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Unter schwarzer Flagge

von
Koautor:  marenzi

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Epilog

Das Meer schlug sachte Wellen an den weißen Strand der kleinen Insel, ein stetiges Rauschen, hier und da unterbrochen von einem späten Vogelschrei oder dem Rascheln der Palmen. Die Stimme eines Mannes schloss eine Geschichte ab, während er in die herunter brennenden Flammen eines kleinen Feuers blickte und wohl noch auf die letzten Echos seiner Worte lauschte.
 

Um das Feuer herum saß eine Gruppe gemischter Zuhörer. Junge Männer und Frauen, einige Kinder und auch erfahrene, alte Indiokrieger. Im Hintergrund brannten wenig Fackeln und erhellten ungenügend eine kleine Siedlung von Holzhütten. Weitere Einwohner saßen davor, einige hatten ebenfalls den Worten gelauscht, andere den angenehm kühlen Abend genossen.
 

Ronk, der sich nicht wesentlich von den Indios unterschied zog eine junge Frau näher zu sich heran und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe. Sein Lächeln wurde erwidert und sie lehnte sich in seine Umarmung, ehe ihre Augen zurück wanderten. „Und was ist dann passiert?“, fragte sie mit neugieriger Stimme. „Haben sie es überlebt?“
 

„Das weiß ich nicht, denn meine Geschichte endet hier. Was weiter passiert sein könnte ... nun, es ist eine Geschichte, aye? Sie kann viele Enden haben.“ Einige der älteren Männer nickten, während die Jüngeren unzufrieden aussahen mit diesem Ausgang.
 

„Vielleicht haben sie es geschafft, vielleicht haben sie es auch nicht geschafft. Ich denke, es kommt mehr auf die Geschichte an, auf das was die Männer taten und wie sie gelebt haben, als auf das Ende.“ Mit einem sachten Lächeln erhob er sich und streckte sich, das die Knochen knackten. Seine Muskeln waren steif geworden vom langen sitzen, seine Stimme ein wenig heißer und ein Blick in den Himmel zeigte ihm am Stand des Vollmondes, das es ziemlich spät geworden war.
 

Mit einer gemurmelten Verabschiedung entfernte er sich aus dem Feuerkreis und gähnte herzhaft. Obwohl er müde war, wusste er nicht, ob seine Gedanken nun schon Ruhe finden würden. „Eine schöne Geschichte.“ Er zuckte zusammen, als die Stimme aus dem Zwielicht unter den Palmen ihn erschreckte. „Dios ... kannst du dich nicht bemerkbar machen?“
 

Die Silhouette eines Mannes trat unter den Palmzweigen hervor. „Und mir die Freude deines überraschten Gesichts nehmen? Wohl kaum.“ Der Hinzugekommene grinste kurz und hob dann die Hände in den Nacken des Geschichtenerzählers um ihn zu einem Kuss zu sich herunter zu ziehen.
 

„Ich habe die Ereignisse ein wenig anders in Erinnerung, als du sie da gerade eben zum Besten gegeben hast.“ „Mhnm“, kam es gebrummt zurück, als sich der Größere widerwillig bei dem Kuss unterbrechen ließ.
 

„Stört es dich?“, fragte Kakarott dann vorsichtig, nur um in ein amüsiertes Grinsen zu blicken. „Nein. Es hat die Geschichte spannender gemacht.“ Vegeta löste die Umarmung und blickte zum Feuer. „Ich freue mich für Ronk. Nachdem was mit seiner Familie passiert ist, hat er wirklich das Recht auf ein wenig Glück.“
 

Auch Kakarott wand sich um und blickte zu der kleinen Zuhörerschar. Als ihm Vegetas nachdenklicher Ton einfiel, schlang er die Arme von hinten um den Kleineren und seine Lippen fanden in Vegetas Halsbeuge die raue Narbe des Strickes, der ihn beinahe getötet hätte. Sacht küsste er jene, ehe er sein Kinn auf den Scheitel des ehemaligen Piraten legte. „Das haben wir auch.“
 

„Aye.“, erwiderte Vegeta mit einem sachten Lächeln. Bei der Berührung Kakarotts schweiften seine Gedanken kurz zu der Narbe, welche der Spanier an seiner Kehle trug und bei der Vorstellung, wie ähnlich sie gezeichnet waren, wurde sein Lächeln tiefer.
 

„Aber das wir Reilly haben begraben müssen stimmt mich immer noch traurig und auch das von Zuke nach wie vor jede Spur fehlt.“ „Capitano ...“ Er wurde von Vegeta unterbrochen. „Ich bin kein Capitano mehr du spanischer Pfau. Also hör auf mich so zu nennen.“ Kakarott musste schmunzeln. „Und ich kein spanischer Pfau mehr du Pirat.“ Ein sachter Ellenbogenstoß in den Magen ließ ihn grinsend die Umarmung lösen.
 

„Aber immerhin geht es Stella gut. Ihr Bordell auf Martinique soll sich sehr großer Beliebtheit erfreuen.“ „Aye,“ Vegeta nickte. „Liegt an der Art wie sie es führt. Kein Zwang für die Frauen, gerechte Entlohnung. Hatte schon immer nen guten Sinn für Geschäfte und sie ist glücklich dort.“ Kakarott sah Vegeta hinterher, als dieser seine Schritte auf den Strand lenkte und unter den Sternen stehen blieb.
 

„Und was ist mit dir?“ Kakarott war ihm langsam und nachdenklich gefolgt, musterte die Haltung und die melancholische Stimmung des Engländers. „Was meinst du?“ „Bist du ... glücklich?“ Die Stimme des Spaniers klang unsicher, auch wenn er sich selbst für diese Unsicherheit auf die Zunge biss. „Dir fehlt nichts? Nichts von alle dem? Dein Schiff? Dein Name? Ruhm? Das Meer?“
 

Vegeta schüttelte den Kopf und schmunzelte. Dann drehte er sich halb zu Kakarott um und sah ihm in die Augen. „Nein, Kakarott, mir fehlt nichts. Nichts von alledem. Alles was ich brauche, befindet sich hier auf dieser Insel. Die Welt kann sich auch ohne Black und die „Fury“ weiter drehen und ganz sicher auch ohne mich. Ich habe damit meinen Frieden gemacht ... und wohl auch mit mir selbst.“ Er streckte ihm die Hand entgegen.
 

Kakarott lächelte und ergriff Vegetas dargebotene Hand.
 


 


 

Ende
 



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