Nerd.

Von Nerds und Sexgöttern.

„Hey Nerd! Ich glaube du hast vergessen deine Mathehausaufgaben zu machen.”

Der platinblonde Schülerschreck Kimimaro Kaguya kam breit grinsend auf den Schwarzhaarigen zu und knallte ihm seine ungemachten Hausaufgaben auf die Knie. Sasuke sah auf und rückte seine Brille zurecht. Wortlos griff er in seine Tasche, zog ein beschriebenes Blatt Papier aus seiner Tasche und überreichte es ebenso wortlos dem immer noch grinsenden Blonden.

„Uhh.. Seht euch das an Leute. Nerd hat endlich dazugelernt und macht meine Hausaufgaben jetzt schon im Voraus”, meinte Kimimaro lachend an seine Clique. Karin Kusakure, Ino Yamananka, Sai Anbune, Kiba Inuzuka, Kin Zsuchi und Tayuya Otokure zählten zu ihnen. Sie selbst nannten sich die ‘Hotties’, aber an der ganzen Schule waren sie eigentlich nur als die ‘Freaks’ abgestempelt. Sie waren eine Bande von nervigen Leuten, die es liebten Leute zu terrorisieren und zu verprügeln. Sasuke seufzte. Er konnte diese Leute nicht ab.
 

„Hey Uchiha. Aussteigen. Du musst doch pünktlich kommen. Sonst ist dein Image vom Nerd zerstört. Außerdem musst du für mich den Stoff mitschreiben.” Wieder verfielen die sieben in schallendes Lachen und verließen dann den Bus. Sasuke folgte ihnen mit einigem Abstand. Nachdem er das schwere gusseiserne Schultor passiert hatte, erkannte er sie sofort an ihrem Treffpunkt. Sakura Haruno. Der einzige Mensch an der KonohaHigh, der ihn nicht wie eine Weihnachtsgans ausnahm. Sie war seine einzige Freundin an der Schule. Und mehr braucht er auch nicht. Mehr würde er wahrscheinlich eh nicht bekommen.

Er. Sasuke Uchiha. Vollwaise, nachdem sein Vater vor 3 Jahren an Krebs und seine Mutter bei seiner Geburt gestorben war. Wenigstens musste er aber nicht in einem heim wohnen. Er wohnte zusammen mit seinem Bruder Itachi in einer kleinen Wohnung am Rande der Stadt. Da Itachi bereits 21 war und fleißig arbeiten ging, hatten sie auch keine Probleme mit den Behörden. Das Geld, das sie durch ihr Erbe bekommen hatten war nicht viel, aber viel genug, damit sie sich in den ersten Monaten bis Itachi Arbeit gefunden hatte, die Wohnung leisten konnten.
 

„-suke! Hast du mir zugehört?”

Er schreckte auf und sah zu Sakura, die ihn anlächelte. „Nein. Sorry.” „Ach Mensch Sasuke! Ich hab dir gerade von meinem neuen Job erzählt! Du weißt doch! Ich hab vor kurzem mit dem Kellnern angefangen, damit ich mein eigenes Geld verdienen kann und so. Na jedenfalls..” Sasuke schaltete wieder auf Durchzug. Nachher würde sich Sakura wieder ungeheuerlich aufregen, dass er ihr nie zuhörte, aber sobald er ihr dann ein Eis oder irgendetwas anderes Süßes spendierte, war sie wieder glücklich. Sie war nie lange auf ihn böse. Er musste grinsen, als er an den Tag dachte, an dem sie sich kennen gelernt hatten. Vor einem Jahr in der 8. Klasse. Sakura war neu an die Schule gekommen und wurde von Kimimaro Schülerschreck natürlich terrorisiert. Er wollte ihr Geld, aber Sakura wollte es ihm nicht geben. Beinahe wäre das Ganze ausgeartet, wenn Sasuke ihm nicht ein paar Münzen in die Hand gedrückt hätte. Schelmisch grinsend machten Kimimaro und seine Clique sich dann vom Acker. Wütend hatte Sakura ihm am Kragen gepackt und ihn zur Sau gemacht und so heftig geschüttelt, das ihm beinahe seine Brille von der Nase gerutscht wäre. „Du Vollpfosten! Wieso gibst du dem Kerl dein Geld! Dann wird er doch immer weiter machen, wenn er das bekommt was er will.” „Wenn du meinst. Würdest du mich jetzt bitte loslassen. Der Unterricht hat begonnen.” Widerwillig hatte sie ihn losgelassen und starrte ihn noch ein wenig wütend an. Von einer Sekunde auf die nächste, lächelte sie und streckte ihm die Hand entgegen. „Hi. Sakura Haruno. Nett dich kennen zu lernen. Bin neu hier, weißt du wo die 8c is?” „Sasuke Uchiha. Meine Klasse. Mitkommen.” „Bist du immer so wortkarg?” „Ja.” „Du bist eigenartig. Ich mag dich.” Seit dem Tag waren sie Freunde.
 

„Kommst du Sasuke? Es hat geläutet.” Müde nickte er, rückte seine Brille zurecht und folgte Sakura. Unauffällig betrachtete er sie. Heute hatte sie ihre schokobraunen Haare zu einem hohen Zopf gebunden und das weiße Sommerkleid stand ihr perfekt. Ihre Grünen Augen strahlten ihn jedes Mal mit purer Lebensfreude an und ihren Körper mit den kleinen Speckröllchen an den Hüften und den ausgeprägten Rundungen liebte er ebenfalls. Es war genau richtig. Kein Klappergestell und keine Walze. Kurz: Sasuke war in Sakura verliebt. Vor ein paar Monaten hatte er zu viel getrunken gehabt und sein Bruder hatte dann durch raffinierte Fragen ihn schließlich zu dem Geständnis gebracht.

Es war ihm irgendwie peinlich.

Sakura war ein gutes Mädchen. Er war nicht gut für sie. Gott wie das klang. Als wäre sie Rotkäppchen und er der große böse Wolf. Aber selbst der war cooler als er. Er war nur der Nerd der Klasse. Zwar nahm er sich irgendwie immer vor dieses Image mal zu ändern, aber schlussendlich war es ihm eigentlich mehr oder weniger egal. Er hatte nun mal das typische Nerdaussehen. Brille, kurze unförmiggeschnittene Haare, irgendwelche Klamotten, die hauptsächlich aus schwarzen T-Shirts und Jeans bestanden, und dann war er auch noch leicht moppelig. Itachi wollte ihn immer schon zu einem Sport überreden, aber Sasuke verkroch sich immer hinter seinen Büchern. Er war ein Nerd.

Er seufzte, schob seine Brille zurecht und setzte sich dann auf seinen Platz in der ersten Reihe neben Sakura.
 

Es läutete zum zweiten Mal und ihr Lehrer Kakashi Hatake betrat das Zimmer. Der Kerl war mit Anfang 30 bereits mausgrau und er trug immer eine Maske, die ihn vor Keimen und dergleichen schützen sollte. Er meinte er hätte ein schlechtes Immunsystem. Letztendlich ging das Gerücht um, er hatte ein entstelltes Gesicht, denn über seinem rechten Auge zog sich eine feine, dünne Narbe bis unter den Mundschutz. Doch da noch niemand Kakashi je ohne Maske gesehen hatte, war sich niemand so richtig sicher, ob es nun stimmte oder nicht. Wieder seufzte Sasuke. Er machte sich immer unnötige Gedanken über alles. Sakura und Itachi sagten ihm das auch immer. „Weniger denken! Such dir ne Freundin Sasuke! Du bist jetzt 16 geworden und der einzige Junge, den ich kenne, der noch nie ne Freundin, geschweige denn Sex hatte! Hör auf dich hinter deinen Büchern zu verkriechen. Was Besseres wie ne eins gibt es nicht, also hab mal ein bisschen Spaß! Jetzt kommen die Ferien, also mach was draus!”, hatte ihm Itachi erst letztens vorgeworfen. ‘Jaja’ hatte Sasuke geantwortet und war mit rotem Gesicht aus der Haustür verschwunden.

Er wollte nun mal keine andere Freundin als Sakura, aber das musste er ihr erst mal verklickern. Sasuke kratzte sich hinterm Ohr. Und dann wurde behauptet, Jungs in seinem Alter vögelten alles was nicht bei drei auf den Bäumen war. Das mochte zu Kimimaro passen, aber nicht zu Sasuke. Er war ein Nerd.

Mein Gott.. Er war so was von ein Nerd. Er betrachtete sich schon als eigene Menschenrasse. Sasuke seufzte ein weiteres Mal. Das musste aufhören! Dringend!

Er schreckte auf. Sakura hatte ihn angestupst und ihm gedeutet, er solle zuhören. Wie ihm befohlen richtete er seine Konzentration auf Kakashi.

„-und aus diesem Grund wird die Schule in den Ferien umgebaut. Kommen wir nun zum letzten Punkt des Organisatorischen: Die Auslandsjahrbescheinigungen. Viele von euch haben sich ja für ein Schuljahr im Ausland angemeldet. Die Bestätigungen sind eingetroffen und folgende Schüler werden ins Ausland gehen. Shin Cho-Xiu, Rock Lee, Sasuke Uchiha, Hanoi Ryo und Satoya Rai. Ich möchte daran erinnern, dass ihr alle an verschiedene Schulen im Ausland gehen werdet und dass ihr bereits am Ende dieses Schuljahres, also in drei Wochen, fliegen werdet. Die Ferien werdet ihr bei euren Gastfamilien verbringen, um euch dort einzuleben. So.. Das müsste es eigentlich auch schon gewesen sein. Ihr wisst ja.. Bei fragen an die Direktorin wenden und den Zettel, den ich euch gerade ausgeteilt hab demnächst wieder mitbringen. So.. Und jetzt beginnen wir mit der Hausaufgabenkontrolle..” Ein Stöhnen ging durch die Klasse.
 

Drei Wochen später lagen Sasuke und Sakura Schulter an Schulter im Park unter der großen Buche und sahen in den blauen Himmel. Kleine Schäfchenwolken zogen vorbei und der Himmel wurde bereits dunkel. Es war später Nachmittag.

„Ich kann es immer noch nicht fassen! Du fliegst ins Ausland! Für ein Schuljahr! Weißt du was das bedeutet?” „Das ich wo anders in die Schule geh?” „Ach Sasuke du bist doof!” Sakura drehte sich auf den Bauch und strich sich eine ihrer braunen Strähnen hinters Ohr. Gespielt empört sah sie ihn an. „Nein du Schlumpf! Das heißt, dass wir uns ein ganzes Jahr lang nicht sehen werden, dass du die 10. ganz wo anders machst und dass wir, wenn wir uns wieder sehen, dann 17 sind! Gut, du wirst dann bald 18, aber is ja egal!” „Und?” Sasuke zog eine seiner Augenbrauen nach oben. Lachend schlug Sakura ihm in die Seite. „Du bist soo doof! In diesem einem Jahr können wir uns verändern!” „Und?” Sasuke wusste immer noch nicht worauf sie hinaus wollte. Sakura setzte sich auf. „Na.. Wenn wir uns dann wieder sehen, dann könnten wir uns nicht mehr mögen!” „Was laberst du?” „Ja, doch! Schau mal, wenn-” „Klappe Sakura. Pass auf. Es gibt heutzutage so was wie Internet, da können wir ständig in Kontakt sein und außerdem werde ich dich nie nicht mögen.” Hatte er das eben laut gesagt? Schien so. Sakura lief ein wenig rosa an. Er auch.

„Äh.. Gut, dann versprechen wir uns jetzt gegenseitig, dass wir das kommende Jahr immer in Kontakt bleiben werden und wir danach immer noch Freunde sind!” „Frau. Es ist bloß ein Jahr! Keine fünf! Aber ja gut, ich verspreche es!” Augenrollend und lächelnd nahm er Sakuras Hand und schüttelte sie. „Dann ist ja gut. Ich muss los. Muss zu meinem Job. Bis in einem Jahr Sasuke!” Sie gab ihm ein Küsschen auf die Wange, packte ihre Tasche und verschwand fröhlich winkend um die Ecke.

Gähnend ließ sich Sasuke wieder auf den Rücken fallen und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Ein Jahr. Was wohl alles passieren würde, in dem Jahr? Sasuke hoffte, dass er nicht wieder zu einem Mobbingopfer wurde. Wenn er so zurück dachte, wusste er nicht mal, wie er zum Nerd geworden war. Vor dem Tod seines Vaters war ein kleiner Satansbraten gewesen, wie Itachi es immer so schön nannte. Aber dann.. Nach dem Tod hatte er angefangen sich in seine Schulbücher zu verbuddeln. Seitdem hatte sich nichts geändert. Hatte er nichts geändert.
 

„Hey Nerd! Ein Wunder dich in der Natur zu sehen! Musst du nicht irgendwelche Bücher wälzen?” Ein Schatten tauchte über Sasukes Gesicht auf. Kimimaro. Irgendwie wirkte er wütend. Trotz seines Grinsens. „Was willst du Kimimaro? Wir haben keine Hausaufgaben auf und du weißt, dass ich kein Geld dabei hab.” Er hielt dem Blick des Platinblonden stand. „Da hast du Recht.” Sein gehässiges Grinsen wich einem wutverzerrten Gesicht und dann trat er zu. Sasuke krümmte sich vor Schmerz und hielt sich die Seite. „Du kleiner Pisser machst dich aus dem Staub! Und wer soll jetzt meine Hausaufgaben machen? Und von wem schreib ich ab? Du kleiner Fettsack, das hast du mit Absicht getan! Wegen dir fall ich jetzt wahrscheinlich nächstes Jahr durch! Du Ratte!” „Dann würd ich’s mal mit Lernen probieren.” „Heute besonders mutig, was? Na warte du Arschloch!” Wieder trat er auf Sasuke ein, schlug ihn mit den Fäusten. Sasuke konnte sich nicht mal wehren. Sai und Kiba hielten ihn fest und die vier Mädels bildeten einen Sichtschutz. Abends kam kaum noch jemand in den Park, selbst wenn es erst dämmerte, so wie jetzt.

Sasuke hatte keine Chance.

Immer wieder trafen die harten Fäuste von Kimimaro ihn. Er wurde verprügelt, für die Dummheit und Faulheit eines anderen. Sasuke begann zu lachen. Laut und aus vollem Halse. „Hey Kimi.. Der Nerd hatse nicht mehr alle.. Lass uns abzischen.” „Fresse Kiba, das seh ich selber. Gehn wir.” Keine Minute später waren sie verschwunden und ließen Sasuke blutend und unter Schmerzen zurück, doch er lachte immer noch. Fünf weitere Minuten später, hatte er sich endlich wieder einbekommen, aber er stand noch nicht auf. Sasuke blieb im Gras liegen. Der Himmel war in ein dunkles Rot getaucht und die Sonne ging langsam hinter den Hochhäusern unter. In wenigen Minuten würde es ganz dunkel sein.

Langsam hob Sasuke den Arm und wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel. Er hob sich die Hand vor Augen und betrachtet den einzelnen Bluttropfen, der daran herunterfloss. Dann sah er wieder in den Sonnenuntergang.

Er würde sich in diesem einem Jahr verändern. Er würde, wenn er wieder kam, sich an Kimimaro rächen. Er würde sein komplettes Image ändern. Und dann würde er Sakura seine Liebe gestehen. Egal wie, aber er würde all das tun.

Sasuke balle seine Hand zur Faust, stand langsam auf und ging mit den Händen in den Hosentaschen vergraben nach Hause.

Ein Jahr.

Er würde es nutzen.
 

-
 

Ein Jahr später.

Sakura blies sich eine ihrer kurzen Strähnen aus dem Gesicht und versuchte sich auf ihre Noten zu konzentrieren. „Hey Saku! Versuchst du dich wieder am Gitarre spielen?” „Ja Ino. Aber das kann ich ja jetzt vergessen.” „Jaja.. Ich hab dich auch lieb.” „Ich weiß.” Und dann begannen sie zu lachen. Ino, die bisher noch in Sakuras Zimmertür gestanden war, schmiss sich zu ihrer Freundin aufs Bett und sah auf das Notenblatt. „Na da haste dir ja mal wieder nen Song rausgesucht. Aber jetzt leg die Gitarre bei Seite! Heute ist Montag und die Geschäfte haben offen! Also ab in die Stadt! Wie gehen shoppen! Hinata kommt auch mit!” „Schon wieder?”, quengelte Sakura und stellte ihre Gitarre neben ihr Bett, auf dem ihre Freundin zu hüpfen begonnen hatte. Ihre blonden, langen Haare flogen dabei wild durch die Gegend. Sakura musste grinsen. Nach den Ferien war es eine ganzschöne Umstellung gewesen. So ohne Sasuke. Aber nach einigen Wochen hatte sie sich mit der neuen Schülerin Hinata Hyuga angefreundet. Sie erinnerte Sakura ein wenig an Sasuke. Still und ein wenig streberhaft. Aber Hinata war von der Sorte Mädchen, die zu süß für diese Welt waren. Da wurden sogar die Glücksbärchis blass vor Neid. Sakura kannte kein anders Mädchen, das so süß wie Hinata war. Hinata war einfach purer Zucker. Ganz im Gegensatz zu Ino. Die war pures RedBull. Immer aufgeweckt und immer am reden. Ursprünglich hatte sie ja zu Kimimaros Clique gehört, nachdem er eines Tages mit Drogen zugedröhnt in die Schule kam, hatte sich die Gruppe getrennt. Niemand wollte mehr etwas mit ihm zu tun haben. Und so ist Kimimaro dieses Jahr auf die schiefe Bahn geraten und unter anderem auch durchgefallen. Er durfte die 10. noch mal machen. Karin beanspruchte jedoch nun den Schulqueen Titel für sich. Kin und Tayuya liefen ihr wie Hunde hinterher. Außerdem waren sie zu wandelnden Puderquasten mutiert. Sai und Kiba haben sich wie Ino abgesplittert und sich neue Freunde im Zeichenkurs und im Biologiekurs gesucht. Und Ino.. Nun.. Ino war zuerst ganz allein, jedoch wurde sie durch eine neue Sitzordnung dann zu Hinata und Sakura in die Reihe gesetzt und sie hatten entdeckt, dass sie gut miteinander harmonierten.

Ino war von dem Tussentrip runtergekommen, Hinata wurde ein wenig selbstbewusster und weniger streberhaft - was unter anderem an Inos Umstyling lag - und Sakura änderte ebenfalls ihr Image. Auch unter anderem wegen Ino. Die Blonde hatte sie und Hinata nämlich eines Tages zum Frisör geschleppt, bei dem dann dunkelblaue, kurze Haare für Hinata und pinke, ins weißblonde gehende Haare für Sakura. Dazu noch neue, passende Outfits und tadaaa.. Schon hatten sie ein neues Image und eine neue Stellung in der Hackordnung der Schulhierarchie. Es liefen reihenweise Jungs hinter den drei Mädels hinterher und das sah Karin wiederum nicht gerne, weshalb sie die drei als Schulfeind Nr. 1 abgestempelt zu haben. Und somit waren Sakura, Hinata und Ino Anwärter auf den Schulqueentitel, den sie eigentlich gar nicht wollten, aber von einem Großteil der männlichen Wesen auf der KonohaHigh zugesprochen bekamen. Der andere Teil wollte, dass er bei ihrer Karin blieb. Und Karin wollte das auch, weshalb sie den Drei gerne auch mal eins auswischen wollte, jedoch immer wieder auch einstecken musste.

Oder um es kurz zu fassen: Es herrschte Zickenkrieg.
 

„Jetzt komm schon Haruno!” „Jaja.. Ich komm ja schon, Yamananka!” „Hey! Hyuga is auch noch da!”, meldete sich Hinata lachend zu Wort. Die Drei waren in der Stadt unterwegs und deckten sich mit neuen Klamotten ein. Zumindest mit so vielen, wie sie bei ihrem Kellnerjob verdienten und ausgeben konnten. Ino und Hinata hatten, als Sakura ihnen von ihrem Job erzählt hatte, freudig zugestimmt, mitzumachen.

„Hey Leute! Gehn wir auf ein Eis?” „Jep!” Und schon war es beschlossene Sache und sie pilgerten zu ihrer Lieblingseisdiele. Geschafft durch die Shoppingaktion ließen sie sich auf den Stühlen nieder und platzierten ihre insgesamt 17 Tüten neben sich. Die Bedienung kam und sie bestellten. Als die Kellnerin wieder gegangen war, lehnte sich Ino zu Sakura rüber und sah sie verschwörerisch an. Sakura zog ihre Augenbrauen hoch. „Möchtest du mir etwas sagen Ino?” „Nein, aber fragen”, meinte Ino und grinste breit. Dann sah sie zu Hinata, der ein Licht aufging und sich nun ebenfalls über den Tisch lehnte und Sakura verschwörerisch anschaute. Sakura dagegen rutschte ein Stück zurück. „Jaaa?”

„Also meine liebe Sakura. Morgen ist unser erster Schultag und du weißt, was das bedeutet.” „Ja, wir kommen in die 11. Klasse.” Ino ließ den Kopf auf den Tisch knallen und hob ihn gleich darauf wieder. „Nein du Pappnase! Dein Sasuke-Schatzi kommt wieder! Und du wirst ihm mit deinem neuen Image vor die Nase treten und ihn küssen, dass alle Jungs ihn am liebsten verprügeln würden!”, begann Ino. „Und dann wirst du ihm deine Liebe gestehen und ihr werdet im Besenschrank der Schule verschwinden!”, führte Hinata weiter, wobei sie von ihren beiden Freundinnen etwas verstört angeschaut wurde. „Sag mal Hinata kann es sein, dass die Bücher, die du in letzter Zeit ließt, ein bisschen versaut sind?”, fragte Ino. „Nein. Ich kann doch auch nichts dafür, wenn da auf fast jeder Seite irgendetwas mit Sex zu tun hat. Es geht nun mal um Mädchenhandel.” „Aha. Jedenfalls werde ich Sasuke nicht küssen und auch nicht meine Liebe gestehen und auch nicht - ich wiederhole nicht - in die Besenkammer der Schule zerren. Ich weiß ja nicht mal wie es ihm geht. Die letzten Monate hatten wir kaum Kontakt, wegen den ganzen Prüfungen und in den Ferien ist er ja dann noch mit seiner Gastfamilie in den Urlaub gefahren. Außerdem war der Kontakt, den wir hatten auch nur auf maximal eine Stunde am Tag im Chat beschränkt, weil entweder ich oder er viel zu tun hatten. Außerdem möchte ich eine gewisse Ino Yamananka daran erinnern, dass ich während der Zwischenferien auch keine Zeit hatte, da sie ja mich mit in ihren Familienurlaub genommen hat. Übrigens wollen sich meine Eltern revanchieren und dich das nächste Mal mitnehmen. Oh schaut nur, da kommt unser Eis.” Somit war das Gespräch für Sakura beendet und sie stürzte sich auf ihren Erdbeer-Kirsch-Eisbecher.

Ino ließ aber nicht locker.
 

„Ach komm schon Saku!”, nuschelte sie zwischen sie zwei Löffeln von ihrem Krokantbecher. „Nein!” „Komm schon.” „Nein.” „Saku?” „Was?” „Aber du liebst ihn?” Sakura verschluckte sich und musste heftig husten. Hinata klopfte ihr auf den Rücken, während Ino sich das Lachen verkneifen musste. Als sich Sakura wieder beruhigt hatte, grinste die Blonde sie unschuldig an. „Also?” Peinlich berührt starrte Sakura auf ihren Eisbecher. „Hmnmhnnnmn.” „Was? Ich glaube ich habe dich nicht verstanden. Könntest du das bitte wiederholen?”, fragte Ino zuckersüß. „Ja, ich liebe ihn”, nuschelte Sakura betreten ihrem Eisbecher zu. Hinata und Ino quiekten auf.

„Also doch in den Besenschrank!” „Hinata du Sau!”
 

„Und? Weißt du schon, was du morgen anziehst?”

„Kleidung?”

„Ach Mensch Saku! Es muss schon was sexy und tolles sein!”

„Warum Ino? Ich bin doch keine Karin! Ich werd Sasuke nicht um den Hals fallen wie ein wildgewordener Groupie! Was ist, wenn er mich gar nicht mehr mag?”

„Sakura Haruno: Erstens hat er es dir versprochen, zweitens in einem Jahr wird nicht viel passiert sein und drittens du hast keinen einzigen Jungen an dich ranlassen. Du bist noch Jungfrau und das, obwohl du genügend Verehrer hast! Ohne Tampon hättest du noch dein Jungfernhäutchen! Du bist keuscher als eine Nonne! Und erzähl mir jetzt nicht, dass du keine Zeit hattest! Insgeheim wünscht du dir doch, dass Sasuke dein Erster sein wird!”

„Ino!” Sakura war mit jedem Satz mehr rot geworden. Warum konnte ihre Blonde Freundin nur so problemlos und schamlos über Sex sprechen? Sakura war dieses Thema peinlich. Sogar Hinata, das etwas schüchterne und zuckersüße Mädchen war total versaut. Gut, Sakura musste zugeben, dass sie auch schon den ein oder anderen Gedanken- Halt! Stopp!

„Saku? Bist du noch dran?” Sakura atmete tief durch und legte dann wieder den Hörer des Telefons an ihr Ohr.

„Jaja.. Hab nur kurz nachgedacht.”

„Darüber, wie du Sasuke verführen willst?”

„Mensch Ino! Kannst du mal aufhören damit! Wer weiß, ob er.. Ob er..”

„Ob er was? Na egal.. Weißt du was mir gerade eingefallen ist? Wir müssen deinen Sasuke-Schatzi dann noch ein wenig aufpeppen. Du erinnerst dich doch sicher noch daran wie er vor einem Jahr ausgesehen hat. Ich will jetzt nicht snobbig klingen, aber sein Nerdimage passt zu deinem Queenimage nicht. Aber du solltest ihn trotzdem morgen schon probieren zu verführen.”

„Jaahaaa.. Mein Gott Ino. Und wie soll ich das deiner Meinung nach machen?”

„Zieh die neue, sexy Unterwäsche, deinen schwarzen Faltenminirock, dein weißes LongShirt mit den bunten Schmetterlingen an der Seite, einen schwarzen Schal, deine schwarze Strickjacke, deren Ärmel du hochschiebst, dann deine neuen, bunten Armreifen und dann noch deine schwarzen Chucks an, bisschen Schminke und fertig. Joa.. Des müsste ein gutes Outfit ergeben. In meinem Kopf tut es das zumindest.”

„Sag mal Ino, woher weißt du eigentlich meinen kompletten Schrankinhalt?”

„Ich bin deine Freundin! So und jetzt muss ich auflegen, ich muss noch duschen und mir dann die Nägel lackieren! Tschüssi!” Und schon hatte die Blonde aufgelegt.

Sakura starrte noch einige Sekunden auf den Hörer, ehe auch sie auflegte und sich mit mulmigem Gefühl die Sachen, die ihr Ino vorgeschlagen hatte aus dem Schrank zog. Sie besah sich die Sachen und schüttelte seufzend den Kopf. Na gut, dann würde sie eben mal das anziehen, was Ino ihr vorschlug. Sie ging zu ihrer Unterwäschenschublade und wollte sich gerade Unterwäsche für morgen rausholen, als sie inne hielt.

Sakura sah zu den Einkaufstüten, die auf ihrem Sessel standen und dann sah sie wieder in die Schublade vor sich. Sollte sie? Sakura biss sich auf die Unterlippe. „Ach scheiß drauf, ich bin 17!”, murmelte sie zu sich selbst und ging auf die hellrosa Tüte zu, die auf dem Sessel lag. Ino und Hinata hatten sie nach dem Eis in einen Unterwäscheladen geschleppt und ihr neue Unterwäsche angedreht. Dabei haben sie wild darüber diskutiert, wie Sakura Sasuke am besten verführen konnte. Wenn Sakura daran dachte, wurde sie wieder rot. Der komplette Laden konnte mithören und natürlich waren Leute - Frauen und Männer! - da, die sich dann alle ganz dezent das Grinsen verkneifen wollten. Pah! Sakura hatte es trotzdem gesehen. Notgeile Gesellschaft..
 

Leicht peinlich berührt zog sie einen schwarzen Tanga mit weißen Blumen darauf heraus und auch den passenden BH dazu. Nachdenklich auf der Unterlippe kauend legte sie beides zu den restlichen Klamotten, die sie morgen tragen wollte, beziehungsweise tragen sollte.

Mit noch mulmigen Gefühl legte sie sich ins Bett und starrte durch ihr Fenster zu ihrer Linken nach draußen in den Nachthimmel. „Ach Sasuke. Ob du das Versprechen halten wirst?”
 

Morgens, halb acht in Sakuras Zimmer.

„Scheiße! Wo ist mein zweiter Schuh!”

„Sakura! Ino und Hinata sind da!”

„Ja Mum.. Danke.. Ich komme gleich!” Gestresst wuselte Sakura in ihrem Zimmer herum und suchte ihren zweiten schwarzen Chuck. Die Schuhe hatte sie gestern nicht rausgelegt und jetzt hatte sie das Schlamassel! Sie sah unterm Bett nach und siehe da - da war er! Wieso kam sie nicht gleich drauf? Alle Schuhe sind immer unterm Bett, wenn man sie suchte. Schnell schlüpfte sie hinein, schnappte sich ihre kirschrote Umhängetasche, stolperte dann in den Gang und rauschte an ihrer Mutter vorbei, die ihr noch schnell einen Kuss auf die Wange drückte und ihr einen schönen Schultag wünschte.

„Heiß Saku, wirklich heiß! Ich bin guuut!”, schwärmte Ino über Sakuras Outfit. „Da muss ich Ino Recht geben! So kann Sasuke gar nicht anders, als dich zu vernaschen.” „Hinata! Als du noch total schüchtern und unschuldig-süß warst, hast du mir besser gefallen!” „Tja meine Liebe. So ist das Leben.” Sakura streckte ihren Freundinnen die Zunge raus und marschierte dann schnurstracks zur Bushaltestelle. Zwei Minuten später dieser dann auch schon und sie stiegen ein. Breit grinsend setzten sie sich alle drei hinten auf ihre Stammplätze. Ino links, Sakura Mitte, Hinata rechts. Wieder diskutierten die beiden wild über Sakura hinweg, wie sie handeln sollte. Sakura dagegen rutschte immer tiefer in ihren Sitz und versuchte die glotzenden Blicke der anderen Busfahrer zu ignorieren. Die einen Glotzen wegen Inos und Hinatas Gesprächsinhalt, die anderen, weil durch das Rutschen gefährlich viel zu sehen war.

„Leute wir müssen aussteigen. Und tut mir den Gefallen nicht auf dem Schulhof weiterzureden.” „Saku, Saku, Saku.. Entspann dich. Verkrampftheit ist bei Se-” „STOPP! Ich. Wills. Nicht. Hören!!” „Is ja gut..” Hinata zog gespielt beleidigt ihre Schmolllippe und machte Sakura somit automatisch ein schlechtes Gewissen. Seufzend wuschelte sie Hinata durch die Haare und schritt dann über den Schulhof ins Schulgebäude.

Gerade noch pünktlich kamen sie in die Klasse. Kakashi kam fünf Minuten nach ihnen. „Hallo Leute heute werden wieder unsere Auslandsjahrschüler kommen. Ich denke so nach der großen Pause, da sie ja noch die Kurse für die 11. und 12. Klasse belegen müssen. Des Weiteren haben wir auch zwei Auslandsschüler, die wir dieses Jahr hier bei uns aufnehmen. Shikamaru Nara und Naruto Uzumaki. Die beiden werden nachher auch noch zu uns in die Klasse kommen. So.. Öhm.. Ja.. Dann werde ich euch mal erzählen, was wir dieses Jahr an Stoff durchnehmen werden..”

Ab diesem Zeitpunkt schalteten Sakura, Ino und Hinata ab. Ino kritzelte ihren Block voll, Hinata las heimlich ihr Buch unterm Tisch und Sakura erschrak, weil ihr Handy in ihrer Tasche vibrierte. Darauf achtend, dass Kakashi sie nicht sah, nahm sie es heraus und schob es auf.

Dann rief sie die SMS auf.
 

Hey Sakura

Sry das ich mich nich gemeldet hab.

Pause, Stammplatz?
 

Sasuke
 

So kurz angebunden wie eh und je. Sakura grinste und schrieb zurück. Dann schob sie ihr Handy wieder zusammen und freute sich wie ein Schnitzel auf die 20 minütige Pause. Nachdem endlich die zwei langweiligen Stunden vorüber waren, wuselten alle Schüler nach draußen, um die letzten Strahlen des Spätsommers noch zu genießen.

Sakura, Ino und Hinata ließen sich ein wenig Zeit, damit sie ´nicht von den Schülermassen umgerempelt wurden und schlugen dann ebenfalls den Weg nach draußen an.

Dort herrschte jedoch aufgebrachte Stimmung. Alle waren wild am tuscheln und starrten auf den Stammplatz von Sakura und Sasuke. Was war los?

Mit Mühe kämpften sich die Drei durch und blieben dann wie angewurzelt stehen. Hinter ihrem Rücken konnte Sakura Hinata zu Ino flüstern hören: „Das ist der Nerd Sasuke Uchiha, von dem ihr mir erzählt habt? Sicher?” Sakura glaubte es auch noch nicht ganz. Vor ihr stand nicht der leicht moppelige, brillentragende, ruhige, streberhafte Sasuke, den sie kannte. Vor ihr stand ein.. ein.. Hinter sich konnte sie ein Mädchen hören: „Er sieht aus wie Sex pur. Ein junger Gott.” Gott war vielleicht ein bisschen übertrieben, aber Sakura musste dem Mädchen zustimmen. Er sah aus wie Sex pur. Und als er den Mund aufmachte und zu sprechen begann, musste Sakura an sich halten ihn nicht, wie Ino gesagt hatte, zu küssen, bis alle Jungs ihn hassten.

„Lange nicht gesehn, Sakura.”
 

Sakura wollte ihn am liebsten den ganzen Tag nur anschauen. Seine längeren Haare, sein durchtrainierter Körper, den er geschickt unter einem schwarzen, etwas engeren T-Shirt verbarg und dessen Beine in einer Jeans steckten, die wie für ihn gemacht schien. Und er trug seine Brille nicht mehr. Wahrscheinlich Kontaktlinsen. Sakura fand ihn einfach nur heiß.

Was Sakura aber nicht wusste: Auch Sasuke hatte sie gemustert und was er sah, gefiel ihm ebenfalls. Sakura hatte sich nicht viel verändert. Zwar war ihr Körper noch ein wenig weiblicher geworden, aber am meisten hatten sich ihr Stil und ihre Haarfarbe geändert. Aber es stand ihr ganz gut. Er ließ seinen Blick zu Ino werfen, die ihn mit offenem Mund anstarrte. Seit wann waren Sakura und Ino befreundet? Da hatte sich wohl viel getan. Was war eigentlich mit Kimimaro?

„Sag mal Teme, warum starren die dich alle an, als seiest du ein UFO?” „Naruto, das liegt daran, dass sie Sasuke nur als Nerd kennen. Das er jetzt der pure Sex ist, damit kommen sie nicht klar”, meinte ein braunhaariger Junge im Hintergrund. „Ach so.” Breit grinsend kam ein blonder Junge auf Sasuke zu und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Meine Damen und Herren. Darf ich euch den neuen Sasuke Uchiha vorstellen. Als er zu uns an die Schule kam, haben wir uns ein wenig um ihn gekümmert und nun ist er ein Playboy wie er im Buche steht.” „Ich wurde eher unfreiwillig in diese ganze Affäre mit einbezogen.” „Macht nix.. Aber du hast dich gut gemausert. Oder wer kann von sich behaupten innerhalb eines Jahrs zum Sexgott aufzusteigen? Ich meine wie viele Mädchen has-” Sasuke hielt dem Blonden den Mund zu und wollte gerade etwas erwidern, als sich eine weitere Person durch die Schülermenge zwängte. „Hallo Sasuke. Ich habe von deiner Rückkehr und deiner Veränderung gehört. Du kennst mich sicher noch. Ich bin Karin Kusakure und derzeitige Schulqueen der KonohaHigh. Willst du mein Schulking sein?” Anzüglich leckte sie sich über die Lippen. Leicht angewidert über dieses billige Angebot rümpfte Sasuke die Nase. „Ne danke. Ich steh nicht auf wandelnde Pudertöpfe.” „Bist du dir da sicher?” Mit wackelnden Hüften und lasziven Blick ging sie auf ihn zu und drückte ihm einen Finger gegen die Brust. „Ich könnte dir aber vieles Gutes tun.” Während sie dies sagte, formte sie kleine Kreise auf seiner Brust und kam seinem Gesicht immer näher. Sasuke kam ihr ebenfalls immer näher und - ging am Kopf vorbei zu ihrem Ohr. „Ich sagte nein, aber frag doch mal Naruto oder Shikamaru.” Damit richtete er sich wieder auf und zeigte grinsend auf seine Freunde neben ihm. „Äh nee.. Lass ma stecken Make-up-Opfer”, meinte Naruto angewidert und verzog das Gesicht. Shikamaru begnügte sich mit einem skeptischen Blick. Gerade wollte Karin erneut etwas sagen, als sich Sasuke auch schon um sie herumbewegte und auf Sakura zuging. Knapp vor ihr blieb er stehen.

„Die Haarfarbe ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber steht dir.” „Wer bist du und was hast du mit Sasuke gemacht?”, fragte Sakura noch immer leicht irritiert. „Ich dachte ich mach mal ne Generalüberholung. Andere Frage, seit wann bist du so dicke mit Ino?” „Kimimaro is voll abgestürzt und die Gruppe hat sich aufgelöst.. Und Ino ist gar nicht so schlimm, wie sie scheint.” Das empörte Schnauben neben sich überging Sakura einfach mal. „Aha. Ich habe noch ein Versprechen zu lösen.” „Ich weiß.” „Ich muss dich nach dem Jahr immer noch mögen und du mich.” „Ich weiß.” „Magst du mich noch?” „Ja.” „Gut, ich dich nämlich auch.”
 

Und dann küsste er sie.
 

Sakura vergrub ihr Hände in seinem T-Shirt, während er mit der einen Hand in ihren Nacken fuhr und mit der anderen Hand ihr Kinn hielt.

Ein leises Räuspern neben ihnen, ließ sie stocken und schließlich aufhören. Die Schülermasse hatte sich bereits aufgelöst, doch war überall nur ein Gesprächsthema zu hören. Sasuke Uchiha. Vom Nerd zum Sexgott. Von hässlichen Entlein zum Schwan.

„Ihr habt gerade fünf Minuten rumgeknutscht. Die Pause dauert noch ca. fünf Minuten. Wäre es dann nicht angebracht sich ein wenig um die Freunde zu kümmern?” „Tut mir Leid Ino, aber ich knutsch dich später, ok?” Der blonde Junge und Hinata mussten Lachen - und sahen sich dann erstaunt an. Begeistert sah der Blonde zu Sasuke während er auf Hinata deutete: „Ich mag sie. Sie hat den gleichen Humor wie ich.” Sasuke verdrehte die Augen und reichte Hinata die Hand zur Begrüßung. Immerhin kannte er sie ja nicht. „Also du bist Naruto und du Shikamaru?”, fragte Sakura die beiden Jungs. „Jep, die sind wir! Nett dich kennen zu lernen. Wir haben schon viel über dich gehört. Unser lieber Sasuke hier hat nämlich die meiste Zeit nur über dich geredet musst du wissen.” „Dobe, ich denke, das will keiner wissen.. Und jetzt komm.. Es hat geläutet.” Widerwillig machte sich Naruto mit dem Rest auf den Weg zum Schulgebäude. Dabei kamen sie an Kimimaro vorbei, der auf der Treppe in die Aula saß und eine rauchte. Saskue stellte sich vor ihn, mit den Händen in den Hosentaschen. „Sieh an, sieh an. Und da sitz er nun. Der große Kimimaro Schülerschreck. Schon scheiße, wenn man ganz unten is, nicht wahr?” Kimimaro sah auf. „Halt deine beschissene Klappe Uchiha”, meinte er wütend, drückte seine Zigarette auf der Treppenstufe aus, blies Sasuke den Rauch ins Gesicht und verschwand dann im Gebäudeinneren. „Tja.. Übermut tut selten gut.” Er drehte sich kurz zu seinen Freunden und zu Sakuras Freundinnen um und sah dann wieder nach vorne, auf die KonohaHigh. In Gedanken machte sich Sasuke einen kleinen Zettel:
 

Status: Alles erreicht, was vorgenommen.
 

- Image geändert [erledigt]

- Super Auftritt hingelegt [erledigt]

- Kimimaro gedisst [erledigt]

- Sakura geküsst [erledigt, aber unbedingt wiederholen!]
 

Sie gingen hinein, als es läutete und Sasuke ließ sich nach hinten zurückfallen, um neben Sakura herzugehen, die mit Ino gerade etwas zu diskutieren schien. Naruto, Hinata und Shikamaru liefen voraus und redeten ebenfalls aufgeregt miteinander. Gut.. Das taten Hinata und Naruto, Shikamaru tat das, wie Sasuke ihn kannte, immer tat: Er war still. Shikamarus Motto war schon immer: Dabei sein ist alles.

Plötzlich wurde er zur Seite gestoßen und ehe er sich orientieren konnte, saß er im Dunkeln und Sakura lag auf ihm. Von draußen konnte er nur die Stimme von Ino hören: „Tut mir Leid Schätzchen, aber wir wollen nur das Beste für dich.” Und dann gingen sie und die anderen lachend davon. Das letzte was Sasuke gehört hatte, war das Klicken des Schlüssels im Schlüsselloch. Es war also abgesperrt. Er und Sakura waren allein im Dunkeln in - er kniff die Augen zusammen und versuchte durch das Licht, das unter dem Türschlitz hindurchkam etwas zu erkennen - einem Besenschrank. Nur er und Sakura. Allein. Im Dunkeln. Im Besenschrank. Irgendwie war das hier ziemlich klischeehaft, doch trotzdem machten sich bereits die ersten unartigen Bilder in seinem Kopf breit.

Sakura war aufgestanden und hatte sich nach vorne gebeugt, um durch das Schlüsselloch spähen zu können. Sasuke schluckte. Diese Aussicht..

„Sa.. Sakura was machst du da?” „Ich schaue, ob jemand da ist, der uns hier raushelfen könnte.” Sie bewegte sich einwenig und ihr Rock flatterte leicht. Sasuke stockte ein weiteres Mal und stand langsam auf. Plötzlich kam ihm die Luft hier drin furchtbar stickig vor. „Sakura?” „Was ist denn?” Sie kehrte ihm immer noch den Rücken zu. „Nimmst du die Pille?” Irritiert drehte sich Sakura um und sah ihn fragend an. „Ähm ja? W-” Zu mehr kam Sakura nicht, denn Sasuke drückte sie gegen die Tür und küsste sie wild.
 

In dem vergangenen Jahr hatte er sehr viele Frauenbekanntschaften gemacht, doch insgeheim hatte er sich immer Sakura vorgestellt. Nicht besonders nett den anderen Frauen gegenüber, aber was soll’s? Um ehrlich zu sein, ist er eigentlich zu einem richtigen Arschloch geworden. Er nahm sich so viele Frauen wie er wollte und warf sie dann gebraucht wieder weg. Außerdem vertrug er mittlerweile auch mehr Alkohol und somit trank er auch ganz gerne mal einen mit. Eine Zigarette ab und an war auch nicht schlecht. Trotz allem hatten seine Schulnoten nicht dafür gebüßt. Gut, in manchen Fächern stand er jetzt auf 2ern oder 3ern, aber im Großteil der Fächer hatte er noch eine eins. Er war Sex und Nerd zugleich.

Sasuke grinste in den Kuss hinein, als er an Sakuras Gesicht gedacht hatte, als sie ihn auf dem Schulhof gesehen hatte. Aber er musste gestehen, dass er auch ein wenig verdutzt war, als er sie gesehen hatte. Von dem kleinen Mädchen mit den schokobraunen haaren war nichts mehr zu sehen. Sie war eine junge Frau geworden.

Und diese junge Frau wand sich gerade unter seinen Fingern, die er während des Kusses über ihren Körper fahren ließ. Sasuke ließ seine Hände unter Sakuras T-Shirt wandern und berührte ihre weiche Haut darunter. Er küsste ihren Hals entlang und konnte Sakura leise an seinem Ohr seufzen hören. Auch ihre Hände wanderten über seinen Rücken, unter sein Shirt und seine hart antrainierten Muskeln entlang. Es hatte ihm viel Schweiß und manchmal sogar Blut gekostet, als er zusammen mit Naruto trainiert hatte. Rugby war eben nichts für schwache Jungs. Es war ein Wunder, dass er sich nichts gebrochen hatte.

Langsam schob Sasuke ihr T-Shirt immer höher und verteilte nun Küsse auf ihr Dekolletee, bei den Sakura sich in seinen Haaren verkrallte. Schnell nahm er ihre Lippen wieder in Anspruch und ein Zittern überkam ihn, als Sakura begann ihn im Nacken zu Kraulen. Er ließ seine Hände zu ihrem Hinten wandern und fuhr mit den Fingerspitzen den Stoff ihres Tangas nach. Die Rosahaarige zog scharf die Luft ein, als er dabei nach vorne ging.

„Sa-Sasuke..”, begann sie mit rauer Stimme. „Hn?” Wieder ein seufzen, als er ihre Schenkel streichelte. „Ich.. Es.. Ich.. Noch Jungfrau..”, brachte sie schwer atmend hervor. Sasuke glaubte etwas von Scham in ihrer Stimme zu hören, doch er öffnete nicht die Augen, um nachzusehen. Trotzdem hielt er inne in seinem Tun und gab ihr einen langen Kuss. „Keine Angst”, meinte er leise. „Ich vertraue dir”, hauchte sie gegen seine Lippen und küsste ihn dann von sich aus. Sasuke sah dies als Erlaubnis weiterzumachen. Auch wenn er grinsen musste.
 

Das erste Mal in einem Besenschrank.

Echt romantisch.
 

Sasuke drückte sich enger an Sakura, die seine Erregung jetzt noch deutlicher spürte. Irgendwie war ihr das Ganze hier nicht geheuer, aber aufhören wollte sie auch nicht. Nachher würde sie Ino erst zusammenstauchen und dann danken, oder so ähnlich.. Sasukes Küsse ließen sie nicht richtig denken, denn ihr Verstand verabschiedete sich immer mehr.

Sakura spürte, wie Sasuke ihr ihr Höschen auszog und verkrampfte sich schlagartig. Sasuke merkte es und kitzelte sie ein wenig am Bauch. Sakura lachte. „Was tust du da Sasuke?” „Dich entspannen.” Er küsste sie wieder leidenschaftlich und spürte ihr Lächeln an seinem Mund. Sasuke spürte, wie sie unbeholfen über seinen Bauch nach unten zu seiner Jeans strich, vorsichtig den Knopf öffnete und dann langsam den Reisverschluss aufzog. Mutig war Sakura immer schon gewesen, doch meist bekam sie dann irgendwann im Eifer des Gefechts Zweifel. So wie jetzt auch. Sie hatte ihm bereits die Shorts ein Stück nach unten gezogen, doch nachdem Sasuke wieder ihren Hals in Beschlag nahm und seine Hände an ihren Seiten auf und ab wandern ließ, verließ sie irgendwie wieder ihr Mut. Doch dafür übernahm Sasuke nun wieder die Führung und entlockte Sakura ein paar raue, leidenschaftliche Seufzer..
 

„Glaubst du wirklich, dass wir sie jetzt schon holen sollen? Ich mein, wenn sie gerade..?” Hinata ließ den Satz unvollendet und sah Ino fragend an. Zwar war sie für die Besenschrankidee gewesen und fand es auch super, dass Ino Sasuke und Sakura da reingeschubst hatte, aber stören wollte sie nicht beim.. Na ja.. Beim halt.

„Ach doch.. Ich glaub, die sind langsam fertig. Is immerhin schon fast Ende Vierte Stunde. Teme hat’s echt drauf. Ein wahres Naturtalent.” Hinata schlug ihm auf den Hinterkopf. „Naruto! Ich kenn dich erst seit heute, aber dafür weiß ich schon die Hälfte deines Lebens! Ich will nicht wissen, wie gut Sasuke im Bett ist!”, meinte die Blauhaarige, während sie leicht rosa anlief. Naruto grummelte und zog beleidigt eine Schnute. „Also? Was ist jetzt? Soll ich mal nach den bedien gucken?” „Vielleicht solltest du erst mal an der Tür horchen und dann entscheiden.” „Keine schlechte Idee Shika!” „Ich weiß.” Ino schüttelte belustigt den Kopf über diesen Kerl. Er war von allem und jedem gelangweilt und trotzdem hing ihm etwas an seinen Freunden. Das hatte sie die kurze Zeit, die sie ihn nun kannte herausgefunden. Laut Naruto war Shikamaru auch überdurchschnittlich intelligent, doch davon war sie noch nicht besonders überzeugt. Bislang döste er ja auch nur vor sich hin.

„Ok. In der nächsten Pause werde ich dann-” „Miss Yamananka! Ich bitte sie darum ihre Gespräche einzustellen oder sie mit der Klasse zu teilen!” „Ähm Nein.. Ich bin schon still. Naruto hat nur gefragt, wo das Krankenzimmer ist.. Wegen Sasuke und Sakura und so”, redete sich Ino aus der Affäre. Ihre Lehrerin Kurenai sah sie noch mit einem strafenden Blick an und fuhr dann fort den Schülern über den diesjährigen Stoff zu berichten.

„Warum ich?”, flüsterte Naruto zu Ino. Sie hatten sich alle in eine Reihe gesetzt, nachdem sich Naruto und Shikamaru vorgestellt hatten. „Sorry, aber das war die erste Ausrede, die mir eingefallen ist.” Genauso wie die Ausrede, dass Sasuke und Sakura im Krankenzimmer seien, weil Sasuke noch einen JetLag hatte und sich nicht so gut fühle. Natürlich gelogen, aber man konnte ja schlecht sagen, dass er und Sakura womöglich eine Nummer im Besenschrank der Schule schoben. Da war das mit dem JetLag schon viel besser.
 

Plötzlich ging die Tür auf und eine etwas zerzauste und leicht rosa angelaufene Sakura und ein ebenso zerzauster, aber verschmitzt grinsender Sasuke betraten den Raum.

„Ah Uchiha und Haruno. Miss Yamananka hat mir bereits erzählt, dass sie im Krankenzimmer waren. Geht es ihnen nun besser?” Etwas irritiert sah Sasuke seine Lehrerin an, nickte aber dann und setzte sich mit Sakura an den Tisch hinter Shikamaru und Ino, die sie verschwörerisch angrinste. Sakura streckte her die Zunge raus.

Als es läutete und das Ende der Vierten Stunde ankündigte, seufzten die Schüler alle auf. Nur noch eine halbe Schulstunde und dann hatten sie frei! Doch zuerst hatten sie noch kurz Zeit. Die Pausen zwischen den Stunden waren schon angenehm.

Und genau diese Pause nutzten die Vier vor Sasuke und Sakura und drehten sich ruckartig um. Naruto grinste breit, Hinata hatte die Augenbrauen hochgezogen, Ino grinste immer noch verschwörerisch und sogar Shikamaru ließ ein wissendes Grinsen über sein Gesicht huschen.

„Und?”, fragte Ino, nachdem sich weder Sasuke noch Sakura geäußert hatten. Sasuke grinste breit - was ihn noch anziehender aussehen ließ, wie Sakura fand - und begann dann zu sprechen: „Ein Gentlemen genießt und schweigt.” „Ach komm schon Teme! Seit wann bist du ein Gentleman? Du bist ein Playbo-” Wieder hatte Hinata ihm gegen den Hinterkopf gehauen und funkelte ihn böse an. Naruto schnaubte und grinste dann sofort wieder. Hinata verdrehte die Augen. „Da muss ich aber Naruto Recht geben, Sasuke. Seit wann ein Gentlemen? Außerdem: WIe seit ihr rausgekommen?” „Der Hausmeister hat uns gehört. Seit ich ne Freundin hab.” Dann küsste er Sakura.

Und Sasuke konnte hören, wie Karin stocksauer aufstampfte und musste grinsen.
 

Vom Nerd zum Sexgott?

Natürlich.. Man muss es nur wollen.

Mit ein wenig Fantasie und den richtigen Mitteln kann man alles werden.
 

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joa.. hab die Idee bekommen, als ich von _senorita_marie_ die FF gelesen hab.

Und ja.. das kam dabei raus.. is nix besonderes, man hätte auch mehr draus machen können, aber ich fand die Idee einfach supi, dass ich nen One-Shot draus machen wollte.. ^^
 

x3 sama