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brennende Gefühle

Wenn die Leidenschaft zu hohe Wellen schlägt
von

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Die Gifthand und der König

Wohlwollend begutachtete Atobe das Treiben seiner Regulars. Dass es sich dabei genau genommen um Sasakis Team handelte, ignorierte er so bewusst wie Oshitaris besorgten Blick. Die Besorgnis darüber, dass Atobe ihm zürnte, war berechtigt. Nicht nur, dass es mit den angenehmen Schäferstündchen zwischen ihnen aus und vorbei war, Oshitari hatte auch sonst in seiner Freizeit Mukahi den Vorzug gegeben, und das konnte der König nicht ausstehen. Drei Mal hatte er seinen Vize angerufen, und er hatte Atobe ignoriert. War damit beschäftigt gewesen, Mukahis Klettergerüst zu spielen. Dabei wusste Atobe genau, dass zwischen den beiden nichts gelaufen sein konnte. Den bekannten Arm um seine Schultern nahm er kommentarlos hin, wenn Sasaki das so gefiel, würde er sich nicht deswegen beklagen.

„Guten Morgen, Atobe-kun“, begrüsst ihn der Musiklehrer und liess den Blick wie er zuvor über die Plätze schweifen. Alles war, wie es sein sollte. Mukahi hatte er gezwungen, gegen Hiyoshi zu spielen und Shishido gab stets alles in Matches mit seinem Doppelpartner. Als er zu Jirous gewohntem Schlafplatz hinüber sah, verzog er das Gesicht. Es kam durchaus vor, dass ein paar Mädchen um ihn wuselten, weil sie ihre Schlafmütze süss und niedlich fanden, Atobe konnte ihnen eigentlich nur beipflichten, und das war auch nicht weiter schlimm. Dass sich aber Jirous Kopf auf dem Schoss einer der Wespen befand, deren Haare so rot wie sein Kopf waren und er damit durchaus Mukahi Konkurrenz machen könnte, das passte dem König kein bisschen. Rikkai, er hatte die Rikkai nicht eingeladen. Das musste eine Verschwörung von Tezuka gewesen sein. Ober aber Yanagi hatte es heraus gefunden. Vielleicht war auch einfach Yukimura mal wieder in einem Krankenhaus und Sanada sind seine Teammitglieder davon gelaufen. Jedenfalls schien Marui zufrieden mit der Situation zu sein, ganz gleich wie laut der Trickser lachte. Atobe war es nicht. Sasaki offensichtlich auch nicht, denn der Griff um seine Schulter wurde eine Spur zu hart.

„Ich dachte, wir hätten ausgemacht, lediglich gegen die Seigaku zu spielen, Atobe?“, fragte Sasaki nach, nun wieder seinen typischen Befehlston in der Stimme.

„Ore-sama hat nichts damit zu tun“, stritt Atobe jegliche Schuld ab, auch wenn er es war, der eigenmächtig die Shitenhoji eingeladen hatte. Doch im Moment war nur die Rikkai zu sehen, unhöflich genug, ihn nicht einmal zu begrüssen. Aber sie waren schon immer auf ihrem hohen Ross aufgesessen. Er, der König, kümmerte sich immerhin um das gemeine Volk und liess sich sogar dazu herab, mit ihnen ein Wettessen zu veranstalten. Die Rechnung war wirklich entsprechend hoch ausgefallen, daran hatte nicht einmal der herrliche Atobe-sama gedacht. Zerknirscht sah er zu, wie sich Jirou an diesen Marui schmuste, als ihn zwei Arme, die interessanterweise blitzschnell den Weg unter sein Shirt gefunden hatten, eng an den dazu gehörigen Brustkorb drückten. Einen solch dreisten Überfall hätte Ore-sama nicht einmal Oshitari erlaubt, und diesem Ungeziefer hinter ihm schon gar nicht.

„Die Gifthand ist so froh, dich wieder zu sehen, Keigo!“, flötete Shiraishi, bestens gelaunt und einfach seinen Vornamen benutzend. Atobe hörte ihn selten, weil es niemand wagte, Ore-sama beim Vornamen zu nennen. Auch Shiraishi hatte diese Erlaubnis nicht. Und diese angebliche Gifthand noch weniger.

„Shiraishi-“

„Die Gifthand ist deprimiert, wenn du sie nicht begrüsst!“, schnitt ihm der Captain der SHitenhoji das Wort ab. Was fiel ihm eigentlich ein?

„Lass Ore-sama auf der Stelle los“, befahl der König erbarmungslos und wand sich aus dem Griff, selbst wenn das bedeutete, dass er Shiraishi nun direkt ansehen musste.

„Du musst die Gifthand zur Begrüssung küssen, und sonst Shiraishi. Die Gifthand empfiehlt aber aus Sicherheitsgründen die Gifthand. Es könnte ja noch sein, dass Shiraishi sonst in Ohnmacht fällt“, plapperte dieser Irre drauflos. Pure Anmassung, und selbst wenn es Atobe vermisste, berührt zu werden, von diesem bescheuerten Typen wollte er sich keine Blösse geben.

„Keines von beiden. Lass uns das auf dem Spielfeld klären“, verlangte der König, deutete auf sein Reich. Er hatte Fuji besiegt, Fuji, dessen Fähigkeiten selbst Atobe anerkennen musste. Doch Tezuka war noch immer seine persönliche Nemesis. Echizen in Amerika, Tezuka bald in Deutschland. Er hatte nicht mehr viele Gelegenheiten, um sich ordentlich für das Auswahlteam zu wappnen, zu dem man sie, und wohl auch die meisten der anderen Spieler des Turniers eingeladen hatte. Es gab einige unerreichbare Grössen, selbst für Ore-sama. Yukimura und Fuji waren zwei davon. Bei beiden wusste er nicht, ob er gegen sie gewinnen konnte.

„Gleich so? Wie ungezogen, Keigo“, schnappte Shiraishi mit der Hnad vor seinem Gesicht, kniff ihm dann dreist in die Nase. Wie fand er denn das?!

„Shiraishi!!“, knirschte er drohend, doch der Captain aus Osaka lachte lediglich und beeilte sich, aus seiner Reichweite zu kommen.

„Dass du dich so vorführen lässt, finde ich wirklich sehr erheiternd!“ Das etwas zu leise geratene Kichern zu definieren, war ebenso leicht wie sich über das Chaos hier aufzuregen. Yukimura….

Waren denn hier alle des Wahnsinns? Das musste an der Rikkai liegen. Oder besser gesagt, an der Kombination von Sanadas Abwesenheit aufgrund eines intensiven Gesprächs mit Tezuka, das diesen Trubel auslöste und Atobe erst jetzt überblicken konnte. Herum springende Gummibälle in Menschenform, Genies unter sich, und das mit einem Grinsen, dass ihn schaudern liess, durchgedrehte Möchtegern Max und Moritz, Comedy-Stars, nein, es war definitiv nicht mehr übersichtlich.

Der König hatte einen Fehler gemacht. Einen ausgesprochen grossen Fehler. Und den machten auch die kühlen Hände nicht weg, die unter seinem Shirt mit seinem Bauch spielten.

„Werd mal locker Atobe“, schlug Shiraishi vor, rüttelte ihn ein wenig hin und her.

„Ore-sama kriegt gleich Migräne….“, lamentierte der König, angesichts dieser Situation durfte er das ja wohl.

„Ja, gehen wir irgendwohin wo es dunkel und ruhig ist Keigo“, säuselte Kuranosuke gut gelaunt, und Atobe schauderte bei der Vorstellung.
 

Das letzte, das er tun würde, war mit Shiraishi intime Stunden zu verbringen, wenn es Yukimura wusste. Und dass er es im Moment wusste, war offensichtlich. Er stand neben ihm, sein Anhängsel Yanagi neben ihm der einen eklig rosafarbenen Sonnenschirm hielt um ihm etwas Schatten zu spenden, und dazu so vergnügt kicherte, dass er auch gut als Hofdame hätte durchgehen können. Und König Atobe hatte kein Interesse an einer Hofdame.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Caralein
2011-04-23T15:31:42+00:00 23.04.2011 17:31
Ich glaube... niemand bringt mich so zu lachen wie du... *kopfkratz* ich schätze die Kapitel mit der Rikkai natürlich am meisten, mein Lieblingsyagyuu XD aber Gakuto ist doch herzallerliebst nicht wahr? Und Atobe in seiner grenzenlosen Arroganz, die ihm doch noch zum Verhängnis wird. Shiraishi ist sicher der grösste Irre mit seiner Gifthand, aber wer könnte es ihm verübeln? Dass Koharu im Hintergrund die Fäden zieht, ist natürlich. Mit Hikaru scheint es sowas wie Ordnung zu geben und Kenya ist... irgendwie niedlich. Die Pokemonanalogie ist dir gut gelungen und jetzt wo ich so nachdenke passt ein Knofensa doch recht gut zu ihm XD
Der glücklose Marui gefällt mir natürlich auch sehr gut. Vor allem der schluss, aber das versteht sich von selbst.
Das elfte Kapitel ist natürlich Chaos pur und dass es so konzentriert daher kommt haut einen um. Aber... wieso rosa? hätte es nicht auch ein dezentes blau getan oder so? XD Wahrscheinlich ein Geschenk von der Shitenhoji um die Rikkai gütig zu stimmen?
Ich weiss ich hab wahrscheinlich die hälfte von der Hälfte noch nicht erwähnt was mir gefällt, aber das solls fürs Erste gewesen.
Na gut eigentlich weisst du das alles schon und noch viel mehr, aber ich weiss, dass du massenweise Kommis verdienst XD

In Liebe
Caralein... puri!


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