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Diese verflixten Tage

Eine Story voller Missverständnisse...
von

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Teil 2

Humm Homm... Und weil ihr so liebe Kommies geschrieben habt is hier der letzte Teil dieser FF ^_^

(Und bei der Gelegenheit möchte ich auch auf meine Andere Fanfiction "Der Anfang vom Ende hinweisen ^_^)
 

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Dann begann er eine Melodie zu summen, traurig schön und in Gedanken verfolgte er diese Melodie mit seinen Worten...
 

=Dort unten liegst du,

Still und schön.

Ich werde dich,

Nie wieder sehn...
 

Abseits der Straßen, Wege Pfade,

Wander ich in Dunkelheit...

Die Sonne, Morgen geht sie auf,

Und alles nimmt dann seinen Lauf...
 

Vermissen wird mich niemand hier,

Soviel steht fest,

Das sag ich dir...=
 

Eine Träne rann ihm die Wangen herunter, doch er verdrängte sie schnell. Jetzt war er frei, konnte tun was er wollte, ohne dauernd geschlagen zu werden. Stumm rannte er in den Wald hinein. Niemand sollte ihm Folgen...
 

Schon früh am nächsten Morgen war Akane wach. =Jetzt muss ich es ihm sagen...= Die ganze Nacht hatte sie mit sich gekämpft, wie sie es ihm am besten beibringen konnte. Spät Nachts hatte sie dann eine Entscheidung getroffen, und diesmal wollte sie nicht den Schwanz einziehen. =Ob er noch schläft?= Sie hatte sich noch nicht mal angezogen, und war doch schon auf dem Weg zu Ranma's Zimmer. =Ob er mich versteht? Nein, keine Selbstzweifel mehr, Akane Tendo, du gehst jetzt darein und klärst das auf!= Langsam umschloss sie den Türgriff.
 

Noch einmal schluckte sie heftig, dann öffnete sie langsam die Tür. "Ranma, bist du..." Doch mitten im Satz stockte sie. Es war kein Ranma zu sehen, war er weg? =Wo ist er?= Ihr Blick viel auf den offen stehenden Wandschrank. Sie schritt auf ihn zu. =Seine Kleidung, sie ist weg, und die Kekse die Kasumi für ihn gebacken hat auch... Er ist doch nicht etwa...=
 

Wieder musste sie schlucken. In Ihrer Kehle hatte sich ein großer Kloß gebildet. Doch dann wurde ihre Aufmerksamkeit erneut abgelenkt. =Warum sind diese Bretter lose?= Sie steckte eine Hand in das Loch das im Boden entstanden war. =Was ist das? Ein Buch?= Ihr Verdacht bestätigte sich, als sie dieses "Ding" aus dem Loch zog. =Was steht da drauf... Mein Tagebuch, Top Secret!= Sie war fassungslos. =Er führt Tagebuch?= Hastig öffnete sie die erste Seite. =Eigentlich sollte ich das ja nicht tun, aber... vielleicht schreibt er ja wohin er gegangen ist...=
 

=Was steht da? Erster Tag... Hmm, mal sehn...=
 

"Liebes Tagebuch,
 

Heute sind wir bei so einer komischen Familie angekommen, Tendo oder so. Es hat geschüttet wie aus Kübeln. Wenn wir nur diesen Fluch nicht hätten... Aber, zugegeben, Dieser Tendo hat schon wirklich verwundert ausgesehen als ein Panda in sein Haus kam... hehe, typisch mein Alter Herr...
 

Naja, ich hab heute auch meine Verlobte kennengelernt, du weißt schon, die von der er immer geschwafelt hat. Sie ist ziemlich brutal... Die hatte nichts besseres zu tun als mir den Tisch über den Schädel zu ziehen...

Aber andererseits ist sie ja ganz süß... was ist das nur für ein Kribbeln, unten, im Bauch..."
 

Grinsend machte sie eine Pause. Eigentlich wollte sie ja nicht grinsen, aber sie konnte einfach nicht anders. =Er mag mich also doch...= lächelte sie in sich rein. Aber das war ja schon lange her. Sie schlug im Buch weiter nach hinten, bis auf die letzte beschriebene Seite und begann zu lesen...
 

Sie las von seiner Trauer, seiner Entrüstung, von seiner Eifersucht auf Ryoga, und sie erkannte, was er für sie empfinden müsse. Und je mehr sie las, umso trauriger wurde sie. Als sie fertig war, kam nur ein tiefes schluchzen aus ihrem Mund. =Oh Ranma, wenn ich das gewusst hätte... Aber warum bist du nur weggegangen?= Sie wollte das Buch gerade wieder zu machen, als sie noch etwas entdeckte. Da war noch etwas geschrieben. Mit zitternden Händen schlug sie die beschriebene Seite in der Mitte des Buches auf. Sie war übersäht mit Tränen. Ranma hatte geweint, als er das geschrieben hatte. Es war ein Gedicht...
 

(Das gedicht aus teil 5... für alle die sich nicht erinnern ;)
 

Sie fing an zu lesen, und je weiter sie kam, desto dunkler wurde ihr Gesichtsausdruck. Schließlich ließ sie sich ganz fallen. Ihre Tränen benetzten jetzt ebenso das Buch, wie einst die von Ranma...
 

"Oh, Ranma..." seuftze sie, in tod trauriger Stimmung...
 

=Warum nur? Warum musstest du gehen? Warum?= So langsam schlichen sich in Akane's Gedanken Selbstzweifel ein. =Aber ich bin ja Schuld... Ich bin selber Schuld... Hätte ich es sofort aufgeklärt als ich die Gelegenheit hatte... Warum hab ich mich nicht getraut? Ich hatte Angst... Ja, das war es... Ich hatte Angst abgewiesen zu werden. Deshalb hab ich mich gefürchtet... Oh Ranma, es ist alles meine Schuld...= Ein tiefes schluchzen entwich ihrer Kehle, und so saß sie noch eine Weile zusammengekauert da, ganz alleine, auf dem Bett ihres Verlobten...
 

"Akane, es gibt Frühstück. Kommst du?" Kasumi kam in Akane's Zimmer geplatzt. "Nanu, wo ist sie denn? Akane?" Sie ging weiter den Flur entlang. =Sie ist doch sonst nie vor mir wach...= Nachdenklich ging sie weiter, bis sie vor Ranma's Zimmer stehenblieb. =Das war doch eindeutig ein Schluchzen...= Langsam öffnete sie die Tür und trat herein. Da saß sie, da saß Akane, und sie weinte. "Akane? Was hast du denn kleine Schwester? Und wo ist Ranma?" Akane seufzte, und drehte sich dann langsam zu ihrer Schwester um. Ihr Gesicht war Tränenverschmiert. "Aber Akane? Warum weinst du denn?" Warum, das war das Wort, das Akane im Moment zu Tausenden im Kopf herum schwirrte, fast wie ein dicker Vorhang, den man nicht öffnen konnte...
 

"Akane? Was ist passiert? Du weißt das du mir alles erzählen kannst..." Erst jetzt zeigten Kasumi's Worte eine Reaktion. Akane blinzelte kurz, und fiel ihrer Schwester dann in die Arme. "Oh Kasumi..." begann sie weinend "Ranma, er, er... er ist..." "Jetzt beruhige dich doch erst mal, Kleines. Und dann erzähl mir was mit Ranma ist." Kasumi streichelte Akane behutsam durchs Haar, um sie zu beruhigen. Nach einiger Zeit zeigte dies auch seine Wirkung. Sie atmete jetzt wieder ruhiger, und auch die Tränen wurden weniger. "So Akane, und jetzt kannst du mir sagen, was dir auf dem Herzen liegt..."
 

"Ranma, er ist..." Akane machte eine kurze Pause. "Er ist weg..." "Das sehe ich, mein Schatz, aber warum bist du so traurig? Ich meine, er geht doch ziemlich oft einfach so weg..." Kasumi wurde mitten im Satz unterbrochen, von Akane. "Er ist aber nicht einfach so weg *schnief* , Er ist, meinetwegen weg... Er h-hat mich im Park gesehen... m-mit Ryoga... Ich wollte einfach nur mal mit jemandem reden, aber Ranma hat das gesehen, und völlig falsch verstanden... Deshalb ist er weg, er denkt dass... dass ich..."
 

"Er denkt dass du Ryoga liebst... Stimmt doch, oder kleine Schwester?" Akane schluchzte laut. Wieder musste sie los weinen. "Ich wollte das ganze Gestern noch erklären, ihm erklären, aber ich hab mich nicht getraut..." berichtete sie, mit den Tränen kämpfend. Und als ich mich heute morgen endlich dazu durchgerungen hatte *schluchz* war er schon weg... Ich dachte zuerst er sei einfach nur mal wieder verschwunden, aber dann hab ich das hier gefunden..." Still deutete sie auf das Buch in ihrer Hand. Schnell zog sie jedoch ihre Blicke wieder zurück, denn schon wieder war sie den Tränen nahe... "E-e-er, h-hat noch e-etwas in sein *schnief* Tagebuch geschrieben... Kurz bevor er g-gegan-gen ist... E-er hat geschrieben, d-dass e-er, n-nie wieder..."
 

Akane konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Sie warf sich wieder in die Arme ihrer Schwester, wenigstens eine die ihr Trost spendete. So war sie nicht ganz alleine. Ganz alleine, ohne Ranma...
 

Langsam beruhigte sie sich wieder, und setzte sich wieder hin, immer noch schniefend. "Er ist für immer weg, Kasumi, für immer... Dabei liebe ich ihn doch so..." =Jetzt ist es raus, jetzt weis Kasumi was ich für ihn wirklich empfinde...= Doch zu Akane's Überraschung lächelte Kasumi nur. "Aber Akane, meinst du nicht das ich es nicht gemerkt habe? Ich weiß es doch schon längst. Diese verliebten Blicke zwischen euch... ja, sie sind nicht so häufig, aber sie sind da, und glaub mir Akane, ich kann dich verstehen..."
 

"Ich verstehe warum ihr immer so abweisend seid..." Akane machte große Augen, das hatte sie ihrer großen Schwester gar nicht zugetraut. "Echt, du weist es?" "Ja... und ich muss sagen, ich hätte, wäre ich in eurer Situation, wahrscheinlich nicht anders gehandelt. Ich kann dir aber nicht erklären warum, das musst du selber herausfinden... Das müsst ihr Beide herausfinden..."
 

"Wir Beide? Aber was meinst du damit? Er ist weg, für immer..." "Nun, Akane, gibst du wirklich so einfach auf? Dann bin ich enttäuscht von dir... Und dann kann ich vor allem nichts mehr für dich tun..." Kasumi verließ traurig den Raum, und ließ eine in Gedanken versunkene Akane zurück. =Enttäuscht, von mir... Aber was? Hmm, sie hat recht...= Gestand sie sich nach längerem hin und her überlegen ein. =Ich wäre nicht ich, wenn ich einfach so aufgeben würde... Ich darf nicht aufgeben... Ich muss ihn finden... und alles aufklären...= Entschlossen um schloss sie Ranma's Tagebuch noch fester, stand dann auf, und ging in Ihr Zimmer. Dort nahm sie einen Rucksack aus dem Schrank, und packte zielstrebig ein paar Dinge hinein. =Eher sterbe ich, als das ich aufgebe und ihn verliere...=
 

Äußerst geräuschvoll stieg sie die Treppe herab, vorbei am Esszimmer. Dort saßen inzwischen alle versammelt am Frühstückstisch. "Akane? Willst du nichts essen?" wollte Soun wissen. "Nein Paps, ich hab noch was zu erledigen... Ich werde eine Weile nicht da sein... Macht euch aber bitte keine Sorgen um mich! Und macht euch keine sorgen um Ranma..." Den letzten teil mit Ranma, hatte sie nur vor sich her geflüstert. Schon war sie an der Haustür, zog ihre Schuhe an und öffnete die Türe. Sie ging hinaus, und blieb noch einmal vor dem Haus stehen. =Ranma, egal wo du im Moment bist... Ich werde dich finden... hoffe ich...= "Tschüss!" Rief sie ins Haus hinein, und dann war sie auch schon verschwunden.
 

=Ja, das ist die Akane die ich kenne. Ich hoffe du findest Ranma... viel Glück...= sprach Kasumi in sich hinein, bevor sie sich wieder ihrem Frühstück zuwandte...
 

"Wo kann er nur hin sein..." Akane war ratlos. "Ich hab keinen blassen Schimmer, so ein... Halt, doch, eine Möglichkeit gibt es..." murmelte Akane, und machte sich auf den weg zum Hafen...
 

Unterdessen befand sich Ranma an Bord eines große Schiffes. "In Kürze erreichen wir China, ich wiederhole, in Kürze erreichen wir China." Überall auf dem Schiff war die Durchsage des Kapitäns zu hören. "Nicht mehr lange..." Ranma stand auf der Reling und genoß den Wind, direkt vor ihm lag China, hinter ihm weit entfernt am Horizont, konnte man gerade noch gerade so Japan erkennen. =Oh Akane...= seuftze er in sich hinein. Dann machte er sich, wie die anderen Passagiere bereit von Bord zu gehen. =Endlich China... Jetzt ist es nicht mehr weit...=
 

Langsam ging er die Gangway herunter, und befand sich alsbald auf festem Boden. Hier herrschte ein buntes Treiben, wie Ranma feststellen musste. Alle bummelten durch die Gegend, Pärchen saßen auf Bänken und beobachteten das Meer. =Oh, Akane, ich werde dich nie wiedersehen...= So sehr er sich auch anstrengte, er wurde die Erinnerungen einfach nicht los... Und so stand er eine Weile da, den Blick wie gebannt auf das ruhige Meer gerichtet... =Schön, diese blau... Es erinnert mich an... Nein, schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf...=
 

Als er sich wieder gefasst hatte, hielt er den nächst besten Einheimischen an. Er hatte eine wichtige Frage auf den Lippen...
 

"Kannst du mir sagen wo es nach Jusenkjo geht?"
 

Unterdessen hatte auch Akane eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Ein Alter, ziemlich schäbig aussehender Fischkutter hatte China als Ziel, und da noch genug Platz war, ließ sich der Kapitän schnell überreden. Jetzt stand sie da, an der Reling, genau wie einst Ranma. =Das Meer, so blau... so herrlich blau... genau wie seine Augen... hach, was würde ich dafür geben sie noch einmal zu sehen... Aber was rede ich denn da, natürlich werde ich ihn wiedersehen...= Sie schüttelte ihren Kopf, den Gedanken ihn nicht wieder zu sehen hatte sie ganz schnell wieder verdrängt. "China... Ranma... ich hoffe ich finde dich..."
 

"Wir müssten gleich da sein!" rief der Kapitän des Kutters aufs Deck. "Mach dich Schonmal bereit, es wird nicht mehr lange dauern, mein Kind." Wieder war Akane im Anblick des Meeres versunken.
 

Fünf Minuten später legte der Kutter in China an. "Was kostet die Fahrt?" Akane erkundigte sich beim Kapitän. "Oh, für dich gar nichts mein Kind..." "Gar nichts, sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen..." Akane setzte den mißtrauischsten Blick auf, den sie hatte "Nein mein Kind, das ist kein Scherz... Ich sehe doch das du wen suchst... und da will ich dir so gut ich kann helfen..." "Aber warum?" Sie konnte es kaum glauben dass einer sie verstand. "Nun ja, wie soll ich sagen..." Begann der Mann "Als ich ungefähr so alt war wie du, nun ja. Da gab es ein Mädchen... Ich liebte sie, ja, heute bin ich mir sicher... Aber sie lief eines Tages weg, einfach weg, wegen eines verdammten Mißverständnisses... Ich bin ihr nicht nachgelaufen... Ich war dumm, damals... Und ich will nicht dass du denselben Fehler machst, mein Kind... Wenn du ihn wirklich liebst, dann musst du ihn finden, hörst du?" Akane nickte nur. Sie war erstaunt... Der Mann verstand sie besser als sie sich selbst... =Und das alles hat er an meinem Blick erkannt?=
 

Aber er hatte recht... Und Akane konnte jede Unterstützung gebrauchen...
 

"Vielen Dank... Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder..." sagte sie zu ihm, und ging dann von Bord.
 

"China, jetzt kann Ranma nicht mehr weit sein..."
 

Mit diesen Worten machte sie sich auf,

auf in Richtung von Jusenkjo...
 

Ranma hatte indessen eine Rast eingelegt. =Hmm, wenn ich so schnell weiterkomme bin ich morgen früh da, Jusenkjo... nicht mehr lange.= Gemächlich strecke er sich auf den Farnen des Waldes aus, in dem er sich jetzt befand. Ein kleines Nickerchen würde ihm wohl nicht schaden. =Na dann, gute Nacht, Ranma...= Langsam entglitt er ins Reich der Träumenden...
 

"Nach Jusenkjo, mein Kind?" Akane hatte sich in einem Dorf nach dem Weg erkundigt. "Das ist ganz einfach! Folge einfach dem Weg in westlicher Richtung, du kannst es dann nicht verfehlen!" "Vielen Dank mein Herr!" Akane verbeugte sich artig vor dem Schafshirten. =Warum hab ich auch keine Karte mit genommen?= Fluchte sie noch vor sich hin, als sie sich wieder auf den Weg machte. "Es ist noch ein halber Tagesmarsch bis Jusenkjo!" rief ihr der Mann noch hinterher, dann widmete er sich wieder ganz den Schafen...
 

"Ich soll der Straße einfach folgen... Was hat er gesagt wie lange das dauert? Hätte ich bloß besser zugehört..." Es dämmerte bereits am Horizont, und Akane hatte Jusenkjo noch nicht erreicht. Wenn das so weiter ging würde die Nacht einbrechen, noch bevor sie Jusenkjo erreicht hätte. =Ich sollte wohl besser eine Pause machen.. Heute schaffe ich das eh nicht mehr...= Akane war müde, den ganzen Tag war sie durchgelaufen und gelegentlich sogar gerannt. "Nein Akane, du wirst jetzt keine Pause machen... Ich schaffe das schon..." Bevor sie ganz zu stehen gekommen war, hatte sie sich wieder zusammen gerissen. "Ich werde jetzt nicht aufgeben, jetzt, wo ich schon so weit gekommen bin..." Mit neuem Mut beschleunigte sie ihre Schritte, immer der Straße folgend, und alsbald war die ganze Welt in Dunkelheit gehüllt.
 

"Wo bin ich?" Als Ranma aus seinem Schlaf aufwachte, war es bereits tiefe Nacht. "Ach so..." Es dauerte eine Zeit lang, bis er sich an alles erinnerte. "Na dann, auf nach Jusenkjo!" Rief er gespielt fröhlich in die Dunkelheit hinein, warf einen Blick auf die Karte und setzte sich wieder in Bewegung. Dabei bemerkte er nicht, wie ihm etwas aus der Tasche entglitt, und auf den Boden fiel. Ranma rannte los, nur noch ein paar Minuten trennten ihn von seinem Glück...
 

Er kam um eine Biegung im Fels...

Da vorne lag es... Jusenkjo...
 

"Wo bin ich hier nur gelandet?" Akane schüttelte verständnislos den Kopf. Im dunkeln war sie vom Weg abgekommen, wie weit, das wusste sie nicht. "Und wie soll ich jetzt nach Jusenkjo kommen?" Sie rannte los. Es war ihr egal wo sie landete, aber sie wusste ja auch nicht wo sie war... also machte das keinen großen Unterschied. =Oh, Ranma... hoffentlich finde ich dich...= Unsicher preschte sie durch das Unterholz. Kleine und große Äste brachen immer wieder unter ihrem Gewicht weg. Sie hatte kein Ziel, keinen Plan... Doch eins, ein Ziel hatte sie... "Ranma, warte auf mich, ich komme zu dir!" Rief sie in die Nacht hinein...
 

Wie lange sie gelaufen war, das wusste sie nicht, doch ihre Füsse mussten sie ein ganzes Stück weit getragen haben. Auf einer Lichtung machte sie halt. Keuchend blieb sie stehen. =Ich muss erst mal Pause machen...= dachte sie während sie tief Luft holte und legte sich in die Farne am Rand der Lichtung. Aufmerksam beobachtete sie die Umgebung. So langsam hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt. "Hmm? Was ist das?" Sie war auf etwas in der Mitte der Baumlücke aufmerksam geworden. Dort lag etwas, und hob sich vom Rest der Pflanzen ab. "Was kann das nur sein?" Langsam ging sie auf das Ding zu. Genau davor blieb sie stehen. "Aber das ist doch..."
 

Der Mond tauchte die Lichtung jetzt in ein silbriges Leuchten. "Das ist doch... Eins von Ranma's Hemden..." Vorsichtig hob sie das Hemd auf. Ohne Zweifel, es war von Ranma. Diese Rote Hemd könnte sie unter tausenden wiedererkennen. =Er war hier? Aber wann... ist es schon lange her?= Aufmerksam sah sie sich nach anderen Auffälligkeiten um. "Da sind ja... Fußspuren... und sie führen nach Westen... nach Jusenkjo..." ihr Herz machte Freudensprünge. Er war also tatsächlich unterwegs nach Jusenkjo. "Ranma..." sie lief los, den Spuren hinterher... bald würde sie ihn finden...
 

Immer tiefer lief sie in den Wald hinein, immer schneller lief sie, je weiter sie kam. Dann wurde der Wald mit einem Mal wieder lichter. Sie hatte den Rand fast erreicht. Jetzt rannte Sie aus dem Wald heraus, da war der Weg wieder, jetzt konnte sie seine Fußspuren deutlich erkennen. Noch eine Biegung trennte sie von Jusenkjo...
 

Als sie um die Biegung kam, wurde sie langsamer, und blieb nach und nach stehen. "Ranma..." Da stand er... verlassen... mitten zwischen den Quellen, ganz alleine. Sie hatte ihn gefunden...
 

"Ranma..." flüsterte sie noch einmal. Langsam ging sie auf ihn zu. Er schien sie nicht zu bemerken. Ranma stand einfach nur da, und starrte auf die Quelle. Dann stand sie direkt neben ihm. Sie wagte es nicht etwas zu sagen. Immer noch zeigte er keine Reaktion. Dann hob er den Kopf leicht an. "Akane, warum..." begann er. Jetzt starrten beide auf die vom Mond her Silbrig-Glänzende Wasserfläche. Es fiel Ranma sichtlich schwer sich in Worte zu fassen. "Akane..." setzte er noch mal an. "Warum bist du mir gefolgt... ich dachte du, d-du..." wieder herrschte eine Zeitlang unheimliche Stille. "Du dachtest, dass ich Ryoga liebe?" beendete Akane schließlich den Satz ihres Verlobten. "J-Ja..." Ranma mied es, ihr in die Augen zu sehen. "Nein, Ranma... Ich liebe ihn nicht... ein guter Freund... Ja, das mag er sein... Aber keine Liebe..." Es tat den Beiden gut, doch noch so offen reden zu können, nachdem was passiert war. "Aber warum, bist du weggelaufen?" setzte sie fort. "Ich... Ich bin weggelaufen weil... weil..." stotterte er "I-Ich wollte das du glücklich wirst, ich dachte ohne mich ging es dir besser... Ich habe dich mit Ryoga gesehen... Ihr saht so glücklich aus... Aber jetzt wo du es sagst... Ich glaube dir Akane... Und da... da dachte ich, das ich sowieso Chancenlos wäre... Ich war immer so gemein zu dir... aber das wollte ich gar nicht..." Ranma entwich ein tiefes Schluchzen. Akane drehte sich zu Ranma. "Es tut mir auch leid..." flüsterte sie, und warf sich in seine Arme...
 

Überrascht blickte Ranma auf das Mädchen in seinen Armen. "A-Aber, Akane..." Sanft legte er seine Arme um sie. In ihrer Trauer wollten die beiden nur noch die Nähe des jeweils anderen spüren... Schon allein das gab ihnen Kraft. "A-Akane, Ich, w-will dir etwas sagen..." An Ranma's Tonfall war zu erkennen wie nervös er noch immer war. Behutsam hob er ihren Kopf leicht mit seiner Hand an. Er wischte ein paar tränen aus ihrem Gesicht. "A-Akane, I-ich liebe d-dich..." Akane wollte gerade etwas erwidern, doch sie konnte nicht. Ranma hatte seine Lippen sanft auf die ihren gelegt, und so versanken sie in einen nie enden wollenden Kuss. Nach einiger Zeit löste sich Akane von ihm, wenn auch nur um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "Ich dich doch auch... Ich liebe dich." Verträumt sah sie in seine Augen... diese tiefblauen Augen. Und mit einem Mal war der Ganze Schmerz wie weggefegt. Sie wollte jetzt nur noch in seiner Nähe sein. Sie schmiegte sich noch enger an seinen Körper, und wieder versanken sie in einen tiefen Kuss, der einfach kein Ende haben wollte, er sollte kein Ende haben...
 

Langsam lösten sich die beiden wieder voneinander. Kein anflug von Trauer war mehr zu sehen, nur das reine Glück in ihren Augen, sich endlich gefunden zu haben. Ranma blickte auf die Quellen, Akane an seiner Seite. Dann spürte er etwas schweres in seiner Hand... "Mein Tagebuch, aber woher?" fragte er verdutzt. "Ich glaube das gehört dir..." Antwortete sie nur, und küsste ihn sanft auf die Wange...
 

Ranma zog einen Stift aus der Tasche und wendete sich Akane zu. "Jetzt bleibt wohl nur noch eins..." Er schlug das Buch auf, und begann zu schreiben. Wieder kamen Tränen in ihm hoch, diesmal jedoch waren es reine Freudentränen...
 

"Liebes Tagebuch...

Endlich... Endlich habe ich sie gefunden... Akane...

Ich habe es geschafft... Ich liebe sie... Das weiß nun auch sie... Das Geheimnis ist keins mehr...
 

Liebes Tagebuch..." Nach einem Absatz begann er in einer neuen Zeile. Kurz dachte er nach, dann wusste er, was er schreiben wollte.
 

"Liebes Tagebuch...

Es war an einem dieser verflixten Tage, als ich die Hoffnung aufgegeben hatte...

Es war an einem dieser Tage, als ich sie das erste mal sah...

Und es war an einem dieser Tage, als ich fortlief, vor mir selber floh...

Ohne sie, könnte ich nicht leben, und wer weiß...
 

Vielleicht ist es auch einer dieser verflixten Tage, an dem ich sie wiedergefunden habe... an dem sie mich wiedergefunden hat...
 

Wir, liebes Tagebuch, werden uns für eine Weile nicht wiedersehen... Doch sollte ich je Kummer haben... so werde ich mich an dich erinnern...
 

Leb wohl...

Liebes Tagebuch..."
 

Ranma klappte das Buch Langsam zu. "Aber was?" Akane war verwirrt über die letzten Zeilen die er geschrieben hatte. "Ich glaube, das ist das beste..." Ranma nahm das Buch, und warf es auf den Grund der Quelle... "Das brauche ich jetzt nicht mehr..."
 

Dann zog er Akane wieder leicht zu sich, und sie schmiegte sich wieder an ihn...

So blieben sie stehen, ungesehen. In den Armen des anderen, dicht aneinander geschmiegt... beschienen vom Silbrigen Mond...
 

Und nur der Mond wurde Zeuge dessen, was sich in dieser Nacht alles zugetragen hatte...
 

ENDE!!!

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So.. und ich weise nochmal auf meine Andere Fanfiction "D Anfang v Ende" hin ^_^

Bin ich nicht penetrant?
 

Naja, dann schreibt mal schön Kommies
 

gez. Em2



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-03-08T09:47:44+00:00 08.03.2003 10:47
*heul*
Klasse ff freue mich auf nächste^^
Von:  fallenmarie
2003-03-07T19:49:47+00:00 07.03.2003 20:49
ein schöner FF. schade das er zu ende ist.


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