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Ich liebte einen Vampir...

und lebte mit ihm in Ewigkeit zusammen
von

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Lügen und Ausreden - nur um sich nicht zu treffen

Kapitel 3: Lügen und Ausreden - nur um sich nicht zu treffen
 

Sechs Jahre waren verstrichen und Danica war zu einem vornehmen jungen Mädchen heran gewachsen. Immer darauf bedacht das richtige zu sagen, zu tun und immer Haltung zu bewahren. So, wie es von ihr erwartet wurde. Ihre vier älteren Schwestern waren ihr dabei eine große Hilfe. Inzwischen hatte sie einen kleinen Bruder bekommen. Ihre Mutter hatte endlich nach einer langen Zeit ihrem Mann einen Sohn schenken können. Leopold war freundlich, gut zu jedem und hatte eine besondere Gabe andere zu dem zu überzeugen was er wollte. Ein begabter Junge von gerade einmal drei Jahren. Auch er hatte wie seine ältere Schwester silbrig- weißes Haar und lavendel- farbende Augen. Jeder, der ihn ansah, konnte nicht anders als ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Und auch Danica war stolz auf ihren kleinen Bruder.
 

“Liebling, bist du soweit?” tönte es vom Vorzimmer her.

“Gleich, Vater.” rief Danica von ihrem Platz aus. Sie saß an einem Schminktisch und ihre Amme flocht ihre Haare zu einem schönen Zopf zusammen. Heute sollte sie Prinz Joffrey, ihren zukünftigen Ehemann kennen lernen. Bisher hatte sie nur Gutes von ihm gehört. Er sei ein guter Fechter, ausgezeichnet im Gesellschaftstanz und ein wahrer Gentleman. Doch das sollte sich bald als falsch herausstellen…
 

Als ihre Amme fertig war kam ihre andere, zehn Jahre ältere Zofe herein um sie passend anzuziehen. Sie suchte ihr ein Perlenbesticktes himmelblaues Kleid heraus, das perfekt zu ihren Augen und ihren Haaren passte. Dazu bekam sie noch ein silbernes Diadem mit Jadesteinen ins Haar gesteckt. So sah sie aus wie eine Prinzessin, eines künftigen Königs und Ehemanns würdig. Zufrieden betrachtete sich Danica im Spiegel. Obwohl sie erst sechs Jahre alt war, hätten Außenstehende sie für mindestens zehn geschätzt. Gut erzogen, beste Manieren und eine gute Unterhalterin. Doch fehlten ihr noch die weiblichen Rundungen. Aber die waren selbst bei zehnjährigen Mädchen noch nicht ausgebildet. Sie gefiel sich sehr, darauf legte sie auch sehr großen Wert.

Danach ging sie nach draußen ins Vorzimmer wo ihr Vater auf sie wartete. Er fühlte sich Stolz eine solche wunderschöne Tochter zu haben.
 

Gemeinsam gingen sie in die bereits wartende Kutsche, die sie zum Schloss des Königs bringen sollte.
 

“Denk dran Danica. Du darfst nicht unhöflich gegenüber dem Prinzen sein. Sein Vater erwartet dass du wohlerzogen und eine gute Frau für seinen Sohn abgeben wirst.” sagte ihr Vater nun schon zum dritten Mal zu ihr. Danica nickte lächelnd und sah hinaus auf das Feld das am Fenster vorbei flog.

*Wie wohl der Prinz sein mag?* fragte sie sich immer wieder. Sie war sehr aufgeregt, doch verbarg sie es sehr geschickt hinter einem scheuen lächeln.

Nach einer halben Tagesreise kamen sie im Schloss an. Es war fast um das dreifache größer als das was sie von zuhause gewöhnt war. Die Kutsche hielt an und Danica und ihr Vater stiegen aus. Vor dem Schlosstor erwarteten sie schon der König mit seiner Frau und seinen drei Kindern. Unter ihnen war auch Prinz Joffrey. Er hatte braune Haare, leicht an den Spitzen gelockt, die ihm bis zu den Schläfen gingen. Er trug einen feinen Anzug aus bestem rötlichem Stoff, wahrscheinlich aus dem Fell eines Rehs. Langsam traten die beiden auf sie zu.

“Eure Hoheit. Darf ich Euch meine jüngste Tochter Danica vorstellen?” sagte ihr Vater und verneigte sich tief vor dem König. Danica tat es ihm gleich.

Als Danica aufsah, sah sie zum Prinzen und erblickte sie die kalten, hochmütigen, eisblauen Augen ihres Verlobten. Er sah so… unnahbar aus. Schon mit elf Jahren so eine hochmütige Miene hervorzubringen…

Er verzog keine Mine als sich Danica auch vor ihm verneigte. “Eure Hoheit.” flüsterte sie ihm zu.

Verächtlich schnaubte der Prinz zur Begrüßung. So, als wäre es nicht seinem Stand ermessen so eine Begrüßung hinzunehmen. Für ihn sah Danica wie eine Bäuerin aus, die sich vor einem Kaiser verbeugte. Sein Vater sah ihn aber scharf an, räusperte sich vernehmlich, erst da änderte Joffrey seine Meinung und machte eine eher genervte, steife Verbeugung.

“Es freut mich sehr euch kennen zu lernen Fräulein McNair.”

Danica sah nun Hilfe suchend ihren Vater an. Doch der schwieg. Es war besser jetzt nichts zu sagen um beim König nicht in Ungnade zu fallen.
 

Nach dieser recht kühlen Begrüßung wurde Danica auf ihr Zimmer gebracht. Es war am anderen Ende des Schlosses, weit weg von dem ihres Vaters, in der Nähe des Prinzen. Eine Zofe nahm sich ihrer an und richtete sie für das Bankett hübsch her. Es dauerte fast eine Stunde sie fertig zu machen doch das Ergebnis ließ sich sehen. Die Zofe bezeugte sie hätte noch nie so ein wunderschönes Mädchen gesehen. Der Prinz sollte sich glücklich schätzen so eine schöne Verlobte zu haben, meinte sie. Danica wurde etwas rot und ging dann aus dem Zimmer. Ein Diener wartete auf sie um sie in den Festsaal zu begleiten. Vielleicht war der Prinz nur etwas schlecht gelaunt, Danica würde wissen wie sie ihn erheitern könnte.
 

Es war ein schöner Abend, zumindest in den Augen der beiden Väter. Für die beiden Kinder war er der reinste Alptraum. Der Prinz schien nie gelernt zu haben wie man tanzte. Schon eine Lüge. Das wurde Danica fast zum Verhängnis. Nicht einmal einen Walzer konnte er richtig tanzen. Sie versuchte den Fehltritten zu entwischen, doch trat der Prinz ab und zu doch noch auf die Füße. Sie wollte schon los schreien war für ein Einfallspinsel er doch sei, doch sie durfte ihre gute Erziehung nicht vergessen, außerdem spürte sie den strengen Blick ihres Vaters in ihrem Nacken. Erschöpft und mit Blasen an den Füßen, verbeugte sie sich vor ihm und ging sie zurück in ihr Zimmer schloss sich ein und schlief fast augenblicklich ein.

“Das kann ja heiter werden…” murmelte sie niedergeschlagen, bevor sie die Augen zumachte. Es schien, dass diese Verbindung kein glückliches Ende nehmen würde.
 

Die Jahre vergingen und Danica wuchs zu einer wunderschönen jungen Frau heran. Nun war sie schon vierzehn Jahre alt. In den letzten acht Jahren hatte sich ihre Abneigung zum Prinzen nicht gerade gebessert. Ein guter Fechter war er, keine Zweifel, doch auch der Edelmann schien erstunken und erlogen. Sie versuchte immer wieder Ausreden zu erfinden um ihn nicht treffen zu müssen. Es widerte sie förmlich an ihn treffen zu müssen.
 

Eines Tages klagte sie an starken Bauchschmerzen. Ihr Vater ließ sie mit ihrer Mutter, ihrem Bruder und einigen Dienern in ihrem Anwesen zurück. Der König hatte eine Treibjagd angekündigt an der auch sein Sohn teilnehmen sollte- um seine Jagdfähigkeit zu unterstreichen. Aber das junge Fräulein wusste es besser, für Joffrey waren die Tiere, die an den Wänden aushangen, die Tiere, die er je anfasste. Noch nie hatte er ein Tier erlegt, zumindest nicht durch einen Pfeil oder einer Lanze. Danica hatte sich schon immer gegen eine Jagd ausgesprochen, doch blieb ihr manchmal keine andere Wahl als mitzukommen. Und dann sah sie immer wie ihr Verlobter sich blamierte. Entweder er fiel vom Pferd oder er verfehlte das Tier um Meter. Dann immer gab er seinem Pferd die Schuld, es sei erschrocken oder hätte sich aufgebäumt, immer fand er Ausreden für seine Misserfolge.
 

Diesmal hatte Danica Glück gehabt und schlich jetzt durch die verlassenen Korridore des Schlosses.

Einer der Wachtürme war vor vielen Jahren abgebrannt, nur noch eine Ruine war davon übrig geblieben, die niemand betreten sollte. Schon immer hatte dieser Ort Danica angezogen. Und jetzt, da sie so zusagen allein war, wollte sie endlich den Aufstieg wagen.

Sie kletterte die hölzerne Leiter hinauf bis sie fast in der Mitte des Turmes war. Dort gab es kein Licht und die Dämmerung setzte schon ein. Mit etwas Furcht im Herzen ging sie über die knarrenden Planken in eine bessere Überdachung. Hier war es trockener und auch etwas wärmer.

Plötzlich hörte sie ein merkwürdiges Geräusch. Ein knarren der Holzplanken war es nicht. Auch keine verirrte Katze. Nein. Es hörte sich an als ob sich ein Mensch auf dem Boden robbend und schleifend in Sicherheit begab um nicht gesehen zu werden. Danica konnte gerade noch einen Fuß sehen der sich hinter einer Steinsäule versteckte. Mit immer schneller pochenden Herzen kam sie der Säule näher. Sie hätte fliehen sollen, doch hatte ihre Neugier die Oberhand gewonnen.
 

Da packte sie jemand von hinten an den Schultern. Danica versuchte zu schreien, doch der Angreifer hielt ihr den Mund zu. Er war ziemlich stark, wie ein Schraubstock hatte er das verängstigte Mädchen im Griff.

Der Unbekannte murmelte etwas in ihr Ohr, doch Danica verstand nicht was er sagte, sie hatte schreckliche Angst. Er leckte an ihrem Hals entlang hinunter bis zur Halsbeuge. Danica wimmerte bis sie schlussendlich in Ohnmacht fiel. Das letzte woran sie dachte, war warum sie die Torheit besessen hatte auf den Turm zu steigen.



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