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Kill this Killing Man I

Zurück ins Leben
von

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Ein guter Freund

158) Ein guter Freund
 

Während sie auf ihr Essen warteten klappte der jüngere Winchester seinen Laptop auf und surfte auf den örtlichen Seiten herum, um nach Neuigkeiten zu suchen. Sein Bruder schaute eine Weile aus dem Fenster und als ihm das zu langweilig wurde begann er mit dem Salzstreuer zu spielen.

„Dean!“

Schuldbewusst blickte der Blonde auf, stellte sein Spielzeug zur Seite und starrte wieder aus dem Fenster.

Sam atmete auf. Doch ihm war nicht lange Ruhe vergönnt.

„Hab Hunger!“, quengelte der Blonde.

„Wir sitzen hier gerade mal fünf Minuten!“

„Hab Durst!“

„Dann ordere dir noch einen Kaffee!“

„Ist langweilig!“, beschwerte sich der Blonde und griff schon wieder nach dem Salzstreuer.

Sam legte seine große Hand auf die seines Bruders und schaute ihn eindringlich an.

„Dean es reicht!“, sagte er ruhig. Was war heute nur mit ihm los? Dean konnte ja schon ungeduldig sein, aber so? So hatte er ihn doch noch nie erlebt! Und so langsam machte ihm das Verhalten seines großen Bruders Angst!

Der Blonde schob schmollend die Unterlippe vor.

„Dean? Schau mich mal an“, bat der Jüngere ruhig.

Endlich hob der seinen Kopf und blickte ihn an. Sein Blick war irgendwie abwesend.

„Dean?“, fragte der Jüngere noch einmal besorgt. Und dann endlich schien der Blonde wieder zu sich kommen. Sein Blick wurde langsam klarer.

„Was war los?“

„Keine Ahnung. Ich…“, Dean schüttelte den Kopf und rieb sich die Schläfen.

„Das ist doch nicht mehr normal mit dir. Ich fahr dich jetzt…“ Die Kellnerin unterbrach ihn, indem sie ihr Essen brachte und gab dem Älteren etwas mehr Zeit sich zu erholen. Er hatte wirklich keine Ahnung, was mit ihm los war. Sein Kopf tat kaum noch weh, aber es war die beste Ausrede für Sam. Was sollte er ihm denn sagen? Er wusste ja selbst nicht, was war, aber er wollte es einfach noch immer auf eine kommende Erkältung schieben.

„Wenn das nicht besser wird mit dir, bringe ich dich in ein Krankenhaus zum Durchchecken. Und jetzt schau mich nicht so an und mit dem Kopf schütteln brauchst du auch nicht. Verdammt Dean! Ich mach mir Sorgen um dich!“, schimpfte der Jüngere leise, kaum dass sie wieder allein an ihrem Tisch waren.

„Mir geht’s gut, Sammy!“

„Genau den Satz sagst du immer, wenn genau das nicht stimmt!“

Dean schluckte trocken.

„Lass uns den Fall zu Ende bringen und wenn es nicht besser wird, dann kannst du mich hinschleppen, wo du willst, okay?“ Es war ja nicht so, dass er sich nicht auch schon seine Gedanken gemacht hatte.

An die ständigen Kopfschmerzen hatte er sich ja schon fast gewöhnt, dass er jetzt allerdings schon zum zweiten Mal das Gefühl gehabt hatte, mindestens einen zu viel gesoffen zu haben, und das ohne jeden Alkohol, machte ihm schon Sorgen. Kündigten sich Erkältungen wirklich so an?

Auf keinen Fall durfte er Sam etwas davon sagen, der brachte es fertig, ihn sofort zu einem Arzt zu schleifen.

Sam musterte seinen Bruder jetzt noch besorgter. Diese freimütige Zusage trieb seine Sorge in ungeahnte Höhen. Vielleicht sollten sie jetzt gleich…

„Vergiss es!“, unterbrach der Blonde seinen Gedankengang. „Wir machen den Fall zu Ende und dann sehen wir weiter. Entweder ist es eine Erkältung oder ich hab den Engel und seine Art der Beförderung noch nicht verdaut.“

Der Jüngere nickte nur, musterte Dean noch einmal besorgt und schüttelte dann den Kopf. Er würde ihn nicht gegen seinen Willen zu einem Arzt bekommen. Also nahm er sich mal wieder vor, ihn weiter zu beobachten und nach dem Fall auf seine Zusage zu pochen. Vielleicht war es ja wirklich harmlos und er brauchte nur mal ein paar Tage frei. Immerhin hatten sie in den letzten Wochen etliche Fälle gelöst und auch bei Bobby war er nicht wirklich zur Ruhe gekommen, bei den ganzen Schäden, die der Impala gehabt hatte.
 

Sie hatten es sich mit einem Bier auf ihren Betten bequem gemacht und schauten sich ein Spiel an. Sam musterte seinen Bruder immer mal wieder kritisch, doch seit dem Mittagessen war der wieder ganz normal und so konnte auch er sich endlich entspannen.

Plötzlich hörten sie in einiger Entfernung Sirenen heulen. Dieses nervende Geräusch kam schnell näher, blau-rote Lichter zuckten durch ihr Zimmer und dann verklangen auch die Sirenen wieder.

„Verdammt“, knurrte der Blonde und sprang vom Bett.

Auch Sam stand auf, stellte seine noch halbvolle Flasche auf den Nachttisch und griff nach seiner Jacke.

Ohne noch lange nachzudenken liefen sie zum Impala und jagten den Blaulichtern hinterher.
 

Dean hielt hinter den Polizeifahrzeugen. Er warf seinem Bruder einen Blick zu. Sam nickte leicht. Gemeinsam stiegen sie aus,

Auf der Straße, mit Absperrband umschlossen, lag etwas unter einer Plane. Wieder warfen sich die Brüder einem Blick zu.

Ihr Geist hatte wieder gemordet.

„Verdammt!“, knirschte der Blonde erneut, ließ seinen Blick über die weitere Umgebung schweifen, schaute kurz zu Sam und verschwand lautlos in der Dunkelheit.

Sam behielt das Geschehen innerhalb der Absperrung im Auge.
 

Ein weiterer Wagen hielt vor der Absperrung. Die Türen schwangen auf und eine junge, langhaarige Brünette in Lederjacke und Jeans stieg auf der Fahrerseite aus. Allerdings fesselte der Beifahrer Sams Blick viel mehr.

Der Mann schaute sich kurz um, um sich einen Überblick zu verschaffen. Sein Blick blieb an Sam hängen und ein Lächeln legte sich über sein Gesicht. Schnell warf er seiner Partnerin ein paar Worte zu und steuerte dann auf den langen Winchester zu.

„Hallo Sam. Was macht ihr denn hier?“

„Stanton und Sohn, Anwaltskanzlei, hallo Nick. Schön dich zu sehen“, grüßte Sam und hielt ihm die Hand hin.

Der FBI-Agent griff zu und schüttelte sie ihm herzlich.

„Ich dachte ihr meldet euch mal.“

„Gleichfalls“, lachte der Winchester. „Wir hatten viel zu tun. Bist du Terrington-Toulose endlich los geworden?“

„Er hat sich in der Zentrale einen ruhigen Bürojob zuteilen lassen.“

„Und ich dachte schon, du hättest genug von Süßstoff und Knoblauchpulver.“

„Das auch. Aber wo ist Dean?“

Sam ließ seinen Blick kurz in die Dunkelheit schweifen.

„Wir müssen unbedingt reden“, sagte Nick noch, als er seine Partnerin drängend nach ihm rufen hörte. „Wo wohnt ihr?“

„In dem Motel, gleich hier um die Ecke.“

„Okay, wir sehen uns“, sagte der Agent noch, duckte sich dann unter dem Absperrband hindurch und ging zu seiner Partnerin. Gemeinsam schauten sie sich die Leiche unter der Plane an.
 

In der Zwischenzeit hatte der ältere Winchester einen Bogen um den Tatort geschlagen. Er hatte das EMF eingeschaltet. Bislang hatte es noch keinen nennenswerten Ausschlag gegeben.

Er kam gerade wieder auf die Straße als das kleine Gerät in seiner Hand verrückt spielte. Langsam drehte er sich einmal im Kreis, doch die kleinen roten Leuchtdioden zeigten keine Veränderung. Es war ja fast so, als ob er auf dem Geist stand. Er hielt das Gerät nach unten und das Knarzen wurde tatsächlich noch lauter. Er ging in die Hocke, zog sein Feuerzeug aus der Tasche und leuchtete den Boden ab.

Genau vor ihm war ein Hufabdruck.

„Ein kopfloser Reiter“, flüsterte der Blonde ehrfürchtig.

Er drehte sich mit dem EMF noch einmal um die eigene Achse und machte sich dann, den Bogen zu einem Kreis vollendend, auf den Rückweg zu Sam.
 

„Nick ist hier“, wurde er von seinem Bruder empfangen.

„Arbeitet der jetzt hier in Albany?“

„Ich hab keine Ahnung. Wir hatten nicht wirklich Zeit zum Reden. Aber ich habe ihm gesagt wo wir wohnen. Er will so bald wie möglich vorbei kommen.“

„Klingt gut, dann kommen wir auch schneller an Informationen heran.“

Sam nickte. „Hast du was gefunden?“, wollte er gleich darauf wissen.

„Ein paar hundert Meter die Straße runter hat das EMF verrückt gespielt. Ich hab einen Hufabdruck gefunden, der von hier zur Interstate führt. Mehr leider nicht. Es wimmelt hier nur so von Polizei. Ich musste einen ziemlich großen Bogen schlagen. Es ist also doch ein Reiter!“ Deans Augen leuchteten regelrecht, als er den letzten Satz aussprach.

Der Jüngere verdrehte die Augen. So langsam ging ihm Dean mit seinem Hessen auf den Zeiger, auch wenn alles darauf hinzudeuten schien, dass er Recht haben könnte, auch wenn der Typ im Besucherzentrum sagte, es hätte bis jetzt keine Geister gegeben.

„Gibt’s sonst was Neues?“

„Nick hat eine neue Partnerin. Die in der Lederjacke.“

„WOW. War ihm LLTT zu süß? Oder hatte der eine Geschlechtsumwandlung? Dann war das allerdings das beste, was er je tun konnte!“

„Dean!“, schimpfte Sam, musste sich aber ein Grinsen verkneifen. „Der hatte wohl keinen Bock mehr auf Außendienst. Er ist jetzt in der Zentrale.“

Dean warf einen Blick auf die junge Frau und pfiff leise durch die Zähne.

„Nicht schlecht. Die hätte ich auch nicht abgelehnt“, ließ er sich vernehmen und blickte sich dann noch einmal um.

„Lass uns hier abhauen, bevor wir noch zu viel Aufmerksamkeit erregen. Nick wird uns schon mit den nötigen Infos versorgen.“

Der Jüngere nickte und gemeinsam gingen sie zurück zum Impala.

„Wir sollten mal das Wetter und die Mondphasen prüfen“, sagte Dean kaum, dass sie die Türen geschlossen hatten.

„Warum?“

„Heute hat es geregnet. Vielleicht hat er auch eine bestimmte Mondphase, die ihn rauslockt.“

„Ich werd morgen dran gehen“, gähnte Sam.
 

Gleich nach Sonnenaufgang waren die Brüder wieder auf der Straße.

Zuerst fuhren sie zu der Stelle an der Dean in der Nacht den Hufabdruck gefunden hatten. Wenn allerdings das EMF nicht noch ausgeschlagen hätte, wäre er ihnen fast nicht mehr aufgefallen.

Sam schoss ein Foto.

Sie suchten die weitere Umgebung ab, konnten aber keine weitere Spur finden.

„Lass uns zur Fundstelle fahren“, schlug der Jüngere vor. Dean nickte.
 

Sie bückten sich unter dem Absperrband hindurch. Dean schaltete das EMF ein, das sofort rauschend und blinkend zum Leben erwachte, und es führte sie zu einem, halb zertretenen, Hufabdruck.

Auch davon machte Sam ein Bild und blickte sich dann weiter suchend um, den triumphierenden Blick seines Bruders ignorierend. Ja es war ein kopfloser Reiter, aber er war nicht gewillt zuzugeben, dass es der Hesse war.

„Wenn du damit fertig bist breit grinsend in die Gegend starren, könnten wir wieder ins Motel fahren, bevor wir hier vollkommen durchgeweicht werden.“

Wie zur Bestätigung grummelte Deans Magen. Sie hatten nur schnell einen Kaffee getrunken und entschieden vor dem angekündigten Regen nach Spuren suchen zu wollen.

Sie wandten sich wieder ihrem Wagen zu.
 

Gegen Mittag klopfte es an ihrer Zimmertür.

Dean schlug seine Bettdecke über die Waffen, die er darauf verteilt hatte um sie zu reinigen, nahm den Colt und entsicherte ihn. Ein Blick zu Sam und dann zur Tür und ein kurzes Nicken, war die ganze Kommunikation, die nötig war. Sam klappte seinen Laptop zu und ging langsam zur Tür. Vorsichtig öffnete er, warf einen Blick durch den Spalt und entspannte sich.

„Hallo Nick“, grüßte Sam und öffnete die Tür richtig.

Dean entspannte sich und seinen Colt ebenfalls und legte die Waffe wieder neben sich auf das Bett.

Der FBI-Agent betrat, beladen mit einem Tablett mit Kaffee und mehreren Tüten, das Zimmer und schüttelte sich den Regen aus den Haaren.

Er stellte alles auf den Tisch und schaute sich um. Unter der Decke, neben Dean, schaute der Lauf einer Schrotflinte hervor. Er ging darauf zu und blickte den Blonden fragend an. Auf ein Schulterzucken hin hob er die Decke kurz an und warf einen Blick auf das Arsenal.

„Euch möchte ich nicht gegen mich haben“, stellte er ruhig fest. Erinnerte sich aber gleichzeitig daran, dass Dean sich lieber hätte anschießen lassen, als einen Menschen zu töten.

„Solange du bleibst was du bist“, grinste der ältere Winchester. „Was hast du für uns?“

„Bedient euch“, sagte Traven und deutete auf den Tisch.

„Das meinte ich eigentlich nicht“, entgegnete der Blonde.

„Beim Essen redet es sich leichter?“

„Nicht bei Dean. So wie der stopfte, bekommt er kein vernünftiges Wort heraus“, stichelte Sam gutmütig und Dean verdrehte die Augen, stand auf und ging zum Tisch, um den Inhalt der Tüten zu untersuchen.

„Hier, für dich“, sagte er gleich darauf und warf Sam eine Packung Salat samt dazugehörigem Dressing zu. Während er sich daran machte eine Tüte aufzureißen. Er ließ sich auf einen Stuhl fallen.

„Bring ´ne Gabel mit“, verlangte er und schob sich einen Muffin in den Mund.

Sam riss die Tüte mit dem Dressing auf, öffnete die Packung Salat, kippte das Dressing hinein und schüttelte, nachdem er seinen Salat wieder verschlossen hatte, das Ganze gut durch. Er holte zwei Gabeln und ging zum Tisch zurück.

„Hier“, sagte er und reichte seinem Bruder das Besteck.

Nick starrte ungläubig zwischen den Brüdern hin und her.

„Das ist…“ begann er zögernd.

„Hier ist nicht das Ambiente für Esskultur“, grinste der Blonde und schob sich den nächsten Bissen in den Mund.

„Okay?“

„Was kannst du uns über die Morde sagen?“, fragte Sam.

Nick überlegte eine Weile. Eigentlich hatte er auf Antworten gehofft, doch so einfach ließen sich die beiden wohl nicht zu Aussagen hinreißen. Irgendwie konnte er sie aber auch verstehen. Das was sie machten war nicht gerade dazu geeignet, es ausführlich und jedem auf die Nase zu binden.

„Wir haben bis jetzt fünf Tote. Von den ersten Vieren werdet ihr vermutlich fast alles wissen. Gestern wurde Julie Salling enthauptet. Die Autopsie hat ergeben, dass es die gleiche Waffe war, wie bei den anderen Opfern. Warum sie um diese Uhrzeit auf der Straße war, ermittelt meine Kollegin gerade. Warum sie allerdings an der Stelle angehalten hat und ausgestiegen ist, kann ich nicht sagen.“



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