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It's as easy as...

von

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Sunshine

Da saß er nun. In seiner Stamm Bar. Trank schon wieder ein Bier nach dem anderen. Gut, er hatte erst zwei, aber seine Kopfschmerzen verrieten ihm, dass er sich heute entweder wieder besaufen, oder bald aufhören sollte.

Uruha war jetzt mit irgendeinem Kerl irgendwo und tat irgendwas. Reita seufzte. Er kannte diesen Kerl nicht. Er hatte ihm nicht mal seinen Namen verraten. Er hatte zwar nicht gefragt, aber sowas macht man doch in einer Beziehung, einem Sachen erzählen, auch wenn nicht danach gefragt wurde. Oder irrte er sich? Hatte Uruha eine andere Ansicht von Beziehungen wie er? Nein. Dafür kannte er ihn zu lange und zu gut. Und es passte nicht zu ihm. Die Art wie er es ihm sagte, dass er weggehen würde und das er nicht darüber sprach. Da war irgendwas im Busch. Reita wusste nur noch nicht was.

„Hier, hast du was zu blättern.“

Reita blinzelte. Vor ihm stand ein junger Barkeeper und hielt ihm eine Zeitschrift hin.

„Danke…“, meinte Reita nur stumpf, „Ich hätt‘ gern noch ein Bier.“

Dann sah er runter zu dem Heft. Ein Modemagazin? Was sollte das denn?

Der junge Mann bediente noch ein paar andere Gäste, bevor er Reita sein Bier zuschob.

„Hmm, ich hab da gerade doch nicht so die Lust zu…“, meinte er nur, und schob ihm das Heft wieder zurück.

Der Barkeeper seufzte nur. „Schade, da ist das ein oder andere wirklich schöne Bild drin. Hätte dir gefallen können.“

„Ich weiß nicht… Zeig mir das demnächst nochmal. Wenn meine Laune nicht am Tiefpunkt ist.“

Der Junge schob die Unterlippe etwas vor. „Was ist denn los, wenn ich fragen darf? Und kann ich dir vielleicht helfen, deine Laune zu heben?“

„Ach... mein Freund is‘ mit ‘nem anderen weg und irgendwie hab ich n ungutes Gefühl... zumal es eh nich‘ so gut läuft in letzter Zeit. Und dazu hab ich ‘nen furchtbaren Kater…“, sagte er und schüttelte den Kopf über sich selbst. „Warum erzähl ich dir das eigentlich?“, fragte er mehr zu sich selbst und sah auf sein Bier runter. Ach so, deswegen.

„Das ist mies. Aber solltest du dann nicht lieber was anderes als Bier trinken?“, meinte er schmunzelnd. „Und du erzählst mir das, weil ich hier bin und dir zuhöre?“

Reita hob den Kopf um von seinem Bier und sah den Jungen nochmal an. „Irgendwie, siehst du ziemlich jung aus. Kann mich auch irren.“, stellte der Blonde fest.

Reita kannte ihn vom Sehen. Er hatte sich schon oft gefragt, warum ein so junger Kerl hier arbeitet. Er kannte auch so ziemlich jeden der regelmäßig in die Bar ein und aus ging, weil er das selber tat.

Der brünette Barkeeper schien amüsiert zu sein von ihm. Reita schaute aber nur skeptisch.

„Ich bin auch recht jung, aber schon eine Weile hier. Und keine Angst, ich bin alt genug um hier zu arbeiten.“ Er zwinkerte Reita zu.

Reita lächelte nur etwas gezwungen und schief. „Glaub ich dir.“ Dann grummelte er wieder leise, weil er soeben sein drittes Bier ausgetrunken hatte. Als er gerade auf blickte um sich noch eins zu bestellen, hielt der Junge ihm die Hand hin: „Ich bin übrigens Ogata Hiroto. Und jetzt musst du auch nicht mehr alleine Trübsal blasen, jetzt hast du ja mich.“ Er grinste.

Reita nahm seine Hand: „Suzuki Akira, nenn mich einfach Reita oder so… wie du magst. Aber dafür gibt’s kein Trinkgeld.“ Reita schmunzelte leicht über seinen eigenen Satz.

„Freut mich.“, meinte er immenroch grinsend, „Ach, kein Problem. Darauf kann ich bei so netter Gesellschaft verzichten.“ Dann schob er ihm ein Cola Glas zu: „Geht auf’s Haus.“

„Danke. Nette Gesellschaft?! Naja… mit meiner Laune kannst du mich kaum als 'nett' bezeichnen.“

„Ach, deine Laune scheint schon gar nicht mehr so übel zu sein. Du bist nur noch etwas ungesprächig.“

Der wollte ihn doch auf den Arm nehmen? Naja, aber gegen Gesellschaft hatte er nie etwas einzuwenden. Vielleicht tat es ja mal wieder ganz gut mit jemand anderem zu reden als mit Uruha. Wenn sie denn überhaupt redeten. Er vermisste seine alten Freunde. Früher waren sie eine kleine Gruppe, aber nach der Schule waren Rei und Uruha als Einzige nach Tokyo gegangen und dort zurück geblieben. Irgendwo waren die Anderen, nur nicht hier. Er sollte sie mal wieder anrufen. Das wäre doch was.

„Na los, Reita mit dem doofen Freund... Wie alt bist du? Was arbeitest du?“, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

Reita schmunzelte. „Danke, gibt im Moment sonst keinen der fragt.“ Er freute sich wirklich, das es mal wieder jemand tat. Ihm lief ein kleiner Schauer über den Rücken. Das war nicht fair Uruha gegenüber. Er fragte ja schon. Aber er tat es jeden Tag, in derselben Tonlage und nur um nicht zu schweigen. Es war ihm vielleicht sogar einfach nur egal.

„Ehm, bin 24 und arbeite in dem Musikladen die Straße runter.“, er zuckte mit den Schultern, „Mehr gibt es da nicht zu sagen.“ Er spielte etwas mit dem Strohhalm in seinem Cola Glas.

„Warte kurz…“, meinte Hiroto und ging eben zu seinem Kollegen. Was war denn jetzt?

Er beobachtete ihn wie er um die Theke rumging und sich neben ihm niederließ.

„So, ist besser.“, grinste er, „uuh~ 24 ist ein gutes Alter. Cool, in dem Musikladen! In welcher Abteilung arbeitest du denn? Ich bin auch öfter da, dann müsste ich dich ja mal dort gesehen haben.“

Reita kratzte sich etwas verlegen am Kopf. „Naja, ich denke oft, ich hätte was verpasst.“

Dann drehte er sich etwas in Hirotos Richtung. „Bass, also im ersten Stock. Ich bin ganz selten unten bei den Gitarren und im Keller sieht man mich nie. Drums is‘ nich‘ so meins.“

„Und da haben wir den Fehler. Ich bin nur bei den Gitarren. Deswegen hab ich dich noch nie gesehen dort.“ Er verzog seine Lippen zu einem leichten Schmollen.

„Das macht Sinn.“, sagte Reita nur schlicht. Dann hob er interessiert eine Augenbraue. „Du spielst also Gitarre?! Das is‘ doch doof, spiel lieber Bass. Bassisten werden eh unterschätzt. Dabei sind wir voll wichtig!“ Bei dem Thema konnte er sich immer begeisterter ausdrücken als bei allen anderen.

„Sag ich doch.“, lächelte Hiroto und er lächelte niedlich, wie Reita fand. „Bass kann ich nur ein bisschen, aber Bassisten find ich super, die können meistens so toll mit ihren Händen umgehen.“, schnurrte er Reita zu und zwinkerte. Nebenbei blätterte er in der Zeitschrift rum ohne wirklich hinzugucken.

„Wir können super mit den Händen! Und wir haben super Kraft in den Fingern! Und raue Fingerkuppen… Jetzt kling ich selbstverliebt.“ Reita schmunzelte. Ein Jammer das er die Anspielung nicht halb so zweideutig aufgefasst hatte wie Hiroto sie meinte. Dieser grinste nur noch breiter: „Find ich super!“ Nebenbei blieb er an einer Seite hängen und schob sie Reita unter die Nase. Der Blonde schaute auf das Heft.

„Guck mal, lecker nicht?!“.

„Hmm, joah, schon irgendwie…“, antwortete er und lächelte etwas schief. „Weist du Hiroto, „ begann er und sprach ihn einfach dreist mit seinem Vornamen an, „wegen meinem noch-Freund hab ich aufgehört Anderen nach zu starren, ihm war das zu blöd.“ Gleich als er es ausgesprochen hatte, merkte er wie ihm nochmal ein Schauer durch den ganzen Körper lief. Hatte er das wirklich gerade gesagt? Noch-Freund? Dabei liebte Reita ihn doch, oder nicht?!

„Wie doof. Ich mein, wie war noch das Sprichwort? Appetit holen außerhalb ist erlaubt, aber gegessen wird Zuhause… Also ich find gucken vollkommen ok.“

Reita lächelte etwas. „Das tut jetzt richtig gut.“, sagte er und seufzte. Dann blätterte er selbst etwas in der Zeitschrift. Er blieb an einer Seite hängen. „Der is‘ viel leckerer.“

Hiroto grinste wieder breit. Irgendwie fand Reita das süß.

„Aha, du stehst also auf schlankere Typen… Ich find das Tattoo cool.“, sagte er und zeigte auf einen kleinen Notenschlüssel und einen Stern tief am rechten Beckenknochen den Models.

„Ja, zu viele Muskeln sind unschön, aber ‘ne gewisse Männlichkeit sollte vorhanden sein.“ Immerhin war er nicht umsonst schwul. War auch wieder witzig, das man als Schwuler, immer an solche gerät. Er saß schließlich nicht in einer Homo-Bar und anscheinend war Hiroto auch geoutet. Auch ein alter Freund von ihnen war schwul.

„.Das stimmt, ich find sowas auch nicht schön...aber so‘n paar recht starke Arme zum reinkuscheln sind schon nett.“, meinte Hiroto.

Dann sah Reita auf das Tattoo: „Is‘ mir garnich‘ aufgefallen.. stehst du auf Tattoos?“

„Und wie... gibt kaum was heißeres als Tattoos und Piercings.“, schnurrte er wieder auf, „Hast du welche?“ Hiroto musterte ihn interessiert.

Reita schob sein Glas hin und her. Er spielte immer mit irgendwas. „Ich hab drei Tattoos. Ich nehme an du willst wissen wo?!“, er räusperte sich kurz, „Ich hab auf der linken Seite auf dem Rücken einen Bass, einen Bass-schlüssel auf der rechten Brust und einen Spruch im Nacken… ‚Where words fail, Music speaks‘.“ Reita sah wie fasziniert Hiroto ihn anstrahlte.

„Ehrlich?! Zeigst du mir die irgendwann mal?!“

Reita lächelte ihn etwas schief an: „Ehm, bald, vielleicht…“

„Okay, ich nehm dich beim Wort.“

Er spielte weiter mit seinem Glas . „Aber das kann ich dir jetzt schon zeigen…“ Dann drehte er sich mit dem Rücken zu ihm und zog an seinem Kragen. Man konnte nun einen Teil von dem Spruch sehen. „Das ist toll!“, sagte Hiroto und Reita konnte aufgrund seiner Tonlage erkennen, das er wirklich begeistert schien.

Dann stand Hiroto aber auf, er musste wieder arbeiten. „Die nächste Fuhre, Arbeit ruft.“

Nachdem er hinter der Theke verschwunden war ging er noch kurz zu Reita. „Ich bin dann mal auf die anderen Tattoos gespannt.“

„Naja, beim nächsten Mal.“

Dann saß er wieder alleine dort. Er sah Hiroto aber diesmal beim arbeiten zu. Eine ganze Weile sogar. Er starrte ihn regelrecht an. Ihm war nie aufgefallen wie angenehm der andere sich bewegte. Er hatte niemals angesehen. Wie sehr einem sowas doch auffallen kann, wenn man nur einmal mit jemandem geredet hatte. Jetzt sah er ihn an und dachte an nichts. Er genoss es einfach ihn anzusehen. Und dann drehte der Andere sich zu Reita um und lächelte. Reita lächelte zurück. Wen hatte er denn hier kennen gelernt?

„Noch was für dich?“ Reita schluckte. Hiroto lehnte sich über die Theke zu ihm nach vorne, und er hatte seinen Blick immer noch auf ihn gerichtet. Reita lehnte sich etwas nach hinten.

„Eigentlich würd ich lieber ein Bier trinken…“

„Solange es in Maßen bleibt.“, schmunzelte Hiroto.

„Ja, ist mein letztes.“, sagte er und nickte. Immerhin war es schon sehr spät geworden. Uruha sagte er würde nicht lange weg sein. Vielleicht war er auch schon zuhause? Aber dann hätte er sicher angerufen und gefragt, wo er sei? Oder war er gar selbst noch weg? Zu viele Gedanken…

Er spürte Hirotos Blick einige Sekunden auf sich. „Ja, aber eins mehr hätte dich wohl auch noch nicht aus den Latschen gehauen.“Als ob Hiroto das wüsste. Naja, er war Barkeeper. Und Reita war nicht gerade selten hier. Manchmal glaubte er sogar ein Alkoholproblem zu haben.

„Mich haut nichts so schnell um.“

„Ja, du starker Mann.“, lachte Hiroto und drehte sich wieder weg. Er musste schließlich was tun.

Eine ganze Weile später stand Hiroto wieder vor ihm.

„Ich sollte bald nach Hause…“, sagte Reita. Er hatte nur auf ihn gewartet. Er wollte nicht einfach nur mit einem Winken gehen. Er mochte den Kleinen.

„Hast du zufällig hunger?“

„Joah schon, wieso?“

„Weil ich gleich Feierabend hab und fragen wollte, ob du Lust hast mit mir frühstücken zu gehen.“

„Hmm naja… eigentlich…“ Eigentlich hatte er das schon. Aber dann würde er noch länger weg sein. Aber er war schließlich nicht Uruhas Haustier oder so. Er konnte durchaus alleine Entscheidungen für sich treffen. Dann nickte er. „Klar, gern. Wieso auch nicht. An was hattest du denn gedacht?“

Ja, von Mäcces bleibt man nicht lange satt. Erst hatte man Steine im Magen und 30 Minuten später könnte man nochmal das Gleiche essen.

Hiroto strahlte über das ganze Gesich, was Reita wieder irgendwie süß fand. So unschuldig und liebenswert.

„Ich kenn ein ganz gemütliches Diner, die jetzt schon aufmachen und gutes Frühstück servieren.“

Reita nickte. „Okay, ich esse eh alles.“

„Treffen wir uns in 10 Minuten vor der Türe? Ich muss noch eben was fertig machen und meine Sachen holen.“

Reita nickte erneut. Dann trank er in Ruhe sein Bier aus und ging draußen erstmal eine rauchen.

Was für ein seltsamer Abend. Aber es war ihm nur recht, dass mal etwas anderes passierte. Und so hatte er auch etwas Ablenkung von Uruha.

Er nahm einen letzen Zug von seiner Zigarette und ließ sie achtlos auf den Boden fallen, bevor er sie zertrat. Kurz darauf sah er Hiroto lächelnd auf sich zulaufen. „Du weist wo lang?!“

„Jep, weis ich.“

Sicher wusste er das. Er war sicher nicht erst ein Mal da gewesen und konnte sich den Weg nicht merken. Er hieß ja nicht Reita.

Immer musste er so blöde Kommentare ablassen. Dabei wollte er doch in der Nähe von anderen immer cool und lässig wirken. Nun, das konnte er sich bei Hiroto eh abschminken. Immerhin hatte er oft genug betrunken in der Bar gesessen. Trotzdem versuchte er auf seine Bewegungen und dergleichen zu achten, auch wenn er nicht wusste, wieso ihm so viel daran lag, dass Leute, die ihn flüchtig kannten, ihn cool finden sollten.

Er spürte wie Hiroto sich bei ihm unterhakte. Das war auch leicht, weil er die Hände in den Hosentaschen hatte. Er deutete ein leichtes Schmunzeln an, während sie schweigend ein paar Straßen nebenher gingen. Tokyos frische Nachtluft tat auch mal ganz gut. Es war immer noch sehr kühl nachts. Aber in drei Tagen war ein neuer Monat. Mai. Reita mochte den Mai. Schließlich hatte er im Mai Geburtstag. Nur noch 30 Tage, dann würde er sich auf Geschenke freuen können. Was Uruha ihm wohl diesmal schenkte?

„Da ist es schon.“, wurde er dann aus seinen Gedanken gerissen.

„Ach so, das kenn ich vom vorbeigehen…“, meinte der Blonde nur trocken. Dann ließ er sich mehr oder weniger von Hiroto zu einem netten Fensterplatz mitziehen. Reita setzte sich dem anderen gegenüber und sah sich etwas um.

„Ich hab durch Zufall mal entdeckt, dass die schon morgens um halb 5 aufmachen und seitdem bin ich dauernd nach der Arbeit hier.“, sagte er erklärend bevor sie von einer jungen Kellnerin angesprochen wurden. Oder besser, Hiroto wurde angesprochen.

„Na Pon? Wie war die Schicht, Baby?“, fragte sie ihn und zwinkerte.

„War super.“, grinste er ihr entgegen.

Er beobachtete die Szene zwischen den beiden, bis sie wieder verschwunden war. Er war tatsächlich öfter hier. Süß. Aber wie hatte sie ihn gerade genannt? „Pon?“

„Mein Spitzname“, schmunzelte der Kleinere. Da hatte Reita mal wieder laut gedacht.

„Bin halt nicht der größte. Dafür seh‘ ich trotzdem super aus.“, grinst er und stand wieder auf, nur um sich kurz darauf neben Reita zu setzen. Er hielt die Karte in der Hand, so das sie beide reingucken konnten. Reita bekam von dem so offensichtlichen Annäherungsversuch aber mal wieder nichts mit.

„Dein Spitzname… ist ‚Pon‘?!“ Reita musste grinsen und sich sogar das Lachen verkneifen. Sowas hatte er ja noch nie gehört.

„Na danke…“, schnaubte Hiroto leise, „du bist fies.“ Der Brünette piekte ihn kurz in die Seite.

Reita grummelte nur leise, musste dann aber doch leise lachen. Hiroto war ja schon irgendwie niedlich.

„Ich find mich toll genug so wie ich bin.“, grinste Hiroto und zog sich seine Jacke aus. Er öffnete die obersten zwei Knöpfe von seinem weißen Hemd, was er wohl noch von der Arbeit an hatte.

„Jaja, Kleiner.“, schmunzelte Reita.

„Ich geb dir Kleiner... Ich kann trotzdem einiges.“ Hiroto schmollte kurz.

„Hab keine Zweifel“, sagte Reita immenroch schmunzelnd und hob eine Hand um der Bedienung mitzuteilen das sie ausgesucht hatten. Hiroto grinste sie an. „Du würdest mich sofort nehmen, wenn ich auf Frauen stehen würd, oder?“ Er strahlte sie regelrecht an. Erst recht nachdem sie fröhlich lächelnd bejahte. Was zum…?! Reita starrte die beiden abwechselnd an. Was sollte das denn jetzt? Die einzige Möglichkeit war das einfach mal zu ignorieren.

„Ich nehm Pancakes und ‘ne Cola.“

Hiroto grinste nur, denn er schien zu bemerken, dass Reita das etwas verwirrte.

„Ich nehm French Toast mit Rührei und Speck, n kleinen Obstsalat und n großen Kaffee, bitte.“

„Obstsalat! Den hab ich überlesen, so einen für mich auch, bitte.“

Hiroto lachte. „Ausgerechnet den?!“

Reita schaute ihn skeptisch von der Seite an: „Was ist so lustig? Ich ess‘ zu wenig davon, obwohl ich’s gern mag.“

Hiroto stand erneut auf und setzte sich wieder auf seinen Platz zurück,woraufhin Reita einen Arm lässig auf die Sitzlehne und den anderen auf den Tisch legte.

„Ich esse den am laufenden Band, wenn nicht hier, dann mach ich mir Zuhause welchen.“

Kaum ausgesprochen kam die nette Kellnerin an ihrem Tisch und stellte die Getränke ab.

„Ich bin ja mal auf deine Tattoos gespannt.“, kam es dann leicht grinsend von dem Brünetten und er wippte verschmitzt mit den Augenbrauen.

„Willst du sie sehen?!“, fragte Rei rein rhetorisch. „Klar!“

Er schmunzelte wieder. Na wenn er unbedingt wollte. Warum eigentlich nicht. Reita zog sich sein Shirt über den Kopf. Nun konnte man den Bassschlüssel bewundern, aus dessen Form ein Drache designt war. Dann drehte er sich auf seinem Sitz soweit rum wie es ging, um ihm die restlichen zu zeigen. Dadurch bekam er nicht mit, dass Hiroto gerade wie ein Stück Butter in der Mikrowelle, zu schmelzen begann. Als er sich zurückdrehte schnurrte der Brünette begeistert.

Reita schmunzelte nur. „Und nun zeigst du mir deine?!“, forderte er den anderen mehr oder weniger auf, während er sich sein Shirt wieder überzog.

Hiroto musste sich gerade wieder fangen. „Bei mir gibt’s noch nicht viel zu zeigen. Nur ein Tattoo und zwei Piercings.“

Hiroto kniete sich auf die Sitzbank, zog sein Shirt ein Stück hoch und seinen Hosenbund etwas runter. Reita bewunderte die sehr tief sitzende Tätowierung am Beckenknochen. Es war ein Notenschlüssel und ein kleiner Stern. Das war ziemlich sexy. Reita nickte nur. Dann zog Hiroto sein Shirt hoch so dass man ein Bauchnabel- und ein Nippelpiercing an der rechten Seite sichtbar wurde.

Reita grinste über den Anblick. „Oha, das is‘ ja vielversprechend.“, sagte er und nickte, „Ne, schaut echt gut aus!“

„Vielversprechend?“ Hiroto grinste breit.

„Ja, das… sieht… nett aus….“, stotterte der Blonde. Jetzt macht der andere ihn auch noch nervös. Was sollte das denn?

„Freut mich wenn es dir gefällt. Das nächste kommt in kürze. Wird etwas größer. Aber was, das verrate ich nicht.“

Reita lächelte etwas verlegen. „Das musst du mir dann auch zeigen.“

„Keine Sorge, du bist der Erste. Naja, sofern du noch unsere Bar kommst, wo dich der böse Barkeeper die ganze Nacht so hemmungslos angeflirtet hat.“

In dem Moment stellte die Kellnerin mit einem ‚Lasst es euch schmecken‘ das Essen auf den Tisch.

Reita hob nur eine Augenbraue. Er hatte ihn an geflirtet? War das wirklich so offensichtlich? War er schon so eingerostet, dass er das nicht mehr mitbekam?

Er würgte sich selbst ein verlegenes Schmunzeln ab und nahm schnell einen Happen von seinem Pancake. „Hmm~ echt lecker.“, mampfte er mit vollem Mund.

Hiroto schmunzelte nur darüber, dass er nichts dazu sagte und beließ auch es dabei.

„Klar. Oder denkst du ich hätt dich hierhin geschleppt, wenn‘s nicht schmecken würd?“

„Wohl wahr.“

Beide aßen in Ruhe ihr ‚Frühstück‘ auf und Reita musste zugeben:Er hatte echt lange nicht mehr sowas gegessen. Geiler Scheiss.

„Hier muss ich öfter mal hin.“

„Ich hab das Rezept für das Dressing undso.“, grinste der Kleinere ihn an.

Reita hielt in seiner Bewegung inne und schaute zu ihm. „Nur weil du mit der Kellnerin flirtest? Dann musst du es mir wohl oder übel auch geben, ne?!“

Hiroto bekam große Augen: „Flirten?“ Dann fing er an zu lachen und schüttelte den Kopf. Was ging denn nun wieder an ihm vorbei?

„Ich kenn sie seit über einem Jahr von hier und wir sind super befreundet. Sie weiß das ich schwul bin, also is‘ das ‚flirten‘ reiner Spaß. Die Chefin ist auch gleichzeitig die Köchin und sie weiß dass ich trotzdem komm und damit keinen Unsinn treib, deswegen hat sie‘s rausgerückt. Und ich darfs dir nicht geben, aber du kannst mich gerne mal besuchen, dann mach ich dir eine große Schüssel.“

Reita schmunzelte leicht. „So ist das also.“ Dann zog er einen leichten Schmollmund. „Schade.“

Hiroto lächelte lieb und strich Reita flüchtig über die Wange: „Nicht böse sein.“

Reita schluckte. Er hatte sich beinahe erschreckt. „…bin nich‘ böse.“

Die Getränke neigten sich auch langsam dem Ende. Und trotz seines Kaffees musste der Brünette gähnen. Reita ließ sich davon anstecken.

„Oioi, so langsam macht sich die Uhrzeit doch bemerkbar. Dafür hab ich keine Kopfschmerzen mehr.“

„Wenn du willst können wir auch gleich gehen.“

Reita nickte und hob schon mal die Hand um die Kellnerin zu rufen. Sie dann gleich fragt ob sie zusammen oder getrennt bezahlen.

„Also… eh…“, stammelte er. Sollte er Hiroto jetzt einladen? Oder doch lieber getrennt bezahlen?

„Zusammen, bitte.“, unterbrach der Kleine plötzlich seine Gedanken. Da war wohl mal wieder einer schneller als er. Reita seufzte nur während der andere bezahlte. Dann zogen sie sich ihre Jacken wieder an.

Draußen steckte Reita wieder die Hände in die Hosentaschen. „Ich find’s nich‘ gut, dass du bezahlt hast.“, murrte Reita und sah Hiro skeptisch von der Seite an.

Der Brünette schaute nur entschuldigend zu dem Blonden hoch. „Sorry, dann musst du mich jetzt wohl leider nochmal treffen und dann bezahlen, dann sind wir Quitt.“

Hiroto grinste ihn an. Er fand seinen Plan wohl super.

„Eh, ja…“, meinte er nur und schaute wieder weg. Aber irgendwie musste er ihn doch von der Seite anschielen. „Wir sehn und ja öfter in der Bar.“, fügte er noch hinzu.

„Super, ich freu mich schon.“

Reita wusste nicht was er noch sagen sollte. Aber seine Blicke gingen immer wieder zu dem kleinen lächelnden Brünetten neben sich. Wie von selbst.

„Ich muss da drüben lang und du?“

„Ehm, auch. Aber nur bis zu Kreuzung und dann rechts.“

Irgendwie fühlte er sich gerade wie damals. Wenn er mit Uruha so früh von einer Party kam. Wie sie nebeneinander herliefen. Uruha strahlte damals genauso wie Hiroto jetzt. Ob er daran schuld war das er das heute nicht mehr tat? Er schüttelte über sein Déjà-vu nur den Kopf.

Dann blieb Hiroto stehen. Sie waren schon an der Kreuzung.

„Das wars dann.“, meinte Hiroto und lächelte Reita an, „Danke für die tolle Nacht und das Frühstück. Sehen wir und die Tage in der Bar?“

Reita nickte. „Spätestens Mittwoch.“ Reita schmunzelte. Dann zog er den kleineren in eine leichte freundschaftliche Umarmung. Er sah Hiroto an das er das wohl sehr genoss, auch wenn es nur kurz war.

Tatsächlich hatte Hiroto Herzklopfen. „Bis spätestens Mittwoch. Und schlaf gut.“

Dann drückte er dem Blonden ein kleines Küsschen auf die Wange. Das konnte er sich jetzt nicht nehmen lassen. Wie lange hat er den Blonden schon beobachtet und sich aufraffen müssen ihn endlich mal anzusprechen?! Viel zu lange. Endlich war er ihm nahe. Er kannte seinen Namen und hatte mit ihm die Nacht verbracht. Er hatte mit ihm gefrühstückt und seine Tattoos gesehen. Er wusste zwar jetzt, dass er einen Freund hatte, aber es lief ja nicht sonderlich gut.

Hiroto drehte sich um ging seines Weges, ebenso wie Reita.

Der eine glücklicher wie der andere.
 

Zuhause angekommen öffnete er leise die Türe.

„Uruha?“, fragte er leise in das schwache Licht. Er war sicher schon zuhause. Das gab sicher eine Rüge von ihm.
 


 

× × × × × × × × × × × × × × ×
 

Wer ist wohl zuerst zuhause?

Wer wird wohl wem Rüge erteilen?

Und wird sich ihre Beziehung wirklich bessern?

Das alles erfahrt ihr in der nächtesn Folge von "Drago..."

*räusper*

"It's as easy as..."

Ich hab zu viel Dragon ball Z geguckt, verzeiht mir u.u'

Und ganz recht, Reita war in der Bar ;D

Muhaha~

Bin mal gespannt wer in dem Kapitel hier aufgepasst hat beim lesen. Denn wer es hat, sollte merken das Reita ein total vollpfosen ist! XDDDD

Also~ bis zum nächsten Chapter~

See ya soon ;D



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-02-06T15:00:22+00:00 06.02.2011 16:00
Also das war wieder richtig gut...und ich tippe irgendwie darauf das Uru früher da war....hmmm... aber ich kann mich auch volle Möhre täuschen!!!
Auf jedenfall war das echt supi !!!
LG -^.^-
Von:  InspiredOfMusic
2010-10-29T15:14:35+00:00 29.10.2010 17:14
Ich habs auch bemerkt..
Aber.. maaan.. ich kann Hiroto hier absolut nicht leiden.. bin vielleicht nicht ganz neutral da rangegangen, aber.. ich hab automatisch eine Ablehnung gegenüber jedem, der sich in Beziehungen einmischt.. wie ich sowas hasse.
Bitte... ich will, dass Reita und Uruha zusammenbleiben..
Hiroto kann ja was mit Tora anfangen..
Von wegen unschuldig..

LG
Von:  Ibogaeru
2010-10-29T11:33:57+00:00 29.10.2010 13:33
Ich habs gemerkt!!!!!!
Das Model in der Zeitung is Hiroto und er hats nicht gemerkt =P Wie kann man nur sooo blöd sein ^^
Uii, du machst es aber spannend! Wer war bloß zuerst zuhause???
Bin gespannt!
chu~


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