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Tagebuch eines Marines

von

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Tag 5, Turaxis II, Bälle und Kampfgeschrei

Am nächsten Morgen dann, was man hier so Morgen nennen kann, diese 6 Stunden Zwielicht bevor es richtig hell wird, sahen wir am oberen Rand große runde Umrisse die vorher noch nicht da waren. Was das wohl zu bedeuten hatte? Die Antwort war nicht sehr fröhlich.

Genauso wenig wie Fuller als er in der Nacht beim Kommandanten Meldung gemacht hatte, der lebende Ordenständer hatte doch glatt, anstatt uns Verstärkung zu schicken, damit gedroht uns alle auszupeitschen und das Hirn frittieren zu lassen, weil wir gegen den Befehl kein Licht anzumachen verstoßen hatten. Das war der Beweis für mich das er genauso wenig Hirn hat wie die meisten anderen Offiziere auch.

Die ganze Nacht standen wir nun schon vollzählig an der Frontmauer. Was fünfzig Marines, fünf Marodeure, fünf Feuerfresser, zwei Helions und ein Siegetank allerdings ausrichten sollen wenn hier wirklich böse der Punk abgeht ist mir schleierhaft, auch wenn jeder hier überragend kämpft, irgendwann gewinnt dann doch die schiere Masse.

Das Schlimmste bei sowas ist immer noch das Warten. Man weiß, dass es jeden Moment losgehen kann, nur nicht wann. Nervös beobachtet man alles was um einen herum passiert, hört auf jedes Geräusch, das kann einen bald mehr fertig machen als jeder noch so bestialische Kampf.

Doch als das Beben einsetzte, konnte es nicht mehr lange dauern. Die Erde zitterte durch die Massen an Zerg die sich unter der Erde auf uns zugruben, von den Hängen rollten Steinbrocken herunter, ein Helion konnte gerade noch zurücksetzen sonst wäre es zerquetscht worden und der Staub wurde aufgewirbelt. Nach einer Stunde endete das Beben abrupt, die Stille danach war beängstigend, als wenn alles um uns herum den Atem anhielt.

"Diese Bälle rollen los, sie kommen auf uns zu."

Der Frischling schrie den Beginn des Tanzes heraus, nur waren das keine Bälle, Zerg die Ballsport betreiben wären auch zu viel des guten gewesen, das was immer schneller werdend auf uns zu rollte waren Banelinge, Viecher die einen Arsch voll übelster Säure mitbrachten, und Arsch voll ist bei den Mistviechern nicht nur bildlich gesprochen. Das Hinterteil der Biester ist so prall mit Säure gefüllt das wenn sie mit Schwung irgendwo gegen prallen oder sich dagegen werfen, ihr Arsch explodiert und sich die Säure über alles im Umkreis von einigen Metern verteilt.

Zum Glück hatte der Sergeant das auch erkannt :

"Feuert was das Zeug ihr Memmen, keines dieser Biester darf uns erreichen sonst sind wir geliefert, FEUER FREI!!!"

und es begann. Die Läufe glühten bei dem Dauerfeuer und der Panzer schoss schneller als ich es je erlebt hatte, der fühlte sich in seiner Stahlbüchse auch keines Wegs sicher. Doch schafften wir es nicht alle aufzuhalten, dafür waren es zu viele. Zwei Banelinge krachten in die linke Lafette und beschädigten den Helion der daneben stand schwer, die 3 Marienes die dort standen, nun ja, sie schmolzen einfach in sich zusammen. Doch was noch schlimmer war, Tote gibt es in der Schlacht nun mal, das kann man nicht ändern, war das dort die Barrikaden und Mauern schmolzen und eine Lücke entstand.

Diese Lücke sollte uns noch teuer zu stehen kommen, denn nach dem die Letzte dieser rollenden Säurebomben verreckt war, sprangen direkt vor unseren Stellungen und im ganzen Tal Zerglinge und Schaben aus dem Boden, kreischend vor Mordlust, doch das war nicht alles. Auf den Hängen über uns schoben sich die Fratzen duzender Hydras an den Klippenrand die uns zu gern als Zielscheiben benutzen wollten.

Nun blieb nur noch Eines: kämpfen bis zur letzten Kugel, zur Not mit dem Messer in der Hand wenn wir auch nur noch die Hoffnung auf Hoffnung haben wollten. Also legten wir uns ins Zeug, dank den Flammen der Feuerfresser und Helions konnten wir sie von der Barrikade zurückdrängen, doch die Biester sind nicht blöd, sie wollten gar nicht mit aller Gewallt über die intakten Barrieren, sie drängten wie eine atmende Welle gegen die Bresche vor, die die Banelinge geschmolzen hatten. Sie schoben sich gegenseitig durch diese knapp drei Meter breite Öffnung.

Doch der Sergeant erwartete sie dort mit drei der Feuerfressern und beiden Helions, das eine war zwar von der Säure durchlöchert wie ein guter Käse, aber es konnte noch schießen und das zählte. Die Biester verbrannten wie Fackeln an zu heißen Tagen, hinter ihnen feuerten sechs Marines was die Magazine hergaben oder flitzten herum um neue Napalmtanks zu holen und die Flammenwerfer zu füttern.

Wir anderen versuchten verzweifelt die lange Barrikade zu halten, in der Mitte der Bresche verfeuerten Bolkan, Fuller, zwei Marodeure, vier weitere Marines und ich so viel Munition das wir bald bis zu dem Knien in Patronenhülsen standen.

Immer wieder waren Schreie, keine Kampfessschreie oder Freudentöne, Schreie von Angst und unsagbarem Schmerz. Vielen ragten Knochengeschosse der Hydralisken aus einem oder mehreren Körperteilen, bei anderen brannte sich Säure durch die Panzerung, denn Schaben konnten im Gegensatz zu Banelingen ihre Säure gezielt schießen, zum Glück verfügten sie auch nur über einen Bruchteil der Menge, und manchen wurde von einem Zergling ein Finger oder gar ein Arm oder Bein abgebissen.

Stundenlang wogte so der Kampf, doch wir hielten uns, aber lange konnte das nicht mehr gut gehen, ohne Hilfe würden wir verrecken. Unsere Munition wurde immer knapper und die Kräfte schwanden, teils wegen der unermesslichen Anstrengung, teils weil die Meisten so viele Wunden hatten wie ein rostiger alter Adler Lecks.

Als die Sonne dann am höchsten stand, reichte es den Mistviechern wohl, sie merkten das sie an der Bresche kaum voran kamen, also brandeten sie mit endloser Wut wieder wie ganz am Anfang gegen unsere Barrikaden und diesmal konnten wir sie nicht mehr aufhalten. Der Sergeant brüllte nur noch,

"Zurück ihr Höllenhunde, zieht euch zu dem Panzer zurück wie verteidigen uns dort!"

Wenigstens konnten sie uns dort nicht in den Rücken fallen wenn wir uns im Kreis um tonnenweise Stahl gruppierten, aber weg würden wir dort auch nicht kommen.

Wir hechteten mehr, als dass wir uns geordnet zurückzogen, auf den Panzer zu, ich schoss immer wieder über die Schulter und dem Aufkreischen immer wieder nach zu urteilen, traf ich auch was. Naja Kunststück bei einer einzigen lebenden Masse über die ganze Breite der Schlucht was zu treffen. Als ich gerade den Panzer erreichte, sah ich nur noch aus dem Augenwinkel einen Zergling auf mich zuspringen, seine Greifzangen schabten schon über mein Visier als Bolkan ihm sein Feldmesser von oben in den Schädel donnerte.

"Du schuldest mir was und das nicht zu knapp"

bekam ich nur zu hören als er sich mit dem Rücken gegen den Panzer drückte. Wenn ich die Gelegenheit noch bekommen würde, würde ich die Schuld nur zu gerne begleichen. Wir pressten uns alle mit dem Rücken gegen den Panzer, wehrten uns mit allem was wir hatten, zur Not schlugen wir den Biestern die Gewehre um die Ohren oder gingen mit Messern und bloßen Fäusten auf sie los.

Doch es war entmutigend, weniger als ein Drittel von uns hatte es geschafft. Aus meinem Abschnitt nur Bolkan, Fuller, ein Marodeur und ich. Beide Helions waren zerstört, das würde unser Ende sein: gefressen von unzähligen Zerg, was für ein erbärmliches Ende.

Aber plötzlich war die Luft erfüllt von lauten Pfeifen und der Druck der Zerg ließ nach. Dann explodierte die Schlucht vor uns so schien es, zehn Meter vor dem Panzer kamen die ersten Einschläge und es wurden mehr und mehr, immer mehr, bis die Schlucht in ein grelles, heißen leuchtend Rot und Weiß getaucht war. Ich musste die Augen schließen um sie zu schützen. Die Hitze ließ nach, doch es detonierte wieder, aber wie es schien weiter oben. Ich schaute hoch und die Hydras auf den Klippen wurden zerrissen, geschah diesem nervigen Pack ganz recht. Aber was hatte uns den Hals gerettet?

Ein Blick nach Hinten beantwortete dies: dort schwebten drei Banshees über vier gelandeten Vikings, die mit ihren Gatlings die Zerg niedermähten die nicht in dem Raketenfeuer der Banshees verreckt sind. Neue Kraft und Mut und sicher literweise Adrenalin rasten plötzlich durch meine Adern und den blutenden Bastarden um mich rum ging es nicht anders und so wurde der Befehl unseres Sergeants,

"Vorwärts ihr Hurensöhne, jagt diese Insekten und macht sie nieder, Blut und Tot für die Gefallenen!"

mit lautem Kampfgeschrei beantwortet und wir zerschlagener Haufen Hunde gingen tatsächlich zum Gegenangriff über. Die Vikings deckten uns von hinten, doch so aufgeputscht wie wir waren wäre das kaum nötig gewesen. Wir schossen die übrigen Zerg wie Hasen ab, verletzt Liegengebliebenen wurde der Schädel eingeschlagen, einige rissen die Köpfe der Zerglinge einfach auseinander.

Wir stürmten bis an den oberen Rand der Schlucht und blieben dort jubelnd Stehen. Doch die Freude wehrte nur kurz bis alle begriffen was sich uns dort oben zeigte. Die Schlucht hatte uns auf ein riesiges Plato geführt, das mit der Verseuchung der Zerg überseht war, dies war nun also schon IHR Boden. Doch noch viel schlimmer war, dass sich am Horizont gegen die letzten Lichtstrahlen zwei riesige Umrisse abzeichneten. Schwarmstöcke der Zerg, ihre Brutkammern wo diese ganzen Horrorviecher schlüpften, das heute war nur der Anfang, von dort würde mehr kommen.

Aufeinmal spürte ich auch meine Verletzungen, einige Prellungen weil Zerglinge mit mir Autoscouter spielen wollten und zwei Hydraliskenstachel die in meinem linken Oberschenkel steckten. Ich hoffe nur, dass wir Verstärkung bekommen oder uns noch besser zurückziehen an eine bessere Position. Viele solcher Teekränzchen mit den Zerg überstehen wir hier nicht mehr, nicht mal mehr eins.



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