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Kore wa, bara o kaishi

(UruhaxRuki)
von

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Nervös stand ich vor der Tür, obwohl ich wusste, dass so früh niemand da war. Langsam legte ich meine Hand auf die Klinke, zog die Tür zum Proberaum auf und trat ein.

Wie erwartet war der Raum leer und alles war still, wie immer so früh morgens in der PSC.

Zügig lief ich rüber zu deinem Stammplatz, legte wie jeden Morgen eine rote Rose auf ihn. Ein Blick auf die Uhr verriet mir dabei, dass ich noch 10 Minuten hatte, bis ihr kommt.

Also schnell aus dem Proberaum raus, rein in die Cafeteria und sich mit einem Kaffee an einen Tisch gesetzt.

„Guten Morgen, Uruha~“.

Ich sah auf und zwang mich zu einem lächeln.

„Morgen, Aoi“.

Er setzte sich zu mir und musterte mich lange.

„Uru…hast du etwa wieder…?“.

Leise seufzend nickte ich.

„Hai“.

Aoi strich sich das schwarze Haar zurück.

„Uru, irgendwann musst du da mal drüber hinweg kommen…so kann es doch nicht

weiter gehen!“.

„Ich weiß…aber ich komm einfach nicht von ihm los…“.

„Aber das geht schon seit 3 Jahren so. Wie lange willst du noch unglücklich

verliebt sein. Er ist mit Reita zusammen, vergiss ihn“.

„Reita behandelt ihn aber wie ein Stück Dreck!“.

„Das weiß ich. Aber wir können es nicht ändern“.

Ich seufzte leise. Natürlich wusste ich das, aber abfinden damit konnte ich mich noch lange nicht. Ich liebte ihn und das würde auch immer so bleiben!

Aoi klopfte mir auf die Schulter.

„Na komm, wir müssen zur Probe“.

Widerwillig stand ich auf und folgte ihm zu unserem Proberaum.

Kai und du wart bereits da. Ein schwaches, seliges Lächeln zierte deine Lippen. Wie jeden Morgen, wenn du eine Rose auf deinem Platz findest. Es freut mich, dir jeden Tag ein Lächeln zu schenken. Denn das tust du nicht mehr oft, eigentlich gar nicht und ich vermisse dein Lachen…

Aoi kommt rüber, lächelt dich an und begrüßt dich mit einer Umarmung, ehe er dann zu Kai rüber geht und ihn mit einem innigen Kuss begrüßt.

Fast schon sehnsüchtig schaust du ihnen zu, wie sie ihre Zärtlichkeiten austauschen und bemerkst dabei gar nicht, wie ich dich hoffnungsvoll anschaue, hoffe, dass du auch auf mich zukommst und mich umarmst. Aber das tust du nicht.

Das tust du schon lange nicht mehr. Wieso weiß ich nicht, aber ich vermisse es und es schmerzt.

Ich will dich endlich wieder berühren können. Wie lange hab ich das nicht mehr getan? Wenn wir uns berührten, dann zufällig, weil wir zum selben Glas oder so griffen. Und selbst dann ziehst du deine Hand sofort zurück.

Warum? Was habe ich dir getan?

In dem Moment kommt Reita rein, lässt sich auf das Sofa fallen und zieht dich unsanft an sich. Ich könnte nie so grob zu dir sein. Du bist doch so zerbrechlich…

Kai löste sich dann endlich von Aoi und drehte sich zu uns um.

„Also, das hier ist keine Probe“.

Verwirrte Blicke lagen auf ihm.

Keine Probe?

Er seufzte leise und fuhr fort.

„Reita, Ruki, ich habe keine Einwände, wenn ihr eine Beziehung führt, das geht mich nichts an, aber es geht mich was an, wenn es meine Freunde kaputt macht und es sich auf die Leistungen unserer Band auswirkt. Reita, es kann nicht sein, dass du mit deiner Art Ruki so kaputt machst, dass er sich nicht mehr konzentrieren kann und nichts mehr auf die Reihe kriegt. Mir ist egal wie, aber das müsst ihr ändern, verstanden?! Ich mein, schau dir Ruki doch mal an! Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst! Er hat stark abgenommen, er redet kaum noch, nur wenn es wirklich nötig ist, er lacht nicht mehr und glücklich wirkt er auch nicht! So kann es nicht weiter gehen!“.

Ruki sah vorsichtig zu Reita, der dich wütend ansah und schuldbewusst senkst du denk Blick.

Ich verstehe einfach nicht, wie er dir das antun kann…

Wortlos steht Reita dann plötzlich auf, geht zur Tür und dreht sich dort noch einmal um.

„Komm!“.

Still und gehorsam stehst du auf und folgst ihm. Wie ein Hund. Genau so behandelt er dich. Warum nur lässt du dir das gefallen? Ich würde dir die Welt zu Füßen legen.

Kaum fiel die Tür zu, musterten mich Aoi und Kai besorgt.

Was war denn nun los?

„Du bist es, der ihm jeden Tag eine Rose auf den Platz legt, oder?“, sagte Kai plötzlich und ich starrte ihn fassungslos an.

„W-was?! Woher…?!“.

„Meinst du ich bin blind? Ich sehe doch die Blicke, die du ihm schon so lange zuwirfst.

Du lachst nicht mehr und bist Dauer deprimiert. Uns allen fehlt dein Lachen“, begann Kai und ein eifriges nicken seitens Aoi bekräftigte seine Aussage, „und Ruki fehlt es auch“.

Ungläubig sah ich ihn an.

„Wem willst du das denn vormachen?“.

„Uru, das stimmt. Ich bin immer als erster hier und er kommt nach mir. Natürlich versuche ich ihn zum reden zu bringen, ab und an klappt es sogar etwas. Er sagt nicht viel, aber immerhin. Wir haben gestern darüber geredet, wie die Stimmung hier im Moment ist und ich sagte mehr zu mir selbst, dass mir dein Lachen fehlt, du warst früher immer so fröhlich. Er hat mir zugestimmt und gesagt er wünschte sich, du würdest noch einmal lachen, wenigstens ein einziges Mal, für ihn“.

Ich konnte spüren, wie mir die rote Farbe ins Gesicht schoss. Er wollte, dass ich noch einmal für ihn lache?

Ich seufzte auf.

„Ich verstehe einfach nicht, wieso er das mit sich machen lässt…“.

„Ich auch nicht, er könnte es so viel besser haben“.

Nun schaltete sich auch Aoi mit einem „Hai! Er könnte Uru haben!“, ein, was mich prompt wieder erröten ließ.

„Ich würde ihm die Welt zu Füßen legen…“, hauchte ich leise und strich mir eine einzelne Haarsträhne aus dem Gesicht.

Aoi klopfte mir auf die Schulter.

„3 Jahre sind es jetzt, oder?“.

Ich nickte langsam. Stimmt. Vor 3 Jahren habe ich meine Gefühle zu Ruki entdeckt.

Und seitdem blieben sie unerwiderte. Er war mit Reita zusammen, nur Kai und Aoi wussten von meinen Gefühlen.

Ob du es jemals erfahren wirst? Ob du jemals erfahren wirst, dass ich es bin, der dir jeden Tag ein Lächeln schenkt?

Langsam erhebe ich mich und zwang mich zu einem zaghaften lächeln.

„Ich bin dann mal. Bis morgen“.

Die beiden hoben zum Abschied die Hand und schon war ich draußen. Ich durchquerte die ganze PSC, bis ich endlich mal zum Ausgang kam. Es hatte angefangen zu regnen.

Seufzend kramte ich meinen Regenschirm aus der Tasche und öffnete ihn, schließlich wollte ich Make-up und Frisur nicht zerstören und da ich heute so dermaßen schlau gewesen war zu laufen und nicht mit dem Auto zu kommen, müsste ich wohl den Weg über diesen lästigen Schirm halten. Warum musste der Weg auch so lang sein?!

Etwas weiter hinten sah ich ein kleines Wesen, das mir bekannt vorkam und mitten im Regen stand. Mein Herz blieb stehen.

Warst du es?

Mit etwas schnelleren Schritten kam ich auf dich zu und hielt den Schirm über uns beide.

„Ruki? Wieso stehst du hier im Regen?“.

Vorsichtig sahst du zu mir hoch, die Tränen in deinen Augen konnte ich deutlich sehen. Und endlich durfte ich deine Stimme hören. Wenn du bei den Proben nicht gerade singst, sagst du ja nichts mehr. Und in unserer Freizeit sehe ich dich auch nicht mehr. So lange kam ich nicht in den Genuss deiner Stimme…

„Reita hat mich ausgesperrt“, sagst du sehr leise und traurig, senkst den Blick sofort wieder.

Erst als ich dich genauer mustere fällt mir auf, dass du keine Jacke anhast. Er hat dich wohl direkt nachdem ihr angekommen seid rausgeworfen. Na wenigstens hatte er nicht so lange gewartet, bis du dir die Schuhe ausgezogen hattest. Hier Barfuß stehen, wäre wirklich noch schlimmer gewesen.

Ich konnte deine Gänsehaut auf den Armen sehen, konnte sehen wie du zitterst.

Schnell zog ich meine Jacke aus und legte sie dir um die Schultern.

Erst zuckst du heftig unter der Berührung zusammen, lässt es aber machen und murmelst ein leises ‚arigatou’.

„Magst du…magst du mit zu mir kommen? Bei mir ist es warm, da kannst du bleiben, bis wieder alles in Ordnung ist und du kannst mir erklären, was passiert ist“.

Du nickst bloß. Besser als gar nichts, vielleicht kann ich zuhause noch etwas aus dir rausbekommen.

Als wir bei mir ankommen schließe ich dir die Tür auf und du trittst mit einer gemurmelten Bedankung ein.

„Du weißt ja wo das Bad ist, du kannst dich ruhig schon warm duschen gehen, ich

leg dir Klamotten raus, die du anziehen kannst, ich mach uns während du duschst Essen, hai?“.

Ruki nickt und lächelt schwach. Du lächelst! Ich habe es ohne eine Rose geschafft dich zum lächeln zu bringen! Mein Herz macht einen Sprung und als du ins Bad gehst suche ich schnell Klamotten raus, die ich auf mein Bett lege.

Dann klopfe ich an die Badezimmertür.

„Ruki? Klamotten liegen auf meinem Bett!“, rief ich rein und begann nun für uns zu kochen, Yakisoba, weil ich weiß, dass es dein Lieblingsgericht ist.

Ich hebe den Kopf, als die Badezimmertür aufgeht und sehe schnell wieder weg. Du stehst da im Handtuch vor mir…

„Hm~ Das riecht aber gut“, sagst du halblaut, gerade noch so, dass ich es hören kann.

Ungewöhnlich viel redest du. Und das nur mit mir.

Du verschwindest in mein Schlafzimmer und stehst wenig später in meinen, dir natürlich viel zu großen, Klamotten da.

„Was gibt’s denn zum Essen?“.

„Yakisoba~“.

Ruki lächelte und setzte sich an den Esstisch.

Ein zweites Lächeln… kann der Tag noch besser werden?

„Kann ich dir helfen?“.

Ich schüttelte den Kopf und stellte dann das Essen vor ihn hin, setzte mich ihm gegenüber.

„Guten Appetit~“.

„Dir auch“.

Das Essen verlief schweigend, aber das war mir egal. Du warst bei mir, das reichte. Vielleicht würde das ja irgendwann einmal zum Alltag werden…

Aber ich wäre dir ein besserer Freund als Reita es jemals sein könnte. Jeden Wunsch würde ich dir von den Lippen ablesen.

Nach einer Weile räumte ich das Geschirr weg, bemerkte, dass du bereits wieder

in Gedanken versunken warst und sah den traurigen Ausdruck in deinen wunderschönen Augen.

Vorsichtig legte ich von hinten eine Hand auf deine Schulter.

„Ruki?“.

Du zuckst heftig zusammen. Genau wie zuvor, als ich dich hab im Regen stehen sehen.

Dann siehst du hoch, stehst auf und gehst mit mir zum Sofa.

„Willst du mir nicht sagen, was passiert ist? Zwischen Reita und dir?“.

Energisch schüttelst du den Kopf.

Warum sagst du es mir nicht? Vertraust du mir nicht mehr?

Lange mustere ich dich und seufze schließlich.

„Er behandelt dich nicht gut. Das hast du nicht verdient, du hast was viel besseres als ihn verdient. Jemanden, der dich auch wirklich liebt, der dir die Welt zu Füßen legt und wenigstens versucht, dir ein Lächeln zu schenken“.

Du wendest den Blick ab.

„Ich habe nichts Besseres verdient…etwas Besseres würde ich auch nicht kriegen… Ich sehe furchtbar aus, bin unfähig über meine Gefühle zu reden oder zu sagen was ich will. Ich bin einfach nur mies!“.

Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich starrte ihn fassungslos an.

„Was redest du denn da?! Du bist ein wundervoller Mensch! Okay, du hast ziemlich viel abgenommen, erschreckend viel, aber das macht dich nicht hässlich. Du bist wunderschön und du hast einen tollen Charakter. Dass du so verschlossen geworden bist liegt doch nur an Reita, das kannst du ändern, wenn du dir helfen lässt“.

Deine Wangen färben sich rosa.

„Wunder…schön?“, wiederholst du ungläubig aber leise.

Ich lächelte. Ja, nach so langer Zeit lächelte ich wieder. Vorsichtig rutschte ich etwas näher zu Ruki heran.

„Hai. Du bist wunderschön. Sogar mehr als das“.

Bei diesen Worten läuft auch der Rest deines Gesichtes rot an.

„Das…so was hat mir Reita…nie gesagt…“.

„Er behandelt dich ja auch wie Dreck. Du hast was Besseres verdient. Und mit etwas

Hilfe kriegst du es auch wieder auf die Reihe, dich anderen anzuvertrauen und mit ihnen zu reden“.

„Wer…wer soll mir denn bitte helfen…? Ich kann zu keinem Professionellen gehen… wenn das rauskommt, die Schlagzeilen…außerdem kann ich mich keiner wildfremden Person anvertrauen…“.

Herzzerreißend, wie verzweifelt du bist. Eigentlich würde ich dich jetzt gerne in den Arm nehmen. Aber ich tue es nicht. Weil du jegliche Berührungen vermeidest und ich deswegen nicht weiß, ob du es zulassen würdest. Ich will nicht abgewiesen werden.

„Ich kann dir helfen…wenn du mich lässt“, schlage ich dann leise vor, „wir kennen uns schon jahrelang und sich lange befreundet. Ich kenne dich gut und ich vermisse den fröhlichen, aufgeweckten Ruki, der du mal warst“.

Vorsichtig hebst du den Kopf und schaust mich unsicher an.

„Du…du willst mir helfen?“.

„Hai, das will ich“.

Ich kann mitverfolgen, wie sich deine Augen mit Tränen füllen, die du fahrig weg wischst.

„A-arigatou…“.

„Bedank dich nicht. Unter Freunden sollte man sich helfen“.

Du lächelst und hast deine Hand für einen Bruchteil einer Sekunde auf mein Bein gelegt, ehe du sie wieder weg ziehst. Nach außen hin lasse ich mir nichts anmerken, doch diese noch so kleine Berührung bedeutete die Welt für mich.

„Also, der erste Schritt wäre erstmal… erkläre mir, was da vorhin zwischen Reita und dir passiert ist“.

Ergeben seufzt du auf, krallst dir eines meiner Sofakissen und drückst die fest an dich, als würden sie dich schützen.

„Auf dem Weg zu unserer Wohnung hat er gemeckert, dass ich mit meinem blöden Verhalten Kai auf ihn gehetzt habe und ich mich nicht so anstellen sollte, es wäre ja nicht so, als würde er mich schlagen. Als wir dann nach oben gegangen sind und ich mir die Jacke ausgezogen habe, meinte er, ich sollte drüber nachdenken, was ich getan habe, dass ich damit die ganze Band aufs Spiel setzen würde und hat mich aus der Tür geschubst“, erklärte Ruki mir langsam.

Ich seufzte auf, so was in der Richtung hatte ich eigentlich schon erwartet.

„Ruki…dich trifft nicht die geringste Schuld. Im Gegenteil. Wenn jemand Schuld hat, dann Reita“.

Du siehst mich unverwandt an, ich weiß in dem Moment nicht, ob du mir glaubst. Du siehst einfach nur so unglaublich traurig aus…

„Ruha…?“

So hat mich schon lange keiner mehr genannt. Wenn bei einem Spitznamen, dann ‚Uru‘. Ich hab aufgegeben mich darüber zu beschweren, die anderen ließen es ja eh nicht bleiben.

„Hai?“.

„Ich…arigatou…dass du für mich da bist…“.

„Die Anderen sind auch für dich da“.

„Schon, aber…keiner kümmert sich so süß um mich wie du…“.

Süß? Innerlich lächelte ich und krampfhaft unterdrückte ich das rot werden. Vorsichtig und zögernd legte ich eine Hand auf seine Schulter.

„Ruki…wir sind schon so lange Freunde… du bedeutest mir so viel, ich muss mich einfach um dich kümmern, alles andere wäre falsch“.

Rukis Wangen färbten sich leicht rosa und er lächelte verlegen.

„Du bist ein wirklich guter Freund, hat dir das schon mal jemand gesagt?“

Ich wuschelte dem Kleineren durch die Haare und lächelte.

„Arigatou~“, dann sah ich zur Uhr, „magst du über Nacht bleiben? Ich würde dich nur ungern jetzt zu Reita lassen.

„Hm…ja gerne…arigatou gozai masu“.

Lächelnd stehe ich auf und strecke mich erstmal ausgiebig.

„Ich hol die Bettwäsche, machs dir schonmal gemütlich. Willst du zum schlafen ein Shirt von mir? Dann musst du nicht in deinen Sachen schlafen“.

„Ano…hai“.

Ich lief in mein Schlafzimmer und öffnete die Türen zu meinem begehbaren Kleiderschrank, ja auf den war ich wirklich stolz. Ich begann zu suchen, holte Shirt und Bettwäsche raus und brachte sie zurück zu Ruki.

Du standest bereits nur in Boxershorts dort und schminkst dich schon ab. Es ist faszinierend dir dabei zu zusehen. Schicht für Schicht wird aus dem mysteriös wirkenden, unnahbaren jungen Mann ein süßer, schüchterner junger Mann, der eigentlich eher wie ein kleiner Junge aussieht. Diese Augen waren so groß und unschuldig. Einfach anbetungswürdig~

Schnell beginne ich mich abzulenken, indem ich die Bettwäsche aufs Sofa lege und alles ganz penibel zurecht zupfe, damit ich auch ja nicht anfange auf deinen nackten Oberkörper zu starren.

Nach einer Weile, nachdem du dich endgültig abgeschminkt hast, setzt du dich zu mir aufs Sofa und schnell reiche ich dir das Shirt. Leise danken nimmst du es an und ziehst es über. Jetzt siehst du noch viel mehr wie ein kleiner süßer Junge aus. Wirklich unglaublich süß, denn das T-Shirt ist dir viel zu groß.

Ich lächelte leicht.

„Das T-Shirt steht dir“, grinse ich und du siehst zu mir rauf.

„Arigatou. Ich fühl mich auch wohl drin, es ist so schön groß und kuschelig…“.

Nochmal sehe ich zur Uhr. Jetzt mussten wir aber wirklich mal schlafen gehen, morgen war immerhin wieder Probe und Kai würde ausrasten, wenn wir übermüdet dort aufkreuzen würden.

Einmal noch strich ich dir durchs Haar und stehe dann auf.

„Oyasumi nasai, Kleiner, träum was Süßes“.

„Du auch, Ruha“.

Ich gehe rüber in mein Zimmer, lösche das Licht und sehe noch, wie sich dein zierlicher Körper in die große Decke kuschelt.

Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich dich liebe…
 

Der Wecker klingelte mich unsanft aus meinem Bett und missgelaunt schlug ich heftig auf ihn, um ihn auszuschalten.

Murrend stand ich auf, schlenderte in die Dusche, mich lange und gründlich abduschen.

Mit Shorts und Handtuch um die Schultern kam ich ins Wohnzimmer, gehe rüber zum Sofa, auf dem der Kleine schläft und wuschelte ihm durchs Haar.

„Hey, Kleiner, wach auf, wir müssen uns fertig machen~“.

Murrend öffnest du ein Auge und erstarrst für einen Moment. An was du dabei wohl dachtest? Wieso erstarrst du so?

Fragend sehe ich dich an, aber du fängst dich wieder und richtest dich auf.

„Mh…ja..hai…kann ich hier duschen gehen?“.

„Klar~ Mach ruhig, du weißt ja wo alles ist“.

Unsicher lächelst du, stehst müde auf, aber zu schnell und kippst erstmal weg.

Wie gut, dass ich noch neben ihm stand, ich fing ihn gekonnt auf. Wie von selbst schlangen sich meine Arme um deinen zierlichen Körper und ich konnte deutlich sein

Parfüm riechen. Er roch so himmlisch gut~ Aber das tat er auch ohne Parfüm.
 

*
 

Ich krallte mich an Uruhas Arme. Es war so schön wie er sich um mich kümmerte… sonst kümmerte sich niemand um mich…

Obwohl ich mich eigentlich schon längst gefangen hatte, ließ ich Uruha nicht los, hielt mich an ihm fest.

„Ano…Ru…ki? Wolltest du nicht…duschen?“.

„Mhm…nachher…halt… mich noch ein bisschen…wenn es dir nichts ausmacht… hai?“.

Ich musste nicht hochsehen um zu wissen, dass der Brünette gerade sanft lächelte.

„Kein Problem…“.

Ich schloss die Augen und seufzte leise, schmiegte mein Gesicht an seine Brust.

„Ich habe dein Lächeln sehr vermisst…“.

„Wie bitte?“.

„Du hast in den letzten Monaten nicht gelächelt oder gelacht… du warst so traurig. Ich hab dein fröhliches ‚ich‘ vermisst“.

„Das sagst ausgerechnet du“, lachte Uruha leise und vergrub sein Gesicht in meine Haare.

„Hai…ausgerechnet ich…“, nuschelte ich gegen seine Brust und seufzte leise.

Erst nach einer Weile löste ich mich dann von ihm.

„Gomen ne…wir…. Wir sollten uns wirklich langsam mal fertig machen“.

Uruha lächelte schwache, nickte und verschwand wieder ins Schlafzimmer und ich verzog mich ins Badezimmer.

Es war verwirrend. Bisher hatte ich immer gedacht, den anderen Members wäre seine Beziehung zu Reita egal. Doch offenbar war es das nicht… nicht nur, dass Kai uns darauf angesprochen hatte…nein, am meisten hatte mich Uruha überrascht. Er war so fürsorglich, so lieb… genau so hatte ich es mir immer bei Reita gewünscht. Mehr wollte ich doch gar nicht, dass Reita mich liebte und sich um mich kümmerte.

Es war so schön zu spüren, wie es eigentlich sein sollte…

Seufzend ließ ich das warme Wasser auf meine Muskeln fallen.

Uruha war so fürsorglich… so schön fürsorglich, dass ich eigentlich gar nicht hier weg wollte.

Aber wieso dachte ich so etwas?! Ich sollte mich freuen, gleich Reita wieder zu sehen, mit ihm nachhause gehen zu können. Oder nicht?

Das ist nur, weil Uruha mich gestern Abend in meinem Leid mitgenommen hatte, redete ich mir ein. Etwas anderes konnte es auch nicht sein, oder? Gefühle entwickelten sich schließlich nicht so urplötzlich und über Nacht…oder doch? Nein! Nein, das taten sie nicht!

Seufzend drehte ich das Wasser ab, beschloss, diese Art von Gedanken erstmal beiseite zu schieben. Ich konnte immer noch wann anders darüber nachdenken.

Ich stieg aus der Dusche und zog mich schnell ein, rubbelte mir die Haare mit dem Handtuch trocken.

Dann trat ich aus dem Badezimmer und erstarrte. Ich hatte zwar erwartet, dass Uruha in seinen sexy Strapsen vor mir stehen würde, aber nein! Uruha hatte nur kurze Hotpants an! Keine heißen Strapsen, die den Rest seiner Beine noch verdeckten, nix da! Nur schwarze kurze Hotpants und ein enges, etwas längeres Muskelshirt. Schwarz und mit rotem Aufdruck. Er sah wirklich einfach hinreißend aus…

Und da ich das Bad besetzt hatte, stand er nun vor dem Spiegel im Wohnzimmer und schminkte sich.

„Du…ehm…kannst jetzt wieder ins Bad gehen…“.

„Achwas, ich bin eh schon fast fertig!“.

Ich stellte mich also ins Bad und begann ebenfalls mich zu schminken. Wieder klebten meine Gedanken an Uruha und ich wurde je aus diesen gerissen als besagte Person ganz nah an mir stand und neben mir nach dem Glätteisen griff.

Er roch wirklich gut…

Verdammte Gedanken!

Der Gitarrist lächelte mich lieb an.

Zaghaft erwiderte ich sein Lächeln und senkte langsam den Kopf, sah schnell wieder in den Spiegel und schminkte mich weiter.

„Siehst sehr hübsch aus“, kam es plötzlich von dem Brünetten.

Ich hob den Kopf vorsichtig und wurde etwas rosa.

„Arigatou…“.
 

*
 

Ich hatte einfach nicht anders gekonnt. Ich hatte ihm sagen müssen, wie hübsch er aussah.

Schnell ging ich zurück ins Wohnzimmer und machte mir die Haare, wartete dann aber geduldig auf Ruki, um endlich los zu können.

Endlich kamst du aus dem Badezimmer und mir blieb fast die Luft weg. Wie wunderschön du wieder aussiehst…

Ich reiche dir eine meiner Jacken, denn deine hast du ja nicht dabei, und wir laufen los zu dem PSC-Gebäude. Probe stand an.

Es war ungewohnt nicht alleine und so früh den Proberaum zu betreten. Jetzt konnte ich dir gar keine Rose auf den Platz legen… und du merkst es auch, denn dein Blick fällt sofort auf deinen Platz, als wir die Tür öffneten. Ein wenig traurig wendest du den Blick ab. Ich wüsste nur zu gerne, wen du dahinter vermutest. Vielleicht wünschst du dir, dass es Reita war? Vielleicht aber auch, wusstest du, dass ich es war? Aber dann würde es keinen Sinn machen, dass du so traurig schaust, immerhin stehe ich doch hier neben dir.

„Ohayou~“, kam es von Kai, der bereits da war und uns überrascht musterte. Ja, ihn musste es überraschen, dass wir gemeinsam kamen.

„Ohayou, Kai“, kam es von uns im Chor und schon kam ein kleiner Wirbelwind rein gestürmt, der Kai sofort küsste und ihn breit angrinste.

„Ohayou, mein Schatz~“, raunte Aoi, bemerkte uns dann und grinste, „Und euch beiden auch einen guten Morgen~“.

Ich nickte ihm bloß zu und lasse mich auf die Couch fallen, breite meine Arme auf der Lehne aus. Voller Verwunderung sehen wir alle 3 zu, wie du dich neben mir fallen lässt und dich zögerlich an mich lehnst, den Kopf an meiner Brust.

„Legst…legst du den Arm…um mich…?“, fragst du ganz leise, sodass man es wirklich nur hörte, wenn man sich darauf konzentrierte. War es dir peinlich zu fragen?

Aois Blick nach zu urteilen, hatte er es auch gehört, denn er grinste über beide Ohren und sah mich vielsagend an.

Langsam lasse ich meinen Arm sinken und lege ihn um den schmalen Körper, der an mir lehnt und ziehe dich auch etwas näher an mich, spüre auch, wie du zitterst.

„Ist dir kalt?“.

Du nickst leicht, kauerst dich zusammen und kuschelst dich an mich.

Sofort reicht mir Kai eine kuschelige, die ich fürsorglich über dich lege.

Leicht lächelst du und nuschelst eine Bedankung. Du schließt deine wunderschönen Augen und seufztest leise, dann sind wir alle still. Schläfst du etwa? Du hast doch genug geschlafen…oder konntest du es bei mir nicht?

Kai und Aoi beobachten uns mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Sie scheinen sich fast genauso sehr zu freuen wie ich.

Die Tür fliegt auf und Reita kommt mir einem Murren rein.

Er lässt sich ebenfalls auf die Couch sinken und keift Ruki leise was ins Ohr, worauf dieser sich schlagartig aufrichtet, sich in die Decke verschanzt und keinen von uns ansieht.

Was hat er dir nur gesagt?

Ich wünschte du würdest es mir sagen.

Aber das wirst du nicht tun, das habe ich mittlerweile gelernt.

Seufzend sehe ich zu den anderen und Kai streicht sich das Haar zurück.

„Bevor ihr langsam alle zu faul werdet, fangen wir lieber mit den Proben an“.

Ich nickte leicht und stehe sofort auf, stelle mich mit meiner Gitarre an meine Position.

Wenigstens beim Proben sind wir noch eine normale Band…
 

Die letzten gesungenen Töne verließen deinen Mund und ich sehe wie gebannt zu dir. Ich scheine dabei nicht ganz unbemerkt zu bleiben, denn Reita straft mich mit einem tödlichen Blick.

Wunderte es ihn wirklich, dass sich auch andere für Ruki interessierten? Du warst immerhin einfach wundervoll, niemals könnte man erwarten, dass nur ein einziger Mann nur Augen für dich hat.

Kai stellte sich mit verschränkten Armen vor den Tisch.

„Die Proben waren bedeutend besser. Dennoch halte ich es für besser, wenn wir erstmal einen Monat Pause nehmen. Ein Monat dürfte genug Zeit sein, um alle Probleme und Unklarheiten aus dem Weg zu schaffen“.

Einen Monat?!

Wie sollte ich einen ganzen Monat ohne dich überleben?

Denn es ist ja in letzter Zeit immer so. Um genauer zu sein, seit du mit Reita zusammen bist. Haben wir Urlaub, meldest du dich bei keinem von uns. Wir kriegen dich nicht mehr zu Gesicht. Reita ebenfalls nichts. Na ja gut, ab und an trifft man ihn in der Stadt. Dich aber nicht. Du bleibst brav zuhause, wartest auf ihn, wie ein kleines Hündchen.

Keiner sagt was. Ich hasse diese bedrückte Stimmung hier.

Seufzender weise bin ich der Erste, der aufsteht.

„Einen Monat…ist sehr lange…“, fange ich an und wende mich an Reita und Ruki, „ich hoffe ihr kriegt eure Differenzen auf die Reihe, ansonsten wird es zum Wohle der Band das Beste sein, wenn ihr euch…trennt“.

Damit habe ich das ausgesprochen, dass neben mir auch Aoi und Kai dachten.

Und die nickten bestätigend.

„Wir wollen euch nichts böses, wollen euch nicht auseinander bringen oder so. Aber die Band ist uns nun mal auch wichtig und so wie sie jetzt ist, kann sie nicht weiter bestehen. Wenn ihr eure Probleme nicht aus der Welt schafft, müsst ihr euch trennen, sonst geht es mit der Band zugrunde“, kam mir nun Aoi zu Hilfe. Er hatte ermutigend die Hand auf meine Schulter gelegt.

Reita starrte uns wütend an.

„Soll das hier eine Verschwörung werden, oder was?!“.

„Nein, aber ich habe gesehen wie schlecht es Ruki geht. Ist ja auch kein Wunder. Du hast ihn mitten im Regen ausgesperrt, nichtmals seine Jacke hast du ihm gegeben! Da kann es einem gar nicht gut gehen. Wer weiß, was du zuhause noch anstellst! Es ist kein Wunder, dass Ruki so kaputt ist, er tut mir wirklich leid, denn er kann nichts dafür, dass er sich in so ein Arschloch verliebt hat!“.

Ja, auch ich konnte mal ausflippen. Kai sah mich überrascht an, dann sah er wütend zu Reita.

„Du hast ihn im Regen ausgesperrt?! Was, wenn ihm was passiert wäre?!“.

„Ist es aber nicht“.

„Ja, weil ich ihn mitgenommen habe! Was, wenn nicht ich es gewesen wäre, sondern irgendein Fremder?!“, meckerte ich weiter, wandte mich dann an Ruki, „Ru, egal was passiert und ganz egal wann, auch wenn es mitten in der Nacht oder um 4 Uhr morgens ist, du kannst immer zu mir kommen, meine Türen stehen dir offen“.

Reita war mittlerweile mehr als nur wütend.

„Uru, halt die Klappe! Nur weil DU in ihn verliebt bist und eifersüchtig, weil du ihn nicht kriegen kannst, musst du hier keine Szene schieben!“.

Ich erstarrte. Musste er das vor Ruki sagen?!

„Wa-?! Du bist so ein Idiot!“, fauchte ich und sah zu, dass ich schnell aus dem Raum kam, ich konnte einfach nicht mehr hier bleiben.

Er hat vor dir meine Gefühle entblößt! Wie konnte er nur?!
 

*
 

Nachdem Uruha den Raum verlassen hatte, sah ich vorsichtig auf.

Es schien, als hätte Reita damit einen wunden Punkt bei ihm getroffen…

War er also wirklich in mich verliebt?

„Ich fände es am besten, wenn Ruki eine Weile bei Uruha bleibt. Er war die Nacht ja auch bei ihm und heute Morgen als er mit ihm kam sah er um einiges glücklicher und erholter aus als sonst“, fuhr Kai fort.

Sofort lag Reitas wütender Blick auf mir.

„Du warst die Nacht über bei IHM?!“.

Erst senkte ich den Kopf, sah ihn dann aber fest an. Irgendwann war auch mal genug!

„Wo hätte ich denn hingesollt?! DU hast mich doch schließlich ausgesperrt! Und wenn er dann kommt und mir anbietet, dass ich mit zu ihm kann, wieso sollte ich dann absagen?! ER hat sich wenigstens um mich gekümmert, so, wie du es NIE getan hast, obwohl du das als mein sogenannter Freund eigentlich tun solltest!“.

Nun sah er mich verblüfft an. So wie die anderen auch. Anscheinend hätte keiner von ihnen gedacht, dass ich auch mal meckern konnte.

Seufzend lehnte Kai sich dann an Aoi an. Ich beneidete sie, dass sie so glücklich miteinander waren…

„Ich kümmere mich besser um dich als sonst wer!“, rief er wütend aus, stand auf und

verschwand aus dem Raum.

Typisch.

Schließlich war es die Wahrheit, und die konnte er nicht ertragen.

Vorsichtig sah ich dann zu Aoi und Kai hoch.

„Stimmt das?“.

„Dass er sich besser um dich kümmert als andere?!“, fragte Aoi geschockt und ich seufzte, schüttelte den Kopf.

„Nein, du Baka. Dass das nicht stimmt, weiß ich auch selbst. Ich meinte…was er über Uruha gesagt hat…“

Stille. Keiner von beiden traute sich etwas zu sagen und sahen sich gegenseitig unsicher an.

„Nun sagt schon…ist er in mich verliebt…?“.

Mit einem Seufzen ließen sich beiden neben mich fallen, jeweils einer auf der anderen Seite.

Aoi nickte zögerlich.

„Hai…das ist er. Schon seit langem. Ich glaub, sogar noch bevor du mit Reita zusammen gekommen bist. Als du uns das verkündet hast, ist für ihn eine Welt zusammen gebrochen…“, erklärte Kai langsam.

„Um genau zu sein, ist er seit etwa 3 Jahren unsterblich in dich verliebt“.

Mir klappte der Mund auf.

3 Jahre?! Aber warum hatte er denn nie etwas gesagt?!

…weil ich ihn abgewiesen hätte…deswegen. Deswegen hatte er es nie gesagt. Der Arme… er war doch immer so lieb und fürsorglich gewesen, er hatte es nicht verdient, so zu leiden…

Nach einer Weile stand dann aber auch ich auf.

„Ich geh das dann mal mit Reita klären“, meinte ich bloß knapp und verschwand, lief nachhause zu Reita.

Ich wollte nicht mehr länger wie der letzte Dreck behandelt werden.
 

*
 

2 Wochen war das alles nun her.

Seitdem hatten sich weder Ruki, noch die Anderen bei mir gemeldet. Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und starrte die Decke an.

Die Sehnsucht nach dir bringt mich fast um…

Nach einer halben Ewigkeit, die ich so im Bett liegend verbracht habe, klingelte es an der Tür. Wollte ich wirklich dahin laufen und aufmachen?

Nach langem Hin und Her steh ich dann doch auf und schlendere zur Tür. Mir doch egal, wie verpennt und verheult ich gerade aussah. Ja genau, verheult. Bei Liebeskummer konnte auch der stärkste Mann anfangen zu heulen.

Leise murrend öffnete ich die Türe und erstarre, schaue in deine tränenden Augen.

Stehst wirklich du vor meiner Tür oder halluziniere ich schon, weil ich dich so sehr vermisse? Und wieso hast du 2 Koffer bei dir?

Fassungslos und fragend schaue ich dich an.

„Kann…kann ich reinkommen…?“, fragst du leise, kämpfst mit den Tränen.

Stumm nicke ich und trete zur Seite um dich rein zu lassen. Du stellst die Koffer neben der Tür ab und lässt dich aufs Sofa fallen.

Zögerlich setze ich mich zu dir.

„W-was…was ist passiert…?“

„Ich hab mich von Reita getrennt“, kam die trockene Antwort.

Verblüfft starre ich dich an.

Einfach so? Du hast dich einfach so von ihm getrennt?

„Wieso…?“.

„Ich hab keinen Bock mehr, mich von ihm wie der letzte Dreck behandeln zu lassen…“.

„Ich dachte schon, die Einsicht kriegst du nie…“.

Du hebst den Kopf, siehst zu mir, rückst sogar etwas näher und lehnst dich an mich.

Ruki kuschelt sich eng an mich, sieht mir in die Augen, unsere Gesicht bloß wenige

Zentimeter voneinander entfernt.

„Ruha…?“.

„H-hai?“.

„Du warst es, der mir jeden Tag eine Rose geschenkt hat, oder?“.

Ich spüre die Farbe in mein Gesicht schießen. Verdammt! Woher weißt du das?!

Aber abstreiten bringt jetzt auch nichts mehr…

Langsam nicke ich, entlocke dir damit ein Lächeln. Ein wunderschönes Lächeln, das nur mir gilt.

„Arigatou… du hast mich jeden Tag zum lächeln gebracht… ich war so mit Reita und mir beschäftigt, dass ich meine…Gefühle für dich gar bemerkt habe… erst als du dich…

letztens so rührend um mich gekümmert hast… habe ich angefangen zu realisieren…wieso ich dein lächeln, dein Lachen so vermisst habe… wieso ich dich vermisse, wenn du auch nur einen Tag fehlst… wieso ich so gerne in deiner Nähe bin und mich einfach bei dir wohl fühle…“.

Perplex blinzele ich dich an. Ist das etwa eine Liebeserklärung?

Selbst bei dem Gedanken daran fängt mein Herz an zu rasen.

„Heißt das…?“.

„Ruha…ich hab für dich mit Reita Schluss gemacht…“, gestehst du nun leise, verlegen und schüchtern, brichst den Augenkontakt aber nicht ab.

„Du….du liebst mich…?“.

Ich kann es kaum glauben. Das, was ich mir seit 3 Jahren gewünscht habe, wird endlich wahr. Mit einem schüchternen Lächeln nickst du, bist mittlerweile etwas rosa geworden.

„Hai… ich… ich liebe dich…“.

Mein Herz will nicht aufhören zu rasen, es wird immer schlimmer und die Farbe in meinem Gesicht wird dunkler, das spüre ich genau. Endlich kann ich es dir ins Gesicht sagen…ich kann dir endlich sagen was ich fühle…

„Oh Ru… ich liebe dich auch…“.

Mit einem Lächeln reckst du dich etwas zu mir hoch. Ich kann ahnen, was du vorhast und die Tatsache dass ich es weiß und noch keinen Herzinfarkt habe, verwundert mich.

Und dann spüre ich endlich deine Lippen auf meine. Nach so langer Zeit.

Immer noch fassungslos, aber sichtlich glücklich erwidere ich den Kuss, ziehe dich näher an mich.

Deine Lippen sind so weich, so zart~ Alles würde ich tun, nur um sie immer wieder so spüren zu können. Beinahe schon enttäuschte seufze ich auf, als du dich von mir löst.

Du registrierst es mit einem zufriedenen lächeln, leckst mir einmal über die Lippen, küsst mich noch mal ganz kurz und kuschelst dich ganz eng an mich.

Währenddessen schaue ich zu den Koffern.

„Wenn…wenn du nicht weißt wohin…kannst du gerne bei mir…einziehen…“.

„Arigatou~“.

Und wieder küsst du mich. Ich weiß nicht, wie der Tag besser werden könnte. Alles was ich brauche habe ich hier bei mir.

Selbst Worte können nicht ausdrücken, wie sehr ich dich liebe…Takanori.

Und alles begann mit einer Rose…~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-05-26T17:11:45+00:00 26.05.2011 19:11
Haaaw~
Das war sooo schöööön Q_Q
Böses Reita, sowas mit Ruki zu machn!
Aber Ruha und Ruru~
*schnief*
Ich bin noch immer ganz ergriffen davon*Q*
Glg Taemin


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