Ach wenn ich doch nur zaubern könnt
Herumgestoßen, nicht gepflegt,
"Putz den Boden, entlaub´ den Steg,
mach das Haus gar rein und schön,
ich werd derweil zum Tanzen gehn."
Aus Hass geboren, schnell geeilt,
mein Körper hier nicht mehr verweilt,
soll sie doch selber putzen geh´n,
ich lasse meine Arbeit steh´n.
Die große Welt umgibt mich gar,
Dunkelheit und Wölfe in der Schar,
allein, verlassen, nichts vergönnt,
ach, wenn ich doch nur zaubern könnt.
Verwirrt im Walde, dunkel, dicht,
wird es in meinem Herz so licht,
ich fand die Flöte, lieb und klein,
sollte mein Begleiter der Tage sein.
Gar magisch war ihr süßes Spiel,
es jeder Mann und Frau gefiel,
es krochen Tiere aus den Schatten,
geliebt das Liede von den Ratten.
In Scharen kamen sie herbei,
ich spielte munter auf der Schalmei,
ließ sie folgend zu dem Flusse kommen,
dort sind die Tiere weggeschwommen.
Eine Plage seinen Ratten gewesen,
sagten Bewohner und schwangen den Besen.
Die Stadt war wieder rein und frei,
ich fragte, wo mein Lohn nun sei.
Ein Lohn, davon war nichts gesagt,
doch Dank dem Retter, der nicht verzagt
und dem Dorf geholfen hat,
nun war sie frei und schön, die Stadt.
Wutentbrannt mit heißem Herz,
verschwand der Junge mit viel Schmerz.
Rache würde er üben hier,
und etwas holen - nicht das Tier.
Der Flöte Zauber war sehr stark,
weckte das Kind, das im Bette lag,
brachte ein jedes zu sich her,
führte sie weg, ohne Wiederkehr.
Nur Zweie blieben dort zurück,
ungreifbar tief des Eltern Unglück,
die Kinder waren nie mehr geseh´n,
so war es 1284 in Hameln gescheh´n.
Aus dem Herzen ein Wunsch geboren,
der Jüngling hatte die Welt geschoren,
hatte ihr gegeben, was er ihr gegönnt.
Es war nur ein Wunsch:
"Ach, wenn ich doch nur Zaubern könnt."
