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Tagebuch eines Marines

von

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Tag 10, Turaxis II, Letzter Widerstand

Dass ich in der Erwartung eines langsamen und schmerzhaften Todes durch die Zerg noch so gut pennen konnte, hätte ich nie gedacht. Womöglich hatte ich auch schon mit allem ein wenig abgeschlossen da unsere Chancen noch mieser Standen, als bei allen brenzligen Situationen in den letzten Tagen zuvor.
 

Da von den Banshees, die immer wieder zu kleinen Spähflügen aufgebrochen waren, oder weil ihnen derRaketenfinger juckte das weiß man bei denen nie, die Nachricht kam, dass die Zerg kurz vor Mittag bei den Minen ankommen würden, ließen auch wir es ruhig angehen. Wir gönnten uns jeder sogar noch eine Portion dieses leckeren Proteinfutters ,dass wir zugeteilt bekommen hatten und in den Gesichtern aller konnte man sehen, dass sie lieber nackt mit einem Ultralisken einen Ringkampf ausgetragen hätten, als das miese Zeug zu essen.
 

Irgendwann quälten wir uns dann dennoch hoch und begaben uns zu der uns zugeteilten Position. Ist doch immer schön wenn man am Tag vorher gesagt bekommt wo man sterben wird.
 

Die vielen großen Gruben in diesem Minenkomplex waren schon beeindruckend. Einige waren hundert oder zweihundert Meter tief und über einen Kilometer im Durchmesser.
 

Unser Posten war am Eingang eines unterirdischen Bürokomplexes. Warum der unterirdisch ist begreife ich zwar nicht aber was solls. Vielleicht hat sich irgendein Erbsenzähler ausgerechnet das Graben billiger ist als Wände zu bauen. Zumindest reichte dieser bald dreihundert Meter unter die Erde. Dass allerdings nur unsere kleine Einheit hier zum Schutz aufgefahren wurde wunderte uns dann doch alle, schließlich befand sich die einzige Sendeanlage, die noch in der Lage war Nachrichten auch vom Planeten runter zu senden in diesem Komplex. Das zeigte wie sehr unser Kommandant doch davon überzeugt war, auch wenn es völliger Wahnsinn war, dass wir die Zerg aufhalten würden.
 

Die Mine neben uns hatte noch einen weiteren Zugang, eine breite Rampe über die die großen Transporter in die Mine fahren konnten um das Material was der überdimensionale Abraumbagger, der in der Mitte der Grube stand von den Wänden kratzte. Das Ding war wirklich ein Ungeheuer, bald dreihundert Meter hoch, fast das doppelte im Durchmesser und ein gigantisches Schaufelrad, das bequem mehrere Tonnen auf einmal bewegen konnte.
 

Allerdings schien es den Minenbossen nicht zu behagen, dass sich eventuell auch nur ein Zergling durch die Reihen schleichen könnte und ihren kostbaren Riesenbagger beschädigen könnte. So waren sie gerade dabei die Rampe zu sprengen damit auf diesem Wege keiner mehr in die Mine gelangen konnte.
 

Der Eingang zum Bürokomplex sah von außen aus wie ein Betonwürfel mit abgeflachten Kanten dessen Rückseite sich im Boden verlief. An der Vorderseite führte eine Flache Rampe hinab zu einem großen Tor hinter dem sich die Garage für die Fahrzeuge der Chefs und Vorarbeiter befand und rechts daneben eine große Tür, breit genug dass ich und Bolkan nebeneinander durch passten, die zum Treppenhaus 1 und den Fahrstühlen des Komplexes führte.
 

Um also nun diese zwei Tore zu bewachen waren wir hier, was für eine Aufgabe, daran merkt man wie angefressen der Kommandant von uns war, dass er seinen Ärger darüber, dass sein bescheuerter Angriff auf dem Plateau ein Desaster geworden war, auf uns fokussierte. Wir wurden einfach an die Stelle geschickt die ihm am unwichtigsten erschien.
 

„Also gut ihr Memmen, mir gefällt es auch nicht aber hier sollen wir hin, also tun wir zur Abwechslung mal unser Bestes, um diesen Eingang zu verteidigen. Die Zerg sollen in drei Stunden hier ankommen, ich gebe euch eine um alles ranzuschaffen was ihr finden könnt, um uns hier besser zu schützen. Ich gehe rein und schaue mir an, wie und wohin wir uns zur Not zurückziehen können. Bewegt euch wir haben nicht viel Zeit!“
 

Wir teilten uns in Gruppen auf und machten uns auf die Suche. Ich fand mit zwei der Jungs, die uns als Verstärkung zugeteilt worden waren einige Stahlplatten, T-Stahlträger und große Beton- und Steinbrocken, die sich eigneten um daraus irgendwie Barrikaden zu bauen. Wir luden den ganzen Kram auf einen alten Transporter den wir auf dem Weg gefunden hatten und karrten alles zurück zu dem Komplex.
 

Als wir gerade dabei waren den ganzen Kram von dem Transporter runter zu werfen, kamen Kafu und Kirra wieder an und was die zwei schleppten sah zu merkwürdig aus. Kafu hatte auf jede Schulter einen Flammenwerfer gelegt der normal auf einem Hellion befestigt wurde und Kirra auf jeder Schulter jeweils zwei Napalmtanks für die Flammenwerfer. Beim ersten Blick hatte ich mich gefragt, ob da wieder irgendeine verrückte Kreation aus den Laboren der Liga anmarschiert kam bis ich die zwei unter dieser irrsinnigen Last entdeckte.
 

Als ich sie, halb am lachen, fragte ich ob jetzt irgendwo 2 Helions rumfahren und ihre Flammenwerfer suchen kam nur nüchtern von Kafu:
 

„Ne ne, da standen zwei Helions an der Seite, die nicht mehr fahrbereit waren und die Fahrer haben uns erlaubt die Flammenwerfer abzumontieren.“
 

„Abmontieren? Du bist auf die Helions drauf geklettert und hast sie abgerissen... nur gut dass die Fahrer schon die Napalmleitungen abgeklemmt hatten, sonst wärst du zu einer bombigen Fackel geworden du Knallfrosch!“ ,
 

kam ziemlich angenervt von Kirra hinterher geschossen, die sich sichtlich mit den Napalmtanks abmühte.
 

Nicht lange danach kam Fuller mit einem weiteren Transporter mit Barrikadenmaterial an und Bolkan rollte mit einem Trupp haufenweise Fässer mit Benzin, Öl und sonstigem brennbaren Material heran. Mit dem ganzen Zeug konnten wir gut etwas anfangen.
 

Als die Transporter entladen waren, haben wir sie umgekippt und vor das Tor zur Garage geschoben, so konnte dort niemand mehr durch und wir brauchten nur den Treppeneingang zu sichern. Vor der Tür errichteten wir einen hohen Wall mit Schießscharten und zwei Podesten, damit die Flammenwerfer über die Barrikade feuern konnten. Für diese schweißte Kirra noch Dreibeingestelle zusammen, damit man die Dinger nicht in der Hand halten musste.
 

Über dem Eingang improvisierten wir noch ein weiteres kleines Schützennest und sicherten den Bunker nach außen hin mit nach außen gerichteten Rohren, Trägern, Holzbalken und allem anderen an dem sich Zerg aufspießen würden.
 

Die Fässer die Bolkan organisiert hatte wurden in einem hundert Meter Halbkreis um den Eingang herum eingegraben und mit Fernzündern versehen, die er, wie er sagt, „Ausgeliehen“ hatte.
 

Falls der Kommandant sehen würde, was wir für einen Aufriss für diesen für ihn unwichtigen Eingang machten wäre er sicher tierisch abgedreht, aber was solls. Jeder von uns wusste, dass die Zerg nicht aufzuhalten waren und wenn wir hier noch genügend von ihnen mitnehmen könnten, war uns das allen recht.
 

Als wir gerade die letzten Steinbrocken in Position rückten kam der Sergeant von seiner Erkundung aus dem Komplex hinaus.
 

„Meine Fresse ist das ein Labyrinth da unten, ich dachte schon ich verlaufe mich. Aber ich denke ich habe einen guten Rückzugsweg gefunden, nur in der Cafeteria durch die wir durch müssen wird es haarig. Dort ist so viel Platz, dass die Zerg wenn sie direkt hinter uns sind uns umzingeln könnten, aber wenn ihr Nieten euch ordentlich anstrengt wird das schon werden. Wenn es ganz dicke kommt, kämpfen wir zuletzt oben auf dem Abraumbagger in der Minengrube.“
 

„Na na Sergeant, sie klingen so frustriert? Sagen sie nicht sie freuen sich nicht darauf in einer großen Schlacht zu sterben.“
 

stichelte Bolkan ein wenig.
 

„Paa, in einer Schlacht sterb ich sicher gern, aber in einer die auch Sinn macht, wo es um etwas geht. Hier verrecken wir für den Ehrgeiz dieses Lamettahengstes und wegen seiner Blindheit.“
 

Der alte Halunke hatte nicht unrecht, wir werden hier verheizt und das für nichts und wieder nichts. Nicht nur das, es sind auch immer noch die Bergleute und deren Familien hier die auch bereitwillig geopfert werden. Wie man so vernagelt sein kann, dass man eine Niederlage nicht sehen will und dadurch zahllose Leben opfert werde ich nie verstehen.
 

Aber als ich mir noch einige schmerzhafte Todesarten für unseren Kommandanten ausdachte, ihn Napalm trinken lassen und dann ein Streichholz nach ihm werfen fand ich persönlich ganz gut, machte das einsetzende Donnern von Panzerkanonen und Bansheegeschwadern die auf die Zugänge zum Minenkomplex zu flogen klar, dass die Zerg angekommen waren.
 

Wir teilten uns also auf, Kafu und Kirra besetzten die Flammenwerfer, Fuller und ich bemannten das kleine Schützennest über dem Eingang mit drei weiteren Marines und der Sergeant und Bolkan verteilten sich mit dem Rest der Einheit an der Barrikade direkt vor dem Durchgang. Dann hieß es nur noch warten bis die ersten Zerg kommen würden und von wo, ob vom Eingang zum Minenbereich auf der rechten oder der linken Seite.
 

Die wenigen Fetzen, die wir über den Funk mitbekamen ließen nichts gutes ahnen. Die Größe der Zerghorde soll kaum abschätzbar sein, dauernd Meldungen über abgeschossene Banshees und Marinetrupps die kurz davor waren überwältigt zu werden.
 

Wie schon an den Tagen zuvor war das Warten das Schlimmste, das Warten auf das Unvermeidliche. Scheiße verdammte, hätte ich mir mal doch das Hirn säubern lassen, dann würde mich das hier vermutlich kalt lassen, aber andererseits wenn wir alle solche hirnfritierten Zombies wären, wären wir sicher schon lange tot.
 

Als dann das Donnern der Panzerkanonen immer seltener wurde, wussten wir, dass auch hier der Tanz bald richtig los gehen würde. Die Panzer standen ein gutes Stück hinter den Verteidigungslinien, wenn die zu Feuern aufhörten mussten sie zerstört sein und das ging nur wenn die Zerg durch die Reihen gebrochen waren.
 

Dann kamen die ersten vereinzelten Zerglinge auf unsere Stellung zugerannt, allerdings in so kleiner Anzahl, dass ich mit Fuller ein Wettschießen veranstaltete, wer mehr von diesen Biestern ausschalten könnte. Allerdings waren die Anderen schon fast etwas sauer, dass wir die Zerglinge schon ausknipsten bevor sie die Chance dazu bekamen.
 

Doch die Anzahl der Zerg wurde immer größer und immer öfter waren auch Schaben und Hydras dazwischen, die versuchten uns aus der Distanz zu behaken was ihnen aber nicht wirklich gelang, dafür waren es noch zu wenige. Bald eine Stunde konnten wir die Zerg immer schon weit vor den Barrikaden stoppen und Kirra und Kafu konnten ihre Flammenwerfer nur selten einsetzen, es musste also noch überall etwas Widerstand geben wenn die Biester uns nicht direkt in voller Anzahl auf den Pelz rückten.
 

Aber von einer Sekunde auf die andere war es dann, als wenn eine Schleuse gebrochen wäre und die Zerg brandeten wie eine Welle gegen unsere Stellung. Als sie fast direkt an der Barrikade standen rief der Sergeant nur noch „Zünden!“ was für uns das Zeichen war die Fässer zu sprengen. Fuller drosch mit einer Faust auf den Auslöser und wir mussten alle in Deckung gehen, da als die Fässer hochgingen auch eine Menge Steine in die Luft geschleudert wurden, die auch auf uns nieder prasselten.
 

Als ich wieder stand konnte ich erstmal durch atmen. Die Explosion der Fässer hatten dicht an dicht Krater gerissen, in denen nun der Inhalt der Fässer loderte. Die Zerg rannten immer wieder dagegen, aber sobald sie sich ordentlich verbrannt hatten wichen sie wieder zurück.
 

Das gab mir die Gelegenheit mich etwas um zu sehen. Überall um uns herum war der sonst vom Staub leicht rotbraun schimmernde Boden kaum mehr zu sehen, unter den vielen Zerg von denen es nun in dem Minenkomplex nur so wimmelte. Überall schienen sich noch kleine Truppen zu verteidigen, besonders an den Eingängen zu den Minen. Das war gut zu erkennen, da sich auf diese Stellen die Zerg zu bewegten wie Eisen zu einem Magneten.
 

Doch dann schoss mein Puls wieder in die Höhe als ich sah, dass sich von links ein Trupp aus etwa zwanzig Mann auf unsere Stellung zu kämpfte. Sie kämpften sich verbissen immer weiter vor, aber sie waren noch hundert Meter alleine von unserem kleinen Feuergraben weg. Ich rief dem Sergeant zu was ich gesehen hatte und der gab einen sehr mutigen Befehl.
 

„Alle Mann raus an den linken Rand des Grabens, wir schießen ihnen den Weg frei und geben Feuerschutz! Bewegt euch ihr Nichtsnutze, Marines sind in Gefahr!“
 

Direkt danach sprangen alle über die Barrikade und hasteten wild durch die Flammen feuernd auf den Graben zu. Mit wilder Entschlossenheit konnten wir den Weg für die Jungs die auf uns zu stürmten soweit frei machen, dass sie zum Graben durchbrechen konnten. Doch dort angekommen blieb noch der Punkt, dass sie durch das Feuer zu uns rüber kommen mussten.
 

Es waren vielleicht nur Sekunden aber mir kam es wie Stunden vor während die Jungs auf der anderen Seite den Mut fassten die zwei Meter über den Graben und durch die Flammen zu springen. Zum Glück schafften es fast alle, nur zwei sprangen leider zu kurz und verschwanden in den Flammen.
 

Als dann der Letzte drüben war sprinteten alle zurück zu den Barrikaden, die sie gerade noch rechtzeitig erreichten, denn der Sprung durch die Flammen schien die Zerg inspiriert zu haben und viele versuchten nun über den Graben zu springen, allerdings gelang es nur den flinken Zerglingen, die schwereren Schaben und Hydras die es versuchten wurden zu Grillfleisch.
 

Noch fast dreißig Minuten brannte der Graben und wir mussten uns nur mit vereinzelten Zerglingen herumschlagen die durch die Flammen hopsten und sich dabei die Flügelchen verbrannten. Aber dann begann der Sturm wieder von Neuem. Beim ersten Anrücken sah es so aus, als wenn die Zerg den Graben einfach mit ihren Körpern auffüllten damit die nachrückenden einfach über sie hin weglaufen konnten.
 

Dank der Verstärkung durch die Jungs, die sich zu uns geflüchtet hatten, konnten wir aber die Stellung gut halten, auch wenn unten die Meisten nicht unversehrt blieben. Treffer durch Hydrastachel oder Verätzungen durch die Säure der Schaben waren normal, doch die wenigsten spürten etwas, da uns Kirra am morgen noch mal einen Schuss ihres Zaubermittels verabreicht hatte. Auch den Neuankömmlingen hatte sie eine Dosis verpasst als die hinter den Barrikaden waren.
 

Das Gefecht hätte vermutlich ewig so weitergehen können, oder zumindest solange bis uns die Munition ausgegangen wäre aber soweit kam es nicht. Fuller entdeckte sie zuerst und mit seinem knappen Ausruf „Ultras!“ war klar, dass wir hier oben am Ende dessen waren was wir tun konnten. Diese gigantischen Fleischberge wälzten sich von rechts auf uns zu, sie waren zwar noch fünfhundert Meter entfernt, aber da sie sich nicht daran störten auch kleinere Artgenossen platt zu trampeln kamen sie schnell auf uns zu.
 

„Verdammte Scheiße ich hatte gehofft, dass uns diese Monsterheckenscheren erspart blieben. Ikoro, schwingt eure fetten Ärsche hier runter wir ziehen uns in den Komplex zurück. Los macht schon!“
 

Ohne lange zu zögern sprangen wir nach der charmanten Aufforderung des Sergeants runter direkt vor den Eingang. Einige waren schon in das Treppenhaus geflüchtet und stiegen die Treppe hinunter. Ich ging als einer der letzten zusammen mit Kafu durch die Tür und musste mit ansehen, wie die letzten drei Marines die noch etwas Zeit schinden wollten von dem ersten Ultralisken der die Barrikade erreichte niedergetrampelt wurden.
 

Kafu und ich konnten gerade so noch mit einem Hechtsprung in das Treppenhaus gelangen als der Ultra in den Eingang krachte und dabei Wand und Decke zertrümmerte. Das Gute ist zumindest, dass diese fetten Viecher nicht in die kleinen Gänge des Komplexes passten.
 

Wir stiegen das Treppenhaus hinunter bis auf Ebene 10 von wo aus wir quer durch den Komplex mussten zu einem anderen Treppenhaus das ganz hinunter führte. Doch so locker würden wir da nicht rüber kommen, denn die Zerg setzten uns nach, gerade als ich die den ersten Fuß in den Flur gesetzt hatte, der zum anderen Treppenhaus durch die Kantine führte, brach eine Schabe hinter mir in den Flur.
 

Mein Glück war nur das Kafu schnell reagierte und dem Biest eine Granate vor den Latz ballerte, dass es nur so rauchte und der Schädel von dem Vieh zerplatzte wie eine Traube. Die Flucht den Flur entlang wurde zu einem rückwärts Kriechen, bei dem wir viel Glück brauchten.
 

Die Zerg strömten in alle Gänge aus, umgingen uns teilweise und kamen aus Seitengängen auf uns zu, teilweise brachen sie sogar aus angrenzenden Büros direkt durch die Flurwände mitten in unsere Kolonne, was auch fünf Mann das Leben kostete.
 

In diesen Momenten herrschte nur noch eine Mischung aus Panik und dem Wunsch zu töten zusammen mit einer Unmenge an Adrenalin. Einige Zerglinge schlug ich mit bloßer Faust nieder, andere nahm ich mit dem Bajonett auseinander wenn ich mal nicht schnell genug Nachladen konnte. Den Gang hinunter erreichten die ersten die Cafeteria und man konnte das Umstürzen von Tischen hören.
 

Als auch ich in dem Speisesaal ankam, hatten die ersten die hier waren schon kleine Barrikaden aus Tischen zusammengeschoben von wo aus sie uns nun Deckung gaben. Als der erste Zerg hinter uns durch die Tür zur Cafeteria brach feuerte Kafu vier Granaten in auf ihn und in den Gang dahinter. Wir zwei drehten uns dann nur noch um und sprinteten zum Durchgang auf der anderen Seite wo sich unsere Jungs verschanzt hatten. Doch leider lief es nicht ganz so glatt, ein Hydralisk feuerte noch eine Salve Knochenstachel auf uns ab, von denen zwei in meiner rechten Schulter stecken blieben. Ich spürte zwar den Schmerz nicht, aber ich konnte die Schulter nicht mehr so gut bewegen.
 

Als wir dann in den nächsten Flur kamen zogen sich auch die anderen aus dem Saal zurück, leider wurden drei von Hydrastacheln förmlich zersiebt als sie gerade durch die Tür wollten.
 

Verdammt wir mussten doch noch irgendwas tun können, irgendeinen Weg muss es doch geben unsere Hälse zu retten. Da kam mir dann die Idee, mit etwas Glück würde das vielleicht hinhauen. Ich quetschte mich durch die Reihen zu unseren Sergeant und fragte ihn wo der Senderaum war mit dem man die Flotte im Orbit erreichen konnte.
 

„Der ist auf Ebene 28 soweit ich weiß, keine zehn Meter vom Treppenhaus entfernt, was hast du vor? Glaubst du wirklich, dass die uns helfen?“
 

Ich sagte ihm, dass man es zumindest versuchen könne, da wir sonst eh sterben würden und das auch keinen Unterschied mehr macht.
 

„Tja Junge wo du recht hast... Bolkan du Waschweib du kennst dich doch mit Funkgeräten aus so weit ich das weiß?! Beweg deinen Arsch zum Funkraum auf Ebene 28 und ruf die Flotte, dass sie uns hier raus holen. Wenn sie nach dem Kommandanten fragen sag denen, dass der Bastard tot ist, was er auch hoffentlich wirklich ist, verdient hat er es.“
 

Bolkan schaute erst etwas verwirrt zu uns herüber und drängte sich dann so schnell konnte zur Spitze des Tross von Flüchtenden vor und sprintete dann auf das Treppenhaus zu. Bis zum anderen Treppenhaus war es von der Cafeteria nicht weit, nur knappe fünfzig Meter aber da wir uns ständig nach hinten wehren mussten und die Zerg auch wieder dauernd aus den Wänden brachen, brauchten wir fast fünfzehn Minuten für diesen Kurzen Weg.
 

Die Treppe hinunter ging es dann schneller. Wir sprangen teilweise die Stufen hinunter während auf den Absätzen immer ein oder zwei Marines warteten bis alle durch waren um zur Not nachfolgende Zerg aufzuhalten. Auf Ebene 28 dann ging Kafu mit fünf Marines in Stellung um alles aufzuhalten was kam bis der Sergeant und ich bei Bolkan im Funkraum waren und klar wäre was dann zu tun wäre.
 

Im Funkraum drosch Bolkan als wir rein kamen mit der Faust auf den Tisch und brüllte ziemlich unfeine Flüche ins Mikro das vor ihm stand.
 

„Diese Vollidioten wollen hier keinen runter schicken. Zum einen ist es ihnen viel zu gefährlich, diese feigen Flottenärsche, da sie immer noch von Zerg angegriffen werden, zum anderen hat unser lieber bescheuerter Kommandant befohlen alle Funksprüche von Planeten zu ignorieren es sei denn sie kommen von ihm.“
 

„WIE BITTE?! Diese schleimige hirnlose Ausgeburt eines Mutterlosen Zerg, wenn den die Zerg nicht zerrissen haben, würde ich das tun, so ein mieser Bast... „
 

Die durch aus beeindruckende Schimpftirade unseres Sergeants endete aber abrupt als sich eine aus dem nichts auftauchende Hand auf seine Schulter legt. Das Ghostweib tauchte mal wieder im richtigen Moment auf.
 

„Gib mal das Mikro her Bolkan.“
 

befahl sie ihm mehr, als das sie gebeten hätte und der machte es vor Schreck umgehend.
 

„Hier spricht Agent 13-784, Verifizierung, Alpha Ecko Sieben Null Acht Echo, an die Liga Kreuzer im Orbit. Schicken sie sofort einen Transporter auf den Planeten hinunter und das umgehend, suchen sie einen Piloten der die Eier dazu hat und schicken sie ihn zu nun folgenden Koordinaten, Ende.“
 

Immer noch erstaunt, dass sie auf einmal aufgetaucht war und mit welcher Autorität sie den Befehl zur Abholung erteilt hatte beobachtete ich noch wie sie über die Konsole die Koordinaten eingab, bevor sie sich grinsend zu uns umdrehte und über unsere verblüfften Gesichter lachen musste.
 

„Ihr seht ja aus als hättet ihr einen Geist gesehen.“
 

Bolkan fing sich als erstes wieder,
 

„Ähm ja sehr nett, aber wie kommst du hier rein und wolltest du nicht schon längst verschwunden sein?“
 

Sie lachte wieder kurz auf bevor sie antwortete.
 

„Ja eigentlich wollte ich mich schon gestern aus dem Staub machen, aber als ich an meinem Schiff ankam hatten es schon Voraustrupps der Zerg entdeckt und auseinander genommen. Da ich wusste, dass es sonst keine Schiffe auf dem Planeten mehr gibt habe, ich mich hier her durch geschlagen weil ich von der Sendeanlage wusste.
 

Dummerweise bin ich mitten in den Zergangriff geraten und kam nicht mehr direkt hierher durch. Ich hab mich dann mit dem Marinetrupp der über euren, übrigens recht eindrucksvollen, Feuergraben gesprungen ist, hier her durchgekämpft, getarnt versteht sich. Als ich dann gemerkt habe, dass ihr hier die Stellung haltet bin ich bei euch geblieben.“
 

„Tja was solls, auch, aber wo hast du die denn hinbeordert Mädchen?“
 

„Die Koordinaten waren die oberste Plattform des Minenbaggers draußen in der Grube. Auf der schmalen Treppe nach oben können wir uns gut wehren und der Transporter wird nicht so leicht angreifbar.“
 

„Also dann, Bewegung ihr Luschen, hört auf der Dame auf den Arsch zu starren und kommt in die Gänge.“
 

Wir hasteten dann zum Treppenhaus zurück wo Kafu und die anderen sich verbissen gegen die von oben stürmenden Zerg wehrten. Mit kurzen Kommandos befahl der Sergeant allen zur untersten Ebene hinabzusteigen und sich zum Bagger in der Mitte der Mine zu begeben. Die Ghost übernahm die Führung beim Abstieg.
 

Die Zerg machten uns den Weg hinab nicht leicht doch letztlich kamen wir auf der untersten Ebene an und konnten zehn Meter den Flur hinunter auch schon den Tunnel zur Minengrube sehen.
 

Langsam zogen wir uns in Schützenreihen zu dem Verbindungstunnel zurück, während pausenlos neue Zerg durchs Treppenhaus kamen. Als wir halb im Tunnel waren feuerte Kafu mehrere Granaten auf die Tunneldecke in dem Bereich durch den wir schon durch waren und brachte sie so zum Einsturz.
 

Nun einigermaßen sicher, dass uns zumindest kurzzeitig keine Zerg folgen würden, sprinteten wir durch den Rest des Tunnels in die Mine und auf dieses Ungetüm aus Stahl zu, das die Minenarbeiter als Bagger bezeichneten. Doch auch die Zerg am oberen Rand der Mine wollten uns nicht so einfach ziehen lassen, überall schlugen Knochenstachel von Hydras ein und was noch schlimmer war es kullerten Banelinge über die Kante und stürzten in die Grube.
 

Wir nahmen die Beine in die Hand und rannten wie besessen auf die Stahltreppe zu die den Bagger hinauf führte, immer mit der Panik im Kopf so einen Baneling auf den Schädel zu bekommen und durch die Säure aufgelöst zu werden.
 

Wir waren die Letzten die begannen die Stahlstufen hinauf zu hasten und das auch im richtigen Moment, denn keine fünf Sekunden später durchbrachen die Zerg den eingestürzten Tunnel und strömten in die Mine, die ersten drei erhielten allerdings zur Begrüßung einen Kopfschuss des Ghost.
 

Als ich gerade auf halber Höhe des Baggers einen mir nach stürmenden Zergling mit einer Portion Blei fütterte, kam über den offenen Kanal der erlösende Funkspruch.
 

„Hier spricht Lieutenant Wiebke O´Ceallaigh im Transporter 172, ich bin in einer Minute bei den angegebenen Koordinaten machen sie sich zur Abholung bereit.“
 

Als ich dann zum Himmel schaute sah ich einen Medivac Transporter der sich, von vier Vikings eskortiert, der Plattform näherte und schon die hintere Luke zum Einsteig geöffnet hatte. Die Überlebenden drängten sich immer schneller in den Transporter. Als letztes standen nur noch Kafu, Bolkan, Fuller und ich an der Ladeklappe des Transporters und wehrten die Zerg ab, die noch hinauf stürmten, bis der Lieutenant dann den Transporter langsam hoch zog.
 

Als wir hoch genug waren damit die Zerg nicht mehr an den Transporter ran kamen gingen auch wir vier in den Innenraum und die Luke schloss sich hinter uns. Wir hatten aber auch ein Schwein, wieder waren wir durch pures Glück mit dem Leben davon gekommen, zwar nicht unverletzt, aber immerhin lebend.
 

Ich schaute aus dem Fenster auf die unter uns immer kleiner werdenden Zergmassen, die ein unglaublich großes Gebiet bedeckten und fragte mich was uns an Board des Kreuzers zu dem wir gebracht werden erwartet und wo wir wenn dann als nächstes hinkommen um uns mit dieser Zergseuche anzulegen.



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