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The lonely detective Manao 8

Die Morde in der Villa
von

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In der Villa

Nach ungefähr einer halben Stunde kam Manao zum Waldrand. Und da war sie schon: die Villa!

"Wow!", dachte Manao. "Mein Auftraggeber hatte Recht. Die ist wirklich nicht zu übersehen!"

Er besah sich ein paar Minuten lang das prachtvolle, dreistöckige Anwesen.

"Mensch, muss der Kerl reich sein!", murmelte er.

Er klopfte an den Eingang. Ein junger Mann in der Montur eines Kellners öffnete ihm.

"Guten Tag", sagte er. "Der Hausherr erwartet Sie schon."

"Und wer sind Sie?", wollte Manao wissen.

"Ich bin der erste Butler der Familie, Thomas Zimmermann."

"So? Wie viele Butler gibt's denn?"

"Zwei Butler, ein Zimmermädchen und einen Koch . Aber kommen Sie erstmal herein."

Manao trat ein und der Butler führte ihn zu einem großen Zimmer.

Manao starrte erstaunt auf die riesigen Wandgemälde und den Kamin.

"Wo ist denn der Hausherr?", wollte er den Butler fragen, aber der war schon weg.

"Hier bin ich", antwortete eine Stimme und daraufhin erhob sich ein Mann aus einem der Sessel am Kamin. Manao schätzte ihn auf 40-50 Jahre. "Das ist also der Hausherr?", dachte er. "Na ja, am Telefon hab ich ihn mir älter vorgestellt. Aber was soll's!"

"So, du bist also der Detektiv Manao Tajima", sagte der Hausherr. "Ich heiße Anton Mayers und wie du weißt, gehört mir diese Villa hier."

Manao nickte. Er wollte endlich seinen Auftrag wissen, wollte aber nicht unhöflich sein. Also wartete er geduldig.

"Kommen wir nun zu deinem Auftrag", sagte Herr Mayers endlich. "Du sollst meine Frau beobachten. Ich hab nämlich das Gefühl, dass sie mich mit einem der Butler oder mit dem Koch betrügt."

Manao lächelte genervt. War das alles? Er gab zu, so etwas waren auch die Aufgaben eines Detektivs, aber er hatte eigentlich eines Spannenderes in einer Villa erwartet. Widerwillig nahm er den Auftrag an.

"Sehr gut", freute sich der Hausherr. "Ich werde dich auch fürstlich dafür bezahlen. Wenn du den Auftrag abgeschlossen hast, bekommst du 100.000 €!"

Manao schluckte. So viel Geld für so einen Auftrag! Aber dann fasste er sich wieder.

"Tut mir Leid, aber ich arbeite nicht für Geld, sondern nur der Fälle wegen. Ich brauche keine Bezahlung."

Ein paar Minuten später überlegten sie, wie Manao die Hausherrin am besten beobachten kann.

"Auf jeden Fall darf sie nicht wissen, dass ich Detektiv bin!", sagte Manao.

"Ja. Vielleicht gibst du dich als jemand aus der Familie an?"

"Ja! Ich könnte der Sohn einer verschollenen Schwester von Ihnen sein!"

Jetzt verstand Manao, warum der Hausherr sich am Telefon freute, dass er 14 Jahre alt war: ein Erwachsener würde sicher Verdacht erregen, ein Teenager sicher nicht! "Wer würde denn vermuten, dass ich Detektiv bin?", dachte er.

"Gut. Ich versammle alle in diesem Zimmer und stelle sie dir vor", sagte der Hausherr.

Kurze Zeit darauf, als alle im Zimmer waren, legte er Manao eine Hand auf die Schulter.

"Das ist mein Neffe Manao", verkündete er. "Der Sohn einer verschollenen Schwester von mir."

Dann stellte er ihm die Anderen vor.

"Manao, das ist meine Frau Julia, der Koch Alexander Müller, das Zimmermädchen Andrea Bauer und die Butler Phillip Andersson und Thomas Zimmermann, den du ja schon kennengelernt hast."

"Manao?", fragte die Hausherrin misstrauisch. "Komischer Name!"

"Na ja", stotterte Manao. "Mein Vater ist Japaner." Das stimmte wirklich!

"Aha. Und kannst du auch Japanisch?"

"Nein, nur ein paar Wörter, wie konnichiwa und arigato, mehr nicht. Ich spreche mit meinem Vater Deutsch." Das stimmte auch.

"Warst du schon mal in Japan?"

Manao schluckte. Jetzt wusste er, wie sich ein Verbrecher fühlte, der grade verhört wird. Aber er antwortete.

"Nein. Aber mein Vater ist dort geboren worden." Und das war natürlich auch nicht gelogen.

Ein bisschen später, als die Fragerei von Frau Mayers endlich vorüber war, ging jeder wieder seiner Arbeit nach. Die Hausherrin verschwand in ihrem Zimmer und der Hausherr blieb noch mit Manao.

"Was sollten diese Fragen?", wollte Manao wissen. "Hat sie etwa Verdacht geschöpft?"

"Nein, das glaube ich nicht", antwortete Herr Mayers. "Sie ist immer so."

"Puh, schwierige Frau", dachte Manao. "Und die soll ich beschatten!"

"Wenn sie aus ihrem Zimmer kommt, fängst du an, sie zu beobachten. In Ordnung?"

Manao nickte.

Später, als es Abendessen gab, bekam Manao die Aufgabe, Frau Mayers aus ihrem Zimmer zu holen. Er ging dorthin und klopfte an die Tür. "Frau Mayers, Sie sollen zum Abendessen kommen!", rief er.

Niemand antwortete. Manao wartete noch eine Weile, dann besah er die Tür und stellte fest, dass sie von innen abgeschlossen war.

Er lief zurück und erzählte es dem Hausherrn.

"Was?!", rief dieser. "Abgesperrt?! Aber die sperrt doch nie ihre Tür zu!"

Manao holte die Butler und zusammen schlugen sie die Tür ein.

Sie waren geschockt von dem Anblick: die Frau lag auf dem Boden mit einem Messer im Rücken! Manao lief zu ihr hin und fühlte ihren Puls. Nichts. Sie war tot. Er sah sich um. Das Fenster war zu und auch die Tür hatten sie einschlagen müssen. Ein Mord in einem abgeschlossenen Raum?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Catayane-
2011-05-31T17:44:54+00:00 31.05.2011 19:44
Musste lachen, weil ich eine Andrea Bauer kenne XD

EIn bisschen mehr ausformulieren würde die Story ein nicht so sprunghaft machen. Es ging ganz schön schnell, dass er ankam und die sich die kleine Lüge ausgedacht haben und das Verhör war auch ziemlich schnell vorbei.
Schön ruhig machen, auch wenns schwer fällt.
Von:  Yu_B_Su
2010-09-27T18:34:45+00:00 27.09.2010 20:34
Gut, ich habe mich vertan - in dem Fall hilft ihm seine Größe ... so ein Zufall...sprachlich war es besser, das 'besah' hat mir super gefallen!

Die Infos über Manaos Herkunft hast du etwas brachial eingepflanzt, man hätte es einfach damti begründen können, dass die Alte ein totaler Japan-Fan ist :-D Oder sehr misstrauisch...


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