The life I never wanted (Teil 13)
2009-September-28 (16:47)
Ich sitze jetzt schon seit 12 Stunden an deinem Krankenbett und hoffe, dass es dir gut geht. Du glaubst ja nicht wie sauer ich bin. Nicht auf dich, das ist ja klar, sondern auf diesen Idioten, der dir das angetan hat.
Wenn ich an dessen Stelle gewesen wäre, ich hätte abgewartet bis alle weg sind und hätte mich dann aus dem Staub gemacht. Aber nein. Dieser Idiot musste ja unbedingt auf dich Schießen. Aber zum Glück war Tsukasa schneller und hat die Sache beendet.
Auch wenn er ihn hat töten müssen, so bin ich doch erleichtert. Eigentlich komisch, wenn ich bedenke, wie ich reagierte, als ich das mit Mr. Lee erfuhr, aber das hier ist ja auch was anderes gewesen. Hoffe ich jedenfalls.
Neben mir regt sich etwas und ich schaue hoch, weil ich hoffe, dass du aufwachst, aber leider war es nur falscher Alarm. Du hast dich nur auf die andere Seite gedreht und dich dabei weiter unter deine Decke verkrochen. Sieht richtig süß aus und ich schmunzele leicht.
Deine Zimmertür öffnet sich und Zero kommt herein. Nimmt sich einen Stuhl und setzt sich neben mich.
„Ich habe gerade mit Reita telefoniert“, erklärt er mir. „Hiroto wird es überstehen, aber die Ärzte mussten ihn in ein künstliches Koma versetzten.“
Mir fällt ein Stein vom Herzen und ich bin überglücklich. Das sind doch schon mal gute Nachrichten. Das mit dem Koma ist zwar weniger schön, aber wenn es ihm hilft wieder vollständig gesund zu werden, dann wird es schon am besten so sein.
Jetzt muss eigentlich nur noch Hizumi endlich mal aufwachen und dann hätten wir den schlimmsten Teil schon überstanden.
Erleichtert atme ich aus und wende meinen Blick zum ersten Mal, seit ich Hizumis Privatzimmer heute betreten habe, weg von ihm.
„Was ist eigentlich mit den neuen die heute herkommen sollten?“, frage ich Zero.
„Die sind schon da. Tsukasa kümmert sich um sie und weist sie ein.“
***
Na dann werde ich die mir demnächst mal anschauen.
Immerhin muss ich wissen was mich erwartet.
Schließlich sind die neuen ja von Hyde.
Aber, was genau sollen die eigentlich hier?
***
„Hizumi war am Anfang weniger begeistert, als er erfahren hat, dass ausgerechnet Ruki und Uruha hierher sollen.“
„Wieso?“ will ich von Zero wissen.
„Naja. Die beiden haben nicht gerade den besten Ruf. Vor allem von Uruha sollte man sich Fernhalten.“
„Klingt ja vielversprechend“, schmunzle ich.
„Ja, der ist halt ne Nummer für sich, aber wenn Tetsu ihn unter Kontrolle hatte, dann schaffen wir das auch.“
Da scheint ja jemand zuversichtig zu sein.
„Ist der wirklich so schlimm?“ will ich wissen, denn wenn Zero schon sagt, dass der Kerl schwierig wird, heißt das was.
„Tja, der macht sich an alles ran und dabei ist es ihm egal, wer das ist.“
„Damit muss er doch klar kommen und außerdem…. Ist das für seinen Job doch gut. Wenn es ihm egal ist, mit wem er es treibt, oder treiben muss, dann könnt ihr doch zufrieden sein.“ Denk ich jedenfalls.
„Sicher, das könnte man auch so auslegen, aber er soll nur mit denen was anfangen, die mit uns ins Geschäft kommen wollen.“
„Ist eine scheiß Einstellung“, aber wirklich.
„Was meinst du damit?“
Zero schaut mich böse an, doch das kümmert mich nicht wirklich.
„Ich bitte dich. Er ist ein Kerl und wir wissen beide, wie ihr tickt. Wenn es um die schönste Sache der Welt geht, seid ihr nicht mehr ihr selbst.“
„Du weist schon mit wem du redest, ja.“
„Sicher, aber ich sage ja auch nur was ich denke und das kann nicht falsch sein.“
„Irgendwie hast du schon recht, aber Uruha arbeitet nun mal für uns und…“
„Warte mal“, meine ich. „Ihr könnt ihm doch nicht sein ganzes Leben lang vorschreiben wollen, mit wem er… naja halt intime wird, das ist falsch und ich bin ein wenig enttäuscht von dir. Von euch allen hätte ich gedacht, dass ausgerechnet du mehr anstand hättest.“
„Jetzt tick nicht aus“, lächelt er mich an und das stimmt mich wieder etwas milder.
Er hat ja recht, ich sollte mich da eigentlich nicht einmischen, aber es ist so schwer das nicht zu tun. Ich hasse solche Einstellungen nun mal und irgendwie tun mir die beiden neuen jetzt schon leid.
„Mach dir nicht immer Gedanken um andere. Denen wird es genauso gut gehen wie dir, Aoi, Kai und Haruka.“
Mit diesen Worten erhebt er sich und verlässt den Raum.
„Tja, jetzt sind wir also wieder alleine.“
Ich wende meinen Blick wieder zu Hizumi und setze mich erneut an sein Bett. Hoffen wir mal, dass er bald wieder aufwachen wird. So langsam geht mir dieses sinnlose herumsitzen auf den Wecker.
Um abzuschalten, lege ich meinen Kopf auf Hizumis Bettdecke ab und schließe ein wenig meine Augen. Vielleicht gelingt es mir ja so, zur Ruhe zu kommen.
2009-September-28 (22:46)
~Hizumis Sicht~
„Oh ja, so gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen.“
Voller Tatendrang erhebe ich mich und blicke zum Fenster raus. Da es ja aber leider schon dunkel ist, kann ich außer Dunkelheit nichts erkennen. Schade eigentlich.
Ich schweife einen Moment ab, da ich krampfhaft am überlegen bin, was die letzten Stunden über passiert ist. Ich kann mich an überhaupt nichts erinnern und das bereitet mir ein wenig Unbehagen. So einen Blackout hatte ich schon lange nicht mehr, da ich mir sowas eigentlich auch nicht leisten kann, also bei meinen Job.
Um einen der Jungs zu fragen, denn schlafen werden die um diese Uhrzeit noch nicht, erhebe ich mich, oder besser gesagt will ich mich erheben, aber es geht nicht. Um zu sehen was mich an meinem Vorhaben hindert, drehe ich meinen Kopf leicht nach links und staune nicht schlecht.
Lenne liegt doch tatsächlich mit dem Kopf auf meiner Decke und ist am schlafen. Aber wieso? Seit Wochen und Monaten redet sie doch nicht mehr mit mir und geht mir so gut es ihr halt möglich ist aus dem Weg, und dann das hier.
Ich habe die leiseste Ahnung, dass irgendwas passiert sein muss, nur was? Ich sollte wirklich meine Jungs um Rat fragen und zwar so schnell wie möglich.
Ganz sacht, um Lenne ja nicht aufzuwecken, schiebe ich die Bettdecke zur Seite und stehe dann schwerfällig auf. In meiner Seite zieht es ein wenig, aber wenn man so lange gelegen hat, wird das ja normal sein, denke ich… jedenfalls.
Ich gehe also um mein Bett herum und betrachte Lenne ein wenig.
„Sieht ziemlich ungemütlich aus“, flüstere ich.
Und das ist mein ernst.
„Na komm liebes“, meine ich zu ihr und hebe sie hoch. „Hier oben ist es bestimmt bequemer.“
Dann decke ich sie noch richtig zu und hauche ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn.
„Ganz schön heiß.“ Ob sie Fieber hat?
Das würde jedenfalls ihr Verhalten erklären. Zur Sicherheit lege ich noch meine Hand auf ihre Stirn und tatsächlich. Es fühlt sich nicht gesund an, also gehe ich leise, um sie ja nicht zu wecken, in mein kleines Bad und befeuchte ein Handtuch mit Wasser. Dieses lege ich ihr auf die Stirn und hoffe, dass es das Fieber ein wenig sinken wird.
Dann verlasse ich mein Zimmer und mache mich auf zu Zero.
Mit langsamen Schritten, da es immer noch in meiner Seite zieht, gelange ich dann endlich zu meinem besten Freund und klopfe höflich, wie ich nun mal bin, an seine Tür an und warte bis er sie mir öffnet.
„Hizu… was?“, stottert er sich einen zu recht. „Wieso bist du aufgestanden?“
„Weil ich nicht mehr müde bin“, weise ich ihn leicht zurecht und trete einfach in sein Zimmer ein.
Was soll das ganze?
„Muss ich jetzt auch noch um Erlaubnis fragen, wenn ich aufstehen und mein Zimmer verlassen will.“
„Nein, natürlich nicht“, rechtfertigt er sich und bietet mir einen Sitzplatz an.
„Dann ist ja gut.“
Wie geht es dir“, fragt mich mein bester Freund und schaut mich dabei merkwürdig an.
Irgendwie ist er komisch, aber naja.
„Ganz gut soweit, nur meine Seite schmerzt ein bissel.“
Zero nickt und kommt dann ein Stück näher zu mir und hebt meinen Pulli an.
„Was machst du?“, will ich wissen.
„Mir deine Verletzung ansehen.“ Welche Verletz…
***
Einen Moment mal.
Verletzung, verletz…
Das darf doch wohl nicht war sein.
Wie konnte ich das denn nur vergessen.
Oh mein Gott.
***
„Hiroto“, schreie ich. „Wie geht es ihm.“
Wie konnte ich nur meinen kleinen Bruder vergessen.
„Reita war bei ihm im Krankenhaus und die Ärztin sagte zu ihm, dass er es überleben wird, aber sie mussten ihn in ein künstliches Koma versetzen, damit er besser genesen kann.“
Ich setzte mich, erleichtert, wieder hin und fahre mir kurz mit der rechten Hand durch meine Haare.
***
Ist das vielleicht auch der Grund, warum Lenne bei mir war?
Einen anderen könnte ich mir, so richtig, nicht vorstellen.
***
Ein weiterer Schmerz durchfährt mich und ich schaue auf meine Wunde runter. Ich habe gar nicht mitbekommen, wie Zero den Verband gewechselt hat.
Er steht auf und kommt einen Minute später, mit einem neuen wieder und macht sich daran, mich neu zu verbinden.
Und genau das bringt mich zu einem neuen Rätzel, was gelöst werden muss.
„Was genau ist passiert?“ frage ich daher Zero, während ich ihm gleichzeitig interessiert zuschaue.
Er ist, was das Medizinische angeht, sehr gut. Immerhin hat er ja auch mal Arzt werden wollen, aber daraus ist ja nichts geworden.
Schade irgendwie. Er wäre bestimmt ein super Mediziner geworden.
„Naja, ich war ja nicht dabei, also solltest du dich da eher an Tsukasa oder Reita halten“, flüstert er regelrecht. „Ich weiss nur, dass ihr Lenne und Hiroto gesucht habt und die beiden ziemlichen Ärger mit einer Gang hatten. Hiroto hatten sie schon fast totgeprügelt und Lenne hat auch ein wenig abbekommen, aber zum Glück nicht zu viel. Du hast dich dann um sie gekümmert und der Anführer der drei, war noch am Leben und hatte dann auf dich geschossen. Wir können von Glück reden, dass Tsukasa schnell reagiert hat und diesen Idiot sofort erschoss.“
„Kann es sein, dass da ein wenig Spott in deiner Stimme war?“ Wenn ja kann er was erleben.
„Nur ein wenig“, schmunzelt er und klebt noch ein Pflaster auf den Verband, damit er nicht bei der nächsten Gelegenheit abgeht. „Das kannste mir aber auch nicht verübeln“, fügt er dann noch hinzu.
„Ja, ja, ist schon ok.“ Ich hasse es, wenn er auf meine Kosten hin, Spaß hat.
„Was ist eigentlich mit Lenne? War sie immer noch in deinem Zimmer, als du aufgewacht bist, oder hat sie sich mal in ihrs begeben und etwas geschlafen? Du musst nämlich wissen, dass sie nicht von deiner Seite gewichen ist.“ So ist das also.
Dann bedeute ich ihr wohl doch noch etwas.
„Ähm sie… war noch bei mir. Ich habe sie dann erst mal in mein Bett gelegt, weil sieziemlich unbequem lag. Aber kannste später Mal nach ihr sehen?“
„Wieso?“ Welch Intelligente Frage.
„Weil es ihr nicht gut geht und sie Fieber hat, darum.“
„Oh, ok. Aber warum hat sie vorhin nichts gesagt?“ Grübelt er und steht kurz auf, um den alten Verband wegzuwerfen.
„Du kennst sie doch“, werfe ich ein. „Sie sagt nie, wenn etwas ist.“
„Auch wieder war.“ Sag ich doch.
Wir beide sitzen noch eine ganze Weile zusammen und reden über dies und das, aber am meisten über die beiden neuen. Gesprächsthema Nummer 1 ist natürlich Uruha. Gerade als ich nach unserer zweiten Diva Ruki nachfragen kann, geht die Tür stürmisch auf und Reita platzt herein.
Ohne sich großartig umzusehen, plappert er sofort los.
„Wir haben ein Problem“, meint er stürmisch. „Hizumi ist nicht in seinem Zimmer, dafür aber Lenne. Und nebenbei, ihr scheint es nicht sehr gut zu gehen. Aber das ist erst mal nebensächlich. Wo kann er nur sein. Ich habe überall nachgesehen, aber nichts.“
„Reita“, spricht ihn sein Cousin an, aber keine Reaktion.
Ist ja süß, wie er sich so sorgen um mich macht, aber wenn er so gründlich, wie hier drin, nach mir gesucht hat, ist es kein Wunder das er mich nicht gefunden hat.
„Reita“, versucht es Zero erneut, aber wieder ohne Erfolg.
Ich sitze nur daneben und griene in mich hinein. So ein Schauspiel bekomme ich immerhin nicht alle Tage geboten und irgendwo ist es schon lustig.
„Machst du dir denn überhaupt leine Gedanken um ihn?“ will Reita von Zero wissen.
„Nö, warum sollte ich mir um ihn irgendwelche Gedanken machen, wenn er neben mir sitzt.“
„Hä“, ganz intelligent Reita echt.
„Hi!“, melde ich mich und griene ihn an.
„Ich habe dich nicht gesehen, echt nicht.“
„Schon gut großer“, sage ich zu ihm und klopfe ihn auf die Schulter.
Peinlich berührt, kratzt sich unser Nasenbär am Hinterkopf und lässt sich dann neben mir und Zero, auf der Couch nieder.
„Wieso bist du schon wieder auf den Beinen. Du brauchst doch Ruhe und solltest nicht umherirren.“
„Weil es mir gut geht, Reita.“ Wieso soll ich im Bett liegen, wenn mir nichts fehlt.
Diese kleine Verletzung ist doch gar nichts, ich hatte schon schlimmeres überstanden, also nur keine Panik.
„Ich werde dann mal kurz nach Lenne sehen und du Hizumi…“, dabei zeigt er mit dem Finger auf mich. „… solltest dich mal bei den beiden neuen blicken lassen.“
Da hat er irgendwie recht, denn gesehen habe ich sie noch nicht, seit sie bei mir sind.
„Ist gut“, meine ich nur und gleichzeitig erheben wir uns und verlassen das Zimmer.
Zusammen gehen wir noch den Gang entlang und trennen uns dann kurz vor meinem Zimmer. Zero geht sofort rein und lässt Reita und mich alleine.
„Ich werde mich um Kai kümmern, der war vorhin, als ich kam ein wenig komisch. Nicht das wieder was mit Aoi ist und er am Rat dreht.“ Reita winkt mir zu und ist um die nächste Ecke verschwunden.
Was ist denn da schon wieder passiert? Können Aoi und Kai nicht mal für ein paar Wochen ein Herz und eine Seele sein? Das wird langsam lästig. Irgendeiner der beiden hat immer ein Problem.
Aber gut, darum kann ich mich auch später kümmern und wer weis, vielleicht bekommt es auch Reita alleine hin, das wäre noch besser.
Ich begebe mich also ins Cafe… halt nein, ist es um diese Uhrzeit ja gar nicht mehr. Daran werde ich mich erst mal gewöhnen müssen. Kaum habe ich die Tür geöffnet, kommt mir ein komischer Duft entgegen und mein Blick fällt sofort auf unseren kleinen.
Ruki ist gerade bei einem korpulenteren Kunden und scheint ihm irgendwas ins Ohr zu flüstern und hat dabei einen ziemlich angewiderten Gesichtsausdruck. Naja, bei dem hätte ich wahrscheinlich auch keine Freude dran. Ich mache ein Handzeichen in seine Richtung und er lässt sofort, glücklich und auch ein wenig begeistert, von diesem ab.
Dann sehe ich mich nach Uruha um und sehe, wie er bei Aoi am Tresen steht und diesen mehr als offensichtlich anmacht und was macht der Trottel, der lässt sich drauf ein. Armer Kai, solch einen Idioten, hat er echt nicht verdient.
Auch Uruha gebe ich ein Zeichen, als er sich mal kurz umschaut und er lässt, im Gegensatz zu Ruki, nur widerwillig von seinem Objekt der Begierde ab.
„Wir gehen in mein Büro und müssen noch über ein paar Dinge reden.“ Damit drehe ich mich um und die beiden folgen mir.
Dort angekommen, setze ich mich hinter meinen Schreibtisch und biete beiden einen Platz an.
„Setzt euch doch, ich beiße schon nicht.“
Nur wiederwillig tun sie es, doch lassen sie mich nicht eine Minute lang aus den Augen.
„Also, was haben euch die anderen alles so erzählt?“, will ich wissen und spiel mit meinen Kugelschreiber.
„Nun ja“, flüstert Ruki und ich muss mich anstrengen, dass ich ihn auch verstehe. „Wir sollen die Gäste bei Laune halten.“
„Ok, dann fange ich mal anders an. Was war eure Aufgabe bei Tetsu und Hyde?“
„Das wissen sie doch alles, also warum fragen sie noch.“ Dieser Tonfall gefällt mir überhaupt nicht.
„Du hast Glück, dass ich andere Probleme habe und über deine Frechheit mal drüber wegsehe.“ Normalerweise tue ich das nicht. Immerhin bin ich sein Chef und ein wenig Respekt verlange ich schon.
„Dann lassen wir das gelabere halt weg, wenn es euch so lieber ist. Ich will nicht das ihr unfreundlich zu meinen Gästen seit, aber alles müsst ihr euch auch nicht von ihnen gefallen lassen. Wenn irgendein Kunde, sich euch gegenüber nicht korrekt verhält, dann könnt ihr das Zero oder einen der anderen melden. Umgedreht ist es aber auch genauso, also…“
„Schon kapiert“, unterbricht mich Uruha und ich würde am liebsten in die Luft gehen. „Wir kennen das nicht anders und wissen, wie wir uns den Kunden gegenüber zu verhalten haben, also können sie sich das sparen.“
„Dann ist ja gut“, ist das einzigste was ich dazu sage. „Dann könnt ihr wieder an eure Arbeit gehen.“
Da habe ich mir vielleicht was aufgehalst, so was von unfreundlich. Also wenn der zu den Kunden auch so ist, haben wir noch viel vor uns.
„Ach Uruha?“, halte ich ihn auf, bevor er aus der Tür raus gehen kann. „Du sollst die Kunden verführen und nicht Aoi. Der ist tabu. Überhaupt will ich sowas nicht noch einmal sehen.“
„Wie sie wünschen.“ Dann schließt er auch schon die Tür und ich atme aus.
Unter normalen Umständen, hätte ich ihn von Karyu oder Reita bestrafen lassen, aber was solls. Hoffen wir mal, dass er sich noch hier einleben wird und keine Schwierigkeiten macht.
Auch ich verlasse mein Büro und schaue am besten noch mal bei Lenne vorbei. Wer weiss, vielleicht ist Zero auch noch bei ihr, dann kann ich mich bei ihm über unsere neue Diva unterhalten.
Bevor ich aber zu den beiden kann, laufe ich Reita über den Weg, der etwas mitgenommen aussieht. Anscheint ging das Gespräch mit Kai nicht gut aus.
„Was ist los?“ frage ich sofort.
„Ach Kai hat Aoi und Uruha zusammen gesehen und ist am Boden zerstört.“ Konnte ich mir denken.
„Hm, ich habe Uruha auch schon gesagt, dass er sich nicht an Aoi ran machen soll.“ Hoffentlich hält er sich auch daran. „Wo steckt er eigentlich? Also Kai?“
„Ich habe ihn zu Zero ins Zimmer gelegt, da wird er mehr Ruhe finden als in seinem.“
„Danke dir.“
„Kein Problem“, meint Reita und holt sich erstmal eine Kippe raus.
Dabei wollte er eigentlich aufhören, aber bei dem ganzen Stress in letzter Zeit, ist es kein Wunder, dass man zu seinen alten Lastern zurückgreift.
„Ich werde nach Lenne schauen und Zero wegen Kai Bescheid geben. Die beiden sind ja beste Freunde und Zero wird ihm schon irgendwie helfen können.“
„Mach das und wünsch Lenne gute Besserung von mir, ich muss leider los. Karyu hat sich bei mir gemeldet und nun muss ich ihn von Flughafen abholen.“ Reita geht an mir vorbei und läuft lässig der langen Flur entlang.
Ich begebe mich nun aber wirklich zu Lenne. Mal schauen wie es ihr zurzeit geht und ob das Fieber ein wenig gesunken ist.
Kaum habe ich die Tür geöffnet, vernehme ich Zeros Stimme.
„Sei leise, sie schläft noch.“
„Ist gut“, flüstere ich und setze mich zu ihr auf die Bettdecke.
Ein wenig besser sieht sie aber schon aus.
„Das Fieber geht langsam wieder weg. Morgen wird sie wahrscheinlich nur noch etwas Kopfschmerzen, wegen dem Schlag haben, aber ansonsten geht es ihr gut.“ Zero wechselt ein letztes Mal das Handtuch auf ihrer Stirn und erhebt sich dann.
„Kai ist in deinem Zimmer. Reita hat ihn zu dir gebracht, weil sich Uruha an Aoi ran macht und ihn das fertig macht. Bleibst du die Nacht über bei ihm?“ Darauf bedacht, Lenne nicht zu wecken, hauche ich die Worte nur noch.
„Ist gut, und wo schläfst du heute?“ will Zero wissen.
„Hier“, antworte ich ihm. „Ich nehme mir eine Decke und dann geht das schon. Ich will sie jetzt nicht in ihr Zimmer bringen“ Das weckt sie nur auf.
„Wie du willst. Ich bin dann weg.“
„OK.“
2009-September-29 (04:28)
„Hizumi… Hizumi“, höre ich leise meinen Namen.
Wiederwillig öffne ich die Augen und will schon mecker, wer meinen Schlaf stört, als mir einfällt, dass es Lennes Stimme sein muss.
„Du bist wach“, murmle ich verschlafen und reibe kurz über meine Augen.
„Komm mit unter die Decke, bevor du dir auch noch was weg holst.“
Habe ich mich jetzt verhört?
Lieber nachfragen.
„Sagtest du ich soll…“
„Ja und jetzt komm schon, ich will weiter pennen.“ Sie hält ihre Decke hoch und ich schlüpfe sachte runter.
Sie wird mir unheimlich, aber beschweren will ich mich nicht.
„Schlaf gut“, höre ich ihre leise Stimme und dann ist sie auch schon eingeschlafen.
Ich mache es ihr gleich und schließe meine Augen erneut.
Mal sehen wie der Tag heute wird. Hoffentlich passiert mal was erfreuliches, denn das ganze Unglück in letzter Zeit ist echt zu viel.
~Hizumis Sicht Ende~
