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Uke meets Killer

von

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Urlaub am Meer – Teil 3 (Rache)

Noch immer kauert Yura am Boden und wimmert, ich stelle mich schützend vor sie hin. Meine Augen brauchen einige Sekunden bevor sie sich an das Licht gewöhnt haben, doch nun sehe ich Sie klar und deutlich.

Vor mir stehen vier Männer, zwei davon mit Baseballschlägern in der Hand und einer mit einem Schlagring. Ein großgewachsener Mann mittleren Alters kommt ein paar Schritte auf mich zu und grinst mich düster an. Er hat dunkelbraune bis schwarze Haare und eine Narbe auf der linken Wange. Von irgendwoher kommt er mit bekannt vor, nur woher? Seine Augen waren ausdruckslos und leer, seine Mundwinkel zucken leicht als er einen Blick auf Yura wirft. „Deine kleine Freundin hat uns ziemlichen Ärger bereitet.“, fängt der Fremde an zu sprechen, während er noch immer Yura beobachtet. Wieder zucken seine Mundwinkel.

Ich selber wage es nicht nach hinten zu sehen, aus Angst vor dem was ich sehen könnte und vor dem was mich erwarten könnte, wenn ich es doch tuen würde. Ich mustere schnell die anderen drei Männer. Sie alle sind ein kleines Stück größer als ich, scheinen aber nicht welche von der Sorte zu seien, die jemanden umbringen würden, anders gesagt, sie scheinen kaum welche von der schlauen Sorte zu seien.

Mein Blick wandert wieder zu dem vor mir. „Was habt ihr Bastarde mit ihr gemacht?“, knurre ich ihn wütend an. Egal was ihr gemacht habt, ich werde euch alle umbringen. Ich höre die anderen kichern, mit einer Handbewegung von der Narbe, bringt er sie zum Schweigen. Anscheinend ist Narbengesicht ihr Boss oder Anführer. „Wir mit ihr? Sie wohl eher mit uns.“, sagt er amüsiert. „Sie dachte, sie könne uns im Alleingang überlisten. Wirklich komisch, weil ich dachte, ihr seid Partner. Da habe ich mich wohl getäuscht.“ Ich spüre wie Yura ihre Hand um mein Bein legt. „Es tut mir so leid… Es tut mir so leid…“, höre ich sie leise wimmern. „Wer seid ihr?“, frage ich die Narbe.

„Wirklich sehr enttäuschend. Ich dachte, du könntest dich an mich erinnern, lieber Kai. Immerhin warst du es, der mir diese Narbe zugelegt hat.“ Auf einmal fällt mir alles wieder ein. Vor mir steht einer der berühmtesten Drogenbosse. Nguyen. Ich verkrampfe innerlich. „Was willst du?“ Er wendet sich von mir ab und fährt unmerklich über seine Narbe. „Rache.“ Er dreht sich wieder zu mir um. „Du hast dich damals bei mir eingeschlichen und meine Wachen umgebracht. Des Weiteren hast du all meine Geschäfte auffliegen lassen. Das Schlimmste aber ist diese Narbe von dir.“ Ich sehe ein Messer in seiner Hand aufblitzen. „Wie hast du uns gefunden?“, frage ich um Zeit zu schinden. Mir muss schnell etwas einfallen. Wo habe ich nur meine Waffen?

„Das war eher Zufall. Ich habe deine kleine Freundin gesehen, eine wirklich miserable Verkleidung, du bist auch nicht besser. Sie wollte mich tatsächlich verfolgen, nur kamen ihr meine Leute zuvor. Schade dass sie fliehen konnte. Sie wäre ein gutes Spielzeug gewesen.“ Ein leises Kichern von den Dreien hinter Nguyen ist wahrzunehmen. „Bastard…“, schreie ich ihn an und renne auf ihn zu. Er holt mit dem Messer aus, ich kann gerade noch ausweichen, doch schon spüre ich einen Schlag gegen den Brustkorb. Einer mit dem Baseballschläger hat mich erwischt. Ich knicke mit den Knien ein und ringe nach Luft.

Ich sehe aus den Augenwinkeln wie die Tür zum Schlafzimmer offen steht. Itaru! Ich habe ihn vollkommen vergessen. Ich bete innerlich, dass er sich versteckt hat.

„Also wirklich, von dir hätte ich besseres erwartet. Auch von deiner Freundin. Wieso wart ihr wohl nicht zusammen?“, fragt er mehr sich selbst als mich. „Streit.“, sage ich. Ich richte mich wieder auf und sehe ihn an. Yura ist nun schutzlos, ich Idiot. Wo ist meine Waffe? Verdammt! Nguyen geht auf Yura zu und packt sie an den Haaren um sie hochzuziehen. Sie schreit vor Schmerzen und wehrt sich dagegen. Ich renne wieder auf ihn zu, komme jedoch nicht all zu weit. Wieder erwischt mich einer von vorne mit seinem Schläger. Ich stolpere rücklings und lande unsanft auf meinem Rücken. „Lass mich los!“, schreit Yura und verpasst Nguyen einen Schlag in seinen Bauch. Er gibt ein dumpfes Geräusch von sich, lässt sie aber los. Sie läuft zu einem Schrank und öffnet ihn.

Nguyen hat sich unterdessen wieder erholt und zückt eine Waffe aus seiner Jacke. „Du bist zu langsam Yura.“, er sieht sie an und richtet seine Waffe auf mich. „Wirklich zu langsam.“ Ich sehe zu Yura, die nun auch eine Waffe in der Hand hat. Nun bemerke ich erst richtig das Ausmaß, was ihr angetan wurde. Ihr Oberteil ist zerrissen worden, als wollte man es ihr mit Gewalt ausziehen. An ihren Armen und Beinen sehe ich mehrere Blutergüsse und Wunden. Ihr Make-Up, welches heute Morgen noch perfekt war, ist nun vollkommen verwischt. Ihre Wimperntusche zieht Spuren quer über ihre Wange. Ihre Augen sind voll mit Tränen. Ich verfluche mich innerlich, dass ich sie alleine gelassen habe. Ihre Hände zittern sowie ihr ganzer Körper.

„Komm kleine Yura. Schieße ruhig. Dann drücke auch ich ab.“, höre ich ihn sagen. „Wirst du mit allen vieren fertig? Oder etwa doch nicht?“ Über Nguyens Gesicht huscht ein flüchtiges Lächeln. „Schieß endlich Yura!“, befehle ich ihr. „Der blufft nur!“ Doch Yura lässt ihre Arme sinken und bricht zusammen. „Es.. Es tut mir so leid…“, flüstert sie leise und legt die Waffe auf den Boden. Der Schlagring-Typ nimmt ihr die Waffe ab und nimmt das Magazin heraus. „Nehmt sie und bindet sie fest!“ , beauftragt Nguyen seine Männer und wendet sich dann wieder mir zu. „Nun zu dir. Wo waren wir stehen geblieben…? Ach ja, Rache.“ Er steckt seine Waffe wieder in seine Jacke zurück und nimmt das Messer erneut in die Hand. Er kommt auf mich zu und beugt sich über mich. „Wehre dich und deine kleine Freundin stirbt.“

Er legt die Klinge an meine Wange an und schneidet mir quer darüber. Ich spüre einen brennenden und stechenden Schmerz. Sofort merke ich, wie Blut aus der Wunde hervorquillt. „So tapfer. Aber glaubst du, das war es schon? Jetzt darfst du noch zusehen wie ich mich an deiner kleiner Freundin erfreue…“ Ich blicke zu Yura, die gefesselt ist und mich mit tränenden Augen ansieht. „Das lasse ich nicht zu…“, sage ich leise und richte mich endlich auf. Ich habe lange genug gezögert. „Fass sie an und ich bringe dich um. Langsam und qualvoll. Was du ihr antust oder bereits angetan hast, zahle ich dir tausendfach zurück.“ Nguyen sieht mich erfreut an. „Endlich fängt es an Spaß zu machen.“ Mit einer Handbewegung macht er seinen drei Männern deutlich auf mich loszugehen.

Ich weiche dem ersten Schläger, der auf mich zu saust, aus und trete ihm mit meinem Knie in den Bauch und schlage mit meinem Ellenbogen auf seinen Rücken. Man hört es knacksen.

Der nächste Schläger erwischt mich an der linken Schulter. Welch Ironie. Ich nehme seinen Baseballschläger mit Leichtigkeit aus seiner Hand und schlage ihm diesen umgehend an den Kopf. Der Typ mit dem Schlagring hat sich unterdessen schon aus dem Staub gemacht. Feigling.

Ich schmeiße den Schläger weg und sehe zu Nguyen, der sich Yura als Schutzschild genommen hat. „Du Feigling! Lass Yura los!“, knurre ich ihn erneut an. „Ich glaube kaum, dass DU in der Lage bist, mir irgendwelche Anweisungen zu geben.“ Er hält Yura seine Waffe an ihren Kopf und grinst mich siegessicher an.

Yura und ich erschrecken beide als wir einen Schuss hören, doch nicht aus der Waffe von Nguyen, der plötzlich zusammen sackt. Yura rennt sofort auf mich zu und ich nehme sie in den Arm. Ich blicke zu Nguyen, der eine Schusswunde am Bauch hat und sich vor Schmerzen krümmt. Dann blicke ich zu meinem Schlafzimmer. Yura folgt meinem Blick. Itaru. Er steht in der Tür. In seinen zitternden Händen hält er eine von meinen Waffen. Yura geht sofort auf Itaru zu, der immer noch wie gebannt in der Tür steht. Sie nimmt ihm die Waffe aus den Händen und umarmt ihn. „Danke. Danke Itaru.“ Von draußen hört man Motorgeräusche. „Noch mehr!?“, rufe ich und renne zu meiner Waffe. „Nein! Nein!“, sagt Itaru aufgelöst. „Das sind die von euch.. Ich habe sie angerufen..“ Die Tür geht auf und es sind wirklich Leute von uns. Sogar unser Arzt ist mit von der Partie.

Der Arzt kommt sofort auf mich zu und schleift mich ins Bad. Ich sehe noch wie Nguyen und seine beiden Leute gefesselt werden. Der Arzt gibt mir eine Spritze, doch ich spüre nichts mehr. Ich muss an Itaru denken. Schon wieder wurde meiner Welt ausgesetzt. Der Arzt untersucht meine Wunde. „Sie ist nicht tief. Ich muss sie nicht nähen.“, sagt er schließlich und geht aus dem Bad. Nach einiger Zeit kommt Itaru zu mir, sofort gehe ich zu ihm hin und umarme ihn. „Es tut mir leid.“, nuschele ich in seinen Nacken. „Mir nicht.“ Itaru geht einen Schritt von mir weg. „Er hätte euch getötet und Yura… er… Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Ich bereue nicht, dass ich ihn verletzt habe. Es ist mir egal.“

Ich sehe Itaru genauer an. Seine Stimme ist voller Emotionen. Hass, Wut, Trauer. Aber trotzdem immer noch liebevoll. Ich muss lächeln. „Ich weiß es nicht.“ Ich nehme ihn wieder in den Arm. „Aber du lügst, wenn du sagst, dass es dir nicht leid tut.“ „Du.. du hast recht… Ich wollte wie du sein… Mir nichts anmerken lassen.“ Ich küsse ihn sanft auf die Stirn. „Werde niemals wie ich. Ich werde dich davor beschützen.“

Wir sind noch in derselben Nacht nach Hause gefahren, Yura schläft heute Nacht bei uns. Und ich liege mit meinem kleinen Itaru in unserem Bett und sehe ihm beim Schlafen zu. Ich streichle ihm über seinen Kopf und küsse ihn sanft. Für immer werde ich an seiner Seite bleiben. Ich liebe ihn. „Werde niemals so wie ich…“, flüstere ich ihm ins Ohr. Er rührt sich kurz, schläft aber immer noch tief und fest.

Ein kleiner süßer, unschuldiger Junge trifft auf einen Auftragskiller.
 


 

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Hm, joa. Ende.

Das war es dann mit UmK, danke fürs Lesen und Kommi schreiben.

Das Einzige was jetzt noch kommt, ist ein kleiner Epilog. Mehr auch nicht.

Wir sehen uns im nächsten und letzten Kapitel. :)



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