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Harry Potter and the mystery of the Puruasteria island

Das Geheimnis der Insel Puruasteria (SSxLMxHP u.v.m.)
von

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Hirngespinste und ihre Bestätigung

Halli hallöle^^
 

Ich melde mich zurück mit einem neuen Kapitel und wünsche euch viel Spaß beim Lesen^^
 

Wieder geht ein herzliches Dankeschön an meine Betaleserin ElisabethSwan und an die Reviewer des letzten Kapitels, eure konstruktive Kritik macht mir Mut, weiter zu schreiben^^
 

Bis zum nächsten Mal und natürlich könnt ihr jederzeit Fragen stellen, wenn ihr etwas nicht verstanden habt, ich werde sie euch dann beantworten^^
 

Liebe Grüße Lesemaus16
 

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Hirngespinste und ihre Bestätigung
 

Keuchend rannte er durch die Gänge, so schnell er nur konnte. Godric hatte ihn dazu angehalten Tom Bescheid zu sagen und sich zu beeilen, genau das hatte er vor!
 

Allerdings hatte er von Hogwarts erst einmal zur Apparierstelle eilen müssen, da er ansonsten nicht von der Schule weggekommen wäre, da er im Gegensatz zu Godric zwar auch mächtig war, aber nicht zu den legendersten Zauberern der Welt gehörte, die wirklich überall hin apparieren konnten, wie sie lustig waren.
 

Es hatte ihn direkt an die Grenzen nach Slytherin Manor gebracht, zwar mit einer ziemlich unsanften Landung, aber immerhin war er sicher und in einem Stück angekommen. Nun hastete er, nachdem er sich doch etwas zu grob an dem Hauself vorbei gedrängelt hatte, der ihm so nett war die Tür aufzumachen, auf den Weg zum Versammlungsraum der Todesser, um Tom, egal wie, aus eben diesem Mitzunehmen. Da ihm diese ganze Zeit wie Treibsand durch die Finger rann, rannte er irgendwann, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren.
 

Er hatte Tom selbst erst vor drei Monaten richtig kennengelernt, als ihm sein Vater von seinem eigenen magischen Wesen erzählt hatte und das er einen Gefährten im näheren Bekanntenkreis hatte, der schon seit seiner Geburt darauf brannte ihn kennenzulernen. Zugegeben es war im ersten Moment mehr als beängstigend gewesen, als sich herausstellte, dass dieser Gefährte gerade der dunkle Lord war, der Sohn der mächtigsten Magier, die die Welt je gesehen hatte, aber mittlerweile genoss er ihre gemeinsame Zeit, ja ersehnte sie sich sogar, da sie durch die Schule mehr als einmal nur gelitten hatte. Allerdings blieb es dann auch bei ausgetauschten Zärtlichkeiten, Streicheleinheiten oder Küssen, da sie beide warten wollten, bis endlich der letzte in ihrer Triade da war, doch bis dahin war noch ein langer Weg.
 

Er hatte immer eine Verbindung zu dem jüngsten Jungen aus der Weasley Familie gespürt, deswegen hatte er ihn von Anfang an in Hogwarts getriezt, wohlwissend, dass zwischen ihnen nichts passieren würde, zu groß waren die Häuserrivalitäten untereinander, aber in diesen Momenten konnte er sich dann wenigstens sicher sein, dass die ganze Aufmerksamkeit seines Gefährten auf ihm lag, selbst wenn er ihn dafür leidenschaftlich hasste.
 

Es machte ihm nichts aus, solange er nicht einfach ignoriert wurde.
 

Aber das sollte bald kein Problem mehr sein. Bald würden sie komplett sein und konnten weitergehen ihre Beziehung zu vertiefen und neue Seiten an dem anderen zu entdecken.
 

Endlich erschien am Ende des dunklen mit Marmor besetzten Boden die Tür des Versammlungsraumes und Draco setzte noch einmal am Tempo zu, nur um die Türklinken hart zu ergreifen und mit Schwung aufzustoßen, sodass sie nach innen aufschwangen und an die daneben liegenden Wände krachten. Eigentlich hatte Draco nicht so laut sein wollen, schließlich gab es in diesem großen Raum keine Schalldämpfer und durch die Akustik wurden die Geräusch sowieso noch verstärkt, aber somit konnte er sich auf jeden Fall der allgemeinen Aufmerksamkeit sicher sein, was sich bestätigte, als die Köpfe der versammelten zu ihm flogen, um herauszufinden, wer es gewagt hatte, die Versammlung des Dunklen Lords zu stören, der es nie duldete gestört oder gar unterbrochen zu werden.
 

Mit zu Schlitzen verengten Augen starrte ihm die schlangenhafte Maske seines Gefährten an, die ihm noch immer einen kalten Schauer über den Rücken jagte, obwohl Draco genau wusste, dass hinter dieser hässlichen Fratze sein überaus attraktiver Gefährte steckte, musste dieser die Gestalt Lord Voldemorts als Tarnung aufbehalten, um auch die Spione in seinen eigenen Reihen zu täuschen, die das Ministerium auf ihn angesetzt hatte. Dass der Orden des Phönix wie auch der Dunkle Orden miteinander kooperierten, wusste niemand.
 

„Wie kannst du es wagen diese Versammlung zu unterbrechen, Malfoy?!“, zischte Voldemort mit einer Stimme, die selbst Beton hätte in der Mitte spalten können und hätte Draco nicht gewusst, dass das alles eine reine Show war, hätte er sofort Kehrt marsch gemacht und die Flucht ergriffen, doch so blieb ihm nichts anderes übrig, als zu bleiben, wobei er aber ein leichtes Zusammenzucken nicht unterdrücken konnte.
 

Leicht verbeugte er sich, wie es jeder dieser schwachsinnigen Todesser im Raum getan hätte, um ihrem Meister den nötigen Respekt zu erweisen, was bei ihm innerlich nur ein genervtes Augendrehen verursachte.
 

Jeder dieser Kakerlaken, zu mindestens einige waren einfach nur verrückt und so leicht zu manipulieren, dass sich der Dunkle Orden ausnahmsweise diese Tatsache zu nutzen machte und die restlichen konnten einfach nur verdammt gut schauspielern. Es war viel nötig, das Ministerium im Unwissen zu behalten, aber sie schafften es mit den ausgeklügelsten Tricks, die selbst Draco immer wieder zum Erstaunen brachten.
 

„Verzeiht die Störung, Mylord, aber die Operation Krähe hat neue Erkenntnisse gebracht, die zur Beunruhigung aufrufen.“, erklärte er kurz angebunden, um die Spione unter ihnen nicht neugierig zu machen.
 

Erkenntnis blitzte in den blutroten Augen Voldemorts auf und die schlangenhafte Gestalt erhob sich elegant mit ihrer schwarzen Robe, um auf den jungen Sprössling der Malfoys zuzutreten.

„Eine sehr interessante Äußerung, Draco.“, sprach er den Vornamen des Jugendlichen aus, der bemüht war auf den Boden zu schauen, während sich die feingliedrigen Finger um sein Kinn wickelten, um seinen Kopf anzuheben, damit er gezwungen war, dem Schrecken der Zaubererwelt ins Gesicht zu sehen.
 

-Lass mich in deinen Geist eindringen.-, bat Tom seinen jungen Gefährten ganz, in dessen Augen er ein klein wenig Panik sehen konnte, was er ihm nicht zu verübeln vermochte, da er selbst seine Maske hasste, die er trug, um seine wahre Gestalt nicht Preis zu geben. Einen kurzen Moment noch spürte er die Okklumentikwälle von Draco, ehe dieser sie senkte und Tom mühelos in die Gedankenwelt seines Gefährten eintauchen konnte.
 

Bilder, Gefühle und Gedanken strömten auf ihn ein. Sein Gefährte war wahrlich beunruhigt und wie er selbst erfuhr, nicht ohne Grund.
 

Er sah seinen Vater bei Nanette und Remus, wie er Neville untersuchte und anschließend direkt zu den anderen ins Ferienhaus appariert war, um ihnen die neuen Erkenntnisse zu überbringen sowie Lucius dazu zu beauftragen eine Untersuchung anzufordern auf Misshandlung magischer Staatsbürger mit keiner anderen als Mrs.Bones, die diesen Straffall als beste Strafermittlerin des Ministeriums nur zu gerne übernehmen würde, wenn es sich dabei ausgerechnet auch noch um Kinder als Geschädigte handelte, die in der Zaubererwelt wegen zu wenig Nachkommen mehr Wert waren als Galeonen und anderen Dingen.
 

Die Ungewissheit über Rons Zustand machte Draco sichtlich zu schaffen, deswegen strich Tom zum Schluss federleicht über das aufgewühlte Gemüt von dem Jugendlichen, was sich dadurch ein bisschen glättete, ehe er sich vollständig aus dem ihn schon vertrauten Geist löste.
 

„Rudolphos, Rabastan.“, erklang seine dunkle Stimme, die jedem Anwesenden einen unangenehmen Schauder verpasste. „Beendet die Versammlung nachdem ihr die letzten Punkte durchgegangen seid, meine Aufmerksamkeit wird woanders gebraucht und verteilt die Aufgaben der nächsten Missionen.“, erklärte er kurz angebunden, ehe er Draco grob am Ellbogen packte und aus dem Versammlungsraum zerrte, indem sichtlich verwirrte Todesser jeden Ranges blieben.
 

Die einzigen zwei, die wussten was los war, grinsten innerlich und folgten der Anweisung ihres geschätzten Freundes.
 

Sofort als sie aus dem Versammlungsraum waren, lockerte Tom seinen zuvor harten Griff um Draco und zog ihn in eine zärtliche Umarmung gepaart mit ein paar sanften Küssen, die schon längst überfällig waren.
 

„Entschuldige, dass ich dich etwas grob anfassen musste.“, wisperte Tom an Dracos Lippen, strich entschuldigend über dessen Seiten, was Draco dazu veranlasste sich noch mehr gegen den Älteren zu lehnen.
 

„Schon okay. Ich weiß ja, warum du es tun musstest.“, seufzte der Jugendliche, einfach nur froh seine zweite Hälfte wieder zu haben.
 

Bei jedem neuen Treffen des Dunklen Ordens erlitt er einen Herzinfarkt, wenn er nur daran dachte, dass jedes Mal Toms Deckung auffliegen könnte, selbst Dumbledores Spione könnten dann nicht eingreifen, weil sie sich so selbst verraten würden. Und Draco ahnte, dass es bald nur noch eine Frage der Zeit sein würde, bis das bisher bestehende System zusammenbrechen und daraufhin die Hölle losbrechen würde! Die Dummköpfe des Ministeriums brachten sie um Kopf und Kragen! Aber so schön der Moment auch war, jetzt galt es ihrem anderen Gefährten zu helfen, dem absichtlich Schaden zugefügt wurde und das konnten weder Draco noch Tom leiden!
 

Niemand fasste ihren Gefährten an außer ihnen! Niemand!
 

Eine Hauselfe trat um die Ecke und wunderte sich, warum ein nebelartiger Rauch in der Luft hing, der sowohl aus schwarzer wie auch aus weißer Masse zu bestehen schien. Hätte sie die zuvor ineinander verschlungenen Zauberer gesehen, die appariert waren, hätte sie so eine schnelle Antwort gehabt, doch so zuckte sie lediglich mit den Schultern und ging ihrer eigentlichen Tätigkeit nach.

*

*

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Bellatrix Lestrange reichte es!
 

Jeder, aber auch wirklich jeder ihrer Freunde und Familie war ausgeflogen, um Pläne in die Wege zu leiten, Untersuchungen zu beantragen oder einfach um ihre Gefährten zu beschützen und zu was hatte man sie verdonnert?! Zum Haushütten! Verdammt noch mal, sie war kein Kleinkind mehr und sie wusste selbst gut genug Bescheid, dass sie sich nicht überanstrengen durfte oder aufregen, da sie geistlich noch sehr angeschlagen war, seit Tom sie mit ihrem Scheinehemann und dessen Bruder, mit dem er in Wirklichkeit zusammen war, aus Askaban geholt hatte, nachdem sie für Taten bestraft wurden, die sie gar nicht begangen hatten, da sie zu dem Zeitpunkt Alibis hatten, doch das hatte niemanden interessiert, sie hatten sich nicht einmal selbst verteidigen dürfen, obwohl das selbst in der nichtmagischen Welt von den Muggeln Standard war.
 

Oh, sie würden alle bluten! Für das was sie ihr angetan hatten, für das Leid ihrer Gefährten und die Verurteilungen von sich unschuldigen Männern und Frauen, von denen auch einige Askaban nicht mehr lebend verlassen hatten.
 

Ein irres Lachen löste sich aus der Kehle der dunkelhaarigen Frau. Sie würde jede einzelne Sekunde köstlich genießen, wenn sie die Schuldigen endlich für ihre Tagen büßen ließen!
 

Das Fleisch von den Knochen ziehen, während das Blut ungehindert aus ihnen hinaus floss, der Lebenssaft in stetigen Flüssen aus ihnen ergoss und sie die Schmerzen aushalten müssen, die sie und viele andere ihrer Freunde zu ertragen gehabt hatten! Sie würden ihre Blutschuld bekommen, dass wusste sie und dann war es endlich an der Zeit dran reinen Tisch zu machen, in mehr als einer Hinsicht.
 

Ihre Augen leuchteten vor Freude auf.
 

Das würde ein Spaß werden!
 

Es würde hässlich und blutig werden, aber das hatten sich die Schuldigen selbst eingebrockt und würden es nun ausbaden müssen. Aber jetzt , jetzt würde sie erst einmal ein Bad nehmen. Wenn man sie schon dazu verdonnert hatte auf das Manor aufzupassen, würde sie das entsprechend zu nutzen wissen.

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„Was machst du hier Remus?“, fauchte Harry noch zu aufgebracht, um wenigstens seinem Zweitpaten gegenüber einigermaßen ruhig zu bleiben, der überrascht zu Harry herumfuhr, als der laut schnaufend ins Zimmer gehetzt kam, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her.
 

Er hatte Nevilles Schlaf überwachen wollen, nachdem dieser als erster untersucht worden war, als er ohnmächtig zum Hotel gekommen war. Remus saß auf einem Stuhl direkt neben dem Bett indem Nevilles blasse Gestalt sich kaum von der weißen Bettdecke abhob.
 

„Was ist denn mit dir los, Harry?“, fragte er perplex. „Jagd Hermine dich schon wieder mit deinen noch zu erledigenden Hausaufgaben oder warum rennst du wie ein Wirbelwind durch die Gegend?“
 

Er beobachtete genau wie schnell das Herz des Kleineren schlug, der kurz vor dem Hyperventilieren stand, sich schwer atmend an die Tür lehnte, als wären seine Beine ohne diesen Rückhalt zu schwach ihn weiterhin auf den Beinen zu halten.
 

„Ich will nicht darüber reden!“, knurrte der Grünäugige, den Remus wirklich nur selten in Extremsituationen so unbeherrscht vorgefunden hatte.
 

Er machte schon den Mund auf, wurde aber genauso hart abgewimmelt, wie auch schon angefahren.
 

„Ich will nicht darüber reden und wenn jemand fragt: Ich bin nicht hier und war auch nie hier!“, fügte er genauso fluchend dazu, bevor er sich auf sein Bett warf und sich wie ein kleiner Junge, der Angst vor Gewitter hatte, unter der Bettdecke verkroch, sodass nur noch ein kleiner Teil seines schwarzen Haarschopfs zu sehen war.

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Irritiert aber ohne Erklärung schüttelte der Werwolf nur den Kopf und wandte sich seiner Schlüsselperson zu, die selbst während Harrys lautem Fluchen nicht aufgewacht war. Zärtlich strich er Neville eine Strähne aus dem Gesicht, welche diesem vorwitzig dorthin gerutscht war. Sein Glück könnte nur noch vollkommener sein wenn sein anderer Gefährte Fenrir noch hier wäre. Zufrieden glitzerten seine Augen und er verschlang den Anblick seines Gefährten in sich, den er hätte stundenlang ansehen können, ohne satt davon zu werden oder gar seiner überdrüssig und so war es im Endeffekt auch: er saß da und zeichnete innerlich jede Wimper seines Gefährten nach, bis ihn Nanette wortwörtlich aus seinen Gedanken schrie, da sie alle per Gedankenrede kontaktierte die Kinder wieder in den Aufenthaltsraum zu bringen.
 

Leise seufzte Remus. Er wollte seinen Gefährten nur ungern wach rütteln, aber es war nötig, die die Heilerinnen wahrscheinlich zu einer Entscheidung gekommen waren, wie sie die Kinder in Zukunft behandeln mussten, damit keine bleibenden Schäden auftraten.
 

„Neville, aufwachen!“,flüsterte Remus sanft in das Ohr des Jungen, welcher sich im Schlaf zu ihm drehte, aber nicht wach wurde.
 

Bestimmend fuhr Remus über die Schulter des Jüngeren, entfernte die Decke von seinem Körper, was diesen sofort frösteln ließ und rüttelte sanft an dessen Schulter, damit er zurück ins Leben fand, obwohl er sich wirklich erschlagen fühlen musste, nach der ganzen Aufregung mit Fenrir. Ein müdes Brummen war zu hören und Neville versuchte automatisch die Decke wieder höher zu ziehen, was Remus ihm verwehrte. Murrend wurden haselnussbraune Augen geöffnet, von denen der Werwolf jetzt schon behaupten konnte, dass er ihnen keinen Wunsch abschlagen konnte.
 

„Ich weiß, dass du nicht aufstehen willst Neville, aber du musst. Es gibt noch viel zu erklären und zu sagen. Also komm hoch du kleiner Nasenbär, sonst verpasst du noch alles.“, wurde der Ältere drängender, zog den Jugendlichen unter den Achseln in eine sitzende Position, um den Kreislauf anzuregen.
 

Benommen registrierte der Jugendliche seine Umgebung, blinzelte mehrmals, um sein Sichtfeld schärfer zu stellen, ehe sein Blick langsam, fast in Zeitlupe, zu dem Mann neben ihn, den er in seinem dritten Schuljahr als freundlichen und hilfsbereiten Mann kennengelernt hatte, wandte, der es sich zur Aufgabe gemacht zu haben schien, ihn ernsthaft zu nerven. Er fühlte sich schlapp, ausgelaugt und müde, als hätte er sich bei irgendetwas komplett verausgabt, nur wovon, dass wusste er nicht oder konnte sich zumindest nicht mehr daran erinnern. Alles was passiert war, nachdem er mit seinen Freunden aus dem Zug gestiegen war, verschwamm in einer einzigen unförmigen schwarzen Masse, die er nicht zu durchdringen vermochte. Es war, als hätte er einen heftigen Blackout gehabt, aus dem er nun wieder erwachte.
 

„Was ist passiert?“, fragte Neville seinen Professor, strich sich verwirrt durch die Haare. „Wo sind wir?“
 

"Wir sind in dem Ferienhaus deiner Großmutter. Unterwegs gab es einen kleinen Zwischenfall bei dem du bewusstlos wurdest, aber deine Freunde sind sicher angekommen. Gerade habe ich eine Nachricht von deiner Großmutter bekommen, dass sich alle Schüler im Aufenthaltsraum einfinden sollen, deswegen wollte ich dich wecken."
 

Remus wusste und ahnte es zugleich, warum sich sein zukünftiger Schüler nicht an den Zwischenfall mit seinem anderen Gefährten Fenrir erinnern konnte:
 

Die ihm eingepflanzte Blockade musste schuld sein, wenn sie einen eingeflochtenen Gedächtniszauber enthielt, der Erinnerungen an schlimme oder traumatische Ereignisse rigoros hinter einer dicken Mauer verbarrikadierte, von der der Geschädigte nicht einmal wusste, dass er eine hatte, konnte er sich auch nicht an den Überfall erinnern, egal wie gern oder stark er es wollen würde.
 

Was sich wohl dort schon alles angesammelt hatte?
 

Remus erinnerte sich noch gut daran, wie die meisten Schüler den schüchternen Jungen gemieden hatten, einfach weil er sich für andere Fächer als sie interessierte und nicht auf andere Leute zugehen oder geschweige seine Meinung äußern konnte, wenn ihm etwas nicht passte. Unwillkürlich musste der Werwolf schmunzeln. Dabei war Neville von der Rasse seines Volkes ein wunderschöner Junge mit einem gesegneten Charakter, der es noch einmal weit bringen würde, dass wusste er.
 

"Oh.", murmelte Neville noch ein bisschen verwirrt, als sein Blick über das zweite Bett im Zimmer streifte, indem sich eindeutig eine Kugel abhob. "ist noch jemand von den anderen hier?" fragte er neugierig, deutete seinem Professor mit dem Finger auf die gegenüberliegende Schlafstätte.
 

Das Schmunzeln breitete sich zu einem Lächeln aus.
 

"In der Tat. Harry hat heute beschlossen sich in seinem Bett einzunisten, nie wieder hinaus zu kommen und für jeden Eindringling unsichtbar zu sein."
 

Neville musste sich innerlich auf die Wange beißen, um bei dieser Erklärung nicht laut loslachen zu müssen. Harry spielte einen auf unsichtbar? Als hätte das jemals geklappt! Das wäre als müsste man einen Elefanten vor einer schar Mäuse verstecken, mit einem Tuch, das mal gerade zehn mal zehn Zentimeter betrug.
 

Genau, nämlich gar nicht!
 

Noch etwas wacklig auf den Beinen quälte sich also auch Neville aus dem Bett, er mochte seine Großmutter, schließlich war sie die einzige lebende Verwandte, die er noch hatte, die bei klarem Verstand war, im Gegensatz zu seinen Eltern, doch momentan wollte er nichts anderes als schlafen, aber so wie er den hartnäckigen Professor neben sich kannte, würde der nicht eher Ruhe geben, als das er sich wie jeder andere seiner Schulkammeraden oben im Aufenthaltsraum einfand, wo viele Personen auf einmal Platz hatten, ohne fürchten zu müssen, gleich an Sauerstoffnot zu ersticken. Zufrieden bemerkte er, dass er noch immer seine normalen Alltagsklamotten trug, als er die warme Bettdecke komplett von sich strampelte. Also hatte man ihn einfach ins Bett gesteckt und abgewartet bis er wieder aufwachte und nicht irgendwelche schrägen Sachen mit heilungszaubern, die bei ihm sowieso immer nach hinten losgingen, wenn man sie an ihm anwandte. Das war auch schon so gewesen, als er nach Hogwarts gekommen war, er hatte bisher einfach Glück gehabt, sich nicht so viel getan zu haben in seiner Jugend, wo sich Jungs nur zu gerne prügelten.
 

Mit schwachen und tauben Gefühl in den Beinen watschelte er zu Harry hinüber, um sich schwungvoll auf dessen Bett fallen zu lassen, welches protestierend aufquitschte.
 

"Komm schon Harry, der Professor und ich wollen los und du zählst wie ich auch zu den Jugendlichen aus Hogwarts!", rief er, schüttelte extra die schmalen Schultern einer seiner besten Freunde, aber als dies immer noch keinen Erfolg hatte, riss er ihm mit einem Ruck die Decke weg!
 

Ein knurrender Laut entwich der zerwuschelten Kugel, die Arme und Beine aufwies, ehe sich der Körper in Bewegung setzte, sich aufrichtete und hartnäckig die Arme vor der Brust verschränkte.
 

"Ich hatte mich vorhin schon deutlich ausgedrückt!", fauchte Harry ungnädig, pampte sowohl Remus wie auch Neville an, letzterer wich mit großen Augen zurück, da er nicht mit einem derartigen Ausbruch des einen Tag älteren gerechnet hatte.
 

Was war dem denn über die Leber gelaufen, dass er so giftig reagierte?
 

In Remus sträubte sich alles zu bergen, als er die harten Worte gegen sich selber und Neville gerichtet hörte. Er liebte Harry als Patenkind, er respektierte ihn, genauso wie es sein innerer Werwolf Moony tat, aber was er nicht tolerierte waren schlechte Worte über seinen Gefährten! Er sprang auf, durchquerte das Zimmer mit drei großen Schritten, packte Harry und warf ihm sich wie ein Sack Kartoffeln über die Schultern, der protestierend aufheulte und knurrte ungehalten, dass sich sogar seine sonst haselnussbraunen Augen leicht golden verfärbten, obwohl der Vollmond schon vor einer Woche war.
 

"Hier wird niemand angefahren Harry!", bellte er. "Weder Neville noch ich können etwas für deine schlechte Laune, also hör auf, uns für etwas anzupampen, von dem wir nicht einmal wissen! Nanette möchte euch alle sehen, also werden wir auch alle hochgehen!", fuhr er den smaragdäugigen an, ehe er seinen Gefährten einfach bei der Hand packte, Harry noch einmal schulterte und mit schweren Schritten aus dem Zimmer marschierte.

*

*

*

Nein!, war Harrys Gedanke. Er durfte das nicht tun! Sein Zweitpate durfte ihm nicht auch noch in den Rücken fallen, wie alle anderen. Okay, dass er Remus und Neville unfairer weise angefochten hatte, dass bereute er jetzt schon, ehrlich, aber er wollte da nicht hin! Unter keinen Umständen! Da erledigte er selbst lieber Strafarbeiten bei Filtch und dass das ganze Jahr über, wenn es sein musste, wenn er nur hier wegkam!
 

Er schrie, strampelte mit den Beinen, zerrte an Remus Klamotten und war sogar kurz davor zu zubeißen, wenn der ihn nicht endlich losließ! Doch das einzige, was er damit erreichte war, dass sich der stahlharte mit Muskeln bepackte Arm, den man dem relativ schmächtigen Remus gar nicht zugetraut hätte, nur noch enger um seinen Leib wand, damit der dünne Junge ihm nicht noch durch die Finger rutschte!
 

Neville schluckte verkrampft, beobachtete angespannt den Kampf der beiden, den man nicht mehr als harmlos bezeichnen konnte. Harry wehrte sich mittlerweile mit allem ihm gegebenen Mitteln und schien wahre Ängste auszustehen, nur weil es nach oben zu seiner netten Großmutter gehen sollte.
 

Sie war lammfromm zu jedem, vollkommen harmlos, also warum tickte sein Freund so aus? Mit leicht zittrigen Fingern wollte Neville ihm beruhigend den Arm tätscheln, aufmunternde Worte sagen.
 

"Es ist alles in Ordnung Harry, meine Großmutter ist wirklich nicht...", in dem Moment berührten Nevilles Fingerspitzen Harrys Arm und in Harry selbst brannte eine Sicherung durch!
 

Harry wusste Neville war kein schlechter Typ, doch seine beruhigt gemeinten Worte lösten in dem fragilen Jungen eine Hoffnungslosigkeit aus, die abgrundtiefe Ausmaße annahmen. Da oben warteten Snape und Malfoy auf ihn, die es gewagt hatten ihn anzufassen, ihn zu küssen, ungestüm und grob, nachdem er in den Sommerferien DAS hatte ertragen müssen bei seinen Verwandten! Die Berührung an seinem Arm tat ihr übriges seine Magie schwappte über, wie ein zu voll gelaufener Eimer, nicht in der Lage sie zu kontrollieren oder es gar zu wollen, ließ er sich fallen und sie an die Oberfläche, die bestimmt wusste, was zu tun war.
 

Ein elektrischer Blitz leuchtete auf, schien sich von Harry auf Neville zu übertragen, der im nächsten Moment weggeschleudert wurde und hart auf den Dielenboden ein paar Meter weiter aufkam. Alle Luft wurde aus seinen Jungen gepresst, was ihn erstickt aufkeuchen ließ. Dann explodierten alle Lampen auf dem Korridor, tauchten alles in einen dunkleren Schein. Laut prasselten die Scherben auf den Boden. Tapfer schützte Neville sich mit seinen Armen und krabbelte auf den Bauch, um nichts abzubekommen. Luftwirbel taten sich um Harry auf, schienen ihn wie eine zweite Haut zu umgeben, als hätten sie schon immer zu ihm gehört.
 

In der nächsten Sekunde wurde Remus von einer Luftböe von den Füßen gerissen, die ihn in den nächsten Gang derart laut an die Wand klatschen ließ, dass im oberen Stockwerk endlich Fußgetrampel ertönte, welches eindeutig auf den Weg zu ihnen war.
 

Harry wusste nicht, was oder warum es mit ihm passierte, aber er spürte die Vibration der Schritte und verfiel ihn Panik!
 

Raus hier, nur noch raus hier! Er brauchte Luft! Luft zum atmen, zum Leben, doch hier war es einfach zu eng! Er hatte das Gefühl zu ersticken, obwohl hier selbst genug Luft für fünfzig Personen auf einmal war!
 

Dann sah Harry einen rettenden Anker in seiner persönlichen Hölle: Auf dem Gang gab es genau ein Fenster, das wenigstens für etwas Licht, wenn auch spärlich sorgte, welches außerdem bei seinem Ausbruch, der immer noch hieß in seiner Brust brodelte, zu Bruch gegangen war und ihm nun förmlich zu schrie zu fliehen.
 

Er nahm Reißaus!
 

Er rannte so schnell in seine Beine trugen zu der einzigen Öffnung in die Freiheit und schwang sich mit einem leichten Satz hinaus, den ihm seit seinem ersten Hogwartsjahr beim Quidditchtraining nicht mehr schwer gefallen war, den stechenden Schmerz der durch seine Hand zog ignorierend, als sich eine noch rasiermesserscharfe Scherbe des zersplitterten Fensters in seine Handfläche bohrte, Fleisch durchdrang, Gewebe zerschnitt und Blut zu laufen begann. Auf der anderen Seite des Fensters wurde er unweigerlich mit einer Sandfront konfrontiert, auf der er herunter rutschte, weil sich nicht genug Halt für ein vernünftiges Gehen bildete, doch als der Sand flacher wurde und schließlich zum Strand führte, konnte er sich abfangen, um sich im selben Moment aufzurichten.
 

Tief, gierig sog er die lebensnotwendige Luft in seine Lungen, stemmte die Hände in die Hüften, stolperte befangen im Sand davon, weg von seiner restlichen Familie, seinen Freunden und seinen Gefährten, die ihn so sehr verschreckt hatten, dass er vor sich selbst floh.
 

Einfach nur noch weit, weit weg…

*

*

*

Um zu sagen Hermine, Ron oder Ginny fühlten sich wohl mit den Anwesenden am großen Tisch im Aufenthaltsraum, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen. Es war das genaue Gegenteil! Und es waren nur Nanette und Poppy zu verdanken, dass sie nicht sofort die Flucht ergriffen hatten, nachdem sie Narzissa Malfoy, Lucius Malfoy, Severus Snape, Emilia Bones, zwei Heilerinnen und zwei andere Männer erblickt hatten.
 

Die Jugendlichen saßen eng zusammen und so weit wie nur möglich von den Erwachsenen entfernt, von denen sie in den letzten sieben Jahren nur schlechtes zu Gesicht bekommen hatten, zumindest von fast allen.
 

Die Ungewissheit, was nun hier passierte, machte sie schier wahnsinnig. Sie wussten nicht, warum diese ganzen Leute hier waren, warum sie hier waren und was man vorhin bei den Untersuchungen in ihrem Geist gefunden hatte. Alles war wie ein großes Kreuzworträtsel, doch ihr Blick war derart verschwommen, dass sie nicht einmal ansatzweise die Buchstaben erkennen konnte, um ein richtiges Wort zu bilden. Außerdem fehlten immer noch Neville und Harry, von denen sie wussten, dass Professor Lupin bei ihnen war und eigentlich schon vor fünf Minuten hätten hier sein müssen. Unruhig rutschten sie auf ihren Stühlen herum, hielten ihre Hände verkrampft auf ihrem Schoß fest und versuchten die Tischplatte mit ihren Blicken zu erdolchen, nur um nicht in die Gesichter ihrer eigentlichen Feinde schauen zu müssen.
 

Irgendetwas ging hier vor sich, was sich ihrer Kontrolle weit entzog!
 

Außerdem lag da eine Spannung in der Luft, die sich ihrer zu bemächtigen schien, sie zu etwas bringen wollten, was sie nicht wollten und sich deswegen hartnäckig dagegen stemmten, gegen diesen Zug, den sie sich nicht erklären konnten, schließlich war es nicht das erste Mal, dass sie dem Ehepaar Malfoy begegneten, denn diese holten und brachten ihren Sohn Draco gemeinsam zum Bahnsteig 9 3/4, was man ihnen im ersten Augenblick gar nicht zutrauen würde, dafür wirkten sie viel zu... fein, ja, das war die beste Beschreibung dafür. Besonders die ihnen fremden Personen bereiteten ihnen Unbehagen, allen voran Emilia Bones, Strafermittlerin in magischen Angelegenheiten vom Ministerium für Zauberei.
 

"Was sollen wir hier überhaupt?", warf Hermine in den Raum, traute sich endlich aufzusehen und mutig das Kinn vorzurecken.
 

Die Jugendliche hatte sich mit dem Strafgesetzbuch auseinander gesetzt und konnte sich somit schon erahnen, was genau hier ablief. Es musste vorhin mit dem Überfall auf Neville zu tun haben, ansonsten vermochte sie nicht zu erklären, was hier genau ablief.
 

"Hermine richtig?", fragte Emilia und erhielt ein Nicken.
 

Beruhigend lächelte sie die jugendliche an.
 

"Wir sind hier, um Nachforschungen anzustellen, die dich und deine Freunde betreffen. Eigentlich wollte ich noch auf Professor Lupin warten, der Neville und Harry hochbringen sollte, aber ich denke wir können auch schon einmal ohne sie anfangen und ein wenig den Sachverhalt erläutern. Zu aller erst: geht es nicht darum, dass ihr etwas angestellt habt, da kann ich euch beruhigen. Der Überfall auf euren Freund Neville wird untersucht und aufgeklärt, eine Fahndung wurde schon rausgegeben. Allerdings befinden sich die hier Anwesenden wegen eines anderen Grundes hier. Die zwei Heilerinnen Sarah und Garnt haben vorhin euren Geist auf bleibende Schäden durch den Schock untersucht, da ihr zu weggetreten wart, um unsere Fragen vernünftig zu beantworten und sind fündig geworden, deswegen werden die Auroren Paul und Shefroh euch nachher noch befragen.", erklärte Emilia, wurde aber unterbrochen, als Hermine protestierend die Hände hob.
 

"Moment, Moment! Langsamer bitte! Wollen Sie uns etwa sagen, dass in unseren Köpfen herum gefuscht wurde, bevor der Überfall auf Neville geschah?“, fragte sie ungläubig.
 

Zerknirscht verzog die Strafermittlerin den Mund.
 

„Ja, leider.“, bestätigte sie die Frage der jungen Frau, welche ihr direkt gegenüber saß.
 

„Aber wann denn?!“, stammelte Hermine mit zittriger Stimme.
 

„Ich zumindest kann mich nicht daran erinnern, dass irgendwann in meinem ganzen Leben ein daher gelaufener Magier ein Chaos in meinem Kopf angerichtet hat ohne, dass ich es gemerkt habe und ich glaube ich spreche hier für alle meine Freunde, wenn ich das behaupte!“, gab sie überzeugt von sich, fuhr sich selbst ein wenig fassungslos durch ihre wilde Haarmähne.
 

Hermine kannte sich mit dieser Materie aus, hatte Bücher über Bücher gewälzt, einfach, weil ihr dieser Fachbereich im Ministerium gefiel und sie schon am Überlegen war, ob sie sich nach ihrem Schulabschluss in Hogwarts im Ministerium bewerben sollte.
 

„Hermine, Hermine hör zu!“, forderte Emilia auf, die die Erkenntnis in den Augen der Jugendlichen sah, das Entsetzen, was das alles hier bedeuten könnte.
 

„Was stimmt mit uns nicht?!“, fragte sie wispernd und hatte einen Unterton dabei, der darauf schließen ließ, dass sie bald einen hysterischen Anfall bekommen würde, würde man ihr nicht Einhalt gebieten nachzudenken.
 

In einem sanften aber bestimmenden Griff hielt sie die ein wenig zitternde Hand der Jugendlichen fest, als sie einmal über den Tisch fasste.
 

„Mit euch stimmt etwas nicht, ja, aber das hat nichts mit eurem Charakter, eurem Wesenszug zu tun oder damit, wie ihr mit einer Situation umgeht. Euch wurde weh getan! Irgendwann einmal in frühester Kindheit muss ein Zauberer bei euch gewesen sein, der euch diese Blockade eingesetzt hat. Ihr könnt euch wahrscheinlich gar nicht mehr daran erinnern, weil ihr entweder noch zu klein wart oder die Blockade mit einem Vergessungszauber verbunden wurde, der schon mehrmals in eurem Leben aktiviert wurde und für euch bedeutende Erinnerungen aufgesogen hat, die wir nun mit dem Brechen der Blockade wieder hervorholen wollen, damit eurer Geist diese Ereignisse vernünftig verarbeiten kann. Deswegen haben wir Professor Snape hergeholt. Ihr kennt ihn als euren Lehrer seit sieben Jahren und selbst wenn ihr euch….teilweise nicht einig sein solltet, so ist er momentan nur hier, um euch zu helfen, nicht mehr und nicht weniger. Mr. Malfoy wird alles dokumentieren und absegnen, während die Auroren nachher noch eure Aussagen zum Überfall aufnehmen. Um allerdings eure Blockaden zu brechen, müsst ihr direkt ins Saint Mungos kommen, aber da geben wir euch noch genauere Termine. Aber ihr werdet nicht um einen stationären Aufenthalt….“
 

Doch bevor die Strafermittlerin ihre Aussage beenden konnte, erklang von unten ein lauter Knall, gefolgt von einem leichten Beben, der das ganze Haus erschütterte. Erschrocken fuhren die Jugendlichen zusammen, während sich die Erwachsenen damit bedienten an die Decke zu schauen oder als Ausdruck der Verwunderung die Augenbraue hochzuziehen.
 

„Was war das denn?“, fragte Nanette verwundert, die schon um ihr Haus bangte.
 

„Welche Zimmer befinden sich eine Etage tiefer, von denen wir wissen sollten?“, fragte Lucius, der sich bisher ruhig im Hintergrund gehalten hatte, um die Spannung in der Luft nicht noch mehr zu reizen.
 

Als das Begreifen durch Nanettes Kopf strömte, wurde sie kreidebleich. Teils besorgt teils verwundert schauten sie die anderen Erwachsenen an.
 

„Die der Kinder, außerdem sollte Remus, der auf Neville aufgepasst hat, Neville und Harry hochbringen, nachdem Harry die Flucht ergriffen hat, als ihr ihn bedrängt habt!“, fauchte sie am Ende erzürnt zu einem gewissen blonden und schwarzen Mann, die wenigstens den Anstand hatten leicht rot zu werden und den Kopf zwischen die Schultern zu ziehen.
 

„Was meinst du damit, dass sie ihn bedrängt haben?“, warf Ginny empört ein, die sich in ihrem Stuhl aufrichtete.
 

Harry hatte genug durchgemacht, in all der Zeit, die er in den Sommerferien bei den Dursleys jedes Jahr verbracht hatte, da hatte er nicht noch von zwei Männern bedrängt zu werden, die außerdem unter den Weißmagiern bekannt waren als personifizierte Schwarzmagier und Todesser! Sofort wurde in Ginny das Bedürfnis ihren großen Bruder zu schützen wach, wie er es immer tat, wenn sie in Probleme oder Schwierigkeiten geriet! Besonders Snape und Malfoy traute sie nicht, wenn Draco schon so ein hochignorantes Eckel war, wie war da erst der Vater, von dem er das mehr als wahrscheinlich hatte?!
 

„Das ,Miss Weasley, würden sie im Moment sowieso nicht verstehen und ehrlich gesagt geht es sie auch nichts an!“, grollte Severus Snape, der eindeutig nicht einsah, dass sich ein jüngeres Mädel als Harry in ihre Beziehung einmischte, wo sie selbst genug mit ihren eigenen Gefährten zu tun haben würde, die sie genauso unverhohlen musterten, wie er und Lucius es zuvor bei ihrem Gefährten getan hatten, ehe die Situation etwas eskalierte.
 

„Severus!“, schaltete sich nun auch Narzissa Malfoy ein, die eindeutig befand, dass man mit einer Frau so nicht redete und rammt ihn mit voller Absicht den Ellbogen zwischen die Rippen, sodass selbst der sonst so unnahbare Mann sich die Seite hielt. „Sei nicht so unsensibel! Harry gehört zu einen ihrer besten Freunde, sie darf sich Sorgen machen, schließlich hast du nicht gerade dazu beigetragen, dass sie ihre Meinung großartig über dich ändert, während sie seit Jahren Hogwarts besucht und du dich wie eine personifizierte Fledermaus benimmst, die unbedingt den Schülerschreck spielen wollte.“, setzte sie hinterher und nahm dem Zaubertrankmeister somit den restlichen Wind aus den Segeln, den er noch besaß.
 

Beleidigt brummend verschränkte er die Arme vor der Brust und versuchte die kleinere Frau neben sich mit seinen Blicken zu erdolchen, die bei Narzissa allerdings auf taube Ohren traf. Wenn sie wollte, würde sie IHN zur Hölle jagen, nicht er SIE und das wusste er ganz genau!
 

„Hat jemand einen Wichtel verärgert oder warum bebt das ganze Haus, als würde es Trampolin hüpfen?“, fragte eine melodische, sanfte Stimme aus der Terrassentür, in der ein junges Mädchen mit aschblondem Haar stand, welches Narzissas Haar erhebliche Konkurrenz machte.
 

Mit verträumtem Blick ließ sie ihre Augen über die Anwesenden wandern. „Warum habt ihr denn nicht gesagt, dass ihr eine Party feiert? Dann hätte ich noch von Zuhause Zuckerwürmer mitgebracht. Die Prickeln immer so schön auf der Zunge!“, sprach niemand anderes als Luna, die ihren offenen Blick ohne jede Scheu über die Anwesenden wandern ließ und innerlich doch verwundert war, wie viele verschiedene Auren hier doch zusammensaßen, die verschiedener nicht sein konnten.
 

„Luna, du kommst genau richtig! Wie wäre es, wenn du dich zu uns setzt und ein wenig mit uns plauderst?“, fragte Nanette mit einem Lächeln auf den Lippen, um der Schulfreundin der anderen Kinder ebenfalls von ihren Entdeckungen zu erzählen, besonders weil sie glaubte, dass Luna es von allen noch am besten aufnehmen würde und vielleicht dazu bereit war, den Kindern zur Seite zu stehen, wenn sie den Halt brauchten, den die Erwachsenen ihnen zum gegebenen Zeitpunkt nicht geben konnten.
 

„Das kann ich gerne machen aber sollten wir dann nicht noch auf Harry warten?“, fragte sie.
 

„Harry ist bei Neville und Remus, aber sie müssten jeden Moment hochkommen, deswegen kannst du dich schon mal setzen.“, entgegnete Nanette freundlich und deutete auf einen Stuhl neben sich.
 

„Das wird nicht nötig sein.“
 

Verwirrt wurde die Ravenclaw-Schülerin angesehen.
 

„Harry hat wohl gerade einen akuten Frischluftmangel!“, diagnostizierte Luna, die noch einmal einen Blick an der Terrassentür vorbei zum Strand riskiert hatte.
 

„Wovon redest du?“, fragte Ron, der sich das erste Mal überhaupt zu Wort meldete.
 

„Na weil er gerade durch das kaputte Fenster gesprungen ist und zum Meer läuft.“, entgegnete die Blonde in ihrer ruhigen Tonlage, während die anderen nur ein erschrockenes WAS?! hervorbrachten, ehe sie von den Stühlen aufsprangen, um wie von der Tarantel gestochen zur Terrassentür zu hasten, in der immer noch Luna stand.
 

Ginny stellte sich ihnen mutig in den Weg und ließ nur ihre Freunde durch den schmalen Spalt, während sie von einigen der Erwachsenen, besonders Snape und Malfoy, finster angestarrt wurde.
 

„Lassen Sie uns durch Miss Weasley, es sei denn Sie möchten, dass wir uns den Weg frei machen!“, knurrte Snape die Jüngste der Weasley an und hätte sie wahrscheinlich gepackt und geschüttelt, wäre Godric nicht dazwischen gegangen, der sich schützend vor Ginny stellte, Salazar unmittelbar in seiner Nähe und Lucius direkt neben Snape, der diesem am Oberarm gepackt hatte, damit er sich nicht aufs eine Schülerin stürzte.
 

Einen Moment war Ginny zu Eis erstarrt, als sich der große, braunhaarige Mann mit seiner Robe vor sie schob, um sie, zumindest schien es so, zu beschützen, obwohl sie diesen Schutz gar nicht nötig hatte. Der einzige Grund, was sie daran hinderte ihn anzufahren war, dass sie für ein paar Sekunden ein Gefühl hatte, als hätte sie etwas Langes vermisst, was nun gefunden war. Mit aller Macht kämpfte sie gegen dieses Gefühl an, nahm ihren ganzen Mut zusammen und machte da weiter, wo ihr Professor für Zaubertränke sie unterbrochen hatte.
 

„Harry ist unser Freund und ich glaube wir können besser mit ihm reden, als ein Professor, der ihn die letzten sieben Jahre das Fach Zaubertränke zur Hölle gemacht hat!“, fuhr sie den Schwarzhaarigen an, aus dessen Augen Blitze auf sie niederzuprasseln schienen, wobei Ginny sich bemühte, an dem Rücken des ihr fremden Mannes vorbei zu kommen.
 

„Und jetzt zu Ihnen!“, wandte sie sich an ihren Beschützer, der sich verwundert zu ihr umdrehte, als habe er nicht damit gerechnet, dass sie nun auch ihm die Leviten las.
 

Mit glasklaren, blauen Augen fixierte sie wütend grüne, die leuchteten wie frisch geschliffene Smaragde. Etwas daran erinnerte sie an Harry und doch war da nicht genug Ähnlichkeit, um in irgendeiner Weise eine Verbindung zu ihm herzustellen.
 

„Ich brauche Ihre Hilfe nicht! So gut es auch gemeint sein mag! Ich bin in einer Familie mit sechs älteren Brüdern aufgewachsen, als einziges Mädchen habe ich gelernt mich durchzusetzen. Ich brauche keinen Beschützer.“, sagte sie mit Nachdruck, die Stimme wieder ruhig gesenkt, auch wenn sie sich diese Tatsache selbst nicht erklären konnte.
 

Normaler Weise war es so, wenn sie einmal in einem Wutausbruch gefangen war, konnte sie niemand mehr zur Ruhe bringen. Sie schrie, zeterte und machte jedem die Hölle heiß, der ihr zu diesem Zeitpunkt zu nahe kam. Niemals beruhigte sie sich, hörte auf ihr rationales Denken oder gar auf ihre Eltern. Warum also war es bei diesem Mann anders? Warum reagierte sie unterschiedlich, als sie es bei jedem anderen gemacht hätte? Es war ihr ein Rätsel…
 

Ein Rätsel, dass warten musste, bis sie Harry wieder eingesammelt hatten, der anscheinend ernsthaft in Begriff war, sich selbst einen Kopf kürzer zu machen, wie auch immer er das anstellen wollte. Er war der Junge-der-lebt-und-sich-immer-wieder-irgendetwas-tut, ihm würde auf Dauer irgendetwas einfallen und dann würde es hässlich werden!
 

Über sich selbst den Kopf schüttelnd, wandte sie sich ihren Freunden zu, die sie mit einem seltsamen zufriedenen Lächeln ansahen, als hätte sie ihnen gerade den Tag gerettet. Leicht erwiderte sie das Lächeln, ehe sich ein ernster Gesichtsausdruck auf ihre Züge schlich.
 

„Wir sollten mit ihm reden. Hermine, du kommst mit mir. Mit Frauen lässt es sich immer noch besser reden, als mit Kerlen. Nichts für ungut Brüderchen.“, beschwichtigte sie sofort, während Ron einfach nur die Schultern zuckte, zum Zeichen, dass er ihr diese Aussage nicht übel nahm.
 

„Luna und Ron, ihr sichert uns den Rückweg ab. Ich habe keine Lust, dass uns irgendein hirnverbrannter Erwachsener dazwischen funkt, nur weil er meint, er müsste seine Autorität heraushängen lassen!“, setzte sie leise hinzu, sodass nur ihre Freunde es hören konnten, die bestätigend nickten.
 

Dann wandte sich Ginny zusammen mit Hermine ab und liefen auf die Terrasse hinaus, hinunter zum Sandstrand. Schon von weitem konnte Ginny ihren besten Freund erkennen, der bereits am Anfang des Wellenganges entlang trottete, dabei leicht schwankte, blass im Gesicht war, als wäre ihm schlecht. Ein nervöses Kribbeln machte sich in ihr breit, irgendetwas sehr Bedeutsames stimmte da nicht. Sie erkannte deutlich, selbst aus der Entfernung, wie der Ärmel von Harry blutdurchtränkt war. Anscheinend hatte er sich geschnitten, als er durch das zerstörte Fenster geflüchtet war, was automatisch zur nächsten Frage führte. Warum oder wovor war er geflüchtet? Neville und Remus waren bei ihm gewesen und die beiden würden sich eher selbst ein Körperteil abhacken, als ihm ein Haar zu krümmen.
 

Sie und Hermine waren nur keine fünfundzwanzig Meter von Harry entfernt, der sie nun ansah, als er sie bemerkt hatte, als die Rothaarige es spürte: Eine finstere Bedrohung, die sich wie ein Schatten ausbreitete, ihr Herz zum schnellen Schlagen brachte, Adrenalin durch ihren Körper jagte, als müsste sie gleich in Todesangst fliehen.
 

Und dieser Ursprung schien direkt hinter Harry aus dem Meer zu kommen!
 

Ohne weiter darüber nachzudenken, stürzte sie nach vorne, schrie Harrys Namen, der erschrocken an Ort und Stelle stehen blieb und sich auch nicht weiter bewegte, als sie ihm entgegen brüllte, dass er vom Wasser wegkommen sollte!
 

Dann war es zu spät.
 

Sie erreichte ihn, packte ihm am Unterarm seines Hemdes, doch da wurden sie bereits von etwas gepackt und in die Luft geschleudert, dass Ginny glaubte in einer Waschmaschine gefangen zu sein!
 

Der Aufprall kam hart und drückte sie sofort unter das kalte Wasser, dass sich wie tausend schmerzvolle Nadelstiche auf dem ganzen Körper anfühlte, bis auf den Grund, wo sich der schleimige Arm oder was auch immer sie gepackt hatte, um die Taille der beiden Jugendlichen lockerte und sie auftauchen konnten, an die rettende Luft, auf deren Sauerstoff sie lebensnotwendig angewiesen waren.
 

Keuchend holte Ginny Luft. Ihre rote Haarmähne klebte genau wie ihre Klamotten wie eine zweite Haut an ihr, zog sie schwer in die Tiefe, sodass sie kräftig gegentreten musste, um sich an der Wasseroberfläche halten zu können. Ihre Hüfte schmerzte wie die Hölle, als die Tentakel sie dort angepackt hatte, als fließe bloße Lava über ihre Haut, die sie versenkte ohne, dass sie dagegen etwas zu tun vermochte. Ihr Instinkt hatte sie gewarnt, wie er es noch nie zuvor getan hatte, als hätte sie es tief in sich gespürt, dass Gefahr im Anmarsch war, außerdem war diese Gefahr in Zusammenhang mit Harry in einem Satz erwähnt worden, da konnte nur Chaos drauß entstehen!
 

Prustend sah sie sich nach Harry um, der zwei Meter neben ihr schwamm, sich mit dem kalten Wasser abmühte und dabei unbeholfen aussah, als würde er das erste Mal auf offener See sein…
 

Moment!
 

Sie überlegte kurz.
 

Hatte Harry ihr nicht mal im Vertrauen erzählt, dass er GAR NICHT schwimmen konnte? Oh, sie waren ja so was von verratzt!
 

Zitternd, am ganzen Körper schlotternd, überbrückte sie den Abstand zwischen ihnen, um Harry am Arm zu packen.
 

„Alles okay mit dir Harry?“, fragte sie besorgt, da ihr bester Freund leichenblass war, als würde er jeden Moment in sich zusammenklappen und ein auf sterbenden Fisch machen.
 

Als er noch immer nicht reagierte, zwickte sie ihn etwas brutal in den Oberarm, was nun auch ihn endlich aus seiner Starre riss und sie mit schreckgeweiteten Augen ansah, die so unnatürlich wirkten, als würden sie ihm gleich aus seinen Augenhöhlen quellen. Harry stand eindeutig unter Schock, dass hätte selbst ein Blinder mit´nem Krückstock bemerkt und wahrscheinlich hatte er es nur seinen antrainierten Reflexen zu verdanken, dass er einigermaßen sicher im Schwimmen war, doch gerade jetzt war das mehr als ungünstig und könnte ihnen beiden das Leben kosten, doch die Erwachsenen und anderen Freunde der zwei Jugendlichen der Clique, die ihnen vom Strand aus Dinge zu brüllten, die sie aber wegen des Meeresrauschen und der Entfernung nicht verstanden, vermochten ihnen nicht zu helfen.
 

Magie aus so weiter Distanz richtete meistens mehr Schaden als Nutzen an!
 

Wohl oder übel mussten sie sich in dieser Situation selbst helfen und das Wissen dazu sowie die Stärke hatten sie! Nicht umsonst besuchten sie nach den Ferien die 6. Und 7. Klasse der Zauberschule Hogwarts, sie würden das hinbekommen! Denn mehr Zeit blieb ihnen nicht, als sich von unter Wasser etwas näherte und mit einem Schlag auftauchte.
 

Ein riesiger Schwall Wasser ergoss sich über ihnen, ehe sie gewalttätig auseinander gerissen wurden. Ginny glaubte ihr würde jeder einzelne Knochen im Leib gebrochen, rausgerissen werden, als sie die Tentakel am rechten Fußknöchel in die Luft zerrte, ehe sie kopfüber in der Luft hing, der Wind sie zusätzlich frösteln ließ, als sie auf ihre durchweichten Klamotten traf. Wenigstens konnte sie darauf hoffen, dass ihr Oberteil nicht nach oben rutschte, da es an ihr klebte, wie angebrannte Spiegeleier an der Pfanne. Sie wurde geschüttelt, wie in einem Karussell von einer Seite zur anderen geworfen und vermochte nur mit extremer Anstrengung zu erkennen, was mit Harry passierte, der in wahrscheinlich noch größerer Bedrängnis steckte, als sie selbst.
 

Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde sie momentan nur ein Schädelhirntrauma davon behalten, ihr bester Freund allerdings hatte mit sieben anderen Tentakeln zu tun, die zusammen tödlich waren, als die Einzige, die sie in Beschlag nahm.

*

*

*

Zur selben Zeit als Ginny von Harry weggerissen wurde, bekam Harry einen Freiflug für umsonst in seichtere Gewässer, in denen er endlich vermochte zu stehen und seine Beine zu benutzen, die ihm im tiefen Wasser keine große Hilfe gewesen waren. Zwar brannte seine Lunge mit ein paar Rippen wie Feuer, wahrscheinlich hatte er sich sie geprellt, aber er würde es aushalten und überleben. Zur Zeit musste er überlegen, wie er Ginny aus den klebrigen Fangarmen dieses Monsters befreite, gleichzeitig auswich und das Unterwasservieh ohne Zauberstab zur Strecke brachte, der sich leider auf dem Nachttisch in seinem Zimmer lag, als er von Remus aus eben diesem geschleppt worden war, ohne noch die Möglichkeit zu bekommen, nach seinem Stab zu greifen.
 

Obwohl seine Glieder sich beinahe taub anfühlten, gelang ihm sein Hechtsprung zur Seite, als eine Tentakel geradewegs zu ihm schoss und mit einem Wusch über ihn hinwegfegte, wobei der erzeugte Wind kühl seinen Nacken streifte und sich seine Nackenhaare aufstellen ließ.
 

„Komm da weg, Harry! Lass das die Erwachsenen machen!“, schrie ihm Hermine entgegen, als er sich aufrappelte, aber er konnte es nicht.
 

Ginny wurde wie eine Puppe geschüttelt und sah schon merklich grün im Gesicht aus und sie hoffte auf seine Hilfe, so wie sie ihn versucht hatte zu warnen! Man konnte es ihr merklich in ihren Seelenspiegeln ansehen und es wäre ein Verrat an ihre Freundschaft und sein Gewissen gewesen, hätte er sich gegen die Hilfe entschieden! Einem Fangarm ausweichend, wirbelte er zu seiner Freundin Hermine herum. Seine Stimme überschlug sich beinahe vor Empörung.
 

„Ginny ist meine Freundin! Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie ihr Leid angetan wird ohne, dass ich etwas unternommen habe! Das würde ich für jeden anderen auch machen, dass weißt du, also hör auf mir etwas einreden zu wollen!“, fauchte er barsch, durchbohrte das andere Mitglied des Goldenen Trios mit unheimlich funkelnden Augen, die in einem derart kräftigen Grün leuchteten, sodass sie schon nicht mehr menschlich wirkten.

*

*

*

Erschrocken zuckte Hermine zusammen.
 

Diese Augen…wirkten fast wie bei einem Aloja, einem der ältesten magischen Wesen, die seit Anbeginn der Zeit auf der Erde wandelten. Sie waren so alt wie die Welt selbst und so rein wie die Engel im Himmelreich. Ein besonderes Merkmal waren eben diese leuchtenden Augen, die selbst den tobensten Bären beruhigt hätten und doch gleichzeitig so eisig wirkten, als könnten sie selbst brodelnd heiße Lava zu Stein gefrieren lassen.
 

Aber die Brünette musste sich irren, es musste einfach eine Verwechslung sein! Sie steckten momentan in einer verzwickten Lage, vielleicht spielten ihre Augen ihr einen Streich, schließlich gab es in der Potter-Linie keine eingeheirateten Aloja, so viel sie wusste, denn wenn sich ihre Vermutung bewahrheiten sollte, war dies gerade erst die Spitze des Eisberges.
 

Es ging noch weiter runter!
 

Hermine schaute noch immer Harry an, der munter weiter auf sie einfauchte, auch wenn er fast vierzig Meter von ihr Weg war und sich dementsprechend nachher seine Stimme anfühlen würde, jedoch weiteten sich ihre Augen fassungslos, als dieser Idiot von einem pubertierenden besten Freund anstatt auf seine Umgebung zu achten, sich nicht von der Stelle rührte, als er von hinten angegriffen wurde!
 

„Harry!“, sie hatte nicht einmal seinen Namen geschafft auszusprechen, als er sich blitzschnell auf der eigenen Achse drehte und sich Auge in Auge mit einer Tentakel widerfand.

*

*

*

Es klopfte…
 

Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und er stand so stark unter Schock, dass sich sein Körper nicht von der Stelle rühren wollte. Er schien festgefroren, kein Muskel wollte sich bewegen, geschweige denn zucken. Mit geweiteten Seelenspiegeln starrte Harry den Fangarm vor sich an, wartete innerlich darauf, wann er ihn denn endlich aufspießen oder fressen würde, doch mit jeder vergangenen Sekunde rührte sich das Monster vor ihm nicht, schien genau wie er erstarrt zu sein, obwohl kein Zauber auf es gesprochen worden war, den hätte er gehört und selbst Ginny schien von ihrem Leid für diesen Moment erlöst zu sein und hing nur noch kopfüber über dem Wasser.
 

Langsam, Millimeter für Millimeter, näherte sich der Arm, strich ihm mit seinem Schleim über seine Wange, dass ein bisschen was davon kleben blieb, ihn erzittern ließ, was seine Knie merklich zum Schlottern brachte, als würden sie nur aus Wackelpudding bestehen. Die ganze Umgebung um sie herum schien mit ihnen zusammen erstarrt zu sein, als hätte jemand die Zeit angehalten.
 

Und bei dieser enstandenen Stille hätte man selbst eine Stecknadel auf dem Boden fallen gehört.
 

Trocken schluckte Harry, versuchte vergebens seine spröde Kehle zu befeuchten, die er anscheinend durch eine Säge gejagt hatte, derart fühlte sie sich mit Sägespäne gefüllt an.
 

Innerlich scholt er sich. Seit wann bitte war er so depressiv? Normaler Weise sah er immer irgendeinen Ausweg, egal wie klein dieses Mäuseloch war und das würde er jetzt beibehalten! Egal wie, er würde an diesem Mistvieh vorbeikommen und Ginny retten, egal was da komme! er war Harry Potter und wenigstens heute würde er diesem mit dem Titel „Der-Junge-der-lebte“ alle Ehre machen! Als hätte das Vieh seinen Stimmungsumschwung vom Depressiven ins Positive instinktiv bemerkt, bekam er gleich die A-Karte zurückgeschoben, die er gerade erst von sich geworfen hatte, als das Tier sich anspannte und zum erneuten Angriff ansetzte, mit dem Nachteil, dass es viel zu nahe an ihm dran war, als hätte er noch in irgendeiner Weise ausweichen können, um sich in Sicherheit zu bringen.
 

Hinter ihm ertönten in der Ferne die Schreie seiner Freunde, die merkwürdig in seinen Ohren widerhallten, und er rechnete mit seinem Leben bereits ab.
 

Die Tentakel kam wie in Zeitlupe auf ihn zu und doch war er nicht dazu in der Lage, auch nur einen Muskel zu rühren. Fast hätte sie ihn erreicht, mit hoher Wahrscheinlichkeit umgebracht, als plötzlich ein helles Licht vor Harry aufleuchtete, ihn derart blendete, dass er die Augen zukneifen musste, um nicht zu erblinden.
 

Er spürte einen Sog in seinem Inneren, als würde etwas durch eine Ritze sickern, die sich gerade unbewusst aufgetan hatte. Die Lichtstrahlen schienen sich zu bündeln, auf einen Punkt zu konzentrieren, ehe sich etwas festigte. Sofort hielt der Jugendlich ein längliches Schwert in der Hand, das so leicht war, dass er es mühelos halten konnte, obwohl er sonst aus Muggelfilmen wusste, dass diese mehrere Kilo wogen und starke Armmuskeln brauchten, um gehoben werden zu können.
 

„Ähm…?“, irritiert runzelte Harry die Stirn, wich aber einem erneuten Schlag aus.
 

Die Tentakel gab nicht auf und der Held der Zaubererwelt auch nicht! Er hob das Schwert beim nächsten Angriff zur Abwehr, blockte den gewaltigen Schlag ab, der ihn ins Taumeln brachte und vollführte eine Drehung, wie bei einem Tanz. Es fiel ihm so leicht, er wusste genau, was sein Gegner vorhatte, aus ihm unbegreiflichen Gründen und er wusste, welche Bewegungen nötig waren, um dieses Spiel zu seinen Gunsten zu beenden. Es war beinahe so, als würde es ihm in den Knochen stecken. In seiner Drehung holte er den nötigen Schwung für seinen Gegenangriff und schlug mit aller Kraft, die er besaß, zu!
 

Schwer durchtrennte er Fleisch, Haut, Muskeln und Sehnen. Mit einem schlapperndem, wackelnden Laut trennte sich ein gut eineinhalb Meter langer Fangarm ab und das Monster schrie vor Schmerz gepeinigt auf!
 

Ein siegessicheres Grinsen entfloh dem jungen Mann, ehe er zur nächsten Attacke ansetzte.

*

*

*

Ginny hatte hilflos mit ansehen müssen, wie sich das Ungetier förmlich auf ihren besten Freund stürzte, ohne selbst etwas unternehmen zu können! Doch Harry hatte wieder einmal seinen Kopf durchgesetzt und dem Kampf eine völlig neue Richtung gegeben, als er das Schwert heraufbeschworen hatte.
 

Als die Krake durch den aufkeimenden Schmerz unachtsam wurde, lockerte es den Griff um Ginnys Bein und ließ sie fallen. Mit einem lauten „Platsch“ landete sie in der blauen Flüssigkeit. Das kalte Wasser schlug über der Rothaarigen zusammen und durchnässte sie schon wieder, was ihr bewusst machte, dass sie sehr wahrscheinlich eine Erkältung davontragen würde.
 

Noch unter Wasser orientierte sie sich an Harry und tauchte unter der Wasseroberfläche hindurch, soweit es die Luft in ihren Lungen zuließ. Aber es reichte nicht weit. Bereits nach dreißig Metern musste sie auftauchen, um nach Sauerstoff zu schnappen, den sie gierig einsog. Und das Monster drehte richtig ab!
 

Zuerst hatte es noch ein wenig System in seinen Angriffen, doch nun schlug es außer sich vor Wut sinnlos mit seinen Fangarmen herum, durchschlug peitschend das Wasser, wirbelte Matsch auf. Haarscharf spürte Ginny einen Schlag über sich hinwegfegen, was ihre Angst nur noch verstärkte, aber sie war endlich soweit geschwommen, dass sie wieder festen Grund unter den Füßen hhate und noch einmal an Tempo zulegte, um endlich das rettende Ufer zu erreichen!
 

„Ginny, duck dich!“, schrie Harry ihr entgegen, auf den sie zugehalten hatte und sie fuhr erschrocken herum, als sich ein Fangarm um ihre Mitte legte und sie wie eine Puppe in die Luft riss.
 

Ihr wurde die Luft auf schmerzlichste Art und Weise aus den Lungen gepresst, ihr Rumpf zusammengequetscht, dass sie glaubte, ihre Knochen würden jeden Moment brechen. Vor Schmerz konnte sie nicht einmal mehr ihre Stimme heben! Als sie glaubte, daran zu zerbrechen, züngelten Flammen auf. Eine heiße Welle schoss um sie herum, ließ ihre Haut kribbeln. Rote Flammen traten aus ihrer Haut, bildeten Hitze. Gepeinigt jaulte das Monster auf. Der widerliche Geruch von verbranntem Fleisch verbreitete sich, ließ einen die Nase rümpfen. Merkwürdiger Weise überkam Ginny keine Angst, im Gegenteil. Sie fühlte eine warme Energiequelle in sich, die sie beschützend umschloss und für Geborgenheit sorgte, die in ihrer jetzigen Situation eigentlich völlig unangebracht war.
 

Das Monster ließ sie unachtsam fallen, weil es zu sehr mit seiner Verletzung beschäftigt war, aber Harry reagierte rechtzeitig: er schoss nach vorne, ließ dabei sein Schwert auf den Sandboden fallen und streckte seine Arme nach dem Mädchen aus. Mit einem dumpfen Aufprall landete seine beste Freundin, die ihm wie eine Schwester war, in seinen Armen, doch war es dem Jugendlichen nicht möglich das Gleichgewicht zu halten, weswegen die beiden hintenüber im Sand landeten.
 

Ein helles Heulen ertönte, schien durch das Wasser wie ein Schall zurückgeworfen zu werden, sodass er noch verstärkt wurde. Alle Anwesend mussten sich die Ohren zuhalten, um ihr Trommelfell zu schützen, so auch Harry und Ginny, die den Angriffen der Krake hilflos ausgesetzt waren.

*

*

*

Warum bewegten sie sich nicht?!
 

Hermines Gedanken überschlugen sich. Harry und Ginny mussten endlich zusehen, dass sie aus der Gefahrenzone kamen und zwar pronto!
 

Die Hände zu Fäusten geballt, musste sie hilflos dem tragischen Spektakel folgen und wäre den beiden am liebsten selbst zur Hilfe geeilt, doch die Auroren verhinderten es, indem sie sich vor ihnen aufbauten und den Weg versperrten. Etwas bewegte sich unter dem Sandboden, deutlich nahm Hermine die Schwingungen war, runzelte darüber irritiert die Stirn.
 

Der Boden konnte sich gar nicht bewegen, schließlich waren sie am Land!
 

Es sei denn…es wartete noch eine weitere unangenehme Überraschung auf sie, als es die Krake bereits tat. Eine feingliedrige Hand auf ihrer Schulter, ließ die Jugendliche erschrocken herumfahren, um sich Auge in Auge mit ihrer Freundin Luna Lovegood zu finden, die ein merkwürdiges Glimmen in den Seelenspiegeln aufwies.
 

„Wenn du einen Magiestoß durchführen willst, musst du einen genauen Weg von dir sehen, um dein Ziel zu treffen.“, äußerte sie in ihrer sing-sang-Stimme, die ein großes Fragezeichen über ihrem Kopf erscheinen ließ.
 

„Wovon redest du?“, fragte die Brünette verwirrt.
 

Mit einer Geste, die kein Außenstehender mitbekam, deutete die Blonde auf den Boden zu ihren Füßen. Unauffällig folgte Hermine ihrem Blick und erstarrte zu Eis. Dünne, in einen kräftigen Grün gehaltene Ranken zappelten, wanden sich an der Erdoberfläche, schienen aus dem Boden zu wachsen, was die Schwingungen womöglich erklären konnte, die die schlaue Hexe gespürt hatte.
 

„Was zum Teufel?“, hauchte sie fassungslos.
 

Was passierte hier? Erst zeigte Harry komische Eigenschaften, die er vorher nie an den Tag gelegt hatte, dann fing Ginny Feuer wie eine lebendige Fackel…und nun das hier! Was geschah als nächstes? Fielen Frösche vom Himmel und Schweine lernten fliegen? Obwohl…Zaubersprüche gab es dafür bestimmt!
 

Ein warnender Blick streifte Luna. „Sobald sich das hier wieder beruhigt hat, will ich ein paar Antworten von dir hören!“, drohte sie, woraufhin die andere Schülerin beruhigend nickte.
 

Ein ernster Zug bildete sich um Hermines Mund. „Was muss ich tun?“
 

Lunas schmale Hand schob sich in ihre und drückte sie bestätigend.
 

„Du konzentrierst dich auf deine wilde Magie, die um deinen Körper herum schwebt, nicht deine Innere, die du bereits kontrollieren kannst. Nimm deine Gefühle zusammen, es muss der Wunsch da sein, Harry und Ginny zu beschützen. Wenn du die Magie in deinen Fingerspitzen kribbeln spürst, lass sie raus und gib ihr sowohl einen schönen, wie auch einen tödlichen Anblick.“, erklärte Luna leise, während Hermine versuchte ihr zu folgen.
 

Mit einem geistigen Auge nahm sie ihre Umgebung wahr, realisierte die wilde Magie um sich herum, die je nach Person eine andere Struktur und Farbe zu haben schien. Bei den meisten Magiern und Hexen schien es so zu sein, als könnten sie nicht darauf zurückgreifen zu können, doch bei ihrer eigenen Struktur war das anders.
 

Vorsichtig fing sie einen Teil der Magie um sie herum ein, hielt sie zusammen und versuchte sie zu Formen, einen bestimmten Schlag zu geben, der ihren Freunden nützen würde. Ein gefährliches Bild vor Augen öffnete sie ihre Seelenspiegel, die sich wie bei einer Katze zu Schlitzen verformt hatten. Mit sprühenden Funken erdolchte sie den Auror vor sich, der trocken schluckte.
 

„Verschwinde!“, zischte sie bedrohlich und der Auror trat zögernd zur Seite, um ihr Platz zu machen.
 

Deutlich vernahm sie einen empörten Ausruf von hinten, welcher sich schwer nach Molly anhörte, aber die Brünette ignorierte es gekonnt. Und mit einem Mal ließ sie ihrer Magie freien Lauf. Hermine spürte, wie ihre Kraft merklich abnahm, nach dieser großen Anstrengung, wahrscheinlich wäre sie ohne Lunas Hilfe kraftlos zu Boden gesackt, doch so gelang es der Jugendlichen geraden noch, sich zu setzen, bevor sie in den Armen ihrer Freundin bewusstlos wurde.
 

Die Ranken, welche sich zuvor nur Zentimeter unter die Oberfläche geschlichen hatten, brachen durch den Boden wie Pfeilspitzen, die ihr Ziel anvisiert hatten, wuchsen zu einer Breite von Bäumen an. Mit einer Wucht, die einem Erdbeben Konkurrenz machte, schlugen die Pflanzen gegen die Krake und fällten sie dabei wie ein Streichholz, das man durchgebrochen hatte. Das Monster hatte nicht einmal mehr die Gelegenheit einen Todesschrei von sich zu geben, ehe es leblos in den Fluten versank und sich klares, kaltes Wasser mit warmen, roten Blut vermischte. Dies war der Augenblick, indem sich die ganze Spannung entlud, ein Knoten platzte und alle, Erwachsener und Jugendlicher, aus seiner Starre riss.
 


 

Die Auroren schossen vor, überzeugten sich von dem Tod der Kranke und sicherten das Gelände um das Hotel herum mit diversen Schutzzaubern.
 

Ron wusste gar nicht, wohin er zuerst sollte, so viel Chaos herrschte in seinem Kopf! Da Neville aber bereits zu Luna rannte, die noch immer die bewusstlose und zugleich erschreckend bleiche Hermine in ihren dünnen Armen hielt, schlug er den Weg zu Harry und seiner Schwester Ginny ein, die sich zitternd vom kalten Wasser in den Armen lagen, ohne Anstalten zu machen, sich irgendwann überhaupt von alleine zu bewegen.
 

Der Schock saß definitiv tief, was nur allzu verständlich war! Sowohl, was das Chaos betrifft, was das Monster verursacht hatte, als auch die Tatsache, dass etwas in den Jugendlichen vorging, was sie sich alleine nicht erklären konnten.
 

„Ginny, Harry, alles in Ordnung mit euch?“, fragte der Rothaarige außer Atem, als er schließlich bei den beiden angekommen war und sie fürsorglich in den Arm nahm.
 

Mit Besorgnis beobachtete er, dass Harry schreckhaft zusammenzuckte, als habe er ihn mit seinen bloßen Worten geschlagen! Seine kleine Schwester stürzte sich in seine Arme und fing hemmungslos zu weinen an. Ron, ein wenig überfordert mit der Situation strich Ginny beruhigend durch ihr langes Haar, bis endlich die Erwachsenen zu den Kindern kamen. Mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen beobachtete er jede Bewegung von Snape und dem Braunhaarigen Typen, den Ginny vorhin schon die Meinung gegeigt hatte, als diese sich mit geschmeidigen Schritten in den Vordergrund schoben.
 

Protestierend drückte Ron seinen besten Freund und seine kleine Schwester näher an sich, als die beiden Männer Anstalten machten, seine Freunde aus seinem Arm zu nehmen. Snape begann das Knurren, als Ron Harry nicht freigeben wollte, doch Godric bewahrte einen kühlen Kopf, um die Situation nicht noch mehr zu verschärfen, als sie eh schon war. Er appellierte an das Gewissen des Rotschopfs. Mit genügend Abstand kniete sich der Gryffindorgründer vor dem Jugendlichen hin, der gerade einer wahren Löwenmutter im wahrsten Sinne des Wortes Konkurrenz machte, um in Ruhe mit ihm zu sprechen, denn Godric wusste genau, dass Severus den Jungen nur anbrüllen würde, wenn der nicht seinen Gefährten herausrückte, aber momentan war Ruhe das A und O!
 

Niemand wusste, wie sehr das eben Geschehene die Kinder mitgenommen hatte und auch wenn der junge Ron einen relativ fitten Eindruck machte, konnte der erste Eindruck täuschen. Dieses Risiko war der Zauberer nicht bereit einzugehen!
 

Hoffentlich beeilte Draco sich, Tom aus der Versammlung zu holen. Die Nähe seiner Gefährten würde auch Ron beruhigen, selbst wenn dieser noch nicht wusste, warum.
 

„Ron, hörst du mir bitte zu?“, fragte Godric behutsam und wartete geduldig, bis der Rothaarige zaghaft nickte. Nun konnte er sich seiner Aufmerksamkeit sicher sein.
 

„Gut.“, lächelte der Gründer. „Deine Schwester und Harry haben eben eine Menge durchgemacht. Wir müssen sie untersuchen und sie gehören ins Bett, aber das können wir nicht machen, wenn du uns sie nicht übergibst. Und du willst doch nicht, dass irgendwelche Schäden zurückbleiben oder?“
 

Ron stand in der Zwickmühle, andererseits wollte er seine Familie beschützen, aber die kompetenten Hände der Heiler konnten bestimmt alles Mögliche verhindern. Tief atmete er durch, ehe er sein Gegenüber wieder mit Blicken durchbohrte.
 

„Wenn Sie mir versprechen, dass ihr auf sie Acht gebt….“, äußerte der Jüngere zögerlich. Ein erleichterter Ausdruck trat sowohl auf Godrics als auch auf Snapes Gesicht.
 

Vorsichtig, als könnten die zwei Kinder in ihren Händen wie Glas zerbrechen, hoben sie sie synchron aus Rons Armen, um sie zu den Heilern zu bringen, die sich bereits Hermine, Luna und Neville widmeten. Noch einmal im Schritt inne haltend, fragte Godric:
 

„Willst du nicht auch lieber zu den Heilern, Ron?“, fragte der Gründer fürsorglich, doch Ron schüttelte verneinend den Kopf.
 

„Wie du meinst, Ronald.“, sagte Godric. „Aber zögere nicht sie aufzusuchen, wenn es dir schlechter geht.“, rät er ihm, ehe er ihm den Rücken zuwandte.
 

Nachdenklich sah Ron dem großen Mann nach, erhob sich in eine stehende Position. Das Ploppen hinter ihm, welches eindeutig von einer Aparation kam, ignorierte er, als schwarze Punkte begangen vor seinen Augen zu tanzen und er plötzlich Mühe hatte, sein Gleichgewicht zu halten. Seine Beine knickten ein, als bestünden sie aus Wackelpudding und er verdankte es nur den zwei starken Armen, die ihn auffingen, dass er nicht zu Boden sackte.
 

Trotzdem verlor er das Bewusstsein, als die Ruhe über seinen Körper schwappte und ihn in die Knie zwang. Das letzte, was er sah, waren graue Augen, die aus flüssigen Silber zu bestehen schienen, mit einem platinblonden Haarschopf, der ihn komischer Weise stark an Draco Malfoy erinnerte.
 

Aber das konnte nicht sein….Oder?
 

Dann wurde alles schwarz um ihn herum.

*

*

*

Kapitel Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kagomee16
2011-11-14T12:06:16+00:00 14.11.2011 13:06
schöööönn^^
weiterlesen will^^
viel action und sehr schön geschrieben^^
mach weiter so

lg kagomee16
Von:  sasa56
2011-11-13T21:39:46+00:00 13.11.2011 22:39
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56


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