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Dark Song High Akademie

von

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Song 6: The point of no return

“Ich glaube, ihr habt das Recht, es zu erfahren.”

Itoe sah Akina von der Seite an. Eigentlich wollte sie die ehemalige Anführerin der Vampirterrorgruppe anschreien, sie am Boden liegen sehen, sie sogar töten. Aber sie konnte nicht. Sie wusste nicht mal, warum sie das nicht konnte und es war ihr auch egal. Ihre Rektorin und Helferin und Akinas Mutter Ishi wurde gerade vor ihren Augen ermordet. Da kann man nicht einfach so zum Tagesablauf zurückkehren…

„Was meinst du?“, fragte sie monoton. Ihre „Familie“ lief hinter den beiden und schwieg.

„Ich meinte meine Verwandlung und die Veränderung von meiner Mum.“, erklärte Akina kurz angebunden. Franzi löste sich von den Nachzüglern und schloss sich bei Itoe und Akina an.

„Gute Idee. Ich möchte das doch ganz gerne wissen, wie aus einem normalen Vampir ein Halbvampir wird!“, meinte sie neugierig.

Sie liefen nun schon eine ganze Weile und waren nun in einer dunklen Gasse angekommen. Die Häuser waren schon am Zerfall und die manche schienen, als hätte man mitten im Abbruch aufgehört und hätte alles stehen und liegen gelassen. Zu ihrer Rechten zweigte eine kleine Nebengasse ab, die noch dunkler war und bedrohlich wirkte.

„Dazu muss man erstmal verstehen, wie man sich in einen Vampir verwandelt. Wisst ihr das überhaupt?“, fragte Akina, drehte sich um und sah En, Jana und Franzi genau an. En nickte.

„Ja. In der Vampirschule hatten wir mal eine ausführliche Stunde darüber. Ist ja nur an die 100 Jahre her. Ich war schließlich erst 50 Jahre in diesem neuen Leben.“

Jana und Franzi starrte ihn an. Auch Akina staunte nicht schlecht.

„Eine Vampirschule??“, rief Jana und bekam einen Klaps von Itoe.

„Schrei nicht so…“

„Du bist also schon 150 Jahre alt, En-san?“, fragte Akina geradeheraus. „Und, was weißt du alles noch?“

En wurde rot. „Gute Frage. Ich weiß nur noch, dass sich das Blut schwarz färbt und so…“

Die Mädels seufzten. Da hatte man nur einen Jungen unter sich und der war nicht mal in der Lage, sich die Grundlagen der Vampirverwandlung zu merken.

„Also, was passiert jetzt mit unserem Körper bei der Verwandlung?“, hackte Jana bei Itoe nach. Diese sah in die Runde.

„Das ist so; Wenn ein Vampir Blut trinkt, saugte er ja nie den Menschen komplett leer, oder?“ Dabei sah sie in Akinas Richtung, welche nickte. „Sehr selten, wennschon. Da der Mensch dann zu wenig Blut hat, um weiterzuleben, bleibt die Leiche von ihm dann am Tatort zurück. Da ja unser Speichel in die Bisswunde eindringt, vermischt sich dieser mit dem restlichen Blut des Menschen. Dabei verfärbt sich das Blut schwarz und wird bei diesem Vorgang immer mehr, bis man wieder soviel Blut im Körper hat, wie vor dem Vampirbiss. Könnt ihr mir folgen?“

Jana und Franzi nickten, obwohl sie schon bei dem Biss aufgehört hatten zu denken.

„Gut. In der kommenden Zeit wird das Herz des Menschen – welcher mittlerweile schon ein halber Vampir ist – wieder anfangen zu schlagen, doch das sehr viel schneller als vorher. Das neue Blut zerstört die alten, vielleicht schon abgestorbenen Organe und ersetz diese durch neue, die sich darauf einstellen, von nun an sich um eine andere Ernährungsweise zu kümmern. Kommt der Fast-Vampir in dieser Zeit mit Sonnenlicht in Kontakt, regt das die Vermehrung des Blutes und Verwandlung voran. Dabei wird so manches übersehen und nicht zerstört. Der Vampir wird zu einem Halbvampir. Allerdings ist das bei normalen Vampiren nicht anders. Aber da wird nicht irgendetwas bei dem Zerstörungsvorgang übersehen, sondern einfach genauso wie vorher wieder aufgebaut. Ich zum Beispiel muss wie ein ganz normaler Mensch schlafen gehen und feste Nahrung zu mir nehmen, während En und Akina wach bleiben müssen und Blut zu sich nehmen sollten. Ob sie es allerdings machen, weiß ich nicht so genau.“ Itoe schielte zu En rüber, der spitzbübisch grinste.

„Nur Blut von der Blutbank. Aber auch ich muss ich wie ein Mensch ernähren. Und Halbvampire müssen das eh.“, ergänzte er.

„Genau. Auf diese Weiße werden auch die Fähigkeiten erschaffen; sie werden zusätzlich gebildet oder Sinnesorgane, die schon im menschlichen Leben besonders ausgeprägt waren, werden einfach noch verschärft. Wie die Fähigkeit von Jana, dass sie Menschen, Halbvampire und Vampire in einem Raum ohne anzusehen unterscheiden kann.“

Nun schauten alle zu Akina.

„Aber dein Fall ist anders, habe ich recht? Was ist mit dir und Ishi geschehen?“, fragte Itoe. Akina seufzte. Die ganze Truppe stand noch immer vor der dunklen Seitengasse.

„Ganz einfach; Ishi hat mich von den Toten zurückgeholt.“

„WAS?“ – „BITTE?“ – „Geht das überhaupt?“ – „…ah ja, und wie bitteschön?“

„Dazu muss ich euch etwas über meine Familie erzählen. Vor 200 Jahren – also 1810 – wurde ich geboren, 1825 wurde ich umgebracht. Mein Vater war das reinste Monster. Meine leibliche Mutter hatte er nur aus purem Vergnügen geschwängert. Nach meinem 7 Geburtstag hatte er auch ich immer wieder für sein Vergnügen missbraucht. Wir lebten in einem kleinen Waldstück, wo kaum jemand etwas mitbekam. Die Zeit war so furchtbar, für meine Mutter und für mich. Nach 15 ½ Jahren Zusammensein kam mein Vater wie so oft betrunken von der Arbeit nach Hause und vergriff sich an meiner Mutter. Sie wollte dieses Mal aber nicht mitspielen und wehrte sich aufs Heftigste. Doch sie war nicht stark genug; mein Vater schnitt ihr die Kehle auf und hängte sie zum ausbluten an einen Baum. Ich war in meinem Zimmer, hörte aber alles mit an und konnte sehen, wie er sie auf hing. Es war kein schöner Anblick, wie sie mit ihren kalten, toten Augen da hing und ihr das Blut am Gesicht herunter lief und auf dem Waldboden tropfte.“

Akina sah zu den anderen, die gebannt an ihren Lippen hingen. En fing sogar an zu sabbern. Er hörte aber schnall auf, als Akina ihn finster ansah.

„Sorry.“, murmelte er.

„Mein Vater aber war wohl im Blutrausch. Er kam in mein Zimmer und hatte das Messer noch in der Hand. Ich wich in die hinterste Ecke zurück und starrte ihn mit großen, vor Angst geweiteten Augen an und murmelte immer wieder »Nicht Daddy, bitte nicht!«, aber es half nichts. Er schnitt auch mir die Kehle auf. Ich war gerade noch lange genug am Leben und mitzubekommen, dass er mich neben meiner Mutter auf hing und sich danach selber umbrachte. Danach musste ich gestorben sein. Als nächstes erinnerte ich mich an kalte Lippen an meiner Wunde am Hals, die immer wieder flüsterten, dass ich doch aufwachen sollte. Als ich die Augen aufschlug, stand neben mir Ishi und lächelte mich traurig an.

»Du hattest es nicht leicht, mein Kind, aber nun wird alles gut, vertraue mir.«

Ich vertraute ihr und sah sie dabei an. Ihre Augen waren zwar noch von einem kräftigen Rot, aber unten bildeten sich rosa-rote Ränder. Sie erklärte mir, dass sie von dem Blutduft angelockt worden war und die drei Leichen sah.

»Du sahst noch so rosig aus und so unschuldig, dass ich einfach nicht anders konnte, als zu versuchen, dich Wieder zu beleben« meinte sie immer wieder. Sie meinte auch immer, dass das Sonnenlicht dummerweise auf ihre eigenen Wunde gefallen sei, als sie sich das Handgelenk aufschlitzte, um mir wieder genügend Blut durch die Wunde einzuflössen.“ Akina zuckte mit der Schulter. „Das hat sie wohl in ein Halbwesen verwandelt, während ich zu einem kräftigen jungen Vampir heranreifet. Irgendwann war es an der Zeit – ca. 100 Jahre später - dass ich auf eigene Faust die Welt erforschte. Ich kam in eine kleine Stadt, sah Reiko. Sie war damals ein unschuldiges junges Mädchen. Na ja, sie war nicht ganz unschuldig. Sie schlich sich nachts fort, zog sich nicht so an, wie ihre Eltern es forderten, etc. etc~

Ich habe sie verwandelt mit dem Gedanken, dass ich nicht mehr so alleine wäre. Leider hatte sich während ihrer Verwandlung auch ihr Charakter verändert, was sich erst später rausstellte.

10 Jahre lang reisten wir um die Welt und in Finnland trafen wir auf Lauri. Ihr kennt sie nicht, En und Itoe, weil sie recht harmlos ist und nicht s oft auf Streife geht wie Reiko oder ich. Wir verwandelten sie, weil sie so organisiert war und jemanden wie sie konnte man immer brauchen. Außerdem hat sie die Fähigkeit, sich in Träume einzuschleichen und diese nach Belieben zu verändern. So hatten wir uns auch mal in einen von deinen Träumen eingeschlichen, Itoe.“

Diese grummelte kurz, weil sie nicht mehr wusste, von welchem Traum Akina eigentlich redete.

„5 Jahre später befanden wir uns in England. In unserer kleinen Gruppe ging es immer heiß her, es wurde gestritten gezickt und gerauft. Wir brauchten unbedingt jemanden, der dies zu verhindern wusste und fanden auch jemanden; einen jungen Anwärter zum Polizisten. Sein Name ist Paul. Er ist unser Ruhepol und ich meine das ernsthaft. Er hat die Fähigkeit, sich in Eis zu verwandeln, aber die ist noch nicht ganz ausgeprägt. Er kann es noch nicht auf Menschen oder Gegenstände übertragen.

Vor 20 Jahren kamen wir nach Deutschland. Franzi war eigentlich nicht eingeplant, sie war nur ein Snack für zwischendurch – entschuldige, aber das hast du oft zu spüren bekommen, oder? – und hatte daher keine feste Funktion in der Gruppe. Aber sie ist eine gute Ärztin und sehr unauffällig, da sie ein Halbwesen ist. Jana wurde auf dieselbe Weise geschaffen, ist allerdings erst knapp einen halben Monat alt. Wir nahmen sie mit nach Japan, weil ich darauf hoffte, dass auch sie eine besondere Fähigkeit hätte. Und ich wollte meine Mutter wieder sehen, aber du musstest ja diese dämliche Einreiseregelung für Vampire einführen. Daher hatte meine Mutter uns eingeschmuggelt.“, schloss Akina. „Jetzt wisst ihr alles. Mehr kann ich euch nicht sagen.“

Ohne es zu bemerken waren sie bei den letzten Beschreibungen die dunkle Seitengasse entlanggelaufen und standen nun vor einer alten Lagerhalle.

„Hier ist es…“, flüsterte Franzi und machte die Türe auf. Das Fünfergespann trat in die riesige, dunkle Lagerhalle und schaute sich um. Niemand war zu sehen, nur sehr viele alte Kisten und sehr viel Gerümpel.

„Reiko!“, rief Itoe. Ihre Stimme zerschnitt die Stille. „Komm gefälligst raus und stell dich uns!“

RUMS!

Alle drehte sich erschrocken zu der Türe, welche gerade ins Schloss gefallen war.

„Wir sitzen fest!“, knurrte En und faste an sein Armband. Kurz darauf hatte er seinen Köcher auf dem Rücken und den Bogen mit gespanntem Pfeil in der Hand. Itoe, Franzi und Jana machten es ihm gleich und holten alle ihre Waffen hervor.

Ein Lachen von der anderen Seite der Halle ließ sie aufhorchen.

„Da seit ihr ja endlich! Ihr habt uns ganz schön warten lassen!“, lachte Reiko. Sie saß auf einem Thron mit roten Samt und sah ganz lässig aus. Ihre roten Haare hatte sie offen und statt ihrem schwarzen Rock trug sie nun eine graue ¾-Jeans und statt dem lila T-Shirt ein orangenes Hemd, das ihr von den Schultern zu rutschen drohte. An ihre Seite standen Lauri, in grauer Kapuzenjacke, enge Jeans und schwarzen Stiefeln, und Paul in rotem Top und einer weiten, ebenfalls schwarzen Jeans.

„So, let’s go!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Satomi
2011-02-05T22:34:20+00:00 05.02.2011 23:34
mhmmm~
die story von akina ist irgendwie traurig, aber auch cool. Ich hab mir die szene vorgestellt das mit den Eltern und Nishi sensei^^
xDD
schreib weiter Häschen, sonst gibt es ärger mit deinem Semeschatz^^
*kiss, Haferkekse stehen lass, wegtaps*
miau miau miau xDD
*dich angrins*
bis dann zum nächsten kap.
dein Satomi


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