Liebe mit Hindernissen
Akane saß auf der Zuschauertribüne und ballte ihre Hände so fest sie konnte zu Fäusten. Es war der letzte Kampf und Ranma musste sehr viel von seinem Gegner an Schlägen einstecken, dennoch konnte er immer wieder die Oberhand zurück gewinnen. Bei den Damen hat Hitomi den Titel gewonnen und Ranma stand im Finale. Er war der Neuling, allerdings auch schon der beliebteste Kämpfer dieses Turniers. Als Neuling hatte er sich recht schnell in die Turniererfahrenen Kämpfer eingereiht - auch ohne Turniererfahrung.
In den letzten Wochen hatte er sehr viel mit Ryoga und Mousse trainiert, zudem hatte er auch bei Hitomi keine Rücksicht gezeigt und sie gegen Shampoo und Ukyo kämpfen lassen.
Akane war bei jedem Training mit dabei und je näher sie Hitomi kennenlernte, desto besser verstanden sich die Mädchen mit der Zeit. Nun wo endlich geklärt war, zu wem Ranma gehörte.
Auch Akane half beim Training mit und kämpfte ebenso gegen Hitomi und beide lernten voneinander dazu.
Und das viele trainieren hatte sich vollkommen ausgezahlt.
Das Publikum jubelte. Soun und Genma schwenkten Fähnchen, schrien am Lautesten, wobei Shampoo, Mousse, Ukyo und Ryoga Paroli boten. Nabiki hielt jede Minute mit der Kamera fest. Kasumi und Tofu drückten ganz fest die Daumen und Akane blickte gebannt auf die Kampfarena, in der Ranma alles gab um seinen Gegner, den letztjährigen Sieger und somit Titelverteidiger zu besiegen.
Und endlich, nach schier endlosen Minuten, ging endlich der Titelverteidiger in die Knie. Beide Jungs atmeten schwer, es war der beste Kampf in diesem ganzen Turnier. Und Ranma hatte gewonnen. Der Neuling, der zum Ersten Mal auf so einem großen Turnier teilgenommen hatte, ging als Sieger hervor.
Das Publikum jubelte, schrie begeistert und klatschte aufgeregt. Auf jeden Fall war er auch zum beliebtesten Teilnehmer geworden.
Nach der Preisverleihung zogen sich Hitomi und Ranma in die Umkleiden zurück, duschten, zogen sich an und erholten sich von der anstrengenden Woche.
Am Ausgang warteten die Tendos, Herr Saotome, die Freunde und die Suzukis.
Hitomi trat freudestrahlend aus der Halle heraus und fiel ihrer Familie in die Arme. Alle beglückwünschten sie zu ihrem Sieg und sie lächelte glücklich und zufrieden mit ihrer Leistung.
Wenig später trat auch Ranma aus der Halle. Sofort rannte Akane freudig auf ihn zu und fiel ihm stolz um den Hals. Sie küsste ihn stürmisch und beglückwünschte ihn zu seinem Sieg.
Herr Suzuki gratulierte dem Trainer und Schulfreund seiner Tochter ebenfalls. „Vielen Dank, Ranma, für deine Zeit, deine Geduld und dein Training.“
„Das ist doch kein Aufwand gewesen. Immerhin haben Sie mir die Teilnahme ermöglicht“, erwiderte Ranma, während er Akane im Arm hielt.
„Ich möchte dir trotzdem etwas schenken, denn du hast uns wirklich sehr geholfen“, ließ sich Herr Suzuki nicht von seinem Vorhaben abbringen. „Hitomi erzählte uns, dass du gerne mal nach China reisen möchtest. Wir möchten dir zwei Flugtickets nach China schenken. Um die Unterkunft musst du dich allerdings selbst kümmern, da wir nicht wissen, was du genau sehen möchtest.“
„Zwei Flugtickets?“, wiederholte Ranma fassungslos und blickte nacheinander die Familie Suzuki an. Zuletzt blieben seine Augen an Hitomi hängen, die sich lächelnd zurück hielt. „Das kann ich unmöglich annehmen.“
„Ich bestehe darauf. Sag mir nur wann du fliegen möchtest und ich buche dir den Flug“, erwiderte Herr Suzuki freundlich. Dann wandte er sich an seine Familie. „Lasst uns Hitomis Sieg feiern.“
„Vielen Dank“, beeilte sich Ranma schnell zu sagen, bevor die Familie verschwand.
Auch die Freunde verabschiedeten sich, nur die Familie blieb noch bei Ranma und Akane. „Wir sollten auch Feiern gehen“, verkündete Soun lautstark, doch der Schwarzhaarige lehnte ab. „Ich möchte noch ein bisschen spazieren gehen. Ich komme später nach Hause.“ Zu Akane gewandt, sagte er aber: „Würdest du mich begleiten?“
Sie nickte und somit trennten sich die beiden von ihrer Familie.
Gemeinsam schlenderten die beiden durch den Park. Die Sonne ging langsam unter, tauchte alles in ein wunderschönes Licht. „Wenn ich nach China reise, kommst du mit mir“, verlangte Ranma von seiner Akane. Sie blieb stehen, auch Ranma blieb stehen, drehte sich zu ihr und küsste Akane auf die Lippen. Langsam löste er sich von ihr kniete sich auf den Boden.
Errötet, überrascht und mit starken Herzklopfen ahnte sie bereits was dies werden sollte.
„Akane, ich liebe dich! Du bedeutest mir mehr als mein eigenes Leben. Ich möchte dich als Verlobte zurück und mit dir zusammen alt werden. Willst du mich heiraten?“ Er zog eine kleine Schachtel aus der Hosentasche und öffnete sie. Ein weißgoldener Ring mit einem kleinen Stein in der Mitte kam zum Vorschein.
Akane nickte, denn in ihrem Hals hatte sich ein fester Kloß gebildet, den sie nicht schlucken konnte. Mit einem Mal nickte sie heftiger, lachte und kämpfte mit den Tränen. „Ja“, antwortete sie, nicht sicher ob ihre Stimme die Kraft hatte.
Er steckte ihr den Ring an den Finger.
„Ja, Ranma, ich will!“ Lachte sie, fiel ihrem knieenden Freund um den Hals und küsste ihn stürmisch. Zwischen den Küssen, hauchte sie: „Ich will auch mit dir alt werden! Und ich will mit dir nach China reisen!“
Sie konnten nicht glücklicher sein. Allerdings hatte Akane auch noch eine Überraschung für ihren Verlobten. „Und jetzt sollten wir schnell nach Hause gehen, denn ich hab noch eine Überraschung für dich.“
„Und die wäre?“ Akane zog den überraschten Ranma neben sich her.
„Ich habe dir dein Lieblingsessen gekocht.“
Mit einem Mal lief Ranma blau an. „Gekocht?“
Akane merkte nichts von seiner Reaktion. Fröhlich folgte sie dem Weg nach Hause. „Oh ja, und du wirst es lieben.“
„Du… hast… gekocht?“, stotterte Ranma. Diese Kleinigkeit hatte er tatsächlich in all den letzten Wochen verdrängt. So sehr er Akane liebte, vergiften lassen wollte er sich nicht von ihr. „Mit alt werden meinte ich die Rente noch zu erleben“, erklärte er ihr hilflos. Befreien konnte er sich nicht von ihr, da sie ihn fest hielt.
Aber immerhin ließen sie seine Worte stutzen. „Du hast es doch noch gar nicht probiert.“ Sie blickte ihn emotionslos an.
Ranma suchte verzweifelt nach den richtigen Worten. „Na ja, das letzte Mal hast du mich fast vergiftet. Akane, du kannst nicht kochen. Was soll sich daran geändert haben?“
Mit jedem Wort mehr, verzog sich das Gesicht der Blauhaarigen zu einer Fratze. Wie konnte er so etwas nur behaupten? Sie hatte bereits für ihn gekocht und ihm hatte es sogar geschmeckt. Sie ballte ihre freie Hand zur Faust. „Ranma!“
Flink hatte er sich befreit, doch schon zog sie ihren Hammer hinter sich vor und holte aus.
Ehe sie ihn treffen konnte, rannte der Kampfsportler davon, dicht gefolgt von Akane. „Bleib stehen! Wenn ich dich erwische, Ranma Saotome, dann kannst du was erleben!“
Ranma hingegen schmunzelte. Da war sie wieder, seine Akane.
Ende
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