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Drei schlagende Herzen sind eines zu viel

Ruki&Uruha, Ruki&Reita
von

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Seit Stunden regnet es schon und schon mehr als eine Woche ist es her, dass man nicht mehr wirklich ohne Schirm aus dem Haus gehen kann, ohne richtig nass zu werden. Ich hasse dieses Wetter. Mit einer Tasse heißem Tee stehe ich am Fenster und schaue hinunter auf die Stadt, die durch den Regen so trist und leblos aussieht. Völlig in meinen Beobachtungen vertieft, bemerke ich erst gar nicht, wie die Haustür geöffnet wird. Erst Korons freudiges Bellen reißt mich aus meinen Gedanken und ich drehe mich um, kann direkt zu dir in den Flur schauen, da unsere Wohnzimmertür offen ist. Du bist gerade dabei die nasse Jacke auszuziehen. Deine Haare sind ebenso wie deine Hose und deine Schuhe völlig durchnässt.
 

Mit einem leichten Grinsen kommst du zu mir ins Wohnzimmer. Koron springt dir noch immer bellend am Bein entlang bis du dich zu ihm beugst, ihm über das kurze Fell streichelst und er sich zufrieden in sein Körbchen verzieht, ehe du bei mir bist und mich zur Begrüßung kurz küsst.
 

„Du hast mal wieder deinen Regenschirm vergessen, Uru.“ Es ist immer das Gleiche mit dir.
 

„Ich weiß, aber als ich los bin, schien die Sonne und na ja…ich konnte ja nicht ahnen, dass es innerhalb von wenigen Minuten so dermaßen schütten würde. Sonst hätte ich mir doch den Schirm mitgenommen“, kratzt du dich verlegen lächelnd am Kopf und ich schüttele meinen nur. Typisch du…
 

„Warte hier, ich hol dir eben ein Handtuch aus dem Bad bevor du noch unsere ganze Wohnung volltropfst.“ Ich gebe dir meine Teetasse, über die du dich sofort hermachst und hole dir aus dem Bad ein weiches Handtuch. Als ich wiederkomme, stehst du mit dem Gesicht zum Fenster und schaust nach draußen. So wie ich es vorhin getan habe. Wieder einmal bemerke ich, wie schön du doch bist. Selbst die nassen Haare, die dir ins Gesicht hängen, tun dem keinen Abbruch.
 

„Ich hoffe der Regen lässt bald nach.“ Deine Stimme klingt nachdenklich, so, als ob du dir über etwas Gedanken machst.
 

Nickend reiche ich dir das Handtuch, mit dem du dir das Gesicht und die Haare weitestgehend trocken rubbelst. Mit einem Seufzen trete ich neben dich, werde von dir sofort in deine Arme gezogen und schmiege mich automatisch an dich heran. Die Tasse stellst du auf das Fensterbrett, damit du mich richtig in den Arm nehmen kannst. Deine Wärme ist so wahnsinnig angenehm, ich fühle mich einfach wohl, wenn du bei mir bist.
 

„Liebst du mich?“, fragst du mich plötzlich und ich schaue dich verwirrt an.
 

„Natürlich liebe ich dich, Uru. Was soll die Frage?“
 

„Liebst du mich mehr als ihn?“ Erst verstehe ich nicht ganz, wen du mit „ihn“ meinst. Doch als ich deinem Blick folge und dort unten Reita stehen sehe, wende ich meinen Blick wieder ab.
 

Du weißt es also.
 

„Ich…Uruha…“, ich bin durcheinander und du förderst das auch noch, indem du deine Hand an meine Wange legst und sie streichelst.
 

„Sag nichts jetzt. Ich weiß, dass du Reita liebst. Und ich…“
 

„Aber dich liebe ich auch, sehr sogar!“, unterbreche ich dich harsch.
 

„Er wartet unten auf dich. Reita weiß von deinen Gefühlen zu ihm, ich habe es ihm gesagt. Geh zu ihm Ruki. Kläre, wen du mehr liebst, ob ihn oder mich und egal wie du dich entscheidest, ich werde es akzeptieren.“
 

Ich kann nicht glauben, was du da sagst, Uruha. Nicht nur, dass du es Reita gesagt hast, du lässt mich einfach so gehen?
 

„Uru ,du..lässt mich einfach so ziehen?“, spreche ich den Gedanken laut aus.
 

„Nein, aber ich gebe dir die Chance rauszufinden, für wen dein Herz wirklich schlägt.“ Dein Lächeln ist ehrlich und mir wird klar, dass deine Liebe zu mir wahnsinnig groß sein muss, wenn du mich sogar aufgeben würdest, sollte ich mich für Reita entscheiden.
 

„Ich will, dass du glücklich bist. Mit wem du das werden kannst, dass musst du selbst entscheiden. Also los, geh und lass Rei nicht so lange im Regen stehen.“
 

Abwesend nicke ich, gehe in den Flur und ziehe mir meine Schuhe an. Der Weg nach unten erscheint mir endlos lang und doch will ich wieder hoch, als ich unten stehe und Reita beinah direkt vor mir sehe. Mit langsamen Schritten gehe ich auf ihn zu, spüre wie mein Herz schneller schlägt und auch wie mein Puls sich beschleunigt.
 

Den Regen nehme ich nicht wirklich wahr, viel zu sehr bin ich auf Reita fixiert, der nun direkt vor mir steht und mich ansieht.
 

„Du wirst dich ohne Regenschirm erkälten“, sagt er und ist dabei mir seinen Schirm geben zu wollen. Doch ich schüttele nur den Kopf.
 

„Das ist nicht schlimm. Uru meinte eben…also er hat gesagt, dass du weißt, was ich…für dich empfinde.“
 

Er nickt, sagt aber nichts weiter dazu, sondern sieht mich einfach nur durchdringend an.
 

„Kai und ich sind zusammen.“
 

„Das weiß ich.“
 

„Wirst du mit Uruha zusammen bleiben? Auch wenn du weißt, dass ich genauso empfinde wie du?“
 

Was? Ich bin gerade überfordert. Heißt das etwa, dass Reita mich auch liebt? Er kommt noch einen Schritt näher auf mich zu, sodass wir nun beide unter dem Schirm stehen und vor dem Regen geschützt werden. Dass du uns von oben beobachtest, kann ich natürlich nicht ahnen.
 

„Reita..heißt das du..?“
 

„Ja, ich liebe dich auch. Warum hast du dich damals in Uruha verliebt? Ich hatte gehofft, dass du merken würdest, was ich für dich empfinde.“
 

„Ich…es tut mir leid aber ich habe nichts bemerkt. Ich…ich habe es selbst zu spät erkannt, was ich wollte. Uruha und ich waren schon zusammen, als mir bewusst wurde, dass ich Gefühle für dich hege.“
 

„Bist du glücklich mit ihm?“
 

„Das bin ich“, antworte ich ohne zu überlegen. Denn du machst mich glücklich, Uruha, sehr sogar und doch liebe ich neben dir noch einen anderen Mann.
 

„Liebst du ihn?“
 

„Ja.“
 

„Wirst du mit ihm zusammen bleiben wollen? Jetzt wo du weißt, dass ich dich ebenfalls liebe?“
 

Wieder diese Frage und wieder traue ich mich nicht Reita in die Augen zu schauen.
 

„Bleibst du bei Kai?“ Die Frage habe ich schneller gestellt als mein Hirn gerade denken kann.
 

„Genauso wie du bei Uruha bleiben wirst. Ich sehe es in deinen Augen, Ruki. Du liebst diesen Mann und er liebt dich abgöttisch.“
 

„Dann…gibt es keine Chance.“ Wir beide wissen das. Vielleicht nicht erst seit eben. Doch jetzt gerade, in diesem Augenblick, wird es uns beiden klar. Wir werden nie mehr als gute Freunde sein, da wir unsere Partner lieben und sie nie verlassen könnten.
 

Gerade als ich etwas sagen will, spüre ich eine warme Hand im Nacken, die mich näher an Reitas Körper zieht und eine Hand, die mein Kinn anhebt, sodass ich ihm doch in die Augen schauen muss.
 

„Lass uns dann wenigstens einen Moment miteinander genießen. Einen Augenblick so tun, als würde es nur uns beide geben, ehe du wieder hochgehst und ich zu Kai fahre“, sagt er noch und dann spüre ich seine warmen, weichen Lippen auf meinen eigenen, erwidere den Kuss beinah sofort und schlinge meine Arme um ihn. Der Regenschirm gleitet aus seiner Hand, fällt auf den Boden, doch das interessiert uns nicht wirklich. Es ist jetzt einfach egal.
 

Es zählt nur der Moment. Der sanfte Kuss, den wir beide einander schenken und welcher der erste und gleichzeitig auch letzte zwischen uns sein wird. Eine kleine Ewigkeit verharren wir so, küssen uns einfach weiter. Aber irgendwann verlangt meine Lunge nach Luft und wir lösen den Kuss, schauen uns an und wir beide lächeln.
 

Ja, ich liebe Reita.

Aber Uruha macht mich glücklich.

Kai macht Reita glücklich.
 

Mit einem bitteren Lächeln wende ich mich zum gehen, drehe mich noch einmal um.
 

„Ich liebe dich, Akira. Wir sehen uns“, sage ich und gehe wieder zurück, während Reita selbst ins Auto steigt und wieder zu Kai fährt, dort wohl den Abend mit ihm verbringen wird. Während ich wieder nach oben gehe, denke ich an dich, Uruha. Was sagst du wohl dazu?
 

Die Wohnungstür öffnet sich und du schaust mich aus deinen braunen Augen an. Nein, ich kann mich nicht von dir trennen und es ist das Beste für uns alle, denke ich.
 

„Uru, ich-“
 

„Ich weiß, ich hab euch eben gesehen“, sagst du, ziehst mich in die Wohnung und schließt die Tür hinter mir. Zusammen gehen wir ins Schlafzimmer. Dort lege ich mich sofort ins Bett und du nimmst mich direkt wieder in deine Arme, wo ich meinen Kopf in deiner Halsbeuge vergrabe.
 

„Du hast dich für mich entschieden, obwohl du ihn liebst. Ich liebe dich, Takanori“, sagst du leise und ich bringe nur ein ersticktes Nicken zustande. Zu mehr bin ich im Moment nicht in der Lage. Deine Liebe ist es, die es mir leichter macht. Du liebst mich bedingungslos und ich bleibe bei dir, habe mich für dich entschieden.
 

„Ich liebe dich auch“, wispere ich nur noch und schließe meine Augen, genieße deine Streicheleinheiten, die du mit zuteilwerden lässt.
 

Es fühlt sich richtig an, auch wenn mein Herz zum Teil zerbrochen ist. Doch es ist wirklich das Beste. Reita und Kai werden glücklich, genauso wie wir beide es werden, nicht wahr Uruha?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  hotch
2010-09-22T18:21:58+00:00 22.09.2010 20:21
Hach, bin ich froh, dass Ruki nicht zu Reita gegangen ist :DDDD
Wie die Anderen schon sagten, man kann sich total gut hineinversetzen und ich konnte mich auch ein bisschen in Uruha hineinversetzen- dem das sicher auch wehtat. Denn Ruki ist rausgegangen und Uruha wusste, dass es passieren könnte, dass Ruki nicht wiederkommt- und sowas ist sicher echt hart ._.

Und der Regen, den du erwähnt hast: das typische Wetter für solche Ereignisse- es spiegelt so ein bisschen die Betrübtheit der "Herzen aller Charaktere" wieder und symbolisiert auch ein bisschen die Dramatik.

Very good Job, Twin ♥ :3

Von:  Taigana
2010-08-20T18:08:35+00:00 20.08.2010 20:08
KLasse FF
ich schließe mich meinen vorgängern an =3
es ist ziehmlich traurig und Rus sicht weiße is auch super beschrieben
armer Rei und Ru is ja ne sehr schwierige situation ö,ö
un Uru so lieb das er das Ru entscheiden lässt
tolller oneshot ^_^

Von:  Toffelchan
2010-08-18T19:21:53+00:00 18.08.2010 21:21
uiiiiii~~~~
hats du ja mit sehr viel Gefühl geschrieben <3 echt schön ;o;
ich finds schon traurig v.v vorallem, dass reita mit.. KAI zusammen ist xD

naja ich mag es und finde uruha schon krass nett, dass er das zulässt, aber ich finde, dass das auch von vertrauen zeugt, als wisse er, dass ruki sich auf jedenfall für ihn entscheiden würde. <3 toll

♥ ♥
Von:  Ruki_
2010-08-18T17:29:33+00:00 18.08.2010 19:29
mir gefällt der oneshot voll.
er ist schön, aber auch traurig.
ich finde auch, dass man sich sehr gut in ruki hinein versetzen kann.
und ne fortsetzung wäre natürlich auch schon, aber wenn du keine schreibst, ist es auch in ordnung XD"

hab dich lieb ♥
Von:  Gedankenchaotin
2010-08-18T16:07:43+00:00 18.08.2010 18:07
Aww~ ich habs ja gestern schon gelesen und du kennst meine Meinung dazu~
Ich finds schon traurig geschrieben und irgendwie erinnert es mich an diese Königskinder, die sich lieben, aber es nicht dürfen.
Wirklich gefühlvoll und ich find, man kann sich vorallen in Ruki und Reita reinversetzen..
aber... fortsetzung gefällig? *g*

♥ ♥ ♥
Rebel


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