The life I never wanted (Teil 8)
2009-Juni-01 (14:57)
„Wie lange denn noch?“ So langsam reicht es mir echt, einfach nur hier rumliegen zu müssen und nichts tun zu dürfen.
Immerhin geht das jetzt seit einer Woche so und ich will endlich wieder mit den anderen zusammen sein und wenn es nur Arbeiten ist.
„So lange, wie unser Arzt sagt, dass du wieder ganz gesund bist.“
„Aber…“, versuche ich es erneut.
„Vergiss es…“, unterbricht mich Hizumi. „du bleibst liegen und rührst dich nicht.
„Und wenn ich aufs Klo muss?“ will ich neckend wissen.
„Dann rufst du mich oder…“, Spinnt der.
„Das kannst du jetzt aber vergessen“, unterbreche diesmal ich ihn.
„Gott, du machst mich fertig“, stöhnt Hizumi und wirft mir ein Kissen entgegen.
„Was“, will ich, dem Kissen ausweichend, von ihm wissen. „Ist doch so. Und jetzt verschwinde ich muss mich ausruhen.“
Ich drehe mich um und kuschle mich richtig in meine Decke ein, bis ich merke, wie sich das Bett etwas senkt. Viel zu schnell, denn ich bekomme wieder mal Kopfschmerzen, blicke ich auf. Hizumi sitzt jetzt also bei mir auf dem Bett und schaut mich seltsam an.
„Habe ich was im Gesicht“, frage ich ihn und setze mich wieder auf.
„Ich bin nur froh, dass dir nichts weiter passiert ist.“ Ah ja.
Ein wenig perplex, drehe ich mich so, dass ich direkt vor Hizumi sitze und ihn mir genau anschauen kann. Er sieht wirklich etwas beruhigt aus, aber so ganz kann ich das nicht nachvollziehen. Immerhin sollte ich ja eh sterben und ich glaube auch nicht, dass Hyde sich das noch nehmen lässt.
***
Andererseits habe ich seinem Gefährten ja das Leben gerettet.
Vielleicht kann er dann ja den Teil mit mir über Bord werfen.
Schön wäre es allemal, doch irgendwie glaube ich nicht dran.
***
„Woran denkst du jetzt wieder?“ vernehme ich Hizumis Stimme.
Ich drehe mich in seine Richtung und mit mal sind wir uns ganz nahe. Ich kann seinen Atem auf meinem Gesicht spüren und mir wird sofort etwas anders.
„Ähm… an Hyde und allem.“
„Hyde“, wispert er und lässt sich zurückfallen.
Sofort folge ich ihm und nun liegen wir genauso da, wie vor dem Vorfall im Club. Dass das ganze schon 17 Tage her sein soll, kann ich kaum glauben.
„Morgen kommt er wieder her“, unterbricht Hizumi die Stille, die bis eben noch herrschte.
„Wer“
„Na Hyde. Er meinte, dass er unbedingt nochmal mit dir reden will.“
„Oh“, ist das einzige was ich dazu sagen kann.
***
Na ob das so gut ist.
Bestimmt will er nur nachholen, was versäumt wurde.
Doch warum kommt er erst jetzt?
Hätte man das nicht schon viel eher erledigen können?
***
„Wieso jetzt“, murmle ich mehr zu mir, doch natürlich hat Hizumi das gehört.
„Na du lagst schließlich zwei Wochen lang im Koma, da konnte er ja schlecht mit dir reden.“ Schlaumeier.
„Das weiss ich auch“, meine ich schnippisch. „Aber er muss mir ja nicht noch unbedingt sagen, dass ich heute oder morgen sterben muss.“
„Was macht dich da so sicher, dass er deswegen herkommt?“ Na weswegen denn sonst?
Ich zucke mit den Schultern und stehe dann auf.
Bei meinem Fenster angekommen, bleibe ich stehen und blicke nach draußen. Kleine Tropfen fallen auf das Fensterbrett und ich denke mir, dass es irgendwie passend ist. Ich wische mir schnell eine Träne weg, denn ich weiss, dass Hizumi zu mir rüber schaut und ich will nicht, dass er mich weinen sieht.
„Irgendwie habe ich mich an das ganze hier gewöhnt und… ich glaub nicht das ich es jetzt wirklich sage, aber ich… ich kann mir ein Leben ohne euch, einfach nicht mehr vorstellen.“ Auch wenn es schwer zu glauben ist, doch ich habe wirklich alle hier in mein Herz geschlossen.
Naja vielleicht nicht alle, denn Aoi kann schon ganz schön nerven, aber ansonsten, kann ich mich nicht beklagen.
„Wirklich“, meint Hizumi stirnrunzelnd. „Das freut mich aber zu hören.“
Ich kann nur lächeln. Eigentlich hört sich das ganze ja bescheuert an, immerhin bin ich nicht freiwillig hergekommen, doch die Zeit, die ich vor allem mit Kai und Haruka verbracht habe, war schön.
„Du sagst ja gar nichts mehr“, kommt es nahe meines Ohres.
Er steht nun direkt hinter mir und ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren, sodass ich eine kleine Gänsehaut bekomme.
„Bin auch irgendwie sprachlos. Außerdem was soll ich da schon zu sagen.“
Immerhin wären Worte jetzt auch fehl am Platze.
Hizumi scheint es genauso zu sehen, denn er sagt auch kein Wort mehr. Er legt einfach nur seine Arme um mich und ich lege meinen Kopf sanft auf seiner Schulter ab. Eine ganze Weile stehen wir so da, bis mein Körper einfach nicht mehr kann und ich, in den Armen von meinem eigentlichen Erzfeind, einschlafe.
2009-Juni-01 (22:35)
Ich weiss nicht genau wie lange ich geschlafen habe, aber als ich die Augen aufschlage und meinen Kopf leicht nach rechts zum Fenster hin wende, bemerke ich, dass es draußen schon dunkel ist.
Da ich eh keine großartige Lust habe aufzustehen, schließe ich lieber wieder meine Augen und drehe mich wieder weg vom Fenster. Doch so richtig will es mir nicht gelingen wieder einzuschlafen, denn irgendwas stört mich dabei und kribbelt.
Ich will es wegschlagen, aber es klappt nicht und das nervende gekitzle bleibt. Da ich so aber nicht schlafen kann, öffne ich erneut meine Augen und wende meinen Kopf leicht nach links und was ich da sehe, lässt mich scharf die Luft einziehen.
„Was zum.“ Ja spinnt der denn jetzt vollkommen.
***
Was zum Henker, sucht Hizumi bei mir im Bett?
Hat der kein eigenes Zimmer?
***
Ich pieke ihn sachte in die Seite und hoffe, dass er aufwacht, was er natürlich nicht tut. Dann muss ich halt härter durchgreifen, denn ich will wissen, was zum Teufel er noch hier macht.
Ich hole also weit aus und trete ihn, mit einem grinsen im Gesicht, aus meinem Bett. Die Wirkung setzt auch sofort ein, denn Hizumi fällt, unter lautem Geschrei raus und bleibt am Boden liegen.
Er scheint ziemlich durch den Wind zu sein, denn er schaut mich verwirrt an. In genau diesem Moment geht meine Zimmertür auf und Zero, Tsukasa und Karyu stürmen bewaffnet herein und staunen nicht schlecht, als sie Hizumi sehen.
„Was tust du auf dem Boden?“ Zero kommt näher und reicht seinem Freund die Hand.
Dieser nimmt sie an und setzt sich erstmal peinlich berührt und zusammen mit seinem Freund auf mein Bett.
„Wieso hast du das getan?“ fragt er mich dann, mit einem leichten Rotton im Gesicht.
Ich zucke nur mit den Schultern und richte mich richtig auf, sodass ich ihn und die anderen ansehen kann.
„Gegenfrage“, meine ich ernst. „Was tust du mitten in der Nacht in meinem Bett?“
„Jetzt wird’s interessant.“ Lächelnd kommt Tsukasa näher, der dies sagte und setzt sich zu Hizumi.
Auch Karyu kommt näher und schubst mich leicht zur Seite, damit auch er noch etwas Platz auf meinem Bett hat.
Das passt mir eigentlich gar nicht, denn nun habe ich vier Kerle bei mir und dabei wollte ich doch eigentlich nur den einen, den ich bereits hatte, los werden.
Hizumi allerdings hat es noch schlechter getroffen und es scheint ihm peinlich zu sein, das seine ganzen Freunde da sind und ihn auch noch so grinsend ansehen.
„Was klotzt ihr so“, fragt er Zero und dessen Grinsen wird noch breiter.
„Was denn, wir wollen auch hören, was da zwischen euch ist.“
„Genau, sowas kriegen wir hier schließlich nicht jeden Tag“, stimmt Karyu Zero zu.
Empört höre ich mir das hin und der der vier an.
***
Jetzt spinnen alle.
Wieso sind sie der Meinung, das zwischen Hizumi und mir was war?
Ich meine, dass ist doch totaler Unsinn.
Ich mag ihn ja noch nicht mal.
Ok, er ist nicht ganz so schlimm wie am Anfang.
Aber trotzdem, das heißt noch lange nichts.
***
Um Hizumi und auch mir zu helfen, will ich die Nervensägen lieber rausschmeißen. Immerhin geht das nur ihn und mich was an.
„Jungs, verschwindet“, versuche ich es erst einmal nett. „Ihr müsst doch bestimmt irgendwas wichtig erledigen, oder den anderen auf die Nerven gehen, nicht wahr?“
„Ähm“, versucht es Tsukasa, doch Hizumi lässt ihn nicht zu Wort kommen.
„Lenne hat vollkommen recht, das geht euch überhaupt nichts an.“ Na vielen Dank für diese Zustimmung.
Das er das genauso sieht, war ja eigentlich auch klar, aber es von ihm auch zu hören freut mich doch ungemein. Immerhin ist es schon ziemlich spät und ich will nur noch schlafen- und zwar alleine.
Es dauert auch nicht sehr lange und die drei sind tatsächlich gegangen, zwar murrend, aber sie sind weg. Jetzt ist also nur noch Hizumi da und den bekomm ich auch noch raus.
„Willst du nicht hinterher gehen?“
„Nö“, grinst er mich an und legt sich wieder zurück aufs Bett.
***
Ich will meine Ruhe.
Wieso verschwindet er jetzt nicht.
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„Soll ich dich nochmal aus dem Bett schmeißen?“ will ich von ihm wissen und wenn er glaubt ich würde es nicht tun, dann hat er sich geschnitten.
„Traust du dich kein zweites Mal“, meint er grinsend und wickelt sich richtig in meine Decke ein.
„Gut“, meine ich gleichgültig und ziehe einmal kräftig an dieser.
Hizumi versucht sich noch fest zu halten, doch es klappt nicht und ich habe meine Rache. Ein zweites Mal macht er also Bekanntschaft mit dem Boden und ich gehe grinsend an ihm vorbei.
Er schaut mich schockiert an, doch ich achte nicht auf ihn.
„Dann bleib ruhig hier, doch sei gewarnt: Ohne Decke wird es kalt.“
Ach wie ich es liebe ihn zu ärgern.
„Ich gehe dann zu Haruka, die bietet mit bestimmt Asyl. Bis denn.“ Ich winke ihm zu und verlasse mein Zimmer.
Jetzt werde ich bestimmt eine angenehme Nacht bekommen und morgen geht der Stress dann wieder von vorne los. Immerhin steht mir ja noch die zweite Begegnung mit Hyde bevor und davor habe ich ein wenig Angst.
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So das war es mal wieder.
Leider ist dieser Teil viel zu kurz geworden, aber da ich in letzter Zeit viele Artztermine hatte und auch etliche Untersuchungen, hatte ich kaum Zeit zu schreiben.
Ich hoffe dieser Teil hat trotzdem etwas gefallen und wir lesen uns beim nächsten wieder.
Bis dahin
LG Temari
