieso schläfst du hier und nicht bei mir?“.

Ich hob den Kopf. War das sein Ernst?!

„Ich wollte nicht gerade durch dein Parfüm die ganze Zeit daran erinnert werden, dass du nicht da bist und ich alleine da liege!“.

Und dann kam die ultimative Frage. Dafür hätte ich ihm ehrlich gesagt fast eine Ohrfeige gegeben.

„Bist du sauer?“.

Ich setzte mich auf und sah ihm fest in die Augen.

„Nein, fast gar nicht. Ich werde gerne versetzt, wenn man mir versprochen hat, dass wir zusammen ungestört und ganz romantisch etwas Essen. Es ist richtig aufbauend, wenn man sich riesig darauf freut, dann nach Hause kommt und feststellt, dass man für die Arbeit versetzt wurde“.

Eigentlich hätte ich erwartet, dass Uruha jetzt etwas Reue zeigte oder sich zumindest bewusst wurde, dass mich das schon etwas verletzt hatte. Aber nein.

„Es tut mir ja auch Leid, hab ich doch schon auf dem Anrufbeantworter gesagt, aber du weißt doch, wie wichtig es ist, dass ich bis zur Tour wieder alles perfekt beherrsche“.

Da hatte er zwar einerseits recht, aber bis zur Tour war es noch über einen ganzen Monat hin und wir probten regelmäßig und viel und wenn er dann ab und an zu Hause etwas proben würde, würde das voll und ganz ausreichen!

„Also willst du mich jetzt einen ganzen Monat lang versetzen, damit du proben kannst?! Wir proben doch schon viel! Und wenn du dann ab und an hier noch probst, wäre das mehr als nur ausreichend und das weißt du auch! Ich lasse mich doch jetzt nicht über einen Monat von dir versetzen!“.

Das uns nicht übermäßig viel Zeit zusammen blieb durch unseren Beruf war mir klar, das war von Anfang ja schon so gewesen. Aber so musste es nun auch nicht laufen.

Ich musterte ihn Ernst.

„Du solltest lieber ganz gewaltig aufpassen. Dieses Mal okay, es ist passiert und fertig. Aber wenn das jetzt öfter passiert, mach ich dir die Hölle heiß“.

„Ich finde du übertreibst“.

Mir fielen die Augen fast aus dem Kopf. Er fand es wohl wirklich nicht schlimm!

„Raus“, sagte ich möglichst ruhig, dennoch in einem etwas knurrenden Ton zu ihm.

„Bitte?“.

„Ich sagte RAUS“, wiederholte ich sichtlich wütend.

Er sah mich verwundert an, ehe er dann aufstand und ging. Das war ja wohl die Höhe!

Erst nachdem ich eine ganze Weile lang im Bett geschmollt hatte stand ich auf und machte mich fertig. Immerhin war heute ein Fotoshooting angesagt. Da musste ich gut aussehen!

Also versuchte ich das Ganze eine Zeit lang zu vergessen, um mich darauf konzentrieren zu können, mich voll und ganz aufzustylen!

Als dies dann endlich geschafft war lief ich die Treppen runter zu den Anderen.

„Na da ist ja unsere Schlafmütze~“, begrüßte Reita mich.

Ich brummte ihn nur an, seufzte dann auf und versuchte halbwegs gut gelaunt auszusehen.

Uruha trat vorsichtig an mich ran.

„Ano…Taka…“.

Ich sah zu ihm hoch und seufzte leise auf, als ich in seine großen braunen Augen schaute.

„Schon gut…“, murrte ich und mein Freund strahlte mich an, schlang seine Arme um mich und drückte mich ganz fest.

Ja, jetzt musste ich etwas lächeln. Ich mochte es eben, von ihm in den Arm genommen zu werden!

„Arigatou!! Ich mache es wieder gut, hai? Ich mag es nicht, wenn du böse auf mich bist…“.

Ich lachte leise, denn ich konnte ihn wirklich gut verstehen. Ich mochte es auch nie, wenn er auf mich sauer war. Selbst wenn es nur gestellt war. Da bekam ich fast die Krise!

Ich hob den Kopf und bekam sogleich einen Kuss aufgedrückt.

Das hob meine Laune ungemein. Mit einem leichten Lächeln gingen wir nun also raus, wo bereits ein Auto auf uns wartete.
 

Das Fotoshooting lief wie gewohnt. Der Fotograf gab einige Anweisungen, sie posten dementsprechend und dann gab es auch noch mal Einzelbilder. Ich war gerade mit meinen fertig und nun war Kai dran. Lächelnd ließ ich mich neben Uruha auf die Couch fallen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Der Gitarrist zog lediglich eine seiner geschwungenen Augenbrauen in die Höhe und sah mich beinahe schon ernst an.

„Nicht während der Arbeit“.

Mit großen Augen sah ich ihn an. Bitte?! Seit wann denn das nun nicht mehr? Sonst hatten wir jede freie Minute genutzt, ob es nun bei einem Fotoshooting war oder nicht!

Sichtlich mies gelaunt verschränkte ich die Arme vor der Brust, sah davon ab, mich an meinen Freund zu kuscheln. Wahrscheinlich dürfte ich das während der Arbeit auch nicht mehr! Dieser las ungerührt in seiner Zeitschrift weiter, beachtete mich nicht weiter, als wäre ich nie da gewesen.

„Darf ich mal bitte erfahren, wieso du so abweisend zu mir bist?!“, platzte es dann nach weiteren 5 Minuten, in denen er mich achtlos ignorierte, heraus.

Nun sah er auch endlich mal rauf.

„Ich konzentriere mich, während wir arbeiten. Du lenkst mich nur zu viel ab“.

„Ach, und deine Zeitschrift, die inspiriert dich zu neuen Posen, oder was?“.

Ich fand, ich hatte durchaus ein Recht darauf, schnippisch zu sein. Immerhin versetze mein Freund mich seit einigen Tagen, war unglaublich abweisend und sah es nichtmals ein!

„Hai, das ist eine Zeitschrift über Fotografien und Posen, die gut vor der Kamera kommen“.

Ich verdrehte die Augen und stand wider auf.

„Ach, erzähl mir doch keinen“, murrte ich genervt und ging lieber rüber zu Reita, der sich gelangweilt auf einem Hocker gesetzt hatte und Kai beim posen zusah.

Er sah zu mir auf, als ich mich zu ihm setzte.

„Nicht bei der Prinzessin?“.

Ich schüttelte mies gelaunt den Kopf.

„Die ‚Prinzessin’ regt mich gerade mächtig auf, mit ihrer abweisenden Art“.

Reita klopfte mir aufmunternd auf die Schulter.

„Mach dir nichts draus, der kriegt sich wieder ein“.

Ja, das hoffte ich auch. Natürlich, ich liebte ihn, das stand felsenfest. Aber ich wusste nicht, wie eine Beziehung funktionieren sollte, in der ich so abgewiesen wurde. Ich für meinen Teil wollte ihm nicht für alle Ewigkeit hinterher rennen und nach Aufmerksamkeit betteln!

Ich sah noch mal zu ihm rüber und diesmal blieb mir fast die Luft weg. MICH hatte er abgewiesen, aber wenn Aoi sich zu ihm setzte, konnte er mit ihm reden?! Ich hatte das Gefühl, gleich vor Wut zu platzen!

DAS würde Rache geben! Uruha sollte nicht glauben, dass ich, nur weil wir zusammen waren, alles durchgehen lassen würde! Pustekuchen!

Aber das Schlimmste war…dass mir dadurch Aoi langsam mächtig unsympathisch wurde! Was fiel ihm eigentlich ein, mit MEINEM Freund so viel Zeit zu verbringen? Und wie fühlte Kai sich überhaupt dabei? Ob Aoi auch so abweisend zu ihm war?

Kai hingegen seufzte erleichtert auf, als er mit dem Einzelfotos nun endlich fertig war und Reita stand auf. Nun war er an der Reihe.

Kai setzte sich auf den frei gewordenen Platz neben mich und ich sah ihn ein wenig neugierig an.

„Sag mal, Kai…wie läuft es eigentlich zwischen dir und Aoi?“.

Angesprochener sah mich überrascht an. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich mich dafür interessieren würde. Im Grunde tat ich das auch gar nicht, ich wollte nur wissen, ob Aoi ihn genauso behandelte, wie Uruha mich.

„Uhm…ganz gut, denke ich…“.

„Ist Aoi in letzter Zeit… na ja…etwas abweisend?“.

Kais Verblüffung wuchs mit jeder Sekunde mehr an.

„Nein, sollte er das?“.

„Nein, nein… ich dachte nur… na ja, seit Uruha und Aoi so viel proben ist Uruha schrecklich abweisend zu mir und versetzt mich. Vorhin auch, er hat mir quasi einen Korb gegeben, damit er sich auf die Arbeit konzentrieren kann, aber mit Aoi scheint er sich prächtig zu unterhalten…hat sich Aoi seitdem dir gegenüber gar nicht verändert?“.

Mit einem überraschten Blick musterte der Drummer kurz unsere beiden Gitarristen, dann mich. Er schüttelte seinen Kopf leicht und lächelte entschuldigend.

„Ehrlich gesagt…ist Aoi seitdem unglaublich süß. Er versucht sich auf jede erdenkliche Art und Weise es bei mir gut zu machen, dass er mich so viel alleine gelassen hat. Er überrascht mich jeden Morgen mit Frühstück, das er mir ans Bett bringt und zwischen durch kommt er immer wieder mit kleinen Überraschungen“.

Ich nickte verstehend und senkte den Kopf etwas.

Wieso tat Uruha es dann nicht auch?

„Also…läuft es zwischen dir und Uruha ganz und gar nicht gut…?“, fasste Kai dann zusammen, was ich ihm erzählt hatte.

Wieder nickte ich und biss mir auf die Lippen. Auf keinen Fall durfte ich JETZT anfangen zu heulen!

„Das…tut mir Leid…“, sagte Kai leise, legte den Arm um mich, „er ist bestimmt nur gestresst von der ganzen Arbeit, die er sich auflädt, wegen der Tour. Spätestens auf Tour ist er bestimmt wieder ganz der Alte!“.

Seufzend sah ich zu ihm rauf.

„Ich hoffe, du hast Recht…“.

Kai schien eine Weile zu überlegen, kramte dann in seiner Tasche und reicht mir zwei Kinokarten.

„Hier. Ich hatte eigentlich mit Aoi reingehen wollen, aber ich kann mit ihm auch ein anderes Mal gehen und außerdem glaube ich, haben Uruha und du das dringender nötig“, lächelte er mich dann an.

Ich sah ihn mit großen Augen an, strahlte ihn dann an und umarmte ihn fest.

„Arigatou! Ich bin dir was schuldig!“.

Ich nahm die Karten an und huschte gleich rüber zu Uruha, lehnte mich über die Rückenlehne der Couch und lächelte Uruha an.

„Takara~ Gehst du heute Abend mit mir ins Kino? Ich hab da zwei Karten...~“.

Uruha sah mich erst etwas skeptisch an, sah dann runter auf die Karten und wieder in mein Gesicht. Dann zuckte er leicht die Schultern.

„Wieso nicht, haben wir schon lange nicht mehr gemacht. Treffen wir uns dann vorm Kino um 20 Uhr? Ich hab vorher noch was vor“.

Ich nickte leicht.

„Okay~ Aber du kommst, versprochen?“.

„Hai, versprochen“.
 

Punkt 20 Uhr stand ich vorm Kino und sah ungeduldig auf meine Handyuhr. Es war typisch für Uruha, dass er immer ca. 5 Minuten zu spät kam, dennoch war ich ungeduldiger als sonst. Und nervöser.

Ich war wirklich nervös, ich wusste nichtmals warum.

Ungeduldig tippte ich mit dem Fuß auf den Boden, sah immer wieder auf mein Handy.

20:05 Uhr.

Jetzt müsste er eigentlich kommen…das war eigentlich seine Zeit.

Aber er ließ dennoch auf sich warten.

20:30 Uhr.

Ich lehnte mich an die Hauswand, hatte mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, dass er tatsächlich kommen würde, als dann mein Handy anfing zu piepen.

Ich ahnte schon, was es sein würde und öffnete die SMS.

Hey, Süßer. Ich schaff’s heut nicht mehr, sorry

Das war alles. Kein ‚Ich liebe dich’ oder ‚verschieben wir’s auf morgen’ oder ähnliches. Ich war nur ein einfaches, hin geklatschtes ‚sorry’ wert.

Endgültig fertig mit den Nerven ließ ich mich an der Hauswand runter gleiten und schluckte verzweifelt die Tränen runter.

Und so wurde ich ein weiteres Mal von meinem Freund, die Liebe meines Lebens, versetzt. Nächste Woche hatten wir einjähriges…ob er mich auch da versetzen würde? Es war ja mehr, als ‚nur’ unser einjähriges…es war mein Geburtstag… der Tag, an dem ich ein Jahr zuvor einen plüschigen und wirklich süßen Uruha geschenkt bekommen hatte…der mir einfach so genommen wurde.

Wo war der unendlich liebevolle, niedliche Gitarrist von damals nur hin?

Wann war er verloren gegangen und wieso?

Sutōmu

Uruha hatte gerade die SMS verschickt und sah raus aus dem Fenster. Langsam wurde es dunkel und es sah gewaltig nach Regen aus.

Hoffentlich würde der Kleine schnell nach Hause gehen…

Er seufzte leise und sah runter auf den etwas kleineren, blonden Vocal neben sich.

„Jetzt wird er Morgen wieder sauer auf mich sein!“, beschwerte er sich, „Ich hoffe, dass ist es wert, Yuu! Ich schwör dir, ich krieg keinen Sex mehr!“.

Schmollend schob er die Unterlippe vor.

Yuugiri verdrehte leicht die Augen.

„Mach dir nicht so viele Gedanken. Und Sex kannst du dir zur Not immer noch woanders holen“.

„Ich bin aber treu…“.

„Na ja, vielleicht hast du es bald nicht mehr nötig, dass zu sein“.

„Bitte?“.

Yuu seufzte und sah hoch zu dem anderen.

„Hast du dir deine SMS gerade durchgelesen? Einfach nur ein banales ‚sorry’“.

Uruha zog die Augenbraue hoch.

„Und?“.

„Du wirst schon noch dahinter kommen, was daran falsch ist. Ist nur fraglich, ob es dann nicht schon zu spät ist“.

„Pass auf, was du sagst“, knurrte Uruha leise, hörte dann ein leises Donnergrollen. Gewitter. Ruki hasste Gewitter. Er kaute auf seiner Lippe herum. Das war das erste Mal, dass er Ruki beim Gewitter alleine ließ…sonst hatte er ihn dann immer fest in die Arme genommen…

Und nun wäre er alleine, denn zu Hause, das wusste er, war niemand. Aoi und Kai waren zusammen ausgegangen und Reita…nun, der saß vermutlich bei einem One-Night-Stand zu Hause, so genau wusste er das nicht, nur, dass er eben nicht da war.

„Also, machen wir weiter?“, fragte plötzlich der Blonde.

Die Stimme von eben diesem ließ Uruha wieder aufschrecken und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Hai…“.

Er nahm die Gitarre auf den Schoß und begann weiter zu spielen. Er wusste, dass der kleine Sänger in ihn verliebt war… und das seit geraumer Zeit. Aber er war der Einzige, der ihm wirklich helfen konnte…Ruki würde ausrasten, wenn er das wüsste. Uruha hatte ihm nie erzählt, dass der Andere ihn liebte…geschweige denn, dass sie miteinander etwas gehabt hatten.

Er wollte gar nicht wissen, wie sein Freund darauf reagieren würde…
 

Ich zuckte heftig zusammen, als ich den Donner hörte und krallte mich in meine schwarze Jeanshose fest. Ich saß auf dem Boden, an der Hauswand gelehnt, wo ich mich mit Uruha hatte treffen wollen. Ich wollte nicht nach Hause. Da würden vermutlich nur die 3 Anderen warten und mich ausfragen…

Aber es gewitterte…!

Ich biss die Zähne heftig zusammen. Ich hasste Gewitter…hassen war gar nicht das richtige Wort…ich hatte zwar jetzt keine große Angst…aber ich fühlte mich sehr unwohl und unsicher bei Gewitter. Und jetzt saß ich auch noch draußen!

Es begann zu regnen und es brauchte keine 2 Minuten, um mich bis auf die Knochen zu durchnässen.

Das erste Mal, dass ich bei einem Gewitter nicht fest an Uruha gekuschelt in dessen Armen lag…

Ich schluckte heftig, stand dann nach einer Weile auf und bewegte mich langsam durch den schweren, niederprasselnden Regen. Irgendwohin. Nur wo?

Nicht nach Hause. So viel stand fest.

Wohin dann?

Seufzend machte ich mich auf den Weg zum Park, dort wo ich im Sommer den Großteil meiner Freizeit mit Uruha verbracht hatte. Picknick… Uruha hatte mich dort oft mit einem Picknick überrascht. Es war wirklich süß gewesen, wie er verzweifelt versucht hatte, auf dem unebenen Boden alles zu stehen zu bekommen und es in irgendeiner Art und Weise romantisch aussehen lassen wollte. Bei der Erinnerung daran musste ich lächeln. Ach, wäre doch nur alles wie damals…

Ich betrat den Park, lief weiter durch, bis ich zu dem kleinen Fluss kam, über den eine kleine Brücke führte. Ich setzte mich auf das Geländer dieser Brücke und sah runter in den Fluss. Immer wieder zuckte ich zusammen, wenn blitzte oder der Donner grollte. Fest biss ich mir auf die Unterlippe, um vor Panik nicht gleich zu krepieren. Ich holte mein Handy raus, steckte Kopfhörer und beeilte mich, diese in mein Ohr zu stopfen und die Musik laut aufzudrehen. Alles, nur damit ich nicht dieses schreckliche Gewitter mit anhören musste!

Leise begann mit zu summen, versuchte mich halt bestmöglich abzulenken.

Nach einer Weile piepte mein Handy dann wieder. Okay, das Piepen hörte ich nicht, ich spürte einfach nur das vibrieren, der nassen Hose auf meiner Haut. Ich fummelte mein Handy raus und öffnete die SMS.

Uruha.

Okay, das erstaunte mich in der Tat.

Ich hoffe, du sitzt zu Hause in einer kuscheligen Decke…tut mir Leid, dass ich nicht kommen konnte, ich sitz noch bei Yuugiri. Ich nehme uns heute Abend Okonomiyakis mit, die magst du doch so gerne…Ai shiteru ♥

Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. Bei Yuugiri?! Was wollte er bitte bei DEM?! Er zog ihn mir vor?!

Schmollend schob er die Unterlippe vor und steckte das Handy weg. Als würde ich ihm jetzt antworten…das konnte er vergessen. Erst mich so abservieren, kalt und abweisend zu mir sein und dann soll ich alles vergeben und vergessen, weil einmal eine süße SMS gekommen ist? In der er sogar indirekt sagt, dass er Yuugiri mir und dem Kinobesuch vorgezogen hat?
 

Eine ganze Weile saß ich so, das Gewitter hörte immer noch nicht auf. Dabei saß ich hier bestimmt schon 2 Stunden.

Aber so langsam froren mir wirklich sämtliche Körperteile ab. Ich überlegte, wo Yuugiri denn noch mal wohnte…

Ich war einmal bei ihm zu Hause gewesen, als sie die Gründung ihrer Band gefeiert hatten. Und ich war auch nur aus Höflichkeit da gewesen, Kai war mit dem Drummer, Kazami, ganz gut befreundet. Den mochte ich auch, er war nett. Und außerdem hatten sein Kleidungsstil und seine Art etwas von Uruha. Und da ich diesen nun mal abgöttisch liebte, war es doch klar, dass ich auch Kazami mochte.

Langsam rutschte ich von dem nassen Gelände herunter und machte mich im schleppenden Tempo auf den Weg zu Yuugiris Wohnung. Wenn Uruha noch da war…konnten sie ja wenigstens zusammen nach Hause laufen.

Irgendwann kam mir dann das Haus in Sicht, das ich Yuugiri zuordnete. Und gerade in dem Moment ging die Haustür auf. Tatsächlich traten Uruha und Yuugiri aus ihr heraus und ich wollte gerade den Mund aufmachen und meinen Freund rufen. Doch mir blieb der Atem zu rufen weg…

Denn plötzlich beugte sich Yuugiri runter zu Uruha, der einige Stufen unter ihm stand und küsste ihn. Genau, er KÜSSTE ihn!

Irgendetwas zerbrach in genau diesem Moment in mir und es begann unheimlich zu schmerzen. Uruha ließ es auch noch zu…

Erst nach einer ganzen Weile machte dieser einen Schritt zurück und sah den blonden Sänger mit großen Augen an.

„Ich… bin mit Ruki zusammen…“.

„Ich weiß… aber schau, merkst du nicht, wie angespannt euer Verhältnis im Moment ist? Es hält nicht mehr lange und dann… gewinne ich dich für mich“.

Uruha hob eine Augenbraue hoch, soweit ich das erkennen konnte.

„Ich denke nicht, dass ich danach erstmal eine Beziehung will, wenn wirklich mit Ruki Schluss sein sollte“.

Wenigstens etwas, was so halbwegs nett anzuhören war…

„Wir müssen ja keine Beziehung haben…Freundschaft mit Extras würde mir vorerst reichen. Das können wir auch, wenn du magst, jetzt schon haben, Ruki muss nie davon erfahren…“.

Und das schlimmste an alledem war… Uruha sah tatsächlich so aus, als würde er nachdenken. Das war doch nicht sein ERNST?!

„Schreib mir einfach deine Antwort~ Du hast ja meine Handynummer~“.

Mit diesen Worten verschwand Yuugiri wieder rein in seine Wohnung und Uruha drehte sich wortlos um, ging in Richtung Band WG.

Ich blieb noch hinten an der Hausecke stehen, die beiden hatten mich natürlich nicht gesehen.

Und eine Träne lief mir über die Wange. Nein, nicht nur eine. Sie liefen unaufhörlich, denn so langsam begann ich…das Vertrauen zu meinem Freund zu verlieren…

Und ich begann seine Liebe zu mir anzuzweifeln.

Liebte er wirklich nur mich? Liebte er mich eigentlich überhaupt noch? Obwohl er es in seiner SMS letztendlich doch geschrieben hatte… vielleicht war er nur noch mit mir zusammen, weil er Angst hatte, es könnte der Band schaden…?

Ich biss mir fest auf die Lippe, sonst würde ich vermutlich anfangen, richtig zu heulen. Auch, wenn man das bei dem Regen gar nicht mehr sehen würde…und das Gewitter war mir auch schon egal geworden.

Ich drehte mich einfach auf dem Absatz um und ging wieder.

Jetzt konnte ich doch erst recht nicht nach Hause…
 

Uruha kam eine halbe Stunde nachdem er bei Yuugiri losgelaufen war, zu Hause an. Er hatte für Ruki und sich noch Okonomiyakis mitgenommen, so wie er es geschrieben hatte. In Gedanken war er aber noch bei Yuu. Er hatte ihn geküsst…er hatte doch gewusst, dass der Andere in den Gitarristen verliebt war, aber er hatte gehofft, es würde nicht eskalieren. Er war zuerst überfordert gewesen, als Yuu ihn geküsst hatte… bis er das erstmal realisiert hatte, waren einige Sekunden vergangen gewesen. Er schüttelte den Kopf leicht, um wieder klar zu werden.

Er schloss die Haustür auf und trat in ihr Haus ein.

„Bin wieder daaahaaa~“, rief er durch das Haus und schon kam ihm Aoi entgegen gespeungen, umarmte ihn freudig.

„Wir seit zehn Minuten auch! Wo hast du denn Ruki gelassen? Ihr wart doch zusammen im Kino, oder nicht?“.

Uruhas Gesicht entgleiste beinahe und er wurde schlagartig blass.

„Ich…hab ihm eine SMS geschrieben, dass ich es nicht schaff…ist er…ist er nicht schon längst hier…?“.

„Nein, als wir gerade ankamen, war das ganze Haus leer…“.

Uruha warf einen Blick raus. In dem Moment zuckte ein heftiger Blitz durch den Himmel, lautes Donnergrollen folgte. Der Regen prasselte immer noch unaufhörlich. Und Ruki war da draußen?! ALLEINE?!

Ein wenig panisch kramte Uruha sein Handy heraus, drückte auf die Kurzwahltaste. Kurzwahltaste eins war natürlich Ruki!

Es tutete und tutete…und tutete…dann ging die Mailbox dran.

Uruha legte auf, rief gleich ein weiteres Mal an und wurde prompt weg gedrückt. Er schluckte schwer.

Ruki hatte ihn noch nie weggedrückt…

„Und? Was ist nun?“.

Aoi sah ihn fragend und erwartungsvoll an. Uruha hingegen sah nicht gerade erfreut aus.

„Er…hat mich weggedrückt…“.

Mit großen Augen sah er den Leadgitarristen, hatte er wirklich richtig verstanden.

„Er hat dich…weggedrückt?“.

„Hai…“.

„Aber…er drückt dich nie weg…“.

„Jetzt schon…“.

Uruha schluckte und starrte sein Handy an. Scheinbar hatte er doch ganz schöne Scheiße gebaut…wenn Ruki nicht nach Hause kam, nicht an sein Handy ging…oh je, was hatte er getan?

Er biss sich auf die Lippe, drückte Aoi das Essen in die Hand.

„Das hebst du für mich und Ruki im Kühlschrank auf, ich weiß genau, wie viele da drin sind, Aoi, ich merke es, wenn du welche klaust!“.

„…Ist ja gut, ich lass meine Pfoten davon…aber wo willst du denn hin?“.

„Na wohin wohl? Ich geh Ruki suchen!“.

Und schon war er wieder raus gestürmt. Nur…wohin sollte er gehen?

Er rannte durch den Regen zum Park. Hier hatten sie viel Zeit zusammen verbracht, vielleicht war er dort?

Panisch suchte er den gesamten Park ab, bei jedem Baum, bei jedem Busch. Aber er fand ihn einfach nicht. Nicht einmal am Fluss fand er ihn…wo steckte er denn nur? Wieder durchbrach ein Blitz die Dunkelheit am Himmel und der Donner folgte. Wo war sein kleiner Ruki? Er musste jetzt doch schreckliche Panik haben…! Er war doch nie alleine bei Gewitter…

Erneut versuchte er bei Ruki anzurufen. Wieder nur tuten, diesmal aber nicht weggedrückt. Der Brünette seufzte leise.

Wo war denn sein kleiner Schatz…? Er war scheinbar wirklich tödlich beleidigt… jetzt musste Uruha nur noch herausfinden, was er genau er getan hatte, um den Anderen so zu beleidigen…
 

Uruha schaute auf sein Handy.

0 Uhr.

Und immer noch keine Spur von Ruki. Oder ein Rückruf. Der Gitarrist hatte bestimmt etwa 100 Mal durchgeklingelt!

Er war bis auf die Knochen durchnässt und es wäre ein Wunder, wenn er sich nicht richtig erkälten würde. Das Gewitter hielt immer noch an, auch wenn es beträchtlich leiser geworden war, es zog wohl weiter.

Mehr als nur deprimiert machte er sich dann langsam auf den Weg nach Hause. Er hatte die halbe Stadt nach Ruki abgesucht und nichts gefunden. Also war er schon mal nicht mehr draußen auf den Straßen gewesen…aber wo sollte er denn sein?

Mit der Hoffnung, dass er vielleicht wieder zu Hause war, beschleunigte Uruha seine Schritte und kam nach einer Weile zu Hause an.

Er schloss auf.

„Bin zurück“, rief er heiser.

Kai, Aoi und Reita saßen auf der Couch im Wohnzimmer. Besorgte Bandmama Kai kam sofort angestürzt.

„Kami-sama! Du gehst dich sofort duschen und ziehst warme, trockene Sachen an! Ich mach dir eine heiße Suppe!“.

Uruha ging wortlos nach oben, duschte sich, zog sich einen Pulli und eine Jogginghose an, ließ sich dann unten im Wohnzimmer neben Aoi auf die Couch fallen und starrte abwesend auf den Fernseher.

Der Schwarzhaarige legte einen Arm um Uruha.

„He…er kommt schon noch wieder, er ist immerhin alt genug, als dass er einen Babysitter bräuchte…“.

Uruha nickte nur stumm, dennoch hatte er diesen Kloß im Hals.

„Ich hab’s wohl…wirklich versaut…er war noch nie so sauer auf mich, dass er mich weggedrückt hat… oder so beleidigt…er hat nie meine Anrufe ignoriert oder was so lange weg, ohne mir zu schreiben, wo er ist…“.

Er hatte wirklich Mist gebaut…ohne es zu merken oder zu wissen, was er da überhaupt falsch gemacht hatte.

Kai hingegen seufzte leise, kam mit der heißen Suppe, die er dem Brünetten reichte.

„Nun ja, was Ruki mir beim Fotoshoot so erzählt hat…das war schon irgendwie…heftig…“.

Nun wurden auch die anderen hellhörig.

„Was hat er dir denn erzählt?“.

„Na ja, zum Beispiel, dass du abweisend zu ihm bist, ihn immer wieder versetzt. Beim Fotoshoot selbst hast du ihn abgewiesen und hast dich keine 2 Minuten später ausgelassen mit Aoi unterhalten. Du hast nicht gemerkt, dass er wegen deinen Versetzungen und deiner kalten Art beleidigt war. Ich hab ihm die Kinokarten geschenkt, meinte zu ihm, dass ihr vielleicht einfach mal Zeit für euch braucht…du hast ihm versprochen zu kommen und dann lässt du ihn stehen. Und ich denke nicht, dass du ihm früh genug abgesagt hast, sondern auf dem letzten Drücker…?“.

Uruha schluckte schuldbewusst.

„Etwa…eine halbe Stunde später…“.

„Siehst du. Würde Aoi das bei mir machen, wäre ich auch sauer. Ruki hat mich gefragt, ob Aoi zu mir genauso ist, wie du zu ihm. Du hättest seinen Gesichtsausdruck sehen sollen, als ich ihm gesagt habe, dass Aoi mich als Entschädigung mit vielen Kleinigkeiten überrascht und versucht, viel Zeit mit mir zu verbringen. Es hätte dir das Herz zerbrochen, ihn so zu sehen“.

Mist…Kai hatte wohl Recht…

Uruha wusste ja selbst nicht, was im Moment mit ihm los war, er konnte es ehrlich nicht sagen…

Es war momentan einfach so. Er hatte selbst gemerkt, dass Ruki irgendwie unterbewusst aus dem Weg ging…nur das wieso musste noch geklärt werden.

Denn er liebte ihn auf jeden Fall noch genauso sehr, wie am ersten Tag!

Oder?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-05-07T10:56:59+00:00 07.05.2011 12:56
Das Arme Ruki..schon wieder wurde er versetzt..Q_Q
*schneif*
aber so süüß
wirklich^^
*smile*
Glg PT;D
Von: abgemeldet
2011-05-07T10:34:36+00:00 07.05.2011 12:34
Das Arme Ruki Q_Q
Aber trotzdem schön und traurig beschrieben ..
da will man gleich mit weinen Q_Q

Schöne Grüße
Von PT ;D
Von:  ruhapoopie
2011-05-04T19:47:26+00:00 04.05.2011 21:47
Moah!
Wie kann Uru nur?
Sich einfach knutschen lassen?!
Und dann noch von einem Ruki Abklatsch..
Aber..
..
WO IST RUKI HIN?!??!
Q_______________________________________Q''
Von:  ruhapoopie
2011-05-02T14:32:03+00:00 02.05.2011 16:32
Haha!! Die verflixten 5 Minuten XDDD
Los, schreib weiter!! *_____________________________*
Von:  -Luna-Fee-
2011-05-01T21:59:34+00:00 01.05.2011 23:59
sehr gut geschriben ^^
ich bin gespannt wies weiter geht
und wie die beziehung der beiden weiter geht

liebe grüße^^
Von: abgemeldet
2010-11-04T21:28:08+00:00 04.11.2010 22:28
Mah was ist Uru so gemein zu Ruki? ;_;
Da lässt er ihn einfach wieder sitzen xDD
Er hat mir echt leid getan >,<
Ich hoffe das wird wieder mit den beiden, aber nach dem letzten Satz zu urteilen trifft ja eher das Gegenteil zu ^^;
Nya auf jedenfall bin ich gespannt wie es weitergeht^^
Von:  ruhapoopie
2010-11-01T18:54:36+00:00 01.11.2010 19:54
Q/////////////Q
aaaaaaaaaah.

3 Dinge:

1.) Ruha ist nicht so gemein..! Niemals wäre er so gemein zu Ruki..! Q///Q So etwas würde er ihm doch niiiihiiihiiiiiiiemals antun.. TT^TT

2.) Du hast eine neue ff und ich wuuuuusste das nicht als erste.. D:
Aber ich bin mal gesapnnt~ ♥

3.) Ich bin jetzt soooohooohooo neugierig!
Schreib schnell weiter. D:
Muss doch wissen, was bei Ruha los ist.

Ach uuuuuuuund, warum hast du Leute von DaizyStripper dabei? oô
Von: abgemeldet
2010-10-30T18:04:13+00:00 30.10.2010 20:04
nein!!! sie waren doch so glücklich! schäm dich, dass du das alles zerstörtst! *schnief*
wieso tust du ihnen das an?
jeder hat ein recht darauf glücklich zu sein!
ne ok wäre warscheinlich nicht so lustig und es gäbe nichts zu schreiben wenn es nichts so wäre . . . dir sei verziehen, fürs erste!
aber wehe du schreibst nicht weiter!! dann bekommst du keine kekse!
hier *dir kekse für das kapi geb*

von der Hi-chaan, die sich denk "warten und teetrinken bis das nächste kapi drausen ist*


Zurück