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Perlmutt

von

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LESTARD (VIII): »Das ist eine miese Aktion, weißt du das?«

Der Gardist beobachtete mich wie ein Wachhund. Zwar hatte er sich mittlerweile auf ein Gespräch mit drei anderen Gästen eingelassen, aber über ein seichtes Palaver schien es nicht hinauszugehen. Offenkundig störten seine Gesprächspartner sich auch nicht daran, dass er mich die gesamte Unterhaltung über penibel im Auge behielt.

Natürlich verfuhr ich ebenso mit ihm, auch wenn ich versuchte, es nicht so offensichtlich zu tun. Nebenbei fand ich heraus, dass das Deutsche Viertel immer über Mittag schloss und erst ab Neun Uhr abends seine Pforten wieder öffnete. Ich schaufelte die Reste einer Rakete, die beim Aufräumen vergessen worden war, mit dem Fuß aus einer Schneewehe. Auf der Anschlagtafel ging ich die Namen sämtlicher angebotener Biere durch und schloss anhand der Namen darauf, dass die Liste international war. Das ließ mich stocken. Damit sich der rege Import lohnte, musste der Wirt enorme Abnehmerzahlen dafür haben. Dabei war diese Straße abseits der Märkte gelegen und das Deutsche Viertel sicherlich kein Ort, der Touristen anzog.

Mein Blick ging wieder zu dem Fenster zurück, wo der Gardist beiläufig mit den Gästen sprach – keine Briten, womöglich. Ich lehnte mich auf der gegenüberliegenden Straßenseite gut sichtbar an die Hauswand und erwiderte das unablässige Starren des Gardisten demonstrativ. Weil der Boden des Deutschen Viertels unterhalb des Straßenniveaus lag und die Fenster entsprechend niedrig eingelassen waren, sah es so aus, als wuchsen die Oberkörper der vier Männer geradewegs aus dem Pflasterstein.

In diesem Moment horchte der Gardist auf und der sichtbare Teil seines Körpers wandte sich vom Fenster ab. Ich sah, wie er sich stockgerade aufbaute und dann aus meinem Blickfeld eilte. Bestimmt hatte er Mum und den Hauptmann gesehen. Ich bohrte die Schuhspitze so tief wie möglich in den Grund. Hoffentlich fing er sich für mein Verschwinden wenigstens eine ordentliche Standpauke ein.

Nur Sekunden später traten sie auf die Straße hinaus; Mum vorweg, dann Jorrin de Rijk und zum Schluss der Gardist, der die Tür aufgehalten hatte. Weder er, noch der Hauptmann schienen unzufrieden zu sein. Jetzt ärgerte ich mich, dass ich die Sache nicht ausgereizt hatte.

Selbst Mum wirkte entspannter, wie sie da an der Seite des Hauptmanns stand. Als ihr Blick auf mich fiel, starrte ich so finster zurück, wie ich konnte. Ich würde nicht einen Schritt tun.

Also biss Mum in den sauren Apfel und überquerte die Straße, um mich abzuholen.

»Jorrin fährt uns nach Hause«, sagte sie.

»Ich komme nicht mit«, erwiderte ich. Das war ein spontaner Entschluss.

Meine Aufmüpfigkeit ging ihr quer, aber sie wartete schweigend ab. Sie hatte ein schlechtes Gewissen.

»Ich fahre zu Matt«, bluffte ich unterkühlt und fand mich ziemlich überzeugend.

Mum zögerte einen Moment. »Ich denke, wir können dich da absetzen«, sagte sie schließlich.

»Das ist nicht nötig«, ließ ich sie wissen. »Ich fahre U-Bahn.«

Sie warf einen Blick zu dem Gardehauptmann zurück, der mit seinem Lakaien geduldig wartete.

»Warum fragst du ihn nicht um Erlaubnis?«, fauchte ich.

Da wirbelte sie herum. »Halt deine Zunge im Zaum. Ich versuche, die besten Bedingungen für uns herauszuholen.«

»Was für Bedingungen?«, blaffte ich.

»Ich habe dir gesagt, dass ich unter ihrer Beobachtung nicht so mit dir reden kann, wie ich es gerne würde.«

»Richtig, du redest überhaupt nicht mehr mit mir«, gab ich zurück.

»Verdreh mir nicht die Worte! Ich erwarte nicht von dir, dass du vor ihnen im Staub kriechst, aber hör auf, mir andauernd in den Rücken zu fallen!«

»Hör du auf, mich ins offene Messer rennen zu lassen«, entgegnete ich. »So wie mit deinem Ausgehverbot und den Sendern.»

Sie setzte zu einer Erwiderung an, aber ich ließ sie gar nicht zu Wort kommen.

»Oder mit Adlard«, warf ich ihr entgegen und nickte zu dem Hauptmann hinüber, der angefangen hatte, sich mit seinem Gardisten zu unterhalten. »Der sieht nicht aus, als hätte er dich gezwungen, mit ihm zu fahren. Wenn du unbedingt Tacheles mit mir reden willst, wieso nutzt du dann jede Gelegenheit, um in der Nähe der Congregatio zu bleiben?«

Sie biss die Zähne zusammen. Ich sah ihre Kiefermuskeln arbeiten. Ich hatte sie durchschaut und sie wusste, dass sie sich nicht mehr herausreden konnte.

»Du schiebst es nicht bloß auf«, sagte ich. »Du willst mir gar nichts erklären.«

Mum sackte sichtbar zusammen. Die Bemerkung hatte gesessen. Ihr Blick huschte zwischen mir und dem Schnee zu unseren Füßen hin und her. Sie hatte Mühe, mich anzusehen. Als sie es endlich schaffte, sich zusammenzureißen, waren ihre Augen glasig.

»Es ist nicht so einfach, weißt du«, sagte sie. »Ich hatte damit abgeschlossen. Ich will nicht, dass jetzt alles, was wir haben, zugrunde geht.«

Ich wich vor ihr zurück. Sie starrte mich an wie einen Fremden.

»Hör auf, immer um mein Verständnis zu betteln«, rief ich mit überkippender Stimme. »Ich verstehe gar nichts!«

Sie presste die Lippen aufeinander und streckte die Hand nach mir aus, aber ich warf mich herum. Ich wollte keinen Moment länger bleiben.

»Es tut mir Leid«, hörte ich sie hinter mir sagen.

Ich atmete tief durch die Nase ein und stiefelte weiter, ohne mich umzusehen. Die Erleichterung gönnte ich ihr nicht, und ich wollte auch genauso wenig, dass sie sah, wie hart ich schlucken musste.

Als die U-Bahnstation in Sicht kam, verlangsamte ich meinen Schritt. Am Fuß der Treppe hielt ich an, fischte mein Handy aus der Hosentasche und drückte die Kurzwahl für Solweigs Nummer.

»Bist du noch bei Matt?«, fragte ich, als sie endlich abhob. Meine Stimme war heiser; ich musste mich mehrmals räuspern.

»Ja, bin ich«, erwiderte sie verdutzt.

Verdammt! Ich trat mit der Ferse gegen die unterste Treppenstufe.

Mein Schweigen dauerte lange genug, um Solweig in Alarmbereitschaft zu versetzen. »Was ist passiert?«, stieß sie hervor.

»Mir fällt die Decke auf den Kopf«, erklärte ich. Die Heiserkeit ließ sich nicht unterdrücken. »Können wir uns treffen? Ich muss dir was erzählen.«

Solweig ächzte gequält. »Das ist eine miese Aktion, weißt du das?«

Natürlich wusste ich das. Wieso musste sie es mir auch noch unter die Nase reiben? Ich schluckte und überflog den Fahrplan, um zu sehen, wann der nächste Zug nach Hampstead fuhr. Am liebsten hätte ich das Handy in der Faust zerquetscht.

»Yuriy?«, erkundigte sie sich, als ich nicht antwortete.

Da gab ich mir einen Ruck. »Ich kann in vierzig Minuten bei euch sein.«
 

Als ich in Hampstead den U-Bahnschacht verließ, schneite es noch immer. Die Wolkendecke hatte die Farben geschluckt und tauchte alles in eine diffuse graue Dämmerung. Auf den Straßen lag eine unberührte Schneefläche. Meine Füße pflügten eine tiefe Spur mitten hindurch, die sich nur wenige Meter hinter mir wieder in den frischen Wehen auflöste. Von der Bahnstation aus war es bis zu Matts Haus ein Weg von knapp über zwanzig Minuten, wenn man in strammem Tempo lief. Meine Hosenbeine hatten sich bis zur Mitte meiner Unterschenkel mit Wasser vollgesogen und die dünne Eisschicht, die sich gebildet hatte, knackte bei jedem Schritt. Kälte spürte ich nicht – die würde kommen, sobald der Stoff wieder auftaute. Ich hatte vielleicht noch einen Kilometer Weg zurückzulegen, da sah ich, wie mir jemand entgegenstapfte. Ich erstarrte, als ich Solweig erkannte.

»Was wird das denn?«, entfuhr es mir, noch ehe sie vor mir zum Stehen kam.

»Ich gehe dir entgegen«, erwiderte sie.

»Wieso?« Ich stockte. »Hast du ihm irgendwas gesagt?«

Sie runzelte missbilligend die Stirn. »Matt ist nicht blöd, weißt du. Er meinte, dass du in seiner Gegenwart ja nicht sprichst. Also sollte ich alleine gehen.«

»Er schickt dich vor?« Ich traute meinen Ohren nicht. Was für eine Memme.

Da schüttelte Solweig den Kopf. »Sei kein Idiot! Er ist weder beleidigt, noch versteckt er sich«, sagte sie. »Er macht sich Sorgen um dich und er denkt, dass du dich besser fühlst, wenn wir alleine sind.«

»Und deshalb hat er dich mal eben rausgeworfen, oder was?«, fauchte ich. »Wie nobel von ihm, bei dem strahlenden Sonnenschein.«

»Zwischen ihm und mir ist alles in Ordnung«, gab sie zurück. »Du bist derjenige, der sich zurückgezogen hat. Er weiß nicht, was er denken soll. Ich hab ihm gesagt, dass es nicht an ihm liegt, aber glaubst du, das kauft er mir ab, wenn du ihn immer schneidest?«

Ich erwiderte ihren Blick schweigend. Warum konnte ich nicht wenigstens hier ein leichtes Spiel haben?

»Sag an«, forderte sie. »Mir wird kalt.«

Ich trat von einem Bein aufs andere. »Was würdest du an meiner Stelle machen?«

Sie versteifte sich augenblicklich. »Das ist ein Scherz, oder?«

Ich zuckte nur entschuldigend die Achseln. Auf noch einen hitzigen Wortwechsel hatte ich keine Lust. Außerdem stand mir wahrscheinlich noch ein dritter mit Matt bevor. Ich gestattete mir einen tiefen Seufzer, dann schob ich mich an Solweig vorbei und stapfte weiter auf Matts Haus zu.

Sie schloss wortlos zu mir auf. Ich muss einen ziemlich verlorenen Eindruck auf sie gemacht haben, denn irgendwann spürte ich, wie ihre Finger nach meiner Hand tasteten. Sie waren eiskalt, aber ich griff dankbar zu.

So brachten wir die letzten paar hundert Meter hinter uns. Sobald das Anwesen von Matts Familie vor uns aufragte, fiel ich zurück. Aus den hohen Sprossenfenstern streute sich das Licht wie weiße Spiegelscherben in die verschneite Einfahrt. Ich hatte das Gefühl, unter der dichten Schneedecke das jahrhundertealte Kopfsteinpflaster zu spüren. Mit jedem Schritt fürchtete ich zu straucheln. Solweig drückte meine Hand und zog mich weiter.

Vor der Haustür verließ mich der Mut. »Gib mir ein paar Sekunden zum Sammeln«, murmelte ich.

Hätte Solweig nicht irgendwann die Sache in die Hand genommen, hätten wir da wohl endlos gestanden. Sie war es, die die eiserne Schelle betätigte, und sie war auch diejenige, die Matts Vater mit einem strahlenden Lächeln begrüßte, als er uns die Tür öffnete.

Im Großen und Ganzen sah Mr Carrol mit seinem blonden Lockenkopf aus wie Matt, nur um dreißig Jahre gealtert und in einen maßgeschneiderten Anzug gepfercht. Wahrscheinlich wirkte er auch genauso unwiderstehlich auf Frauen wie sein Sohn und genauso unnahbar, weshalb ihn niemals eine ansprach. Zumindest hatte er das Gesicht und den Körper dafür, die stolze Haltung und den gut betuchten Auftritt. Und eine Dame an seiner Seite, die seiner imposanten Erscheinung in nichts nachstand. Er hatte sich bis zum Personalchef aufgeschwungen – in demselben Konzern, für den Breca den Großteil seines Lebens als Schmiedemeister und Ausbilder gearbeitet hatte. Den Posten hatte Mr Carrol aber erst nach der Pensionierung meines Großvaters bekommen – nicht, dass ihr etwas Falsches von Matts Vater denkt.

»Guten Tag, Mr Carrol«, sagte ich höflich.

Er musterte mich aus halb geschlossenen Lidern, ohne den Kopf auch nur ein Stückweit zu mir herunter zu neigen. »Grüß dich, Yuriy«, sagte er und reichte mir fahrig die Hand. »Wie geht es deiner Mutter?«

»Gut, Mr Carrol, danke«, sagte ich und kam nicht um den Gedanken herum, dass er in seinem glattzüngigen Verhalten auf bizarre Weise Lord Belzac ähnelte.

Unser unterkühltes Begrüßungsritual beschränkte sich jedes Mal auf genau diese sechzehn Wörter, und zwar, seit Mum Matts Eltern kennengelernt hatte. Sie und Mr Carrol hatten »Standpunkte ausgetauscht«, wie Mum es genannt hatte. Sie mochte es auch tatsächlich so gemeint haben. Aber sie war niemand, der seine Gesprächspartner mit Samthandschuhen anfasste. Wenn meine Mutter diskutierte, kamen die wenigsten Leute mit oder gar gegen sie an. Von dem Tag an herrschte zwischen ihr und Mr Carrol eine mit gegenseitigem Respekt gepflegte Abneigung. Trafen sie sich auf der Straße, grüßten sie sich; ansonsten existierten sie in gegenseitigem Einvernehmen einfach nebeneinander her. An sich sollte man meinen, dass das für Matt und mich keine Rolle spielte. Das eigentliche Problem daran war aber, dass Mr und Mrs Carrol, seit sie meine Mutter getroffen hatten, auch mich mit einiger Reserviertheit behandelten. Kam Matt zu uns, war er genauso willkommen wie vor dem Treffen unserer Eltern. Wenn ich mich aber im Haus der Carrols aufhielt, wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie mich beobachteten. Als wollten sie sichergehen, dass ich nicht in die falsche Richtung schlug. Meine heimliche Sorge war, dass sie irgendwann zu ebendieser Überzeugung kommen und als Konsequenz daraus ihrem Sohn den Umgang mit mir verbieten würden. Aber mit Matt konnte ich darüber nicht reden.

Aus diesem Grund überließ ich auch Solweig jede weitere Plauderei, bis sie und Mr Carrol sich endlich voneinander loseisen konnten. Bei meinem ersten Besuch im Haus der Carrols hatte ich minutenlang nur in der offenen Haustür gestanden und die Weitläufigkeit der Eingangshalle bestaunt. Zu beiden Seiten wuchsen Treppen aus Naturstein aus dem Mauerwerk, die, beleuchtet von schlanken Wandstrahlern, in die Galerie hinaufführten. Flügeltüren aus dunklem Holz wiesen den Weg in die Wohnräume, und dazwischen streckten sich Statuen von Menschen aus weißem Metall auf ihren Sockeln. Ich liebte die Lebendigkeit, die ihren Gestiken innewohnte; sie wirkten, als hätte man sie mitten in der Bewegung eingegossen. Einen Tag hatte ich mich auf die unteren Treppenstufen gesetzt, um sie abzumalen, und war verzweifelt, weil meine Zeichnungen nicht an die Anmut der Statuen herangereicht hatten. Die aufwändige Lichtinstallation an der Decke goss einen schattenlosen, diffusen Lichtschleier auf den Parkettboden. Ohne jeden Zweifel war die Atmosphäre bei jedem Empfang spektakulär und derart repräsentativ, dass selbst den Herren vom Vorstand der Gordon Stout die Kinnladen heruntergefallen wären. Damals hatte ich mich daran nicht satt sehen können. Heute verwendete ich nicht einen Blick darauf. Ich hatte die breite Steintreppe noch nie so flink erklommen wie an diesem ersten Januar; Solweig hatte fast Mühe, mitzuhalten.

»Flüchtest du immer so vor ihm?«, wisperte sie verständnislos, als ich auf dem oberen Treppenabsatz innehielt.

»Nicht so«, wiegelte ich ab. Wenig überzeugend, aber immerhin war ihr einziger Kommentar dazu ein tadelndes Augenverdrehen. Jetzt wurde mir auch siedend heiß wieder bewusst, dass ich vom Regen in die Traufe geraten war. Auf dem Weg zu Matts Zimmer ließ ich Solweig vorangehen.

Matt staunte nicht schlecht, als ich in ihrem Kielwasser durch die Tür schlich. Er saß auf seinem Bett – der krausen Decke nach zu urteilen, hatte er bis eben gelegen – und verfolgte mein Eintreten mit offenem Mund. Über ihm sah ich sein Snowboard an der Wand hängen; den Aufdruck mit den auffliegenden Rabensilhouetten hatte ich drei Jahre zuvor für ihn entworfen, als seine Eltern es ihm geschenkt hatten.

»Angenehme Wanderung gehabt?«, fragte er uns.

Solweig ließ sich achselzuckend auf seinen Schreibtischstuhl fallen. Ich beobachtete, wie sie ihre Zehen zum Auftauen in den Teppich grub. »Ich hab dir gesagt, dass ich zurückkomme«, antwortete sie gelassen. »Mit ihm.«

Ich warf ihr einen Seitenblick zu und atmete hörbar aus. Sie sollte nicht denken, dass sie damit einfach durchkommen würde.

Auch Matt schien von ihrem »Erfolg« völlig überrumpelt zu sein. Zumindest sagte er erst einmal nichts mehr. Er war offensichtlich wirklich davon überzeugt gewesen, dass ich ihm etwas verschwieg und dass ich mich mit Solweig zurückziehen und mich bei ihr ausheulen würde. Umso peinlicher, dass mein eigentlicher Plan im Grunde nicht anders ausgesehen hatte. In diesem Moment verspürte ich allerdings eher den Drang, mich auf der Stelle umzudrehen und wieder in das Schneegestöber hinaus zu stampfen. Das war dieser Situation hier ohne große Überlegung vorzuziehen. Ich musste unbedingt Dampf ablassen.

»Du weißt schon, dass das eine miese Aktion war?«, sagte ich ironisch zu Solweig.

Sie setzte zu sprechen an, aber Matt kam ihr zuvor.

»Ich hab ihr gesagt, dass sie alleine mit dir reden soll«, sagte er.

»Das weiß ich schon«, erklärte ich.

Solweig biss sich auf die Lippen. Ihr Plan, zwischen uns zu vermitteln, ging nicht auf. Selbst Schuld.

Matt ließ sich nicht durcheinanderbringen. »Ich weiß nicht warum«, fuhr er fort, »aber seit wir diesen Streit vor dem Physikraum hatten, meidest du mich. Du warst die ganze Zeit völlig neben der Spur und Solweig schien mehr zu wissen. Also dachte ich, wenn du sie einweihst und mich aber nicht, dass meine Anwesenheit dich nur bedrängen würde.«

»Und fühlst du dich damit jetzt edel?«, zischte ich. »Es liegt nicht an dem Streit.«

Meine Hosenbeine begannen schwer zu werden – der Schnee taute auf. Ich zögerte einen Moment, dann fügte ich hinzu: »Es ist auch nicht deine Schuld. Ich habe bloß den Kopf voll mit Dingen.«

Weshalb hatte ich mich breitschlagen lassen, Matt jetzt und hier unter die Augen zu treten? Ich schaute zu Solweig, die neben mir still geworden war. Plötzlich überkam mich ein schlechtes Gewissen. Sie hatte sich einfach nicht zwischen die Stühle ziehen lassen wollen. Und ich hatte sie immer wieder vor diese Entscheidung gestellt.

Ich hätte im Boden versinken mögen. »Es tut mir Leid, dass ich dich mit da reingeritten habe«, sagte ich zu ihr und wandte mich zur Tür.

Hinter mir sprang Matt vom Bett auf.

»Bleib gefälligst hier!«, bellte er.

Ich fuhr auf dem Absatz herum. Den Tonfall kannte ich gar nicht von ihm. »Pfeif mich nicht so von hinten an«, sagte ich und achtete darauf, dass der drohende Unterton nicht zu kurz kam.

Matt baute sich vor mir auf. »Dann hör auf, so ein Theater zu veranstalten«, entgegnete er. »Erst ignorierst du mich. Dann jammerst du Solweig die Ohren voll. Dann kommst du in mein Haus und blaffst sie an, weil sie dir helfen wollte, und dann haust du wieder ab, ohne auch nur ein Problem mal angepackt zu haben – was ist eigentlich los mit dir?«

Ich stand vor ihm wie ein geprügelter Hund und schwieg, unfähig, auch nur einen seiner Vorwürfe auszuhebeln. Solweig anzusehen, wagte ich nicht. Ich wollte zwar wissen, wie sie Matts Worte aufnahm. Aber es würde ohne Zweifel so aussehen, als würde ich schon wieder von ihr erwarten, dass sie sich vor mich stellte. Stattdessen zwang ich mich, Matts Blick zu erwidern. Ich war ihm nie unterlegen gewesen. Niemals.

Empfindet Mum das Gleiche?, schoss es mir plötzlich durch den Kopf. Vor meinem inneren Auge sah ich wieder ihr müdes Gesicht und wie verzweifelt sie um Worte rang. Ich hatte das Gefühl, innerlich zusammenzufallen.

»Also?«, forderte Matt. Hinter seinen Schläfen sah ich die Gedanken schier heißlaufen. Ich musste reden, bevor er sich seine eigene Erklärung für mein Verhalten ausgedacht hatte. Dann wäre es egal, was ich sagte, wir würden so oder so aneinandergeraten.

»Was hat denn dein Arztbesuch ergeben?«, kam er mir zur Hilfe.

»Ich bin Magier«, erklärte ich schroff. Angriff ist die beste Verteidigung.

Matt starrte mich ungläubig an. Also erzählte ich ihm von Faraday, dem Test mit dem Metallstift und von dem Prozess, den der Arzt »Sensibilisierung« genannt hatte und der meine Anfälle auslöste.

Matt nickte eine kurze Weile vor sich hin, als erleichterte ihm diese Geste das Verarbeiten.

Ich erlaubte es mir, Solweig einen kurzen Blick zuzuwerfen. Sie sah mich an, aber ich hatte keine Ahnung, was sie denken mochte.

»Und das nimmt dich so sehr in Anspruch?«, fragte Matt dazwischen.

Ich zuckte zusammen. Er wusste, dass er bloß an der Oberfläche gekratzt hatte, und war kein bisschen zufriedengestellt. Ich musste mir etwas einfallen lassen.

»Erinnerst du dich noch an den Typen, den ich gestern Abend verfolgt habe?«, fragte ich.

Matt hob die Brauen.

»Er ist ein Bekannter von Mum. Er hat rausbekommen, dass ich auf –«, ich unterbrach mich und suchte einen Moment nach dem passenden Wort, »dass sich mein Körper umstellt. Und als er gemerkt hat, dass ich Mum nichts erzählt habe, hat er mir Tabletten zugesteckt, damit ich nicht mehr solche Attacken bekomme. Aber Mum hat das herausgefunden und wollte ihn zur Rede stellen. Eigentlich sind die nämlich nicht für die Einnahme während der Sensibilisierung gedacht. Also für die Umstellung. Was ich gerade durchmache.«

Er nickte erneut, ungeduldig diesmal, damit ich endlich zum Punkt kam.

»Und jetzt ist der Kerl wie vom Erdboden verschluckt und Mum tut ganz geheimnisvoll und rückt nicht mit der Sprache raus. Und wir haben einen unglaublichen Hickhack mit den Behörden wegen meiner Magie, weil ich so spät dran bin und weil ich Mum so lange nichts davon erzählt habe, und wegen diesem Typen. Und vorhin haben wir uns deshalb gestritten und ich bin abgehauen.«

So klang die Geschichte doch recht überzeugend. Zumindest für Matts Ohren, der mir offenbar jedes Wort glaubte. Solweig gab vor, ihre Fingernägel vom Dreck zu säubern und warf mir hinter der Deckung einen strengen Blick zu, den ich aber ignorierte. Wie ich schon so reuevoll eingesehen hatte, war das hier allein meine Sache. Ich wagte es nicht, Matt noch mehr zu erzählen. Er würde darüber mit seinen Eltern sprechen, weil das viel zu groß für ihn allein war, und das konnte ich ihm nicht einmal verdenken. Aber seine Eltern waren eben nicht wie Mum. Seine Eltern würden …

Sie würden was auch immer mit ihm tun. In jeder Hinsicht würden sie ihn beeinflussen, und so, wie ich die Sache sah, wohl eher zum Negativen hin. Gegen mich, soll das heißen. Wenn ich Pech hatte, genügte schon die Information, dass Mum sich augenscheinlich mit so fragwürdigen Gestalten wie Adlard abgab. Von dem und unserem netten Zusammentreffen in der vergangenen Nacht hatte Mr Carrol bestimmt auch schon gehört.

Aber das konnte ich Matt nicht an den Kopf werfen. Nicht jetzt. Wenn ich in dieser Situation damit herausrückte, würde ich alles kaputtmachen. Irgendwann würden wir darüber reden. Dann, wenn ich mit Mum ins Reine gekommen war.

Ich schaute Matt wieder an. Meine kleine Geschichte hatte er mir abgenommen. Aber er wartete immer noch auf eine Begründung, warum ich ihm nicht eher davon erzählt hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie er reagieren würde, falls ich ihm irgendwann gestand, was wirklich passiert war. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken.

»Gib mir noch ein bisschen Zeit«, sagte ich überstürzt. »Du bist mein Freund und das bleibst du auch –«

Ich unterbrach mich. Das klang so bescheuert.

Matt wartete weiterhin ab.

Ich sah hilfesuchend zu Solweig, aber sie schaute betreten zu Boden.

»Ich erklär es dir irgendwann«, seufzte ich. »Ich finde jetzt nicht die passenden Worte dafür.« Das waren zwar weniger salbungsvolle Phrasen, aber immerhin waren sie ehrlich.

»Die passenden Worte, damit es gut klingt?«, hakte Matt säuerlich nach.

Ich schnappte nach Luft. Das reichte. Ich hatte mich genug entblößt.

»Weißt du, solche Kommentare haben auch dazu beigetragen, dass ich dir nichts erzählt habe«, sagte ich hart.

Matt fuhr zusammen und erbleichte. Auf den Gegenschlag war er nicht gefasst gewesen. Das war meine Gelegenheit, das Ruder herumzureißen.

»Ich will nicht schon wieder streiten«, erklärte ich schnell. »Aber ich muss ein paar Sachen klären, die einfach Vorrang haben.«

Ich bot ihm ein zaghaftes Lächeln an. Er dachte einen Moment schweigend nach und musterte dann Solweig, aber sie verschränkte die Arme vor der Brust und erwiderte seinen Blick geradeheraus. Als er schließlich nickte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Hauptsache, ich hatte ihn erst einmal ruhig gestellt. Später konnte ich mich immer noch um ihn kümmern. Im Augenblick hatte ich an genug Fronten zu kämpfen – vor allem musste ich mich bei Mum entschuldigen.
 

Das Schneetreiben nahm kein Ende. Als ich am Leicester Square umgestiegen war, hatte ich auf dem Infobildschirm gesehen, dass die Schneemassen den Beginn der Neujahrsparade verzögert hatten. Räumfahrzeuge befuhren Londons Straßen im Dauereinsatz und – was für mich wesentlich interessanter war – auch die Landesgrenzen, wo immer noch der Ausnahmezustand herrschte. Mittlerweile konnten die ersten Reisenden passieren, aber nur unter strengsten Sicherheitskontrollen. Die Bilder zeigten Schlangen von Wagen, auf den Flughäfen und an den Bahnhöfen wimmelte es von Leuten. Mitarbeiter, Sicherheitspersonal und Reisende, alle regten sich auf und keiner konnte ein Ende absehen. Lestard ließ sich seine kleine Revolte viel kosten. Wer wusste schon, ob wir die Einzigen waren, die Belzac observieren ließ?

Ich dachte kurz an Solweig, deren Eltern irgendwo in dem Getümmel feststeckten, und wieder befiel mich das schlechte Gewissen.

Nicht, schalt ich mich selbst. Ich musste eine Baustelle nach der anderen abarbeiten.

Vor unserem Haus stand ein schwarzes Automobil. Es war zur Hälfte eingeschneit, aber die Jugend und die hochwertige Verarbeitung sah man ihm trotzdem an. Unter dem Lack schimmerte die Bronzefarbe des Ultraleichtmetalls hindurch, mit dem sie auch die Hochbahnen bauten. Auf den Türflügeln prangte gut sichtbar der Adler der Garde. Der Wagen gehörte ohne Zweifel dem Hauptmann.

Kurz bevor ich in unsere Einfahrt einbog, sah ich, wie Jorrin de Rijk aus der Haustür trat. Schlagartig spürte ich meinen Puls unter der Bauchdecke. Die letzten Schritte legte ich im Laufschritt zurück. Als der Riese mich erkannte, lächelte er.

»Grüß dich, Jungchen.«

Ich holte tief Luft. Eine solche Gelegenheit kam einmal in tausend Jahren.

»Herr Hauptmann«, stieß ich hervor, »woher kennen Sie meine Eltern?«

Jorrin de Rijk verzog spöttisch den Mund. »Warum viele Worte lassen, was?«

Ich wartete ab. Er neckte mich nicht unfreundlich, aber ich hatte keinen Nerv für Spielchen.

Der Hauptmann schüttelte den Kopf über mich und zündete sich eine Zigarette an. »Ich nehme an, du rauchst noch nicht?«, scherzte er.

Eine Zigarettenlänge. Das war alles, was ich an Zeit von ihm erwarten konnte. Und ich fand es mehr als in Ordnung. Er ließ sich Zeit für den ersten Zug und beobachtete, wie ich ungeduldig herumzappelte. Er musste mich auf die Folter spannen. Das gehörte dazu.

»Wir waren zusammen in der Grundausbildung, dein Vater und ich«, sagte er schließlich.

»Waren Sie das, ja?« Meine Stimme schraubte sich in ungeahnte Höhen. Jeder Versuch, mich zurückhaltend zu geben, war hoffnungslos. Ich war hibbelig wie ein Kleinkind zu Weihnachten.

Der Hauptmann zwinkerte mir zu. »Ist ein guter Kerl gewesen, dein Vater. Estelan.« Als er den Namen erwähnte, huschte ein Grinsen über sein Gesicht. Er rauchte eine Weile gedankenverloren.

Ich merkte am plötzlichen Schmerz, dass ich mir vor lauter Erwartung auf die Wange gebissen hatte. Jedes Mal, wenn die Zigarettenspitze aufglomm, hoffte ich auf weitere Worte, aber Jorrin de Rijk schwelgte offensichtlich in Erinnerungen. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus.

»Kannten Sie meinen Vater gut?«, fragte ich ihn. Die beiden Worte wurde ich nicht Leid.

»Wir kamen eine Zeit lang ziemlich gut miteinander aus«, sagte der Hauptmann achselzuckend. »Ein Schlitzohr war er. Und ein schlechter Verlierer, oh, und dann konnte er wettern!« Da riss er die Augen auf und zeigte mit der Zigarette in meine Richtung. »Apropos!«

Ich zuckte zusammen.

Er betrachtete mich streng. »Erinnerst du dich an deine Limonade? Hendel musste das Glas wegwerfen, so einen Sprung hatte es.«

Ich biss mir auf die Lippen.

Da schmunzelte Jorrin de Rijk. »Du hast ganz eindeutig seinen Charme.«

Ich machte einen Schritt auf ihn zu. Von der Zigarette war nicht mehr viel übrig, und viel Neues hatte ich nicht erfahren.

»Haben Sie ihn auch so aufs Glatteis geführt?«, fragte ich.

»Estelan hat schnell dazugelernt, vor allem, wie die Leute ticken.« Der Hauptmann lupfte die Augenbrauen. »Außerdem war er der schlimme Finger. Ich war nur der Mitläufer. Was nicht heißt, dass ich keinen Gefallen an den Streichen gefunden hätte, aber den Ruf hatte er weg. Er hat sich mit jedem angelegt, der ihm querkam. Hat sich gerne Ärger eingehandelt. Ohne einen ordentlichen Zwist war ihm langweilig. Das haben zumindest die Leute gesagt.«

Ich nickte; das hatte ich schon öfter gehört.

Er schaute nachdenklich auf seine Zigarette. »Ich hab selten jemanden mit einem so starken Selbstantrieb gesehen. Er war einer von den wenigen, die deine Mutter ausstechen können«, sagte er. »Zumindest manchmal.«

Ich beobachtete, wie er den letzten Ascherest vom Filter schnippte. Mein Magen zog sich zusammen.

Der Hauptmann rückte seinen Mantel zurecht und wandte sich mir wieder zu. »Wie dem auch sei. Vielleicht ergibt sich ja mal eine Gelegenheit.«

Ich schluckte bloß. Ich brachte kein Wort heraus.

»Frohes neues Jahr, Yuriy.« Er klopfte mir auf die Schulter und schritt an mir vorbei. Während er seinen Wagen vom Schnee befreite, schaute ich ihm wie hypnotisiert zu. Erst, als der Motor zum Leben erwachte und das Automobil langsam davonrollte, kam ich wieder zu mir.

»Frohes Neues«, stammelte ich viel zu spät.

Jorrin de Rijk hatte ja keinen Schimmer, was er soeben für mich getan hatte.
 

Breca öffnete mir die Tür, als ich gerade den Finger auf die Klingel setzen wollte.

»Habt ihr euch gut unterhalten?«, fragte er verschmitzt.

Ich erwiderte seinen Blick argwöhnisch.

»Keine Sorge, ich schweige wie ein Grab. Komm rein«, sagte er und zog mich in den Flur. »Und sei leise. Charlotte hat sich hingelegt.«

»Mum hat was?«, echote ich gepresst.

Breca schloss die Tür hinter mir und betrachtete eingehend die Klinke. »Dein Hauptmann wirkt Wunder, wie mir scheint.«

»Er hat sie dazu überredet?«

Breca zuckte die Achseln. »Ich hab mir den Mund fusselig geredet, aber auf den eigenen Vater hört man ja nicht.«

Ich grinste ihn an. »Was musste er tun?«

Breca legte den Kopf schief und beobachtete mich aus dem Augenwinkel. »Sagen wir, er findet offensichtlich die richtigen Worte.«

Ich kopierte seinen verschwörerischen Gesichtsausdruck und schwieg.

Da stieß er mich in mein Zimmer. »Zieh deine nassen Sachen aus, oder du holst dir was weg.«

»Zu Befehl, Herr Gardegeneral«, erwiderte ich. Mittlerweile war ich in Hochstimmung.

»Der Gardegeneral verdonnert dich gleich zum Spießrutenlauf«, brummte Breca und ließ mich allein, damit ich mich umziehen konnte.

Als ich mein Zimmer wieder verließ, hörte ich das Blubbern der Kaffeemaschine und folgte ihm in die Küche. Breca stand vor der Küchenzeile, die Lesebrille auf der Nase, und überflog die Titelseite der Zeitung, die auf der Arbeitsplatte lag.

Ich füllte mir ein Glas mit Leitungswasser; eher, um etwas zu tun zu haben denn vor Durst. »War Lord Belzac noch bei dir, als Mum und Mr de Rijk zurückgekommen sind?«

»Der gute Sekretär hatte mir heute Morgen nicht sehr viel zu erzählen«, antwortete Breca, ohne seinen Lesefluss zu unterbrechen, und blätterte die Seite um. »Er hat die Memorien mitgenommen.«

Ich ließ beinahe das Glas fallen. »Du hast mehrere gemacht?«

Ich hatte noch lebhaft vor Augen, wie gebrechlich er bei meiner Rückkehr in der vorherigen Nacht im Türrahmen gestanden hatte.

»Zwei«, erwiderte er.

Ich starrte ihn an. Als von mir nichts mehr kam, sah er auf.

»Das war eine von Lestards Bedingungen«, sagte er schlicht. »Er hat mir für zwei Erinnerungen die Artefakte dagelassen. Von der zweiten sollte Lord Belzac eigentlich nichts erfahren.«

»Wie hat er es dann rausgefunden?«, fragte ich.

Breca wandte sich wieder der Zeitung zu. »Die Inquisition verfügt über Vollmachten, die ihnen mehr oder weniger tiefgreifende Einsichten erlauben. Für nichts anderes hat Lord Belzac Mr Park dazugeholt.«

An meinen Armen stellten sich die Haare auf. »Mr Adlard meint, die Inquisition zieht den Leuten ihren Geist zur Nase heraus«, lästerte ein Echo von Parks Stimme in meinem Kopf. Ich schüttelte mich unwillkürlich.

»Haben sie Mum auch –«, ich zögerte, »– was auch immer sie denn tun?«

Breca hielt im Lesen inne und warf mir einen Blick zu. Er musste nicht antworten, damit ich Bescheid wusste.

Ich konnte mich nur mit Mühe beherrschen. Die Sender waren überall um uns herum und ich hatte große Lust, Belzacs Lakaien darüber in Kenntnis zu setzen, was ich von ihnen hielt. Hätte Mum sich nicht gerade jetzt ausgeruht, hätte ich meinen Schöpfergeist lautstark an einem Katalog von Kraftausdrücken ausgetobt. Wenn Belzac oder dieser Park meinen Weg das nächste Mal kreuzten, würde ich ihnen die Köpfe abreißen und sie am großen Zeiger des Uhrenturms aufhängen, damit sie im Themsegestank verrotteten. Das hätte ich unglaublich gerne laut gesagt – das Bild gefiel mir viel zu gut, um es totzuschweigen.

»Haben sie sich wenigstens auch diesen Adlard vorgenommen?«, fauchte ich halblaut.

Breca atmete hörbar aus. »So schnell, wie der Sekretär heute Morgen war, haben sie ihn schon wieder am Schlafittchen«, murmelte er und schüttete sich eine Tasse Kaffee ein.

»Ich hoffe es«, knurrte ich.

Breca warf mir einen strengen Blick zu. »Das ist kein Spaß, Yuriy.«

»Was mischt er sich ein?«, gab ich zurück.

»Tja.« Breca klang nicht im Geringsten überzeugt. »Wo wir gerade von ihm sprechen«, fuhr er fort, »was hat denn Faraday gesagt?«

Ich spielte mit meinem Glas herum. »Es ist nicht gefährlich bei mir. Er hat mir ein Medikament verordnet und jetzt kriegen wir es in den Griff.«

»So?« Er musterte mich.

»Ja«, sagte ich und stellte mein Glas auf dem Spülstein ab, ohne einen Schluck getrunken zu haben. »Ich sehe mal nach Mum.«

»Weck sie nicht auf«, wisperte Breca hinter mir her.

Ich verdrehte die Augen.

Breca bedachte mich mit einem strafenden Blick, bevor er mich entließ. Reiß dich ein bisschen am Riemen.

In Mums Zimmer war es bitterkalt. Das Fenster stand einen Spalt weit offen und der Sichtschutz war zur Seite geschoben. Draußen fiel immer noch Schnee; der Himmel war so zugezogen, dass ohnehin nicht viel Licht den Boden erreichte. Mum lag mit dem Gesicht zu mir und hatte sich halb aus der Decke gewühlt.

»Du tust auch alles dafür, todkrank zu werden, oder?«, fragte ich sie und schloss das Fenster.

Sie ließ einen dumpfen Laut hören, der annähernd wie »Stuss« klang.

»Mum«, flüsterte ich. »Bist du wach?«

Ich sah, wie sie zu lächeln begann. Behutsam zog ich ihr die Decke über die Schultern und fuhr mit dem Finger ihre Augenbraue nach. Ihre Lider zuckten unruhig. Sie klopfte sachte auf die Matratze. Als ich stehen blieb, tastete sie mit der Hand nach mir. Ich berührte ihre Finger und ließ mich neben ihr aufs Bett sinken. Sie legte den Arm um mich und zog mich an sich, ohne die Augen auch nur einmal zu öffnen. Ich konnte es kaum glauben, aber sie war warm wie ein Backofen.

»Was ich vorhin gesagt habe«, raunte ich, »das nehme ich zurück.«

Sie antwortete nicht. Also schaute ich sie an. Ihre Lippen waren vollkommen entspannt; sie war kurz vorm Einschlafen. Jetzt fiel mir auf, dass sie ihren Anhänger nicht trug. Ich drehte mich vorsichtig um, damit ich den Nachttisch einsehen konnte, ohne sie wieder aufzuwecken, doch bis auf die kleine Leuchte, ihren Wecker und ihre Armbanduhr war er leer.

Ich spürte, wie Mums Arm auf meiner Brust schwer wurde, und ließ mich neben ihrem Gesicht aufs Kissen sinken. Sollten sich Lestard, die Congregatio und Adlard doch die Augen auskratzen. Im Moment waren wir weit von all dem entfernt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Enisocs
2013-01-11T09:28:22+00:00 11.01.2013 10:28
So, habe die letzten Kaps jetzt auch durch und heul, weils nicht weiter geht. Durchziehn durchziehn, statt auf Youtube rumzusurfen! :3 hehe

Mir haben auch die letzten Kapitel gut gefallen, wobei ichs schade fand, dass das mit Urian so kurz war. Ich hoffe es kommt bald mal wieder ein längeres Kapitel aus seiner Sicht. Yuriy ist starrsinnig wie eh und je und bringt einen immernoch zum Schmunzeln. Das mit dem Limo-Glas hab ich mir irgendwie schon gedacht *g* Und es freut mich, dass Urian Belzac ausgelacht hat (endlich mal wieder etwas das ihn von Seik unterscheidet, der lacht nämlich nie), ich hab bei ihm so nen Galgenhumor auch gar nicht erwartet, macht ihn umso sympathischer :)
Jorrik gefällt mir auch sehr gut, ist ne coole Sau soweit ich das bisher beurteilen kann. Mir hats auch richtig gut gefallen, wie du wieder so kleine Nebensächlichkeiten beschreibst, zB Matts Eltern (übrigens sehr authentisch beschrieben, diesen Elternzwist) und den Trinkspruch im Deutschen Viertel. Es sind diese Kleinigkeiten, die eigentlich nichts zur Sache tun, aber die eine Geschichte einfach abrunden. Und ich finde es genial, dass Yuriy aus der ich-Perspektive seine Ecken und Kanten hat, also ein Chara der nicht immer "perfekt" handelt, wie man es von ner Hauptperson erwartet. Und doch stimmt man ihm manchmal dabei zu.

Bisschen Kritik hab ich auch, aber nichts schlimmes. Erstmal, ein kleiner Fehler, den ich noch entdeckt hab:

-Ich wollte zwar wissen, wie sie Matts Worte aufnahm. Aber es würde ohne Zweifel so aussehen, als....-

Vor aber gehört ein Komma, alleine ergibt der erste Satz für mich keinen Sinn.

Und dann wieder dein liebes "echote", so langsam kann man wirklich mitzählen :) Das er jemanden nachspricht merkt man auch so, da kannst du es einfach weglassen, oder mal ein anderes Wort dafür verwenden. Auch bei Sachen wie "lupfte eine Braue" oder "fauchte". Kommt einfach ziemlich oft vor. Wobei es auch schon wieder fast stilistisch ist für dich :D

Dann stimm ich dem Kommentar von -Zoria- zu, das mit den Infobrocken ist echt ziemlich müßig zu lesen, nach so vielen Kapiteln hat man das Gefühl nicht wirklich schlauer zu sein, genau wie Yuriy eben. Ich finds an sich ja klasse, wenn Rätsel erst so Stück für Stück aufgedeckt werden, aber hier ist es teilweise schon etwas anstrengend. Auch die Gespräche mit Yuriy und Charlotte sind nicht viel weiter als am Anfang. Aber ich fands gut, dass man endlich mal mehr über die "Erweckung" eines Magiers erklärt wurde und dass sich Yuriy geoutet hat. Die Szene fand ich übrigens auch seeeehr geil beim Arzt. Ich konnte Yuriy absolut nachvollziehen.
Ich weiß nicht, ob das bloß meine eigenen Erfahrungen sind, aber ich habe immer das Gefühl, dass Yuriy und Charlotte nicht Sohn und Mutter sind, sondern Kumpels die sich nicht so grün sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mutter so mit ihrem Sohn redet, aber ich denke es hat vllt auch mehr mit Charlottes Charakter zu tun. Frei nach dem Motto "Leute gibts, die gibts gar nicht".

Auf jedenfall hoffe ich, dass du bald weiterschreibst. Die Kapitel machen einfach Spaß. Du hast ja tolle Charaktere erschaffen und deine Dialoge sind erfrischend zu lesen.



Von:  Belfert
2012-10-16T12:38:08+00:00 16.10.2012 14:38
hmm.. wieso kann man keine Kommentare zu einer kompletten FF schreiben?
Egal.
Ein gewisser Jemand meinte ich sollte mir Perlmutt durchlesen und ich habs auch schnell getan, spricht für dich ^^
Technik und Stil finde ich gut, die Welt an sich sehr interessant.
Zweiter britischer Bürgerkrieg mit Teilung des Landes?
Eine rückentwicklung der Technik wie es den Anschein hat mit der Steinschloßpistole (wtf mit Schalldämpfer? ich will ne Konzeptzeichnung davon!)
Was mich etwas stört, diese Welt die so anders ist als unsere, scheint großen Einfluß auf die Geschichte zu haben. Atlantis, die Teilung, wilde Magier und mehr. Aber man erfährt nie etwas darüber.
Am Anfang hielt ich Atlantis mit Lestards Einführung für eine Terror- oder Untergrundorganisation. Auch wenn die Geschichte nur um Yuriy "Erweckung" geht, fände ich es besser wenn der Leser etwas vom Gesamtbild erfahren würde. Yuriy regt sich ja auch immer auf das niemand ihm etwas erklärt^^
Von:  Biskuit
2012-03-17T14:03:30+00:00 17.03.2012 15:03
ein kommentar von mir :D du weißt was das bedeutet XD ich warte in skype auf dich.







und ich hasse dich dafür das mich gespoilert hast v.v
Von:  -Zoria-
2011-08-24T10:05:35+00:00 24.08.2011 12:05
@ Rej: Also ich hatte nicht das Gefühl, dass Jorrin schnell raucht^^ Eher, dass er im Laufe der Zigarette nicht viel gesagt hat.

Und um an nochwas anzuknüpfen, das Rej gesagt hat: In dem Kapitel sind tatsächlich sehr große Gefühle zu Hause. Manchmal hab ich den Eindruck, du übertreibst ein kleines bisschen. Die Figuren springen von unglaublich wütend in schrecklich geknickt, alle fauchen, schimpfen, knurren vor sich hin...^^ Ich denke, manchmal darf jemand auch mal einfach etwas "sagen". :) Sonst besteht die Gefahr, dass sich eine so hohe Grundspannung irgendwann etwas anstrengend liest. Und vielleicht übertrieben wirkt.

Im Übrigen hab ich mich ein bisschen gefühlt wie in Harry Potter XD
Der arme kleine Yuriy, der endlich mal jemanden findet, der ihm über seinen Papa erzählt. Natürlich hat er seine Mutter noch, aber über die weiß er in der Hinsicht auch wenig.
Was hätte Jorrin denn dran gehindert ihm ein bisschen mehr zu erzählen, außer dass du deine Leser auf die Folter spannen willst? Manchmal finde ich diese Informationsbröckchen ein bisschen anstrengend. Aber ich fürchte, das liegt auch einfach dran, dass ich neugierig bin^^

Die Szene mit Matt hab ich sehr gerne. In dem Alter nimmt man sich und seine Streitereien noch sehr ernst, man streitet offener mit Freunden als man das tut wenn man älter ist. Und wenn sich einer missverstanden fühlt, oder gleich beide, ist es schwer wieder einen Konsens zu finden. Dass es nicht so leicht ist, aus so einer angespannten Situation wieder Friede, Freude, Eierkuchen zu machen hast du gut dargestellt.
Gleichzeitig lernt man auch etwas über Yuriys Charakter. Irgendwo versucht er sich ja über Matt zu stellen, sieht sich als der Aufgeklärte, der Bescheid weiß und für Matt entscheiden darf/muss, was er ihm zumuten kann. Ist das ein Charakterzug von Charlotte der in ihm steckt? Ist es das, was er aus dem ganzen Theater in der letzten Zeit gelernt/abgeschaut hat? War er vorher auch so, und wie beeinflusst das den Rest seines Lebens? Oha, Psychologiestudentin XD
Sein Trotz ist manchmal ein bisschen anstrengend, aber das macht es nicht zu etwas schlechten. In vielen Büchern kann man rauslesen, wenn der Ich erzähler etwas sagt, wovon der Autor der Meinung ist, dass er nicht Recht hat. Yuriy ist authentischer.

Die Schlussszene ist schön. Gut, dass du sie auch wirklich eingebaut hast :)
Von: abgemeldet
2011-08-23T09:07:46+00:00 23.08.2011 11:07
Ich fand ja schon das Fanart zur Schlussszene des Kapitels so wunderschön. Es jetzt zu lesen und es sich im Kopf noch einmal vorzustellen... echt toll. Ich mag die beiden. So schwierig ihre Beziehung zueinander auch ist, da ist ja trotzdem eine tiefe Liebe und die kommt immer wieder durch, ob nun bei den heißblütigen Diskussionen oder eben solchen zärtlichen Momenten.
Der letzte Satz ist Genuss.
Angekuschelt an die Mutter alles zu vergessen muss ein wirklich gutes Gefühl sein. Das wird Yuriy sicher auch eine Weile auskosten... genau wie Charlotte. =)
Da bin ich echt mal hin und weg.
Von dem ganzen Kapitel an sich.
Viele neue Informationen eingepackt in wirklich tolle Dialoge.
Emotional... gerade das Gespräch zwischen Charlotte und Yuriy sowie das von dem und Matt.
Letzterer tat mir ja auch ein wenig leid. Er steht ja wirklich wie der da, der alles so um ein paar Ecken erfährt, aber nie direkt, obwohl er als bester Freund das Vorrecht dazu hätte. Yuriy ist da schon ein Arsch, aber die Seite hat er von seiner Mutter, da vergleicht er in seinem Kopf schon ganz richtig, auch wenn es da ja weniger auf die Aktionen von Charlotte bezogen ist, sondern vielmehr auf ihre Reaktionen. Jetzt weiß er, wie sie sich gefühlt hat. Wahrscheinlich neben dem Gespräch mit Jorrin auch ein Grund, warum er am Ende zu ihr ins Bett schlüpft und sich indirekt entschuldigt. Für mehr ist er dann wohl zu stolz.

Im Großen und Ganzen kommen hier diese ganzen zwischenmenschlichen Interaktionen sehr, sehr gut raus. Auf allen Ebenen. Man erhält sogar Einblick in Matts Familienleben, auch wenn die wohl kaum mehr irgendwo erwähnt werden. Man weiß wenigstens schon einmal ein bisschen was. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Hast du punktgenau abgepasst. Unsympathisch sind sie mir aber auch. Das ist dieses klassische Klassendenken (als Überbegriff – ich meine nicht direkt dieses Denken). Man kennt jemanden jahrelang, alles ist super und dann erfährt man etwas, was eigentlich gar nichts mit diesem Jemand zu tun hat von jemandem, der aber sehr wohl mit diesem zu tun hat und schon färbt das alles auf den Jemand, den man eigentlich mag ab. Das ist in den meisten Familien so. In der Schule sieht man es am deutlichsten. Einer ist beliebt, hat viele Freunde, dann erfährt man vielleicht, dass die Eltern Alkoholiker sind und schon distanziert man sich von dem Jungen, obwohl er rein gar nichts dafür kann.
Sowas regt mich immer auf.
Da bekommen Matts Eltern keine Pluspunkte, aber gut... in der Gesellschaft, wie du sie hier beschreibst, muss man vorsichtig sein, mit welchen Seiten man sich abgibt. Da kann einem hinten rum immer noch einer ans Bein pinkeln, wenn man nicht aufpasst.
Mir hat auch sehr gefallen, wie Jorrin von Yuus Vater erzählt hat. Wie der Kleine an seinen Lippen hing – echt toll. Aber ich kann ihn verstehen.
Und über Breca habe ich mich auch gefreut. *~* Der hat mir schon ein wenig gefehlt und ich bin froh, dass es ihm halbwegs gut zu gehen scheint. Sah ja letztens nicht so gut aus bei ihm. >_<

Aber... ich schweife ab (wie so oft).
Weißt du wie sehr ich erschrocken bin, als ich da irgendwann 'gestern' gelesen habe und gedanklich in der Zeit eigentlich schon viel weiter war? Das alles liest sich, als würden Unmengen an Zeit vergehen, aber im Grunde spielt das alles innerhalb von ein paar Tagen. Das erfasst man gar nicht so wirklich, weil alles so gewaltig ist – die Sprache, die Handlung.
Man erschreckt sich da echt ab und an. Was aber natürlich kein Minuspunkt ist.

Die kommen wo anders. Ich habe nämlich wirklich einiges gefunden, worüber ich meckern kann. Hehe...
Nun ja... eigentlich ist es nur eine große Sache, die sich durch das ganze Kapitel zieht.
Es wirkt ein wenig, als wärst du gehetzt gewesen, als du das Kapitel geschrieben hast. Manche Passagen wirken so unflüssig und du hast auch viele unglückliche Formulierungen drin.
Ich fange mal ganz von vorn an.
'fiel er ihr ins Wort' macht als Formulierung nur dann Sinn, wenn der Satz vorher nicht so abgeschlossen wirkt, wie bei dir. Wenn man direkt unterbricht, kommt es logischer. Es kommt ja auch nicht raus, als hätte Charlotte gleich weiterreden wollen.
Das gleiche ist auch bei dem Abschnitt Ich mache eine Atempause, die sie nutzte, um das Wort wieder zu erlangen zu, nach dem Yuriy weiterredet? Wenn sie das Wort ergreift, muss doch Charlotte was sagen, sonst nutzt sie die Atempause ja nicht. ^^°
Das sind so die Formulierungssachen.
Dann sind da noch manche Reaktionen der Leute. Vielleicht bin ich da nun etwas aufmerksamer geworden, weil du mich gebeten hast, den Prolog nochmal zu lesen und genau das zu überprüfen.
Charlotte macht bei dem Gespräch mit Yuriy auch so nen Sturz an Gefühlen durch. Im einen Moment funkelt sie ihn noch an und dann fällt sie plötzlich so sehr in sich zusammen, dass sie ihn schon gar nicht mehr ansehen kann? Die Erkenntnis, dass sie es übertreibt, muss ja dann ziemlich plötzlich kommen, aber okay... manchmal ist das ja auch der Fall.
So ähnlich hatte ich auch an der Schlusssequenz vom Gespräch zwischen Matt und Yuriy zu knabbern. Das habe ich auch nicht gecheckt, warum dann plötzlich dieser Umschwung kam. Klar... Yuu hat sich schon ziemlich geöffnet und die Bemerkung von Matt war dann auch nicht sehr passend, aber dass Yuu dann gleich abzieht und Matt ihm höhnisch hinterherschaut...
Also... stell ich mir seltsam vor. Passt irgendwie überhaupt nicht, aber vielleicht brauchtest du auch nur nen Grund, um Yuriy abziehen zu lassen und dann ist es schon plausibel. Man soll seinen Nächsten ja nicht zu sehr schonen.

Aber genug gemeckert.
Ich amüsier mich immer noch ein wenig darüber, was für einen Zug Jorrin drauf hat, wenn er raucht. XD
Zwei, drei Züge, ein paar Worte und die Zigarette ist weg. Muss ne ziemliche Billigmarke sein. XD

Nee... wie gesagt. Es ist ein tolles Kapitel.
Ich mag die letzte Szene voll. Da muss ich mir gleich das Bild nochmal anschauen.
Love, peace und lange Loden.
Das Kommi ist fast so lang wie das Kap. Hehe... ^^°
Von:  SamAzo
2011-08-22T21:11:29+00:00 22.08.2011 23:11
Ach Yuriy...
Man kann es sich auch schwer machen. Warum is er auch zu denen hin, wenn er doch weiß, das es nicht gut endet?
Tztztz...
Echt mal.

Aber schön, das er sich mit Charlotte ein wenig versöhnt. Auch wenn es wohl nicht mehr so aussieht, wenn er das nächste Mal Informmationen haben will und sie wieder nicht weiß, was sie sagen soll.

Und wie so oft:
ZWL!
... *eg*
Von:  SakuraxChazz
2011-08-22T13:06:14+00:00 22.08.2011 15:06
Ich hab mich gefreut wie ein Schnitzel, als ich eben auf der persönlichen Startseite war und gesehen habe, das es ein neues Kapitel gibt^^
Meine Mum haben wir dann unfreiwillig dabei geweckt.. (Hab mich laut gefreut und die Hunde dann auch *hust*)

Mir gefällt das Kapitel wirklich gut. Wie schön trotzig Yuriy ihm Moment ist. Und das mit Matt und Solweig.. er hat es wirklich nicht leicht. Und Matts Eltern sind ja ganz komische Leute.. irgendwie mag ich sie nicht. Die sind mir sehr suspekt.
Das wir jetzt ein bisschen was über Estelan erfahren haben ist richtig toll^^ Ein paar Informationsbrocken zu seinem Vater. Ich bin ja noch immer gespannt wie das alles ausgehen wird. Wie schade, das es nur noch drei Kapitel geben wird. Aber immerhin noch drei Kapitel!^^ (Immer positiv sehen...)
Was Lestard wohl in der Zwischenzeit so alles treibt...

LG Saku^^


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