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togerarenu koi

von

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Nachdenklich saß Kazuei vor seinem Laptop und las die Tweets, die Yuta in relativ schneller Reihenfolge twitterte. Normalerweise war Yuta nicht so aktiv auf Twitter, wie an diesem Tag. Leise lachte der Usagi-Sänger, als er sich die Bilder der gemeinsamen Freunde ansah. Alle hatten ein verzerrtes Gesicht, aber schienen wirklichen Spaß bei der Sache zu haben und wer sie kannte, konnte sie trotz der Verzerrung erkennen. Die Mitglieder von MUCC, ausgenommen SATOchi waren auch dabei gewesen, stellte der Ex-LA VIE EN ROSE-Drummer fest. Etwas was ihn nicht wirklich wunderte. Der MUCC Schlagzeuger hatte sein Privatleben fast komplett von seinem Berufsleben getrennt. So kannte er zwar viele Musiker, aber seine Freizeit verbrachter er dann aber doch lieber mit Freunden, die er teilweise schon seit seiner Schulzeit kannte, oder mit seiner Familie.
 

Tief seufzte der Musiker, als er ein Bild von Miya sah und seine Gedanken gingen zurück zu der Zeit, als Masaaki ihn gebeten hatte bei dessen Session-band GeKiGaKuTai mit zu wirken. Warum sich Miya damals entschlossen hatte diese Band zu gründen wusste Kazuei nicht wirklich, auch wenn er vermutete, dass die damaligen Krise in der sich MUCC befand vielleicht eine Triebfeder für den jungen Leader gewesen war. Letztlich war dies aber dem Ex-Drummer egal gewesen.
 

Unwillkürlich zog er die Schublade seines Schreibtisches auf an dem er saß und nahm ein abgegriffenes Bild heraus. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sich das Foto zum unzähligen male erneut ansah. Trotz seines Lächeln hätte jeder jedoch seine Traurigkeit gespürt, die sich in seinem Herzen breit gemacht hatte, doch war er allein und somit brauchte er diese nicht zu verstecken. Liebevoll strich er über das Gesicht des Mannes auf dem Bild, um dessen Schultern er seinen Arm gelegt hatte.
 

Das Foto war zu LA VIE EN ROSE Zeiten entstanden, als sie noch daran glaubten, dass die Band für immer bestehen und ihre Freundschaft nichts trüben könnte. Sicher sie waren auch heute noch befreundet und sahen sich regelmäßig, trotzdem hatten sie sich auseinander gelebt nachdem sich die Band 2007 letztlich getrennt hatte.
 

„Weißt du eigentlich, warum ich damals Masaaki zugesagt habe?“, fragte er leise den Mann auf dem Bild der ihm nicht antworten konnte. Kazuei ließ seine Hand mit der er das Bild hielt sinken, so dass sie nun auf seinem Schoß lag. Seine Augen hatte er geschlossen und seinen Kopf nach hinten gelegt, während ein erneut tiefer Seufzer über seine Lippen kam.

„Sicher, ich habe den Medien erzählt, dass ich andere Musik, als wie bei LA VIE EN ROSE machen wollte und Masaakis Ideen waren anderes. Aber das war nicht der wirkliche Grund. Weißt du was die Wahrheit war?“ Kurz machte der Ex-Schlagzeuger eine Pause, bevor er seine Augen wieder öffnete. „Ich brauchte Abstand....Abstand von LA VIE EN ROSE...“ Erneut hob Kazuei das Foto in die Höhe und versuchte die Augen des anderen Mannes zu erkennen, auch wenn dies nicht wirklich möglich war. „Ich brauchte Abstand von dir.....Yuta“, war es leise von dem Musiker zu hören in dessen Augen sich seine Trauer widerspiegelte.
 


 


 

„Freust du dich schon auf unseren gemeinsamen Gig?“, hörte Kazuei die fröhliche Stimme des Solisten der jetzt unter dem Namen Ytartworks in den verschiedenen Clubs auftrat, durch sein Mobiltelefon. „Natürlich, was denkst du denn. Schließlich kommt es mehr als nur selten vor dass du und 兎-usagi- zur selben Zeit auf der Bühne stehen“, erwiderte Kazuei, was auch der Wahrheit entsprach. Er hatte es immer genossen mit Yuta zu spielen auch wenn dieser damals ANNY's LTD. gegründet hatte, da er einen anderen Rhythmus und ein anderes Feeling wollte um seine Fähigkeiten zu verbessern.
 

Kazuei weiß noch, wie Yuta damals freudestrahlend auf ihn zugekommen war und ihm von seinen Plänen erzählt hatte. Lächelnd hatte ihm der Drummer zugehört und ihn aufmunternd auf die Schulter geklopft, was er aber wirklich empfunden hatte, das hatte er tief in seinem Herzen vergraben. Kazuei musste zugeben dass es ihn geschmerzt hatte. Es tat schon weh genug den anderen nur als einen Freund zu sehen, aber dass er ihn nicht dabei haben wollte, gerade wegen seiner Art von Musik hinterließ einen Stachel in seinem Herzen und einen bitteren Geschmack in seinem Mund. Kazuei hatte immer versucht durch sein Spiel dem Sänger von Lver zu zeigen was er für ihn empfand, doch Yuta hatte es nie erkannt. Selbst Ken und Kei waren nie so blind gewesen wie der andere Musiker und hatten versucht den Drummer dazu zu überreden, dass er seine Gefühle Yuta offenbarte. Aber Kazuei hatte immer abgelehnt, schließlich war er sich sicher, dass Yuta heterosexuell war und die Schmerz einer Ablehnung wollte er entgehen.
 

„Wir sind ja nicht alleine auf der Bühne“, hörte er Yuta leise lachen. „Und auf die After Show Party freue ich mich richtig. Es sind so viele Freunde da. Das wird sicher lustig“, fügte er immer noch begeistert hinzu, konnte er doch nicht das schmerzerfüllte Lächeln des anderen Mannes sehen. Kazuei schob seinen Hut den er heute trug etwas zurück und seufzte leise. Früher haben sie viel getrunken und ihren Spaß gehabt. Auch jetzt noch war er dem Feiern und dem Alkohol nicht abgeneigt, auch wenn er immer die Gegenwart des Sängers schmerzlich dabei vermisste. „Das wird es. Wird Masaaki auch dabei sein?“, fragte er Yuta, wobei er den MUCC Leader beneidete der einfach zu Yuta gehen konnte und seinen Spaß mit ihm haben konnte, etwas was sich Kazuei immer wieder verwehrte. Zu sehr schmerzte dessen Nähe. So schob er oft seine Arbeit vor, um es kurze Zeit später wieder zu bereuen und manches mal ging er dann doch zu seinem langjährigen Freund, denn allzu lange konnte er nicht ohne den anderen Mann sein.
 

„Ich weiß nicht, ob er Zeit hat. Wir sollen uns überraschen lassen hat er gemeint“, antwortete Yuta auf die Frage des 兎-usagi- Sängers. „Es wäre schön wenn es mit Masaaki klappen würde. Ich hätte Lust wieder einmal ein Sideprojekt mit ihm zu machen, aber er hat so viel mit MUCC und dann auch noch mit 1979, dass er ja mit Kei ins Leben gerufen hat, zu tun. Irgendwie vermisse ich die alten Zeiten“, seufzte der Ex-Schlagzeuger und schob sich seinen Hut wieder zurecht. Dass er in Wirklichkeit Yuta vermisste konnte und wollte er aber dem Sänger nicht offenbaren. „Feiern kannst du auch mit mir und den anderen. Dazu brauchst du nicht Masaaki“, hörte er noch Yuta lachen bevor dieser mit einem „wir sehen uns“, auflegte.
 

Eine ganze Weile stand Kazuei einfach auf der Straße, war er doch auf dem Heimweg gewesen, als er den Anruf erhielt und sah das nun stumme kleine Stück Technik in seiner Hand an. Natürlich brauchte er den MUCC Leader nicht zum feiern und wenn er die Wahl hatte, zog er sowieso Yutas Gegenwart die von Masaaki vor, aber dies wusste der Solist ja nicht. Noch immer hallte seine Stimme in Kazueis Ohr wieder und hinterließ eine Gänsehaut auf seinen Rücken. Am liebsten hätte der Ex-Schlagzeuger alles stehen und liegen gelassen und wäre zu Yuta gelaufen um diesen an sich zu ziehen und ihm endlich die quälenden Gefühle die ihn schon seit Jahren beherrschten zu offenbaren. Allerdings wusste er auch dass dies niemals möglich sein würde und diese Gewissheit ließ alles in ihm sich zusammenziehen und dann taub werden. Der Musiker wusste nicht wie lange er diese Maskerade in Yutas Gegenwart noch aufrecht erhalten konnte, da ihn der Schmerz fast um brachte, wenn er in diese Augen sah die soviel Gefühl übermittelten. Nur leider keine für ihn, rief sich Kazuei in Erinnerung, straffte sich und steckte sein Mobiltelefon in seine Hosentasche um endlich nach hause zu gehen. Dort würde er eine Flasche von Yutas Lieblingswein öffnen, dessen Demo CD einlegen und sich einfach gehen lassen.
 


 

Die Tage bis zu der Show an dem Kazuei mit 兎-usagi- auf der Bühne stehen würde, vergingen wie ihm Flug und so stand er nun in dem schwach beleuchteten Club und versuchte mit den anderen das benötigte Equipment aufzubauen, was sich in der Dunkelheit als nicht so leicht erwies. Auch Yuta hatte sich dazu gesellt um zu helfen, auch wenn er später nur seine Gitarre nutzen würde. Aber auch mit dieser unliebsamen Arbeit waren die Musiker irgendwann fertig und so zog Yuta Kazuei etwas zur Seite und drückte ihm eine Flasche Bier in die Hand. „Auf einen tollen Gig“, kam es mit einem Lächeln dass Yutas Augen erreichte von dem Solisten, bevor er die Flaschen gegeneinander stieß. „Wird schon schief gehen“, brummte Kazuei und nahm einen großen Schluck des kühlen Gerstensaftes. „Singst du nachher Romantikku ageru yo?“, wollte der Ex-Drummer wissen, hätte er doch zu gerne eine zarte Romanze mit dem Vocalist. Leicht nickte Yuta. „Ich hatte es vor. Scheinbar magst du denn Song“, lächelte der Sänger, worauf Kazuei spürte wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Schnell versuchte er seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und somit die Rotfärbung abzuschütteln. Kurz schickte er ein Stoßgebet gen Himmel, das Yuta nichts bemerkt hatte, doch dieser drehte sich zu der Bühne und ließ seinen Blick darüber streifen. „Das wird bestimmt wieder großartig....oh und Kazuei irgendwann möchte ich wieder Kyohsuke hören“, kam es sanft von dem singenden Gitarristen bevor er den erstaunten Ex-Drummer, der bei LA VIE EN ROSE diesen Künstlername trug, alleine zurück ließ.
 


 

Die Show verlief wie nicht anderes zu erwarten planmäßig und alle hatten ihren Spaß. Auch Kazuei der bei Yutas Auftritt ins träumen geraten war, hatte mit 兎-usagi- schließlich seinen Spaß und die Zuhörer begeistert und nun saßen sie in der Location in der sie etwas feiern und auf den gelungenen Gig anstoßen wollten. Allerdings sah er überrascht auf, als die Tür aufging und ein bekanntest Gesicht eintrat. „Hi Jungs. Ich weiß ich bin spät dran und ich habe eine ganze Menge verpasst, aber wenigstens können wir noch zusammen einen trinken“, lachte der MUCC Leader was zu einem großen Hallo führte, war Masaaki zweifelsohne sehr beliebt.
 

„Setze dich zu mir“, konnte der Ex-Schlagzeuger erfreut von Yuta hören, der den MUCC Gitarristen in seine Arme zog, was einen erneuten Schmerz bei Kazuei hinterließ. Masaaki lächelte den Solisten an und ließ sich neben den anderen Musiker nieder. Immer wieder sah der 兎-usagi- Sänger zu Yuta und Masaaki. Wie vertraut sie miteinander umgingen, lachten und scherzten gefiel ihm dabei gar nicht. Natürlich wusste Kazuei, dass die beiden sehr gute Freunde waren und nicht mehr, trotzdem hinterließ dieses Schauspiel einen Stachel der Eifersucht bei ihm. So bemerkte er nicht, dass er immer mehr trank und immer einsilbiger wurde. Alle Gespräche die seine Freunde mit ihm beginnen wollten, verliefen so unweigerlich im Sand, da Kazuei einfach nicht bei der Sache war, bis sie es schließlich aufgaben und der Musiker schließlich alleine da saß.
 

Kazueis Blick hatte sich schon längst getrübt und seine Verstand so vom Alkohol benebelt, dass er kaum noch die Menschen von einander unterscheiden konnte. Trotzdem hatte er nicht genug, wollte er sich doch sinnlos betrinken um dem Schmerz den er sich weiterhin auslieferte, da er Yuta weiterhin beobachtete, zu entkommen. Das sein Handeln aber im Widerspruch dazu stand realisierte er schon nicht mehr.
 

Plötzlich sprang er auf, hielt sich seine Hand vor den Mund und eilte zu den sanitären Anlagen, die er gerade noch rechtzeitig erreichte, bevor er sich übergeben musste. Wie lange er sich auf der Toilette aufhielt konnte er nicht sagen, aber es kam ihn unglaublich lange vor. So schlecht wie gerade jetzt, ging es ihm schon lange nicht mehr, die Tränen der Anstrengung liefen über seine Wangen, sein Atem war unkontrolliert und sein Körper zitterte und obwohl er seinen Magen entleert hatte, veränderte dies nichts an seinem Übelkeitsgefühl. Trotzdem stand Kazuei auf und stellte sich vor dem Spiegel um sich etwas frisch zu machen, da er vor hatte zurück zu seinen Freunden zu gehen, um dort weiterhin seine heimliche Liebe sehen zu können, egal wie viele Wunden er sich dabei selber riss. Das Gesicht dass er ihm Spiegel sah, wirkte eingefallen und müde. Die Trauer und der Schmerz konnte man an seinen Augen ablesen und doch haben ihn seine Freunde nicht darauf angesprochen....oder hatten sie es und er hatte es nur nicht mitbekommen, da seine Gedanken immer bei dem Solokünstler gewesen waren? Kurz dachte er darüber nach, schüttelte aber schließlich seinen Kopf, war es doch sinnlos darüber seinen Kopf zu zerbrechen. Allerdings hätte er dies nicht tun sollen, da er nun zusätzlich einen dumpfen Schmerz in seinem Kopf fühlte. „Alles deine Schuld Yuta“, kam es zornig von dem Drummer, als er auch schon ausholte und mit all seiner Kraft gegen den Spiegel schlug, der zerbrach und so seine Faust auf schnitt. Ein kleiner Blutrinnsal suchte sich langsam seinen Weg über seine Haut bis einige Tropfen zu Boden fielen. „So eine Scheiße“, fluchte der Sänger, als er sein Blut bemerkte. Trotzdem brauchte er einen Moment um sich von dem Anblick loszueisen, da ihn das Bild das sich ihn bot faszinierte. Als er endlich sich wieder von dem Anblick los reisen konnte, hielt er kurz seine Hand unter dem Wasserstrahl und legte eines der Papiertücher auf die kleine Wunde. Trotzdem wollte er zurück, da die Sehnsucht in ihm brannte und er so viel Zeit wie nur möglich in Yutas Gegenwart verbringen wollte.
 

Mehr schwankend als gehend, lief er durch den nur schwach beleuchteten Gang, der zu dem Raum führte, in dem seine Freunde sicherlich noch feierten. Ein kurzes aber schmerzvolles Lächeln zierte seine Lippen, als er erneut an den Mann denken musste, den er schon so lange liebte. „Yuta“, kam es leise von ihm. In seinen Augen brannte es und die Kraft weiter zu gehen schien ihn augenblicklich verlassen zu haben. So sank er in die Knie und ließ sich langsam an der Wand nach unten gleiten. Kazuei hatte nicht mehr die Kraft seine Tränen zurück zu halten. So ließ er dem salzigen Nass seinen freien Lauf, vergrub sein Gesicht in seine Hände und ließ immer wieder ein unverständliches „Yuta“, über seine Lippen kommen.
 

Eine Hand strich ihm plötzlich sanft eine Strähne aus seinem Gesicht und Kazuei blickte auf, um zu erkennen wer die Person war, zu der diese Hand gehörte. Durch die Lichtverhältnisse und den Tränen in seinen Augen konnte er das Gesicht nur schemenhaft erkennen, aber diese Person trug unverkennbar den Hut des Ex-LA VIE EN ROSE-Sängers. Erneut musste Kazuei lächeln, doch dann stand er auf und zog den anderen Mann dabei mit nach oben. Nichts war mehr von seinem übermäßigen Alkoholgenuss zu spüren, ganz im Gegenteil, drehte Kazuei doch den anderen Musiker, so dass dieser nun die Wand im Rücken hatte, was einen überraschten Ton des Mannes zur Folge hatte, doch wehrte sich dieser nicht. „Ich liebe dich...ich liebe dich schon so lange...ich brauche dich...ich will dich“, keuchte Kazuei, während er sein Knie zwischen die Beine des anderen Mann drängte und hart über dessen Körpermitte rieb. Ein überraschtes Keuchen war von dem Musiker an der Wand zu hören, der noch immer nicht im Stande war etwas dazu zu sagen, oder sich gar zu wehren. So gab Kazuei seinem Verlangen nach und begann dessen Hals sanft zu küssen. „Ich liebe dich...Yuta“, kam es leise dabei von dem Sänger. Der Angesprochene erstarrte, doch dann stieß er Kazuei von sich. „Ich bin nicht Yuta...“, war es erbost zu hören.

Verwirrt sah der Vocalist den anderen Musiker an, als er so plötzlich dieser Nähe die ihm so gut tat beraubt wurde. Es dauerte einen Moment, bis er die Worte verstanden hatte, die dieser geäußert hatte. Voller Entsetzen weiteten sich seine Augen, als er endlich erkannte wer vor ihm stand. „Ma...Masaaki“, kam es stotternd von dem Ex-Drummer. „Ich...ich...“, begann er, da er sich erklären wollte. Allerdings fand er nicht die richtigen Worte, so würgte er ein „entschuldige ich dachte..“, hervor, bevor er verstummte.
 

„Schon gut. Eigentlich müsste ich dir böse sein, aber ich kann es nicht“, kam es sanft von dem MUCC Leader, der Kazuei an sich zog. „Wie lange liebst du ihn denn schon“, fragte er den Sänger liebevoll, worauf dieser mit seinen Schultern zuckte. „Ich weiß es nicht. Es war ein schleichender Prozess. Aber ich wusste es schon, bevor du begannst die Alben von Lver zu produzieren“, gab er schließlich zu. „Das ist wirklich schon lange“, erwiderte Masaaki mit einem Lächeln. „Ich weiß“, seufzte Kazuei. „Und wann willst du es ihm sagen?“, wurde er gefragt, worauf der Ex-Drummer erneut nur mit den Schultern zucken konnte. „Am besten ist, du sagst es ihm sofort und quälst dich nicht weiter damit. Ich werde jetzt zu Yuta gehen und ihn bitten, dass er dich nach hause begleitet. Ich werde einfach sagen dass es dir nicht gut geht, dann wird er nicht ablehnen und du wirst ihm endlich sagen, was du empfindest“, war es sanft von dem MUCC Gitarristen zu hören, als er sich schon von Kazuei löste, um seine Worte in die Tat umzusetzen. Als er aber von Kazuei an dessen Handgelenk festgehalten wurde. „Versprich mir, dass du niemals Jemandem verrätst was hier passiert ist“, bat er den Jüngeren eindringlich. Erneut musste der junge Leader lächeln, bevor er nickte. „Aber nur wenn du mir versprichst, hier auf Yuta zu warten“, kam es noch von ihm, bevor er Kazuei alleine ließ.
 


 

Die kalte Nachtluft, die Kazuei ins Gesicht blies als er die Location verlassen hatte, verscheuchte die restlichen Nachwirkungen des Alkohol und ließen seinen Gedanken wieder klar werden. Kazuei schämte sich, dass er Masaaki so überfallen hatte und gleichzeitig war er froh, dass es nicht Yuta gewesen war, hätte er doch so vielleicht ihre Freundschaft für immer damit zerstört. Immer wieder sah er verstohlen zu dem Mann der an seiner Seite ging und der nicht ahnte wie sehr er ihn liebte. Yuta war zwar ziemlich einsilbig, aber das störte Kazuei nicht. Er wollte nicht reden, sondern nur den Arm spüren, den der singende Gitarrist um ihn gelegt hatte um ihn zu stützen. Wenigstens so konnte er ein wenig dessen Nähe und Wärme spüren und sich so seinen Wünschen wenigstens in seinen Gedanken hingeben. Unwillkürlich rückte er so nahe es ging an den anderen Mann und schloss immer wieder seine Augen. Kazuei ließ sich von Yuta führen, bis sie in der Mitte einer Brücke standen. „Lass uns ein wenig ausruhen“, bat der Drummer, da er noch nicht so schnell nach hause wollte und stellte sich schon an das Geländer um sich daran abzustützen.
 

Mit einem Nicken stellte sich Yuta neben ihn und während Kazueis Blick zu den Sternen ging, ging seiner in die Tiefe, wo mehrere Autos entlang fuhren. Eine ganze Weile standen sie stumm da und atmeten die kalte Nachtluft ein, bis irgendwann Kazuei zu sprechen begann. „Irgendwie vermisse ich die alten Zeiten. Es war schön gewesen mit euch auf der Bühne zu stehen, mit euch zu feiern und mit euch zusammen zu arbeiten. Seitdem es LA VIE EN ROSE nicht mehr gibt hat sich so viel verändert. Wir haben uns verändert. Auch wenn wir uns regelmäßig sehen, so ist doch etwas zwischen uns gestorben. Verstehst du was ich meine?“, kam es von dem 兎-usagi- Sänger, bevor er seit langer Zeit wieder in Yutas Augen sah. Erneut brannte die aufkommenden Tränen in seinen Augen und er hatte das Gefühl, dass der Boden unter seinen Füßen weggezogen würde. Seine Knie wurden weich und in diesem Moment war er dankbar, dass er sich an dem Gelände fest klammern konnte, so dass Yuta nichts von alldem mitbekam.
 

„Du hast recht. Wir haben uns verändert. Wir sind älter und reifer geworden. Viele Dinge sind geschehen und unsere Gefühle haben sich verändert. Selbst wenn wir wollten, könnten wir nicht mehr zurück. LA VIE EN ROSE war eine schöne Zeit, aber diese Art von Musik und das was dahinter stand, dazu könnten wir heute nicht mehr stehen und solche Musik würde keinem von uns gut tun, noch würde diese ankommen, da sie nicht authentisch ist“, erwiderte Yuta. „Wir können nur eins tun. Weiterhin versuchen Freunde zu sein und für einander da sein, damit jeder seinen Weg findet und weiter gehen kann“, fügte der Solist fast ein wenig wehmütig hinzu, oder kam dies Kazuei nur so vor? Der Musiker war sich nicht sicher, aber diese Worte hatten ihn erneut bestärkt dem anderen Mann niemals seine Gefühle zu offenbaren, denn die Freundschaft zu ihm bedeuteten Kazuei viel zu viel, als dass er sie wegen seiner verdammten Gefühle riskieren wollte.
 

„Sei nicht böse Yuta, aber ich möchte jetzt alleine sein. Den Rest des Weges schaffe ich auch allein“, kam es von ihm, wusste er doch, dass er die Tränen nicht mehr lange zurück halten konnte und Yuta sollte diese auf keinen Fall sehen. Der Gitarrist würde sich nur Sorgen machen und wissen wollen, was er hätte und das konnte er ihm ja nicht sagen. So sah er ihn nur bittend an. „Bist du dir sicher, dass du es alleine schaffst?“, wurde er von Yuta gefragt, worauf Kazuei mit einem schiefen Lächeln antwortete. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin erwachsen“, versuchte er zu scherzen, bevor er sich umdrehte um nach hause zu gehen. Dass er den Weg durch die vielen Tränen kaum sah machte ihm nichts aus. Viel wichtiger war es ihm um seine für immer unerfüllte Liebe zu trauen.
 


 

Lange sah Yuta seinem Freund nach, bevor sein Blick nun selbst zu den Sternen ging. „Weißt du warum ich damals ANNY's LTD. wollte? Hast du eigentlich eine Ahnung wie schwer es mir fiel jeden Tag mit dir zusammen zu sein?“, kam es leise über die Lippen des Solisten. „Damals habe ich Takashi gebeten aus der Band austreten zu können, da ich nicht mehr deine Nähe ertragen konnte, ohne dir Nahe sein zu dürfen. Kei wollte das ich zu dir gehe, um mit dir zu reden. Aber ich wollte dies nicht und er hat es schließlich akzeptiert. Es ist meine Schuld, dass es LA VIE EN ROSE nicht mehr gibt, denn Takashi wollte die Band danach nicht mehr am Leben erhalten. Auch wenn ich es nie verstanden habe, denn schließlich hättest auch du, oder er singen können. Trotzdem löste er Lver auf“ Yuta zog sich seine Zigarettenschachtel aus seiner Hemdtasche und zündete schließlich einen der kleinen Glimmstängel an, bevor er einen tiefen Zug davon nahm und den blauen Rauch schließlich gen Himmel blies. „Kennst du meine Gefühle? Nein, natürlich nicht, woher auch. Ich habe dir nie gesagt was ich für dich empfinde und ich werde es auch nie tun“, seufzte der Solist leise. „Du würdest mich verachten und dich vor mir ekeln. Niemals würdest du damit zurecht kommen. Wir sind Freunde und genau das würde wir nicht mehr sein wenn du es wüsstest. Aber ganz ohne dich leben kann ich nicht. Deshalb werde ich mich weiterhin damit begnügen das zu sein, was ich all die Jahre war“, fügte er entschlossen hinzu, bevor er seine Zigarette über die Brüstung schnippte und den einsamen Weg zu sich nach hause antrat.



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