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Ausdauer!?

von

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Weihnachtsfest, 2. Teil

Wer glaubt, es gebe keinen Gott, verschließt die Augen. Es gibt zwei Möglichkeiten im Leben, aber nur einen Weg. Entweder du entscheidest dich für Gott oder für die Welt.

Entscheidest du dich für Gott, so wird Er dich führen, dich leiten und dementsprechend deinen Weg und die Zeit verkürzen, die du benötigst, um zu Ihm zu gelangen.

Oder du entscheidest dich für die Welt. Und was geschieht dann? Du wirst dich früher oder später derart verstricken, dass du keinen Ausweg mehr weißt. Dies ist ein unumstößliches Gesetz.

Dies ist der Augenblick, in dem du dich nach innen kehrst und Gott suchst.

Dann bist du ganz überrascht, dass Er an deiner Seite ist. Immer. Auch in der Welt. Denn was ist die Welt? Der Weg der Unwissenden zu Mir.

Es gibt nichts, das Ich nicht tun könnte. Wieso machst du nicht mit?

Du meinst, Ich scherze? Keineswegs. Ich bin Gott. Du bist Gott. Der einzige Unterschied zwischen uns besteht darin, dass Ich weiß, dass Ich Gott bin.

Was heißt das? Ich stelle Mich auf jeden Menschen, jedes Tier, jede Pflanze, jeden Stein vollkommen ein. Ich bin eins mit allem. Aus Liebe, denn Ich liebe es zu dienen.

Das ist das Geheimnis: Liebe. Tue, was du tun musst, mit Hingabe. Und deine Allmacht wächst von Tag zu Tag. Unaufhaltsam. Nichts ist unmöglich. Diesen Satz musst du dir ganz fest einprägen.

Du bist Teil der Allmacht, die das ganze Universum schuf. Nein, du bist nicht nur Teil, du bist Gott. Lass dich von diesem Satz nicht abschrecken. Denke nicht: "Das schaffe ich nie!" Glaube vielmehr, dass alles möglich ist. Merkst du, dass deine Kräfte noch nicht genügend entwickelt sind, bitte Mich um Hilfe. Ich werde dich nicht nur führen, Ich werde für dich das Unmögliche möglich machen. Ich benötige von dir nur deinen Glauben und deine Tugend.

Dein Vertrauen und deine Liebe werden mit der Zeit in dem Maße wachsen, wie deine Zweifel, deine Ängste und dein Misstrauen schwinden. Verstehst du, was das heißt? Glaube, Tugend, Vertrauen und Liebe sind Eigenschaften des Selbst. Ängste, Zweifel, Misstrauen charakterisieren das Ego. Deshalb ist das Ego begrenzt und grenzt dich ein. Das Selbst dagegen ist der Inbegriff von Grenzenlosigkeit. Das Selbst kann Wasser in Feuer und Erde in Himmel verwandeln. Dem Selbst, sprich der grenzenlosen Liebe, ist nichts unmöglich.

Lebst du die Liebe, hast du Teil an der Unermesslichkeit, wirst du die Unermesslichkeit.

(SaiBaba)
 

Dienstag, 26 Dezember (2.Weihnachstag)
 

Als Yusaku mit den Hunden an diesem Morgen kam, sagte er seinem Sohn zunächst guten Morgen. Dann suchte Professor auf, mit diesem Stelle er sich Abseits. Ihm kurz erläutert was er vorhatte, erkundigte er sich bei ihm nach Ai: „Wo ist Shiho?“, wollte er wissen.

Er hatte die halbe Nacht noch einmal darüber nachgedacht und jetzt hatte er sich endgültig entschieden. Dazu benötigte er unter anderem auch die Untersetzung von Agasa. Dessen Zusage er bekam. So suchte er nun nachdem er die Antwort: „Sie ist in ihrem Zimmer“, erhalten hatte seine Schlüsselfigur auf.
 

Kurz angeklopft öffnete er die Türe.

Die kleine Shiho schaute verwundert zu ihm hoch. Sie war nicht dazugekommen Herein zu rufen. Er unterbrach sie beim Bett machen.

Was wollte er von ihr?, fragte sie sich irritiert.

„Hallo, Shiho“, wurde sie von ihm höfflich angesprochen: „Ich würde mich gerne einen Moment mit dir unterhalten. Kann ich mich setzen?“

Sie reagierte verdutzt, nickte aber. So sah sie zu wie er zu ihrem Schreibtisch ging und sich auf ihren Stuhl setzte. Gespannt wartete sie ab. Was wollte Shinichis Vater ihr sagen, ging ihr durch den Kopf. Sicher war es etwas wegen Shinichi, das konnte das ehemalige Mitglied der Organisation sich denken. Seine Körperhaltung ließ sie nichts Gutes erahnen.
 

„Also“, hörte die Chemikerin Yusaku sagen. Seine Stimme verriet ebenfalls seine Anspannung: „Machen wir es kurz: Ich möchte, dass du mir das Gegenmittel noch einmal verabreichst wieder in stetig steigender Dosierung. Ich möchte wissen, was in Shinichis Körper vorgegangen ist. Ich will den Mechanismus verstehen“, hatte er sich dafür entschieden gleich mit der Tür ins Haus zufallen.

Ai sah ihn entsetzt an.

„Hör zu“, meinte er und holte zu einer Erklärung aus: „Ich stelle mir das folgendermaßen vor. Du gibst mir für einen gewissen Zeitraum die Tabletten, die du Shinichi gegeben hast. Wir fangen wieder, wie bei dem Versuch zuvor, mit geringer Dosis an und steigern diese dann weiter bis hin zu dem Grad an dem die Nebenwirkungen auftreten. Vielleicht bekommen wir so an Hand der Daten, die wir dadurch gewinnen an neue Erkenntnisse. Immerhin haben wir jetzt auch einen Mediziner an unserer Seite.“

„Wir können ihn da doch nicht mit reinziehen!?“, war sie fassungslos, dass er ihr das allen Ernstes vorschlug.

„Er hängt doch ohnehin mit drin“, harkte Yusaku diesen Umstand ganz pragmatisch einfach ab: „Wenn ich ihn also frage

und er zustimmt den Versuch mit dir zusammen zu überwachen, dann sieht die Sache anders aus. Oder findest du nicht?
 

Vielleicht haben wir so eine realistische Chance. Shiho, verstehst du das?“, hielt Yusaku,

als Shinichis Vater entschlossen dagegen: „Und außerdem,

lässt so ein ungewöhnliches Mittel nicht jedes Wissenschaftlich Herz höher schlagen?“,
 

spielte er nicht nur auf Dr. Hiroshige, sondern auch auf ihre eigene Vorbliebe chemischer Vorgänge an.

Herausfordernd sah er sie an.

Doch das reichte nicht, um die geschrumpfte Chemikerin zu überzeugen: „Ich habe das APTX 4869 doch gar nicht und ohne das ist das Gegenmittel wertlos. Außerdem ist Shinichi momentan überhaupt nicht in der Verfassung für weitere Tests. Es ist auch viel zu gefährlich. Ich möchte dafür nicht mehr die Verantwortung tragen“, fand Ai die Idee gar nicht gut und wollte auch selbst nicht erneut da hineingezogen werden.

„Das verstehe ich“, Yusaku konnte das Nachvollziehen. Angesichts der von ihr erwarteten Ablehnung blieb er ruhig: „Und das brauchst du auch nicht“, beruhigte er: „Das hier ist allein meine Idee und meine eigene Entscheidung und damit übernehme ich für mich selbst auch alle Konsequenzen. Und aus diesem Grunde möchte ich auch, dass du es mir gibst und nicht Shinichi. Ich möchte auch überhaupt nicht das Shinichi von unserer Übereinkunft erfährt. Ich möchte bei ihm keine falschen Hoffnungen wecken. Wie du weißt habe ich ihm eine weitere Einnahme untersagt und dabei bleibe ich aus dem von dir genannten Grund auch. Was ihn betrifft so sind wir vollkommen einer Meinung. Worauf ich hinaus will ist: Auch wenn wir das Gift nicht haben. Das Gegenmittel selbst hat doch aber auch eine Wirkung für sich oder nicht? Ganz einfach überlegt: Das Gift lässt den Körper schrumpfen und das Gegenmittel hebt diesen Zustand wie wir wissen auf. Folglich muss das Gegenmittel für sich allein genommen auch wirken, oder sehe ich das falsch?“

Da musste Ai kurz nachdenken. An diesen jetzt von Yusaku aufgegriffenen Gedanken hatte sie seit dem letzen Versuch, der kein brauchbares Resultat gezeigt hatte, nicht mehr gedacht.

„Einen Versuch wäre es vielleicht wert“, musste sie nachdenklich zugestehen. Auch ihr kam die Idee, dass die Dosis beim letzen Mal möglicherweise einfach zu gering gewesen sein könnte.
 

„Natürlich“, Yukikos Mann er schnell weiter, der das Gefühl hatte, dass er sie für sich gewinnen konnte: „ist der Versuch mit erheblichen Risiken verbunden. Aber möglicherweise funktioniert es auch und wir finden mehr über die Wirkungsweise heraus und können so weitere Rückschlüsse auf das APTX 4869 und dessen Wechselwirkungen mit dem Gegenmittel ziehen? Und wenn es nichts bringt, dann haben wir es wenigstens versucht für Shinichi und dich auch nach einer geeigneten Lösung zu suchen. Wie ihr beide vielleicht doch noch eure ursprüngliche Größe zurück erlangt. Ich weiß wie viel ihm das bedeutet. Und dir doch auch Shiho?“, appellierte er als Shinichis Vater eindringlich an die Freundin seines Sohnes: „Bitte“, schaute er ihr fest in die Augen: „Ich möchte es versuchen. Ich habe auch schon mit Agasa gesprochen. Er ist bereit ebenfalls das Versuchskaninchen zu spielen. Nur weil die Wirkung bei dir scheinbar eine ganz andere hatte, als bei Shinichi brauchen wir auch weibliche Versuchspersonen. Mit Yukiko werde ich sprechen und sie bitten uns ebenso zu helfen. Dabei werden wir alle nur so viel von dem Gegenmittel einnehmen, dass größerer Schaden ausgeschlossen wird und sobald wir den Grad der Nebenwirkungen erreicht haben brechen wir ab. Bitte. Wie ich vorhin gesagt habe übernehme ich für mich die volle Verantwortung. Ich und der Professor werden alles mit dir absprechen und auch für Yukiko bürge ich. Wir werden auf unsere Gesundheit in ausreichendem Maße achten und das überschaubare Risiko nicht überschreiten und damit auch nicht unsere Gesundheit gefährden.“

Obwohl Ai Skrupel hatte und ihr die Sache in Anbetracht der Dinge die mit und in Shinichi möglicherweise passiert waren nicht wirklich geheuer war, konnte sie der von Yusaku eben dagelegenen Argumentation auch etwas abgewinnen. Sodass sie sich Shinichi zu liebe nach kurzem Überlegen schließlich einen Ruck gab und sich einverstanden zeigte.

„Danke, Shiho!“ Yusaku war erleichtert. Noch ein paar Minuten führte er das Gespräch mit ihr weiter, wobei er die Details mit ihr abklärte.
 

Das getan kehrte er zu seinem Sohn zurück, bei dem er wie erwartet auch seine Frau antraf. Agasa gab er durch Blickkontakt zu verstehen, dass er bekommen hatte was sie wollten.

„Yukiko. Ich habe etwas mit dir zu besprechen!“, forderte er seine bessere Hälfte im vorbeigehen ernst auf mit ihm mitzukommen.

Ihrem Sohn war das herzlichst egal. Haut nur ab, dachte er sich, der von den dauernden Besuchen seiner Eltern genervt war. Für ihn war es schon scheiße, dass er hier bei Ai und dem Professor abgesetzt war und wenn dann noch seine Eltern fast den ganzen Tag da waren… gerade von seiner Mutter hatte er genug. Die ihn wirklich keine Minute mehr aus ihren wachsamen mütterlichen Augen ließ, als könne er vor ihr erneut zusammenbrechen. Sein Vater entfernte sich ja wenigstens mal 5 Meter von ihm. Das und das Ran und Heiji dann auch noch dagewesen waren… all das widersprach doch sehr seinem persönlichen Wunsch sich am anderen Ende der Welt lebendig zu begraben.

So bekam er auch nicht mit, wie seine Eltern sich vor das Haus gegangen, absprachen.
 

„Ich habe dir etwas zu sagen“, eröffnete Yusaku seiner Frau ganz direkt: „Ich bin gerade mit Agasa und Shiho übereingekommen, dass wir mit dem Gegenmittel noch einen weiteren Versuch starten. Aber diesmal bleibt Shinichi außen vor“, erläuterte er Yukiko das, was er eben zuvor bereits mit den anderen Beiden abgesprochen hatte. „Dazu bräuchten wir folglich auch dich“, kam er zum Ende seines Monologes.

Yukiko ihrerseits hatte den Ausführungen ihres Mannes zuerst überrascht zugehört und war dann ganz aufmerksam jedem seiner Worte gefolgt.

Als er jetzt fertig war, nickte sie sofort: „Natürlich“, war sie direkt einverstanden: „Helfe ich euch.“ Weitere Überredung war so wie Yusaku erfreut feststellte nicht erforderlich.

„Gut. Dann machen wir es so. Nun kurier endlich deine Erkältung aus aus, damit auch du das Gegenmittel bekommen kannst.“

„Ist gut“, nickte sie etwas schuldbewusst auf seine Kritik. Dann kam sie mit ihm zurück ins Haus.
 

Ihrem Sohn gegenüber tat auch sie, als wäre nichts gewesen.

Was ihr allerdings schwer fiel. Denn im Gegensatz zu Yusaku, der auch gleich die erste Kapsel eingenommen hatte und das Thema für ihn somit erledigt war, konnte sie nicht umhin über diese Angelegenheit weiter nachzudenken.

Ihrem Sohn gegenüber, der merkte das sie anderes war, überspeilte sie diese Tatsache. Sie machte sich Gedanken, ob es auch wirklich so funktionieren würde wie Yusaku sich das vorstellte. Natürlich hoffte sie, dass es etwas brachte. Nur auf der anderen Seite machte sie sich jetzt auch Sorgen. Dabei waren es weniger welche um sich. Ihr machte das nichts aus. Und wenn sie krank würde. Das kümmerte sie nicht. Es war ihr Mann, um den sie plötzlich Angst bekam. Was war wenn er sich überschätze?

Ihr besorgter Blick wechselte von ihm auf ihren Sohn. Bei Shinichi war alles so schnell gegangen und so betete sie innerlich, dass nichts Schlimmes passieren möge. Sie merkte wie ihr die Angst um Yusaku die Kehle zuschnürte und so zwang sie sich ihre aufkommende Panik ihm könnte etwas zustoßen zu unterdrücken. Auch wenn sie es sich am liebsten in diesem Moment anderes überlegt und aufgeschrien hätte, wusste sie, dass sie kein Nein ausrufen konnte. Yusaku hatte klar gemacht, dass er es mit oder ohne ihre Hilfe auf jeden Fall durchziehen würde. So dachte sie, dass sie keine Möglichkeit habe ihn umzustimmen.

Yukiko hatte, ganz im Gegensatz zu ihm, von Anfang an kein gutes Gefühl und hätte sie in diesem Augenblick gewusst, dass sie Recht behalten sollte, so hätte sie ihm die Kapsel aus der Hand geschlagen.
 

Aber so ging sie wie er dem Alltag dieses 2.ten Weihnachtstages nach.

Wie gewöhnlich saß sie am anderen Ende des Sofas bei ihrem Sohn, welcher sich genervt auf die Seite gedreht hatte und Yusaku mit dem Professor beisammensaß. Im Hintergrund beobachte sie die beiden Freunde, wie sie sich mit dem kleinen Jungen beschäftigten. Mit ihm zwischen sich und auf dem Schoß spielten sie mit dem fröhlichen Tadashi. Zusammen schauten sie das Bilderbuch mit dem kleinen Tiger an, dass sie ihm geschenkt hatten.
 

Als sie Ai sahen luden ihre Blicke sie ein dazuzukommen. Zurückhaltend gesellte sie sich zu ihnen, die die geschrumpfte Shiho gern in ihre Mitte aufnahmen. Während sie sich setzte, blätterte Yusaku neben ihr, der kleinen Jungen jetzt auf dem Schoß, eine Seite weiter: „Oh, guck da Tadashi, der kleine Tiger. Er läuft und läuft. Was ist das für ein Tier, hm? Ein Büffel? Lass uns schauen, ob das stimmt“, lächelte er den Winzling an.

„Er ist zu klein für sowas.“ Ai konnte sich einen oberlehrerhaften Kommentar einfach nicht verkneifen.

„Das macht nichts. Er wird reinwachsen.“ Er ließ Tadashi von seinem Schoß und stand ebenfalls auf, um seinem Freund beim aufwärmen des Mittagessens zu helfen.

Ai dagegen blieb noch bei ihrem Ziehkind. Alleine beschäftigte sie sich weiter mit ihm.

Einmal sahen sie und der geschrumpfte Shinichi einander an, als er sich umdrehte.

Nicht nur über ihn dachte sie nach.
 

Weil das Thema Organisation heute besonderes präsent war und es noch dazu Weinachten war,

war ihr Herz traurig bei Akemi und wenn sie Tadashi so ansah auch bei Chiyoko.

In dem Maße wie sich ihr Herz zusammenzog verstärkte sich auch ihr Griff um Tadashi.
 

Noch vor dem Mittagessen klingelte es. Ran hatte ihren Bruder dabei, den sie in seinem Kinderwagen gefahren hatte.

„Was machst du denn schon wieder hier“, stutze Yusaku etwas amüsiert, als er sie sah: „Was ist los mein lieber Bumerang?“, erkundigte er sich bei ihr, sie beobachtet wie sie aufgebracht hereingekommen war.

„Mama ist total sauer auf Paps“, erklärte sie den kleinen Akamaru hochnehmend: „Sie meinte ich solle mit ihm spazieren gehen und da dachte ich-“

„Und da dachtest du, du kommst uns besuchen“, hatte Yusaku schon verstanden.

Ran nickte: „Was macht ihr so?“, fragte sie.

„Nichts besonderes“, ging er wieder in den Wohnraum: „Hast du Hunger?“, wandte er sich an sie.
 

Doch sie hatte gerade Conan gesehenen. Bei seinem Anblick besserte sich ihre Laune etwas. „Hallo“, grüßte sie ihn.

Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sich schnell am liebsten umgedreht, aber da er das nun mal nicht konnte blieb ihm nichts anderes, als ihr freundliches Lächeln scheinheilig zu erwidern.

„Ran hast du Hunger!?“, wurde sie erneut von Yusaku aufgefordert zu antworten.

„Äh ja“, war sie im ersten Moment über seinen Ton etwas verdattert. Der sich jedoch aus ihrer Sicht sofort erklärte: „Hab ich“, setzte sie sich zu ihm und den anderen an den Tisch. Auch „Conan“ wurde von seinem Vater dazu geholt.

Widerwillig musste sein geschrumpfter Sohn neben seiner Ex, ob er wollte oder nicht, sich an der Mahlzeit beteiligen.

„Ich bin müde!“, ließ er gleich nachdem er das Notwendigste zu sich genommen hatte wissen.

Von seinem Vater, den er innerlich verfluchte, dass er seine Achillesferse mal wieder so schamlos ausgenutzt hatte, ließ er sich zurück auf das Sofa tragen. Auf welchem er sich gleich mit möglichst wenig körperlichem Aufwand hinlegte.

Yusaku selbst hatte zwar deswegen ein kleines schlechtes Gewissen. Doch das Ran gekommen war, war ihm durchaus gelegen. Was er nicht schaffte, das bewirkte sie. Ob ihr das nun bewusst war oder nicht und aus Yusakus Sicht wäre es nun mal dumm gewesen diesen Joker nicht einzusetzen.
 

Nachdem sie zu fünft Ordnung gemacht hatten, ging der Professor Tadashi für sein Mittagsschläfchen hinlegen und auch Ai zog sich zurück.

Yusaku hingegen setze sich seinem Sohn und Yukiko gegenüber. Einfach weil es bequemer war, als sich immer in der Küche aufzuhalten.

Ran gesellte sich unverblümt dazu und kuschelte sich zufrieden an ihn.

„Na, bist du auch müde“, hieß er sie liebevoll willkommen.

„Ja“, unterdrückte die werdende Mami ein herzhaftes Gähnen. An den Vater ihres Ex gekuschelt machte auch sie wie ihr Bruder ein kleines Schläfchen. Yusaku selbst döste nur etwas.

Der geschrumpfte Shinichi war zum wiederholten Male genervt. Denn im Gegensatz zu ihnen war er kein bisschen müde, sondern fühlte sich höchstens abgespannt. Er lag zu viel. Was jetzt böse sein Verhängnis war. Was ihn noch mehr frustrierte war der Umstand, dass er nichts dagegen unternehmen konnte. Immer noch tat jede Bewegung ihm weh.

So blieb ihm nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen und sich das vertraute Beisammensein von Ran und seinem Vater grimmig zu begucken.

Ganz im Gegensatz zu seiner Mutter. Auch sie war zwar müde, aber zu bedrückt um zu schlafen. Sie sah nur ihren Mann und die gute Beziehung, die er mit Ran hatte und das kleine winzige Baby das nicht ihr sondern ihrer ehemals guten Freundin gehörte. Akamaru war Eris Sohn was in Yukiko ein Gefühl von Neid auslöste. Was hätte sie jetzt dafür gegeben, wenn das ihr Sohn gewesen wäre und nicht Eris.

Yukiko wusste, dass derartige Gedanken nicht nett waren, aber dennoch… sie dachte so.
 

Ihre Gedankengänge wurden wie die ihres Sohnes unterbrochen, als der Professor zurückkehrte: „So da bin ich wieder“, verkündete er in seiner für ihn typischen gut gelaunten Art.

Schnell bekam er von seinem Freund das Zeichen sich leise zu verhalten.

Er hatte verstanden. Da er nun nichts groß anderes machen konnte, kam auch er und genoss wie Yusaku die Entspannung und die wollige Stille, die die beiden Schafenden zusammen mit dem Genuss des guten Essens verbreiteten. Gemeinsam ruhten die Beiden und lauschten dem ruhigen Atmen von den zwei Geschwistern.

„Er ist ein süßer Junge“, war die Feststellung des Professors wie er das Baby betrachtete.

Nickend stimmte Yusaku dem zu. Seine Auf dessen Gesicht sich ein ehrlich gemeintes Lächeln zeigte. Wie der ältere Mann döste auch er gemütlich weiter. Wobei er eine Hand behutsam auf Rans Bauch abgelegt hatte und damit den hin und wieder getätigten Bewegungen von Kickchen nachspürte. Was ihn jedes Mal kurz zufrieden lächeln ließ.
 

Für den geschrumpften Shinichi war das weiterer Frust. Musste sein Vater das machen? Musste er ihn so provozieren? Konnte er diese Anspielungen nicht einfach bleiben lassen, verdammt nochmal!?, so dachte er nicht wissend, dass es so von seinem Vater eigentlich nicht gemeint war.
 

Am frühen Nachmittag
 

Plötzlich kam Tadashi top fit angelaufen. Munter lief das Kleinkind auf die großen Leute zu.

„Hallo, Tadashi“, wurde der Krümel freundlich von Yusaku gegrüßt: „Na, hast du gut geschlafen?“, fragte er. Tadashi selbst fand die andere kleine Person allerdings viel interessanter. Festgestellt, dass er abgeschrieben war ging er auf das Interesse des Jungen an dem Baby ein. Akamaru lag immer noch in seiner Kinderwagentrage. Mittlerweile aber wach. Groß guckten die Winzlinge einander an, was Yusaku und Agasa um sie herum beobachteten. Die Männer konnten nicht anderes, als von dem Anblick der Beiden angetan zu sein.

Dem geschrumpften Shinichi dagegen war das total schnuppe. Auch Yukiko konnte sich nicht recht erwärmen.

Ihr Mann dagegen war ganz entzückt und sprach mit dem Kind: „Schau Tadashi: Das ist Akamaru. Er ist Rans kleiner Bruder. Sag ihm doch mal Hallo“, hob er ihn etwas hoch und half ihm so besser in den Korb hinzusehen.

Tadashi ganz interessiert machte einen langen Hals. Nicht gerade sanft wollten die tatsche Händchen den Kopf des Babys berühren.

„Hey“, lachte Yusaku darüber: „Hau Akamaru nicht. Er missversteht das und weint.“
 

Tadashi einen überschwänglichen Kuss auf den Schopf gegeben ließ er den Kleinen wieder herunter. Durch seine dabei ausgeführte Bewegung hatte er Ran aufgeweckt.

„Hm?“, machte sie verschlafen. War aber sofort ebenfalls entzückt: „Die sind so süß“, schwärmte sie begeistert.

„Hier, nimm du ihn“, meinte Yusaku und reichte ihr das Brüderchen: „Er ist bestimmt bald hungrig.“

„Ich habe ein Fläschchen dabei“, entgegnete sie Akamaru liebevoll auf ihren Arm gebetet.

„Ist gut. Bleib sitzen“, stand Yusaku auf um es zu holen.

„Soll ich uns Tee machen?“, schlug der Professor vor.

„Ja, gern“, stimmte Yusaku zu und so gingen die beiden, unzertrennlichen. Während Yusaku wartete, dass die Milch warm würde, kümmerte sich der Hausbesitzer um den Aufguss für seine Gäste.
 

Beides erledigt kamen sie mit servierfertigem Fälschen und Tablett voll Tassen zurück. Daneben hatten sie noch die Reste vom Baumkuchen mitgebracht.

„Hier“, bekam Ran von ihm die Flasche gereicht. Während sie also ihren Bruder fütterte, aß sie mit den anderen.

Ihr Ex-Freund musste sich wie sie mit Saft begnügen. Vor ihr konnte er verständlich keinen Schwarztee trinken. Im Gegensatz zu seinem Vater und dem Professor, die sich ihre Tasse genüsslich schmecken ließen.

„Bitte“, wurde selbst Yukiko von ihrem Mann bedacht. Er hatte sie nicht gefragt, sondern ihr einfach eingeschränkt.

Zurückhaltend sagte sie den Blick gesenkt danke.
 

Bellend und Schwanzwedelnd bauten sich Holmes und Queen kurz darauf vor ihnen auf und unterbrachen so die gesellige Runde.

„Psst!“, bekamen die zwei Vierbeiner von Yusaku gesagt: „Seid nicht so laut. Lasst uns das Baby schlafen“, guckte er die beiden Hunde gespielt böse an.

„Ich denke sie wollen raus“, meinte er dann jedoch gutmütig und stand auf: „Na, dann kommt“, forderte er lachend auf dem Weg zum Flur: „Lasst uns spazieren gehen.“

Obwohl Ran wusste, dass es kalt war rief sie ihm hinterher: „Warte, nimm mich mit.“ Schnell legte sie ihren Bruder zurück und ließ sich den Korb von Yusaku zum Kinderwagen bringen und auf dessen Gestell befestigen.

„Ich werde auch mitkommen“, hörten die beiden den Professor rufen, als sie sich die Mäntel anzogen.

„Schön“, fand sein Freund das gut.
 

Zwei Stunden die Hunden über die Wiesen gejagt, kamen der Professor und Yusaku zusammen mit Ran gut gelaunt wieder.

Jetzt war auch Ai da, die sich neben ihr Ex-Versuchskaninchen gestellt hatte und ihm dabei zusah, wie er Ran, die ihren Bruder hereinbrachte und danach auf die Toilette ging, argwöhnisch nachsah.

„Er ist ganz niedlich findest du nicht, Shinichi?“, wandte sie sich an ihn.

„Wenn man auf eine Miniaturausgabe von Kogoro steht“, entgegnete dieser abschätzig.

„Hu, man ist das kalt draußen“, rieb Ran sich vergnügt die Hände: „aber auch so schön Conan. Schade das du nicht dabei warst.“

„Tut mir leid. Ich bin krank!“, wurde sie von ihm angeranzt.

„Ja, ist ja schon gut“, war sie über seinen grimmigen Ton irritiert: „Tut mir leid“, hob sie, als Zeichen einer entwaffneten Geste, die Hand.

„Conan ist ganz schön schlecht gelaunt“, stellte sie Yusaku gegenüber gleich darauf fest, der die Hunde ab geleint Agasa hinterher in die Küche ging.

„Ist das so?“, fragte er zurück.

„Ja, ich finde schon.“

„So ist das halt, wenn man sich nicht wohl fühlt“, wollte er darauf nicht weiter eingehen.

Nachdem sie wie er und der Professor zum warmwerden einen Tee getrunken hatte, zudem auch Ai sich gesellt hatte, startete sie einen neuen Versuch bei ihm.

Der Professor und Yusaku wollten mit Kochen beginnen. Während sie das taten beschäftigte sich die werdende Mami vergnügt mit ihrem Bruder und spielte mit Tadashi zwischen den Spielsachen auf dem Teppich mit den Bauklötzchen.

Schlecht gelaunt wurde sie dabei beobachtet.
 

Am Abend
 

Nach Feierabend schlug- wie sollte es auch anderes sein- Heiji auf.

Das Gesicht seines kleinen Freundes machte im ironischen Sinne Luftsprünge: „Yuppie, auch der noch“, dachte er sich.

„Hi, Shinichi“, wurde er allzu gleich angesprochen: „Wie sieh’ts aus?“

„Wie wohl!?“, deutete der ehemalige Oberschüler angepisst auf die anderen Anwesenden.

„Sind dir zu viele Leute, was“, hatte Heiji richtig geschlussfolgert.

„Das tut mir leid.“

„Nicht nur dir“, entgegnete der zwangsgeschrumpfte Shinichi mittlerweile einfach nur resigniert.

Heiji fiel die bedrückte Stimmung natürlich auf. Hilflos suchte er eine Möglichkeit wie er seinen Freund aufbauen konnte. Nur war es mittlerweile leider immer öfter so, dass das Meiste was er versuchte fehlschlug. Weshalb er jetzt einfach länger brauchte. Mit einem einfachen Kopf hoch oder Denk positiv war es mittlerweile nicht mehr getan. Es erzeugte höchstens noch Abwehr und so war guter Rat echt teuer. Bereits auf der Arbeit und auch den Weg über hierher hatte er sich schon darüber den Kopf zerbrochen. Er wusste ja wo Shinichis Problem lag: Er wollte seinen alten Körper, sein früheres Leben und auch Ran wieder haben. Nur was konnte er schon daran ändern? Während er so überlegte fiel sein Blick auf die Geschenke von ihm, seinen Eltern und selbstverständlich auch Rans.

„Du has sie immer noch nich ausgepackt“, stellte er ebenfalls resignierend die Arme verschränkt auf die Lehne abstützend fest.

Das gleichgültige: „Nein“, war die Antwort, auf die er drauf gewartet hatte.

Seine Mutter, die es mitbekommen hatte, konnte nur ebenso ratlos seufzten. Auch sie hatte keine Idee, wie man ihren kleinen Shinichi hätte den Tag verschönern können. Auch sie fühlte sich wie Heiji einfach hilflos.
 

„Was ist ihr vier, kommt auch! Das Essen ist fertig.“

Während Ran ja-sagend aufstand und zusammen mit Tadashi an der Hand bereits zum Tisch unterwegs war, unterbrach Yusaku und kam auf seinen Sohn und die anderen Beiden zu. Ihn hochgenommen begleiteten Heiji und Yukiko ihn.

Nachdem Essen wollte der Miniaturshinichi wieder sofort auf die Coach zurück. Was er seinem Vater auch unmissverständlich klarmachte.

Kaum hatte der ihm diesen Gefallen getan und sich entfernt, atmete sein Sohn erst einmal erschöpft und erleichtert tief aus.

Er hatte nicht viel gegessen. Nur einige Bissen und mittlerweile waren auch seine Halsschmerzen schlimmer geworden. Trotz der Medizin, die Yusaku ihm eben noch gegeben hatte blieben ihm diese auch weiterhin erhalten. Wenn auch in abgeschwächter Form. Nur weil seine Nerven ohnehin blank lagen und er auch merkte, dass er wieder Temperatur bekam war es für ihn so, als wenn die ihm schmerzstillende Wirkung nicht wirklich einsetze.

Und als die anderen nach dem sie die Küche ordentlich gemacht hatten, auch noch begannen- abgesehen von seiner Mutter, die „treu wie Gold“ zu ihm zurück gekommen war- ein Spiel spielen zu wollen, für das sein Vater so blöde Kreisel auf dem Tisch aus einem Säckchen ausschüttete, machten seine Kopfschmerzen auch nicht besser.
 

„Komm, spiel auch eine Runde mit. Das ist ein Glücksspiel“, forderte Yusaku Heiji auf: „Und Glück können wir alle gut gebrauchen“, der seinem Blick gefolgt war.

„Lass ihn“, legte er dem Freund seines Sohnes eine Hand auf die Schulter: „Ihm ist nicht nach Aufmunterung und was bringt es, wenn wir uns deswegen schlecht fühlen?“, raunte er ihm zu.

Von der quirligen Ran abgelenkt: „Und was bedeutet dieses Zeichen jetzt genau?“, setzte er sich. „Lass mich mal sehen“, sagte er den sich noch im Beutel befindlichen Zettel heraus kramend.
 

Während Yusaku sich daran versuchte Ruthies Hieroglyphen zu entziffern, wartete er zusammen mit den anderen auf den Professor und Ai, die Tadashi hinlegen waren.

„Kannst du das lesen?“, wandte er sich an den Freund seines Sohnes, der sich wenn auch etwas unschlüssig dazu gesetzt hatte. Er war in Gedanken immer noch beim kranken Shinichi. Denn auch er hatte die Appetitlosigkeit von ihm, wie dessen Vater, hinnehmen müssen. Wenn er sich auch darüber sogar noch mehr Sorgen machte, als Yusaku, der sich mit -"weniger ist mehr" - für heute Abend zufrieden gab.

Er wollte Ran mal morgen nicht dabei haben. Denn mittlerweile war ihm klar, dass ihre Anwesenheit eher noch mehr kontraproduktiv war. Auch wenn er innerlich bezweifelte, dass seine Laune dadurch wesentlich verbessert werden könnte -ob Ran nun da war oder nicht- machte, glaubte er, keinen allzu großen Unterschied. Sein Sohn war einfach deprimiert und allgemein frustriert. Innerlich seufzte er, wie Heiji, ein Auge auf seinen Sohn geworfen. Neben jenem das ebenfalls ratlose Gesicht seiner Mutter.

Hoffentlich gehen die Untersuchungen gut aus und die Situation bessert sich, dachte auch er im Stillen. Er wandte sich Ran wieder zu.

„Lass mich doch mal.“

„Liebes“, lachte Yusaku sie aus: „Das kannst du auch nicht.“

„Gib doch mal her!“, nahm sie ihm den Zettel aus der Hand.

Geduldig wartete Yusaku ab. Ran musste einsehen das er recht hatte. Enttäuscht sah sie ihn an: „Heißt das, dass wir das jetzt nicht spielen können?“ Sie war richtig geknickt: „Ich hatte mich schon so darauf gefreut.“

Was Kickchens zukünftigen Großvater dazu brachte, seiner Ex-Affäre eine SMS zu schreiben. „Wenn ich sie jetzt anrufe und ihr Fröhliche Weihnachten wünsche, erfahren wir wie es funktioniert“, überlegte er laut für einen Moment versucht sie damit zu aufzuziehen. Doch auf Rans hoffnungsvollen Blick hin, verkniff er sich das lieber. So formulierte er es diplomatischer: „Hi Ruth, du musst deine Handschrift dringend verbessern. Ich kann deine Anleitung beim besten Willen nicht lesen.“

Wartend auf Antwort saßen die drei da.

„Aber is es in LA nich um die 4 oder 5 Uhr?“, fragte Heiji darüber doch etwas verwundert.

„Ja. So ungefähr“, stimmte Yusaku ihm zu: „Ich denke aber nicht das sie schläft. Entweder sie ist ausgegangen und kommt vielleicht gerade nachhause oder sie sitzt vor ihrem PC. Sie schreibt meistens nachts.“

„Aha“, ließ Heiji wenn-du-meinst-mäßig verlauten.

Der Professor kam mit Ai.

„ Bei "Nun" gewinnt man nicht, verliert aber auch nichts.

Bei "Gimel" gewinnt man den gesamten Kasseninhalt, danach muss jeder Spieler wieder ein (zwei) Stück(e) in den Pot legen.

"He.": man gewinnt die Hälfte der Kasse (aufgerundet). (Manchmal wird verlangt, dass wenn nur ein Stück verbleibt, jeder zwei (eines) einlegen muss.).

Und bei "Schin" muss man ein (zwei) Stück(e) in die Kasse legen (einstellen). Wer nichts mehr in die Kasse legen kann, scheidet aus.“

Fingen sie letztlich die Spielregeln per Internet verstanden an.
 

Kazuha klingelte. Eigentlich konnten sich schon alle denken, dass sie es war.

Der Professor stand auf, um sie rein zu lassen.

„Sieht ganz so aus, als ob da jemand mal wieder Sehnsucht nach dir hat“, feixte Yusaku den Freund seines Sohnes an.

Heiji kam nicht dazu sich über Yusaku Bemerkung zu ärgern.

Nicht die auch noch, regte er sich innerlich auf. Denn da Ran nicht zuhause war und sie sich hatte denken können, dass sie sie hier finden würde, war auch sie hergekommen.

„Ruhig“, raunte Yusaku ihm einbringlich zu: „lass sie jetzt einfach mitspielen, ok!? Komm, heute ist der letzte Tag von Weihnachten. Schafft es euch wenigstens heute Abend zu vertragen. Ich bitte dich. Du musst sie ja nicht unter dem nicht vorhanden Mistelzeig küssen, aber bitte sei nett ja.“

Auf Heijis Ich-weiß-nicht-ob-ich-das-hinkriege-Blick hin, setze er noch einmal ein dringliches: „Versuch es!“, nach.

Was blieb ihm also anderes übrig? Zuckersüß zeigte Heiji dabei zusehend wie Kazuha von Ran: „Setz dich zu mir“, dazu geladen wurde die Zähne.

Die nächste Runde ging selbstverständlich an Ran und die übernächste auch. Mit links steckte sie die anderen in die Tasche. Was sie natürlich richtig toll fand.

„Liebes“, grinste Yusaku sie grimmig an: „Du fängst an dir Feinde zu machen. Das ist dir klar?“

„Was kann ich dafür, wenn ich mehr Glück habe, als du“, entgegnete sie selbstbewusst.

„Hey“, lächelte er sie in einem Ton an, der durchaus als Benimm-dich-Warnung zu verstehen war.
 

Sein Handy meldete sich. Er hatte die SMS von Ruthie.

Du merkst auch nichts, wenn du schreibst. Typisch Schriftstellerin… Einen Simile dahinter gesetzt drückte er auf senden.
 

Heißt das ich hab den Mist jetzt extra für dich umsonst abgeschrieben?
 

Sieht ganz so aus. Sei nicht traurig, Ruthie. Ich weiß, dass du ganze Liebe in die 7 Zeilen gesteckt hast. Ich danke dir für deine Mühe

XXX.
 

Ach, du kannst mich mal.
 

Du mich auch.
 

Pff…
 

Schlaf gleich gut, beendete Yusaku seinen kleinen Smalltalk. Er wollte mit den anderen weiter spielen: „Und du Ran setzt jetzt aus. Ich will auch gewinnen!“

„Diskriminierung“, murmelte sie, lehnte sich dann aber zufrieden ihren Gewinn zählend zurück.
 

Yukiko, die mitbekommen hatte, dass er seiner Ex irgendetwas geschrieben hatte, empfand so etwas wie Neid deswegen. Sie war eifersüchtig auf die Amerikanerin.

Ihr Sohn dagegen hatte sich auf den Rücken gedreht. Er hatte die Augen geschlossen gehabt, um zu versuchen etwas zu dösen. Doch das hatte nichts gebracht. Was eigentlich objektiv nicht daran gelegen hatte, dass die anderen zu laut gewesen wären.

Denn die nahmen extra Rücksicht auf ihn und das Baby.

Nur ihn störte selbst das leise Lachen oder wie eben das freundschaftliche Necken. Was ihm gehörig auf den Geist ging und jetzt hatte er noch ein weiteres Problem. Obwohl er extra noch weniger heute getrunken hatte, meldete sich jetzt doch seine Blase. Was echt blöde war. Selbst traute er sich das nicht zu. Das war schon ein Stück bis zur Toilette. Erst hatte er sein immer dringlicher werdendes Bedürfnis zu ignorieren versucht, aber jetzt half alles nichts mehr. Er musste…
 

Die Augen geöffnet nahm er sich zusammen und setze sich auf.

„Mama“, raunte er ihr dringlich zu. Ärgerlich hatte er sie bereits das zweite Mal angesprochen.

„Ja?“

„Hilf mir!“

„Wobei, Shinichi?“

„Wo bei wohl“, blaffte er sie an: „Ich muss!“, ergänzte er, weil sie immer noch nicht verstanden hatte.

Jetzt kapiert hob sie ihn hoch.

Schmerzhaft verzog er das Gesicht, schimpfte mit ihr: „Sei vorsichtig!“

„Entschuldige“, trug Yukiko ihren Sohn bis zur Toilette.

„Ist gut ab hier schaff ich es alleine!“

„Bist du sicher?“

„Ja!“, machte er ihr die Tür vor der Nase zu.
 

„Verdammt“, ärgerte ihr Mann sich lachend, als sie auf ihren Sohn wartend, zu ihm hinüber sah.

Sie seufzte. Eigentlich hätte sie auch ganz gerne mitgemacht, aber sie war nicht gefragt worden.

Yusaku hatte schon wieder verloren. Diesmal gegen Kazuha.

„Gebt zu das ihr unter einer Decke steckt.“

„Klar“, grinste Ran gemein: „Ich habe ihr mein Glück weitergegeben“, steckte sie zufrieden nachhinten gelehnt, die Hand auf ihrem Babybauch, die Zunge raus.

„Ich mag dich auch.“

„Leute, lasst uns weiter spielen.“ Die anderen sahen verwundert die etwas genervte Ai an.

Heiji neben ihr war auch genervt. Wegen wem war klar.
 

„Shinichi?“, hörte er seine Mutter vorsichtig an die Tür klopfen: „Ist alles in Ordnung bei dir?“, fing sie an sich Sorgen zu machen, weil er nicht wieder kam.

„Ja!“, hatte ihr geschrumpfter Sohn es mühsam geschafft und die Tür geöffnet.

Platt ließ er sich von Yukiko zurück zum Sofa tragen.
 

Nach der nächsten Runde, die schon wieder Kazuha gewonnen hatte, reichte es Heiji endgültig: „Ich hab keine Lust mehr“, ließ er wissen. Nicht ohne Kazuhas darüber enttäuschten Blick durch böses Zurückgucken zu erwidern.

Weshalb Kazuhas Freude über ihren Sieg gleich verpuffte und sie sich wünschte, dass sie es nicht getan hätte.
 

Kurz noch bei seinem Freund gewesen, mit dem er aber auch nichts anfangen konnte, weil dieser keine Lust hatte auf irgendwas zu antworten, sondern stattdessen deutlich machte, dass er seine Ruhe wollte, ging Heiji nachhause.

Und da Heiji gegangen war blieb für Kazuha 10 Minuten später auch kein Grund zu blieben mehr.

„Kommst du mit nachhause?“, fragte sie ihre Freundin.

„Nein“, lehnte Ran zufrieden ab: „Ich möchte noch etwas blieben.“

„Du bist aber disqualifiziert. Du kannst jetzt nicht mehr mitspielen“, meinte Yusaku, der auch noch mal seinen Sohn ihm Auge gehabt hatte.

„Ach, das macht nichts“, störte sie sich allerdings nicht daran: „Ich guck euch zu. Das reicht mir“, vereitelte sie seinen Versuch sie loszuwerden.

„Ich bring dich noch zur Tür“, sagte sie und ließ sich von Kazuha aufhelfen.
 

Ihre Freundin verabschiedet, kam sie zurück. Dabei ging sie nicht sofort zu Yusaku und den anderen, sondern schaute bei ihrem schlafenden Brüderchen vorbei. „Hallo, du Süßer. Du bist so niedlich!“, strich sie ihm schwesterlich und zärtlich über den Kopf.

Ihrer Mutter schickte sie kurz eine SMS.
 

Dann machte sie einen entscheidenden Fehler. Sie sprach ihren kleinen Ex-Freund an: „Conan“, hatte sie sich aufmunternd zu ihm umgedreht, der sich mittlerweile aufgesetzt hatte. Er konnte nicht mehr liegen: „Komm doch auch für eine Runde. Das Dreidelspiel ist lustig“, wollte sie ihn einladen.

Dessen Gesicht signalisierte eigentlich schon alles. Die Ablehnung die er verspürte.

Doch ungeschickt und unwissend wie Ran war missachtete sie diesen Umstand- diese stumme Warnung- und plapperte unbedacht einfach weiter: „Komm mach doch mit. Das macht dir bestimmt Spaß.“

Das „Nein!“, das sie dafür kassierte war mehr als überdeutlich, fast schon heftig.

Darauf sagte sie dann nichts mehr und ließ ihren geschrumpften Ex- wie er es wollte- in Ruhe.

„Er will nicht“, berichtete sie geknickt.

„Das ist ok. Lass ihn bitte“, wurde sie von Yusaku gebeten.
 

Obwohl sie gegangen war, hatte sie ihn rasend vor Wut zurückgelassen, dem es nun nicht mehr gelang die anderen und vor allem Sie zu ignorieren.
 

Nur Ran wusste es nicht besser… eine Runde später, versuchte sie es erneut bei ihm: „Ich werde ihn noch einmal fragen gehen. Vielleicht hat er es sich ja überlegt“, stand sie plötzlich auf.

Agasa hatte sich gefreut, dass er mal gewonnen hatte. Wie er, sah Ai, das seinem Freund die Gesichtszüge entglitten und es ihm nicht mehr rechtzeitig gelang sie aufzuhalten, änderte sich seine Hochstimmung auch augenblicklich. Wie Shinichis Vater und auch seine Mutter, erahnten er und die Mini-Shiho das es jetzt Ärger geben würde.

Und auch Yukiko, schaute besorgt zu ihrem Mann, als ihr klar wurde, dass Ran gut gelaunt möglicherweise zu ihnen wollte.

Yukiko, unternimm etwas, dachte Yusaku. Doch es war schon fast zu spät, denn sie war überfordert- wusste nicht was sie machen sollte. Ohne zu wissen was sie eigentlich sagen wollte, wollte sie gerade den Mund öffnen, als die Beiden aufeinander trafen.

„Hey, möchtest du nicht doch mitspielen?“, hatte die werdende Mami ihren Sohn erreicht. Sie war ganz nah auf ihn zugekommen.

„Nein“, war die Antwort nicht weniger abwesend und grob als vorhin.

„Ach, komm. Du hast es doch noch gar nicht ausprobiert.“

Yukiko wollte dazwischen gehen. Doch ihr Sohn war leider einen Tick schneller.

„Ran, ich habe Nein gesagt!“, schnauzte er sie wirklich böse an: „Nein, habe ich gesagt. Was daran verstehst du blöde Kuh nicht!?“

„Was?“, wich sie im ersten Moment so erschreckt zurück, dass sie noch gar nicht die Beschimpfung realisiert hatte. So schnell hatte er sich, für seine Verhältnisse, zu ihr ruckartig nach vorne gebeugt, als wolle er aufstehen und sie umstoßen.

„Aber, wie redest du denn mit mir!?“, stellte sie ihn nun ebenfalls verärgert zur Rede: „Das kann man doch auch netter sagen.“

„Ich habe es ja versucht nett zu sein!“, schrie er sie an: „Aber du Klette kommst ja immer wieder! Mach das du endlich von hier verschwindest!“

„Was?“, konnte Ran den Ausbruch ihres kleinen Ex-Freundes nicht nachvollziehen. Verdattert blieb sie einfach vor ihm stehen. Es fehlten ihr die Worte.

Das er ihren Bruder geweckt hatte und der jetzt zu weinen begann, bemerkte sie nur verzögert wie er sie weiter anging: „Hörst du denn nicht was ich sage!?“, schlug seine Stimme jetzt mehr in Verzweiflung um. „Ich bin nicht gut für dich. Ich will, dass du verschwindest! Ich will, dass du abhaust! Mach, dass du weg kommst!“, hatte er seine Selbstbeherrschung verloren und knallte ihr schonungslos an den Kopf, was er ihr so eigentlich nie hatte sagen wollen: „Hau endlich ab, verdammt noch mal verschwinde!“, schrie er sie immer wütender, aufbrausender und verzweifelnder an: „Ich will dich nicht hier haben. Ich will, dass du endlich aus meinem Leben verschwindest. Hör endlich auf dich einzumischen.“

„Aber ich will dir doch nur helfen“, kamen Ran verletzt, Akamaru versucht zu beruhigen, die Tränen.

Obwohl Yusaku längst da war verhinderte er die Eskalation zuerst nicht.

Doch jetzt ging er entschieden dazwischen, da seine Frau es auch nicht gemacht hatte. Wenn sie auch beide unterschiedliche Begründe gehabt hatten.

Doch sein Sohn war über den Punkt hinaus an dem man ihn noch im ersten Versuch hätte stoppen können. Denn er schrie die Mutter seines ungeboren Kindes weiter an: „Aber ich will deine Hilfe überhaupt nicht. Ich brauche dich nicht. Verstehst du. Ich will-“

„Hey!“ war sein Vater sich auf seine Höhe begeben vor Ran in die Hocke gegangen: "Es reicht jetzt!“, packte er seinen Sohn mit Nachdruck an den Armen, um ihn überhaupt zu erreichen.

Was den geschrumpften Shinichi schmerzte und durch diesen Schmerzreiz war er für einen Moment aus perplex aus seiner Aggression gerissen

Er sah an seinem Vater vorbei Ran, die wiederum ihn fassungslos ansah.

Seine Mutter und die anderen beiden mischten sich nicht ein.
 

„Ich will, dass du gehst und dass du nie wieder zu mir kommst!“, sprach er aus, um was es ihm ging.

Er und sein Vater, sowie die anderen sahen das Ran Tränen in den Augen hatte und wütend ihren Bruder in die Kinderwagentragetasche zurückgepackt den Flur tragen wollte.

„Warte“, sprang Yusaku auf, warf dabei einen wütenden Blick auf seinen Sohn und seine Frau. Sein Sohn erwiderte diesen bösen Blick, schwieg aber immerhin.

Yukiko schaute nur beschämt nach unten.

„Ran, warte bleib hier. Lass uns in Ruhe darüber reden.“

Doch sie sah ihn nur enttäuscht an: „Ich weiß nicht was es da noch zu reden gibt“, erwiderte sie aufgelöst.

Sich umgedreht hörte sie ihren Ex-Freund, der ihr noch nachrief: „Und vergiss Shinichi. Er wird nicht mehr zu dir zurückkommen. Also vergiss ihn endlich und hör auf ihm nachzulaufen!“ Den letzen Satz den er sagte und der für ihre Ohren auch noch hörbar war, war: „Shinichi liebt dich nicht mehr.“ Dieser Satz hatte ihn Überwindung gekostet. Schmerzlich biss er sich auf die Unterlippe, dass diese leicht zu bluten begann.

Sein Vater der ihn wie die anderen auch fassungslos angesehen hatte, warf ihm noch einmal einen ärgerlichen Blick zu.

Dann lief er Ran hinterher.

Der geschrumpfte Shinichi hörte wie sein Vater ihr nachrief.
 

Doch sie hatte den schweren Korb bereits mit fahrigen Fingern auf den Kinderwagen bekommen und wollte das Haus bereits verlassen. Sie wartete nicht auf ihn, sondern öffnete hinausgehend die Haustüre.

Eilig kam er ihr hinterher auf die Straße gerannt: „Warte Ran. Warte“, holte er zu ihr auf. Sie an der Schulter berührt wollte er sich vor sie stellen. Doch sie wollte nicht anhalten. An ihm vorbei lief sie zügig weiter.

„Bleib stehen. Ich will mit dir sprechen“, forderte er sie auf.

Was sie abrupt widererwartend auch tat. Doch anstatt das er zu Wort kam, wurde er von ihr kritisiert: „Warum soll ich stehen bleiben!?“, klagte sie ihn an: „Was weißt du darüber?“

Erst schwieg er. Was auch eine Antwort für sie war. Ihr liefen erneut aufgebracht und verletzt die Tränen über das Gesicht: „Ach, schon klar. Du sagst mir nichts. Du steckst ja mit ihm unter einer Decke. Du bist ein verdammter Lügner!“, beschuldigte sie ihn. Gekränkt redete sie weiter: „Ihr seid alle drei Lügner. Du hast gesagt Shinichi hat eine schwere Zeit. Ich soll das doch verstehen. Davon das Shinichi mich nicht mehr liebt, hast du nichts gesagt!“, schob sie sich ihn anrempelnd vorbei.

Sehend wie sie weiter ging, rief er ihr: „Das stimmt doch überhaupt nicht!“, zu.

Worauf sie ihn zurück ansah: „Ach ja? Und warum behauptet Conan das?“, wollte sie verzweifelt wissen.

„Weil ihm alles zu viel war heute Abend. Er hat nicht nachgedacht. Er ist krank. Ihm sind einfach die Nerven durchgegangen!“

„Hallo, geht’s noch!?“ Ran war empört, dass er Conan für sein unhöfliches Verhalten von eben vermeidlich auch noch in Schutz nahm: „Warum hältst du jetzt auch noch zu ihm?“, konnte sie das nicht verstehen und fühlte sich nun auch noch von ihm ungerecht behandelt: „Er ist es den du zu Recht weisen müsstest. Nicht ich! Ich habe ihn nur etwas gefragt. Er hatte nicht das Recht mich so anzuschreien. Ich hatte ihm doch überhaupt nichts getan!“

Um Yusakus Nerven war es nun nicht wesentlich besser bestellt, dass es doch ihre Schuld war wegen ihrer Anwesenheit, konnte er sich gerade auf die Lippe gebissen noch verkneifen. Dafür rutschte ihm stattdessen: „Ich hatte dir gesagt, dass du ihn in Ruhe lassen sollst“, heraus. Was er gleich im Anschluss auch bereute. Er hatte gar nicht mit ihr streiten wollen. Was nun aber doch passiert war, wie er an ihrem Gesicht erkennen konnte. Porzellan war zerbrochen von dem er nicht wusste, wie er das kitten sollte.

Denn so sauer wie sie jetzt war, war alles zu spät.

„Weißt du was? Lass es gut sein. Du brauchst mir überhaupt nichts mehr zu erklären. Du hältst zu ihnen. Schon klar. Soll mir doch egal sein, aber erwarte nicht, dass ich dafür Verständnis habe. Ihr könnt mich alle mal!“

„Aber Ran“, versuchte er noch einmal diesmal eher hilflos sie aufzuhalten: „Lass mich dich wenigstens begleiten.“

„Nein, danke“, meinte sie unversöhnlich. Patzig hatte sie sich entschieden umgedreht: „Ist nicht nötig!“

„Aber“, wollte er es wie sie in der Kälte stehend noch einmal versuchen.

Doch ihr Blick dem sie ihm darauf zuwarf war unmissverständlich.

„Ich finde den Weg schon. Vielen Dank“, ließ sie ihm schnippisch stehen. Zügig lief sie zornig die Straße runter.

Er hingegen rannte zurück in die Küche, um seinen Mantel und sein Handy vom Tisch zu holen.

„Was sollte das“ schimpfte er überfordert mit seinem Sohn.

Die Blicke der Beiden trafen sich kurz: „Spinnst du denn jetzt ganz?“, schaute er ihn schockiert an: „Du verbaust es dir gerade total“, bevor er wieder aus dem Haus eilte, um Ran hinterher zu laufen.
 

Während sein Vater los gerannt war, saß der Mini-Shinichi von sechs Augenpaaren umgeben die ihn anstarrten mit all seiner eigenen Wut und Verzweiflung da: „Guckt mich gefälligst nicht so an!“, bekamen seine Mutter neben ihm, die sich gerade zu ihm beugen wollte, um ihn zu trösten und Ai mit dem Professor zusammen neben dran stehend, seine Meinung zu hören.

Woraufhin zumindest die beiden eigentlichen Bewohner dieses Hauses sich erst mal zurückzogen.

Auch Yukiko hielt sich zurück. Traurig blieb etwas entfernt von ihm sitzen.

„Geh, dich will ich jetzt auch nicht hier haben“, schickte er sie mit leiser Stimme, wenn auch höfflich, ebenso weg.

Bedrückt kam sie seiner Bitte nach.
 

Sie hatte mitterlweile einen guten Vorsprung. Yusaku versuchte erst gar nicht sie einholen zu wollen, nachdem er mitbekam wie sie ihn bemerkt noch einen Zahn zulegte. So hielt er Abstand und folgte ihr ein gutes Stück, bis sie zuhause ankamen.

Ran kramte in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. Sie sah Yusaku, der bereits nah genug war, um von ihr bitter enttäuscht angesehen zu werden. Immer noch sehr wütend suchte sie diesen verdammten Schlüssel. Endlich gefunden, öffnete sie die Tür. Schnell hatte sie ihren Bruder hochgenommen und war, als Yusaku den Flur betrat, längst die Treppe hoch.
 

Bei Agasa saß der Verursacher des Übels noch immer, wie er verlassen worden war da.

Ganz in sich gesunken hatte er sich nicht mehr gerührt.

Wie versteinert fühlte er den Schmerz und die damit verbundene Konsequenz mit all der dazu gehörigen Trauer. Sicher hatte er gewusst, was es bedeuten würde oder eigentlich für ihn ja schon bedeutete. Denn er hatte ja bereits mit Ran Schluss gemacht.

Nur das es beim letzten Mal ein einziger Satz gewesen war, denn er unter entschieden mehr Distanz nur in sein Handy zu tippen hatte und das war ihm damals schon als kaum auszuhalten vorgekommen.

Das jetzt war so direkt nie von ihm gewollt gewesen und dass es so weh täte, hätte er nicht gedacht.

Eigentlich hatte er gedacht schon ein gutes Stück über sie hinweggekommen zu sein. Nur dem war wohl nicht so, wie er jetzt durch bittere Erkenntnis begriff.

Gerade jetzt schnürten sich sein Herz und auch seine Kehle so eng zusammen, dass er das Gefühl hatte, in seinen aufkeimenden Tränen zu ertrinken. Er wusste nicht, wie er das jemals schaffen sollte?

Erneut biss er, sich die Augen fest zusammengekniffen, auf die Unterlippe. Wie vorhin schmeckte er das Blut, das ihm die Endgültigkeit seiner Situation verdeutlichte, dass…

Es war alles die Schuld dieser verdammten Organisation…

„Holmes, hau ab!“, ließ er seinen Frust an seinem Hund aus, der gekommen war um ihm tröstlich die Schnauzte auf die Hand zu legen.

„Geh weg!!“, schrie er: „Verschwinde!“

Holmes entfernte sich.

Er warf ihm noch ein Kissen hinterher. „Verdammt!“, ballte er sich selbst verfluchend, seine Hände. Er würde nie wieder mit Ran Zusammensein.

Als gebrochener junger Mann weinte er gefangen im Körper eines Kindes.
 

Ran ging es nicht viel anderes. Oben hatte sie ihrer verdutzten Mutter den Kleinen in die Hände gedrückt. Eri war vom Tisch in der Küche aufgestanden. Ihren fast geleerten Eisbecher hatte sie dort stehen lassen, denn sie aus Frust wegen ihrem Streit mit Kogoro gegessen hatte.

„Ran“, hatte sie sofort gemerkt, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmte: „Was ist passiert?“, fragte sie besorgt.

„Frag Yusaku!“, waren darauf ihre in tränenausbrechende zornige Worte.

Ihrer Großen hinter hersehend, lief Ran mit Tränen in den Augen die Stufen hoch in die nächste Etage. Oben auf dem Flur angekommen lief sie weinend so schnell sie konnte in ihr Zimmer.
 

Dort hatte Kazuha bereits im Bett gelegen. Als sie jetzt ihre Freundin aufgewühlt auf sich zukommen sah, setze sie sich auf.

„Kazuha“, hörte sie Ran schluchzen, die verzweifelt und am Boden zerstört bei ihr Halt suchte.

„Ran“, nahm sie ihre Freundin verwirrt in den Arm.

Hemmungslos ließ die werdende Mami ihren Tränen freien Lauf.

„Kazuha“, erzählte sie ihr aufgelöst heulend: „Shinichi. Er liebt mich wirklich nicht mehr“, was vorgefallen war.

„Was?“ Kazuha war sprachlos. „Woher weißt du das? Hat er angerufen und es dir gesagt?“, riet sie.

„Nein, viel schlimmer“, brauchte die eben zum zweiten Mal Verlassene unter zwei Schluchzern hervor: „Er hat es Conan gesagt, dass er es mir sagt. Er hatte“, schluchzte sie erneut: „nicht mal den Schneid mir das selbst zu sagen“, rollte wieder ein Bach Tränen.

Lieb versuchte Kazuha hilflos sie zu trösten: „Vielleicht, vielleicht ist das nur ein Missverständnis?“, konnte sie selbst das einfach nicht glauben. Shinichi sollte Ran wirklich nicht mehr lieben?

„Nein, das war kein Missverständnis“, lehnte Ran sich noch enger an sie.
 

Yusaku, der es erst noch einmal hatte versuchen wollen Ran hinterherzukommen, blieb stehen, als er in das verständnislose Gesicht ihrer Mutter sah.

„Was hast du ihr getan?“, wurde er verärgert von ihr zur Rechenschaft gezogen.

„Ich“, war er gefrustet: „Ich habe überhaupt nichts gemacht“, rechtfertigte er sich.

„Was ist passiert?“, versuchte sie mit dem Baby auf dem Arm, Yusaku hinterher in die Küche nachgekommen, mehr in Erfahrung zu bringen.

„Mein Sohn hat Mist gebaut“, ebenfalls aufgewühlt und auch aufgebracht stand er an der Küchenzeile: „Richtig Mist“, blieb er stehen: „Das ist passiert!“
 

„Es tut mir leid Ran, es tut mir so leid“, könnte Kazuha nichts anderes machen, als ihre Freundin noch mehr in die Arme zu nehmen.

„Mir auch“, änderte sich Rans Stimme: „Wie konnte ich nur so dumm sein und ihm vertrauen“, klagte sie sich selbst an: „Warum habe ich mich nur auf ihn eingelassen. Er war die ganze Zeit, seitdem er wieder da war so komisch. – Warum habe ich ihm geglaubt!?“, fragte sie Kazuha verzweifelt.

Erneut brach sie in Tränen aus und wurde von Kazuha umarmt getröstet.

„War das eine blöde Wette unter Jungs, ob er mich ins Bett kriegt oder was sollte das sonst?“, stellte Ran verzweifelt eine Vermutung an: „Das habe ich ja prima hingekriegt“, wischte sie sich wütend mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen: „Und was machen die Beiden jetzt? Hinter unserem Rücken lachen, dass ich so dumm war und mich auch noch gleich beim ersten Mal mit 17 habe schwängern lassen!?“

„Nein, Ran. Das glaube ich nicht. Heiji ist ein Mistkerl, aber sowas würde er nicht machen und Shinichi auch nicht.“

„Wie kannst du dir da so sicher sein?“, schaute Ran ihre Freundin zutiefst verletzt zweifelnd an.
 

„Was hat er angestellt?“, konnte Eri ihm das leicht an der Nasenspitze ansehen: „Er hat mit Ran gestritten!?“ Mehr wissen wollend kam sie näher auf ihn zu. Wobei sie sich nicht sicher war, ob sie mehr sauer oder nicht doch eher besorgt sein sollte.

Yusaku nickte resigniert, bevor er luftholte: „Er hat ihr an den Kopf geworfen, dass er sie nicht mehr liebt. Dass sie nie wieder etwas mit ihm zu tun haben soll und: Sie soll sich nie mehr in sein Leben einmischen und ach ja ihre Hilfe braucht er auch nicht“, zitierte er den ungefähren Wortlaut seines Sohnes.

„Was hat er gemacht?“, konnte Eri das kaum fassen: „Was denkt er sich denn Ran hochschwanger jetzt endgültig im Stich zu lassen. Hat die eine Trennung denn nicht gereicht!? Ist er verrückt ihr das so taktlos zu sagen?“, reagierte sie sehr empört.

„Das habe ich ihn auch gefragt“, nahm Yukikos Mann unkoordiniert ein Glas aus dem Schrank.

„Und ist das wahr?“

„Ach was“, hatte Yusaku sich wieder zu ihr umgedreht. Er stellte das Glas wahllos beiseite: „Nein, natürlich nicht. Nur Ran glaubt diesen Quatsch“, setze er sich frustriert und hilflos an den Tisch: „Leider.“ Es fiel ihm schwer zu akzeptieren, dass sein Sohn offenbar seine Liebe aufgeben wollte. Gerade weil er wünschte er hätte an seiner Stelle die Wahl. Er hatte seine Frau noch immer nicht ganz aufgegeben und so konnte er die Entscheidung, die sein Sohn getroffen hatte aus väterlicher Sicht nur schwer hinnehmen.

„Natürlich liebt er sie noch“, platze es aus ihm heraus.

„Und warum erzählt er dann so etwas?“, konnte sie das nicht nachvollziehen.

„Weil er ein verdammter Sturkopf ist, der jedes bisschen Glück mit Füßen tritt“, sah er von unten zu ihr hinauf.
 

Sie setze sich zu ihm.

Sie sah, dass der Krach mit seinem Sohn ihm zu schaffen machte. So wurde ihre Stimmung versöhnlicher und sie wollte versuchen zu vermitteln: „Hast du versucht mit ihm darüber zu reden?“

Doch er schüttelte nur den Kopf.

„Das bringt nichts. Zurzeit hört er einfach nicht zu und sagen lässt er sich schon zweimal nichts.“ Eri merkte, dass er als Shinichis Vater ziemlich mit seinem Latein am Ende war.

„Ich hatte gehofft, dass ein einige Tage Abstand ihn zu Vernunft bringen könnten. Aber jetzt kann ich das auch vergessen“, hörte sie ihn ärgerlich weiter sprechen.

„Was ist denn überhaupt das Problem? Ist es wegen dem Fall über den keiner von euch ein Wort verliert?“, fragte Eri es längst erahnend.

„Es hat etwas damit zu tun, ja“, räumte Yusaku zerknirscht ein: „Es geht ihm nicht gut ihm Moment. Er ist drauf und dran alles hinzuwerfen. Alles wofür er solange gekämpft hat.“

Eri merkte wie er immer noch wütend die Schultern hängen lassend von Hilflosigkeit bedrückt einen Teil seiner Fassade fallen ließ.

Aufmunternd sah sie ihn an.

„Wenn es so ist wie du sagst, dann werden die beiden das schon wieder auf die Reihe bekommen“, meinte sie. Zuversichtlich sah sie ihn an.

„Wahrscheinlich hast du recht“, erwiderte er ihr tapfer ein Lächeln.
 

Eri beobachtete ihn wie er ganz still in sich gekehrt wurde.

„Da ist noch etwas anderes was dich belastet“, erriet sie freundschaftlich. Mittlerweile kannte sie Yusaku gut genug, um zu merken wenn er etwas auf dem Herzen hatte.

Und meistens bekam sie zumindest teilweise wie auch jetzt Antwort von ihm.

Er nickte wieder.

„Ich bin nicht nur wegen Ran etwas besorgt. Shinichi ist auch gesundheitlich ziemlich angeschlagen“, räumte er ihr vertraulich ein.

„Ist es was ernstes?“, zeigte Eri Einfühlungsvermögen und Verständnis.

„Das ist noch nicht klar“, entgegnete er ihr wahrheitsgemäß: „Es stehen einige Untersuchungen an. Dann wissen wir hoffentlich etwas mehr“, erklärte er bemüht positiv zu denken: „Es fällt mir schwer“, gab er bedrückt zu: „Es tut mir leid für Ran, aber ich denke es wird schwer werden und sehr lange dauern bis Shinichi wieder bereit sein wird sich zu öffnen. Bitte sieh es ihm nach. Er macht es nicht aus böser Absicht. Er ist der Meinung sie verdient einen besseren als ihn. Dass sie keinen anderen will übersieht er einfach dabei. Er ist so stur. Das ist leider alles, was ich dir im Moment dazu sagen kann. Ich habe ihm wie du eigentlich weißt versprochen kein Wort zu niemandem darüber zu verlieren. Deshalb muss das hier unbedingt unter uns beiden bleiben. Sag Ran bitte nichts davon. Jetzt ist es zu spät, um mich mit ihr auszusöhnen. Für morgen überlege ich mir etwas.“
 

Er seufzte, als er in ihr verständnisvolles Gesicht sah. „Danke“, sagte er, drückte dabei sich ihrer stummen Unterstützung versichernd erwidernd kurz feste ihre Hand, die sie ihm anbot. Dann ließ er sie wieder los. „Früher“, hörte sie ihn nachdenklich: „dachte ich, dass es das Beste wäre nichts zu sagen. Mittlerweile bin ich mir da wirklich nicht mehr sicher. Diese ganze Schweigerei nützt keinem von uns. Wir machen es uns damit nur noch schwerer, als es ohnehin ist.“

„Nur sieht Shinichi das nicht“, hatte Eri nun ebenfalls etwas bedrückt geschlussfolgert: „Kannst du ihn nicht umstimmen?“, fragte sie ihn: „Du bist immerhin sein Vater“, meinte sie.

„Das wünsche ich mir ja“, erklärte er sich: „Nur wenn ich mein Wort ihm gegenüber breche. Verliere ich ihn ganz. Das wär für ihn der schlimmste Verrat den ich an ihm begehen könnte. Das kann ich nicht.“

Beide schwiegen.

„Kannst du das verstehen?“, fragte er.

Sie nickte bedächtig.

„Und Ran?“, brachte sie ihre Tochter noch einmal zur Sprache.

„Ich werde mit ihr reden müssen“, er seufzte müde: „Ich werde ihr die Sache soweit erklären wie ich es kann. Mehr kann ich nicht tun. Sie ist so verletzt. Ich habe den Schmerz und die Enttäuschung in ihren Augen gesehen. Ich habe Shinichis gesehen. Er wird genauso am Boden zerstört sein, aber er lehnt Hilfe ab. Deshalb werde ich erst morgen zu ihm zurück gehen. Ich bin sicher, dass er jetzt alleine sein will.“

„Dann mach das so“, bestätigte sie ihn seinen Arm berührend.

„Die zwei gehören einfach zusammen. Findest du nicht?“, wechselte er einen vielsagenden Blick mit ihr: „Es tut mir so leid die Beiden getrennt zu sehen. Ich kann Ran so gut verstehen“, war ihm bewusst das er sich in einer ganz ähnlichen Situation wie sie mit seiner Frau befand. Eigene Verletztheit kam ihn ihm auf. Er war so enttäuscht, dass sie ihm wieder einmal nicht geholfen hatte. Wo er ihre Hilfe doch so dringend gebraucht hätte. Er hatte das Gefühl, dass alles an ihm hängen blieb, weil sie sich einfach zurückzog. Er schloss die Augen, damit er die Träne los wurde.

Eri strich im tröstlich über den Arm. Woraufhin er sie seinen Kummer versucht abzuschütteln dankbar anlächelte.
 

„Und was ist mit dir und Kogoro. Ran hat von eurem Streit erzählt. Seid ihr in Ordnung?“, erkundigte er sich taktvoll.

„Ach der“, hatte er sie an ihre Wut auf ihren Gatten erinnert: „Er kann mir gestohlen bleiben. Wahrscheinlich sitzt er wieder in der Bar einen Block weiter und lässt sich zu laufen“, sprach sie nicht gerade nett von dem Vater ihrer Kinder: „Ich werde kein Wort mit ihm wechseln, wenn er nachhause kommt!“

„So schlimm?“, tauschte er grinsend einen Blick mit ihr aus.

„Nicht nur unsere Kinder spinnen. Wir sind auch nicht unbedingt besser“, er schmunzelte beim Aufstehen.
 

„Ich hole mir ein Eis. Möchtest du auch noch eins?“, deutete er amüsiert auf die kleine Pfütze des geschmolzenen Restes auf dem Grund des Bechers.

„Ja, gern“, antwortete sie. Ihren Sohn ihm Arm wiegend wartete sie, bis er wiederkam.

Zu zweit mümmelten sie die kalte Süßigkeit genüsslich und ließen sie sich schmecken.

Nach einer Weile des einträchtigen Nebeneinandersitzends hörte er Eri neben sich plötzlich aufseufzen.

„Was ist?“, schaute er sie fragend an.

„Ach, verdammt. So werde ich meine überflüssigen Pfunde nie los. Das ist auch seine Schuld.“

„Was?“, runzelte er amüsiert die Stirn: „Kogoro ist es schuld, dass du zu viel nascht?“. Er lachte.

„Er provorziert mich.“

„Hey, erwarte nicht von anderen, dass sie dich glücklich machen. Das bekommen sie nicht immer hin. Es liegt an dir selbst, ob du zufrieden oder unglücklich sein willst. Du bist es selbst die sich dazu entscheidet“, wurde sie an etwas sehr wichtiges von ihm erinnert.

Eri müsste einsehen das an seiner Argumentation etwas dran war.

„Na, siehst du!“, meinte er: „Macht nicht so ein Gesicht“, rempelte er sie freundlich an: „Das bisschen Hüftgold. Das schadet dir nicht. Du solltest es nur nicht übertreiben“, schmeichelte er ihr: „Drei Mal über die Wiese geritten und es ist wieder weg. Das ist ein Klacks.“

„Für dich vielleicht“ erwiderte sie weniger unbesorgt.

„Du kannst mich gerne mal begleiten, wenn du Lust hast. Das längt auch prima vom Ehepartner ab“, grinste er sie verschmitzt an: „Glaub mir. Du hast doch keine Angst vor großen Pferden, oder?“,

„Ich werde es mir überlegen“, lächelte sie zurück und auch ein wenig unglücklich. Das Kompliment hätte sie lieber von ihrem Mann gehört, aber von Kogoro war das wohl wirklich zu viel erwartet, dachte sie geknickt und ein bisschen ärgerlich.
 

„Gut“, hatte sie Yusaku an seine Freundin erinnert: „Ich weiß noch wo ich mal versucht habe Ruth dazu zu überreden. Keine Chance.“ Er schmunzelte etwas versonnen in sich hinein.

„Bereust du es manchmal dich von ihr getrennt zu haben?“, fragte Eri ihn.

Kurz schien er zu überlegen, dann war die Antwort ein mit Leichtigkeit ausgesprochenes: „Nein.“ Etwas Eis auf seinen Löffel häufend ergänzte er: „Es ist okay für mich. Es ist nicht so, dass ich noch darüber traurig bin. Es war eine schöne Zeit mit ihr, aber das allein hat eben nicht gereicht.“ Sein Blick richtete sich traurig auf das Eis. Eri ahnte das er an Yukiko dachte. Sie hielt ihren Mund.

Sie schaute ihn aufmerksam an, als sich ein gut gelauntes Lächeln auf seine Lippen schlich.

„Was ist so lustig?“, war sie irritiert.

„Ach“, seufzte er etwas wehmütig: „Eigentlich nichts. Ich erinnere mich nur an die vielen Nächte in denen ich so wie mit dir jetzt mit Ruthie zusammen ein Eis nach dem anderen gegessen habe. Eis ist die Geheimwaffe einer Frau! Das hat sie dann immer gesagt, wenn sie mich damit aufheitern wollte und anders herum konnte ich auch sie damit immer ausgezeichnet ablenken. Wenn ich so zurückdenke: Wir haben eigentlich immer nur Eis gegessen, wenn wir mit dem Schreiben nicht weiter kamen, wir nicht einschlafen konnten, wir Langweile hatten und wenn wir feierten. Dann machten wir immer einen Schuss Likör und selbstgemachte Sahne dazu. So lässt sich das Ganze auch durch aus als Eis-Affäre beschreiben.“

„Und hat es dir geholfen.“

Seine Augen lächelten: „Ja. Das hat es. Das hat es immer. Auch jetzt. Sie hat Recht Eis zusammen mit einem guten Gespräch unter Freunden kann wirklich eine Wunderwaffe gegen jegliche Art von Kummer oder schlechte Laune sein. Eine bessere Art als sich zu betrinken, wie ich finde.“

„Das sehe ich genauso“, stimmte Eri in sein unbeschwertes Lachen mit ein.

„Das ist die Lösung. Ich serviere Ran morgen ein Eis. Dann verzeiht sie mir vielleicht“, fühlte er sich besser: „Nur bei Shinichi habe ich da wohl kein Glück.“ Sie sah wie er erneut etwas bedrückt wurde: „Er ist Eis-Beratungsresistent.“

Er stand auf: „Ich werde zu Bett gehen. Ich möchte morgen früh aufstehen“, verabschiedete er sich eine gute Nacht wünschend von ihr.

„Ja, gute Nacht“, erwiderte sie ihm. Sie sah ihm mit dem schlafenden Akamaru auf dem Arm noch nach wie er sich aus ihrem Blickfeld entfernte.
 

Dann erhob auch sie sich. Sie stellte die leeren Becher noch in die Spüle, dann ging auch sie hoch nach oben ins Schlafzimmer und legte ihren Sohn in seine Wiege. Den Kleinen liebevoll zugedeckt, legte auch sie sich schlafen.

Kogoro kehrte erst in den frühen Morgenstunden wie nicht anders zu erwarteten zurück. Betrunken legte er sich neben seine Frau ins Bett.

Was sie dazu brachte von seiner Fahne angewidert ihn aus dem gemeinsamen Schafzimmer zu schmeißen und ihn auf die Couch zu verweisen.

Was ihm zwar nicht passte: „Jah, verdammt ich geh ja schhon. Ssei doch nich gleich so grob zuu mia.“ Was er aber, zwar lallend, vor sich hin grummelnd die Stufen ins Wohnzimmer schlurfend ohne noch unnötig zu diskutieren hinnahm...
 

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*Anmerkung(en): Achja..., was ich noch sagen wollte...

http://www.youtube.com/watch?v=f1BAG5dkN48



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Naru-chan12
2013-06-11T19:40:46+00:00 11.06.2013 21:40
Das Kapitel war toll. Es hat dargestellt, welche Probleme die einzelnen Paare haben und wie sie versuchen sie zu lösen, ob nun im postitiven oder negativen Sinn. Und gerade das mit Conan und Ran fand ich toll, wenn auch echt gemein. Aber ich denke, dass bringt alles weiter ins Rollen.

Yusaku stellt sich das fast zu einfach vor, für meine Begriffe. Aber ich find's toll, dass er es einfach noch mal versuchen will, um sicher zu gehen, dass auch wirklich alles versucht wurde um aus Conan wieder Shinichi zu machen, auch wenn er sich dafür in Gefahr begibt.

Heißt 'Das Gegenmittel muss auch ohne das Gift wirken', dass Yusaku dann größer wird?

Die Wirkung war bei Ai eine andere als bei Conan? Du meinst aber beim Gegenmitel, oder? Denn das Gift hat ja bei beiden das Gleiche bewirkt.

Ich hätte gedacht, dass Yukiko das Gegenmittel nicht mehr nimmt, da es für Ai ist und nicht für ihren Sohn (zumindest laut Yusaku) und das sie der Meinung wäre, dass sie lieber gesund bleibt, um auf Conan zu achten. Aber das sie ohne zu murren zugestimmt hat, zeigt, dass sie wieder ein Stück gegangen ist. Obwohl ich zugeben muss, dass Yusaku ihr ja nicht gesagt
hat, dass er sie für Ai braucht und ob sie das in ihrem Zustand kapiert hat, ist fraglich.

War Yukiko schon immer so eifersüchtig auf Eris Sohn gewesen? Hat sie das mal erwähnt gehabt? Eigetnlich hat sie doch einfach immer jeden gemieden. obwohl ich sie natürlich total gut verstehen kann. Ich wäre auch eifersüchtig gewesen. Muss doch wirklich super schwer fallen sich mitzufreuen, wenn man eigentlich einen eigenen Sohn hätte. Und wenn Yusaku schon einen Anflug von Eifersucht hatte, dann Yukiko erst recht.
Als Tadashi sich zu Akamaru aufmachte und die beiden sich 'beschnuppert' haben, hätte es Yukiko bestimmt auch total niedlich gefunden, wenn das ihr Sohn gewesen wäre. ^^

Warum kann Conan keinen Schwarztee trinken? Kinder können den doch auch mögen. Oder meinst du wegen dem Koffein darin?

Gibt es das Spiel, das Yusaku, der Professor, Ai, etc. spielen wirklich?
Die Spielregeln hören sich nämlich wirklich echt an.
*g* Ran gewinnt immer, aber ich dachte, es gibt bei dem Spiel keine Gewinner oder Verlierer?

Wie gemein, warum war Yukiko nicht gefragt worden, ob sie mitspielen möchte? Weil Yusaku dachte, das sie eh nicht mitmachen wolle? Aber wenigstens Ran hätte doch bestimmt nachgefragt.

Also Conan ist wirklich ein wenig sehr ausfallend zu Rangewesen. Aber ich kann ihn auch verstehen. Was soll er denn machen, wenn sie lauter einfache Neins nicht akzeptiert? Da bin ich doch mal eindeutig auf Conans Seite.

Ich glaube, Yusaku hat einen entscheidenden Fehler gemacht. Denn er erzählt Eri gerade, dass Shinichi das alles Ran an den Kopf geworfen hat, aber es war ja Conan und da Ran whl mit Eri sprechen wird, ergibt sich da doch ein gewisser Konfliktpunkt.


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