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Ein verräterischer Kuss...

von

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Krank? Na und!!!

"Hallo Marron! Geht es dir schon besser?" "Miyako! Ja klar, danke. Chiakis Vater hat sich auch sehr um mich gekümmert. Aber wo ist Chiaki?" "Er meinte, dass er noch etwas vor hätte und deshalb leider nicht mitkönnte. Ich soll dich aber lieb grüßen." "Danke. Ich muß mich bei ihm noch bedanken." "Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Aber ich hätte es wissen müssen! Du konntest ja nur krank sein, schließlich warst du pünktlich!" "Nun werde mal nicht frech! Morgen kann ich wieder nach Hause. Wird auch Zeit. Habe schließlich noch nie von einer Lungenentzündung gehört, die ewig dauert..." Miyako setzte sich zu Marron ans Bett. "Und, ist er in deinem Ansehen gestiegen?" "Ja, ein bißchen. Ich war sehr überrascht, dass er mal etwas getan hat, was nicht zu 100 % egoistisch war." Die beiden Freundinnen grinsten sich an. Plötzlich klingelte Miyakos Handy. "WAAAAS??? Eine Warnung von Sindbad? Bin schon unterwegs!" Sie klappte ihr Telefon zu. "Tut mir leid, Marron, ich muß los!" "Klar, wenn die Arbeit ruft... Wir sehen uns dann morgen!" Die Tür viel ins Schloß und Marrons Lächeln verblaßte. "Fynn, Fynn! Wo bist du?" "Grundengel Fynn Fish ist schon zur Stelle!" "Hast du gehört? Eine Warnung von Sindbad. Bring bitte in Erfahrung, um was es geht und schick dann auch eine!" "Ja aber... du bist noch nicht gesund..." "Nun hör aber auf! Soll ich Sindbad das Feld überlassen? Du spornst mich doch sonst auch zu Höchstleistungen an! Mir geht's doch ganz gut! Ich werde sofort meine Entlassung bewirken!" "Ja schon, aber ich möchte doch auch nicht, das deine Gesundheit darunter leidet! Aber wenn du wirklich meinst..." Nickend stand Marron auf. Mit einem zweifelndem Blick flog ihr Hilfsengel davon. Und schon begann sie zu straucheln. ,Es stimmt, so fit bin ich noch nicht! Aber Sindbad den Dämon überlassen? Niemals!!!'
 

Es war schon nach 18 Uhr, als Marron endlich in ihrer Wohnung eintraf. Der Arzt hatte ihr abgeraten, doch er mußte sie wohl oder übel gehen lassen, selbstverständlich auf eigene Gefahr. "Marron, ich habe sie los geschickt! Um 21.00 Uhr geht es los!" "Gut Fynn, danke! Um was geht es denn diesmal?" Etwas verlegen rutschte der Engel mit der Sprache raus: "Ja weißt du... Der Dämon befindet sich dieses Mal in einer Gipsfigur, einer Elefanten ähnlichen Figur. Sie wurde von einem kleinen Mädchen im Kindergarten hergestellt und ihre Mutter hat sich so sehr darüber gefreut, dass ein Dämon gleich seine Chance ergriffen und sich ihrer Seele bemächtigt hat. Die Polizei glaubt an einen Scherz, dass ihr tatsächlich so etwas stehlen wollt und hat statt dessen sämtliche Museen und Kunstgalerien absichern lassen..." "In einem Gipselefanten? Na ja, wenn der Streß mit der Polizei ausbleibt, wird es wenigstens nicht so anstrengend. Also dann machen wir uns um 8 auf den Weg!"
 

Um Punkt 20.55 Uhr stand Marron auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses, aus dem es galt, eine Gipsfigur zu stehlen. Und tatsächlich war weit und breit nichts von der Polizei zu sehen. Marron war zwar etwas schwummerig, doch ließ sie sich nichts anmerken. "Also los, Fynn! Auf geht's!" Fynn konzentrierte ihre Macht auf den Rosenkranz. "Sei aber bloß vorsichtig!" Marron sprang hinunter. "Bin ich doch immer! Gib mir die Kraft, Jeanne d'Arc! STARK, BEREIT, UNBESIEGBAR, SCHÖN, ENTSCHLOSSEN, MUTIG! Jeanne, die Kamikaze Diebin ist hier, die gesandte des Herrn!"

Von einem nah gelegenem Dach aus hatte Sindbad das Geschehen verfolgt. "Was macht Marron denn hier? Sie ist doch noch gar nicht wieder fit!" "Keine Ahnung!" antwortete eine schwarze Kugel neben ihm. "Aber wir dürfen Fynn auf keinen Fall den Dämon überlassen!"

Jeanne hatte das Haus erreicht und kletterte durch ein offenes Fenster hinein. Geduckt besah sie sich die Umgebung, doch es schien keine Fallen oder ähnliches zu geben. "Möge das Spiel beginnen!" Sie erbat sich ihren Wunderball zurück und bewegte sich in die Richtung fort, bei der ihr Amulett besonders stark reagierte. Es konnte ja nicht sonderlich schwer sein, einen Gipselefanten zu finden! "Jeanne, du bist krank! Was willst du hier?" Doch bevor sie reagieren konnte, fielen plötzlich Holzbalken von der Decke auf sie hinab. Völlig überrumpelt und unfähig sich zu rühren blieb sie direkt darunter stehen. Sindbad jedoch schubste sie weg und wurde statt dessen selber unter ihnen begraben. "Sindbad!!!" Jedoch war keine Zeit, sich um ihn zu sorgen, denn endlich zeigte der Dämon sich und attackierte Jeanne mit Druckwellen. Sie wich ihm jedoch geschickt aus und schaffte es, einen Moment Zeit zu gewinnen. So stürmte sie auf den Haufen runter gekommener Balken und befreite Sindbad aus seiner mißlichen Lage. "Na super, das gibt Kopfschmerzen!" murmelte er sich in den nicht vorhandenen Bart. Mit der Gewißheit, dass ihr eigentlicher Gegner unverletzt war und mit dem Dämon im Rücken rannte Jeanne intuitiv zu dem Gipselefanten und begann mit ihrer Arbeit: "Im Namen des Herrn... fange ich die Ausgeburten der Finsternis... und mache sie unschädlich; SCHACH MATT!!!" Ihr Pin bohrte sich in den Rücken des formenlosen Ungetüms und der Dämon verschwand. Sie schnappte sich ihre Figur: "Die Mission ist beendet!" Erschöpft sank sie auf ihre Knie. "Was ist mit dir, Jeanne? War wohl doch zu anstrengend!" "Laß mich in Ruhe, Sindbad! Das war heute nur eine Ausnahme. Ich komme alleine zurecht!" Mit einem "Aber sicher!" packte er sie, zog sie auf die Beine und hob sie an. Trotz Jeannes wildem Gestrampel dachte er nicht im Traum daran, sie wieder runter zu lassen. Sie tragend verließ er das Haus und sprang auf eines der Dächer. "Nun hör auf zu zetern, oder willst du, dass die Polizei uns schnappt? Und das wegen einer dämlichen Gipsfigur! Die lachen sich ja tot!" Also ließ Jeanne es zu, da ihr gesundheitlicher Zustand immer schlimmer wurde. In einem Affenzahn sprang Sindbad von einem Dach aufs andere und ehe Jeanne sich versah, befand sie sich auf dem Dach ihres Hauses. Verwundert starrte sie ihren Feind an. Der hüpfte mühelos auf ihren Balkon und ließ sie endlich hinunter. "Woher weißt du...?" Doch Sindbad hielt ihr den Mund zu, und drückte sie gegen ihre Balkontür. "Heute ist eine Ausnahme, du weißt doch!" Mit diesen Worten entfernte er sein Tuch und drückte Jeanne einen Kuß auf den Mund. Mit beiden Händen Jeanne gegen die Tür drückend hörte er etwa 2 Minuten später wieder auf. Er sah sie an. Geschockt betrachtete sie ihn lange. "Nur eine Ausnahme!" Gerade wollte er Jeannes Balkon mit einem Sprung nach unten verlassen, als diese nach vorne sprang, ihn umdrehte und ebenfalls einen Kuß aufdrückte. Mit vor Überraschung geweiteten Augen starrte er sie an, während die ihren geschlossen waren. Nach einiger Zeit wich auch sie zurück, murmelte ebenfalls die Worte "Heute nur eine Ausnahme..." und verschwand in ihrer Wohnung.

Was war nur in sie gefahren? Diese Frage stellte sie sich immer wieder, als sie an diesem Abend in ihrem Bett grübelte. Es war alles so verwirrend. Warum hatte er sie gerettet? Er arbeitete für den bösen König, es konnte ihm doch nur Recht sein, wenn ihr etwas passieren würde! Und trotzdem hatte er sie gerettet... Und nicht nur das: er wußte ziemlich gut Bescheid über sie. Wo sie wohnte, dass sie krank war... Und auch ihre eigene Reaktion überraschte sie. Wie hatte sie ihn einfach so küssen können? Ohne eine Antwort zu finden, wälzte sie sich unruhig in ihrem Bett umher. Das Leben war schon seltsam. Sie, die doch immer alleine zurecht gekommen war, wurde innerhalb einer Woche 2 mal das Leben gerettet. Erst spät in der Nacht war sie eingeschlafen.

Chiaki dagegen schlief die ganze Nacht nicht. Der Kuß hatte ihn ziemlich verwirrt. Auf der einen Seite, dass er es tatsächlich gewagt hatte und auf der anderen Seite, wie sie reagiert hatte. Er lauschte an der Wand, konnte jedoch keinerlei Geräusche vernehmen. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Das machte seine Mission nun wirklich nicht leichter. Langsam beschlich ihn das Gefühl, dass er sich selbst etwas vorgemacht hatte. Es war nicht einfach nur Mitleid, die er für dieses einsame Mädchen empfand, nein! Es war für ihn etwas viel schlimmeres. Zum 1. Mal in seinem Leben empfand er Zuneigung für jemanden, aufrichtige Zuneigung. Doch, so wußte er auch, war das etwas, dass niemals eine Zukunft haben würde...



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