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Taste of Darkness

von

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VI. Nacht

VI. Nacht - Prinzessin Nr. 2! Und das wo ich schon vor dem Chap. Angst vor Fischen hatte! ;________;
 

Oh mein Gott ich hatte eine Schwanzflosse!

Das war das erste was mir auffiel als ich wieder zu mir kam.

Das zweite war das es hier sehr dunkel war...gut, dass war nichts neues...neu war dafür das es zusätzlich auch nass war...das würde aber wiederum die Flosse erklären...

Gedankenverloren saß ich also am Grunde des Meeres, mit einer Fischflosse und anscheinend Kiemen, denn ich konnte immer noch wunderbar atmen.

Als nächstes war es wohl an der Zeit herauszufinden wie man mit dem Ding vorwärts kommt, ich konnte ja schlecht über den Meeresboden hüpfen, meine Gegner würden sich ja totlachen! Also gab ich mir ein bisschen Auftrieb und schwamm solange auf und ab und rechts und links bis ich mir hundert pro sicher war das ich den Dreh raus hatte, allerdings konnte ich mir immer noch nicht so wirklich vorstellen wie ich so bitte kämpfen sollte...sofern das aber überhaupt nötig war denn bis jetzt hatte ich noch kein anderes Lebewesen entdecken können, was aber auch nicht sonderlich verwunderlich war, denn das Wasser hier war eine einzige Brühe. Ich konnte gerade vielleicht 3 Meter weit sehen, mehr ließ das algenverseuchte Wasser nicht zu und wenn ich nicht den sandigen Boden unter mir sehen würde, wüsste ich nicht wo oben und unten wäre...es ist also klar das ich schön immer dicht am Boden blieb.

Ich hatte keine Ahnung in welche Richtung ich schwamm, ob ich mich überhaupt bewegte, denn meine Umgebung veränderte sich nicht wirklich und erst als ist fast gegen einen großen Felsen stieß wusste ich, okay, ich bewege mich wirklich.

Da es rechts und links anscheinend kein vorbeikommen gab, stieg ich langsam auf und konnte schon nach einigen Metern meinen vermeintlichen Felsen überschwimmen, wobei ich feststellte das es eine alte Mauer war. Dahinter erstreckten sich, soweit ich sehen konnte, die Ruinen einer Stadt.

Vorsichtig ließ ich mich wieder auf den Boden sinken und sicherheitshalber bewaffnete ich mich mit meinem Schwert, meine Sicht ließ es ja nicht zu das ich alles Überblicken konnte...doch schon bald stellte ich fest, hier gab es nichts wogegen ich mich verteidigen müsste...hier lebte definitiv nichts mehr, nicht einmal Seegras wuchs in diesem Teil des Ozeans...wo auch immer der sich befand.

Ich fragte mich ob ich wohl, wenn ich einfach immer nach oben schwamm, irgendwann wieder vor unserer kleinen Insel raus kam, und ich war auch wirklich kurz davor es einfach auszuprobieren, doch schon bald beschloss ich es doch besser zu lassen, denn wenn ich dann die Orientierung verlieren sollte könnte es böse enden...

Seufzend setzte ich meine Suche nach etwas Lebendigem fort, meine Gedanken schweiften jedoch immer wieder zu den beiden anderen Plätzen an denen ich bereits schon war ab.

Da war einerseits dieses riesige japanische Anwesen was einfach kein Ende nehmen wollte und natürlich der Turm wo ich auf dieses...Mädchen traf...noch immer stellte ich mir die Frage ob der Wald und der Turm zu dem Haus dazugehörten oder nicht...eigentlich sprach nichts dafür denn weder das eine noch das andere war in irgendeiner Weise japanisch oder so groß das es Sinn machen würde...auf der anderen Seite...wie hätte ich sonst von dem Raum mit den Puppen in den Wald kommen sollen? Die Frage könnte ich mir jetzt allerdings auch stellen, wie bin ich von dem Turm unter Wasser gekommen und warum habe ich eine Fischflosse?

Ich sah ein das es nichts brachte weiter drüber nachzudenken, es ergab zumindest jetzt noch keinen Sinn...vielleicht würde sich der Nebel in meinen Gedanken etwas lichten wenn ich hier jemanden traf, egal ob Fisch, Mensch oder...Krabbe!

Schnell ging ich hinter einer alten Hauswand in Deckung, auf der anderen Seite konnte ich eine Bewegung wie von einer Krabbe ausmachen und es dauerte auch gar nicht lange da konnte ich das klackern der Beinchen auf dem blanken Stein vernehmen. Langsam schob ich mich an der rauen Wand entlang, vielleicht waren ja noch mehr Lebewesen in der Nähe.

Doch nur der rote, erstaunlich große Krebs kam auf meine Seite gekrabbelt.

Irgendwie sah er merkwürdig aus. Die eine Schere war viel größer als die andere, man könnte fast schon sagen, dass die zweite verkrüppelt schien, und vom Panzer fehlte auch ein ganz schönes Stück.

Schnell schielte ich zu meiner Flosse runter, es sah aber so aus als ob da alles in Ordnung wäre, zumindest konnte ich auf den ersten Blick keine Schäden feststellen.

Die merkwürdige Krabbe bemerkte mich nicht und krabbte missmutig weiter durch die Ruinen, fast so als suche sie irgendetwas...vielleicht Nahrung? Was aßen Krabben bitteschön? Ich dachte die würden sich von Seetang und so was ernähren...doch ich wurde eines besseren belehrt als das Vieh eine durch die Bewegungen aufgeschreckte Schnecke mit der großen Schere erwischte und sie in der Mitte durchbiss.

Mein Glück das es nicht meine Flosse war die er zwischen die Zähne bekommen hatte!

Nach dem geglückten Mahl zog die Krabbe glücklicherweise ab und auch ich konnte meine Erkundungstour fortsetzten, doch weitere Spuren fand ich nicht wirklich.

Das nächste was ich fand war eine kaputte Brücke, wofür brauch man hier bitte eine Brücke? Es können doch eh alle schwimmen, sollte man doch auch meinen, bei Meereslebewesen!

Dahinter konnte ich ein großes Gebäude ausmachen, aber viel war auch davon nicht mehr übrig, und je näher ich kam, desto mehr erkannte ich, dass es früher wohl mal ein Schloss gewesen sein musste.

Jetzt zierten zerfallene Türme und Algen bewucherte Spitzbögen die ganze Umgebung, es sah zwar so aus als wäre das einst bestimmt sehr prachtvolle Schloss schon seit einer ganzen Weile so zerfallen, aber dennoch traute ich mich nicht näher ran, wer weiß ob es nicht vielleicht doch noch weiter bröckelte und ich hatte keine Lust das ich hier unten von herab fallenden Steinen zerquetscht werden könnte.

Ich beschloss also die alte Ruine langsam zu umschwimmen, immer noch in der Hoffnung auf Leben zu treffen, aber ich kam nicht sonderlich weit, nach ein paar Metern konnte ich etwas aus dem Inneren des Schlosses hören. Neugierig geworden schwamm ich über den Graben der ringsherum gezogen war und sah durch ein kaputtes Fenster, doch alles was ich zu Gesicht bekam war der Rest einer Schwanzflosse, die um die Ecke verschwand. Einen Moment zögerte ich, die Flosse sah ziemlich angefressen aus, was aber auch klar war, wenn hier noch mehr von diesen Horrorkrabben rumkrabbten...aber was wenn es wieder so eine Pestverseuchte, mehr tot als lebendige Frau ist...ach egal, hier auf der Stelle zu schwimmen bringt mir auch nichts, also nichts wie hinterher! Vielleicht habe ich ja Glück und es ist jemand der mir hier raus helfen oder endlich mal sagen kann wo zum Teufel ich hier bin!

"Hallo? Ist da wer? Warte doch bitte!" rief ich also einfach mal in den Raum hinein, doch außer meinem Echo antwortete mir niemand. Doch davon ließ ich mich nicht aufhalten, ich zog mich an dem Fensterbrett hoch und ließ mich hineingleiten. Bildete ich es mir nur ein oder wurde das Wasser hier merklich kälter? Ich schlang meine Arme um meinen nackten Oberkörper, sah mich um.

Dieser Raum löste ein beklemmendes Gefühl in mir aus, als er noch voller Leben war, war er bestimmt schön, aber nun, einsam, verlassen und zerstört hinterließ er nur eine Gänsehaut auf meiner Haut. Ich wollte mich gerade bewegen als ich ein leises Kichern hörte, dass mich in meiner Bewegung erstarren ließ. Im ersten Moment dachte ich, es wäre das gleiche Kichern was ich schon in dem Raum mit den Puppen an den Wänden gehört hatte, doch beim genaueren hinhören stellte ich fest das dieses hier viel schriller war. Zunächst überlegte ich ob ich nicht einfach zurück schwimmen sollte, doch dann sinnierte ich das es mir nichts bringen würde, denn 1. wusste was auch immer da hinter der Tür lauerte durch mein Rufen eh schon das ich hier ebenfalls rum schwamm und 2. hatte ich das Gefühl das es mir nichts bringen würde wenn ich jetzt abhaue...ich kam hier wahrscheinlich sowieso nicht so einfach raus...

Vorsichtig und immer darauf bedacht so wenig Geräusche wie möglich zu machen durchquerte ich den Raum, mein Schwert immer griffbereit, nun würde ich mich nicht mehr scheuen es dem nächst besten Vieh einfach um die Kiemen zu hauen!

Doch als ich um die Ecke kam, erwartete mich kein Monster oder ähnliches sondern nur die gleiche Leere die auch schon den nun hinter mir liegenden Raum heimsuchte.

Etwas ratlos schwamm ich auf der Stelle, ich hatte genau gelauscht und nichts oder niemanden wegschwimmen hören...obwohl, so ganz sicher war ich mir im Nachhinein auch nicht mehr...mir blieb also nichts anderes übrig als weiter hinein in das Schloss vorzudringen.

Nach mehreren Seitengängen die aber alle durch die herabgestürzte Decke versperrt waren kam ich schließlich in den früheren Thronsaal.

Auf dem ganzen Weg begegnete ich keiner Menschenseele, weder der Horrorkrabbe, noch dem Besitzer der Schwanzflosse die ich vorhin gesehen habe, ich überlegte langsam ob ich mir das vielleicht nur eingebildete haben könnte, immerhin ist das Wasser hier ständig in Bewegung und es könnte ja nur eine Schlingpflanze gewesen sein. Aber diese hätte doch wohl nicht das Kichern, welches ich ganz deutlich gehört habe verlauten lassen können.

Während ich inmitten des großen Saales stand, spürte ich erneut wie meine Umgebungstemperatur sich veränderte, zunächst nur ganz langsam, doch dann fiel sie in den Keller und es war eiskalt.

Also mit dem Meeresstrom hatte das nichts mehr zu tun!

Ich wirbelte herum und dann sah ich sie.

Sie lehnte an einer schiefen Säule die in früheren Zeiten zusammen mit einer zweiten das Eingangsportal markierte, und grinste mich breit an.

Zunächst konnte ich sie nicht ganz erkennen, da sie im Schatten schwamm, aber irgendwer oder irgendwas war da noch bei ihr...ich hatte jedoch nicht lange Zeit um mir den Kopf darüber zu zerbrechen, denn sie kam langsam auf mich zu, noch immer mit diesem schrecklichen Grinsen auf den Lippen.

Ihr Augen waren leuchtend gelb und im dem schwachen Dämmerlicht was hier unten herrschte konnte ich kurz einen Angelhaken aufblitzen sehen der allem Anschein nach in ihrer linken Augenbraue steckte...ich redete mir noch gut zu das es hier unten vielleicht Mode war sich so was machen zu lassen, doch schon als ich ihren Begleiter sah wusste ich, das hier war alles andere als normal oder in Mode. Was auch immer hier unten schief lief, SOWAS konnte die Natur nicht einfach so aus Lust und Laune hervorgebracht haben.

Der Fisch, oder was auch immer es war, der an ihrer Seite wie Schoßhund schwamm war so etwas wie ein Barrakuda, mir spitzen Zähnen die ihm kreuz und quer aus dem großen Maul schauten, also wenn der mich erwischen sollte, heißt es Abschied nehmen.

Das Meermädchen selber sah allerdings auch nicht besser aus, überall an ihrem Körper waren immer mal wieder Stellen wo die Haut fehlte oder sich zumindest schon ablöste, darunter konnte man entweder das bloße Fleisch oder Knochen sehen, es war kein Anblick den ich mir gewünscht hatte...als ich es erneut aufblitzen sah, stellte ich zu meinem Entsetzten fest das ihre linke Hand fehlte...in dem verwesten Stumpf der mal ihr Unterarm gewesen sein musste steckte in Mitten von altem Seetang eine matt angelaufene Silbergabel.

Angeekelt wich ich zurück, was auch immer das sollte, mit der wollte ich bestimmt nicht kämpfen, wenn die mir ihren Hausfisch auf den Hals hetzen sollte konnte ich zusehen wie ich hier wieder lebend raus kam und darauf hatte ich keine Lust! Ich wollte doch nur meinen besten Freund wieder finden!

Doch so wie es aussah wollte sie gar nicht mit mir kämpfen denn sie hatte sich mir nicht weiter genähert, noch immer schwamm sie auf der Stelle, bleckte ihre spitzen, fauligen Zähne und grinste zu mir rüber, so als wolle sie mir irgendetwas sagen.

Mit ausgestrecktem Schwert schwamm ich in einem großen Kreis an ihre Seite. "Wer bist du?" wagte ich mich schließlich zu fragen, doch sie schüttelte nur den Kopf. "Was ist hier passiert?" fragte ich erneut und ließ meine Schwertspitze durch den Raum wandern, deutete schließlich auf ihren Begleiter vor dem ich eine Heidenangst hatte. Dieser schien das zu bemerken und stieß ein Geräusch aus das ich irgendwo zwischen knurren, zischen und blubbern einordnen würde und mich ruckartig zurückzucken ließ.

Ich wollte gerade die nächste Frage stellen als das Meermädchen den Kopf in den Nacken legte und mit ihrem Handersatz auf ein großes Loch an ihrem Hals deutete. Allem Anschein nach fehlten ihr auch die Stimmbänder, hatte dieses Mädchen denn noch überhaupt irgendwas?

"Was zur Hölle...?!" Das konnte nicht sein, ich hatte vorhin doch eindeutig Geräusche gehört und wenn sie das nicht war, blieb nur noch die Möglichkeit das entweder der Barrakuda es verursacht hatte oder hier noch so ein Ding rum schwamm. "Hast du vorhin so gelacht?" versuchte ich es, darauf konnte sie ja mit Nicken oder Kopfschütteln antworten und zu meinem Entsetzten Nickte sie, riss ihren Mund weit auf und stieß dieses schrille Lachen aus was mich dazu brachte mir blitzschnell die Ohren zuzuhalten. Wie war das möglich, dass sie trotz nicht vorhandenen Stimmbändern solche Töne machen konnte?

Während ich damit beschäftigt war mein Gehör vor diesem Geschrei zu schützen, spürte ich einen stechenden Schmerz dort wo eigentlich mein Knie sein müsste. Aufschreiend schlug ich nach der Quelle des Schmerzes und musste feststellen das es der Horrorfisch war der seine säbelartigen Zähne in meine Flosse geschlagen hatte. Wie wild versuchte ich ihn abzuschütteln, doch er verbiss sich nur noch stärker und schon bald hatte ich keinerlei Gefühl mehr, waren Barrakudas etwa giftig?

Die Besitzerin von dem Vieh lehnte wieder im Halbschatten an der Säule, beobachtete ihr Haustier ganz genau was es da tat, kam nicht im geringsten auf die Idee irgendwas zu unternehmen, kreischte nur immer mal wieder während ihr das Grinsen nach wie vor nicht aus dem Gesicht zu wischen war.

Erst zu spät fiel mir auf das sie mit diesen Geräuschen den Fisch auf mich hetzte.

Ich erwachte nur wieder weil ich einen höllischen Schmerz spürte.

Diesmal ging er von meiner Hand aus.

Ruckartig riss ich die Augen auf um festzustellen was es nun schon wieder auslöste.

Erst war ich erleichtert das ich nicht die gelbe Farbe des Monsterfisches sah, doch schon im nächsten Augenblick wurde meine Hoffnung zerstört, als ich sah wie dieses Meerweib sich an meinem linken Arm zu schaffen machte.

Irgendwoher hatte sie noch ein Messer organisiert, wahrscheinlich stammte es aus der gleichen Sammlung wie auch ihre Hand-Gabel, und mit diesem schnitt sie wie besessen nun in meine Haut. Ich versuchte mich von ihr loszureißen, ihr meine Hand zu entziehen, doch sie hatte mich mit alten Seilen an den Boden gefesselt, sodass ich keine Chance hatte mich zu bewegen. "Lass das!" schrie ich sie an, doch mehr als ein kurzes Kopfschütteln bekam ich nicht.

Erneut versuchte ich mich verzweifelt aus ihrem Griff zu befreien, drehte und wendete mich irgendwie bis ich es schaffte zumindest meinen rechten Arm los zu bekommen. Doch ich hatte noch nicht richtig mein Schwert in der Hand als mich erneut der Barrakuda angriff. In Panik das er mich wieder außer Gefecht setzten würde, holte ich aus und erwischte ihn volle Breitseite was allerdings dazu führte das ich die ganze verfaulte Pampe die in ihm steckte abbekam. Dem Würgereiz nahe holte ich aus um auch der anderen eine zu verpassen, doch sie schlug mir mit einer blitzschnellen Bewegung ihrer Schwanzflosse das Schwert aus der Hand und rammte mir das Messer mit voller Wucht in mein Handgelenk.

Ich schrie auf, sah, dass sich das Wasser um mich herum dunkel färbte, und nutzte im Eifer des Gefechts diese Tatsache aus um unbemerkt meine beschädigte Hand zu befreien. Nur sah ich jetzt natürlich nicht mehr wo mein Schwert gelandet war und noch bevor ich überhaupt großartig danach suchen konnte, bekam ich schon einen Kinnhaken verpasst der mich kurz benommen zurückwichen ließ. Fluchend presste ich meine unversehrte Hand auf die Wunde, ich konnte von Glück sprechen das sie die Oberseite und nicht die Pulsader erwischt hatte! Als das Wasser langsam wieder aufklarte, musste ich feststellen, dass dieses Weib meine Benommenheit ausgenutzt hatte um sich mein Schwert unter den Nagel zu reißen und mich nun damit zu bedrohen.

Ich hatte keine Ahnung wie sie das machte und genau so wenig wusste ich ob es überhaupt was bringen würde wenn sie es gegen mich einsetzte, aber hier unten war sowieso alles anders, also zog ich mich Sicherheitshalber ein Stück zurück.

Das erste Mal seit ich sie sah, grinste sie mich nicht an, es lag ein merkwürdiger Ausdruck auf ihrem Gesicht, ich konnte nicht sagen ob es Bestürzung war weil sie ihren "Freund" verloren hatte, oder Wut da sie ihr Werk an meinem Arm nicht vollenden konnte.

Während ich mich immer weiter rückwärts schob und sie mir natürlich folgte, merkte ich nicht, das wir den Raum dabei wechselten.

Erst als mit meiner Flosse über irgendwas stolperte, bemerkte ich die Veränderung.

Es sah so aus als wäre das hier früher mal eine Art Vorbereitungszimmer gewesen, es lagen überall kaputte Spiegel herum und etwas weiter hinten entdeckte ich etwas, das aussah wie ein alter Schminktisch. Gerne hätte ich meine Verfolgerin gefragt warum hier alles so zerfallen war, doch sie konnte mir ja eh nicht antworten.

Ich wunderte mich, dass sie mir bisher noch nicht gefolgt war, aber die Zeit die ich damit schinden konnte verwendete ich dafür um mich noch etwas genauer umzusehen.

Als ich an mir runter sah, blieb mir fast das Herz stehen, überall am Boden lagen Leichen.

Zum Teil nur noch Skelette, aber die meisten noch mitten im Verwesungsstadium.

Ich hatte dezent das Gefühl eines Déjà-vu, denn wie schon in dem Turm mit dem Mädchen ohne Augen, hatten auch diese Leichen hier eine Gemeinsamkeit: Allen fehlte die linke Hand.

Allem Anschein nach war ich geradewegs in die private Handsammlung des Meermädchens gelandet.

Wie um es zu bestätigen erklang ihr schrilles Lachen wieder, sie dachte wohl nun hätte sie mich, aber ich würde mich nicht kampflos aufgeben, und schon gar nicht würde ich mich mit meinem eigenen Schwert schlagen lassen.

"Komm doch her und versuch dir deine neue hand zu holen!" rief ich trotzig, es machte mich nervös das ich sie nicht sah, lieber hätte ich sie Angesicht zu Angesicht vor mir als raten zu müssen wo sie sich befand.

Von überall klang ihr Lachen in dem hohen Raum und es fiel mir sehr schwer es zuordnen zu können und als ich endlich einen Punkt ausmachen konnte bekam ich schon den nächsten Schlag verpasst.

Es war also nicht nur möglich, dass sie einfach mein Schwert führen konnte, sie konnte mich damit auch verletzten was die Wunde an meiner Wange deutlich zeigte. Ich griff nach dem einzigen was ich hier als Waffe verwenden konnte; einen Oberschenkelknochen von irgendeiner armen Seele die hier unten ihr Leben lassen musste. Ich hoffte inständig das Sora nicht hier war und auch niemals hier herkommen musste, vorausgesetzt es würde mir gelingen dieses Biest zu erledigen.

Wieder kicherte sie und ich hatte den Verdacht, dass sie mich gerade aufgrund meiner Waffe auslachte, aber was sollte ich auch schon großartig machen?

Meine einzige Chance war es, sie irgendwie dazu zu bringen mein Schwert fallen zu lassen.

Nachdem wir uns gegenseitig immer wieder an die Wand gedrängt hatten schaffte ich es sie mit meiner Knochenwaffe an ihrer Gabelprothese zu treffen was ihr einen Schmerzensschrei entlockte und mir dazu verhalf mein Schwert wiederzubekommen.

Anscheinend war ihre Hand ihre Schwachstelle!

Nun hatte ich sie, ich zögerte nicht lange, schlug mit voller Wucht auf ihre Hand und noch während sie zu Boden ging, rammte ich ihr die Spitze genau zwischen die Rippen um, wie schon in der Welt zuvor, ihr Herz zu bekommen.

Womit ich nicht rechnete war, dass es ihr offensichtlich vollkommen egal war das da ein Schwert aus ihrer Brust ragte, denn sie zog es einfach raus und keine Sekunde später steckte es dort, wo normalerweise mein Oberschenkel anfing. Doch während ich zu Boden ging, veränderte sich auch ihr Gesichtsausdruck, sie presste ihre gesunde Hand auf die Wunde an ihrem Oberkörper und ich sah wie die schwarze, dickflüssige Pampe zwischen ihren Fingern hinab rann.

Wie ein Stein sank sie zu Boden und schlug noch vor mir auf den Knochen auf.



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