Zum Inhalt der Seite

Tournament in the States

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Story of Wallace

Es war schon dunkel, als sie endlich wieder in ihrem Hotel ankamen. Ihr Flug nach Honolulu ging morgen früh, noch einmal hiess es 8 Stunden fliegen.

New York- die Stadt die niemals schläft! Endlich erfuhren die Asiaten warum sie so genannt wurde. Die Strassen waren belebt wie am Tage, nur mit unterschiedlichen Menschen.

Nach dem gemeinsamen Abendessen hatten sie Freizeit, die meisten nutzten diese Gelegenheit um den Spa-Bereich ihres Hotels auszutesten. Nicht so Tsubasa.

Wallace hatte ihm versprochen, dass er noch zum Hotel kommt und die beiden reden konnten. Er hoffte inständig sein Cousin würde kommen. Es gab so vieles zu sagen.

Der Japaner wartete schon wie abgemacht in der Hotelbar. Es war schon kurz nach Neun, als er endlich eintraf.

„Hallo. Da bist du ja.“

„Hi“

Er gab sich immer noch ein wenig reserviert.

„Du hast dich verändert“, bemerkte Tsubasa, aber wohl eher für sich als für sein Gegenüber.

„Was hast du gedacht?“

Beide blickten sich nur stumm an, keiner wusste richtig wo anfangen. Glücklicherweise wurden sie von dem Bartender unterbrochen, der gerne ihre Bestellungen aufnahm. Natürlich ohne Alkohol! :-D

Die Zwei warteten noch bis sie ihre Getränke vor sich hatten…

Tsubasa stocherte mit dem Strohhalm in seinem Früchtecocktail herum, bevor er die simple Frage stellte.

„Warum?“

Wallace wusste worauf er aus war. Er nahm einen grossen Schluck.

„Ich…“

Er brachte es kaum über seine Lippen. Wie viele Male hatte er sich diese Frage selber gestellt, ohne sie jemals richtig zu beantworten- unzählige Male.

„Warum hast du Japan verlassen ohne ein Wort zu sagen? Wo bist du hin?“

Die Nummer 10 hatte Unmengen an Fragen, musste sich aber zurückhalten ohne ihn zu bombardieren.

„Nachdem meine Mutter mich verlassen hatte, wurde alles anders. Mein Vater fing wieder zu trinken an.“

Nun war aber Tsubasa fassungslos; er wusste zwar das sein Onkel trockener Alkoholiker war, aber nicht das er jemals wieder angefangen hatte. Er liess seinen Cousin weiterreden, ohne etwas zu sagen.

„Die nächsten Monate waren wie die Hölle auf Erden für mich. Aber warum ich mich nicht an jemanden gewandt habe? Habe ich, doch weder unsere Grosseltern noch sonst jemand schenkte meinen Anschuldigungen genug Aufmerksamkeit. Ich dachte mir, ich hätte es vielleicht übertrieben, also hielt ich meine Klappe, bis zu jenem Abend. Er kam mal wieder betrunken nach Hause und aus irgendeinem Grund fing er Streit mit mir an. Ich hatte die Schnauze voll immer nur der zu sein, der vernünftig war. Also gab ich dieses Mal nicht nach. Da rutschte ihm die Hand aus, wieder und wieder. Und irgendwann als ihm das nicht mehr genügte, griff er zum Fussball, der im Wohnzimmer herumlag und zielte auf mich. Du weisst ja, früher hat er auch mal gespielt und war regelmässig im Kraftraum; ich bekam ihn voll gegen den Kopf und schlug durch die Wucht hart an unserer Steinwand an.

Auf einmal schien ich nicht mehr interessant zu sein, schliesslich gab ich ja Ruhe. Unter Schmerzen und mit einer bluteten Platzwunde verkroch ich mich in mein Zimmer. Wie war es bloss so ausgeartet, fragte ich mich. Alles nahm seinen Anfang, nach dem meine Mutter sich einfach aus dem Staub gemacht hatte. Ich hatte solch eine Wut auf sie und auch auf unsere anderen Verwandten. Sie glaubten mir nicht.

Irgendwie hatte ich immer noch die Telefonnummer von meinem Patenonkel, der in New York lebte. Ich rief ihn an und erzählte ihm die ganze Geschichte.

Er bat mir sofort seine Hilfe an und ich bettelte, dass er mich bei sich aufnehmen würde. Er tat dies sofort, jedoch musste er mir versprechen, niemandem zu sagen wo ich bin. Ich wollte mit meiner Vergangenheit abschliessen und ein neues Leben hier in Amerika beginnen.

Noch am gleichen Abend verschwand ich aus unserem Haus in Tokyo, nahm mir ein Taxi und fuhr zum Flughafen, wo ich mit viel Glück noch einen Last-Minute-Flug bekam…“

Beide waren in diese traurige Geschichte vertieft. Tsubasa verstand seinen Cousin nun besser und fühlte sich zum ersten Mal wieder ein bisschen näher. Die grosse Mauer, die Wallace um sich herum aufgebaut hatte, begann zu bröckeln.

Wallace schaute zu seinem Vetter hin.

„Nun weisst du alles.“

„Ja… es tut mir leid. Hast du deine Mutter angerufen?“

Etwas änderte sich in den Augen von dem Amerikaner: sie wurden dunkel. Erst wollte er schweigen, doch irgendetwas bewegte ihn dazu es nicht zu tun.

„Nein, niemals. Ich kann ihr noch nicht verzeihen… Ich weiss nicht ob ich es jemals kann…“

Diese Antwort schockte den Superstar ein bisschen; es verging keinen Tag an dem sich Emily nicht bei irgendjemandem gemeldet hätte und sich nach ihrem einzigen Sohn erkundet hatte. Aber er kapierte auch den Schmerz von ihm; er gab seiner Mutter die Schuld an diesem Scherbenhaufen, den er schön unter den Teppich gekehrt hatte.

„Was schon halb elf?! Tsubasa ich muss los. Man siehts sich morgen am Flughafen. Fliegen ja alle zusammen auf Hawaii!“

Mit diesen Worten war er verschwunden, Tsubasa konnte nicht einmal Tschüss sagen.
 

Wallace blieb draussen vor dem Hotel im Regen stehen. Dieses ganze Gespräch hatte ihn mehr aufgewühlt, als er zuvor gedacht hatte. Er hatte zwar seinen Vetter nicht belogen mit der Uhrzeit, aber es wurde ihm zuviel, zu viele Erinnerungen, zu viel Schmerz…

„Taxi!“

Das gelbe Auto hielt an und er stieg ein und fuhr nach Hause, soweit man es als solches benennen konnte…
 

Er wusste zwar, dass es schon recht spät war, aber er musste sie einfach anrufen.

Emily war seine Patentante, deswegen standen sie regelmässig in Kontakt, was er heute gut ausnutzen konnte.

„Tsubasa?“

„Hey. Ich hoffe ich störe dich nicht um diese Uhrzeit.“

„Nein keine Angst. Bin im Moment auf Hawaii in den Ferien. Wie geht’s dir so? Ist ja schon ewig lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.“

»Perfekt…«

„Wirklich? Weisst du, wir haben im Moment ein Turnier hier in den USA…“

Man könnte etwas rascheln und rumpeln hören, ehe Emily wieder antwortete.

„Wie jetzt? Schad, und ich bin nicht auf dem Festland…“

„Darum rufe ich dich ja auch an. Wir hatten unser erstes Spiel in New York und jetzt rate mal wo das andere stattfindet?...“

„Sag wohl nicht… Nein, ohne scheiss? Hawaii!! Ihr kommt nach Hawaii!“

Tsubasa grinste.

„Jep tun wir. Und ich würde mich freuen, wenn du vorbei kämest.“

„Natürlich. Ich lass mir das doch nicht entgehen! Mein Tsubasa kommt nach Hawaii.“

Sie freute sich unendlich.

„Wart mal… habt ihr in New York gewonnen? New York hast du doch gesagt?“

„Ja zwei zu null. Wir spielen in 3 Tagen in Honolulu, zuvor wird noch die nationale Mannschaft der USA gegen Hawaii antreten.“

Er versprach ihr auch, Karten für sie zu besorgen. Aber Wallace erwähnte er nicht… noch nicht! Sie würde ihn auf dem Spielfeld sehen.

„Emily, würdest du mit mir zum Spiel gehen USA/Hawaii? Hab Karten..“

Er konnte fast deutlich vor Augen sehen, wie sich ihr Gesicht erhellte und sie zu strahlen anfing. Emi liebte nichts mehr als ein gutes Fussballspiel sich anzuschauen.

„Auf jeden Fall! Ruf mich an, sobald du in Honolulu gelandet bist. Bis bald. Hab dich lieb, Tsubasa.“

„Mach ich. Ich dich auch.“

Er hängte auf. Das wäre getan. Der Rest würde sich nun von alleine ergeben, er hoffte bloss nicht negatives.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück