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Tour of Troubles

von

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Kapitel 16

In einem dunklen geräuschlosen Raum wachte Pogo mit einem lauten Stöhnen auf. Sein Schädel brummte und als er seine Augen öffnete sah er zunächst nur Blitze und Sterne vor sich. Was war geschehen? Der Keyboarder konnte sich nur vage an Männer erinnern, die auf sie zu gestürmt kamen und grelle Lichter, die ihnen die Sicht nahmen. Ob das Aliens waren? Pogo war sich da wirklich nicht so sicher.

Kurz rieb er sich über die Augen, um die Blitze und Sterne wegzubekommen, aber leider klappte das nicht so wie er sich das erhofft hatte. Jedoch konnte er jetzt schemenhaft eine Gestalt erkennen, die ihm da gegenüber saß. Wer war das? Brian?

„Brian, bist du das?“ Keine Reaktion. Also war es nicht Brian.

„Kenny?“ Wieder nichts.

„Mike?“ Bald hatte er jeden durch. Er war sich nur sehr sicher, dass das auf gar keinen Fall Twiggy sein konnte. Den würde er erkennen.

„John?“ Nichts. Absolut nichts. Nicht einmal eine kleine Bewegung. Aber das sollte Pogo nicht davon abhalten mal nach der Gestalt zu haschen. Doch irgendwie erreichte er sie nicht, sondern griff stattdessen nur ins Leere.

„Wer bist du?!“, fragte Pogo nun mit mehr Nachdruck und vor allem in einer deutlich höheren Lautstärke. Er wollte sich nicht verarschen lassen. Wenn sich da jemand einen Scherz mit ihm erlaubte sollte er auch wenigstens seinen Mann stehen und sagen, wer er war!

Doch nichts kam. Also ging der Keyboarder in die Offensive über. Das war er schließlich gewohnt und seitdem Ritalin nicht mehr in seinem Medikamentenschränkchen vorhanden war wurde er ab und an doch echt aggressiv. Meistens musste sein Instrument darunter leiden.

Pogo stand also auf, zwar mit leicht wackeligen Beinen, aber immerhin stand er, und griff über den Tisch bis er die Gestalt wirklich zu packen bekam. Er zog diesen seltsam leichten Kerl zu sich heran, knurrte bösartig und fletschte die Zähne. Zwar konnte er wegen der Dunkelheit kein Gesicht erkennen, aber er war sich sicher, dass sich sein Gegenüber nun mächtig vor Angst auf die Unterlippe biss.

„Und jetzt hörst du mir mal zu!“, begann Pogo und schüttelte den Typen kurz. „Ich habe absolut keinen Bock auf diesen Blödsinn! Ich will jetzt wissen, wo die anderen sind und was hier gespielt wird! Ich schwöre dir, wenn das hier einfach nur ein Streich sein soll wird es Tote geben! Ich habe seit mehreren Stunden nichts mehr gegessen, geschweige denn ein Bier gehabt und das ist sehr gefährlich!“

Eine gefühlte halbe Stunde redete Pogo auf den Typen ein, der kein einziges Mal auch nur einen Mucks von sich gab. Er wehrte sich noch nicht einmal gegen die Schüttelattacken. Langsam glaubte der Keyboarder diesen Kerl getötet zu haben. Vielleicht war er vor Schreck gestorben? Die waren es bestimmt nicht gewohnt Kontra zu bekommen. Bestimmt einer von der Regierung.

Als Pogo den Typen los ließ und er mit einem verräterischen Rascheln auf dem Tisch landete wurde der Keyboarder vollends stutzig. Seit wann machten Regierungsheinis solche Geräusche? Pogo beugte sich über die Gestalt und tippte mit dem ausgestreckten Zeigefinger in deren Kopf. Weich. Ziemlich weich.

„Ihr wollt mich doch jetzt echt verarschen, oder?“

Dann plötzlich ging mit einem Mal das Licht an. Wieder zuckten Blitze und Sterne vor Pogos Augen, ehe er diese zusammen kniff und eine Hand als Schirm nutzte und sie an seine Stirn drückte. Was sollte das denn nun wieder?

Aber ein Gutes hatte das Licht ja. Er konnte nun sehen, dass er über eine Halbe Stunde lang auf eine Puppe eingeredet hatte.

„Na das erklärt einiges“, dachte er sich und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Kein normaler Mensch hätte es geduldet sich von ihm anpinkeln zu lassen.
 

Mike dagegen hatte mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Vor ihm stand ein gefühltes Dutzend dieser Anzugträger und fragte ihn nach einander aus.

„Was hat Ihr Bus auf unserem Grund und Boden zu suchen?“

„Ja, eh, also. Wir hatten eine Panne und mussten halten und...“

„Jetzt sagen Sie schon!“

„Das tue ich doch gerade! Also, wir hatten eine Panne und haben deswegen gehalten...“

„Wieso stand Ihr Bus auf unserem Grund und Boden?!“

„Man! Alter! Das erzähle ich doch gerade!“

Immer diese Anzugstypen. Hörten einem nie zu!

Mike seufzte laut und schloss kurz die Augen, schreckte aber sofort wieder hoch, als einer der Typen eine Faust auf den Tisch donnerte.

„Sie haben hier nichts zu suchen!“

„Ja, schön! Was kann ich denn dafür, wenn der Motor unseres Busses überhitzt und wir mitten in der Wüste stehen bleiben, hm? Außerdem stand nirgends ein Schild mit der Aufschrift: hey, hey, ihr dürft hier nicht lang!“

Manchmal fragte sich der Fahrer ja wirklich in was für einer Welt er gelandet war. Seitdem er für Marilyn Manson arbeitete geriet er in so manch seltsame Szenerie. Vielleicht sollte er sich seinen Arbeitsvertrag noch einmal durchlesen.

„Sie verlassen jetzt unser Grundstück mit Ihrem Bus!“

„Ja gerne! Wenn ihr mich zu meinem Bus bringt, dann fahre ich total gerne!“

Scheiß doch drauf, was aus den Jungs wurde. Hauptsache er kam aus der Sache wieder heil raus und musste sich nicht vor irgendeinem Bundesgericht rechtfertigen.



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