Alte Freundschaft
Es war eine recht ruhige Nacht in Konoha. Der Wind streifte sanft die Blätter der Bäume und das Rauschen schien wie ein Liebesspiel im Einklang mit der Stille zu harmonieren. Mochte es noch so gegenteilig klingen, so war es genau so wahr, wie die Magie dieses Dorfes. Hier gab es ein Gleichgewicht, das außerhalb der Dorfmauern nicht existierte. Hier vertraute man einander, hier war man eine Familie.
Lächelnd trat der Hokage in das Licht einer einzelnen Straßenlaterne: „Du warst lange nicht mehr hier.“
„Ja, ich weiß“, eine weibliche Stimme drang durch die Schatten der Nacht.
Das Treffen alter Freunde. Fremd und doch so vertraut. Gegenteile waren eben unerklärlich.
Mit amüsierter Miene lachte der Hokage in die dunkle Nacht hinein: „Fünf Jahre habe ich nach dir gesucht.“
„Ich weiß“, auch sie schien sich zu amüsieren, denn bei seiner Stimme zwangen ihre Gefühle sie zu einem Lachen, dass sie eigentlich hatte vermeiden wollen.
War die Situation doch eigentlich viel zu ernst, um nun gemeinsam zu lachen.
Doch das Lachen des Hokages ging eben so schnell, wie es gekommen war: „Verdammt Sakura, wo warst du?!“
„Ich war bei Sasuke“, ein unerwarteter Windstoß schlug Narutos schwarzen Mantel zurück.
Auf seinem Rücken war in großer, orange Schrift das Zeichen des Hokages.
Bei den Worten Sakuras schlug ein Schauer durch seinen ganzen Körper, der die Wut in ihm aufbrodeln ließ: „Wo warst du?! Falls das ein Scherz sein soll, dann ist der nicht witzig!“
„Vielleicht konntest du mich früher für dumm verkaufen, doch heute zieht das nicht mehr!“, zornig hob er seine Fäuste bis zu seinem Brustkorb.
Er konnte einfach nicht glauben, was sie da gesagt hatte.
Aber es war, wie es nun einmal war: „Naruto, bitte…ich will dich nicht für dumm verkaufen…das konntest du auch immer gut ohne mich.“
„Hör auf mit deinen Witzen!“, was hatte sie erwartet, wie er reagieren würde?
Fünf Jahre waren ins Land gezogen und er, der nie aufgegeben hatte, hatte tatsächlich geglaubt, sie sei gestorben und nun war sie hier, zurück in Konoha, zurück bei ihm und doch war sie ihm ferner, als jemals zuvor. Sakura schluckte hart. Nein. Sie hatte bestimmt nicht erwartet, dass es leicht werden würde. Doch sie war hier, direkt vor ihm und trotzdem war es so, als würde er sie nicht sehen.
Mit stark pochendem Herz, trat sie schließlich in das Laternenlicht der Hauptstraße: „Naruto, schau mich an.“
„Sakura, ich verstehe nicht was…“, er verstummte, als sie ihn grimmig anblickte.
Sie hatte es noch nie vertragen, wenn er sie unterbrochen hatte: „Ich sagte, schau mich an du verdammter Idiot!“
Die junge Frau seufzte tief, ehe sie ihm wieder in seine blauen Augen sah: „Ich bin zurück Naruto…ich bin endlich wieder da.“
Der Blondschopf sah sie erstaunt an. Dann begann er sie stillschweigend zu mustern. Sakura hatte sich kaum verändert. Ihre frauliche Figur war in einem rotschwarzen Anzug gehüllt, der ab ihrem Becken in einem Rock endete. Darüber hinaus trug sie noch immer die Selben Stiefel, wie vor fünf Jahren.
Plötzlich griff Naruto nach Sakuras Arm und ehe sie sich versah, lag sie ihn seinen Armen, die sie fast zu erdrücken drohten: „Mach das nie wieder Sakura!“…