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Triangle

How to get yourself into big problems
von

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Lesson 2:

Und damit wären wir auch schon bei Lesson 2.
 

Lesson 2: Wait
 


 

Ich wollte zwar nicht mehr über mich quatschen, aber vielleicht interessiert es euch ja, warum ich überhaupt auf dem Flughafen unterwegs bin. Meine Eltern kann ich nicht erwarten, denn die sind ja tot… nein. Ich warte auf meinen besten Freund Rob. Er ist Halbamerikaner und sein Akzent ist echt witzig, aber leider gewöhnt man sich viel zu schnell daran.

Jedenfalls sind die Ferien bald zu Ende und die Schule wartet. Auf Rob wartet sie wie für mich in Deutschland, wo er bei seiner Tante aufgewachsen ist, aber jedes Mal in den Ferien fliegt er zu seiner Mutter, Shally Morgan – nette Frau mit tollen blonden Haaren - , nach Amerika.

Rob ist nicht reich. Seine Mutter ist reich. Sie ist Unternehmerin.

Aber sie zahlt ihrem Sohn nur die Flüge, für den Rest muss er selbst sorgen. Ist vielleicht auch besser so. Vielleicht hätten wir uns sonst nie getroffen.

Rob ist… besonders.

Er ist groß, schwarz, nicht nur seine Hautfarbe. Lange, schwarze Mäntel gehören zu seinem Kleidersortiment, ebenso wie schwarze Stiefel.

Oh und er trägt Kontaktlinsen: eine weiße und eine rote.

Er… fällt auf.
 

Aber darüber brauche ich mir im Moment keine Sorgen zu machen, denn es wird sowieso wahrscheinlich noch Stunden dauern, bis ich ihn zu Gesicht bekomme. Die Piloten sind heute mal wieder nicht auf meiner Seite. Sie haben nicht vor einem armen kleinen Alex einen Gefallen zu tun… aber das wäre ja auch zu viel verlangt.

Trotzdem schwinge ich meinen Hintern seufzend vom Plastikstuhl und schlendere wieder durch die Wartehalle. Was bleibt mir anderes übrig?

Ich steuere auf einen Automaten zu.

Ich werfe mein Geld ein, drücke den Knopf für „Kaffe, schwarz“ und… - bemerke zu spät das „Defekt“-Schild, dass groß und gelb auf der Scheibe klebt.

Mein Geld bekomme ich auch nicht zurück.

Wütend trete ich in Gedanken einmal kräftig gegen den Automat, bevor ich resigniert ein kleines Cafe ansteuere.

Das habe ich eigentlich vermeiden wollen. Wofür gibt’s denn Automaten? Richtig: zur Vermeidung von zwischenmenschlichem Kontakt.

Aber da muss ich jetzt wohl durch…

Ich stelle mich an den Tresen und bestelle bei der hübschen Brünetten einen schwarzen Kaffee.

Sie kichert und nickt, als sie die Bestellung aufnimmt und kommt sogleich mit meinem Kaffee angelaufen.

Unter normalen Umständen hätte ich verhalten gegrinst und ihr zugezwinkert.

Hatte ich erwähnt, dass ich schwul bin?

Nun, das hindert mich nicht daran, meine Wirkung auf andere Menschen auszutesten.

Aber heute nicht.

Ich warte schon zu lange, fürchte ich.

Also nehme ich nur meinen Kaffee nicke und verziehe mich an den hintersten Stehtisch, den das Cafe zu bieten hat und beobachte von dort die Männerschaft, die sich auf dem Flughafen tummelt.

Ich kann euch sagen… ihr verpasst nichts, wenn ihr nicht dort seid.

Kein gutaussehender Börsenmensch…

Ich kneife einmal die Augen fest zu um die Müdigkeit abzuschütteln und greife nach dem Zucker und geb dem Kaffee die volle Ladung.

Gedankenverloren rühre ich in meinem Kaffee und versuche mich zu erinnern, wann das Leben das letzte Mal etwas Aufregendes für mich bereit gehalten hat…

Letzten Winter.

Da traf ich Marcy.

Das heißt… ich traf ihn nicht zum ersten Mal. Es war nur so, dass ich ihn das erste Mal wahrnahm.

Ich habe geglaubt mit ihm könnte ich mein ganzes Leben verbringen.

Tjaa…. Ich sag mal so viel: ich bin wieder Singel.

Seit zwei Wochen.

Ich rühre in dem Glibberzeug und bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass der Kaffee inzwischen lebt. Ich hab nicht vor das Zeug zu trinken. Hatte ich nie. Ich brauch nur was zu tun, damit ich nicht an Marcy denken muss.

Er hat sich von mir getrennt, weil…

Nicht dran denken, Alex, nicht dran denken…

Ich schaue auf mein Handy und stelle fest, dass Robs Flieger, sollte er nicht in noch ein Gewitter gebraust sein, bald landen wird.

Also mache ich mich auf den Weg, schnippe der Brünetten noch zwei Euro über den Tresen und stehe schon bald am Empfangsschalter.

Ein Haufen Leute sind schon da, aber wozu hat uns die Evolution stolze 187cm und zwei Ellbogen zur freien Verfügung gestellt?

Und so bin ich bald der erste der unsere Neuankömmlinge aus Amerika begrüßen darf.

Ich weiß, ich bin unhöflich und die alte Dame wird sicher gleich über „die Jugend von heute“ sinnieren, aber das kümmert mich herzlich wenig, denn gleich darauf erblicke ich meinen Freund, der ja – wie bereits erwähnt – auch nicht zu übersehen ist.
 


 

bis zum nächsten Kapitel ;)
 

Sparflamme



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Beere
2010-06-29T12:26:16+00:00 29.06.2010 14:26
Die Story klingt interessant. Ich mag deinen Schreibstil, bei manchen leuten nervt mich so was ähnliches, aber deiner passt einfach gut zur geschichte und ist sehr unterhaltsam x3
Bin gespannt wie es weiter geht^^
lG Beere


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