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Gewitter

von

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Der Morgen danach

Für meine geschätzen Leser, das 2. Kapitel.

Ich hoffe es gefällt euch.
 

Der Morgen danach
 

Schon wieder starre ich Duke nach. Hat sich dieser graue Erpel eigentlich schon immer SO elegant bewegt? Und wieso ist mir nie aufgefallen, wie lang und schlank seine Beine sind und wie verdammt knackig sein Hintern…

„Nosedive? Deine Gedanken wandern davon wie Wolken im Wind.“

Wie? Was will Grin?

„Langweilt dich unser Spiel? Oder bedrücken dich Sorgen?“

Mist, wenn Grin beginnt zu bohren, kriegt er immer Antworten aus mir raus. Ich muss mir schnell etwas einfallen lassen.

„Ähm, weisst du, das Gewitter von letzter Nacht hat mich ganz schön durcheinander gebracht…“ antworte ich schnell. Immerhin weiss er genau, wie sehr ich es hasse. Obwohl letzte Nacht war wirklich alles andere als unangenehm. Zumindest von da an, als ich in Dukes Armen lag und mich an seine flauschig-weichen Brustfedern schmiegte.

Wie gerne würde ich meinen Schnabel erneut darin vergraben oder mich mit meinen Fingern... HALT – Stopp was denk ich da?! Zudem sollte ich mich auf Grin und das Spiel konzentrieren. Immerhin mustert der mich schon wieder auf seine ganz eigene Art.

Also blicke ich zum kleinen Fernseher und suche verzweifelt meinen Helden. Doch noch ehe ich in finde, räuspert sich mein Zock-dude und legt seinen Contoler beiseite. „Dein Kämpfer ist schon vor einigen Minuten gestorben. Aber keine Sorge – Robin hat die Welt gerettet.“

Oh, mist – ich habe Batman getötet.
 

***
 

Wieder fühle ich seinen Blick im Nacken – oder besser gesagt eine Etage tiefer – und wieder erschauere ich. Dass seine Blicke meist unbewusst sind, was sich schon daran zeigt, wie er sich immer abwendet wenn er es bemerkt, macht das ganze auch nicht besser. Im Gegenteil; gerötete Wangen und die aufblitzende Verlegenheit in seinen wundervollen blauen Augen, machen ihn noch niedlicher.

Oh – den letzten Satz sollte ich wohl besser wieder streichen!

Ja, ich gebe zu, letzte Nacht war wundervoll. Dives Gewicht auf meiner Brust, wie sein sanfter Atem meine Federn zum flattern brachte, die Wärme seine Körpers, die auf meinen überging…

Doch am Meisten bewegte mich, dieses Vertrauen, das er mir schenkte – trotz aller Panik.
 

***
 

Endlich Abend. Ich bin so was von erleichtert, wenn dieser wirre Tag endlich zu ende ist. Einzig während des Trainings hatte ich mich unter Kontrolle. Einzig da, wanderte mein Blick nicht immer auf Duke.

Selbst jetzt, ist er um so vieles spannender als mein Taco.

„Bro, was ist denn heute mit dir los? Du hast schon den ganzen Tag kaum was gegessen.“

Mist – jetzt nervt der auch noch?! Doch als ich mich ihm zuwende, blicke direkt in Wingsters besorgte Augen.

So schlucke ich meine schnippische Antwort herunter und grummle schuldbewusst: „Ist nichts. Hab wohl gestern etwas viel genascht und das hält noch an.“

Natürlich glaubt er mir kein Wort, aber fragt er mich nicht weiter über etwas aus, wozu ich beim besten Willen keine Antworten liefern kann. Ich verstehe das alles ja selbst nicht.
 

***
 

Gebannt lausche ich auf das Tosen des Windes, das durch das Lüftungssystem leise in mein Zimmer dringt. Da oben scheint ein heftiger Sturm zu toben – aber eben nur ein Sturm und kein Gewitter.

Seufzend drehe ich mich erneut, knülle meine Bettdecke zusammen um etwas in meinem Arm halten zu können. Doch es scheint alles zwecklos. Diese Nacht werde ich keinen Schlaf finden. Und ganz gewiss wird ER nicht kommen.

Nicht ohne Donnerhall – und nicht wenn sein Bruder ihn so umsorgt. Dennoch warte ich, hoffe weiter während sich die Minute dahinschleppen.
 

Auf Schritte, die vom Gang leise in mein Zimmer dringen, folgt ein irgendwie zögernd klingendes Klopfen.

Ich springe regelrecht aus dem Bett, wobei ich an der Decke hängenbleibe und beinahe stürze. Doch schon im nächsten Augenblick erreiche ich die Tür und reisse sie förmlich auf.

„Weisst du“, blaue treuherzige Augen blicken mich durch zerzauste, blonde Kopffedern an, „bei Sturm schlafe ich auch ganz schlecht.“

Mehr brauch ich nicht zu hören – Hauptsache er ist da!
 

***
 

Stunden hatten meine Gedanken um den grauen Erpel gekreist. Doch ich zögerte, suchte verbissen einen Vorwand bei ihm aufzutauchen und hatte dennoch Angst zurückgewiesen zu werden.

Als er die Türe aufreisst scheint Duke erleichtert und wenig später finde ich mich in seinen Armen wieder. Irgendwo im Hinterkopf registriere ich, wie die Tür hinter mir ins Schloss fällt.

Meine Finger vergraben sich in Dukes Rückenfedern – ich will ihn gar nicht mehr loslassen – zumindest für diese eine Nacht nicht.
 

***
 

„Divey?“

Nur zögernd hebt der Kleine seinen Kopf von meiner Schulter und blickt mich mit sanften aber entschlossenen Augen an.

Ahnt der Jungerpel eigentlich was er da mit mir anstellt? Meine Nackenfedern sind schon richtig pluschig und ich weiss einfach nicht mehr, wie ich ihm sagen soll, dass wir im Bett besser aufgehoben währen, ohne eindeutige Fantasien zu haben. Mist!

Wir leben schon seit vierzehn Monaten hier aber ausgerechnet jetzt schnappen meine Gefühle über. Dabei ist er doch viel zu jung für mich alten Knacker – mal ganz abgesehen davon, dass Wingster mich in der Luft zerreisen würde…

Ich keuche (nicht nur) überrascht auf, als sanfte Finger die Kerbe an meinem Schnabel betasten. Irritiert starre ich den Erpel in meinen Armen an und erhalte Blick, entschlossener als ich es bei ihm je gesehen habe.
 

***
 

Dukes Gedanken driften ganz eindeutig ab. So verbeisse ich mir ein Grinsen und betaste zielstrebig die Kerbe in seinem Schnabel. Das wollte ich schon immer mal tun. Zudem weiss ich, wie empfindlich diese Stelle ist.

Ja, ich kann ganz schön gemein sein, wenn ich etwas unbedingt will. Und heute will ich diesen grauen Erpel mehr denn je!

„Divey, was tust du da?“ Seine Stimme klingt noch heisser – äh, ich meine heiserer – als zuvor.

„Etwas was ich schon sehr lange tun wollte“, grolle ich entschieden hervor und wende meinen Kopf so, dass sich unsere Schnäbel berühren.
 

***
 

Bei DuCaine; WER hat dem Kleinen das beigebracht?

Hauchzart streicht er mit seinem Schnabel über den meinen – schon werden meine Knie weich – und als ich leise aufseufze, nutzt Dive diese Gelegenheit schamlos aus, mich in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Ich kann nicht einmal so schnell denken, wie seine geschickte Zunge meinen Schnabel erobert.

Nein, ich stosse ihn nicht zurück. Viel zu überrascht bin ich von seiner Aktion, viel zu hungrig nach Nähe und viel zu berauscht von diesem umwerfenden, süchtig machenden Rootbeer-Geschmack den er sein eigen nennt.

Als er den Kuss löst, kann ich ein enttäuschtes Aufseufzen nur knapp unterdrücken. Dabei war mir die Luft auch schon bedenklich knapp geworden.

Blaue Augen mustern mich prüfend. Der Funke Unsicherheit darin überrascht mich, zumindest bis mein Hirn wieder zu arbeiten vermag.
 

***
 

Langsam klärt sich Dukes Blick wieder. Er hält mich weiterhin fest in seinen Armen – schon mal ein gutes Zeichen.

Je länger er schweigt, desto grösser werden meine Zweifel. Hätte ich den Schritt noch nicht wagen sollen? Nein, ich KONNTE nicht mehr warten. Nicht nach letzter Nacht.

Oder hätte ich ihn besser gar nicht erst aus dem Rausch auftauchen lassen sollen? Nein, er soll es richtig verstehen.

„Du… du hast… Wo hast du so Küssen gelernt?“ sprudelt es schliesslich aus meinem grauen Erpel heraus und ich lache los. Keine Tirade, keine Vorwürfe, nur Erstaunen – bin ich erleichtert.

„Oh, das lag nur an meinem tollen Partner. Ich hatte gehofft du würdest mir beim vertieften Lernen behilflich sein…“

Jetzt habe ich ihn auch noch zum erröten gebracht – ob es an meinen Wortwahl lag? Ich kann mir ein Grinsen jedenfalls nicht verkneifen.
 

***
 

Bei vertiefen driften meine Gedanken natürlich wieder zu was ganz anderem ab. Doch nach einem Moment reisse ich mich wieder zusammen. Wir müssen reden! Egal wie spät – oder besser gesagt früh – es schon ist.

„Divey – wir, ich…“ Verzweifelt ringe ich nach Worten. Wie soll ich ihm das nur klarmachen ohne ihn zu sehr zu verletzen. Ich mag den kleinen Erpel ja nicht erst seit gestern. Er war immer der, dar mir am nächsten stand vom ganzen Team.

„Ich bin einfach zu alt für dich!“ Na toll – grossartige Argumentation Duke; was Besseres fiel dir wieder nicht ein?!

Nosedive versucht seinen Lachekrampf zu unterdrücken. Er gibt sich wirklich Mühe, aber ich fühle doch schon längst wie er in meinen Armen zittert und schliesslich prustet er auch los.

„Entschuldige Duke. Aber da klingt als wärst du ein Opa“ kichert er bevor er ernster anhängt. „Abgesehen davon: Ich bin jetzt 19 und somit auch kein Kücken mehr.“
 

***
 

Nein, mein Lieber, so leicht kommst du mir nicht davon!

Erstens wäre ich auf Puckworld schon seit zwei Jahren volljährig und zweitens hältst du mich schon viel zu lange in deinem Arm um mir vorzumachen, dass du gar kein Interesse an mir hast.

So schmiege ich mich wieder etwas dichter gegen Duke und blicke ihm tief in die Augen. Meine nächsten Worte sollen auch ankommen.

„Duke“, beginne ich zögernd, während ich innerlich flehe, dass du mich ausreden lässt und nicht gleich wegjagst. „Ich bewundere dich schon seit dem Tag als wir uns kennen lernten.“

Dein Blick verrät mir, dass du wirklich nichts geahnt hast. „Lange dachte ich, es sei nur Faszination. Ich sei einfach deinem Charme verfallen. Erst nach ein paar Monaten wurde mir klar, dass ich mich in dich verliebt habe.“ Leicht amüsiert beobachte ich, wie dein Schnabel auf und wieder zuklappt. Obwohl du offensichtlich etwas sagen wolltest, kommt kein Ton aus deiner Kehle. Lächelnd streiche ich über deine Kopffedern als ich fortfahre. „Erinnerst du dich an Lucretia DeCoy? Wie wir darum stritten, wer von uns ihre Gunst bekommen sollte? Eigentlich wollte ich nur nicht, dass sie dich bekommt. Denn ich wollte dich.“

Ein verlegendes Lächeln, dass dich noch umwerfender mach.

„Ich wusste du würdest sagen, ich sei zu jung und auf diesem Planeten ist es unendlich kompliziert, wenn sich zwei Männer lieben… Deshalb wollte ich ja auch warten – bis wir wieder zu Hause sind – bis ich älter bin oder zumindest bis ich weiss ob du mich auch liebst. Das ging auch irgendwie – bis letzte Nacht. Nun sehe denke ich die ganze Zeit an dich, blicke dir unbewusst nach, suche immer wieder deine Nähe…“

Noch immer schweigst du, musterst mich nur durchdringend.

Nun da ich alles gesagt habe, was mir so lange auf der Seele brannte, ist mein Kopf ist seltsam leer und mein Körper irgendwie taub.

Ich kann nicht sagen wie lange wir so dastehen. Vermutlich sind es nur einige Sekunden, aber es erscheint mir eine Ewigkeit. Und plötzlich steigt die Angst in mir auf. Wie eine eiskalte Hand die sich fest um mein Herz schliesst. Hätte ich doch noch warten sollen? Habe ich die falschen Worte gewählt, den falschen Zeitpunkt?

Bitte Duke!

„Nosedive…“

Ich zucke heftig zusammen. Er nennt mich nicht Dive oder Divey, wie er es in letzter Zeit häufig tat, keine Koseform meines Namens. Das war’s dann wohl…
 

***
 

Was mir der Kleine da alles erzählt hat verschlägt mir schlicht die Sprache. Wieso habe ich nicht eher die Richtigen Schlüsse gezogen? Ich hätte es doch merken müssen.

Als ich endlich meine Gedanken soweit geordnet habe und ihn anspreche, wendet er sogleich seinen Blick ab.

„He, Divey, was’ denn los?“ Sanft lege ich eine Hand an dein Kinn und deine Wange, hebe deinen Kopf bis ich in deine Augen blicken kann. Augen voller Trauer, die verzweifelt Tränen zurückkämpfen.

Oh nein, was habe ich nun wieder angestellt? Bis eben war er doch noch so kühn…

Als ich meine Umarmung wieder festige, legt er augenblicklich den Kopf an meine Schulter und klammert sich an meinen Rückenfedern fest.

„Wingster wird mich umbringen…“ grummle ich kaum hörbar, bevor ich erneut zu einer Erklärung ansetze.

„Nodesive… Ich hab nie geahnt, was du für mich empfindest…“ Der Zug an meinen Rückenfedern wird stärker. „… auch kann ich nicht klar sagen, was mich zu meinem Handeln gestern Nacht bewog…“ Autsch – da wird wohl eine kahle Stelle bleiben. „… aber dich in meinen Armen halten war wundervoll. Ich krieg letzte Nach einfach nicht mehr aus dem Kopf, wie du dich an mich geschmiegt hast. Und was den Kuss von vorhin angeht… Davon will ich mehr.“

Zögernd hebt er seinen Kopf, mustert mich einen Moment und lächelt schliesslich.

Kurz darauf verwickelt er mich in einen so leidenschaftlichen Kuss, dass ich mich an ihm festkrallen muss um nicht jeglichen Halt zu verlieren.

Dich gebe ich bestimmt nicht mehr her, mein kleiner, wilder Erpel, selbst wenn ich es mit dutzenden grossen Brüdern aufnehmen muss.
 

***
 

Die Luft flirrt beinahe von all der Spannung und Leidenschaft im Raum.

Ich will dich endlich richtig fühlen, schmecken, besitzen. Und ich scheine auf dem Besten weg dazu. Auch wenn ich mich nicht erinnern kann, wie wir in deinem Bett und ich auf dir gelandet bin oder was mit unseren Kleidern passiert ist.

Aber wer braucht das auch zu wissen?

Lieber wühle ich in deinen Federn, reibe meinen Schnabel an deinem und wieder erfüllt dein nachschwarzes Stöhnen den Raum.

Mein Hirn räumt das Feld und was zurück bleibt ist Leidenschaft und mein immer stärker werdendes begehren, alles umzusetzen wovon ich so lange nur träumen durfte.
 

***
 

Der Kleine geht ja ganz schön ran. Drängt mich schon in den ersten Minuten zu meinem Bett, schält mich aus den wenigen Kleidern die ich trage.

Deine Nähe, deine Küsse, deine Berührungen – es ist alles zu viel für meinen Verstand. Alles verschwimmt, alles ausser dir.

Ganz ergebe ich mich deiner ungestümen Leidenschaft.



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