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Wenn der Mond fällt

Die Freiheit der Wölfe
von

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Misha aus dem Land des Eises

Nachdenklich und unentschlossen ging Nori vor dem Innengehege auf und ab, die Dämmerung war schon hereingebrochen und noch immer hatte sich kein Wolf außer ihr sonderlich für den russischen Wildfang interessiert.

„Wölfin.“, ertönte es aus der Dunkelheit und die kleine Wölfin hob verschreckt den Kopf. Der Fremde, dachte sie, dabei hatte er noch nie von sich aus mit ihr geredet.

„Ja?“, antwortete sie, vergewisserte sich, dass keiner zu ihr sah und lief dann zu dem Käfig.

„Was ist los? Einsam?“, konnte sich die Wölfin nicht verkneifen, aber er ignorierte den Kommentar einfach.

„Ich habe nachgedacht. Über den Fluchtplan.“

Verständnislos nickte Nori.

„Und was genau habe ich damit zu tun?“

„Du könntest mir eine große Hilfe sein, bei meinem Entkommen.“, sagte er und neigte den Kopf zu den Gitterstäben.

„Und wie kommst du auf den Gedanken dass ich dir helfen sollte?“, fragte Nori mit hochgezogenen Augenbrauen, überrascht. Vor zwei Tagen hatte er noch freiwillig kein Wort mit ihr gewechselt, jetzt fragte er sie nach Hilfe. Es erfüllte sie mit Stolz, dass gerade sie dem großen Wolf helfen sollte.

„Du bist nicht wie die anderen, Wölfin.“, sagte er mit einem Nicken, „Ich weiß ganz genau, dass du nicht für den Rest deines Lebens hier bleiben möchtest, angestarrt und ohne jegliche Abwechslung. Jeden Tag das gleiche, Schlafen, Fütterung, Schlafen. Du möchtest nicht wie die Altwölfe werden, die nur apathisch in die Ferne sehen, oder irre ich mich?“

Die Augen der Wölfin weiteten sich – War dies das indirekte Angebot, in die Wildnis zu fliehen?

„Nein, ich möchte nicht hier bleiben, aber wie kommt man hier heraus? Noch keiner der Wölfe hier hat einen Weg gefunden.“

„Wenn man nicht sucht, wir man auch nicht finden. Hier in dem Käfig kann ich gar nichts ausrichten, aber draußen, am Zaun, sollte es möglich sein zu graben. Da ich voraussichtlich erst spät herausgelassen werde, könntest du beginnen einen Fluchtweg zu graben.“, erklärte er mit einem Leuchten in den Augen. „Und dann kann ich wieder zurück in meine Heimat.“.

Die Wölfin hingegen schwieg, ihr Herz klopfte schon bei dem Gedanken an eine Flucht, ob nun vor Freude und Neugier oder vor Angst vermochte sie kaum zu sagen.

Es hieß, alles zu verlassen was sie kannte, alles zu verlieren was sie hatte – Was hatte sie hier schon? – und ein völlig neues Leben zu beginnen…

„Was ist wenn die anderen Wölfe auch alle fliehen werden? Vielleicht wollen sie auch hier raus.“, sagte sie, doch in ihrem Herzen kannte sie schon die Antwort auf die Frage.

„Die alten Wölfe? Nein, sie werden nicht mitkommen wollen.“, sagte der Wolf ernst und scharrte ungeduldig an dem Boden des Käfigs.

Wieder sah Nori lange auf den Boden des Geheges, denkend.

„Ich werde dir helfen.“, sagte sie schließlich und nickte ihm zu.

„Sehr gut. Wie ist dein Name, Wölfin?“

„Nori, und ich…“

„Sehr gut, Nori, ich danke dir für deine Hilfe.“, sagte der Wolf mit einem Wolfslächeln, das in Anbetracht der scharfen Zähne eher bedrohlich als freundlich wirkte.

„Ja, aber…“

„Mein Name ist Misha. Misha aus den russischen Wäldern.“, knurrte der Wolf und wieder wanderte sein Blick in die unendliche Weite, in der auch seine Heimat liegen musste, während Nori schauderte



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cat-girl
2010-09-01T13:38:47+00:00 01.09.2010 15:38
Nori streunt doch schon wieder vor dem Gehege herum... was will sie nur ständig dort
Für alles gibt es ein erstes Mal, vielleicht hat er auch Interesse an ihr, oder sie geht ihm lediglich auf die Nerven
Okay, darum gings
sie war ja auch die einzige, die er in diesem Gehege kennt...
ich denke schon, dass dies das Angebot war
wird man auch nichts finden
Nori hatte hier eine Freundin...
Jetzt erst nach dem Namen fragen ist spät
Der lässt sie nicht mal ausreden... ganz schön unhöflich

sehr schön geschrieben, ich hoffe die kommen da bald raus und dann geht’s in die Freiheit!
Freu mich schon..



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