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Dämonenmädchen aber nicht!

ANG06 - DÄMONENMÄDCHEN ABER NICHT
 

Als Feli aufwachte verspürte sie gemischte Gefühle. Irgendwie war ihr kalt doch andererseits auch warm. Sie hörte neben sich das knistern eines Lagerfeuers.

Wo war sie?

Langsam schlug sie ihre Augen auf.

Eine Höhle…? Ein Feuer…? Das letzte an was sie sich erinnerte war...
 

"Feli? Bist du wach?", das war Emil der sich plötzlich über sie beugte. "Willkommen zurück."*, sagte er lächelnd.

Feli setzte sich auf. "Wo bin ich?"

"Du bist in einer nahegelegenen Höhle. Draußen ist der See in den du gefallen bist. Du warst ziemlich erfroren."

"Erfroren hm….", sie schaute sich um.

Die Höhle war nicht besonders groß. Man konnte noch Licht von draußen sehen.

"Das Feuer… hast du entzündet?" - "Ja. Es hat etwas gedauert aber ich habe es hinbekommen. Ich hoffe es hat dich aufgewärmt. Ich wusste die Decke würde nichts bringen."
 


 

* Auf dem Planeten "Neue Wüste" dauern die Tage etwas länger.


 

Feli bemerkte dass sie in die Wolldecke eingewickelt war.

"Warum… warum hast du mich gerettet?", fragte sie plötzlich.

"Hm?", Emil wirkte leicht überrascht. "Ist doch klar. Weil…

…wir haben unseren Wettstreit doch noch nicht beendet."

Danach schwiegen beide für ein paar Momente.

"Du… hast also die Eisblumen noch nicht geholt?", sagte Feli dann.

"Natürlich nicht. Du hast 8 Stunden* oder so geschlafen. Und du sahst nicht gut aus."
 


 

Feli blickte zu Boden. Dann murmelte sie leise: "Danke"

"Hm?", antwortete Emil.

"Nichts…", sie sah nach draußen. "Wir sollten los ehe es Abend wird."

"Was? Du solltest dich lieber noch erholen." - "Blödsinn. Ich bin immerhin ein Dämon. Mir macht das bisschen Kälte nichts aus. Außerdem sind wir doch schon nahe dran, oder?"

"Huh? Ja schon, aber…" - "Na los!"

Sie warf die Decke ab und stand auf. Sie stand noch etwas wackelig auf den Beinen. Dennoch drehte sie sich zum Ausgang und lief dorthin.

"Ich geh schon mal voraus."
 

'Na toll.', dachte sich Emil und seufzte. Er packte die Decke ein und löschte das Feuer aus. Dann folgte er ihr nach draußen.

Feli stand dort und blickte auf den See. "Wo müssen wir hin?"

'So viel zum vorrausgehen…'

"Hm wir müssen da den Abhang da rauf. Dann sollten wir eigentlich schon da sein.", meinte er.
 

"Okay - suchen wir einen Weg nach oben.", meinte Feli voller Energie und ging auch schon los.

"Warum fliegen wir nicht einfach…?", begann Emil doch Feli hörte ihn schon nicht mehr. Schulterzuckend folgte er ihr.
 

Nachdem sie einen ziemlich langen Umweg von fast einer Stunde nahmen um einen Weg nach oben zu finden erreichten sie schließlich das Plateau. Dieses erstreckte sich einige hundert Meter in die länge. Darauf befand sich ein weiterer Berg dessen schneeweiße Spitze man nicht mehr sehen konnte. Zu den Füßen des Berges befanden sich…

"Dort, schau!", Feli stürmte los. Emil lief ihr hinterher und folgte ihr zu einem Feld voller seltsamer Gewächse.

"Eisblumen. Das müssen sie sein.", Feli nahm eine der mit einem seltsamen bläulichen Schimmer versehenen Blumen und hob sie auf.

"Wow.", sagte Emil. "Sie sind ziemlich hübsch."

"Und so viele davon. Wir können sicher einige mitnehmen.", stellte Feli fest.
 

Nachdem sie jeweils ein Duzend davon gepflückt und in ihre Taschen gesteckt hatten standen sie am Rand des Plateaus und schauten hinunter.

"Wenn wir dort geradeaus hinfliegen", sagte Emil mit beiden Karten in der Hand, "sollten wir wesentlich schneller wieder zurück zur Sternenstraße kommen."

"Klingt doch gut?", antwortete Feli. "Wo liegt das Problem?"

"Nun - wir müssen ziemlich lange fliegen. Wir könnten nicht zwischenlanden - das würde uns sehr verlangsamen."

"Verstehe." Feli musste plötzlich grinsen. "Klingt nach einem Wettrennen."

Auch Emil musste grinsen. "Völlig meine Meinung."
 

Und schon stießen sich die beiden von der Kante ab und entfalteten ihre Flügel. Der Wind war kalt aber sehr hilfreich und so segelten sie in Richtung Sternenstraßen-Berg davon. Diesmal versuchten sie weniger sich gegenseitig zu behindern und eher schneller als der andere ans Ziel zu kommen.

Emil war etwas hungrig, er hatte die ganze Zeit über nichts gegessen. Feli wirkte jedoch voller Energie. Seltsam - sie war doch noch bis vor einigen Stunden total erfroren in eine Decke eingewickelt neben dem Feuer…

Ob wohl alle Dämonen so sind? Einfach wieder aufwachen als wäre nie etwas passiert und wieder von Energie nur so zu strotzen?
 

"Gewonnen! Du bist viel zu langsam."

"Hm was?", sagte Emil.

Feli war einige Meter vor ihm auf dem Schnee gelandet. Sie waren am Berg angelangt auf dessen Spitze die Sternenstraße zurückführte.

"Das ging ziemlich schnell.", sagte Emil und sah zum Himmel. Die Sonne war noch nicht einmal rot geworden.

"Hehe ich weiß.", sagte Feli von ihrem Sieg erfüllt.

"Nur jetzt müssen wir noch raufkommen. Sollen wir vorher eine kleine Pause machen?" - "Eine Pause? Wir haben sicher einen langen Fußmarsch vor uns - wir sollten lieber losgehen." - "Nun ich denke es wäre echt schneller wenn wir hinauffliegen anstelle zu laufen."

"Fliegen?", Feli klang plötzlich etwas leise.

"Ja fliegen. Wie vorhin - was denn sonst?", antwortete Emil und breitete wieder seine Flügel aus.

"Hör mal das…", begann Feli.

"Was? Kannst du etwa nicht mehr fliegen?"

"…nein. Ich habe keine Engelsflügel, okay? Ich bin ein niedriger Dämon. Wir können nur gleiten - zumindest anfangs.", sagte Feli etwas beschämt.

"Verstehe. Du kannst also nicht fliegen, hm? Noch nicht zumindest oder wie?", fasste Emil zusammen.

"Ja so in etwa." - "Nun dann müssen wir wohl zu Fuß gehen."

Feli wirkte etwas zufriedener als sie den Weg zu Fuß fortsetzten.
 

Es war bereits dunkel als sie die Bergspitze erreichten. Der reflektierende Schnee ringsherum war jedoch hell genug um noch einigermaßen die Umrisse der Umgebung ausmachen zu können.

Die Sternenstraße! Vermutlich würde Feli sie auch gleich bemerken. Doch diesmal würde er schneller sein. Er begann loszurennen…

"Hey.", rief Feli plötzlich. "Das war ein Frühstart."

Emil musste über die Reaktion grinsen, ließ sich aber nicht ablenken. Dort war schon der glitzernde Leuchtstrahl. Noch ein Sprung und schon…

"Hehe diesmal habe ich… Feli?"

Er befand sich im Lichtstrom, doch von ihr war nichts zu sehen.

Seltsam, dachte er. War er wirklich so viel schneller? Wie auch immer sie wird schon nicht so weit weg sein. Zum Glück endlich raus aus diesem Eisgebiet. War ja ziemlich kalt dort. Und wie lange war das jetzt? Die Tage dort sind ja viel zu lang. Das müssen jetzt… zumindest über 50 Stunden gewesen sein. Jetzt wird’s endlich wieder warm.

Und schon war Emil am anderen Ende der Sternenstraße angelangt.

Ja, hier ist's schon weil wärmer…
 

Etwa eine Sekunde nachdem Emil die Sternenstraße betreten hatte sprang auch Feli mit einem Hechtsprung hinein.

Verdammt, zu spät. Emil war schon weg. Hatte er halt auch einmal gewonnen.

Ein paar Sekunden später war die Sternenstraße auch schon wieder zu Ende. Da sich Feli in der Schwerelosigkeit nicht bewegt hatte landete sie mit ihrem Hechtsprung genau auf Emil, der dort noch immer stand.

Beide landeten im Sand auf der kleinen Insel.
 

"Waah", schrie Emil überrascht und setze sich erst mal auf. "Wieso kommt es mir so vor als würden wir nach jeder Sternenstraße irgendwie am Boden landen?"

Auch Feli richtete sich auf. "Nun warum musst du auch da rumstehen?"

"Hey, ich bin doch eben erst gelandet. Und ich hab dich nicht hinter mir gesehen." - "Weil eine Sekunde Vorsprung schon ein paar hundert Kilometer sind oder so." - "Hm stimmt."

Emil streckte sich und zog sich sein. "Ich bin aber froh dass es wieder warm ist."

Er machte seinen Oberkörper frei und legte sich in den Sand.

"Nun übertreib's nicht gleich. Wir sind ja noch nicht zuhause.", sagte Feli.

"Du willst doch nicht jetzt noch weitergehen?", fragte Emil und sah sie etwas verzweifelt an.

"Hm vielleicht… nein." Feli zog sich ihr warmes Übergewand aus und legte sich auch in den Sand.

"Ich hab echt großen Hunger…", sagte Emil. "Du hast nicht noch zufällig welche von dieses Spießen?" - "Barbecuespieße? Klar hab ich. Bist du jetzt auch süchtig danach?" - "Yeah kann gut sein." - "Dann hol schon mal Holz für das Feuer." - "Holz? Aber hier gibt’s keine Bäume…"

"Klar gibt es die.", sagte Feli und kramte in ihrer magischen Tasche herum. "Du musst nur hier durch."

Sie deutete auf die Sternenstraße.

"Was nochmal da rein? Oh Mist…"
 

Nachdem sie gegessen hatten schwammen sie durch das endlose Meer von blauer Orbit zurück über die Sternenstraße und liefen letztendlich zur fliegenden Plattform im südliches Sphärenriss zurück. Beide hatten nicht mehr wirklich Lust auf ein Wettrennen und so dauerte es etwas länger als beim Hinweg, war jedoch weniger kraftaufwendig.

Im Licht der umgebenden Sterne flogen sie zurück auf den Planeten und gingen von dort dann Richtung Süden.
 

"Sag mal wo gehst du eigentlich hin?", fragte Feli nach einiger Zeit da Emil wieder einmal vorrausging.

"Hm dort geht’s zur Himmelspforte. Die ist gleich da vorne.", antwortete er.

"Himmelspforte? Keine Ahnung was das ist aber ich muss zum dunklen Portal. Und das ist ein gutes Stück in diese Richtung dort…"

"Achso.", sagte Emil etwas überrascht.

"Dann trennen sich wohl jetzt unsere Wege." - "Scheint so. Schätze wir sehen uns morgen wieder bei den fliegenden Plattformen, hm?" - "Ja vermutlich - also bis morgen… ich meine natürlich morgen werde ich dich wieder besiegen."

"Hehe niemals. Mach's gut.", sagte Emil und breitete seine Flügel aus.

"Bye.", sagte Feli und ging in die andere Richtung davon.
 

Emil flog zum Himmelsportal. 'Mach's gut', hm? Schon irgendwie seltsam. Was war Feli für ihn? Überhaupt - 'Feli', ein Spitzname. Sie war doch immerhin ein Dämon. Sie müssten sich eigentlich bekämpfen. Doch Feli war nicht gefährlich. Sie war eigentlich ziemlich nett. Ja er hoffte sogar sie morgen wiederzusehen. Und er hatte sie immerhin aus diesem gefrorenen See gerettet. Sie hätten das sonst wohl niemals überlebt, oder?

Ja, wen kümmert es denn dass die eigentlich Feinde waren. Man kann sich seine Freunde doch aussuchen, oder?



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